Chronik 1918.01: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 276: Zeile 276:
 
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]]  <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br>  
 
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]]  <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br>  
 
In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht: <br>
 
In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht: <br>
* Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge:  
+
* Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär [eigentlich Außenminister] v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge:  
 
** ad 1. Das Territorium. Das Selbstbestimmungsrecht steht den Nationen und nicht ihren Teilen zu, die okkupiert worden sind, dementsprechend gibt die russische Regierung aus eigener Initiative das Recht der gleichzeitigen Selbstbestimmung auch den Teilen der genannten Nationen, die außerhalb der Besetzungszone leben. Rußland verpflichtet sich, diese Gebiete weder direkt noch indirekt zur Annahme dieser oder der anderen Staatsform zu nötigen, ihre Selbständigkeit durch keine Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes dieser Nationen geschlossen würden. Die Regierungen Deutschlands und Österreich-Ungarns bestätigen ihrerseits kategorisch das Fehlen irgendwelcher Ansprüche sowohl auf die Einverleibung in das Territorium Deutschlands und Österreich-Ungarns, der Gebiete des früheren russischen Kaiserreichs, die jetzt von den Heeren Deutschlands oder Österreich-Ungarns okkupiert worden sind, wie auf die sogenannten Grenzkorrekturen auf Kosten dieser Gebiete. Gleichzeitig verpflichten sie sich, diese Gebiete nicht, weder direkt noch indirekt, zur Annahme dieser oder jener Staatsform zu nötigen, ihre Unabhängigkeit nicht durch irgendwelche Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die geschlossen würden vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des politischen Selbstbestimmungsrechtes der sie bevölkernden Nationen.
 
** ad 1. Das Territorium. Das Selbstbestimmungsrecht steht den Nationen und nicht ihren Teilen zu, die okkupiert worden sind, dementsprechend gibt die russische Regierung aus eigener Initiative das Recht der gleichzeitigen Selbstbestimmung auch den Teilen der genannten Nationen, die außerhalb der Besetzungszone leben. Rußland verpflichtet sich, diese Gebiete weder direkt noch indirekt zur Annahme dieser oder der anderen Staatsform zu nötigen, ihre Selbständigkeit durch keine Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes dieser Nationen geschlossen würden. Die Regierungen Deutschlands und Österreich-Ungarns bestätigen ihrerseits kategorisch das Fehlen irgendwelcher Ansprüche sowohl auf die Einverleibung in das Territorium Deutschlands und Österreich-Ungarns, der Gebiete des früheren russischen Kaiserreichs, die jetzt von den Heeren Deutschlands oder Österreich-Ungarns okkupiert worden sind, wie auf die sogenannten Grenzkorrekturen auf Kosten dieser Gebiete. Gleichzeitig verpflichten sie sich, diese Gebiete nicht, weder direkt noch indirekt, zur Annahme dieser oder jener Staatsform zu nötigen, ihre Unabhängigkeit nicht durch irgendwelche Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die geschlossen würden vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des politischen Selbstbestimmungsrechtes der sie bevölkernden Nationen.
 
** ad2. Die Lösung der Frage über die Geschicke der sich selbst bestimmenden Gebiete muß unter der Bedingung der vollen politischen Freiheit und des Fehlens jedes äußeren Druckes stattfinden, deshalb soll die Abstimmung nach Rücknahme der fremden Heere und Rückkehr der Flüchtlinge und der vom Anfang des Krieges evakuierten Bevölkerung stattfinden. Der Zeitpunkt der Zurückziehung der Heere wird durch eine besondere Kommission bestimmt.
 
** ad2. Die Lösung der Frage über die Geschicke der sich selbst bestimmenden Gebiete muß unter der Bedingung der vollen politischen Freiheit und des Fehlens jedes äußeren Druckes stattfinden, deshalb soll die Abstimmung nach Rücknahme der fremden Heere und Rückkehr der Flüchtlinge und der vom Anfang des Krieges evakuierten Bevölkerung stattfinden. Der Zeitpunkt der Zurückziehung der Heere wird durch eine besondere Kommission bestimmt.
Zeile 292: Zeile 292:
 
|- valign="top"
 
|- valign="top"
 
| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br>
 
| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br>
[[Datei:The Golden Submarine 1918.jpg|thumb|right|The Golden Submarine, geschlossen, 1917]] Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg. <br>
+
[[Datei:The Golden Submarine 1918.jpg|thumb|right|The Golden Submarine, geschlossen, 1918]] Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| <center> '''[[Chronik 1918.01|14.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]]  </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>
 +
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Gesteigerte Artillerietätigkeit bei Lens''': <br>
 +
* Großes Hauptquartier, 14. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Feuertätigkeit blieb tagsüber meist auf Störungsfeuer beschränkt. In einzelnen Abschnitten, besonders beiderseits von Lens, war sie am Abend gesteigert. Aufklärungsabteilungen drangen südöstlich von Armentières und nördlich von La Vacquerie in die englischen Gräben und machten Gefangene.
 +
* Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht: Abgesehen von erfolgreichen Erkundungsgefechten in der Gegend von Juvincourt und auf dem Westufer der Maas verlief der Tag ohne besondere Ereignisse.
 +
* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
 +
* Mazedonische Front: Westlich vom Ohrida-See, am Dobropolje und südlich vom Dojran-See Artillerietätigkeit.
 +
* Italienische Front: Die Lage ist unverändert.
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|15.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]]  </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>
 +
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Italienische Angriffe am Monte Pertica gescheitert'': <br>
 +
* Großes Hauptquartier, 15. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse. An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf.
 +
* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
 +
* Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert.
 +
* Italienische Front: Starke Angriffe, die der Italiener gegen die österreichisch-ungarischen Stellungen am Monte Asolone und Monte Pertica führte, sind unter schweren Verlusten gescheitert. Die tagsüber in den Angriffsabschnitten anhaltenden Feuerkämpfe dehnten sich zeitweilig nach Westen über die Brenta, nach Osten bis zur Piave aus. Auch längs der unteren Piave und in Verbindung mit italienischen Vorstößen im Piave-Delta war die Artillerietätigkeit vielfach gesteigert.
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br>
 +
In Wien beginnen Fabrikarbeiter einen Streik. Sie fordern einen raschen Friedensschluss in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung. Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br>
 +
* Wien, 15. Januar. Amtlich wird verlautbart: Zwischen der Brenta und dem Monte Pertica ging der Italiener nach starker, zeitweise zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über. Nach sehr heftigen Nahkämpfen gelang es dem Feinde, an einzelnen Stellen in unsere Gräben einzudringen. Im Gegenstoße wurde er jedoch aus diesen geworfen. Im ganzen Angriffsraume ist die vorderste Kampflinie voll in unserem Besitze. Der Gegner erlitt schwere Verluste. An der unteren Piave wurde ein feindlicher Vorstoß bei Bressanin rasch zum Stehen gebracht.
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]]  <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br>
 +
Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten: <br>
 +
* Brest-Litowsk, 15. Januar. Heute fanden weitere Besprechungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommission zur Regelung der territorialen und politischen Fragen statt. Trotz der vorläufig noch starken Abweichungen in den Auffassungen der beiden verhandelnden Parteien konnte in einigen Punkten eine gewisse Annäherung festgestellt werden.
 +
|- valign="top"
 +
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Rumänien 1866-1948.png|70px]]  </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Königreich Rumänien 1918|Königreich Rumänien]]''' <br>
 +
Die Petersburger Telegraphenagentur veröffentlicht folgendes russisches Ultimatum an das von den Mittelmächten besetzte Königreich Rumänen: <br>
 +
''Der Rat der Volkskommissare hat an die rumänische Regierung nachstehendes Ultimatum gerichtet: <br>
 +
Der Kommandant der 49. Division teilt uns mit, daß die rumänischen Behörden feindliche Handlungen gegen russische Soldaten unternehmen und keinen Lebensmitteltransport durchlassen. Das 194. Regiment der 49. Division wurde von rumänischen Streitkräften umzingelt und entwaffnet, die auch den Ausschuß des 195. Regiments und österreichische Offiziere, die zum Besuch der russischen gekommen waren, verhafteten. Der Rat der Volkskommissare verlangt die Freilassung der verhafteten Soldaten und Offiziere, Bestrafung der militärischen Behörden, die die Verhaftungen vorgenommen haben, und Sicherheiten dafür, daß sich derartige Vorfälle nicht wiederholen. Falls eine Antwort innerhalb 24 Stunden nicht erfolgt, wird unsere Reklamation als ein neuer Bruch betrachtet werden, und wir werden die nachdrücklichsten militärischen Maßnahmen treffen.'' <br>
 +
Lenin, Oberbefehlshaber Krylenko und Kriegsbevollmächtigter Bodwojski. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| <center> '''[[Chronik 1918.01|16.01.1918]]''' <br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]]  </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br>
 +
Der Chefminister Finnlands Pehr Evind Svinhufvud beauftragt den nach Finnland zurückgekehrten Generalleutnant der russischen Armee Carl Gustaf Emil Mannerheim als Befehlshaber mit der Bildung von Streitkräften. <br>
 +
|- valign="top"
 +
| <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]]  </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br>
 +
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Neue vergebliche Vorstöße der Italiener''': <br>
 +
* Großes Hauptquartier, 16. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz: Bei und südlich von Lens war die Artillerietätigkeit gesteigert. In einzelnen Abschnitten Erkundungsgefechte. Südöstlich von Ornes wurden Gefangene gemacht.
 +
* Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nach mehrstündiger Feuerwirkung stießen französische Abteilungen nördlich von Badonviller vor und drangen vorübergehend in unsere vorderen Gräben ein. Eigene Aufklarungstruppen brachten in den oberen Vogesen Gefangene ein.
 +
* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
 +
* Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen erhöhte Gefechtstätigkeit.
 +
Italienische Front: Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafter Feuerkampf, mit besonderer Heftigkeit im Gebiet des Monte Asolone. Die Italiener haben ihre erfolglosen Angriffe nur südlich vom Monte Fontana Secca wiederholt; sie wurden abgewiesen. In den Piave-Abschnitten nördlich von Montello verstärkte sich das englische Artilleriefeuer. <br>
 +
Am Abend meldet das Große Hauptquartier, dass die italienischen Angriffe am Monte Pertica gescheitert sind: <br>
 +
* Berlin, 16. Januar, abends. (Amtlich.) Am Westhange des Monte Pertica scheiterten gestern nachmittag mehrfache Angriffe der Italiener. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. <br>
 +
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet den Vorstoß deutscher Seestreitkräfte gegen die englische Küste: <br>
 +
* Berlin, 16. Januar. (Amtlich.) Am 14. zum 15. Januar unternahmen leichte deutsche Streitkräfte einen Streifzug durch die südliche Nordsee. Sie trafen weder feindliche Kriegsschiffe noch Handelsschiffe an, trotzdem sie nördlich der Themse-Mündung bis dicht unter die englische Küste vorstießen. Dort nahmen sie wichtige Hafenanlagen auf nächste Entfernungen bei guter Beobachtung mit über 300 Schuß unter wirksames Artilleriefeuer.
 +
|- valign="top"
 +
| <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]]  <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> ||  '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br>
 +
Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt: <br>
 +
Brest-Litowsk, 16. Januar.
 +
* Am 15. d. M. haben zwei weitere Sitzungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommissionen zur Regelung der territorialen und politischen Fragen stattgefunden. Bei der Erörterung des vom Staatssekretär v. Kühlmann gemachten Vorschlages, für die Vornahme der entscheidenden Abstimmungen in den besetzten Gebieten den Zeitraum zwischen dem Abschluß des Friedens mit Rußland und spätestens einem Jahr nach dem allgemeinen Friedensabschluß anzusetzen, schnitt Herr Trotzki sofort die Räumungsfrage an. Er führte aus, daß die Frage der Regelung der Geschicke der jetzt besetzten Gebiete im Zusammenhang gebracht werden müsse mit dem Friedensschluß an der Ostfront.
 +
Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen. <br>
 +
* Die Nachmittagssitzung wurde um 5 Uhr durch den Staatssekretär v. Kühlmann eröffnet. Er sagte unter anderem: Die verbündeten Delegationen sind von der vollkommen aufrichtigen Absicht geleitet, für die Abstimmung bzw. Wahl das höchstmögliche Maß von absoluter politischer Freiheit herzustellen, welches mit den Umständen verträglich ist. Dies ist, wie sich aus der Natur der Sache ergibt, zum großen Teil mit eine militärische Frage. Eine gewisse Zahl bewaffneter und disziplinierter Streitkräfte ist zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung notwendig. Ein Teil jetzt militärisch organisierter Kräfte ist notwendig, um den ökonomischen Betrieb des Landes in Gang zu halten. Es wird von unserer Seite in bindender Form die Zusage gegeben werden, daß diese organisierten Kräfte in dem Gebiet, um das es sich handelt, in keiner Weise sich politisch betätigen und keinen politischen Druck ausüben dürfen.
 +
* Der Vorsitzende der russischen Delegation wandte sich zunächst wieder der Frage der Räumung der besetzten Gebiete zu. Er müsse sich erst über die Räumungsfrage völlige Klarheit verschaffen, die er bis jetzt noch nicht habe. Staatssekretär v. Kühlmann entgegnete, er könne keine Gewähr dafür übernehmen, daß innerhalb des Zeitraumes, der für die Abstimmung praktisch in Frage komme, militärische Erwägungen eine vollkommene Räumung des Gebietes möglich erscheinen lassen würden. Das Minimalprogramm der Verbündeten sei in sorgfältigster Berücksichtigung der militärischen Notwendigkeiten aufgestellt, und zu einer Einhaltung bzw. Diskussion im einzelnen seien die Verbündeten bereit. Nach weiteren Bemerkungen von beiden Seiten wurde die Debatte geschlossen.
 +
Erfolgreicher Fortgang der Verhandlungen mit den Ukrainern: <br>
 +
* Brest-Litowsk, 16. Januar. Infolge Unwohlsein des Ministers des Äußern Grafen Czernin fand eine für heute nachmittag angesetzte vertrauliche Besprechung mit den ukrainischen Delegierten in der Privatwohnung des Ministers statt. Die 1½ Stunden lange Unterredung, an welcher auch die deutsche Delegation teilnahm, führte zur Herstellung des prinzipiellen Einvernehmens über die das künftige politische Verhältnis zwischen den Mittelmächten und der Ukraine betreffenden Fragen. Hierdurch dürfte ein entschiedener Schritt nach vorwärts getan sein. Für morgen ist eine Fortsetzung dieser Besprechungen anberaumt. Es sollen dann auch wirtschaftliche Fragen erörtert werden. Nach dem binnen kurzem zu erwartenden Abschluß des vertraulichen, vorbereitenden Gedankenaustausches wird in die Detailberatungen eingetreten werden.
 +
 
 +
 
 +
 
  
  

Version vom 24. August 2022, 16:35 Uhr

Pixabay-Globus.jpg

Weltchronik des Januar 1918

und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe


Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig


Home 800px
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1908 / 1909 / 1910 / 1911 / 1912 / 1913 / 1914 / 1915 / 1916 / 1917
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Ereignis
01.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png
Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neuer Geländegewinn bei Marcoing:

  • Großes Hauptquartier, 1. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz, Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Am Houthoulster Walde und bei Passchendaele war das Artilleriefeuer vorübergehend gesteigert. Ein starker englischer Erkundungsvorstoß südöstlich von Monchy scheiterte. Südlich von Marcoing wurde in kleineren Kämpfen der Geländegewinn vom 30. Dezember erweitert. Die Gefangenenzahl hat sich um einige Offiziere und 70 Mann erhöht.
  • Heeresgruppen "Deutscher Kronprinz" und "Herzog Albrecht": Nördlich von Prosnes und beiderseits von Ornes, sowie nördlich und östlich von St. Mihiel war die Artillerietätigkeit zeitweilig lebhaft.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
  • Italienische Front: Im Tombagebiet dauerten tagsüber heftige Feuerkämpfe an.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 1. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba herrschte tagsüber heftige Feuertätigkeit.
Schweiz.png
Schwerizerische Eidgenossenschaft

Der Schweizer Rechtsanwalt und Politiker der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) Felix-Louis Calonder wird Bundespräsident der Schweiz. Calonder war 1913 der erste Rätoromane, der in den Bundesrat gewählt wurde.

Rote Fahne.png
Russische Sowjetrepublik

Alle Banken in Moskau und in Petrograd werden geschlossen.

02.01.1918
Rote Fahne.png Japan 1889-1945.png
Russische Sowjetrepublik / Japanisches Kaiserreich

Das japanische Kaiserreich erkennt die neue bolschewistische Regierung Russlands diplomatisch an.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Feuertätigkeit im Westen:

  • Großes Hauptquartier, 2. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe "Kronprinz Rupprecht": Von Dixmuiden bis zur Deule war die Artillerietätigkeit von Mittag an in einzelnen Abschnitten gesteigert. Nördlich und südlich von Lens lebte sie in Verbindung mit erfolgreichen Erkundungen vorübergehend auf. Auch zwischen Arras und St. Quentin nahm das Feuer zeitweilig an Stärke zu. Die Zahl der in den letzten Tagen südlich von Marcoing gefangenen Engländer hat sich auf 500 erhöht.
  • Heeresgruppe "Deutscher Kronprinz": Nördlich von Prosnes und beiderseits von Ornes erhöhte Gefechtstätigkeit. Erkundungsvorstöße führten an mehreren Stellen der Front zur Gefangennahme einer Anzahl Franzosen.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
  • Italienische Front: Die Feuertätigkeit war auf der Hochfläche von Asiago und im Tombagebiet zeitweilig gesteigert.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift Die Kampflage am Piave-Ufer heraus:

  • Wien, 2. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe. Am 26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung bei Zenson ohne Verluste auf das östliche Piave-Ufer zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räumung erst am 31. Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassenen Deckungen fortgesetzt unter Artillerie- und Minenwerferfeuer.
Bulgarien 1879-1947.png
Zarentum Bulgarien

Der bulgarische Heeresbericht wird herausgegeben:

  • Sofia, 2. Januar. Mazedonische Front: Zwischen Wardar und Dojransee nahm das Artilleriefeuer nachmittags zu und dauerte bis Mitternacht an. Hierauf versuchte eine englische Abteilung sich unseren Stellungen südöstlich des Dorfes Stoiakovo zu nähern, wurde jedoch zurückgeworfen.
Türkei.png
Osmanisches Reich

Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift Kämpfe um Aden herausgegeben:

  • Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei.
03.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png
Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert:

  • Großes Hauptquartier, 3. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf. Nahe der Küste wurden bei gelungener Unternehmung Gefangene gemacht. Französische Vorstöße in der Champagne nördlich von Prosnes und nördlich von Le Mesnil scheiterten in unserem Feuer.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.
04.01.1918
Rote Fahne.png Finnland 1917-1918.png
Russische Sowjetrepublik / Republik Finnland

Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen:

  • Großes Hauptquartier, 4. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Fast an der ganzen Front kam es zu lebhaften Kämpfen der beiderseitigen Artillerien. Klares Frostwetter begünstigte ihre Tätigkeit.
  • Bei englischen Vorstößen, die östlich von Ypern und nördlich vom La Bassée-Kanal scheiterten, sowie bei eigenen erfolgreichen Unternehmungen südöstlich von Moeuvres und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maschinengewehre eingebracht.
  • Seit dem 1. Januar verloren unsere Gegner im Luftkampf und durch Abschuß von der Erde 23 Flugzeuge und 2 Fesselballone.
  • Oberleutnant Lörzer errang seinen 20. Luftsieg.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse.

Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!).

Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png
Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt.

05.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuerkämpfe in Flandern:

  • Großes Hauptquartier, 5. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: An der flandrischen Front östlich von Ypern, in einzelnen Abschnitten zwischen Scarpe und Somme sowie in der Gegend von Avocourt und St. Mihiel entwickelten sich zeitweilig lebhafte Feuerkämpfe. An der übrigen Front blieb die Artillerietätigkeit auf Störungsfeuer beschränkt. Östlich von Bullecourt hatte eine gewaltsame Erkundung vollen Erfolg und brachte eine größere Anzahl gefangener Engländer ein.
  • Am 4. und 5. Januar wurden im Luftkampf und von der Erde aus 15 feindliche Flugzeuge und 4 Fesselballone abgeschossen.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse.
  • Italienische Front: Zwischen der Brenta und dem Montello lebte das Artilleriefeuer vorübergehend auf.
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png
Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation.

Türkei.png
Osmanisches Reich

Der türkische Heeresbericht wird veröffentlicht:

  • Konstantinopel, 5. Januar. Palästinafront: Aus einem feindlichen Flugzeuggeschwader von 12 bis 14 Flugzeugen, das einen unserer Flughafen angriff, wurden durch Luft- und Erdabwehr zwei feindliche Flieger zum Absturz gebracht; drei Insassen tot, einer schwer verletzt, auf dem angegriffenen Flugplatz kein Schaden. Unsere Flieger bewarfen feindliche Anlagen mit 40 Bomben. Mehrere Treffer im Ziel wurden beobachtet. Trotz heftiger Gegenwehr kehrten alle Flugzeuge zurück.
06.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Überraschender Einbruch westlich Bezonvaux:

  • Großes Hauptquartier, 6. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Feuertätigkeit blieb meist gering. Sie steigerte sich vorübergehend an verschiedenen Stellen der Front im Zusammenhang mit Erkundungsgefechten. Französische Vorstöße in der Champagne wurden im Nahkampf abgewiesen. Bei Juvincourt und nordöstlich von Avocourt brachten eigene nach Feuervorbereitung durchgeführte Unternehmungen ebenso wie ein überraschender Einbruch in die feindlichen Linien westlich von Bezonvaux zahlreiche Gefangene und einige Maschinengewehre als Beute ein. Im Walde von Ailly versuchten die Franzosen zweimal vergeblich in unsere Gräben einzudringen.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert.
  • Italienische Front: Beiderseits der Brenta, im Tombagebiet und am Montello zeitweilig Artilleriekampf.

Am Abend meldet die Oberste Heeresleitung '"erhöhte Gefechtstägigkeit in Flandern'":

  • Erhöhte Gefechtstätigkeit an der flandrischen Front, südlich von der Scarpe und auf dem Westufer der Mosel. (- Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues).

Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet nachträglich ein Ereignis aus dem letzten Jahr unter der Überschrift: "Beschießung von Piombino durch ein U-Boot":

  • Am 22. Dezember 1917 hat eines unserer U-Boote im Mittelmeer die Hochöfen und Schmelzwerke von Piombino wirkungsvoll beschossen.

In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert.

Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden:
An die russische Delegation zu Händen ihres Vorsitzenden Herrn Joffe, Petersburg.
In ihrer Antwort auf die Vorschläge der russischen Delegation hatten die Delegationen des Vierbundes am 25. Dezember 1917 in Brest-Litowsk gewisse Leitsätze für den Abschluß eines sofortigen allgemeinen Friedens aufgestellt. Zur Vermeidung einer einseitigen Festlegung hatten sie die Gültigkeit dieser Leitsätze ausdrücklich davon abhängig gemacht, daß sich sämtliche jetzt am Kriege beteiligten Mächte innerhalb einer angemessenen Frist ausnahmslos und ohne jeden Rückhalt zur genauesten Beobachtung der alle Völker in gleicher Weise bindenden Bedingungen verpflichten müßten. Mit Zustimmung der vier verbündeten Delegationen war darauf von der russischen Delegation eine zehntägige Frist festgesetzt worden, innerhalb welcher die anderen Kriegführenden sich mit den in Brest-Litowsk aufgestellten Grundsätzen eines sofortigen Friedens bekanntmachen und über den Anschluß an die Friedensverhandlungen entscheiden sollten. Die Delegationen der verbündeten Mächte stellen fest, daß die zehntägige Frist mit dem 4. Januar 1918 abgelaufen und von keinem der anderen Kriegführenden eine Erklärung über den Beitritt zu den Friedensverhandlungen bei ihnen eingegangen ist.
Die Vorsitzenden der Verbündeten Delegationen:

  • gez. v. Kühlmann für Deutschland
  • gez. Graf Czernin für Österreich-Ungarn;
  • gez. Popow für Bulgarien
  • gez. Essimy Bey für die Türkei.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 6. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiet des Monte Asolone, des Monte Tomba und des Montello entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe.
Türkei.png
Osmanisches Reich

Der türkische Heeresbericht wird herausgegeben:

  • Konstantinopel, 6. Januar. Palästinafront: Artilleriefeuer, auch von See her, gegen unsere Stellungen an der Küste. Feindliche Erkundungsabteilungen, die gegen unsere Stellungen bei El Bire vorstießen, wurden vertrieben.
Deutsches Reich.png Rote Fahne.png
Finnland 1917-1918.png
Deutsches Kaiserreich / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Republik Finnland

Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt.

07.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artillerietätigkeit an der Westfront:

  • Großes Hauptquartier, 7. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Im Stellungsbogen östlich von Ypern und in einzelnen Abschnitten zwischen den von Arras und Péronne auf Cambrai führenden Straßen entwickelten sich am Nachmittage heftige Artilleriekämpfe. Auch zwischen der Miette und der Aisne, beiderseits von Ornes und auf dem Westufer der Mosel war das Artillerie- und Minenfeuer gesteigert. Die Kampftätigkeit der Infanterie blieb auf Erkundungen im Vorfelde der Stellungen beschränkt.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich

Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis hier eingetroffen.

Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen."

USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Die ersten Lastkraftwagen der Firma Chevrolet sind jetzt käuflich zu erwerben. Im Modelljahr 1918 werden zwei Vierzylinder-Lastwagen, beides im Motorhauben-Chassis-Designs, angeboten, die nur vorn mit Blech ausgestattet sind. Das Motorhauben-Chassis des Chevrolet 490 wiegt eine halbe Tonne ohne Karosserie, ist aber mit einer robusten Federung auf der Hinterachse verstärkt. Der leichte Lastwagen wird zum Preis 595 US-Dollar angeboten. Ein Ein-Tonner, Modell T genannt (für „Truck“), kostet 1.125 US-Dollar, ebenfalls ohne Karosserie. Obwohl er auf dem Modell der FA-Serie basiert, ist der Pickup auf einem Lkw-Rahmen aufgebaut und sowohl länger als auch stärker als der Halbtonner. Ein 37-PS-Motor steigert die Leistung und Ladekapazität des Lastwagens, aber ein Regler hält seine Höchstgeschwindigkeit bei 25 Meilen pro Stunde.

08.01.1918
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programm vor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab. Das 14-Punkte-Programm lautet wie folgt:
1. Offene, öffentlich abgeschlossene Friedensverträge. Danach sollen keinerlei geheime internationale Abmachungen mehr bestehen, sondern die Diplomatie soll immer aufrichtig und vor aller Welt getrieben werden.
2. Uneingeschränkte Freiheit der Schifffahrt auf den Meeren, außerhalb der Territorialgewässer, im Frieden sowohl wie im Kriege, ausgenommen jene Meere, die ganz oder teilweise durch internationales Vorgehen zur Durchführung internationaler Verträge gesperrt werden.
3. Möglichste Beseitigung aller wirtschaftlichen Schranken und Herstellung einer Gleichheit der Handelsbedingungen für alle Nationen, die dem Frieden beitreten und sich zu seiner Aufrechterhaltung verbinden.
4. Entsprechende gegenseitige Bürgschaften für die Beschränkung der Rüstungen der Nationen auf das niedrigste, mit der Sicherheit im Innern vereinbare Maß.
5. Freier, unbefangener und völlig unparteiischer Ausgleich aller kolonialen Ansprüche, auf der genauen Beachtung des Grundsatzes beruhend, dass beim Entscheid in solchen Souveränitätsfragen die Interessen der betreffenden Bevölkerungen ebenso ins Gewicht fallen, wie die berechtigten Ansprüche der Regierung, deren Rechtstitel zu entscheiden ist.
6. Räumung des ganzen russischen Gebietes und ein Einvernehmen über alle auf Russland bezüglichen Fragen, das das beste und freieste Zusammenwirken der anderen Völker sichert, um für Russland eine ungehemmte Gelegenheit zur unabhängigen Bestimmung seiner eigenen politischen Entwicklung und nationalen Politik herbeizuführen und ihm eine herzliche Aufnahme in der Gesellschaft der freien Nationen unter selbstgewählten Staatseinrichtungen, ja noch mehr, Hilfe jeder Art, deren es bedürftig sein und von sich aus wünschen mag, gewährleistet. Die Russland von seinen Schwesternationen in den nächsten Monaten gewährte Behandlung wird der Prüfstein ihres guten Willens, ihres Verständnisses für seine Bedürfnisse im Unterschied zu ihren eigenen Interessen und ihres verständigen und selbstlosen Mitgefühls sein.
7. Belgien muss, die ganze Welt wird dem beipflichten, geräumt und wiederhergestellt werden, ohne jeden Versuch, seine Souveränität, deren es sich wie alle anderen freien Völker erfreut, zu beschränken. Kein anderer einzelner Schritt wird so wie dieser dazu dienen, das Vertrauen unter den Nationen in die Gesetze wiederherzustellen, die sie selbst geschaffen haben und als maßgebend für ihre Beziehungen zueinander festgesetzt haben. Ohne diesen heilsamen Schritt bleibt die gesamte Struktur und die Gültigkeit des Völkerrechts für immer geschädigt.
8. Das ganze französische Gebiet muss geräumt und die besetzten Teile wiederhergestellt werden. Das Unrecht, das Frankreich im Jahre 1871 in Beziehung auf Elsass-Lothringen durch Preußen angetan worden ist und das den Weltfrieden während nahezu fünfzig Jahren beunruhigt hat, muss wieder gutgemacht werden, damit der Friede im Interesse Aller wiederhergestellt werden kann.
9. Berichtigung der Grenzen Italiens nach den genau erkennbaren Abgrenzungen der Nationen.
10. Den Völkern Österreich-Ungarns, deren Platz unter den Nationen wir geschützt und gesichert zu sehen wünschen, sollte die freieste Gelegenheit zu autonomer Entwicklung zugestanden werden.
11. Rumänien, Serbien und Montenegro sollten geräumt, die besetzten Gebiete zurückgegeben werden. Serbien sollte ein freier und sicherer Zugang zur See gewährt werden, und die Beziehungen unter den verschiedenen Balkanstaaten zueinander sollten durch freundschaftliche Übereinkunft nach den bestehenden geschichtlichen Richtlinien der Zugehörigkeit und der Nationalität geregelt werden. Internationale Bürgschaften für die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie die Unverletzlichkeit des Gebiets der verschiedenen Balkanstaaten sollten geschaffen werden.
12. Den türkischen Teilen des jetzigen osmanischen Reiches sollte eine unbedingte Selbständigkeit gewährleistet werden. Den übrigen Nationalitäten dagegen, die zurzeit unter türkischer Herrschaft stehen, sollte eine zuverlässige Sicherheit des Lebens und eine völlig ungestörte Gelegenheit zur selbständigen Entwicklung gegeben werden. Die Dardanellen sollten unter internationalen Bürgschaften als freie Durchfahrt für die Schiffe und den Handel aller Nationen dauernd geöffnet werden.
13. Ein unabhängiger polnischer Staat sollte errichtet werden, der alle Gebiete einzubegreifen hätte, die von unbestritten polnischer Bevölkerung bewohnt sind; diesem Staat sollte ein freier und sicherer Zugang zur See geöffnet werden, und seine politische sowohl wie wirtschaftliche Unabhängigkeit sollte durch internationale Übereinkommen verbürgt werden.
14. Ein allgemeiner Verband der Nationen muss gegründet werden mit besonderen Verträgen zum Zweck gegenseitiger Bürgschaften für die politische Unabhängigkeit und die territoriale Unverletzbarkeit der kleinen sowohl wie der großen Staaten.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafter Artilleriekampf im Sundgau:

  • Großes Hauptquartier, 8. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Einzelne Abschnitte in Flandern und südwestlich von Cambrai lagen zeitweilig unter heftigem Feuer. In der Abenddämmerung griffen englische Kompagnien östlich von Bullecourt an, sie wurden abgewiesen.
  • Heeresgruppe Herzog Albrecht: Im Sundgau entwickelte sich am Abend lebhafter Artilleriekampf, der nach ruhiger Nacht heute früh wieder auflebte.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Zwischen dem Ochrida- und Prespasee, im Cernabogen sowie zwischen Wardar und Dojransee war die Artillerietätigkeit rege. Deutsche Jäger brachten von einem Erkundungsvorstoß in die feindlichen, bisher von Russen verteidigten Gräben westlich vom Prespasee eine Anzahl Franzosen ein.
  • Italienische Front: Gegen den Monte Asolone und den Piave-Abschnitt nördlich von Vidor richtete der Feind tagsüber heftige Feuerüberfälle; auch während der Nacht blieb das Feuer lebhaft.

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet am Abend folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Englische und französische Vorstöße gescheitert:

  • An der Bahn Boesinghe-Staden ist ein englischer Vorstoß gescheitert. In der Gegend von Flirey (zwischen Maas und Mosel) sind örtliche Angriffe der Franzosen im Gange. Im Sundgau flaute die Gefechtstätigkeit nach Abwehr eines französischen Vorstoßes bei Ammerzweiler ab. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Deutsches Reich.png Österreich-Ungarn.png
Bulgarien 1879-1947.png Türkei.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich
  • Brest-Litowsk, 8. Januar. Heute Nachmittag wurde eine Vorbesprechung zwischen den Vorsitzenden der hier versammelten Abordnungen abgehalten, an der teilnahmen: Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Äußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki, Großwesir Talaat Pascha und ukrainischer Staatssekretär für Handel und Industrie Wsewolod Holubowytsch. Nach Erörterung von Form- und Programmfragen wurde für Morgen Vormittag 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 8. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft.
09.01.1918
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik

In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet:
Brest-Litowsk, 9. Januar. Heute vormittag um 11 Uhr fand eine Vollsitzung statt, an der sämtliche Delegationen und die ukrainischen Vertreter teilnahmen. Der Großwesir Talaat Pascha eröffnete die Sitzung und übergab den Vorsitz an den Staatssekretär v. Kühlmann. Dieser warf einen Rückblick auf die Vorgeschichte und den bisherigen Gang der Verhandlungen und schloß: Soweit sich aus den vor der Arbeitspause geführten Verhandlungen ein Urteil bilden läßt, halte ich die Schwierigkeiten materieller Natur nicht für groß genug, um ein Scheitern des Friedenswerkes und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges im Osten mit seinen unabsehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halten. Hierauf führte der österreichisch-ungarische Minister des Äußern, Graf Czernin u. a., zu den russischen Delegierten gewendet, aus: "Sie, meine Herren, haben seinerzeit an uns die Einladung für allgemeine Friedensverhandlungen ergehen lassen. Wir haben dieselbe angenommen, und wir haben uns auf eine Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Basis haben Sie Ihren Verbündeten ein zehntägiges Ultimatum gestellt. Ihre Verbündeten haben Ihnen nicht geantwortet, und heute handelt es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines allgemeinen Friedens, sondern eines Separatfriedens zwischen Rußland und dem Vierbunde. Wenn die Herren der russischen Delegation von den gleichen Intentionen beseelt sind, so werden wir zu einem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen; wenn nicht, dann werden die Dinge ihren notwendigen Lauf nehmen, aber die Verantwortung für die Fortsetzung des Krieges fällt dann ausschließlich auf die Herren der russischen Delegation."

Finnland 1917-1918.png Deutsches Reich.png
Republik Finnland / Deutsches Kaiserreich

Der finnische Senat beschließt, mit Deutschland Verhandlungen über die Lieferung von weiteren Waffen sowie die Rücksendung der in der deutschen Armee dienenden finnischen Soldaten zu führen. Die Einstellung Deutschlands zu Finnland ist zwiespältig. Der mit Russland geschlossene Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk stehen einer offenen Stützung antirussischer Aktivitäten entgegen, andererseits erscheint es günstig, in Finnland ein deutschlandfreundliches Regime zu sichern.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Starke französische Angriffe bei Flirey gescheitert:

  • Großes Hauptquartier, 9. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Unter starkem Feuerschutz stießen englische Erkundungsabteilungen gegen den Südrand des Houthoulster Waldes vor, einige Kompagnien griffen an der Bahn Boesinghe-Staden an. An keiner Stelle konnte der Feind unsere Linien erreichen; in unserem Feuer hatte er schwere Verluste.

Beiderseits von Lens lebhafte Artillerietätigkeit. Östlich von Bullecourt fanden mehrfach Handgranatenkämpfe um kleinere Grabenstücke statt.

  • Heeresgruppe Herzog Albrecht: Westlich von Flirey brachen die Franzosen am Nachmittage nach heftiger Feuerwirkung in 4 Kilometer Breite zu starken Angriffen vor. An einzelnen Stellen drang der Feind in unsere Postenlinie ein; Versuche, über sie hinaus Boden zu gewinnen, scheiterten. Unsere Gegenstöße warfen den Feind im Laufe der Nacht überall wieder in seine Ausgangsstellungen zurück.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 9. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Infolge ungünstiger Sichtverhältnisse blieb die Gefechtstätigkeit auf einzelne Feuerüberfälle beschränkt.
Großbritannien.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift Ein englisches Hospitalschiff vernichtet:

  • "London, 9. Januar. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Das englische Hospitalschiff "Newa" ist torpediert worden, es sank am 4. Januar gegen Mitternacht im Bristolkanal auf dem Heimwege von Gibraltar. Alle Verwundeten wurden durch Patrouillenschiffe gerettet. Die Verluste betrugen drei Mann der Besatzung, drei Laskares werden vermißt. Das Schiff fuhr mit allen Lichtern und den durch die Haager Konvention vorgeschriebenen Abzeichen. Es befand sich nicht in dem sogenannten Sperrgebiet, wie es in der Erklärung der deutschen Regierung vom 29. Januar 1917 festgelegt worden ist. Da die U-Boote, die hierfür in Frage kommen könnten, zurzeit noch in See sind, können sich die zuständigen Stellen, wie wir hierzu erfahren, noch nicht abschließend äußern. Es wird von unterrichteter Stelle aber für ausgeschlossen gehalten, daß das Schiff durch ein Unterseeboot torpediert worden ist. Demnach kann nur eine Versenkung durch Minen in Frage kommen.
10.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Die Luftbeute im Dezember:

  • Großes Hauptquartier, 10. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Südöstlich von Ypern am Nachmittage lebhafter Artilleriekampf. Westlich von Zandvoorde scheiterte ein starker nächtlicher Erkundungsvorstoß der Engländer.
  • An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit gering.
  • Im Dezember (1917) beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronten 9 Fesselballone und 119 Flugzeuge, von denen 47 hinter unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerischen Stellungen erkennbar abgestürzt sind.

Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fesselballone verloren.

  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik
  • In der heute Vormittag abgehaltenen Sitzung erklärt sich die russische Delegation bereit, die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk fortzusetzen. Ferner stellt sie fest, dass die vom Wolff-Bureau veröffentlichte Darstellung über den Verlauf der Sitzung vom 26. Dezember dem tatsächlichen Hergang entspricht. Die von der Russischen Telegraphenagentur verbreitete Nachricht über den Verlauf dieser Sitzung wird russischerseits als unrichtig bezeichnet.
  • Die Ukraine nimmt als selbständiger Staat an der Friedenskonferenz in Brest-Litowsk teil. Die gestern unterbrochene Plenarsitzung wurde vormittags 11 Uhr unter dem Vorsitz des (deutschen) Staatssekretärs von Kühlmann fortgesetzt. Erster Redner war der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie Holubowytsch. Er überreichte namens des Generalsekretariats der Regierung der ukrainischen Volksrepublik eine Note, welche die selbständige Stellung der Ukrainer bei den jetzigen Friedensverhandlungen betont und das ukrainische Friedensprogramm entwickelt. Der Vorsitzende Staatssekretär von Kühlmann schlug darauf vor, dass die ukrainische Note als wichtiges historisches Dokument den Akten des Kongresses einverleibt werde und begrüßte die ukrainischen Vertreter. Die Vertreter der verbündeten Mächte behielten sich ihre Stellungnahme zu den Einzelheiten der Ausführungen der ukrainischen Delegierten vor.
  • (Der russische Delegationsleiter) Herr Trotzki gab hierauf folgende Erklärung ab: "In Kenntnis der durch die ukrainische Delegation veröffentlichten Note des Generalsekretariats der ukrainischen Volksrepublik erklärt die russische Delegation ihrerseits, daß sie im vollen Einvernehmen mit der grundsätzlichen Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes jeder Nation bis zur vollen Lostrennung kein Hindernis für die Teilnahme der ukrainischen Delegation an den Friedensverhandlungen findet." Über die Bedeutung dieser Erklärung entspann sich eine längere Diskussion, die schließlich in die Frage zusammengefaßt wurde, ob die ukrainische Delegation eine Unterabteilung der russischen Delegation darstelle, oder ob sie in diplomatischer Beziehung als Vertretung eines selbständigen Staates zu behandeln sei. Diese Frage wurde von Herrn Trotzki dahin beantwortet, daß er sie als erledigt betrachte, da die ukrainische Delegation als eine selbständige Vertretung hier aufgetreten, da diese Vertretung von seiner Delegation anerkannt wurde, und da von keiner Seite ein anderer Vorschlag gemacht worden sei.
  • Herr Trotzki erklärte dann weiter: "Fürs Erste bestätigen wir, dass wir im vollen Einvernehmen mit dem vorher gefaßten Beschluß die Friedensverhandlungen weiterführen wollen, ganz abgesehen davon, ob sich die Mächte der Entente anschließen oder nicht. Wir nehmen die Erklärung der Delegationen des Vierbundes zur Kenntnis, daß die Grundlagen des allgemeinen Friedens, die in ihrer Deklaration vom 25. Dezember formuliert waren, jetzt hinfällig werden, da die Länder der Entente während der zehntägigen Frist sich den Friedensverhandlungen nicht angeschlossen haben. Wir unserseits halten an den von uns proklamierten Grundsätzen des demokratischen Friedens fest." Trotzki erwähnte dann jenen Teil der Rede des Grafen Hertling, in der dieser außer auf das gute Recht und das loyale Gewissen auch auf die Machtstellung Deutschlands hingewiesen habe. Die russische Delegation habe weder die Möglichkeit noch die Absicht zu bestreiten, daß ihr Land durch die Politik der bis vor kurzem herrschenden Klassen geschwächt sei; aber die Weltstellung eines Landes werde nicht nur durch den augenblicklichen Stand eines technischen Apparates bestimmt, sondern auch durch die ihm innewohnenden Möglichkeiten. Aber die russische Regierung habe an die Spitze ihres Programms das Wort "Friede" geschrieben, und die hohen Sympathien, welche das russische Volk den Völkern der Verbündeten entgegenbringe, bestärken es in dem Wunsche, den schleunigsten Frieden, der aus der Verständigung der Völker begründet sein werde, zu erreichen. Um den Mächten des Vierbundes den Vorwand eines Abbruches der Friedensverhandlungen aus technischen Gründen zu entziehen, nehme die russische Delegation die Forderung an, in Brest-Litowsk zu bleiben. Sie bleibe in Brest-Litowsk, um keine Möglichkeit in dem Kampfe um den Frieden unausgenutzt zu lassen.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Italienischer Kriegsschauplatz: Westlich Asiago wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen.
Rote Fahne.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik

Einer Meldung der Petersburger Telegraphenagentur zufolge wird die russische Staatsschuld annulliert: "Ein Erlaß des Rates der Volkskommissare ordnet die Einstellung der Bezahlung von Coupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Coupons ist bis zum Erlaß einer neuen Verfügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obligationen ist bei Strafe der Einziehung der Immobilien verboten."

11.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gescheiterte englische Vorstöße bei Ypern:

  • Großes Hauptquartier, 11. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz: Versuche des Feindes, überraschend und nach Feuervorbereitung am Morgen des 10. Januar südöstlich von Ypern in unsere Stellungen einzudringen, scheiterten. Tagsüber entwickelte sich an der flandrischen Front und südwestlich von Cambrai lebhafter Artilleriekampf. Zwischen Moeuvres und Marcoing steigerte sich das englische Feuer am Abend und bei Tagesanbruch vorübergehend zu größter Heftigkeit. Auch die französische Artillerie war beiderseits von St. Quentin und in einzelnen Abschnitten zwischen Oise und Aisne rege.
  • Heeresgruppe Herzog Albrecht: Westlich von Blamont erhöhte Gefechtstätigkeit.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik

Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk:
Brest-Litowsk, 11. Januar. Im Sinne des in der gestrigen Plenarsitzung gefaßten Beschlusses traten gestern nachmittag Abordnungen der Delegationen Deutschlands, Österreich-Ungarns und Rußlands zu einer Besprechung zusammen. Es wurde vereinbart, daß die von der russischen Delegation am 27. Dezember 1917 vorgeschlagene Kommission zur Beratung der politischen und territorialen Fragen gebildet werden solle, und dass parallel mit den Beratungen dieser Kommission Vorbesprechungen der Fachreferenten der einzelnen Delegationen über die Regelung der wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen stattzufinden hätten. Diese Kommission hat sich heute vormittag 10 Uhr konstituiert und ihre Beratungen begonnen, die um 1 Uhr nachmittags unterbrochen und um ½ 6 Uhr fortgesetzt wurden.

12.01.1918
Finnland 1917-1918.png
Republik Finnland

Das finnische Parlament beschließt gegen den erbitterten Widerstand der Sozialisten, die Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen zu ermächtigen, „welche sie zur Schaffung einer straffen öffentlichen Ordnung als erforderlich ansieht.“ Die Sozialisten interpretieren daraus, dass die Regierung eine Klassenkampfarmee geschaffen hat, die gegen die Arbeiterklasse gerichtet ist. Der Druck der „Roten Garden“ wird nun zunehmen.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Artilleriekämpfe im Westen:

  • Großes Hauptquartier, 12. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Gefechtstätigkeit blieb auf Artillerie- und Wurfminenkämpfe an verschiedenen Stellen der Front beschränkt.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert.
13.01.1918
Finnland 1917-1918.png
Republik Finnland

Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garten“, der Journalist und Leutnant der russischen Armee Ali Aaltonen, erhält durch Vermittlung des zu den russischen Bolschewiki gehörenden finnischstämmigen Eino Rahja von Lenin die mündliche Zusage, den finnischen „Roten“ 10.000 Gewehre und sonstige Waffen zu liefern.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift 'Artillerietägigkeit an der Westfront und in Italien:

  • Großes Hauptquartier, 13. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Östlich und nordöstlich von Armentières sowie in der Gegend von Lens war die englische Artillerietätigkeit tagsüber rege; auch in den anderen Abschnitten lebte sie vorübergehend auf.
  • Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: An vielen Stellen der Front Artilleriekampf. Stärkere französische Abteilungen, die nördlich von Reims, in der Champagne und nordöstlich von Avocourt zur Erkundung vorstießen, wurden im Nahkampf zurückgeworfen. Südwestlich von Ornes brachte ein eigenes Unternehmen Gefangene ein.
  • Heeresgruppe Herzog Albrecht: Auf den östlichen Maashöhen und in den mittleren Vogesen zeitweilig erhöhte Feuertätigkeit. In zahlreichen Luftkämpfen wurden gestern 6 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone abgeschossen.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 13. Januar. Beiderseits der Brenta nahm das Artilleriefeuer vorübergehend an Stärke zu.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik

In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht:

  • Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär [eigentlich Außenminister] v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge:
    • ad 1. Das Territorium. Das Selbstbestimmungsrecht steht den Nationen und nicht ihren Teilen zu, die okkupiert worden sind, dementsprechend gibt die russische Regierung aus eigener Initiative das Recht der gleichzeitigen Selbstbestimmung auch den Teilen der genannten Nationen, die außerhalb der Besetzungszone leben. Rußland verpflichtet sich, diese Gebiete weder direkt noch indirekt zur Annahme dieser oder der anderen Staatsform zu nötigen, ihre Selbständigkeit durch keine Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes dieser Nationen geschlossen würden. Die Regierungen Deutschlands und Österreich-Ungarns bestätigen ihrerseits kategorisch das Fehlen irgendwelcher Ansprüche sowohl auf die Einverleibung in das Territorium Deutschlands und Österreich-Ungarns, der Gebiete des früheren russischen Kaiserreichs, die jetzt von den Heeren Deutschlands oder Österreich-Ungarns okkupiert worden sind, wie auf die sogenannten Grenzkorrekturen auf Kosten dieser Gebiete. Gleichzeitig verpflichten sie sich, diese Gebiete nicht, weder direkt noch indirekt, zur Annahme dieser oder jener Staatsform zu nötigen, ihre Unabhängigkeit nicht durch irgendwelche Zoll- oder Militärkonventionen zu beengen, die geschlossen würden vor der endgültigen Konstituierung dieser Gebiete auf Grund des politischen Selbstbestimmungsrechtes der sie bevölkernden Nationen.
    • ad2. Die Lösung der Frage über die Geschicke der sich selbst bestimmenden Gebiete muß unter der Bedingung der vollen politischen Freiheit und des Fehlens jedes äußeren Druckes stattfinden, deshalb soll die Abstimmung nach Rücknahme der fremden Heere und Rückkehr der Flüchtlinge und der vom Anfang des Krieges evakuierten Bevölkerung stattfinden. Der Zeitpunkt der Zurückziehung der Heere wird durch eine besondere Kommission bestimmt.
    • ad 3. Vom Moment der Unterzeichnung des Friedens bis zur endgültigen staatlichen Konstituierung der genannten Gebiete geht ihre innere Verwaltung, die Leitung der lokalen Angelegenheiten, Finanzen usw. in die Hände eines temporären Organes über, das durch Verständigung der politischen Parteien, die ihre Lebensfähigkeit inmitten ihres Volkes vor und während des Krieges bewiesen haben, gebildet wird.
    • ad 4. Die endgültige Lösung der Frage von der Staatslage der Gebiete, um die es sich handelt, und von der Form ihrer Staatseinrichtung wird durch das allgemeine Referendum erfolgen.

Hierauf erbittet General Hoffmann das Wort und führt aus: Ich muß zunächst gegen den Ton dieser Vorschläge protestieren. Die russische Delegation spricht mit uns, als ob Sie siegreich in unserem Lande ständen und uns Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Tatsachen entgegengesetzt sind, - das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet! Ich möchte dann feststellen, daß die russische Delegation für die besetzten Gebiete die Anwendung eines Selbstbestimmungsrechts der Völker in einer Weise und in einem Umfange fordert, wie es ihre Regierung im eigenen Lande nicht anwendet. Ihre Regierung ist begründet lediglich auf Macht, und zwar auf Macht, die rücksichtslos mit Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkende wird einfach als Gegenrevolutionär und Bourgeois vogelfrei erklärt. Ich will diese meine Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten:
In der Nacht vom 30. zum 31. Dezember wurde der erste weißrussische Kongreß in Minsk, der das Selbstbestimmungsrecht des weißrussischen Volkes geltend machen wollte, von den Maximalisten durch Bajonette und Maschinengewehre auseinandergejagt. Als die Ukrainer das Selbstbestimmungsrecht geltend machten, stellte die Petersburger Regierung ein Ultimatum und versuchte, die Erzwingung ihres Willens mit Waffengewalt durchzusetzen. Soviel aus den mir vorliegenden Funksprüchen hervorgeht, ist der Bürgerkrieg noch im Gange.
So stellt sich die Anwendung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker durch die maximalistische Regierung in der Praxis dar. Die deutsche Oberste Heeresleitung muß deshalb eine Einmischung in die Regelung der Angelegenheiten der besetzten Gebiete ablehnen. Für uns haben die Völker der besetzten Gebiete ihrem Wunsch der Lostrennung von Rußland bereits klar und unzweideutig Ausdruck gegeben. Von den wichtigsten Beschlüssen der Bevölkerung möchte ich folgende hervorheben:
Am 21. 9. 1917 erbat die kurländische Landesversammlung, die sich ausdrücklich als Vertreterin der Gesamtbevölkerung Kurlands bezeichnete, den Schutz des Deutschen Reiches.
Am 11. 12. 1917 proklamierte der litauische Landesrat, der von den Litauern des In- und Auslandes als einzig bevollmächtigte Vertretung des litauischen Volkes anerkannt ist, den Wunsch der Abtrennung von allen staatlichen Verbindungen, die bisher mit anderen Völkern bestanden haben.
Am 27. Dezember sprach die Stadtverordnetenversammlung in Riga eine ähnliche Bitte an das Deutsche Reich aus. Diesem Antrage haben sich die Rigaer Kaufmannskammer, die Große Gilde, die Vertreter der Landesbevölkerung sowie 70 Rigaer Vereine angeschlossen. Schließlich haben im Dezember 1917 auch die Vertreter der Ritterschaft der ländlichen, städtischen und kirchlichen Gemeinden auf Oesel, Dagö und Moon in verschiedenen Erklärungen sich von ihren bisherigen Beziehungen losgelöst.
Auch aus verwaltungstechnischen Gründen muß die deutsche Heeresleitung eine Räumung Kurlands, Litauens, Rigas und der Inseln im Rigaischen Meerbusen ablehnen. Alle diese Gegenden besitzen keine Verwaltungsorgane, keine Organe der Rechtspflege, keine Organe des Rechtsschutzes, keine Eisenbahnen, keine Telegraphen, keine Post. Alles dies ist deutscher Besitz und in deutschem Betriebe. Auch zur Errichtung eines eigenen Volksheeres oder einer Miliz sind die Länder mangels geeigneter Organe in absehbarer Zeit nicht in der Lage.
Nach längerer Geschäftsordnungsdebatte wird die Sitzung aufgehoben. Eine neue Sitzung zur Fortsetzung der Beratungen ist noch nicht anberaumt worden.

USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
The Golden Submarine, geschlossen, 1918
Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg.
14.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Artillerietätigkeit bei Lens:

  • Großes Hauptquartier, 14. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Feuertätigkeit blieb tagsüber meist auf Störungsfeuer beschränkt. In einzelnen Abschnitten, besonders beiderseits von Lens, war sie am Abend gesteigert. Aufklärungsabteilungen drangen südöstlich von Armentières und nördlich von La Vacquerie in die englischen Gräben und machten Gefangene.
  • Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht: Abgesehen von erfolgreichen Erkundungsgefechten in der Gegend von Juvincourt und auf dem Westufer der Maas verlief der Tag ohne besondere Ereignisse.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Westlich vom Ohrida-See, am Dobropolje und südlich vom Dojran-See Artillerietätigkeit.
  • Italienische Front: Die Lage ist unverändert.
15.01.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift 'Italienische Angriffe am Monte Pertica gescheitert:

  • Großes Hauptquartier, 15. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse. An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekampf.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert.
  • Italienische Front: Starke Angriffe, die der Italiener gegen die österreichisch-ungarischen Stellungen am Monte Asolone und Monte Pertica führte, sind unter schweren Verlusten gescheitert. Die tagsüber in den Angriffsabschnitten anhaltenden Feuerkämpfe dehnten sich zeitweilig nach Westen über die Brenta, nach Osten bis zur Piave aus. Auch längs der unteren Piave und in Verbindung mit italienischen Vorstößen im Piave-Delta war die Artillerietätigkeit vielfach gesteigert.
Österreich-Ungarn.png
Österreichisch-Ungarische Monarchie

In Wien beginnen Fabrikarbeiter einen Streik. Sie fordern einen raschen Friedensschluss in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung. Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:

  • Wien, 15. Januar. Amtlich wird verlautbart: Zwischen der Brenta und dem Monte Pertica ging der Italiener nach starker, zeitweise zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über. Nach sehr heftigen Nahkämpfen gelang es dem Feinde, an einzelnen Stellen in unsere Gräben einzudringen. Im Gegenstoße wurde er jedoch aus diesen geworfen. Im ganzen Angriffsraume ist die vorderste Kampflinie voll in unserem Besitze. Der Gegner erlitt schwere Verluste. An der unteren Piave wurde ein feindlicher Vorstoß bei Bressanin rasch zum Stehen gebracht.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik

Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten:

  • Brest-Litowsk, 15. Januar. Heute fanden weitere Besprechungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommission zur Regelung der territorialen und politischen Fragen statt. Trotz der vorläufig noch starken Abweichungen in den Auffassungen der beiden verhandelnden Parteien konnte in einigen Punkten eine gewisse Annäherung festgestellt werden.
Rote Fahne.png Rumänien 1866-1948.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Königreich Rumänien

Die Petersburger Telegraphenagentur veröffentlicht folgendes russisches Ultimatum an das von den Mittelmächten besetzte Königreich Rumänen:
Der Rat der Volkskommissare hat an die rumänische Regierung nachstehendes Ultimatum gerichtet:
Der Kommandant der 49. Division teilt uns mit, daß die rumänischen Behörden feindliche Handlungen gegen russische Soldaten unternehmen und keinen Lebensmitteltransport durchlassen. Das 194. Regiment der 49. Division wurde von rumänischen Streitkräften umzingelt und entwaffnet, die auch den Ausschuß des 195. Regiments und österreichische Offiziere, die zum Besuch der russischen gekommen waren, verhafteten. Der Rat der Volkskommissare verlangt die Freilassung der verhafteten Soldaten und Offiziere, Bestrafung der militärischen Behörden, die die Verhaftungen vorgenommen haben, und Sicherheiten dafür, daß sich derartige Vorfälle nicht wiederholen. Falls eine Antwort innerhalb 24 Stunden nicht erfolgt, wird unsere Reklamation als ein neuer Bruch betrachtet werden, und wir werden die nachdrücklichsten militärischen Maßnahmen treffen.
Lenin, Oberbefehlshaber Krylenko und Kriegsbevollmächtigter Bodwojski.

16.01.1918
Finnland 1917-1918.png
Republik Finnland

Der Chefminister Finnlands Pehr Evind Svinhufvud beauftragt den nach Finnland zurückgekehrten Generalleutnant der russischen Armee Carl Gustaf Emil Mannerheim als Befehlshaber mit der Bildung von Streitkräften.

Deutsches Reich.png
Deutsches Kaiserreich

Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neue vergebliche Vorstöße der Italiener:

  • Großes Hauptquartier, 16. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz: Bei und südlich von Lens war die Artillerietätigkeit gesteigert. In einzelnen Abschnitten Erkundungsgefechte. Südöstlich von Ornes wurden Gefangene gemacht.
  • Heeresgruppe Herzog Albrecht: Nach mehrstündiger Feuerwirkung stießen französische Abteilungen nördlich von Badonviller vor und drangen vorübergehend in unsere vorderen Gräben ein. Eigene Aufklarungstruppen brachten in den oberen Vogesen Gefangene ein.
  • Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.
  • Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen erhöhte Gefechtstätigkeit.

Italienische Front: Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafter Feuerkampf, mit besonderer Heftigkeit im Gebiet des Monte Asolone. Die Italiener haben ihre erfolglosen Angriffe nur südlich vom Monte Fontana Secca wiederholt; sie wurden abgewiesen. In den Piave-Abschnitten nördlich von Montello verstärkte sich das englische Artilleriefeuer.
Am Abend meldet das Große Hauptquartier, dass die italienischen Angriffe am Monte Pertica gescheitert sind:

  • Berlin, 16. Januar, abends. (Amtlich.) Am Westhange des Monte Pertica scheiterten gestern nachmittag mehrfache Angriffe der Italiener. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet den Vorstoß deutscher Seestreitkräfte gegen die englische Küste:

  • Berlin, 16. Januar. (Amtlich.) Am 14. zum 15. Januar unternahmen leichte deutsche Streitkräfte einen Streifzug durch die südliche Nordsee. Sie trafen weder feindliche Kriegsschiffe noch Handelsschiffe an, trotzdem sie nördlich der Themse-Mündung bis dicht unter die englische Küste vorstießen. Dort nahmen sie wichtige Hafenanlagen auf nächste Entfernungen bei guter Beobachtung mit über 300 Schuß unter wirksames Artilleriefeuer.
Rote Fahne.png Deutsches Reich.png
Österreich-Ungarn.png Bulgarien 1879-1947.png
Türkei.png Ukraine 1917-1918.png
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik

Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt:
Brest-Litowsk, 16. Januar.

  • Am 15. d. M. haben zwei weitere Sitzungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommissionen zur Regelung der territorialen und politischen Fragen stattgefunden. Bei der Erörterung des vom Staatssekretär v. Kühlmann gemachten Vorschlages, für die Vornahme der entscheidenden Abstimmungen in den besetzten Gebieten den Zeitraum zwischen dem Abschluß des Friedens mit Rußland und spätestens einem Jahr nach dem allgemeinen Friedensabschluß anzusetzen, schnitt Herr Trotzki sofort die Räumungsfrage an. Er führte aus, daß die Frage der Regelung der Geschicke der jetzt besetzten Gebiete im Zusammenhang gebracht werden müsse mit dem Friedensschluß an der Ostfront.

Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen.

  • Die Nachmittagssitzung wurde um 5 Uhr durch den Staatssekretär v. Kühlmann eröffnet. Er sagte unter anderem: Die verbündeten Delegationen sind von der vollkommen aufrichtigen Absicht geleitet, für die Abstimmung bzw. Wahl das höchstmögliche Maß von absoluter politischer Freiheit herzustellen, welches mit den Umständen verträglich ist. Dies ist, wie sich aus der Natur der Sache ergibt, zum großen Teil mit eine militärische Frage. Eine gewisse Zahl bewaffneter und disziplinierter Streitkräfte ist zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung notwendig. Ein Teil jetzt militärisch organisierter Kräfte ist notwendig, um den ökonomischen Betrieb des Landes in Gang zu halten. Es wird von unserer Seite in bindender Form die Zusage gegeben werden, daß diese organisierten Kräfte in dem Gebiet, um das es sich handelt, in keiner Weise sich politisch betätigen und keinen politischen Druck ausüben dürfen.
  • Der Vorsitzende der russischen Delegation wandte sich zunächst wieder der Frage der Räumung der besetzten Gebiete zu. Er müsse sich erst über die Räumungsfrage völlige Klarheit verschaffen, die er bis jetzt noch nicht habe. Staatssekretär v. Kühlmann entgegnete, er könne keine Gewähr dafür übernehmen, daß innerhalb des Zeitraumes, der für die Abstimmung praktisch in Frage komme, militärische Erwägungen eine vollkommene Räumung des Gebietes möglich erscheinen lassen würden. Das Minimalprogramm der Verbündeten sei in sorgfältigster Berücksichtigung der militärischen Notwendigkeiten aufgestellt, und zu einer Einhaltung bzw. Diskussion im einzelnen seien die Verbündeten bereit. Nach weiteren Bemerkungen von beiden Seiten wurde die Debatte geschlossen.

Erfolgreicher Fortgang der Verhandlungen mit den Ukrainern:

  • Brest-Litowsk, 16. Januar. Infolge Unwohlsein des Ministers des Äußern Grafen Czernin fand eine für heute nachmittag angesetzte vertrauliche Besprechung mit den ukrainischen Delegierten in der Privatwohnung des Ministers statt. Die 1½ Stunden lange Unterredung, an welcher auch die deutsche Delegation teilnahm, führte zur Herstellung des prinzipiellen Einvernehmens über die das künftige politische Verhältnis zwischen den Mittelmächten und der Ukraine betreffenden Fragen. Hierdurch dürfte ein entschiedener Schritt nach vorwärts getan sein. Für morgen ist eine Fortsetzung dieser Besprechungen anberaumt. Es sollen dann auch wirtschaftliche Fragen erörtert werden. Nach dem binnen kurzem zu erwartenden Abschluß des vertraulichen, vorbereitenden Gedankenaustausches wird in die Detailberatungen eingetreten werden.



22.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Rote Fahne.png
Ukrainische Sowjetrepublik / Ukrainische Volksrepublik Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik

Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew.

27.01.1918
Ukraine 1917-1918.png Ukraine 1918-1920.png
Ukrainische Volksrepublik

Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge.

1918
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
USA 1912-1959.png
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen.

Großbritannien.png Samoa 1914-1925.png
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion of New Zealand / Kolonie Deutsch-Samoa

Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt.

Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1919 / 1920 / 1921 / 1922 / 1923 / 1924 / 1925 / 1926 / 1927 / 1928