Chronik 1918.01: Unterschied zwischen den Versionen
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | ||
Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen." <br> | Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen." <br> | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
+ | Die ersten Lastkraftwagen der Firma Chevrolet sind jetzt käuflich zu erwerben. Im Modelljahr 1918 werden zwei Vierzylinder-Lastwagen, beides im Motorhauben-Chassis-Designs, angeboten, die nur vorn mit Blech ausgestattet sind. Das Motorhauben-Chassis des Chevrolet 490 wiegt eine halbe Tonne ohne Karosserie, ist aber mit einer robusten Federung auf der Hinterachse verstärkt. Der leichte Lastwagen wird zum Preis 595 US-Dollar angeboten. Ein Ein-Tonner, Modell T genannt (für „Truck“), kostet 1.125 US-Dollar, ebenfalls ohne Karosserie. Obwohl er auf dem Modell der FA-Serie basiert, ist der Pickup auf einem Lkw-Rahmen aufgebaut und sowohl länger als auch stärker als der Halbtonner. Ein 37-PS-Motor steigert die Leistung und Ladekapazität des Lastwagens, aber ein Regler hält seine Höchstgeschwindigkeit bei 25 Meilen pro Stunde. <br> | ||
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| <center>'''[[Chronik 1918.01|08.01.1918]]''' <br> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 1918.01|08.01.1918]]''' <br> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
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| <center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | ||
− | Brest-Litowsk, 8. Januar. Heute Nachmittag wurde eine Vorbesprechung zwischen den Vorsitzenden der hier versammelten Abordnungen abgehalten, an der teilnahmen: Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Äußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki, Großwesir Talaat Pascha und ukrainischer Staatssekretär für Handel und Industrie Wsewolod Holubowytsch. Nach Erörterung von Form- und Programmfragen wurde für Morgen Vormittag 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt. <br> | + | * Brest-Litowsk, 8. Januar. Heute Nachmittag wurde eine Vorbesprechung zwischen den Vorsitzenden der hier versammelten Abordnungen abgehalten, an der teilnahmen: Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Äußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki, Großwesir Talaat Pascha und ukrainischer Staatssekretär für Handel und Industrie Wsewolod Holubowytsch. Nach Erörterung von Form- und Programmfragen wurde für Morgen Vormittag 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt. <br> |
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| <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | ||
− | Wien, 8. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft. <br> | + | * Wien, 8. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft. <br> |
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|09.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|09.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | ||
− | Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift '''Ein englisches Hospitalschiff vernichtet''': "London, 9. Januar. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Das englische Hospitalschiff "Newa" ist torpediert worden, es sank am 4. Januar gegen Mitternacht im Bristolkanal auf dem Heimwege von Gibraltar. Alle Verwundeten wurden durch Patrouillenschiffe gerettet. Die Verluste betrugen drei Mann der Besatzung, drei Laskares werden vermißt. Das Schiff fuhr mit allen Lichtern und den durch die Haager Konvention vorgeschriebenen Abzeichen. Es befand sich nicht in dem sogenannten Sperrgebiet, wie es in der Erklärung der deutschen Regierung vom 29. Januar 1917 festgelegt worden ist. Da die U-Boote, die hierfür in Frage kommen könnten, zurzeit noch in See sind, können sich die zuständigen Stellen, wie wir hierzu erfahren, noch nicht abschließend äußern. Es wird von unterrichteter Stelle aber für ausgeschlossen gehalten, daß das Schiff durch ein Unterseeboot torpediert worden ist. Demnach kann nur eine Versenkung durch Minen in Frage kommen. <br> | + | Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift '''Ein englisches Hospitalschiff vernichtet''': |
+ | * "London, 9. Januar. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Das englische Hospitalschiff "Newa" ist torpediert worden, es sank am 4. Januar gegen Mitternacht im Bristolkanal auf dem Heimwege von Gibraltar. Alle Verwundeten wurden durch Patrouillenschiffe gerettet. Die Verluste betrugen drei Mann der Besatzung, drei Laskares werden vermißt. Das Schiff fuhr mit allen Lichtern und den durch die Haager Konvention vorgeschriebenen Abzeichen. Es befand sich nicht in dem sogenannten Sperrgebiet, wie es in der Erklärung der deutschen Regierung vom 29. Januar 1917 festgelegt worden ist. Da die U-Boote, die hierfür in Frage kommen könnten, zurzeit noch in See sind, können sich die zuständigen Stellen, wie wir hierzu erfahren, noch nicht abschließend äußern. Es wird von unterrichteter Stelle aber für ausgeschlossen gehalten, daß das Schiff durch ein Unterseeboot torpediert worden ist. Demnach kann nur eine Versenkung durch Minen in Frage kommen. <br> | ||
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+ | | <center> '''[[Chronik 1918.01|10.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Die Luftbeute im Dezember''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 10. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Südöstlich von Ypern am Nachmittage lebhafter Artilleriekampf. Westlich von Zandvoorde scheiterte ein starker nächtlicher Erkundungsvorstoß der Engländer. | ||
+ | * An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering. | ||
+ | * Im Dezember (1917) beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten 9 Fesselballone und 119 Flugzeuge, von denen 47 hinter unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind. | ||
+ | Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fesselballone verloren. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | * In der heute Vormittag abgehaltenen Sitzung erklärt sich die russische Delegation bereit, die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk fortzusetzen. Ferner stellt sie fest, dass die vom Wolff-Bureau veröffentlichte Darstellung über den Verlauf der Sitzung vom 26. Dezember dem tatsächlichen Hergang entspricht. Die von der Russischen Telegraphenagentur verbreitete Nachricht über den Verlauf dieser Sitzung wird russischerseits als unrichtig bezeichnet. <br> | ||
+ | * Die Ukraine nimmt als selbständiger Staat an der Friedenskonferenz in Brest-Litowsk teil. Die gestern unterbrochene Plenarsitzung wurde vormittags 11 Uhr unter dem Vorsitz des (deutschen) Staatssekretärs von Kühlmann fortgesetzt. Erster Redner war der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie Holubowytsch. Er überreichte namens des Generalsekretariats der Regierung der ukrainischen Volksrepublik eine Note, welche die selbständige Stellung der Ukrainer bei den jetzigen Friedensverhandlungen betont und das ukrainische Friedensprogramm entwickelt. Der Vorsitzende Staatssekretär von Kühlmann schlug darauf vor, dass die ukrainische Note als wichtiges historisches Dokument den Akten des Kongresses einverleibt werde und begrüßte die ukrainischen Vertreter. Die Vertreter der verbündeten Mächte behielten sich ihre Stellungnahme zu den Einzelheiten der Ausführungen der ukrainischen Delegierten vor. | ||
+ | * (Der russische Delegationsleiter) Herr Trotzki gab hierauf folgende Erklärung ab: "In Kenntnis der durch die ukrainische Delegation veröffentlichten Note des Generalsekretariats der ukrainischen Volksrepublik erklärt die russische Delegation ihrerseits, daß sie im vollen Einvernehmen mit der grundsätzlichen Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes jeder Nation bis zur vollen Lostrennung kein Hindernis für die Teilnahme der ukrainischen Delegation an den Friedensverhandlungen findet." Über die Bedeutung dieser Erklärung entspann sich eine längere Diskussion, die schließlich in die Frage zusammengefaßt wurde, ob die ukrainische Delegation eine Unterabteilung der russischen Delegation darstelle, oder ob sie in diplomatischer Beziehung als Vertretung eines selbständigen Staates zu behandeln sei. Diese Frage wurde von Herrn Trotzki dahin beantwortet, daß er sie als erledigt betrachte, da die ukrainische Delegation als eine selbständige Vertretung hier aufgetreten, da diese Vertretung von seiner Delegation anerkannt wurde, und da von keiner Seite ein anderer Vorschlag gemacht worden sei. | ||
+ | * Herr Trotzki erklärte dann weiter: "Fürs Erste bestätigen wir, dass wir im vollen Einvernehmen mit dem vorher gefaßten Beschluß die Friedensverhandlungen weiterführen wollen, ganz abgesehen davon, ob sich die Mächte der Entente anschließen oder nicht. Wir nehmen die Erklärung der Delegationen des Vierbundes zur Kenntnis, daß die Grundlagen des allgemeinen Friedens, die in ihrer Deklaration vom 25. Dezember formuliert waren, jetzt hinfällig werden, da die Länder der Entente während der zehntägigen Frist sich den Friedensverhandlungen nicht angeschlossen haben. Wir unserseits halten an den von uns proklamierten Grundsätzen des demokratischen Friedens fest." Trotzki erwähnte dann jenen Teil der Rede des Grafen Hertling, in der dieser außer auf das gute Recht und das loyale Gewissen auch auf die Machtstellung Deutschlands hingewiesen habe. Die russische Delegation habe weder die Möglichkeit noch die Absicht zu bestreiten, daß ihr Land durch die Politik der bis vor kurzem herrschenden Klassen geschwächt sei; aber die Weltstellung eines Landes werde nicht nur durch den augenblicklichen Stand eines technischen Apparates bestimmt, sondern auch durch die ihm innewohnenden Möglichkeiten. Aber die russische Regierung habe an die Spitze ihres Programms das Wort "Friede" geschrieben, und die hohen Sympathien, welche das russische Volk den Völkern der Verbündeten entgegenbringe, bestärken es in dem Wunsche, den schleunigsten Frieden, der aus der Verständigung der Völker begründet sein werde, zu erreichen. Um den Mächten des Vierbundes den Vorwand eines Abbruches der Friedensverhandlungen aus technischen Gründen zu entziehen, nehme die russische Delegation die Forderung an, in Brest-Litowsk zu bleiben. Sie bleibe in Brest-Litowsk, um keine Möglichkeit in dem Kampfe um den Frieden unausgenutzt zu lassen. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | ||
+ | * Italienischer Kriegsschauplatz: Westlich Asiago wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | Einer Meldung der Petersburger Telegraphenagentur zufolge wird die russische Staatsschuld annulliert: "Ein Erlaß des Rates der Volkskommissare ordnet die Einstellung der Bezahlung von Coupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Coupons ist bis zum Erlaß einer neuen Verfügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obligationen ist bei Strafe der Einziehung der Immobilien verboten." <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|11.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Gescheiterte englische Vorstöße bei Ypern''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 11. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz: Versuche des Feindes, überraschend und nach Feuervorbereitung am Morgen des 10. Januar südöstlich von Ypern in unsere Stellungen einzudringen, scheiterten. Tagsüber entwickelte sich an der flandrischen Front und südwestlich von Cambrai lebhafter Artilleriekampf. Zwischen Moeuvres und Marcoing steigerte sich das englische Feuer am Abend und bei Tagesanbruch vorübergehend zu größter Heftigkeit. Auch die französische Artillerie war beiderseits von St. Quentin und in einzelnen Abschnitten zwischen Oise und Aisne rege. | ||
+ | * Heeresgruppe Herzog Albrecht: Westlich von Blamont erhöhte Gefechtstätigkeit. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: <br> | ||
+ | Brest-Litowsk, 11. Januar. Im Sinne des in der gestrigen Plenarsitzung gefaßten Beschlusses traten gestern nachmittag Abordnungen der Delegationen Deutschlands, Österreich-Ungarns und Rußlands zu einer Besprechung zusammen. Es wurde vereinbart, daß die von der russischen Delegation am 27. Dezember 1917 vorgeschlagene Kommission zur Beratung der politischen und territorialen Fragen gebildet werden solle, und dass parallel mit den Beratungen dieser Kommission Vorbesprechungen der Fachreferenten der einzelnen Delegationen über die Regelung der wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen stattzufinden hätten. Diese Kommission hat sich heute vormittag 10 Uhr konstituiert und ihre Beratungen begonnen, die um 1 Uhr nachmittags unterbrochen und um ½ 6 Uhr fortgesetzt wurden. <br> | ||
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+ | | <center> '''[[Chronik 1918.01|12.01.1918]]''' <br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br> | ||
+ | Das finnische Parlament beschließt gegen den erbitterten Widerstand der Sozialisten, die Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen zu ermächtigen, „welche sie zur Schaffung einer straffen öffentlichen Ordnung als erforderlich ansieht.“ Die Sozialisten interpretieren daraus, dass die Regierung eine Klassenkampfarmee geschaffen hat, die gegen die Arbeiterklasse gerichtet ist. Der Druck der „Roten Garden“ wird nun zunehmen. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Artilleriekämpfe im Westen''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 12. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Gefechtstätigkeit blieb auf Artillerie- und Wurfminenkämpfe an verschiedenen Stellen der Front beschränkt. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|13.01.1918]]''' <br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br> | ||
+ | Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garten“, der Journalist und Leutnant der russischen Armee Ali Aaltonen, erhält durch Vermittlung des zu den russischen Bolschewiki gehörenden finnischstämmigen Eino Rahja von Lenin die mündliche Zusage, den finnischen „Roten“ 10.000 Gewehre und sonstige Waffen zu liefern. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Artillerietägigkeit an der Westfront und in Italien'': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 13. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Östlich und nordöstlich von Armentières sowie in der Gegend von Lens war die englische Artillerietätigkeit tagsüber rege; auch in den anderen Abschnitten lebte sie vorübergehend auf. | ||
+ | * Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: An vielen Stellen der Front Artilleriekampf. Stärkere französische Abteilungen, die nördlich von Reims, in der Champagne und nordöstlich von Avocourt zur Erkundung vorstießen, wurden im Nahkampf zurückgeworfen. Südwestlich von Ornes brachte ein eigenes Unternehmen Gefangene ein. | ||
+ | * Heeresgruppe Herzog Albrecht: Auf den östlichen Maashöhen und in den mittleren Vogesen zeitweilig erhöhte Feuertätigkeit. In zahlreichen Luftkämpfen wurden gestern 6 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone abgeschossen. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | ||
+ | * Wien, 13. Januar. Beiderseits der Brenta nahm das Artilleriefeuer vorübergehend an Stärke zu. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht: <br> | ||
+ | * Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge: | ||
+ | ** ad 1. Das Territorium. Das Selbstbestimmungsrecht steht den Nationen und nicht ihren Teilen zu, die okkupiert worden sind, dementsprechend gibt die russische Regierung aus eigener Initiative das Recht der gleichzeitigen Selbstbestimmung auch den Teilen der genannten Nationen, die außerhalb der Besetzungszone leben. Rußland verpflichtet sich, diese Gebiete weder direkt noch indirekt zur Annahme dieser oder der anderen Staatsform zu nötigen, ihre Selbständigkeit durch keine Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes dieser Nationen geschlossen würden. Die Regierungen Deutschlands und Österreich-Ungarns bestätigen ihrerseits kategorisch das Fehlen irgendwelcher Ansprüche sowohl auf die Einverleibung in das Territorium Deutschlands und Österreich-Ungarns, der Gebiete des früheren russischen Kaiserreichs, die jetzt von den Heeren Deutschlands oder Österreich-Ungarns okkupiert worden sind, wie auf die sogenannten Grenzkorrekturen auf Kosten dieser Gebiete. Gleichzeitig verpflichten sie sich, diese Gebiete nicht, weder direkt noch indirekt, zur Annahme dieser oder jener Staatsform zu nötigen, ihre Unabhängigkeit nicht durch irgendwelche Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die geschlossen würden vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des politischen Selbstbestimmungsrechtes der sie bevölkernden Nationen. | ||
+ | ** ad2. Die Lösung der Frage über die Geschicke der sich selbst bestimmenden Gebiete muß unter der Bedingung der vollen politischen Freiheit und des Fehlens jedes äußeren Druckes stattfinden, deshalb soll die Abstimmung nach Rücknahme der fremden Heere und Rückkehr der Flüchtlinge und der vom Anfang des Krieges evakuierten Bevölkerung stattfinden. Der Zeitpunkt der Zurückziehung der Heere wird durch eine besondere Kommission bestimmt. | ||
+ | ** ad 3. Vom Moment der Unterzeichnung des Friedens bis zur endgültigen staatlichen Konstituierung der genannten Gebiete geht ihre innere Verwaltung, die Leitung der lokalen Angelegenheiten, Finanzen usw. in die Hände eines temporären Organes über, das durch Verständigung der politischen Parteien, die ihre Lebensfähigkeit inmitten ihres Volkes vor und während des Krieges bewiesen haben, gebildet wird. | ||
+ | ** ad 4. Die endgültige Lösung der Frage von der Staatslage der Gebiete, um die es sich handelt, und von der Form ihrer Staatseinrichtung wird durch das allgemeine Referendum erfolgen. | ||
+ | Hierauf erbittet General Hoffmann das Wort und führt aus: ''Ich muß zunächst gegen den Ton dieser Vorschläge protestieren. Die russische Delegation spricht mit uns, als ob Sie siegreich in unserem Lande ständen und uns Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Tatsachen entgegengesetzt sind, - das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet! Ich möchte dann feststellen, daß die russische Delegation für die besetzten Gebiete die Anwendung eines Selbstbestimmungsrechts der Völker in einer Weise und in einem Umfange fordert, wie es ihre Regierung im eigenen Lande nicht anwendet. Ihre Regierung ist begründet lediglich auf Macht, und zwar auf Macht, die rücksichtslos mit Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkende wird einfach als Gegenrevolutionär und Bourgeois vogelfrei erklärt. Ich will diese meine Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten: <br> | ||
+ | In der Nacht vom 30. zum 31. Dezember wurde der erste weißrussische Kongreß in Minsk, der das Selbstbestimmungsrecht des weißrussischen Volkes geltend machen wollte, von den Maximalisten durch Bajonette und Maschinengewehre auseinandergejagt. Als die Ukrainer das Selbstbestimmungsrecht geltend machten, stellte die Petersburger Regierung ein Ultimatum und versuchte, die Erzwingung ihres Willens mit Waffengewalt durchzusetzen. Soviel aus den mir vorliegenden Funksprüchen hervorgeht, ist der Bürgerkrieg noch im Gange. <br> | ||
+ | So stellt sich die Anwendung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker durch die maximalistische Regierung in der Praxis dar. Die deutsche Oberste Heeresleitung muß deshalb eine Einmischung in die Regelung der Angelegenheiten der besetzten Gebiete ablehnen. Für uns haben die Völker der besetzten Gebiete ihrem Wunsch der Lostrennung von Rußland bereits klar und unzweideutig Ausdruck gegeben. Von den wichtigsten Beschlüssen der Bevölkerung möchte ich folgende hervorheben: <br> | ||
+ | Am 21. 9. 1917 erbat die kurländische Landesversammlung, die sich ausdrücklich als Vertreterin der Gesamtbevölkerung Kurlands bezeichnete, den Schutz des Deutschen Reiches. <br> | ||
+ | Am 11. 12. 1917 proklamierte der litauische Landesrat, der von den Litauern des In- und Auslandes als einzig bevollmächtigte Vertretung des litauischen Volkes anerkannt ist, den Wunsch der Abtrennung von allen staatlichen Verbindungen, die bisher mit anderen Völkern bestanden haben. <br> | ||
+ | Am 27. Dezember sprach die Stadtverordnetenversammlung in Riga eine ähnliche Bitte an das Deutsche Reich aus. Diesem Antrage haben sich die Rigaer Kaufmannskammer, die Große Gilde, die Vertreter der Landesbevölkerung sowie 70 Rigaer Vereine angeschlossen. | ||
+ | Schließlich haben im Dezember 1917 auch die Vertreter der Ritterschaft der ländlichen, städtischen und kirchlichen Gemeinden auf Oesel, Dagö und Moon in verschiedenen Erklärungen sich von ihren bisherigen Beziehungen losgelöst. <br> | ||
+ | Auch aus verwaltungstechnischen Gründen muß die deutsche Heeresleitung eine Räumung Kurlands, Litauens, Rigas und der Inseln im Rigaischen Meerbusen ablehnen. Alle diese Gegenden besitzen keine Verwaltungsorgane, keine Organe der Rechtspflege, keine Organe des Rechtsschutzes, keine Eisenbahnen, keine Telegraphen, keine Post. Alles dies ist deutscher Besitz und in deutschem Betriebe. Auch zur Errichtung eines eigenen Volksheeres oder einer Miliz sind die Länder mangels geeigneter Organe in absehbarer Zeit nicht in der Lage.'' <br> | ||
+ | Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte wird die Sitzung aufgehoben. Eine neue Sitzung zur Fortsetzung der Beratungen ist noch nicht anberaumt worden. <br> | ||
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+ | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
+ | [[Datei:The Golden Submarine 1918.jpg|thumb|right|The Golden Submarine, geschlossen, 1917]] Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg. <br> | ||
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+ | | <center> '''[[Chronik 1918.01|22.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Ukrainische Volksrepublik 1918|Ukrainische Volksrepublik]] [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik ]]''' <br> | ||
+ | Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 1918.01| | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|27.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1918-1920.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Volksrepublik 1918|Ukrainische Volksrepublik]]''' <br> |
− | Die | + | Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. <br> |
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Version vom 24. August 2022, 13:13 Uhr
Weltchronik des Januar 1918
und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe
Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig
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Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neuer Geländegewinn bei Marcoing:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Schwerizerische Eidgenossenschaft Der Schweizer Rechtsanwalt und Politiker der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) Felix-Louis Calonder wird Bundespräsident der Schweiz. Calonder war 1913 der erste Rätoromane, der in den Bundesrat gewählt wurde. |
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Russische Sowjetrepublik Alle Banken in Moskau und in Petrograd werden geschlossen. |
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Russische Sowjetrepublik / Japanisches Kaiserreich Das japanische Kaiserreich erkennt die neue bolschewistische Regierung Russlands diplomatisch an. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Feuertätigkeit im Westen:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift Die Kampflage am Piave-Ufer heraus:
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Zarentum Bulgarien Der bulgarische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift Kämpfe um Aden herausgegeben:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert:
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Russische Sowjetrepublik / Republik Finnland Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen:
Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!). |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuerkämpfe in Flandern:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation. |
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird veröffentlicht:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Überraschender Einbruch westlich Bezonvaux:
Am Abend meldet die Oberste Heeresleitung '"erhöhte Gefechtstägigkeit in Flandern'":
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet nachträglich ein Ereignis aus dem letzten Jahr unter der Überschrift: "Beschießung von Piombino durch ein U-Boot":
In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert. |
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Deutsches Kaiserreich / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Republik Finnland Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artillerietätigkeit an der Westfront:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis hier eingetroffen. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen." |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die ersten Lastkraftwagen der Firma Chevrolet sind jetzt käuflich zu erwerben. Im Modelljahr 1918 werden zwei Vierzylinder-Lastwagen, beides im Motorhauben-Chassis-Designs, angeboten, die nur vorn mit Blech ausgestattet sind. Das Motorhauben-Chassis des Chevrolet 490 wiegt eine halbe Tonne ohne Karosserie, ist aber mit einer robusten Federung auf der Hinterachse verstärkt. Der leichte Lastwagen wird zum Preis 595 US-Dollar angeboten. Ein Ein-Tonner, Modell T genannt (für „Truck“), kostet 1.125 US-Dollar, ebenfalls ohne Karosserie. Obwohl er auf dem Modell der FA-Serie basiert, ist der Pickup auf einem Lkw-Rahmen aufgebaut und sowohl länger als auch stärker als der Halbtonner. Ein 37-PS-Motor steigert die Leistung und Ladekapazität des Lastwagens, aber ein Regler hält seine Höchstgeschwindigkeit bei 25 Meilen pro Stunde. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programm vor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab. Das 14-Punkte-Programm lautet wie folgt: |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafter Artilleriekampf im Sundgau:
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet am Abend folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Englische und französische Vorstöße gescheitert:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet: |
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Republik Finnland / Deutsches Kaiserreich Der finnische Senat beschließt, mit Deutschland Verhandlungen über die Lieferung von weiteren Waffen sowie die Rücksendung der in der deutschen Armee dienenden finnischen Soldaten zu führen. Die Einstellung Deutschlands zu Finnland ist zwiespältig. Der mit Russland geschlossene Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk stehen einer offenen Stützung antirussischer Aktivitäten entgegen, andererseits erscheint es günstig, in Finnland ein deutschlandfreundliches Regime zu sichern. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Starke französische Angriffe bei Flirey gescheitert:
Beiderseits von Lens lebhafte Artillerietätigkeit. Östlich von Bullecourt fanden mehrfach Handgranatenkämpfe um kleinere Grabenstücke statt.
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift Ein englisches Hospitalschiff vernichtet:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Die Luftbeute im Dezember:
Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fesselballone verloren.
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Einer Meldung der Petersburger Telegraphenagentur zufolge wird die russische Staatsschuld annulliert: "Ein Erlaß des Rates der Volkskommissare ordnet die Einstellung der Bezahlung von Coupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Coupons ist bis zum Erlaß einer neuen Verfügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obligationen ist bei Strafe der Einziehung der Immobilien verboten." |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gescheiterte englische Vorstöße bei Ypern:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: |
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Republik Finnland Das finnische Parlament beschließt gegen den erbitterten Widerstand der Sozialisten, die Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen zu ermächtigen, „welche sie zur Schaffung einer straffen öffentlichen Ordnung als erforderlich ansieht.“ Die Sozialisten interpretieren daraus, dass die Regierung eine Klassenkampfarmee geschaffen hat, die gegen die Arbeiterklasse gerichtet ist. Der Druck der „Roten Garden“ wird nun zunehmen. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Artilleriekämpfe im Westen:
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Republik Finnland Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garten“, der Journalist und Leutnant der russischen Armee Ali Aaltonen, erhält durch Vermittlung des zu den russischen Bolschewiki gehörenden finnischstämmigen Eino Rahja von Lenin die mündliche Zusage, den finnischen „Roten“ 10.000 Gewehre und sonstige Waffen zu liefern. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift 'Artillerietägigkeit an der Westfront und in Italien:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht:
Hierauf erbittet General Hoffmann das Wort und führt aus: Ich muß zunächst gegen den Ton dieser Vorschläge protestieren. Die russische Delegation spricht mit uns, als ob Sie siegreich in unserem Lande ständen und uns Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Tatsachen entgegengesetzt sind, - das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet! Ich möchte dann feststellen, daß die russische Delegation für die besetzten Gebiete die Anwendung eines Selbstbestimmungsrechts der Völker in einer Weise und in einem Umfange fordert, wie es ihre Regierung im eigenen Lande nicht anwendet. Ihre Regierung ist begründet lediglich auf Macht, und zwar auf Macht, die rücksichtslos mit Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkende wird einfach als Gegenrevolutionär und Bourgeois vogelfrei erklärt. Ich will diese meine Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten: |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg.
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Ukrainische Sowjetrepublik / Ukrainische Volksrepublik Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. |
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Ukrainische Volksrepublik Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion of New Zealand / Kolonie Deutsch-Samoa Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt. |
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