Römische Republik 510 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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In Rom schreibt man das Jahr 245 (ab urbe condita = seit Gründung der Stadt, gemeint ist Rom). <br> | In Rom schreibt man das Jahr 245 (ab urbe condita = seit Gründung der Stadt, gemeint ist Rom). <br> | ||
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[[Datei:Lucius Tarquinius Superbus.jpg|thumb|150px|''Der gestürzte König Superbus'']] '''[[Etruskisches Reich]] / [[Königreich Rom]] / [[Römische Republik]]''' <br> | [[Datei:Lucius Tarquinius Superbus.jpg|thumb|150px|''Der gestürzte König Superbus'']] '''[[Etruskisches Reich]] / [[Königreich Rom]] / [[Römische Republik]]''' <br> | ||
* Der römische König Tarquinius Superbus wird vertrieben. Er betrieb eine Expansionspolitik, die das Gebiet des römischen Stadtstaats bis Terracina erweiterte. Auch Baumaßnahmen in Rom wie der Ausbau der Stadtmauer, der Bau von Abwässerkanälen oder der Bau des Iupitertempels auf dem Kapitol werden Tarquinius zugeschrieben. Er führte ein tyrannisches Regime und eine Opposition innerhalb des römischen Patriziats führt zu seinem Sturz. Der römischen Überlieferung nach lehnt dieser sich wohl an den Sturz der Tyrannis in Athen an. Anlass zum Sturz des Königs, als dieser die latinische Stadt Ardea belagert, ist vielleicht die Vergewaltigung der Lucretia durch den Tarquiniussohn Sextus. Lucius Tarquinius Collatinus, ein Neffe des fünften römischen Königs Lucius Tarquinius Priscus und von diesem als Statthalter in der kleinen albanischen Stadt Collatia eingesetzt, wird zweiter Konsul in Rom. Während der Belagerung Ardeas streiten die Anführer der Römer über die Vorzüge ihrer Frauen, die sie mit plötzlichen Besuchen überraschen, um somit die Untadeligste herauszufinden. Collatinus' Frau Lucretia stellt sich als Untadeligste heraus. Der Sohn des siebten und letzten römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, Sextus Tarquinius, findet Gefallen am Liebreiz Lucretias und besucht sie einige Tage später aufs neue. Er wird von ihr in Ehren aufgenommen, vergewaltigt sie jedoch in der Nacht. Sie schreibt ihrem Vater und ihrem Mann von diesem Vorfall, die daraufhin mit Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius Poplicola zu ihr kommen. Sie nimmt ihnen einen Schwur ab, sie zu rächen und erdolcht sich anschließend. Daraufhin schließt sich Collatinus Brutus' Bewegung zum Sturz der Königsherrschaft an. | * Der römische König Tarquinius Superbus wird vertrieben. Er betrieb eine Expansionspolitik, die das Gebiet des römischen Stadtstaats bis Terracina erweiterte. Auch Baumaßnahmen in Rom wie der Ausbau der Stadtmauer, der Bau von Abwässerkanälen oder der Bau des Iupitertempels auf dem Kapitol werden Tarquinius zugeschrieben. Er führte ein tyrannisches Regime und eine Opposition innerhalb des römischen Patriziats führt zu seinem Sturz. Der römischen Überlieferung nach lehnt dieser sich wohl an den Sturz der Tyrannis in Athen an. Anlass zum Sturz des Königs, als dieser die latinische Stadt Ardea belagert, ist vielleicht die Vergewaltigung der Lucretia durch den Tarquiniussohn Sextus. Lucius Tarquinius Collatinus, ein Neffe des fünften römischen Königs Lucius Tarquinius Priscus und von diesem als Statthalter in der kleinen albanischen Stadt Collatia eingesetzt, wird zweiter Konsul in Rom. Während der Belagerung Ardeas streiten die Anführer der Römer über die Vorzüge ihrer Frauen, die sie mit plötzlichen Besuchen überraschen, um somit die Untadeligste herauszufinden. Collatinus' Frau Lucretia stellt sich als Untadeligste heraus. Der Sohn des siebten und letzten römischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, Sextus Tarquinius, findet Gefallen am Liebreiz Lucretias und besucht sie einige Tage später aufs neue. Er wird von ihr in Ehren aufgenommen, vergewaltigt sie jedoch in der Nacht. Sie schreibt ihrem Vater und ihrem Mann von diesem Vorfall, die daraufhin mit Lucius Iunius Brutus und Publius Valerius Poplicola zu ihr kommen. Sie nimmt ihnen einen Schwur ab, sie zu rächen und erdolcht sich anschließend. Daraufhin schließt sich Collatinus Brutus' Bewegung zum Sturz der Königsherrschaft an. | ||
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# Die Bestattung seines Amtsgenossen vollzieht er mit aller möglichen Pracht. Aber eine weit größere Ehre ist für den Toten die allgemeine Trauer, die dadurch besonders ausgezeichnet ist, dass um den mutigen Rächer verletzter Frauenehre die Frauen wie um einen Vater ein Jahr lang Trauer anlegen werden. | # Die Bestattung seines Amtsgenossen vollzieht er mit aller möglichen Pracht. Aber eine weit größere Ehre ist für den Toten die allgemeine Trauer, die dadurch besonders ausgezeichnet ist, dass um den mutigen Rächer verletzter Frauenehre die Frauen wie um einen Vater ein Jahr lang Trauer anlegen werden. | ||
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Kurz nach Gründung der Römischen Republik wird der erste, berühmte Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Rom und Karthago geschlossen. Die Tendenz des Vertrages ist darauf gerichtet, den griechischen Handel und die griechische Schifffahrt von dem westlichen Mittelmeer und von dem Tyrrhenischen Meer auszuschließen und den Verkehr in diesen Meeren den Karthagern und ihren Bundesgenossen vorzubehalten. Rom hat an diesem Kampf kein Interesse, zumal es gegenwärtig nicht einmal eine Flotte besitzt. Wenn Rom Handel mit Griechenland treiben will, ist es auf die Phönizier und die Griechen selbst angewiesen, die geeignete Transporte zur Verfügung stellen können. Der griechische Geschichtsschreiber Polybios wird später darüber schreiben: <br> | Kurz nach Gründung der Römischen Republik wird der erste, berühmte Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Rom und Karthago geschlossen. Die Tendenz des Vertrages ist darauf gerichtet, den griechischen Handel und die griechische Schifffahrt von dem westlichen Mittelmeer und von dem Tyrrhenischen Meer auszuschließen und den Verkehr in diesen Meeren den Karthagern und ihren Bundesgenossen vorzubehalten. Rom hat an diesem Kampf kein Interesse, zumal es gegenwärtig nicht einmal eine Flotte besitzt. Wenn Rom Handel mit Griechenland treiben will, ist es auf die Phönizier und die Griechen selbst angewiesen, die geeignete Transporte zur Verfügung stellen können. Der griechische Geschichtsschreiber Polybios wird später darüber schreiben: <br> | ||
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Der Vertrag wird in griechischer Sprache abgefasst. <br> | Der Vertrag wird in griechischer Sprache abgefasst. <br> | ||
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Die Beliebtheit des im Vorjahr anstelle des gefallenen ersten Consuls Roms, Iunius Brutus, als "Consul suffectus" in das Amt des Staatsoberhauptes Roms gekommenen Publius Valerius Volusi Poplicola ist so groß, dass er nun eine volle Amtszeit als ordentlicher Consul dienen soll. <br> | Die Beliebtheit des im Vorjahr anstelle des gefallenen ersten Consuls Roms, Iunius Brutus, als "Consul suffectus" in das Amt des Staatsoberhauptes Roms gekommenen Publius Valerius Volusi Poplicola ist so groß, dass er nun eine volle Amtszeit als ordentlicher Consul dienen soll. <br> | ||
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[[Datei:Lars Porsenna.jpg|thumb|150px|left||150px|''Der etruskische König Lars Porsenna'']] [[Datei:Horatius Cocles.jpg|thumb|150px|''Horatius Cocles, der Kommandant der Stadtwache Roms'']] Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris) Porsenna belagert mit seinen Kämpfern die Stadt Rom, um den Thron für den vertriebenen König Tarquinius Superbus, mit dem und dessen königlichen Truppen er sich verbündet hat, zurückzugewinnen. Ob Porsenna die Stadt einnehmen kann, wird in den Quellen nicht deutlich. Zum einen schildern Livius und Dionys, dass Porsenna die Belagerung auf Grund der Einsatzbereitschaft der römischen Jugend abbrechen muss. Auf der anderen Seite finden sich bei Livius (und anderen antiken Autoren) Textstellen, im Besonderen die Stellung von Geiseln an das etruskische Heer, welche für eine erfolgreiche Einnahme sprechen. Der Plan des Porsenna ist, von Rom aus seine Herrschaft über Latium, das heißt sowohl über die Römer als auch auf die Kolonisten aus Griechenland, auszudehnen. Lars Porsenna rückt auf Rom mit drei Abteilungen vor. Die mittlere Abteilung führt er selbst, die Abteilung zu seiner Linken wird von dem ehemaligen König Tarquinius Superbus angeführt. Rechts von ihm steht Octavius Mamilius mit dem Latinischen Corps. Direkter Gegner der Abteilung Porsennas im Kampf ist die Gruppe, die von Consul Publius Valerius Poplicola und dem ehemaligen Consul Marcus Horatius Pulvillus angeführt werden. Dem ehemaligen König und seinen Kämpfern stehen die römischen Truppen gegenüber, die von Spurius Larcius Rufus und Titus Herminius Aquilinus angeführt werden. Gegner der Kampfgruppe der Latiner sind die römischen Verbände unter Marcus Valerius Volusus und dem amtierenden Praetor maximus Titus Lucretius Tripitinus. Nachdem die Kampfgruppen sich gegenseitig wahrgenommen haben, gehen die römischen Verbände auf ihre Gegner zu, die größtenteils gleich stark sind; nur der ehemalige König muss vor den Truppen Rufus' und Aquilinus zurückweichen. Dann geben die Römer den verabredeten Befehl zu einem schnellen Rückzug über die schmale Pont Sublicius, die den Tiber überspannt und die einzige Möglichkeit ist, nach Rom zu gelangen. Romseitig der Pont Sublicius steht der Kommandant der Stadtwache Horatius Colces mit seinen beiden Begleitern, Spurius Larcius und Titus Herminius. Er überquert mit ihnen diese Brücke und sie beginnen, diese Planke für Planke unbrauchbar zu machen. Als genügend von der Brücke demoliert ist, schickt er Horatius Colces Larcius und Herminius zurück an das sichere Ufer, um allein noch mehr Planken zu demolieren. Anschließend wirft er sein Schild weg und lässt er sich nach einem kurzen Stoßgebet an den Flussgott in den Tiber fallen, wobei er vermutlich seinen schweren Helm verliert, was ihm schließlich das Leben retten wird. In diesem Moment gibt die instabil gewordene Brücke nach und nimmt den Etruskern die Möglichkeit, trockenen Fußes nach Rom zu gelangen. Horatius, der verwundet ist, kann mit letzter Kraft das romseitige Ufer erreichen. Als Anerkennung für seine Tat erhält er unverzüglich etwas, das in Rom gegenwärtig eine Rarität ist, nämlich eine Gratisration Lebensmittel. Später wird man ihm noch eine Bronzestatue widmen. Porsenna gelingt es nicht, nach Rom einzudringen; ihm bleibt nun nur noch, sich aus Rom wieder zurückziehen und nach Clusium zurückzukehren. Der 28 Jahre alte Kommandant der Stadtwache Roms, Horatius Cocles, Mitglied der Familie Horatia und damit Angehöriger der führenden patrizischen Familien Roms, deren Vorfahren bereits gegen die drei Brüder der Curatier aus Alba Longa kämpften. Von den Eltern des Horatius ist nichts bekannt; auch war er offenbar niemals politisch tätig. Allein sein Beiname „Cocles“ gibt Auskunft über sein Aussehen, denn das Wort ist mit „Zyklop“ verwandt und bezeichnet jemanden, der nur über ein Auge verfügt. Wann er dieses eine Augenlicht verloren hat, ist ebenfalls nicht bekannt. <br> | [[Datei:Lars Porsenna.jpg|thumb|150px|left||150px|''Der etruskische König Lars Porsenna'']] [[Datei:Horatius Cocles.jpg|thumb|150px|''Horatius Cocles, der Kommandant der Stadtwache Roms'']] Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris) Porsenna belagert mit seinen Kämpfern die Stadt Rom, um den Thron für den vertriebenen König Tarquinius Superbus, mit dem und dessen königlichen Truppen er sich verbündet hat, zurückzugewinnen. Ob Porsenna die Stadt einnehmen kann, wird in den Quellen nicht deutlich. Zum einen schildern Livius und Dionys, dass Porsenna die Belagerung auf Grund der Einsatzbereitschaft der römischen Jugend abbrechen muss. Auf der anderen Seite finden sich bei Livius (und anderen antiken Autoren) Textstellen, im Besonderen die Stellung von Geiseln an das etruskische Heer, welche für eine erfolgreiche Einnahme sprechen. Der Plan des Porsenna ist, von Rom aus seine Herrschaft über Latium, das heißt sowohl über die Römer als auch auf die Kolonisten aus Griechenland, auszudehnen. Lars Porsenna rückt auf Rom mit drei Abteilungen vor. Die mittlere Abteilung führt er selbst, die Abteilung zu seiner Linken wird von dem ehemaligen König Tarquinius Superbus angeführt. Rechts von ihm steht Octavius Mamilius mit dem Latinischen Corps. Direkter Gegner der Abteilung Porsennas im Kampf ist die Gruppe, die von Consul Publius Valerius Poplicola und dem ehemaligen Consul Marcus Horatius Pulvillus angeführt werden. Dem ehemaligen König und seinen Kämpfern stehen die römischen Truppen gegenüber, die von Spurius Larcius Rufus und Titus Herminius Aquilinus angeführt werden. Gegner der Kampfgruppe der Latiner sind die römischen Verbände unter Marcus Valerius Volusus und dem amtierenden Praetor maximus Titus Lucretius Tripitinus. Nachdem die Kampfgruppen sich gegenseitig wahrgenommen haben, gehen die römischen Verbände auf ihre Gegner zu, die größtenteils gleich stark sind; nur der ehemalige König muss vor den Truppen Rufus' und Aquilinus zurückweichen. Dann geben die Römer den verabredeten Befehl zu einem schnellen Rückzug über die schmale Pont Sublicius, die den Tiber überspannt und die einzige Möglichkeit ist, nach Rom zu gelangen. Romseitig der Pont Sublicius steht der Kommandant der Stadtwache Horatius Colces mit seinen beiden Begleitern, Spurius Larcius und Titus Herminius. Er überquert mit ihnen diese Brücke und sie beginnen, diese Planke für Planke unbrauchbar zu machen. Als genügend von der Brücke demoliert ist, schickt er Horatius Colces Larcius und Herminius zurück an das sichere Ufer, um allein noch mehr Planken zu demolieren. Anschließend wirft er sein Schild weg und lässt er sich nach einem kurzen Stoßgebet an den Flussgott in den Tiber fallen, wobei er vermutlich seinen schweren Helm verliert, was ihm schließlich das Leben retten wird. In diesem Moment gibt die instabil gewordene Brücke nach und nimmt den Etruskern die Möglichkeit, trockenen Fußes nach Rom zu gelangen. Horatius, der verwundet ist, kann mit letzter Kraft das romseitige Ufer erreichen. Als Anerkennung für seine Tat erhält er unverzüglich etwas, das in Rom gegenwärtig eine Rarität ist, nämlich eine Gratisration Lebensmittel. Später wird man ihm noch eine Bronzestatue widmen. Porsenna gelingt es nicht, nach Rom einzudringen; ihm bleibt nun nur noch, sich aus Rom wieder zurückziehen und nach Clusium zurückzukehren. Der 28 Jahre alte Kommandant der Stadtwache Roms, Horatius Cocles, Mitglied der Familie Horatia und damit Angehöriger der führenden patrizischen Familien Roms, deren Vorfahren bereits gegen die drei Brüder der Curatier aus Alba Longa kämpften. Von den Eltern des Horatius ist nichts bekannt; auch war er offenbar niemals politisch tätig. Allein sein Beiname „Cocles“ gibt Auskunft über sein Aussehen, denn das Wort ist mit „Zyklop“ verwandt und bezeichnet jemanden, der nur über ein Auge verfügt. Wann er dieses eine Augenlicht verloren hat, ist ebenfalls nicht bekannt. <br> | ||
[[Datei:Map Belagerung Roms 508 BC.jpg|900px]] | [[Datei:Map Belagerung Roms 508 BC.jpg|900px]] | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 507 BC|507 BC]] <br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 507 BC|507 BC]] <br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]] '''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | [[Datei:Jupitertempel.jpg|thumb|300px|Jupitertempel in Rom]] '''[[Römische Republik]]''' <br> |
* Auf dem Kapitol, einem der sieben Hügel Roms, wird der dort entstandene Jupitertempel eingeweiht. <br> | * Auf dem Kapitol, einem der sieben Hügel Roms, wird der dort entstandene Jupitertempel eingeweiht. <br> | ||
* Der Staatsmann und Feldherr Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zwei Jahren in der Staatsführung Roms tätig (zunächst als "Consul suffectus" anschließend als "Consul"), wird zum dritten Mal zum "Consul" gewählt und ist darüber hinaus erstmals "Praetor maximus". Den weiteren Sitz als gleichberechtigter Consul erhält Marcus Horatius Pulvillus, für den es nach 509 BC die zweite Amtszeit ist; er war bereits 509 BC gemeinsam mit Publius Valerius Volusi Poplicola in den Konsulat nachgerückt, nachdem die gewählten Amtsinhaber im Kampf gefallen waren. <br> | * Der Staatsmann und Feldherr Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zwei Jahren in der Staatsführung Roms tätig (zunächst als "Consul suffectus" anschließend als "Consul"), wird zum dritten Mal zum "Consul" gewählt und ist darüber hinaus erstmals "Praetor maximus". Den weiteren Sitz als gleichberechtigter Consul erhält Marcus Horatius Pulvillus, für den es nach 509 BC die zweite Amtszeit ist; er war bereits 509 BC gemeinsam mit Publius Valerius Volusi Poplicola in den Konsulat nachgerückt, nachdem die gewählten Amtsinhaber im Kampf gefallen waren. <br> | ||
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Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris?) Porsenna entsendet ein Jahr nach dem vergeblichen Versuch der Einnahme der Stadt Rom gemeinsam mit königstreuen römischen und verbündeten latinischen Truppen eine Delegation in die Stadt, die den Senat auffordert, den abgesetzten König Tarquinius Superbus wieder den Thron Roms zuzuerkennen. Die Legaten werden von den Römern wieder nach Etrurien zurückgeschickt mit der Nachricht, dass Rom niemals wieder einen König einsetzen wird und die Etrurier aus Respekt vor der römischen Bevölkerung künftig von weiteren diplomatischen oder kriegerischen Versuchen, den König wieder auf den Thron zu verhelfen, absehen sollen. Statt dessen wird Porsenna die Nachricht überbracht, dass Rom einen Friedensvertrag mit Etrurien zu schließen gedenkt, über den bald Verhandlungen aufgenommen werden sollen. Als die Delegation mit dieser Nachricht in der etruskischen Hauptstadt Clusium eintrifft, verlässt der abgesetzte römische König sein Exil bei Porsenna und zieht an einen anderen Ort auf der Apenninenhalbinsel. Der zwischen dem Etruskischen Reich und der römischen Republik geschlossene Friedensvertrag bringt den Etruskern Gebietsgewinne, so dass sich die Zahl der Bezirke Roms auf 20 reduziert. Außerdem werden die Römer gezwungen, Geiseln zu stellen, die für die Einhaltung des Friedensvertrages mit ihrem Leben bürgen sollen. <br> | Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris?) Porsenna entsendet ein Jahr nach dem vergeblichen Versuch der Einnahme der Stadt Rom gemeinsam mit königstreuen römischen und verbündeten latinischen Truppen eine Delegation in die Stadt, die den Senat auffordert, den abgesetzten König Tarquinius Superbus wieder den Thron Roms zuzuerkennen. Die Legaten werden von den Römern wieder nach Etrurien zurückgeschickt mit der Nachricht, dass Rom niemals wieder einen König einsetzen wird und die Etrurier aus Respekt vor der römischen Bevölkerung künftig von weiteren diplomatischen oder kriegerischen Versuchen, den König wieder auf den Thron zu verhelfen, absehen sollen. Statt dessen wird Porsenna die Nachricht überbracht, dass Rom einen Friedensvertrag mit Etrurien zu schließen gedenkt, über den bald Verhandlungen aufgenommen werden sollen. Als die Delegation mit dieser Nachricht in der etruskischen Hauptstadt Clusium eintrifft, verlässt der abgesetzte römische König sein Exil bei Porsenna und zieht an einen anderen Ort auf der Apenninenhalbinsel. Der zwischen dem Etruskischen Reich und der römischen Republik geschlossene Friedensvertrag bringt den Etruskern Gebietsgewinne, so dass sich die Zahl der Bezirke Roms auf 20 reduziert. Außerdem werden die Römer gezwungen, Geiseln zu stellen, die für die Einhaltung des Friedensvertrages mit ihrem Leben bürgen sollen. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 506 BC|506 BC]] <br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | <center>'''[[Chronik 506 BC|506 BC]] <br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || '''[[Römische Republik]]''' <br> |
Erstmals seit dem Beginn der Römischen Republik werden wieder zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Es handelt sich um bewährte Feldherren, die vor zwei Jahren Rom vor der Einnahme durch die Etrusker bewahrten und die Republik am Tiber verteidigten. Der römische Feldherr Spurius Larcius Rufus ist ein Mitglied der Familie der Larcii (oft auch Lartii genannt), die ihren Familiennamen vom etruskischen Vornamen Lar(s) herleitet. Larcius diente 508 BC gemeinsam mit dem anderen neu gewählten Consul, Titus Herminius Aquilinus, sowie Horatius Colces an der Pons Sublicius und verteidigte sie gegen die Etrusker. Neben dem Einsatz am Schlachtfeld kümmerte sich Larcius Rufus auch um die Getreideversorgung. <br> | Erstmals seit dem Beginn der Römischen Republik werden wieder zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Es handelt sich um bewährte Feldherren, die vor zwei Jahren Rom vor der Einnahme durch die Etrusker bewahrten und die Republik am Tiber verteidigten. Der römische Feldherr Spurius Larcius Rufus ist ein Mitglied der Familie der Larcii (oft auch Lartii genannt), die ihren Familiennamen vom etruskischen Vornamen Lar(s) herleitet. Larcius diente 508 BC gemeinsam mit dem anderen neu gewählten Consul, Titus Herminius Aquilinus, sowie Horatius Colces an der Pons Sublicius und verteidigte sie gegen die Etrusker. Neben dem Einsatz am Schlachtfeld kümmerte sich Larcius Rufus auch um die Getreideversorgung. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 505 BC|505 BC]]''' <br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 505 BC|505 BC]]''' <br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Römische Republik]]''' <br> |
Zum zweiten Mal seit dem Beginn der Römischen Republik werden zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Ihr Name ist allerdings in der Republik nicht unbekannt: Marcus Valerius Volusus ist der Bruder von Publius Valerius Poplicola, der bereits dreimal Consul war. Marcus Valerius Volusus kämpfte 508 BC mit Titus Lucretius gegen den Etruskerkönig Lars Porsenna und wurde verwundet aus der Schlacht getragen. Die Geschichtsschreiber Plutarch und Dionysios berichten später, dass Valerius von der römischen Stadtgemeinde ein Grundstück und die Kosten zum Bau des Hauses erhalten haben soll, was bisher in Rom nicht üblich war. Durch die Popularität seines Bruders Publius Valerius dürfte es für Marcus Valerius keine Schwierigkeiten bei seiner Wahl zum Consul gegeben haben, zumal erwartet wird, dass ihn dieser bei der Amtsführung mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Das politische Gespann Marcus und Publius Valerius ergänzt sich prächtig, wobei Marcus eher der militärische und Publius der diplomatische Part zufallen wird. Der andere Consul wird Publius Postumius Tubertus. <br> | Zum zweiten Mal seit dem Beginn der Römischen Republik werden zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Ihr Name ist allerdings in der Republik nicht unbekannt: Marcus Valerius Volusus ist der Bruder von Publius Valerius Poplicola, der bereits dreimal Consul war. Marcus Valerius Volusus kämpfte 508 BC mit Titus Lucretius gegen den Etruskerkönig Lars Porsenna und wurde verwundet aus der Schlacht getragen. Die Geschichtsschreiber Plutarch und Dionysios berichten später, dass Valerius von der römischen Stadtgemeinde ein Grundstück und die Kosten zum Bau des Hauses erhalten haben soll, was bisher in Rom nicht üblich war. Durch die Popularität seines Bruders Publius Valerius dürfte es für Marcus Valerius keine Schwierigkeiten bei seiner Wahl zum Consul gegeben haben, zumal erwartet wird, dass ihn dieser bei der Amtsführung mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Das politische Gespann Marcus und Publius Valerius ergänzt sich prächtig, wobei Marcus eher der militärische und Publius der diplomatische Part zufallen wird. Der andere Consul wird Publius Postumius Tubertus. <br> | ||
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− | '''[[Datei:SPQR.jpg| | + | '''[[Datei:SPQR.jpg|70px]] [[Römische Republik]] / Stamm der Sabiner''' <br> |
Die Consuln Marcus Valerius Volusus und Publius Postumius Tubertus ziehen gegen die Sabiner und siegen bei Tibur und erhalten dafür einen Triumphzug durch Rom. <br> | Die Consuln Marcus Valerius Volusus und Publius Postumius Tubertus ziehen gegen die Sabiner und siegen bei Tibur und erhalten dafür einen Triumphzug durch Rom. <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 504 BC|504 BC]]''' <br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | <center>'''[[Chronik 504 BC|504 BC]]''' <br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || '''[[Römische Republik]]''' <br> |
Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zu Beginn der Römischen Republik fast drei Jahre als "Consul suffectus" und als "Consul" diente, wird zum vierten Mal zum "Consul" und darüber hinaus zum zweiten Mal als "Praetor maximus" gewählt. Der andere Consul wird Titus Lucretius Tricipitinus, der bereits 508 BC schon einmal dieses Amt inne hatte. <br> | Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zu Beginn der Römischen Republik fast drei Jahre als "Consul suffectus" und als "Consul" diente, wird zum vierten Mal zum "Consul" und darüber hinaus zum zweiten Mal als "Praetor maximus" gewählt. Der andere Consul wird Titus Lucretius Tricipitinus, der bereits 508 BC schon einmal dieses Amt inne hatte. <br> | ||
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− | | <center> [[Datei:Tarquinia.jpg| | + | | <center> [[Datei:Tarquinia.jpg|70px]]''' </center> || ''' [[Etruskisches Reich]]''' <br> |
Das Etrusische Reich unter seinem König Lars (Laris) Porsenna plant nach dem Friedensschluss mit Rom die Einnahme der Städte und Siedlungsgebiete der Latiner, die sich bereits im 7. Jahrhundert BC zu einem Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis namens '''Latinischen Liga''' zusammengeschlossen. Ursprünglich stand diese Liga unter der Führung von Alba Longa, die Mitte des 7. Jahrhunderts zerstört wurde. Nunmehr wird diese Liga aus den Städten und Gebiete Ardea, Aricia, Cora, Lanuvium, Lavinium, Pometia, Tibur und Tusculum gebildet. Porsenna entsendet seinen Sohn Aruns vor die latinischen Stadt Aricia, die von Latinern und von Griechen verteidigt wird, die unter dem Befehl des Tyrannen Aristodemos von Kyme stehen. Dort erleidet Aruns eine Niederlage und wird selbst in dem Kampf getötet. In Bezug auf die Schlacht bei Aricia überliefern Livius und Dionys noch, dass das mit Etrurien verbündete Rom freiwillig etruskische Verwundete aufnimmt, um sie gesund zu pflegen. Diese werden sich später im sogenannten Tuskischen Viertel am Forum ansiedeln dürfen. Diese Entscheidung, dem ehemaligen Feind zu helfen, treffen ausgerechnet die beiden Consuln, die vor vier Jahren persönlich gegen die Etrusker vor Rom gekämpft haben. Von diesem Geschehen angerührt, zieht der Sabiner Attus Clausus (später Appius Claudius) nach Rom um und wird unter die Patrizier aufgenommen. <br> | Das Etrusische Reich unter seinem König Lars (Laris) Porsenna plant nach dem Friedensschluss mit Rom die Einnahme der Städte und Siedlungsgebiete der Latiner, die sich bereits im 7. Jahrhundert BC zu einem Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis namens '''Latinischen Liga''' zusammengeschlossen. Ursprünglich stand diese Liga unter der Führung von Alba Longa, die Mitte des 7. Jahrhunderts zerstört wurde. Nunmehr wird diese Liga aus den Städten und Gebiete Ardea, Aricia, Cora, Lanuvium, Lavinium, Pometia, Tibur und Tusculum gebildet. Porsenna entsendet seinen Sohn Aruns vor die latinischen Stadt Aricia, die von Latinern und von Griechen verteidigt wird, die unter dem Befehl des Tyrannen Aristodemos von Kyme stehen. Dort erleidet Aruns eine Niederlage und wird selbst in dem Kampf getötet. In Bezug auf die Schlacht bei Aricia überliefern Livius und Dionys noch, dass das mit Etrurien verbündete Rom freiwillig etruskische Verwundete aufnimmt, um sie gesund zu pflegen. Diese werden sich später im sogenannten Tuskischen Viertel am Forum ansiedeln dürfen. Diese Entscheidung, dem ehemaligen Feind zu helfen, treffen ausgerechnet die beiden Consuln, die vor vier Jahren persönlich gegen die Etrusker vor Rom gekämpft haben. Von diesem Geschehen angerührt, zieht der Sabiner Attus Clausus (später Appius Claudius) nach Rom um und wird unter die Patrizier aufgenommen. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 503 BC|503 BC]]'''<br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 503 BC|503 BC]]'''<br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Römische Republik]]''' <br> |
* Neue römische Consuln werden Agrippa Menenius Lanatus und Publius Postumius Tubertus; letzterer übernimmt dieses Amt nach 505 bereits zum zweiten Mal. Agrippa Menenius Lanatus wird darüber hinaus zum Praetor maximus gewählt. | * Neue römische Consuln werden Agrippa Menenius Lanatus und Publius Postumius Tubertus; letzterer übernimmt dieses Amt nach 505 bereits zum zweiten Mal. Agrippa Menenius Lanatus wird darüber hinaus zum Praetor maximus gewählt. | ||
* [[Datei:Publius Valerius Poplicola.jpg|thumb|150px|''Publius Valerius Poplicola'']] Der beliebte römische Staatsmann Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zu Beginn der Römischen Republik fast drei Jahre als "Consul suffectus" und als "Consul" und dann noch einmal im Vorjahr als Consul diente, fällt im Kampf gegen einen Stamm der Sabiner. Zweimal hatte der Römer auch das Amt des "Praetor maximus" inne. Seine Nachfahren werden in den nächsten Jahrhunderten hohes Ansehen in Rom genießen und als einzige Familie ihre Toten innerhalb der Stadtmauern beerdigen dürfen. Consul Agrippa Menenius Lanatus siegt schließlich über die Sabiner und erhält einen Triumphzug durch Rom. Beim Begräbnis des ersten im Kampf gefallenen Consuls wird erstmals ein griechischer Einfluss sichtbar, denn wie bei den Griechen üblich hält erstmals in Rom ein hoher Repräsentant des Stadtstaates die "Laudatio funebris" (Grabrede). | * [[Datei:Publius Valerius Poplicola.jpg|thumb|150px|''Publius Valerius Poplicola'']] Der beliebte römische Staatsmann Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zu Beginn der Römischen Republik fast drei Jahre als "Consul suffectus" und als "Consul" und dann noch einmal im Vorjahr als Consul diente, fällt im Kampf gegen einen Stamm der Sabiner. Zweimal hatte der Römer auch das Amt des "Praetor maximus" inne. Seine Nachfahren werden in den nächsten Jahrhunderten hohes Ansehen in Rom genießen und als einzige Familie ihre Toten innerhalb der Stadtmauern beerdigen dürfen. Consul Agrippa Menenius Lanatus siegt schließlich über die Sabiner und erhält einen Triumphzug durch Rom. Beim Begräbnis des ersten im Kampf gefallenen Consuls wird erstmals ein griechischer Einfluss sichtbar, denn wie bei den Griechen üblich hält erstmals in Rom ein hoher Repräsentant des Stadtstaates die "Laudatio funebris" (Grabrede). | ||
* Consul Publius Postumius Tubertus kämpft gegen die Aurunker und erhält eine Ovatio in Rom. Als ovatio (lat. ovare, „frohlocken“) bezeichnen die Quellen eine Art minderen Triumphzug als Anerkennung für erfolgreiche römische Feldherren. Dem Geehrten bleibt das Recht auf die purpurne Toga (toga purpurea) und den Lorbeerkranz (corona triumphalis) verwehrt, er muss sich mit einem Myrtenkranz und einer Magistratstoga mit purpurnem Streifen (toga praetexta) begnügen. Im Gegensatz zum Triumphzug wird berichtet, dass der Feldherr den Weg, von dem vermutet wird, dass er dem eines Triumphzugs glich, nicht auf einem Wagen stehend, sondern nur auf einem Pferd sitzend oder zu Fuß und ohne sein Heer zurücklegt. Statt eines Stieres wird ein Schaf geopfert (lat.: ovis, wovon möglicherweise der Begriff abzuleiten ist). Die Ausrufung einer ovatio gilt als senatorisches Recht. Im übertragenen Sinn ist eine Ovation eine stürmische bis feierliche Huldigung. | * Consul Publius Postumius Tubertus kämpft gegen die Aurunker und erhält eine Ovatio in Rom. Als ovatio (lat. ovare, „frohlocken“) bezeichnen die Quellen eine Art minderen Triumphzug als Anerkennung für erfolgreiche römische Feldherren. Dem Geehrten bleibt das Recht auf die purpurne Toga (toga purpurea) und den Lorbeerkranz (corona triumphalis) verwehrt, er muss sich mit einem Myrtenkranz und einer Magistratstoga mit purpurnem Streifen (toga praetexta) begnügen. Im Gegensatz zum Triumphzug wird berichtet, dass der Feldherr den Weg, von dem vermutet wird, dass er dem eines Triumphzugs glich, nicht auf einem Wagen stehend, sondern nur auf einem Pferd sitzend oder zu Fuß und ohne sein Heer zurücklegt. Statt eines Stieres wird ein Schaf geopfert (lat.: ovis, wovon möglicherweise der Begriff abzuleiten ist). Die Ausrufung einer ovatio gilt als senatorisches Recht. Im übertragenen Sinn ist eine Ovation eine stürmische bis feierliche Huldigung. | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 502 BC|502 BC]]<br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | <center>'''[[Chronik 502 BC|502 BC]]<br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || '''[[Römische Republik]]''' <br> |
* Neue römische Consuln werden Opiter Verginius Tricostus und Spurius Cassius Vecellinus. Beide übernehmen ihr Amt zum ersten Mal; Opiter Verginius Tricostus wird darüber hinaus zum Praetor maximus gewählt. | * Neue römische Consuln werden Opiter Verginius Tricostus und Spurius Cassius Vecellinus. Beide übernehmen ihr Amt zum ersten Mal; Opiter Verginius Tricostus wird darüber hinaus zum Praetor maximus gewählt. | ||
* Consul Opiter Verginius Tricostus nimmt im Krieg gegen die Aurunker die Stadt Pometia ein, wofür ihm die Ehre eines Triumphzuges zuteil wird. Eine andere Überlieferung lässt ihn die latinische Stadt Cameria einnehmen. <br> | * Consul Opiter Verginius Tricostus nimmt im Krieg gegen die Aurunker die Stadt Pometia ein, wofür ihm die Ehre eines Triumphzuges zuteil wird. Eine andere Überlieferung lässt ihn die latinische Stadt Cameria einnehmen. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 501 BC|501 BC]]'''<br> [[Datei:SPQR.jpg| | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 501 BC|501 BC]]'''<br> [[Datei:SPQR.jpg|70px]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Römische Republik]]''' <br> |
* Neue römische Consuln werden Postumus Cominius Auruncus und Titus Larcius Flavus (Rufus). Postumus Cominius Aruncus wird darüber hinaus zum Praetor maximus, Titus Lrrcius Flavus (Rufus) außerdem zum Dictator gewählt. Es ist nicht bekannt, aus welchem Grund Titus Larcius Flavus das Amt eines "Dictator" der Römischen Republik zugesprochen wird. Nach dem römischen Gesetz darf das Diktatorenamt nur maximal sechs Monate ausgeübt werden. <br> | * Neue römische Consuln werden Postumus Cominius Auruncus und Titus Larcius Flavus (Rufus). Postumus Cominius Aruncus wird darüber hinaus zum Praetor maximus, Titus Lrrcius Flavus (Rufus) außerdem zum Dictator gewählt. Es ist nicht bekannt, aus welchem Grund Titus Larcius Flavus das Amt eines "Dictator" der Römischen Republik zugesprochen wird. Nach dem römischen Gesetz darf das Diktatorenamt nur maximal sechs Monate ausgeübt werden. <br> | ||
* Consul Postumus Cominius Auruncus wirft einen Sklavenaufstand nieder und weiht den Tempel des Saturnus ein. An dieser Feier nimmt auch sein Co-Consul und ernannter Dictator Titus Larcius Flavus teil. <br> | * Consul Postumus Cominius Auruncus wirft einen Sklavenaufstand nieder und weiht den Tempel des Saturnus ein. An dieser Feier nimmt auch sein Co-Consul und ernannter Dictator Titus Larcius Flavus teil. <br> |
Version vom 5. März 2017, 04:34 Uhr
RÖMISCHE REPUBLIK
Dekade 510-501 BC (ab 509 BC)
Hauptseite | Die Römische Republik bei Staatsgründung (Quelle: wikipedia.fr) | |||
Jahres-Chroniken | ||||
Länderchroniken |
Königreich Lavinium | ||||||||||||||||||||||
Königreich Alba Longa | ||||||||||||||||||||||
Etruskisches Reich | ||||||||||||||||||||||
Königreich Rom | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik | ||||||||||||||||||||||
Gründungsphase der Römischen Republik (509-451 BC). | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik In Rom schreibt man das Jahr 245 (ab urbe condita = seit Gründung der Stadt, gemeint ist Rom). | ||||||||||||||||||||||
Etruskisches Reich / Königreich Rom / Römische Republik
Der Schriftsteller Dionysios von Halikarnassos schreibt:
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Römische Republik / Phönizisches Reich Karthago Kurz nach Gründung der Römischen Republik wird der erste, berühmte Handels- und Schifffahrtsvertrag zwischen Rom und Karthago geschlossen. Die Tendenz des Vertrages ist darauf gerichtet, den griechischen Handel und die griechische Schifffahrt von dem westlichen Mittelmeer und von dem Tyrrhenischen Meer auszuschließen und den Verkehr in diesen Meeren den Karthagern und ihren Bundesgenossen vorzubehalten. Rom hat an diesem Kampf kein Interesse, zumal es gegenwärtig nicht einmal eine Flotte besitzt. Wenn Rom Handel mit Griechenland treiben will, ist es auf die Phönizier und die Griechen selbst angewiesen, die geeignete Transporte zur Verfügung stellen können. Der griechische Geschichtsschreiber Polybios wird später darüber schreiben:
Der Vertrag wird in griechischer Sprache abgefasst. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Die Beliebtheit des im Vorjahr anstelle des gefallenen ersten Consuls Roms, Iunius Brutus, als "Consul suffectus" in das Amt des Staatsoberhauptes Roms gekommenen Publius Valerius Volusi Poplicola ist so groß, dass er nun eine volle Amtszeit als ordentlicher Consul dienen soll.
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Etruskisches Reich / Römische Republik Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris) Porsenna belagert mit seinen Kämpfern die Stadt Rom, um den Thron für den vertriebenen König Tarquinius Superbus, mit dem und dessen königlichen Truppen er sich verbündet hat, zurückzugewinnen. Ob Porsenna die Stadt einnehmen kann, wird in den Quellen nicht deutlich. Zum einen schildern Livius und Dionys, dass Porsenna die Belagerung auf Grund der Einsatzbereitschaft der römischen Jugend abbrechen muss. Auf der anderen Seite finden sich bei Livius (und anderen antiken Autoren) Textstellen, im Besonderen die Stellung von Geiseln an das etruskische Heer, welche für eine erfolgreiche Einnahme sprechen. Der Plan des Porsenna ist, von Rom aus seine Herrschaft über Latium, das heißt sowohl über die Römer als auch auf die Kolonisten aus Griechenland, auszudehnen. Lars Porsenna rückt auf Rom mit drei Abteilungen vor. Die mittlere Abteilung führt er selbst, die Abteilung zu seiner Linken wird von dem ehemaligen König Tarquinius Superbus angeführt. Rechts von ihm steht Octavius Mamilius mit dem Latinischen Corps. Direkter Gegner der Abteilung Porsennas im Kampf ist die Gruppe, die von Consul Publius Valerius Poplicola und dem ehemaligen Consul Marcus Horatius Pulvillus angeführt werden. Dem ehemaligen König und seinen Kämpfern stehen die römischen Truppen gegenüber, die von Spurius Larcius Rufus und Titus Herminius Aquilinus angeführt werden. Gegner der Kampfgruppe der Latiner sind die römischen Verbände unter Marcus Valerius Volusus und dem amtierenden Praetor maximus Titus Lucretius Tripitinus. Nachdem die Kampfgruppen sich gegenseitig wahrgenommen haben, gehen die römischen Verbände auf ihre Gegner zu, die größtenteils gleich stark sind; nur der ehemalige König muss vor den Truppen Rufus' und Aquilinus zurückweichen. Dann geben die Römer den verabredeten Befehl zu einem schnellen Rückzug über die schmale Pont Sublicius, die den Tiber überspannt und die einzige Möglichkeit ist, nach Rom zu gelangen. Romseitig der Pont Sublicius steht der Kommandant der Stadtwache Horatius Colces mit seinen beiden Begleitern, Spurius Larcius und Titus Herminius. Er überquert mit ihnen diese Brücke und sie beginnen, diese Planke für Planke unbrauchbar zu machen. Als genügend von der Brücke demoliert ist, schickt er Horatius Colces Larcius und Herminius zurück an das sichere Ufer, um allein noch mehr Planken zu demolieren. Anschließend wirft er sein Schild weg und lässt er sich nach einem kurzen Stoßgebet an den Flussgott in den Tiber fallen, wobei er vermutlich seinen schweren Helm verliert, was ihm schließlich das Leben retten wird. In diesem Moment gibt die instabil gewordene Brücke nach und nimmt den Etruskern die Möglichkeit, trockenen Fußes nach Rom zu gelangen. Horatius, der verwundet ist, kann mit letzter Kraft das romseitige Ufer erreichen. Als Anerkennung für seine Tat erhält er unverzüglich etwas, das in Rom gegenwärtig eine Rarität ist, nämlich eine Gratisration Lebensmittel. Später wird man ihm noch eine Bronzestatue widmen. Porsenna gelingt es nicht, nach Rom einzudringen; ihm bleibt nun nur noch, sich aus Rom wieder zurückziehen und nach Clusium zurückzukehren. Der 28 Jahre alte Kommandant der Stadtwache Roms, Horatius Cocles, Mitglied der Familie Horatia und damit Angehöriger der führenden patrizischen Familien Roms, deren Vorfahren bereits gegen die drei Brüder der Curatier aus Alba Longa kämpften. Von den Eltern des Horatius ist nichts bekannt; auch war er offenbar niemals politisch tätig. Allein sein Beiname „Cocles“ gibt Auskunft über sein Aussehen, denn das Wort ist mit „Zyklop“ verwandt und bezeichnet jemanden, der nur über ein Auge verfügt. Wann er dieses eine Augenlicht verloren hat, ist ebenfalls nicht bekannt. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
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Etruskisches Reich / Römische Republik Der etruskische König (Warlord?) Lars (Laris?) Porsenna entsendet ein Jahr nach dem vergeblichen Versuch der Einnahme der Stadt Rom gemeinsam mit königstreuen römischen und verbündeten latinischen Truppen eine Delegation in die Stadt, die den Senat auffordert, den abgesetzten König Tarquinius Superbus wieder den Thron Roms zuzuerkennen. Die Legaten werden von den Römern wieder nach Etrurien zurückgeschickt mit der Nachricht, dass Rom niemals wieder einen König einsetzen wird und die Etrurier aus Respekt vor der römischen Bevölkerung künftig von weiteren diplomatischen oder kriegerischen Versuchen, den König wieder auf den Thron zu verhelfen, absehen sollen. Statt dessen wird Porsenna die Nachricht überbracht, dass Rom einen Friedensvertrag mit Etrurien zu schließen gedenkt, über den bald Verhandlungen aufgenommen werden sollen. Als die Delegation mit dieser Nachricht in der etruskischen Hauptstadt Clusium eintrifft, verlässt der abgesetzte römische König sein Exil bei Porsenna und zieht an einen anderen Ort auf der Apenninenhalbinsel. Der zwischen dem Etruskischen Reich und der römischen Republik geschlossene Friedensvertrag bringt den Etruskern Gebietsgewinne, so dass sich die Zahl der Bezirke Roms auf 20 reduziert. Außerdem werden die Römer gezwungen, Geiseln zu stellen, die für die Einhaltung des Friedensvertrages mit ihrem Leben bürgen sollen. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Erstmals seit dem Beginn der Römischen Republik werden wieder zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Es handelt sich um bewährte Feldherren, die vor zwei Jahren Rom vor der Einnahme durch die Etrusker bewahrten und die Republik am Tiber verteidigten. Der römische Feldherr Spurius Larcius Rufus ist ein Mitglied der Familie der Larcii (oft auch Lartii genannt), die ihren Familiennamen vom etruskischen Vornamen Lar(s) herleitet. Larcius diente 508 BC gemeinsam mit dem anderen neu gewählten Consul, Titus Herminius Aquilinus, sowie Horatius Colces an der Pons Sublicius und verteidigte sie gegen die Etrusker. Neben dem Einsatz am Schlachtfeld kümmerte sich Larcius Rufus auch um die Getreideversorgung. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Zum zweiten Mal seit dem Beginn der Römischen Republik werden zwei Consuln ins Amt berufen, die vorher noch niemals in dieses Amt gewählt wurden. Ihr Name ist allerdings in der Republik nicht unbekannt: Marcus Valerius Volusus ist der Bruder von Publius Valerius Poplicola, der bereits dreimal Consul war. Marcus Valerius Volusus kämpfte 508 BC mit Titus Lucretius gegen den Etruskerkönig Lars Porsenna und wurde verwundet aus der Schlacht getragen. Die Geschichtsschreiber Plutarch und Dionysios berichten später, dass Valerius von der römischen Stadtgemeinde ein Grundstück und die Kosten zum Bau des Hauses erhalten haben soll, was bisher in Rom nicht üblich war. Durch die Popularität seines Bruders Publius Valerius dürfte es für Marcus Valerius keine Schwierigkeiten bei seiner Wahl zum Consul gegeben haben, zumal erwartet wird, dass ihn dieser bei der Amtsführung mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Das politische Gespann Marcus und Publius Valerius ergänzt sich prächtig, wobei Marcus eher der militärische und Publius der diplomatische Part zufallen wird. Der andere Consul wird Publius Postumius Tubertus. Römische Republik / Stamm der Sabiner | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Publius Valerius Volusi Poplicola, seit zu Beginn der Römischen Republik fast drei Jahre als "Consul suffectus" und als "Consul" diente, wird zum vierten Mal zum "Consul" und darüber hinaus zum zweiten Mal als "Praetor maximus" gewählt. Der andere Consul wird Titus Lucretius Tricipitinus, der bereits 508 BC schon einmal dieses Amt inne hatte. | ||||||||||||||||||||||
Etruskisches Reich Das Etrusische Reich unter seinem König Lars (Laris) Porsenna plant nach dem Friedensschluss mit Rom die Einnahme der Städte und Siedlungsgebiete der Latiner, die sich bereits im 7. Jahrhundert BC zu einem Wirtschafts- und Verteidigungsbündnis namens Latinischen Liga zusammengeschlossen. Ursprünglich stand diese Liga unter der Führung von Alba Longa, die Mitte des 7. Jahrhunderts zerstört wurde. Nunmehr wird diese Liga aus den Städten und Gebiete Ardea, Aricia, Cora, Lanuvium, Lavinium, Pometia, Tibur und Tusculum gebildet. Porsenna entsendet seinen Sohn Aruns vor die latinischen Stadt Aricia, die von Latinern und von Griechen verteidigt wird, die unter dem Befehl des Tyrannen Aristodemos von Kyme stehen. Dort erleidet Aruns eine Niederlage und wird selbst in dem Kampf getötet. In Bezug auf die Schlacht bei Aricia überliefern Livius und Dionys noch, dass das mit Etrurien verbündete Rom freiwillig etruskische Verwundete aufnimmt, um sie gesund zu pflegen. Diese werden sich später im sogenannten Tuskischen Viertel am Forum ansiedeln dürfen. Diese Entscheidung, dem ehemaligen Feind zu helfen, treffen ausgerechnet die beiden Consuln, die vor vier Jahren persönlich gegen die Etrusker vor Rom gekämpft haben. Von diesem Geschehen angerührt, zieht der Sabiner Attus Clausus (später Appius Claudius) nach Rom um und wird unter die Patrizier aufgenommen. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
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Römische Republik
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Römische Republik
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Römischen Republik der Dekaden ... |
500 BC / 480 BC / 470 BC / 460 BC / 450 BC / 440 BC / 430 BC / 420 BC / 410 BC | |||||||||||||||||||||
Übersicht über die Geschichte der Apenninenhalbinsel | ||||||||||||||||||||||
Übersicht über die Geschichte Griechenlands | ||||||||||||||||||||||
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