Türkei - Vorzeit
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Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien Jungpaläolithische Kulturen entfalten sich in Höhlen des Gebietes von Antalya. Sie lassen Beziehungen zu Kulturen in der Levante erkennen. | ||||
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien
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Anatolien Die altorientalischen Reiche liegen im klimatisch begünstigten Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds zwischen Mittelmeer, Persischem Golf und arabischer Wüsten. Dieses Gebiet gilt als Ausgangspunkt der Neolithischen Revolution, in dem Menschen erstmals von der nomadischen Lebensweise zu Ackerbau und Viehzucht übergehen. In der heutigen Südost-Türkei entsteht die älteste heute noch bekannte Tempelanlage auf dem Göbekli Tepe. Der Göbekli Tepe (deutsch bauchiger Hügel) liegt auf einem langgestreckten, 750 Meter hohen Bergzug 15 Kilometer nordöstlich der heutigen südostanatolischen Stadt ?anl?urfa. Es handelt sich um einen durch wiederholte Besiedlung entstandenen Hügel (Tell) mit einer Höhe von 15 Metern und einem Durchmesser von rund 300 Metern. Derzeit werden im Wesentlichen zwei Nutzungsphasen unterschieden, von denen die erste bis in das 10. Jahrtausend BC zurückreicht. Aus dieser Nutzungsphase existieren mehrere Steinkreisanlagen, die aus zum Teil reliefierten T-förmigen Pfeilern bestehen. Aufgrund geophysikalischer Untersuchungen kann vermutet werden, dass sich dort über 200 solcher Pfeiler in etwa 20 Kreisanlagen befinden. Die einzelnen Pfeiler sind dabei bis zu 6 Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer und sind in aus dem anstehenden Felsen geschlagene Sockel eingefasst. Welchem Kult die Tempelanlage dient, ist bis heute unbekannt; möglicherweise ist es ein Schamanen-Kult. In der Levante beginnt die Jungsteinzeit mit dem Präkeramischen Neolithikum und beginnt damit, sich nach Anatolien und den Balkan auszubreiten. | ||||
Türkei - Vorzeit
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Vorderasien Bereits im frühen Neolithikum wird von der Südküste aus, dem heutigen Pamphylien, Handel mit Obsidian aus dem mittleren Kleinasien nach Syrien und Palästina betrieben. Auf dem zuvor menschenleeren Zypern wird mit der Besiedelung begonnen. | ||||
Türkei - Vorzeit
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Anatolien Domestizierung des Hausrindes in der heutigen südlichen Türkei. Nutzung der Sekundärprodukte Milch und Wolle. | ||||
Europa / Baltikum Im Baltikum und im Gebiet des heutigen Nordens des europäischen Russlands verbreitet sich die Kunda-Kultur, die nach einem der Hauptfundorte in Estland benannt ist. Die meisten Fundorte der Kunda-Kultur befinden sich in der Nähe von Wäldern, Seen, Flüssen und Sümpfen. Die Kultur stellt die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region dar. Sie kennzeichnet eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und der Jägerkultur. Unter den zahlreichen Tierknochenfunden sind viele Objekte aus Knochen und Horn die zu Werkzeugen weiterverarbeitet wurden und typischerweise eine einfache geometrische Gestaltung aufweisen. Anatolien | ||||
Anatolien
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Anatolien
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Zentral-Anatolien In Catal Hüyük im Gebiet der heutigen südlichen Zentraltürkei, das etwa 32 Hektar groß ist, stehen 40 Schreine für eine Göttin, die als Jungfrau und auch als Mutter dargestellt wird. Der Hügel auf der kahlen anatolischen Hochebene, auf dem die Stadt steht, ist 20 Meter hoch. Catal Hüyük entwickelt sich zu einem Zentrum eines matriarchalischen Kult. Die Menschen dort bauen Hunderte von rechteckigen Häusern auf Lehm, die meisten privaten Grundstücke haben ca. 12 Hektar Größe. In den verputzten Häusern gibt es Zimmer mit Kaminen, in dem Dorf Getreidesilos. Am Eingang der Häuser findet man Hörner von Stieren oder auch Göttinnenbilder sowie dargestellte Tiere. In Catal Hüyük werden polierte Obsidian-Spiegel genutzt. Bestattungen finden in dafür vorgesehenen Häusern statt. | ||||
Im Norden Mesopotamiens, in den Gebieten des heutigen Syrien, der Türkei und des Irans blüht die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehört sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegt am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. | ||||
Schwarzes Meer / Vorderasien / Türkei - Vorzeit / Ukraine - Vorzeit / Russland - Vorzeit Der Bosporus wird überflutet. Salzwasser bricht in das Schwarze Meer ein und lässt den Meeresspiegel um mehr als 100 Meter ansteigen. Zahlreiche Siedlungen an den Ufern werden überflutet. Vermutlich stellt diese Katastrophe einen historischen Hintergrund der Sintflut im Gilgamesch-Epos und in der Bibel dar. Es gibt weltweit mehr als 200 verschiedene Fluterzählungen, von denen 85 Prozent ein großes Schiff beschreiben, das die menschliche Rasse vor dem Aussterben zu retten hilft. Jüngere Untersuchungen datieren die Flut auf 16.000 BC bis 14.000 BC. | ||||
Mesopotamien
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Mesopotamien Nach 900 Jahren endet im Norden Mesopotamiens, in Syriens in Teilen der Türkei und Irans die chalkolithische Halaf-Kultur. In ihrer Ausdehnung gehörte sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Das Kerngebiet liegen am Tigris im heutigen nördlichen Irak und im östlichen Syrien. Die Halaf-Kultur ist vor allem durch ihre Keramik gekennzeichnet. Diese ist zum Teil reich verziert, wobei die bemalte Ware nur einen Teil des gesamten Keramikvolumens darstellt und an bestimmten Orten vermehrt vorkommt. Vor allem an der Peripherie des Gebietes der Halaf-Kultur finden sich neben der typischen Halaf-Keramik auch Gefäße, deren Formen auf lokalen Traditionen basieren. Die älteren Gefäße sind mit einfachen, roten oder schwarzen geometrischen Mustern bemalt. Einige Gefäße haben Tier- oder Menschenform. Der verwendete Ton ist sehr fein und hell. Es werden auch kleine Tonfiguren, vor allem von nackten Frauen hergestellt. Daneben gibt es Steingefäße. Die Siedlungen der Halaf-Kultur bestehen aus runden Hütten, die einen Durchmesser von drei bis sieben Meter besitzen können. Sie sind aus Lehm, Lehmziegeln oder Stein errichtet. Manche haben einen rechteckigen Anbau, der möglicherweise als Speicher dient. An verschiedenen Orten werden auch rechteckige Bauten ausgegraben. Die Häuser bilden kleine Dörfer, die kaum einen Hektar in ihrer Größe überschreiten. Nur einige Siedlungen scheinen mehr als 10 Hektar groß zu sein und es mag sich hier um regionale Zentren handeln. Es ist nur wenig über die Bestattungssitten bekannt. In Yarim Tepe existieren Grabschächte mit einer kleinen Seitenkammer für die Toten, wobei deren Schädel getrennt vom Körper bestattet wird. Es sind offenbar auch Brandbestattungen üblich. Wirtschaftsgrundlage ist der Ackerbau. Einkorn, Emmer und hexaploider Weizen sowie diverse Erbsenarten werden angebaut. An Haustieren gibt es Schafe, Ziegen, Schweine und Hunde. Wildtiere werden gejagt. Kupfer ist bekannt. | ||||
Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Dagestan In Georgien beginnt die Kura-Araxes-Kultur, auch Frühtranskaukasische Kultur oder Mtkwari-Araxas-Kultur genannt, die nach den beiden ins Kaspische Meer mündenden Flüssen Kura und Araxes benannt wird. Die Kura-Araxes-Kultur findet sich im zentralen und nordöstlichen Kaukasus, in Transkaukasien mit Ausnahme der Küste der Kolchis, dem östlichen Anatolien und dem nordwestlichen Iran. Die frühesten Funde liegen in der Ararat-Ebene, von da wird sie sich ins östliche Georgien, in das Gebiet um Erzurum und nach Kilikien ausbreiten. Der georgische Forscher Lordkipanidse sieht ihren Ursprung dagegen im südgeorgischen Kuratal. Die nördlichsten Fundorte liegen in Dagestan (Kayakent, Velikent) und Aserbaidschan, wobei Velikent auch deutliche Steppeneinflüsse zeigt. Während frühe Forscher die kulturelle Einheitlichkeit betonen, werden später mehrere Lokalgruppen unterschieden. Manche Forscher sehen in der Kura-Araxes-Kultur einen Kulturkomplex aus mehreren eng verwandten lokalen Kulturen. Dazu gehören unter anderem die Schengavit-Kultur und die Velikent-Kultur (auch als Dagestanische Variante oder Nordvariante der Kura-Araxes-Kultur bezeichnet) in der Chachmas-Kuban-Zone. Die Keramik der frühen Phase ist handgemacht, reduzierend gebrannt und hat eine helle Oberfläche. Sie ist organisch, mit Sand oder zerstoßenem Obsidian gemagert. Die Oberfläche ist meist glänzend poliert. Typisch sind Tassen mit einem oder zwei randständigen Henkelösen, Schalen und kleine Tassen mit leicht abgesetztem kurzen Hals und bikonische Töpfe mit zwei Henkelösen am Umbruch. Plastische Verzierung ist häufig. Typisch für die Keramik der späten Phase sind die grau-schwarze Farbe oder schwarz-rote Farbe der polierten Feinkeramik und geritzte und plastische Spiralverzierungen und konzentrische Kreise. Sie ist manchmal mit Abbildungen von Tieren (Hirsche, Steinböcke), besonders Vögeln (Kraniche?) verziert. Keramische Gefäß-Ständer haben oft Hufeisenform, aber auch runde Exemplare sind bekannt. Im Gebiet des heutigen Dagestan wird eine polierte Scheibenware hergestellt, die mit Kammeindrücken verziert ist. Hier sind auch plastische Verzierungen aus aufgelegten Bändern typisch. Die transkaukasische Ware ist allerdings überwiegend unverziert. Frauenfiguren aus Ton sind meist stark stilisiert, im Gesicht wird nur die Nase plastisch hervorgehoben. Auch Figuren von Schafen sind häufig. Aus Chisanaant-Gora sind Feuerstein-Sicheln bekannt. Neben Feuerstein wird auch Obsidian verarbeitet. Polierte Steinäxte mit gebogenem Längsprofil sind in Gebrauch, es gibt Werkzeuge, die offenbar im Bergbau eingesetzt werden. In der ersten Phase der Kura-Araxes-Kultur ist Metall noch selten. Unter den Bronzegegenständen sind Schaftlochäxte, Tüllenmeißel, Kugelkopfnadeln mit durchbohrtem Schaft, Schlingenkopfnadeln, Nadeln mit sichelförmigem und T-förmigem Kopf und durchbohrtem geschwollenen Schaft sowie Armreife mit verdickten Enden und ankerförmige Anhänger typisch. Auch Bronzesicheln und Speerspitzen sind belegt. Trianguläre Flachdolche mit und ohne Mittelrippe sind häufig. Später kommen auch Dolche mit angegossenem Metallgriff vor. Aus Kwazchela stammen Kupferplatten mit den stilisierten Bildern von Tieren (Hirsche und Vögeln). Auch Gold, Silber und Blei werden verarbeitet. Die Siedlungen liegen meist in geschützten Lagen entlang der Flüsse, oft in relativ dichtem Abstand. Die Mehrzahl der Fundorte findet sich im Flachland. Sie sind meist unbefestigt. Typisch sind Rundhäuser, entweder aus Stein (im Gebirge), aus lehmverschmiertem Flechtwerk (auch durch Hüttenlehmfunde nachgewiesen) oder aus Stampflehm. Das flache Dach besteht aus Stampflehm und wird von einem zentralen Pfosten gestützt. Im Zentrum der Häuser liegt eine runde oder hufeisenförmige Herdstelle. In Transkaukasien haben die Herdstellen oft Lehmeinbauten. Entlang der Wände liegen Tonbänke. Der Fußboden aus Stampflehm ist manchmal mit Ocker verziert. Die Herdstelle wird manchmal durch einen Streifen mit eingeritzter Verzierung hervorgehoben. Auch Grubenhäuser sind bekannt. Die Häuser sind oft in Reihen angeordnet. Im Flachland haben die Fundstellen oft eine mächtige Kulturschicht, die 4-6 Meter dick sein kann. Kültepe II in Nachitschewan hat 14 Kulturschichten, Yanik Tepe elf. Ab Phase II werden auch rechteckige Häuser gebaut werden, welche zuerst im Westen aufkommen werden. Sub-rechteckige Häuser, teilweise mit einem kurzen Vorbau werden zum Beispiel aus Kwazchela errichtet. Sie sind 30-50 qm groß. Auch sie haben Bänke, entweder nur an der Rückwand oder auch an den seitlichen Wänden. In den Siedlungen finden sich glockenförmige Vorratsgruben. Auch Vorratsgefäße aus Ton werden zur Lagerung von Getreide verwendet. Im späteren Georgien haben die Häuser einen Mittelpfosten, der das flache Dach stützt. Dort bestehen die rechteckigen Häuser aus einem Wohnraum und einem Raum für Wirtschaftszwecke, einzelne Häuser hatten ovale Apsiden, denen eine kultische Bedeutung zugeschrieben wird. Typisch sind bei der Bevölkerung Körperbestattungen, entweder als Flachgräber in Seitenlage oder unter Grabhügeln (Kurganen). In den Hügeln liegen die Bestatteten meist auf dem Rücken. Es sind aber auch seitliche Hocker belegt. Aus Georgien sind auch Katakombengräber bekannt. Aus der frühen Phase sind auch Siedlungsbestattungen bekannt. Die Bestattungssitten sind sehr vielfältig. Kollektivgräber sind häufig, hier werden die Knochen der älteren Bestattungen oft zur Seite geschoben um neuen Toten Platz zu machen. Die meisten Gräber werden innerhalb oder direkt neben den Siedlungen angelegt. Einzelgräber sind selten, in der Frühphase sind paarweise Bestattungen üblich. Bestattung des Körpers ohne Kopf wie auch des Kopfes ohne Körper sind nicht unüblich. Die Grabbeigaben bestehen aus Keramik und Fleischbeigaben, Kupfer- und Bronzegegenstände werden erst allmählich häufiger. Männern werden Waffen beigelegt, den Frauen Schmuck. Die Grabbeigaben lassen auf eine egalitäre Gesellschaft schließen. In der Landwirtschaft werden weiter auch einfachere Werkzeuge aus Holz, Knochen und Steinen verwendet. Es wird Nacktweizen, Gerste und Hirse angebaut, vielleicht auch Hafer und Roggen. Aus Kwazchela und Chisanaant-Gora sind Traubenkerne bekannt. Leinsamen werden bisher nicht nachgewiesen, Textilabdrücke auf Keramik weisen jedoch darauf hin, dass Leinwand gefertigt wird. Als Haustiere sind Schafe und Kühe belegt, Siebgefäße werden als Hinweis auf Milchwirtschaft gedeutet. Rinder werden als Zugvieh verwendet. Der Anteil kleinen Hornviehs nimmt zu, Schaf- und Ziegenherden werden weit in die Gebirge getrieben und damit neue Gebiete erschlossen. Es sind vierrädrige Wagen bekannt. Während man früher annahm, dass die Kenntnis der Metallverarbeitung den Kaukasus aus Mesopotamien erreicht habe, geht man inzwischen von einer eigenständigen Entwicklung aus. Die Bronzewaffen gehen denen Anatoliens und des Kuban-Gebietes zeitlich voraus, die Gussformen der Beile deuten aber auf eine mesopotamische Herkunft. Kupfervorkommen sind unter anderem aus dem Gebiet des unteren Kartli (Bolnissi, Marneuli) bekannt. Das oxidische Kupfer ist einfach zu verarbeiten. Meist wird jedoch das charakteristische arsenhaltige kaukasische Kupfer oder Arsenbronze verarbeitet (bis zu 4 % Arsen), die sich zum Beispiel auch in einem Hort aus Arslantepe findet. Weitere Beimischungen (Unreinheiten?) sind Gold, Antimon, Zink und Blei. In Georgien wird aus Mangel an Zinn die Bronze mit Arsen oder Antimon hergestellt. 10-22 Prozent Arsen machen die Bronze härter und verleihen ihr einen weißen Glanz. Bei größeren oder geschmiedeten Gegenständen beträgt der Arsenanteil ein bis sieben Prozent. Schmelzöfen sind unter anderem aus Baba-Dervish II, Aserbaidschan und Amiranis Gora bekannt, wo auch Blasebalg-Düsen aus Ton und Gussformen für Barren gefunden werden. Weitere Beispiele stammen aus Chisanaant Gora. Schlackenfunde stammen aus Baba-Dervisch II, Chizanaant Gora, Kül Tepe II und Garni in Armenien. Gussformen für Beile sind aus Garni, Schengavit, Kül Tepe, Kvatschelebi und Baba-Dervisch II bekannt, Gussformen für Barren aus Igdir und Gudabertka (bei Gori), aus Kvazchela eine Gussform für ein Flachbeil. | ||||
Europa / Skandinavien / Hellas / Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Volk der Elamiter / Russland / Mesopotamien / Israel / Iberische Halbinsel Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben. Königreich Thrakien | ||||
Anatolien In Anatolien werden ein Sonnen-, ein Stier- und ein Wettergott sowie eine Hirschgottheit verehrt. | ||||
Reich der Sumerer / Anatolien
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Hier geht es zur neueren Geschichte der Türkei | ||||
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