Königreich Preußen 1869
Version vom 29. August 2017, 16:04 Uhr von Oteriwutaban (Diskussion | Beiträge)
KÖNIGREICH PREUSSEN
Chronik des Jahres 1869
Hauptseite | |
(nach Geburtsjahr geordnet) | |||
Jahres-Chroniken | |||||
Länderchroniken |
Chroniken Deutschlands | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frühere Chroniken Preußens | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik des Königreiches Preußen des Jahres ... 1859 - 1860 - 1861 - 1862 - 1863 - 1864 - 1865 - 1866 - 1867 - 1868 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50px |
Königreich Preußen
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50px |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen In Wyk auf der Nordseeinsel Föhr ereignet sich ein Großfeuer, das 80 Häuser zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50px |
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen Nach insgesamt 3,8 Jahren in zwei Amtszeiten als Finanzminister übergibt der Bankier August Freiherr von der Heyd die Amtsgeschäfte an den rheinischen, liberalen Regierungsassessor Otto Camphausen, dem Bruder des Ministerpräsidenten von 1848, Ludolf Camphausen. Obwohl von Haus aus ein Liberaler und dem kommerziellen Eisenbahnbau zugeneigt, zeigte von der Heyd sich im Dienste Preußens als Anhänger des Staatsbahngedankens. Auf seine Bemühungen erfolgte zunächst der Bau und Betrieb der Preußischen Ostbahn auf Staatskosten, später auch wesentliche Erweiterungen der staatlichen Eisenbahnen durch Betriebsübernahmen und Zukäufe. Nach Rücktritt des Kabinetts im März 1862 trat er in das Kabinett von Hohenlohe zunächst interimistisch als Finanzminister ein. Mit dem Eintritt Otto von Bismarcks am 24. September 1862 schied er aus dem Kabinett wieder aus und wurde im Januar 1863 in den erblichen preußischen Freiherrenstand erhoben. Von 1855 bis 1862 und erneut von 1863 bis 1870 gehörte er dem Preußischen Abgeordnetenhaus an, von 1854 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Preußischen Staatsrates. Kurz vor Ausbruch des Krieges mit Österreich, am 5. Juni 1866, übernahm er zum zweiten Mal das Finanzministerium und verstand es, die Geldmittel für den Feldzug ohne Anleihe zu beschaffen. Mit Geschick leitete er auch die Finanzoperationen für das Retablissement der Armee, die Dotierung des Staatsschatzes und andere Dinge. Als aber die Geschäfte zu stocken anfingen und ein Teil des Etats an den Norddeutschen Bund überging, prophezeite August von der Heydt ein großes Defizit und verlangte eine Menge neuer Steuern im Reichs- und Landtag, die sämtlich nicht bewilligt wurden. Dem scheidenden Minister wird der Schwarze Adlerorden verliehen. Seit August 1867 ist er fraktionsloses Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes. August von der Heyd heiratete am 6. Juni 1836 in Elberfeld die ebenfalls aus Elberfeld stammende Julie Blank (1804–1865), eine Tochter des Fabrikanten Johann Wilhelm Blank (1773–1846) und der Sibylla Helene Simons. Das Paar hatte fünf Söhne und eine Tochter. Von der Heydt ist Vater des Bankiers August Freiherr von der Heydt (1825–1867). Weiterhin ist er Vater von Bernhard Freiherr von der Heydt, (* 1840), Landrat des Obertaunuskreises und Robert Freiherr von der Heydt, Landrat des Kreises Eupen. Gemeinsam mit Caspar Wilhelm Meckel und Johann Adolf von Carnap wurde er 1834 als erster Bürger der Stadt Elberfelds mit dem Titel eines Kommerzienrats ausgezeichnet. Der neue Reichsfinanzminister Otto von Camphausen, ein rheinischer Liberaler, studierte Jura und trat im Herbst 1834 in den Staatsdienst ein. Er beschäftigte sich vorrangig mit Handels- und Finanzfragen. Ab 1837 war er Regierungsassessor in Magdeburg, Koblenz und Trier. 1844 wurde er Regierungsrat in Trier und 1845 als vortragender Rat ins preußische Finanzministerium berufen. Dort beschäftigte er sich mit der Grundsteuer und verfasste 1847 einen Gesetzesentwurf für die Einkommensteuer. 1849 und von 1850 bis 1892 war er Mitglied der Zweiten Kammer und 1850 des Erfurter Volkshauses. Er schloss sich der gemäßigt liberalen Partei an. 1854 wurde er als Nachfolger von August Friedrich Bloch Präsident der Seehandlung und am 26. Oktober 1869 Finanzminister. Der Staatshaushalt wies zu dieser Zeit ein Defizit von fünf Millionen Talern auf. Seine Aufgabe wird es nun sein, dieses Defizit abzubauen. Seine Ziele sind der Abbau der Staatsschulden, Abschaffung einiger Steuern (zum Beispiel Mahl- und Schlachtsteuer), die Erhöhung der Beamtenbezüge und der Bau neuer öffentlicher Gebäude. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
50px |
Königreich Preußen
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Norddeutscher Bund / Königreich Preußen / Provinz Schleswig-Holstein Der Gutsbesitzer und Kammerherr Friedrich Gustav von Bülow (* 1814) lässt auf Anregung des Astronomen Karl Friedrich Zöllner auf seinem Gut am Rande des Gutshofes Bothkamp im Kreis Plön südlich von Kiel für 700.000 Mark eine private Sternwarte einrichten und mit modernsten Geräten ausstatten. Hauptinstrument ist ein Refraktor mit einer Öffnung von 29,3 cm und einer Brennweite von 4,9 Metern, der das größte Teleskop Deutschlands darstellt. Das Objektiv dafür hat Bülow 1867 bei der Pariser Weltausstellung als Rohguss erworben. Der Hamburger Optiker Hugo Schröder fertigte damit für 150.000 Mark einen Refraktor. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik des Königreiches Preußen des Jahres ... 1870 - 1871 - 1872 - 1873 - 1874 - 1875 - 1876 - 1877 - 1878 - 1879 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
spätere Chroniken Preußens | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chroniken Deutschlands | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|