Deutsches Reich 1920.01

Wappen Weimarer Republik

DEUTSCHES REICH

Hauptstadt: Berlin

Chronik Januar 1920

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Hauptseite			Die wichtigsten Persönlichkeiten des Monats Gustav Bauer (* 1870 Darkehmen, Ostpreußen) Reichskanzler des Deutschen Reiches Friedrich Ebert (* 1871 Heidelberg) Der erste Reichspräsident der Weimarer Republik seit Februar 1919 Hermann Müller (* 1876 Mannheim) Außenminister des Deutschen Reiches
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03.01. Im Ruhrgebiet und in Schlesien beginnen Streiks von Eisenbahnern für Teuerungszuschläge von 100 bis 175 %. Bergarbeiter fordern die Einführung der Sechs-Stunden-Schicht. Nach Verhängung des Ausnahmezustands endet der Streik am 14.1. mit geringen Zugeständnissen der Arbeitnehmer.
10.01. Der Friedensvertrag von Versailles tritt in Kraft. Durch Gebietsabtretung wird u.a. der sogenannte Polnische Korridor geschaffen, der Polen den Zugang zur See eröffnet. Danzig und das Memelland werden vom Deutschen Reich abgetrennt und unter den Schutz des Völkerbunds gestellt. Im besetzten Rheinland übt die Interalliierte Hohe Kommission die Hoheitsbefugnisse aus, das Saarland wird dem Völkerbund unterstellt. Beginn der Repatriierung der Kriegsgefangenen sowie heimkehrender Deutscher aus den ehemaligen Kolonien.

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01.01.1920	Deutsches Reich Die Regierung des Deutschen Reiches am Anfang des Jahres Funktion Name (Partei) seit Dauer Reichskanzler Gustav Bauer (* 1870 Darkehmen, Ostpreußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 04.10.1918 1,25 Jahre Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsjustizminister Dr. Eugen Schiffer (* 1860 Breslau, Preußen) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 14.11.1918-19.04.1919 seit 03.10.1919 insgesamt 248 Tage Reichsminister des Auswärtigen Hermann Müller (* 1876 Mannheim, Baden) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 20.12.1918-04.02.1919 seit 21.06.1919 insgesamt 242 Tage Reichsminister des Innern Dr. Erich Koch-Weser (* 1875 Bremerhaven, Freie Hansestadt Bremen) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 03.10.1919 91 Tage Reichsfinanzminister Matthias Erzberger (* 1875 Buttenhausen, Württemberg) Zentrum 04.10.1918 1,25 Jahre Reichsschatzminister Wilhelm Mayer (* 1877 Enkenbach, Pfalz) Zentrumspartei (Z) 21.06.1919 195 Tage Reichswirtschaftsminister und Reichsernährungsminister Robert Schmidt (* 1864 Berlin, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 13.02.1919 323 Tage Reichsminister des Arbeitsamtes Dr. Alexander Schlicke (* 1863 Berlin) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 21.06.1919 195 Tage Reichswehrminister Gustav Noske (* 1868 Brandenburg, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 29.12.1918 1,01 Jahre Reichsverkehrsminister Dr. Johannes Bell (* 1868 Essen, Preußen) Zentrum 13.02.1919 323 Tage Reichspostminister Johannes Giesberts (* 1865 Straelen, Preußen) Zentrum 13.02.1919 323 Tage Reichsminister für Wiederaufbau Otto Geßler (* 1875 Ludwigsburg, Württemberg) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 25.10.1919 69 Tage Reichsminister ohne Geschäftsbereich Dr. Eduard David (* 1863 Ediger/Mosel, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 13.02.1919 323 Tage Chef der Admiralität Konteradmiral Adolf von Trotha (* 1868 Koblenz, Preußen) parteilos (mit beratender Stimme) 27.03.1919 281 Tage Bemerkungen: Die Dauer bezieht sich auf die Zeit in der Regierungsverantwortung.
10.01.1920 70px	Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Republik Polen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Posener_Aufstand_(1918–1919) 13.01. Massendemonstration der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) sowie der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) gegen die geplante Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes vor dem Reichstag. Die preußische Sicherheitspolizei schießt in die Menge, 42 Menschen kommen ums Leben. 16. 1. Anton Graf von Arco auf Valley (1897-1945), der Mörder des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner, wird zum Tode verurteilt. Während des Prozesses demonstrieren antisemitische Studenten an der Münchner Universität für eine Begnadigung Arcos. Sie bezeichnen Eisner als Symbolfigur des "jüdischen Bolschewismus". Die bayerische Regierung begnadigt Arco einen Tag später zu lebenslanger Freiheitsstrafe. 18.01. Die deutsche Nationalversammlung verabschiedet das Betriebsrätegesetz. 19.01. Beginn des Prozesses gegen den deutschnationalen Politiker Karl Helfferich. Dieser hatte im Sommer 1919 den Vizekanzler und Reichsfinanzminister Matthias Erzberger (Zentrum) der Verquickung von politischer Tätigkeit und eigenen finanziellen Interessen beschuldigt. Erzberger stellte daraufhin Strafantrag wegen Beleidigung. 24.01. Die internationale Reparationskommission nimmt gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags ihre Arbeit auf. Sie soll bis Mai 1921 die Höhe der vom Deutschen Reich zu zahlenden Reparationen feststellen. Vorerst war von Leistungen im Wert von 20 Mrd. Goldmark ausgegangen worden. 26.01. Reichsfinanzminister Matthias Erzberger wird bei einem Attentat durch einen Schuss verletzt. Der Täter, Oltwig von Hirschfeld, nennt »nationalistische Interessen« als Motiv. Erzberger gilt bei der Rechten als »Vaterlandsverräter«.
30.01.1920	Deutsches Reich Reichsschatzmeister Wilhelm Mayer Rücktritt von Reichsschatzminister Wilhelm Mayer, Zentrumspartei (Z). Der Minister war sieben Monate und neun Tage im Amt. Der Rücktritt erfolgt, weil Mayer zum neuen Botschafter in Frankreich ernannt werden soll; er soll sein neues Amt im kommenden Monat antreten. Das Amt des Reichsschatzministers bleibt vorerst verwaist oder wird vom Reichskanzler selbst übernommen. Die aktuelle Regierung des Deutschen Reiches Funktion Name (Partei) seit Dauer Reichskanzler Gustav Bauer (* 1870 Darkehmen, Ostpreußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 04.10.1918 1,33 Jahre Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsjustizminister Dr. Eugen Schiffer (* 1860 Breslau, Preußen) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 14.11.1918.19.04.1919 seit 03.10.1919 insgesamt 277 Tage Reichsminister des Auswärtigen Hermann Müller (* 1876 Mannheim, Baden) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 20.12.1918-04.02.1919 seit 21.06.1919 insgesamt 271 Tage Reichsminister des Innern Dr. Erich Koch-Weser (* 1875 Bremerhaven, Freie Hansestadt Bremen) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 03.10.1919 120 Tage Reichsfinanzminister Matthias Erzberger (* 1875 Buttenhausen, Württemberg) Zentrum 04.10.-09.11.1918 seit 13.02.1919 insgesamt 1,33 Jahre Reichsschatzminister Wilhelm Mayer (* 1877 Enkenbach, Pfalz) Zentrumspartei (Z) 21.06.1919-30.01.2020 224 Tage Reichswirtschaftsminister und Reichsernährungsminister Robert Schmidt (* 1864 Berlin, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 13.02.1919 352 Tage Reichsminister des Arbeitsamtes Dr. Alexander Schlicke (* 1863 Berlin) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 21.06.1919 224 Tage Reichswehrminister Gustav Noske (* 1868 Brandenburg, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 29.12.1918 1,09 Jahre Reichsverkehrsminister und Reichsminister der Kolonien Dr. Johannes Bell (* 1868 Essen, Preußen) Zentrum 13.02.1919 352 Tage Reichspostminister Johannes Giesberts (* 1865 Straelen, Preußen) Zentrum 13.02.1919 352 Tage Reichsminister für Wiederaufbau Otto Geßler (* 1875 Ludwigsburg, Württemberg) Deutsche Demokratische Partei (DDP) 25.10.1919 98 Tage Reichsminister ohne Geschäftsbereich Dr. Eduard David (* 1863 Ediger/Mosel, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 13.02.1919 352 Tage Bemerkungen: Die Dauer bezieht sich auf die Zeit in der Regierungsverantwortung.
17.02.1920	Deutsches Reich Wilhelm Mayer (Zentrum), der seit 1907 dem Reichstag angehörte und vom 21. Juni 1919 bis zum 30. Januar 1920 Reichsschatzminister war, legt sein Mandat als Mitglied der Weimarer Nationalverfassung nieder. Er übersiedelt nach Frankreich, wo er neuer Botschafter des Deutschen Reiches sein wird.
12.03.1920	Deutsches Reich Reichsfinanzminister Matthias Erzberger tritt zurück Joseph Wirth wird neuer Reichsfinanzminister Reichsfinanzminister Matthias Erzberger, Zentrumspartei (Z), tritt von seinem Amt zurück. Neuer Reichsfinanzminister wird Joseph Wirth, Zentrumspartei (Z). Erzberger war ein Jahr und 28 Tage Mitglied des Kabinetts.
22.03.1920	Deutsches Reich Reichswehrminister Gustav Noske Rücktritt von Reichswehrminister Gustav Noske, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). Der Minister war ein Jahr, ein Monat und 9 Tage im Amt.
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