Fränkisches Reich 530: Unterschied zwischen den Versionen
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FRÄNKISCHES REICH
Dekade 530-539
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430 / 440 / 450 / 460 / 470 / 480 / 490 / 500 / 510 | ||||||||||||||||||||||||||||||
ab 511 / 520 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich Die Frankenkönige Thierry I. (Theuderich I.) und Clotaire I. (Chlothar I.) unterwerfen mit ihren Streitkräften an der Unstrut das Thüringerreich. Eine Streitmacht wird von Thibert I. angeführt, einem Sohn Thierrys. Nach dem fränkischen Sieg an der Unstrut kommt es bei der Beuteteilung zu einem Konflikt zwischen Clotaire und Thierry I. um die gefangene thüringische Königstochter Radegunde, die Clotaire in seine Gewalt bringt. Radegundes Bruder, den einzigen männlichen Überlebenden des thüringischen Königshauses, lässt Clotaire ermorden. Nach der Vernichtung des Thüringerreichs kommt Thüringen allerdings in den Machtbereich Thierrys; Clotaire erhält nur einen Anteil der Beute. Ein Mordanschlag Thierrys auf Clotaire schlägt fehl. Nach einem Gerücht, dass Thierry in der Schlacht gefallen sei, versucht sein Halbbruder Childebert I., dessen Teilreich Metz einzunehmen, was zu einem gespannten Verhältnis zwischen den Brüdern führt. Thibert wird von seinem Vater Thierry I. mit Wisigarde, einer Tochter des Langobarden Wacho, verlobt. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich / Königreich Dänemark Prinz Thibert führt eine Streitmacht, die einen Flottenangriff der Dänen erfolgreich abwehrt. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich / Westgotenreich Der fränkische Teilkönig Childebert I. greift den König der Westgoten, Amalarich, militärisch an. Er wirft ihm vor, seine Schwester Chrodechilde von Franken, mit der er seit vier Jahren verheiratet ist, zu misshandeln, da diese als Katholikin nicht zum arianischen Glauben konvertieren will. In einer Schlacht bei Narbonne besiegt Childebert I. die Truppen Amalarichs, der auf dem Seeweg nach Barcelona flieht. Bei dem Versuch, seine dort lagernden Schätze in Sicherheit zu bringen, wird er von seinen eigenen Leuten von einem Speer durchbohrt und tödlich verwundet, bevor er Zuflucht in einer Kirche suchen kann. Mit seinem Tod erlischt nach 113 Jahren das Geschlecht der Balthen, das seit Alarich I. die westgotischen Könige stellte. Neuer König der Westgoten wird Theudis, der früher als Vormund Amalarichs diente. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich / Königreich Burgund Nach dem Tod des Verbündeten Ostgoten Theoderichs des Großen verloren die Burgunden immer mehr an Rückhalt. Die Burgunden verlieren bei Autun in einer Auseinandersetzung endgültig gegen die Franken unter Clotaire I. (Chlothar I.) und Childebert I. und müssen ihre politische Selbstständigkeit aufgeben. Das Reich der Burgunden wird von Childebert I., dem Teilkönig von Paris, mitverwaltet. Der Teilkönig von Metz, Thierry I. (Theuderich I.), der an dem Feldzug gegen die Burgunden nicht teilnimmt, da er mit Suavegotho, der Tochter des burgundischen Königs Sigismund und dessen Frau Ostrogotho verheiratet ist, muss einen Aufstand des rheinfränkischen Prinzen Munderich niederschlagen, der nach der Königswürde in Metz strebt. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich Der fränkische König Thierry I. (Theuderich I.), der als ältester Sohn des verstorbenen Königs Clovis I. (Chlodwig I.) im Teilkönigreich Metz herrschte, stirbt. Seine Mutter war eine unbekannte Fränkin, die der Geschichtsschreiber Gregor von Tours als Konkubine bezeichnet. Vermutlich gehörte sie zur Sippe der Kölner Könige. Die anderen Kinder Clovis' stammen alle aus dessen Ehe mit Chrodechild. Von den Söhnen aus dieser Ehe waren Clodomir, Childebert I. und Clotaire I. beim Tod Clovis' im Jahr 511 noch am Leben. Mit diesen drei Halbbrüdern teilte Thierry I. das Frankenreich auf. Er erhielt den östlichen Teil, der die Champagne, die Auvergne, Teile Aquitaniens sowie die rechtsrheinischen Gebiete umfasste. Residenz soll Reims gewesen sein; dies ist allerdings nicht durch Quellenzeugnisse gesichert. Jeder der vier Brüder erhielt einen Teil der Francia (Kerngebiet des Reichs zwischen Rhein und Loire) und einen Teil der von Chlodwig eroberten Gebiete südlich der Loire. Diese komplizierte Teilung basierte auf dem Stammesrecht, der Lex Salica; die darin geregelte gleichberechtigte Erbfolge der Söhne wurde für das Reich übernommen. Diese Erbregelung wird bis ins 10. Jahrhundert die fränkische Geschichte bestimmen und wesentlich zur Ausformung der Reiche des Hochmittelalters beitragen. Beim Tod Clovis' im Jahre 511 wurde Thierry zum Garanten für den Bestand des Reiches in den bisherigen Grenzen. 531 eroberte er mit Hilfe seines Bruders Clotaire I. das Reich der Thüringer. Zu seinem Halbbruder Childebert I. hatte er ein gespanntes Verhältnis, da dieser im Jahre 531, nach einem Gerücht, Thierry sei gefallen, dessen Reich einzunehmen versuchte. 532 warf Theuderich einen Aufstand des Munderich nieder, der ebenfalls nach der Königswürde strebte. Theuderich war verheiratet mit Suavegotho, der Tochter des burgundischen Königs Sigismund und dessen Frau Ariadne Ostrogotho, weswegen er wohl auch an den kriegerischen Aktivitäten seiner Brüder gegen Burgund nicht teilnahm. Nach dem Tod Thierrys I. kann sein 32 Jahre alter Sohn Thibert I. sein Erbe gegen den versuchten Zugriff seiner Onkel verteidigen. Neben diesem Sohn hatte Theuderich noch die Tochter Theudechild, die mit dem Warnenkönig Hermegisclus verheiratet ist. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich / Königreich Burgund Zwei Jahre nach der Eroberung Burgunds durch die Franken wird das ehemalige Königreich unter den drei Teilkönigen Frankens aufgeteilt. Das Schicksal des letzten Burgunderkönigs Godomar II. bleibt unbekannt. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich Da es König Childebert nicht gelungen ist, Thibert auszuschalten, arrangiert er sich mit ihm. Er behandelt ihn der geschichtlichen Überlieferung nach wie einen Sohn, was vielleicht im Sinne einer förmlichen Adoption nach römischem Muster zu verstehen ist. Childebert hat nämlich keine Söhne und will so seine Nachfolge regeln. Das Bündnis der beiden richtet sich gegen Clotaire, der durch diese neu geknüpfte "Familienbande" isoliert wird. Childebert beteiligt Thibert an der Aufteilung der im Burgundenkrieg eroberten Gebiete. Gemeinsam gehen die fränkischen Könige dann gegen die Ostgoten vor; diese befinden sich im Krieg mit Ostrom und überlassen den Franken daher freiwillig einige südgallische Gebiete, um nicht an zwei Fronten kämpfen zu müssen. Durch die Inbesitznahme der heutigen Provence gewinnen die Franken erstmals einen direkten Zugang zum Mittelmeer. Doch Thibert hält sich nicht an die Vereinbarungen: Im Bündnis mit dem Verband der Langobarden – dazu heiratet er Wisigarda, die Tochter ihres Anführers – und den Gepiden gewinnt Thibert die norischen Provinzen sowie Raetien. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich Die Konkubine des fränkischen Teilkönigs Thibert I., Deoteria, ertränkt angeblich ihre Tochter aus erster Ehe, weil sie befürchtet, dass ihre Tochter die Rolle einer Konkubine Thiberts übernehmen könnte. Wisigard, die Ehefrau von Thibert, stirbt nach kurzer Ehe und der König schließt eine neue Ehe mit einer unbekannten Frau. Entweder von ihr oder von Wisigard hat er eine Tochter namens Berthoara. Deoteria wird von Thibert I. verstoßen. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich / Oströmisches Reich / Ostgotenreich Der oströmische Historiker Prokopios von Caesarea berichtet, dass die fränkischen Truppen barbarisch in Italien hausen und sogar Menschen dem Flussgott des Po opfern. Die Ostgoten, mit denen die Franken eigentlich verbündet sind, sind mit dem Einfall der Franken in das von ihnen beanspruchte Gebiet in Italien nicht einverstanden. Bis zu diesem Zeitpunkt akzeptierten die Franken die Oberhoheit des Kaisers und waren formal sogar möglicherweise noch foederati. Doch nun, als kaiserlicher und fränkischer Machtbereich direkt aneinandergrenzen, ändert sich dies. König Thibert I. (Theudebert I.) unterstreicht sein imperiales Auftreten durch die Annahme kaiserlicher Titel, die Prägung von Goldmünzen mit eigenem Bild – ein Privileg, das bislang dem oströmischen Kaiser als dem nominellen Oberherren auch des westlichen Mittelmeerraumes vorbehalten gewesen ist – und durch die Ausrichtung von Circusspielen im von ihm eroberten Arles. Auch die Bezeichnung "dominus noster" („Unser Herr“), die er in der Beischrift der Münzen beansprucht, ist bislang eigentlich dem Kaiser vorbehalten. Ebenso erklärt er in einem prahlerischen Brief an Justinian, dass er ein Reich beherrsche, welches sich vom Westgotenreich und der Nordsee bis nach Pannonien erstrecke. Inwieweit dies der Realität entspricht, ist strittig. Möglicherweise soll diese Beschreibung nur die Machtambitionen Thiberts verdeutlichen, möglicherweise aber ist es ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Sachsen bereits zu dieser Zeit in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Frankenreich befinden. Eine direkte militärische Konfrontation mit Kaiser Justinian vermeidet der fränkische Teilkönig Thibert allerdings. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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540 / 550 / 560 / 570 / 580 / 590 / 600 / 610 / 620 / 630 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht über die Geschichte Deutschlands | ||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht über die Geschichte Frankreichs | ||||||||||||||||||||||||||||||
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