Chronik 1918.01: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 6: Zeile 6:
 
=== <CENTER> '''''und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe'''''</center> ===
 
=== <CENTER> '''''und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe'''''</center> ===
 
<br>
 
<br>
== <CENTER> ''' ''' </center> ==
+
== <CENTER> '''Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig''' </center> ==
 
== <CENTER> ''' ''' </center> ==
 
== <CENTER> ''' ''' </center> ==
 
== <CENTER> ''' ''' </center> ==
 
== <CENTER> ''' ''' </center> ==
Zeile 28: Zeile 28:
 
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> Ereignis </center>
 
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center> Ereignis </center>
 
|- valign="top"
 
|- valign="top"
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|01.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>  
+
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|01.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]]  [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br>
 +
Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>  
 
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Neuer Geländegewinn bei Marcoing''': <br>
 
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Neuer Geländegewinn bei Marcoing''': <br>
 
* Großes Hauptquartier, 1. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz, Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Am Houthoulster Walde und bei Passchendaele war das Artilleriefeuer vorübergehend gesteigert. Ein starker englischer Erkundungsvorstoß südöstlich von Monchy scheiterte. Südlich von Marcoing wurde in kleineren Kämpfen der Geländegewinn vom 30. Dezember erweitert. Die Gefangenenzahl hat sich um einige Offiziere und 70 Mann erhöht.  
 
* Großes Hauptquartier, 1. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz, Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Am Houthoulster Walde und bei Passchendaele war das Artilleriefeuer vorübergehend gesteigert. Ein starker englischer Erkundungsvorstoß südöstlich von Monchy scheiterte. Südlich von Marcoing wurde in kleineren Kämpfen der Geländegewinn vom 30. Dezember erweitert. Die Gefangenenzahl hat sich um einige Offiziere und 70 Mann erhöht.  
Zeile 68: Zeile 71:
 
Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift '''Kämpfe um Aden''' herausgegeben: <br>
 
Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift '''Kämpfe um Aden''' herausgegeben: <br>
 
* Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei.
 
* Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei.
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|03.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]]  [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br>
 +
Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>
 +
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert''': <br>
 +
* Großes Hauptquartier, 3. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf. Nahe der Küste wurden bei gelungener Unternehmung Gefangene gemacht. Französische Vorstöße in der Champagne nördlich von Prosnes und nördlich von Le Mesnil scheiterten in unserem Feuer.
 +
* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
 +
* An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.
 +
|- valign="top"
 +
| <center>'''[[Chronik 1918.01|04.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sowjetrepublik 1918|Russische Sowjetrepublik]] / [[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br>
 +
Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>
 +
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen''': <br>
 +
* Großes Hauptquartier, 4. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Fast an der ganzen Front kam es zu lebhaften Kämpfen der beiderseitigen Artillerien. Klares Frostwetter begünstigte ihre Tätigkeit.
 +
* Bei englischen Vorstößen, die östlich von Ypern und nördlich vom La Bassée-Kanal scheiterten, sowie bei eigenen erfolgreichen Unternehmungen südöstlich von Moeuvres und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maschinengewehre eingebracht.
 +
* Seit dem 1. Januar verloren unsere Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 23 Flugzeuge und 2 Fesselballone.
 +
Oberleutnant Lörzer errang seinen 20. Luftsieg.
 +
* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse. <br>
 +
''Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!).''
 +
|- valign="top"
 +
|<center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]]  [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br>
 +
In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. <br>
 +
  
 +
 +
|- valign="top"
 +
| <center>'''[[Chronik 1918.01|22.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik ]]''' <br>
 +
Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. <br>
  
 
|- valign="top"
 
|- valign="top"

Version vom 8. August 2022, 17:02 Uhr

Pixabay-Globus.jpg

Weltchronik des Januar 1918

und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe


Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig


Home 800px
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1908 / 1909 / 1910 / 1911 / 1912 / 1913 / 1914 / 1915 / 1916 / 1917
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Ereignis
01.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png Deutsches Reich.png Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neuer Geländegewinn bei Marcoing:

  • Großes Hauptquartier, 1. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz, Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Am Houthoulster Walde und bei Passchendaele war das Artilleriefeuer vorübergehend gesteigert. Ein starker englischer Erkundungsvorstoß südöstlich von Monchy scheiterte. Südlich von Marcoing wurde in kleineren Kämpfen der Geländegewinn vom 30. Dezember erweitert. Die Gefangenenzahl hat sich um einige Offiziere und 70 Mann erhöht.
  • Heeresgruppen "Deutscher Kronprinz" und "Herzog Albrecht": Nördlich von Prosnes und beiderseits von Ornes, sowie nördlich und östlich von St. Mihiel war die Artillerietätigkeit zeitweilig lebhaft.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
  • Italienische Front: Im Tombagebiet dauerten tagsüber heftige Feuerkämpfe an.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 1. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba herrschte tagsüber heftige Feuertätigkeit.
Schweiz.png
Schwerizerische Eidgenossenschaft

Der Schweizer Rechtsanwalt und Politiker der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) Felix-Louis Calonder wird Bundespräsident der Schweiz. Calonder war 1913 der erste Rätoromane, der in den Bundesrat gewählt wurde.

Rote Fahne.png
Russische Sowjetrepublik

Alle Banken in Moskau und in Petrograd werden geschlossen.

02.01.1918
Rote Fahne.png Japan 1889-1945.png
Russische Sowjetrepublik / Japanisches Kaiserreich

Das japanische Kaiserreich erkennt die neue bolschewistische Regierung Russlands diplomatisch an.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Feuertätigkeit im Westen:

  • Großes Hauptquartier, 2. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Von Dixmuiden bis zur Deule war die Artillerietätigkeit von Mittag an in einzelnen Abschnitten gesteigert. Nördlich und südlich von Lens lebte sie in Verbindung mit erfolgreichen Erkundungen vorübergehend auf. Auch zwischen Arras und St. Quentin nahm das Feuer zeitweilig an Stärke zu. Die Zahl der in den letzten Tagen südlich von Marcoing gefangenen Engländer hat sich auf 500 erhöht.
  • Heeresgruppe "Deutscher Kronprinz": Nördlich von Prosnes und beiderseits von Ornes erhöhte Gefechtstätigkeit. Erkundungsvorstöße führten an mehreren Stellen der Front zur Gefangennahme einer Anzahl Franzosen.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
  • Italienische Front: Die Feuertätigkeit war auf der Hochfläche von Asiago und im Tombagebiet zeitweilig gesteigert.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift Die Kampflage am Piave-Ufer heraus:

  • Wien, 2. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe. Am 26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung bei Zenson ohne Verluste auf das östliche Piave-Ufer zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räumung erst am 31. Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassenen Deckungen fortgesetzt unter Artillerie- und Minenwerferfeuer.
Bulgarien 1879-1947.png
Zarentum Bulgarien

Der bulgarische Heeresbericht wird herausgegeben:

  • Sofia, 2. Januar. Mazedonische Front: Zwischen Wardar und Dojransee nahm das Artilleriefeuer nachmittags zu und dauerte bis Mitternacht an. Hierauf versuchte eine englische Abteilung sich unseren Stellungen südöstlich des Dorfes Stoiakovo zu nähern, wurde jedoch zurückgeworfen.
Türkei.png
Osmanisches Reich

Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift Kämpfe um Aden herausgegeben:

  • Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei.
03.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png Deutsches Reich.png Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert:

  • Großes Hauptquartier, 3. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf. Nahe der Küste wurden bei gelungener Unternehmung Gefangene gemacht. Französische Vorstöße in der Champagne nördlich von Prosnes und nördlich von Le Mesnil scheiterten in unserem Feuer.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.
04.01.1918
Rote Fahne.png Finnland 1917-1918.png
Russische Sowjetrepublik / Republik Finnland

Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen:

  • Großes Hauptquartier, 4. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Fast an der ganzen Front kam es zu lebhaften Kämpfen der beiderseitigen Artillerien. Klares Frostwetter begünstigte ihre Tätigkeit.
  • Bei englischen Vorstößen, die östlich von Ypern und nördlich vom La Bassée-Kanal scheiterten, sowie bei eigenen erfolgreichen Unternehmungen südöstlich von Moeuvres und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maschinengewehre eingebracht.
  • Seit dem 1. Januar verloren unsere Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 23 Flugzeuge und 2 Fesselballone.

Oberleutnant Lörzer errang seinen 20. Luftsieg.

  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse.

Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!).

Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png Deutsches Reich.png Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt.


22.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik

Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew.

1918
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen.

Großbritannien.png Samoa 1914-1925.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion of New Zealand / Kolonie Deutsch-Samoa

Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt.

Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1919 / 1920 / 1921 / 1922 / 1923 / 1924 / 1925 / 1926 / 1927 / 1928