HRR 1200: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Innozenz III.jpg|thumb|150px|left|''Papst Innocentius III.''']] [[Datei:Kunigunde.jpg|thumb|150px|''Die heilig gesprochene Kaiserin Kunigunde'']] Nachdem Kaiser Heinrich II. 1146, mehr als hundert Jahre nach seinem Tod, heiliggesprochen worden war, soll er es einer Legende zufolge, nicht ertragen haben, dass nicht auch seine Frau verehrt wurde. Der Legende nach war Kunigunde, um in einem Gottesurteil ihre Unschuld bezüglich einer Anschuldigung wegen Ehebruchs zu beweisen, über glühende Pflugscharen (oder über glühende Kohlen) gelaufen und unverletzt geblieben. Dies wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen. Papst Innocentius III. verkündet ihre Heiligsprechung. Kunigunde/Cunégonde, Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg, deren väterlicher Großvater ebenso wie ihr väterlicher Urgroßvater unbekannt bleiben, hatte über ihre väterliche Großmutter karolingisches Blut: diese Cunégonde, Mutter von Graf Siegfried I. von Luxemburg, war die Tochter von Ermentrud und Enkelin des westfränkischen Königs Louis II "le Bégue". Sie heiratete kurz nach 995 Herzog Heinrich IV. von Bayern (später Kaiser Heinrich II.) aus der bayerischen Linie der Liudolfinger. Die Ehe blieb kinderlos und wurde von der späteren Legendenbildung als Josephsehe verklärt. 1002 weihte Erzbischof Willigis von Mainz Kunigunde in Paderborn zur Königin; 1014 wurde sie in Rom an der Seite ihres Gemahls zur Kaiserin gekrönt. Salbung und Krönung, die ihr 1002 zuteilwurden, sind bei früheren römisch-deutschen Königinnen nicht nachweisbar. Die sakral-königliche Legitimation des Herrschers galt somit auch für sie. Für die Ausstattung des Bistums Bamberg musste Kunigunde 1007/1008 ihr sicheres Witwengut zur Verfügung stellen, denn die Stadt Bamberg war ihr eigentlich von ihrem Gemahl als Heiratsgut übertragen worden. Es gibt keinen Hinweis, dass Kunigunde diese fromme Stiftung nicht mitgetragen hätte. Die berühmte Prachthandschrift der Bamberger Apokalypse trug auf ihrem Einband die Inschrift: „Heinrich und Kunigunde bringen dir diese Geschenke dar“ (Henric et Kunigunt haec tibi munera promunt). Umfangreiche Verfügungen Kunigundes über Reichsgut wurden von Heinrichs Nachfolger Kaiser Konrad II. teilweise rückgängig gemacht. Hatte der Verzicht Kunigundes zugunsten Bambergs bereits zu Spannungen mit ihrer Familie geführt, so kam es durch die Weigerung Heinrichs, ihrem Bruder Adalbero, Propst von St. Paulin in Trier, das Amt des Trierer Erzbischofs zu übertragen, zu einem offenen Konflikt mit den Brüdern Dietrich II., dem Bischof von Metz, und dem bayerischen Herzog Heinrich V. von Bayern. Der Aufstand der Luxemburger wurde von Heinrich niedergeschlagen. Während der etwa zweimonatigen Thronvakanz nach dem Tod ihres Mannes 1024 führte Kunigunde mit Hilfe ihrer Brüder Dietrich und Heinrich unangefochten die Reichsgeschäfte. Ebenso behielt sie die Reichskleinodien in ihrer Gewalt. Als Zeichen der Legitimation übergab sie diese dem neuen König Konrad II. nach seiner Wahl. Anschließend trat sie in das von ihr gegründete Kloster Kaufungen ein und starb dort – den zuverlässigsten Zeugnissen zufolge – am 3. März 1033. Ihre erste Grablege fand sie wohl in der dortigen Klosterkirche. Kunigunde erscheint deutlicher als eigenständige Politikerin als ihre Vorgängerinnen. Mit Intervention (Nennung als Fürsprecherin in den Königsurkunden) und Vermittlung in politischen Konflikten ist ihre Teilhabe an der Königsherrschaft zu fassen. Etwa ein Drittel der Urkunden Heinrichs nennt Kunigunde als Intervenientin. Sie stand ihrem Gemahl mit Rat und Tat bei, etwa als Stellvertreterin des Königs bei der Grenzsicherung 1012 und 1016 in Sachsen. Mit Stiftungen, Schenkungen und Gebetsvereinigungen sorgte sie für die Memoria des Herrscherhauses. In einem längeren Prozess gründete sie das Benediktinerinnenkloster Kaufungen bei Kassel (nach Thietmar von Merseburg 1017 aufgrund eines Gelübdes). <br> | [[Datei:Innozenz III.jpg|thumb|150px|left|''Papst Innocentius III.''']] [[Datei:Kunigunde.jpg|thumb|150px|''Die heilig gesprochene Kaiserin Kunigunde'']] Nachdem Kaiser Heinrich II. 1146, mehr als hundert Jahre nach seinem Tod, heiliggesprochen worden war, soll er es einer Legende zufolge, nicht ertragen haben, dass nicht auch seine Frau verehrt wurde. Der Legende nach war Kunigunde, um in einem Gottesurteil ihre Unschuld bezüglich einer Anschuldigung wegen Ehebruchs zu beweisen, über glühende Pflugscharen (oder über glühende Kohlen) gelaufen und unverletzt geblieben. Dies wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen. Papst Innocentius III. verkündet ihre Heiligsprechung. Kunigunde/Cunégonde, Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg, deren väterlicher Großvater ebenso wie ihr väterlicher Urgroßvater unbekannt bleiben, hatte über ihre väterliche Großmutter karolingisches Blut: diese Cunégonde, Mutter von Graf Siegfried I. von Luxemburg, war die Tochter von Ermentrud und Enkelin des westfränkischen Königs Louis II "le Bégue". Sie heiratete kurz nach 995 Herzog Heinrich IV. von Bayern (später Kaiser Heinrich II.) aus der bayerischen Linie der Liudolfinger. Die Ehe blieb kinderlos und wurde von der späteren Legendenbildung als Josephsehe verklärt. 1002 weihte Erzbischof Willigis von Mainz Kunigunde in Paderborn zur Königin; 1014 wurde sie in Rom an der Seite ihres Gemahls zur Kaiserin gekrönt. Salbung und Krönung, die ihr 1002 zuteilwurden, sind bei früheren römisch-deutschen Königinnen nicht nachweisbar. Die sakral-königliche Legitimation des Herrschers galt somit auch für sie. Für die Ausstattung des Bistums Bamberg musste Kunigunde 1007/1008 ihr sicheres Witwengut zur Verfügung stellen, denn die Stadt Bamberg war ihr eigentlich von ihrem Gemahl als Heiratsgut übertragen worden. Es gibt keinen Hinweis, dass Kunigunde diese fromme Stiftung nicht mitgetragen hätte. Die berühmte Prachthandschrift der Bamberger Apokalypse trug auf ihrem Einband die Inschrift: „Heinrich und Kunigunde bringen dir diese Geschenke dar“ (Henric et Kunigunt haec tibi munera promunt). Umfangreiche Verfügungen Kunigundes über Reichsgut wurden von Heinrichs Nachfolger Kaiser Konrad II. teilweise rückgängig gemacht. Hatte der Verzicht Kunigundes zugunsten Bambergs bereits zu Spannungen mit ihrer Familie geführt, so kam es durch die Weigerung Heinrichs, ihrem Bruder Adalbero, Propst von St. Paulin in Trier, das Amt des Trierer Erzbischofs zu übertragen, zu einem offenen Konflikt mit den Brüdern Dietrich II., dem Bischof von Metz, und dem bayerischen Herzog Heinrich V. von Bayern. Der Aufstand der Luxemburger wurde von Heinrich niedergeschlagen. Während der etwa zweimonatigen Thronvakanz nach dem Tod ihres Mannes 1024 führte Kunigunde mit Hilfe ihrer Brüder Dietrich und Heinrich unangefochten die Reichsgeschäfte. Ebenso behielt sie die Reichskleinodien in ihrer Gewalt. Als Zeichen der Legitimation übergab sie diese dem neuen König Konrad II. nach seiner Wahl. Anschließend trat sie in das von ihr gegründete Kloster Kaufungen ein und starb dort – den zuverlässigsten Zeugnissen zufolge – am 3. März 1033. Ihre erste Grablege fand sie wohl in der dortigen Klosterkirche. Kunigunde erscheint deutlicher als eigenständige Politikerin als ihre Vorgängerinnen. Mit Intervention (Nennung als Fürsprecherin in den Königsurkunden) und Vermittlung in politischen Konflikten ist ihre Teilhabe an der Königsherrschaft zu fassen. Etwa ein Drittel der Urkunden Heinrichs nennt Kunigunde als Intervenientin. Sie stand ihrem Gemahl mit Rat und Tat bei, etwa als Stellvertreterin des Königs bei der Grenzsicherung 1012 und 1016 in Sachsen. Mit Stiftungen, Schenkungen und Gebetsvereinigungen sorgte sie für die Memoria des Herrscherhauses. In einem längeren Prozess gründete sie das Benediktinerinnenkloster Kaufungen bei Kassel (nach Thietmar von Merseburg 1017 aufgrund eines Gelübdes). <br> | ||
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− | | <center>'''[[Chronik 1200| | + | | <center>'''[[Chronik 1200|Jahreswende 1200/1201]]'''</center> || '''[[Kirchenstaat]] / [[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> |
− | [[Datei:Innozenz III.jpg|thumb|150px | + | [[Datei:Innozenz III.jpg|thumb|150px|''Papst Innocentius III.'']] Im Heiligen Römischen Reich suchen immer noch zwei gewählte Könige, Otto IV. von Braunschweig und Philipp von Schwaben, nach der Mehrheit der Großen im Lande; beide erwarten in absehbarer Zeit von Papst Innocentius III. (Innozenz III.) die Kaiserkrönung und damit die Anerkennung ihrer Herrschaft. Die staufische Mehrheit im Reich, die sich für Philipp von Schwaben entschieden hat, beansprucht selbstbewusst in ihrer Speyerer Fürstenerklärung vom 28. Mai 1199 das Recht, den deutschen König zu wählen, für sich. Nicht erwähnt wird die Bestätigung der Wahl durch den Papst und dessen Recht, die Kaiserkrönung vorzunehmen. Die Wahl des Königs begründet nach Sicht der Anhänger des Staufers zugleich dessen Anspruch auf die Kaiserherrschaft. Demnach kommt dem Papst für das Kaisertum nur die Rolle eines bloßen Coronators (Krönungsvollziehers) zu. Die welfische Seite hingegen bittet um Bestätigung der Wahl Ottos IV. und um die päpstliche Zustimmung zur Kaiserkrönung. Dem päpstlichen Urteil kommt damit erhebliche Bedeutung zu. Papst Innocentius unterzieht alle drei Kandidaten für die künftige Kaiserkrönung einer sorgfältigen Prüfung. Der Staufer Friedrich II. scheidet wegen seiner Jugend aus - er ist erst sechs Jahre alt. Der Staufer Philipp entstammt mit Blick auf seine salischen Vorfahren Heinrich IV. und Heinrich V. einem Geschlecht der Verfolger der Kirche (genus persecutorum) und will die Politik seines Vaters Friedrich Barbarossa gegen das Papsttum fortführen. Heinrich der Löwe und Lothar von Süpplingenburg als Vorfahren Ottos IV. waren hingegen immer treue Anhänger der Kirche gewesen. So entscheidet sich der Papst für Otto und holt von ihm verbindliche Zusagen für eine Politik ein, die mit den Zielen des Papsttums vereinbar ist. Mit dem Tod Heinrichs VI. im September 1197 ist die staufische Herrschaft in Italien zusammengebrochen. Innocentius will die von Heinrich VI. durch dessen Heirat mit Konstanze von Sizilien geschaffene Personalunion von Imperium Romanum (Römischem Reich) und Regnum Siciliae (Sizilien) auflösen. Die Lehnsoberhoheit über Sizilien will der Papst selbst behalten. In Mittelitalien soll außerdem der Kirchenstaat, das Patrimonium Petri, erweitert werden. <br> |
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1201|08.06.1201]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Kirchenstaat]] / [[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1201|08.06.1201]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Kirchenstaat]] / [[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1207|1207]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1207|1207]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> | ||
− | Es gelingt König Philipp von Schwaben, Köln einzunehmen. Papst Innocentius III., der bereits seit Jahren unsicher ist, ob seine Entscheidung für Otto IV. in der Frage der Königswahl richtig war, beginnt damit, sich Philipp anzunähern. Als Verbündete verbleiben Otto IV. weiterhin der Dänenkönig Waldemar II. und der englische König John "Lackland" (Johann Ohneland). Ottos Isolation wird auch in seiner Urkundentätigkeit deutlich. Seit seiner Niederlage bei Wassenberg stellte Otto nur drei Urkunden aus. <br> | + | Es gelingt König Philipp von Schwaben, Köln einzunehmen. Papst Innocentius III., der bereits seit Jahren unsicher ist, ob seine Entscheidung für Otto IV. in der Frage der Königswahl richtig war, beginnt damit, sich Philipp anzunähern. Als Verbündete verbleiben Otto IV. weiterhin der Dänenkönig Waldemar II. und der englische König John "Lackland" (Johann Ohneland). Ottos Isolation wird auch in seiner Urkundentätigkeit deutlich. Seit seiner Niederlage bei Wassenberg stellte Otto nur drei Urkunden aus. Im neunten Jahr der auch militärischen Auseinandersetzungen der Angehörigen der beiden gewählten Könige des Heiligen Römischen Reiches bietet Philipp von Schwaben seinen Kontrahenten Otto IV. von Braunschweig an, im Gegenzug für einen Thronverzicht ihm seine älteste Tochter Beatrix als Ehefrau zu geben sowie ihn mit dem Herzogtum Schwaben zu belehnen. Trotz seiner verzweifelten Lage lehnt Otto dieses Angebot ab und erklärt, dass er sein Königtum nur durch seinen Tod verlieren wolle. Mit einem Verzicht auf die Königswürde würde ihm außerdem die entehrende Unterordnung unter den lange bekämpften Rivalen drohen. <br> |
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+ | | <center>'''[[Chronik 1208|21.06.1208]]''' </center> || '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Bayern]]''' <br> | ||
+ | [[Datei:Philipp von Schwaben.jpg|thumb|150px|''König Philipp von Schwaben fällt einem Attentat zum Opfer'']] Die Stellung König Philipps von Schwaben im Reich und zum Papst verbessert sich erheblich, so dass Papst Innocentius III. mit ihm Verhandlungen über dessen Kaiserkrönung aufnimmt, als Philipp in der Bamberger Bischofspfalz vom bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach erschlagen wird. Der Kontrahent des Verstorbenen, König Otto IV. von Braunschweig, scheint an dem Mord nicht beteiligt zu sein. Selbst die staufertreue Historiographie stellt keine Verbindung zum Mordanschlag her. Die Annalen des sächsischen Klosters Pegau machen immerhin Parteigänger Ottos IV. für den Mord verantwortlich. Die Hintergründe der Tat bleiben ungeklärt. Nach Knut Görich könnte der Pfalzgraf aus verletzter Ehre die Tat begangen haben, denn Philipp hatte ein Heiratsprojekt zerschlagen. Das königliche Handeln habe der Wittelsbacher als ehrverletzende Handlung gedeutet, die seinen sozialen Rang minderte; um sein Ansehen und damit seine soziale Akzeptanz zurückzugewinnen, habe er handeln müssen. Bereits Zeitgenossen verdächtigen auch die Andechser Brüder Bischof Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien. Bernd Ulrich Hucker versteht daher den Bamberger Königsmord nicht als Privatrache, sondern als Werk einer weit gespannten Verschwörung. Der Wittelsbacher habe im Auftrag einer Fürstengruppe, zu der er zählte, gehandelt. Diese Gruppe um den Pfalzgrafen von Wittelsbach, die Andechser Brüder und ihre Verwandten und den Landgrafen Hermann von Thüringen wollen in einem regelrechten „Staatsstreich“ versuchen, den Herzog Heinrich von Brabant als neuen König durchzusetzen. Für die Anhänger des Welfenkönigs Otto gilt der Mordanschlag als göttlicher Eingriff zur Beendigung der Auseinandersetzungen. <br> | ||
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+ | | <center>'''[[Chronik 1208|Juli 1208]]''' </center> || '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Sachsen]]''' <br> | ||
+ | Nur kurze Zeit nach der Ermordung seines Widersachers Philipp von Schwaben beginnt König Otto IV. von Braunschweig seine Gegner in Sachsen militärisch unter Druck zu setzen. Bisherige Gegner des Welfen wie der Halberstädter Bischof Konrad oder der Magdeburger Erzbischof Albrecht II. treten zu Otto über. Otto IV. und der Magdeburger Erzbischof schließen einen Vertrag. Mit Haldensleben, Sommerschenburg und Lauenburg macht Otto große territoriale Zugeständnisse. Er verzichtet auch auf das königliche Münz- und Zollrecht auf dem Territorium des Erzbistums Magdeburg. Außerdem räumt er dem Magdeburger Erzbischof die Rolle seines ersten Ratgebers unter den Fürsten ein. Für den Magdeburger Kathedralbau sichert der Welfe dem Erzbischof 3000 Silbermark zu. Mit diesen Gunsterweisen gelingt es Otto, auch andere Anhänger der Gegenseite für sich zu gewinnen. Neben dem Magdeburger Erzbischof hat der Herzog Bernhard III. von Sachsen erheblichen Anteil an der Aussöhnung. Nach dem Tod Philipps von Schwaben übernimmt König Otto IV. dessen Kanzler und bindet damit bei der Urkundenausfertigung als wichtigen Bestandteil der Herrschaftsrepräsentation demonstrativ sein Königtum an den Staufer an. <br> | ||
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+ | | <center>'''[[Chronik 1208|22.09.1208]]''' </center> || '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Sachsen]] / [[Landgrafschaft Thüringen]]''' <br> | ||
+ | Am Tag des Heiligen Mauritius wählen die Fürsten Sachsens und Thüringens Otto IV. von Braunschweig in Halberstadt einhellig zum König. <br> | ||
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+ | | <center>'''[[Chronik 1208|11.11.1208]]''' </center> || '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Sachsen]] / [[Herzogtum Bayern]]''' <br> | ||
+ | In Frankfurt am Main wird Otto IV. zum zweiten Mal nach 1198 (in Köln) zum deutschen König gewählt. Der staufertreue Chronist Burchard von Ursberg lässt erst mit dieser Wahl Ottos Königsherrschaft beginnen. Als wichtigste Aufgabe gilt es die Ordnung wiederherzustellen. Zu diesem Zweck wird ein Landfrieden verkündet. König Otto tritt als Rächer König Philipps auf, um sich nicht dem Vorwurf der Vorteilsnahme auszusetzen und zugleich seine Unschuld zu dokumentieren. Über Philipps Mörder verhängt er die Reichsacht. Die Andechser Brüder Bischof Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien verlieren sowohl ihre Ämter als auch ihre Lehen und Einkünfte. Als Symbol der Aussöhnung wird Philipps zehnjährige Tochter Beatrix von Schwaben mit Otto verlobt. Die Eheschließung muss aufgrund des Alters der Braut verschoben werden. Die staufischen Güter fallen Otto zu. Auch Philipps Kanzlei und die Reichsministerialen treten auf seine Seite. Vom Speyrer Bischof erhält Otto die auf dem Trifels verwahrten Herrschaftszeichen. Auch in Bayern, Österreich, Kärnten und der Steiermark findet Otto allgemeine Anerkennung. Besonders sticht Herzog Ludwig I. von Bayern hervor. Bereits bei der Frankfurter Königswahl verleiht Otto als erster König überhaupt seinem „geliebten Getreuen“ Ludwig (fidelis … dilectus noster) und dessen Nachkommen das Herzogtum Bayern mit allem Grund und Leuten dauerhaft. Damit verzichtet Otto zugleich auf mögliche Ansprüche auf das Herzogtum Bayern, das seinem Vater Heinrich 1180 durch Fürstenspruch aberkannt wurde. Ludwig profitiert am meisten von der Ächtung und vom Lehnsentzug der Andechs-Meraner. Ihm verleiht Otto mehrere Grafschaften wie Istrien, Krain, Schärding, Neuburg/Inn im Unterinntal, Innsbruck, zahlreiche Burgen wie Oberwittelsbach und Andechs, Landgüter und Ministeriale. Kein anderer weltlicher Großer wird sich künftig so häufig bei Otto IV. aufhalten wie Herzog Ludwig I. von Bayern. <br> | ||
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+ | | <center>'''[[Chronik 1208|Ende 1208/Anfang 1209]]''' </center> || '''[[Heiliges Römisches Reich]]''' <br> | ||
+ | Durch Münzprägung, Reliquienstiftungen und das Schneiden von Siegelstempeln blüht das Kunsthandwerk im Heiligen Römischen Reich auf. Bedeutende Werke der Goldschmiedekunst verdanken Otto IV. von Braunschweig ihre Entstehung. Zu seiner Regierungszeit erhält der Dreikönigenschrein seine endgültige Gestalt; er gilt „als das bedeutendste Werk der rhein-maasländischen Schatzkunst des 12. und 13. Jahrhunderts“. An der Frontseite ist Otto mit etwas Abstand neben den Heiligen Drei Königen und der Gottesmutter mit ihrem Kind abgebildet. Die Figur des Welfen wurde mit der Beischrift „Otto rex“ während seiner Königszeit – zwischen 1198 und 1209 – am Schrein angebracht. Die Forschung ist sich einig, dass es sich dabei um ein Stifterbild handelt. Die Stiftung für den Schrein geschah vielleicht beim Hoftag Ottos in Köln Ende Juni/Anfang Juli 1201. Seit diesem Jahr werden die Zisterzienserbauten von Walkenried und Riddagshausen durch Ottos Bau- und Stiftungstätigkeit gezielt gefördert. Mit der klösterlichen Stiftungspolitik soll der Zisterzienserorden, der sich gerade auf einem Höhepunkt seiner Macht befindet, gezielt in Ottos Herrschaft eingebunden werden. <br> | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1209|1209]]''' </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Bayern]] / [[Königreich Arelat]]''' <br> | ||
+ | Die Königsherrschaft wird im Reich weiterhin ohne feste Residenz durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt. Otto muss also in bestimmten zeitlichen Abständen durch das Reich ziehen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. In diesem Jahr besucht er Augsburg und Ulm in Schwaben, Bayern und den Südosten jedoch nicht. Hoftage oder andere wichtige Versammlungen werden nicht abgehalten. Der südöstliche Teil des Reiches hat in Ottos Besuchsreisen allenfalls den Charakter eines Durchzugsgebietes. Die Akzeptanz seiner Herrschaft in diesem Raum ist weniger durch seine persönliche Anwesenheit dokumentiert als durch das Urteil dortiger Chronisten, Hofbesuche geistlicher und weltlicher Großer sowie durch erbetene und erteilte Privilegien. Neben Ludwig von Bayern ragen unter den Großen des Südostens Graf Meinhard II. von Görz und Bischof Manegold von Passau durch Häufigkeit und Dauer ihrer Aufenthalte am Hof hervor. Nach Ottos Regierungsjahren datieren seit diesem Jahr zahlreiche Kloster- und Stiftskirchen im südöstlichen Reichsteil ihre Urkunden, was seine dortige Anerkennung in diesem Zeitraum deutlich macht. Der Hof Ottos übt große Anziehungskraft auf gebildete Autoren und volkssprachliche Sänger aus und wird so zur Schnittstelle zwischen der noch nicht von der Schriftlichkeit erfassten adligen Laienkultur und der Kultur gebildeter Kleriker. Zu Ottos Hof gehören die Literaten Eilhart von Oberge, Heinrich von Avranches und Gervasius von Tilbury. Otto verleiht Gervasius die Marschallswürde des Arelats. <br> | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Heiliges Römisches Reich]] / [[Herzogtum Polen]] / [[Königreich Ungarn]]''' <br> | ||
+ | Polen und Ungarn erkennen in Altenburg König Otto IV. von Braunschweig als ihren Lehnsherrn an. Die Tochter des polnischen Seniorherzogs Mieszko III. Stary (dem Alten), Judith, ist mit Herzog Bernhard III. von Sachsen verheiratet. König Imre von Ungarn war mit Agnes, einer Tochter des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa verheiratet; Agnes starb bereist 1184. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"| <center>'''''Chroniken des <br> Heiligen Römischen Reiches <br> der Dekaden ...'''''</center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[HRR 1210|1210]] / [[HRR 1220|1220]] / [[HRR 1230|1230]] / [[HRR 1240|1240]] / [[HRR 1250|1250]] / [[HRR 1260|1260]] / [[HRR 1270|1270]] / [[HRR 1280|1280]] / [[HRR 1290|1290]] / [[HRR 1300|1300]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#f6f610;"| <center>'''''Chroniken des <br> Heiligen Römischen Reiches <br> der Dekaden ...'''''</center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"| '''[[HRR 1210|1210]] / [[HRR 1220|1220]] / [[HRR 1230|1230]] / [[HRR 1240|1240]] / [[HRR 1250|1250]] / [[HRR 1260|1260]] / [[HRR 1270|1270]] / [[HRR 1280|1280]] / [[HRR 1290|1290]] / [[HRR 1300|1300]]''' <br> |
Version vom 14. April 2017, 22:43 Uhr
HEILIGES RÖMISCHES REICH DEUTSCHER NATION (HRR)
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Länderchroniken |
Übersicht über das Heilige Römische Reich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiligen Römischen Reiches der Dekaden ... |
1100 / 1110 / 1120 / 1130 / 1140 / 1150 / 1160 / 1170 / 1180 / 1190 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich
Die bekannte Eingangsstrophe ist ein wohl erst später eingefügter einleitender Zusatz. Hier die in normiertes Mittelhochdeutsch gebrachte Version der "Donaueschinger Nibelungenhandschrift C".
Vermutet wird, dass ältere Versionen, wie die Handschrift B, mit der Vorstellung Kriemhilds begannen:
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Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Schwaben Im heutigen Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg entsteht die Burg Ramsberg, eine Höhenburg mit einem Buckelquadermauerwerk. Die Spornburg liegt samt Hofgut auf einem Höhenzug, einem der beiden südlich vorgelagerten Bergsporne des Rehgebirges. Auf dem anderen (westlichen) Ausläufer liegt die Burg Staufeneck. Nürnberg wird das Stadtrecht verliehen.
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Heiliges Römisches Reich Der mit überraschenden Tod Kaiser Heinrichs VI. im September 1197 begonnene Streit um den deutschen Thron hält an; seit 1198 regieren zwei Könige in Deutschland, die auf unterschiedlichen Königswahlen "rechtmäßig" gewählt wurden. Die Herrschaft über das HRR ist zwischen Staufern und Welfen weiterhin umstritten.
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Kirchenstaat / Heiliges Römisches Reich Nachdem Kaiser Heinrich II. 1146, mehr als hundert Jahre nach seinem Tod, heiliggesprochen worden war, soll er es einer Legende zufolge, nicht ertragen haben, dass nicht auch seine Frau verehrt wurde. Der Legende nach war Kunigunde, um in einem Gottesurteil ihre Unschuld bezüglich einer Anschuldigung wegen Ehebruchs zu beweisen, über glühende Pflugscharen (oder über glühende Kohlen) gelaufen und unverletzt geblieben. Dies wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen. Papst Innocentius III. verkündet ihre Heiligsprechung. Kunigunde/Cunégonde, Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg, deren väterlicher Großvater ebenso wie ihr väterlicher Urgroßvater unbekannt bleiben, hatte über ihre väterliche Großmutter karolingisches Blut: diese Cunégonde, Mutter von Graf Siegfried I. von Luxemburg, war die Tochter von Ermentrud und Enkelin des westfränkischen Königs Louis II "le Bégue". Sie heiratete kurz nach 995 Herzog Heinrich IV. von Bayern (später Kaiser Heinrich II.) aus der bayerischen Linie der Liudolfinger. Die Ehe blieb kinderlos und wurde von der späteren Legendenbildung als Josephsehe verklärt. 1002 weihte Erzbischof Willigis von Mainz Kunigunde in Paderborn zur Königin; 1014 wurde sie in Rom an der Seite ihres Gemahls zur Kaiserin gekrönt. Salbung und Krönung, die ihr 1002 zuteilwurden, sind bei früheren römisch-deutschen Königinnen nicht nachweisbar. Die sakral-königliche Legitimation des Herrschers galt somit auch für sie. Für die Ausstattung des Bistums Bamberg musste Kunigunde 1007/1008 ihr sicheres Witwengut zur Verfügung stellen, denn die Stadt Bamberg war ihr eigentlich von ihrem Gemahl als Heiratsgut übertragen worden. Es gibt keinen Hinweis, dass Kunigunde diese fromme Stiftung nicht mitgetragen hätte. Die berühmte Prachthandschrift der Bamberger Apokalypse trug auf ihrem Einband die Inschrift: „Heinrich und Kunigunde bringen dir diese Geschenke dar“ (Henric et Kunigunt haec tibi munera promunt). Umfangreiche Verfügungen Kunigundes über Reichsgut wurden von Heinrichs Nachfolger Kaiser Konrad II. teilweise rückgängig gemacht. Hatte der Verzicht Kunigundes zugunsten Bambergs bereits zu Spannungen mit ihrer Familie geführt, so kam es durch die Weigerung Heinrichs, ihrem Bruder Adalbero, Propst von St. Paulin in Trier, das Amt des Trierer Erzbischofs zu übertragen, zu einem offenen Konflikt mit den Brüdern Dietrich II., dem Bischof von Metz, und dem bayerischen Herzog Heinrich V. von Bayern. Der Aufstand der Luxemburger wurde von Heinrich niedergeschlagen. Während der etwa zweimonatigen Thronvakanz nach dem Tod ihres Mannes 1024 führte Kunigunde mit Hilfe ihrer Brüder Dietrich und Heinrich unangefochten die Reichsgeschäfte. Ebenso behielt sie die Reichskleinodien in ihrer Gewalt. Als Zeichen der Legitimation übergab sie diese dem neuen König Konrad II. nach seiner Wahl. Anschließend trat sie in das von ihr gegründete Kloster Kaufungen ein und starb dort – den zuverlässigsten Zeugnissen zufolge – am 3. März 1033. Ihre erste Grablege fand sie wohl in der dortigen Klosterkirche. Kunigunde erscheint deutlicher als eigenständige Politikerin als ihre Vorgängerinnen. Mit Intervention (Nennung als Fürsprecherin in den Königsurkunden) und Vermittlung in politischen Konflikten ist ihre Teilhabe an der Königsherrschaft zu fassen. Etwa ein Drittel der Urkunden Heinrichs nennt Kunigunde als Intervenientin. Sie stand ihrem Gemahl mit Rat und Tat bei, etwa als Stellvertreterin des Königs bei der Grenzsicherung 1012 und 1016 in Sachsen. Mit Stiftungen, Schenkungen und Gebetsvereinigungen sorgte sie für die Memoria des Herrscherhauses. In einem längeren Prozess gründete sie das Benediktinerinnenkloster Kaufungen bei Kassel (nach Thietmar von Merseburg 1017 aufgrund eines Gelübdes). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kirchenstaat / Heiliges Römisches Reich Im Heiligen Römischen Reich suchen immer noch zwei gewählte Könige, Otto IV. von Braunschweig und Philipp von Schwaben, nach der Mehrheit der Großen im Lande; beide erwarten in absehbarer Zeit von Papst Innocentius III. (Innozenz III.) die Kaiserkrönung und damit die Anerkennung ihrer Herrschaft. Die staufische Mehrheit im Reich, die sich für Philipp von Schwaben entschieden hat, beansprucht selbstbewusst in ihrer Speyerer Fürstenerklärung vom 28. Mai 1199 das Recht, den deutschen König zu wählen, für sich. Nicht erwähnt wird die Bestätigung der Wahl durch den Papst und dessen Recht, die Kaiserkrönung vorzunehmen. Die Wahl des Königs begründet nach Sicht der Anhänger des Staufers zugleich dessen Anspruch auf die Kaiserherrschaft. Demnach kommt dem Papst für das Kaisertum nur die Rolle eines bloßen Coronators (Krönungsvollziehers) zu. Die welfische Seite hingegen bittet um Bestätigung der Wahl Ottos IV. und um die päpstliche Zustimmung zur Kaiserkrönung. Dem päpstlichen Urteil kommt damit erhebliche Bedeutung zu. Papst Innocentius unterzieht alle drei Kandidaten für die künftige Kaiserkrönung einer sorgfältigen Prüfung. Der Staufer Friedrich II. scheidet wegen seiner Jugend aus - er ist erst sechs Jahre alt. Der Staufer Philipp entstammt mit Blick auf seine salischen Vorfahren Heinrich IV. und Heinrich V. einem Geschlecht der Verfolger der Kirche (genus persecutorum) und will die Politik seines Vaters Friedrich Barbarossa gegen das Papsttum fortführen. Heinrich der Löwe und Lothar von Süpplingenburg als Vorfahren Ottos IV. waren hingegen immer treue Anhänger der Kirche gewesen. So entscheidet sich der Papst für Otto und holt von ihm verbindliche Zusagen für eine Politik ein, die mit den Zielen des Papsttums vereinbar ist. Mit dem Tod Heinrichs VI. im September 1197 ist die staufische Herrschaft in Italien zusammengebrochen. Innocentius will die von Heinrich VI. durch dessen Heirat mit Konstanze von Sizilien geschaffene Personalunion von Imperium Romanum (Römischem Reich) und Regnum Siciliae (Sizilien) auflösen. Die Lehnsoberhoheit über Sizilien will der Papst selbst behalten. In Mittelitalien soll außerdem der Kirchenstaat, das Patrimonium Petri, erweitert werden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kirchenstaat / Heiliges Römisches Reich König Otto IV. von Braunschweig, von einer Reihe von Adligen zum König von Deutschland gewählt, der gegen den anderen gewählten König Philipp von Schwaben um die alleinige Macht in Deutschland kämpft, schwört in Neuss den Eid, dass er die päpstlichen Rechte in Mittel- und Unteritalien wahren werde. Dies bedeutet für Otto einen Verzicht auf eine eigenständige Italienpolitik und auf umfangreiche Gebiet in Reichsitalien. In seinen Briefen an Papst Innocentius III. nennt er sich fortan "Otto, Dei gratia et sua Romanorum rex (Von Gottes und des Papstes Gnaden König der Römer). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kirchenstaat / Heiliges Römisches Reich Der päpstliche Legat Guido von Palestrina gibt als Antwort auf den von König Otto IV. von Braunschweig im Vormonat geleisteten Schwur in Köln die Anerkennung Ottos als alleinigen König des Heiligen Römischen Reiches bekannt; seine Widersacher verfallen dem Kirchenbann. Das päpstliche Votum für Otto findet im Reich jedoch kaum Widerhall. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich In Deutschland herrscht unter den beiden, von verschiedenen Landesfürsten gewählten Königen, auch nach dem Votum des Papstes für Otto IV. weiterhin eine Pattsituation, da die päpstliche Entscheidung von nur wenigen deutschen Fürsten anerkannt wird. Die Folge ist, dass Otto und Philipp Feldzüge gegeneinander führen, wobei sie offene Feldschlachten mit unkalkulierbarem Ausgang möglichst meiden. Vielmehr versucht man den Gegner durch Plünderung und Verwüstung zu schädigen oder durch einen Feldzug eine Burg oder Stadt einzunehmen. Otto IV. gerät im Reich zunehmend in die Isolation. Sein Einfluss bleibt auf Norddeutschland und die Region am Niederrhein begrenzt. Bayern, Österreich, Kärnten und die Steiermark sind traditionell staufernahe Regionen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Pfalzgrafschaft bei Rhein Dem Bruder des deutschen Königs Otto IV. von Braunschweig, Heinrich, wird von dem konkurrierenden deutschen König Philipp von Schwaben die Pfalzgrafenwürde streitig gemacht, weshalb Heinrich für die weitere Treue zu Otto von diesem die Stadt Braunschweig und die Burg Lichtenberg fordert. Dies lehnt Otto ab. Heinrich wechselt daraufhin in Philipps Lager. Otto missachtet damit die Ehrung und Belohnung von Helfern und Getreuen, die zu den wichtigsten Herrscherpflichten gehört. Ganz anders verhält sich Philipp gegenüber seinen Getreuen. Er belohnt den Grafen Wilhelm von Jülich mit reichen Geschenken für dessen bekundeten Willen, alle bedeutenden Anhänger Ottos für den Staufer zu gewinnen. Heinrich wird für seinen Wechsel auf die staufische Seite von Philipp die Pfalzgrafschaft restituiert, er wird außerdem mit der Vogtei über Goslar belehnt und mit Geldzahlungen belohnt. Auch der Vater von Ottos Verlobter Maria von Brabant wechselt in das Lager der Staufer. Im selben Jahr gelingt es dem französischen König Philipp II., mit der Normandie das Herkunftsland der anglonormannischen Könige zu erobern. Dadurch ist mit dem englischen König John "Lackland" (Johann Ohneland) einer der wichtigsten Verbündeten Ottos erheblich geschwächt. Auch der Kölner Erzbischof Adolf von Altena und zahlreiche welfische Anhänger am Niederrhein und aus Westfalen gehen in das Lager Phillips über, sodass er mittlerweile eine große Zahl an Unterstützern im Reich hinter sich vereinen kann. Grundlage für Philipps Erfolg gegen Ottos Anhänger ist dem Geschichtsforscher Steffen Krieb zufolge „ein Gemisch aus Drohungen, Versprechungen und Geschenken“. Durch seinen Parteiwechsel darf der Kölner Erzbischof Adolf seinen Anspruch auf Teilnahme an der Königswahl behalten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Kirchenstaat Der Kölner Erzbischof Adolf von Altena, noch bis vor kurzen dem politischen Lager König Ottos IV. von Braunschweig zugeordnet, krönt den Gegenspieler Ottos, Philipp von Schwaben, am traditionellen Krönungsort Aachen erneut. In der Folge wird Adolf wegen seines Seitenwechsels vom Papst abgesetzt und durch Bruno von Sayn ersetzt werden. Dagegen steht die Stadt Köln weiterhin loyal zu Otto IV. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich König Philipp von Schwaben versucht Köln vergeblich zu erobern, dabei wird sein Gegenspieler Otto IV. von Braunschweig zweimal verwundet. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich Der auf Seiten König Ottos IV. von Braunschweig kämpfende Gunzelin von Wolfenbüttel gelingt die Einnahme Goslars. Otto entscheidet, anläßlich dieses Sieges die Klosterkirche von Riddagshausen neu errichten zu lassen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich König Philipp von Schwaben besiegt bei Wassenberg ein vor allem aus Kölnern bestehendes Heer, das für seinen Gegenspieler, König Otto IV. von Braunschweig, kämpft. Der Kölner Erzbischof Bruno von Sayn wird bei der Schlacht gefangengenommen. Otto selbst kann nur knapp entkommen und flieht nach Braunschweig. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich Es gelingt König Philipp von Schwaben, Köln einzunehmen. Papst Innocentius III., der bereits seit Jahren unsicher ist, ob seine Entscheidung für Otto IV. in der Frage der Königswahl richtig war, beginnt damit, sich Philipp anzunähern. Als Verbündete verbleiben Otto IV. weiterhin der Dänenkönig Waldemar II. und der englische König John "Lackland" (Johann Ohneland). Ottos Isolation wird auch in seiner Urkundentätigkeit deutlich. Seit seiner Niederlage bei Wassenberg stellte Otto nur drei Urkunden aus. Im neunten Jahr der auch militärischen Auseinandersetzungen der Angehörigen der beiden gewählten Könige des Heiligen Römischen Reiches bietet Philipp von Schwaben seinen Kontrahenten Otto IV. von Braunschweig an, im Gegenzug für einen Thronverzicht ihm seine älteste Tochter Beatrix als Ehefrau zu geben sowie ihn mit dem Herzogtum Schwaben zu belehnen. Trotz seiner verzweifelten Lage lehnt Otto dieses Angebot ab und erklärt, dass er sein Königtum nur durch seinen Tod verlieren wolle. Mit einem Verzicht auf die Königswürde würde ihm außerdem die entehrende Unterordnung unter den lange bekämpften Rivalen drohen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Bayern Die Stellung König Philipps von Schwaben im Reich und zum Papst verbessert sich erheblich, so dass Papst Innocentius III. mit ihm Verhandlungen über dessen Kaiserkrönung aufnimmt, als Philipp in der Bamberger Bischofspfalz vom bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach erschlagen wird. Der Kontrahent des Verstorbenen, König Otto IV. von Braunschweig, scheint an dem Mord nicht beteiligt zu sein. Selbst die staufertreue Historiographie stellt keine Verbindung zum Mordanschlag her. Die Annalen des sächsischen Klosters Pegau machen immerhin Parteigänger Ottos IV. für den Mord verantwortlich. Die Hintergründe der Tat bleiben ungeklärt. Nach Knut Görich könnte der Pfalzgraf aus verletzter Ehre die Tat begangen haben, denn Philipp hatte ein Heiratsprojekt zerschlagen. Das königliche Handeln habe der Wittelsbacher als ehrverletzende Handlung gedeutet, die seinen sozialen Rang minderte; um sein Ansehen und damit seine soziale Akzeptanz zurückzugewinnen, habe er handeln müssen. Bereits Zeitgenossen verdächtigen auch die Andechser Brüder Bischof Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien. Bernd Ulrich Hucker versteht daher den Bamberger Königsmord nicht als Privatrache, sondern als Werk einer weit gespannten Verschwörung. Der Wittelsbacher habe im Auftrag einer Fürstengruppe, zu der er zählte, gehandelt. Diese Gruppe um den Pfalzgrafen von Wittelsbach, die Andechser Brüder und ihre Verwandten und den Landgrafen Hermann von Thüringen wollen in einem regelrechten „Staatsstreich“ versuchen, den Herzog Heinrich von Brabant als neuen König durchzusetzen. Für die Anhänger des Welfenkönigs Otto gilt der Mordanschlag als göttlicher Eingriff zur Beendigung der Auseinandersetzungen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Sachsen Nur kurze Zeit nach der Ermordung seines Widersachers Philipp von Schwaben beginnt König Otto IV. von Braunschweig seine Gegner in Sachsen militärisch unter Druck zu setzen. Bisherige Gegner des Welfen wie der Halberstädter Bischof Konrad oder der Magdeburger Erzbischof Albrecht II. treten zu Otto über. Otto IV. und der Magdeburger Erzbischof schließen einen Vertrag. Mit Haldensleben, Sommerschenburg und Lauenburg macht Otto große territoriale Zugeständnisse. Er verzichtet auch auf das königliche Münz- und Zollrecht auf dem Territorium des Erzbistums Magdeburg. Außerdem räumt er dem Magdeburger Erzbischof die Rolle seines ersten Ratgebers unter den Fürsten ein. Für den Magdeburger Kathedralbau sichert der Welfe dem Erzbischof 3000 Silbermark zu. Mit diesen Gunsterweisen gelingt es Otto, auch andere Anhänger der Gegenseite für sich zu gewinnen. Neben dem Magdeburger Erzbischof hat der Herzog Bernhard III. von Sachsen erheblichen Anteil an der Aussöhnung. Nach dem Tod Philipps von Schwaben übernimmt König Otto IV. dessen Kanzler und bindet damit bei der Urkundenausfertigung als wichtigen Bestandteil der Herrschaftsrepräsentation demonstrativ sein Königtum an den Staufer an. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Sachsen / Landgrafschaft Thüringen Am Tag des Heiligen Mauritius wählen die Fürsten Sachsens und Thüringens Otto IV. von Braunschweig in Halberstadt einhellig zum König. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Sachsen / Herzogtum Bayern In Frankfurt am Main wird Otto IV. zum zweiten Mal nach 1198 (in Köln) zum deutschen König gewählt. Der staufertreue Chronist Burchard von Ursberg lässt erst mit dieser Wahl Ottos Königsherrschaft beginnen. Als wichtigste Aufgabe gilt es die Ordnung wiederherzustellen. Zu diesem Zweck wird ein Landfrieden verkündet. König Otto tritt als Rächer König Philipps auf, um sich nicht dem Vorwurf der Vorteilsnahme auszusetzen und zugleich seine Unschuld zu dokumentieren. Über Philipps Mörder verhängt er die Reichsacht. Die Andechser Brüder Bischof Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien verlieren sowohl ihre Ämter als auch ihre Lehen und Einkünfte. Als Symbol der Aussöhnung wird Philipps zehnjährige Tochter Beatrix von Schwaben mit Otto verlobt. Die Eheschließung muss aufgrund des Alters der Braut verschoben werden. Die staufischen Güter fallen Otto zu. Auch Philipps Kanzlei und die Reichsministerialen treten auf seine Seite. Vom Speyrer Bischof erhält Otto die auf dem Trifels verwahrten Herrschaftszeichen. Auch in Bayern, Österreich, Kärnten und der Steiermark findet Otto allgemeine Anerkennung. Besonders sticht Herzog Ludwig I. von Bayern hervor. Bereits bei der Frankfurter Königswahl verleiht Otto als erster König überhaupt seinem „geliebten Getreuen“ Ludwig (fidelis … dilectus noster) und dessen Nachkommen das Herzogtum Bayern mit allem Grund und Leuten dauerhaft. Damit verzichtet Otto zugleich auf mögliche Ansprüche auf das Herzogtum Bayern, das seinem Vater Heinrich 1180 durch Fürstenspruch aberkannt wurde. Ludwig profitiert am meisten von der Ächtung und vom Lehnsentzug der Andechs-Meraner. Ihm verleiht Otto mehrere Grafschaften wie Istrien, Krain, Schärding, Neuburg/Inn im Unterinntal, Innsbruck, zahlreiche Burgen wie Oberwittelsbach und Andechs, Landgüter und Ministeriale. Kein anderer weltlicher Großer wird sich künftig so häufig bei Otto IV. aufhalten wie Herzog Ludwig I. von Bayern. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich Durch Münzprägung, Reliquienstiftungen und das Schneiden von Siegelstempeln blüht das Kunsthandwerk im Heiligen Römischen Reich auf. Bedeutende Werke der Goldschmiedekunst verdanken Otto IV. von Braunschweig ihre Entstehung. Zu seiner Regierungszeit erhält der Dreikönigenschrein seine endgültige Gestalt; er gilt „als das bedeutendste Werk der rhein-maasländischen Schatzkunst des 12. und 13. Jahrhunderts“. An der Frontseite ist Otto mit etwas Abstand neben den Heiligen Drei Königen und der Gottesmutter mit ihrem Kind abgebildet. Die Figur des Welfen wurde mit der Beischrift „Otto rex“ während seiner Königszeit – zwischen 1198 und 1209 – am Schrein angebracht. Die Forschung ist sich einig, dass es sich dabei um ein Stifterbild handelt. Die Stiftung für den Schrein geschah vielleicht beim Hoftag Ottos in Köln Ende Juni/Anfang Juli 1201. Seit diesem Jahr werden die Zisterzienserbauten von Walkenried und Riddagshausen durch Ottos Bau- und Stiftungstätigkeit gezielt gefördert. Mit der klösterlichen Stiftungspolitik soll der Zisterzienserorden, der sich gerade auf einem Höhepunkt seiner Macht befindet, gezielt in Ottos Herrschaft eingebunden werden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Bayern / Königreich Arelat Die Königsherrschaft wird im Reich weiterhin ohne feste Residenz durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt. Otto muss also in bestimmten zeitlichen Abständen durch das Reich ziehen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. In diesem Jahr besucht er Augsburg und Ulm in Schwaben, Bayern und den Südosten jedoch nicht. Hoftage oder andere wichtige Versammlungen werden nicht abgehalten. Der südöstliche Teil des Reiches hat in Ottos Besuchsreisen allenfalls den Charakter eines Durchzugsgebietes. Die Akzeptanz seiner Herrschaft in diesem Raum ist weniger durch seine persönliche Anwesenheit dokumentiert als durch das Urteil dortiger Chronisten, Hofbesuche geistlicher und weltlicher Großer sowie durch erbetene und erteilte Privilegien. Neben Ludwig von Bayern ragen unter den Großen des Südostens Graf Meinhard II. von Görz und Bischof Manegold von Passau durch Häufigkeit und Dauer ihrer Aufenthalte am Hof hervor. Nach Ottos Regierungsjahren datieren seit diesem Jahr zahlreiche Kloster- und Stiftskirchen im südöstlichen Reichsteil ihre Urkunden, was seine dortige Anerkennung in diesem Zeitraum deutlich macht. Der Hof Ottos übt große Anziehungskraft auf gebildete Autoren und volkssprachliche Sänger aus und wird so zur Schnittstelle zwischen der noch nicht von der Schriftlichkeit erfassten adligen Laienkultur und der Kultur gebildeter Kleriker. Zu Ottos Hof gehören die Literaten Eilhart von Oberge, Heinrich von Avranches und Gervasius von Tilbury. Otto verleiht Gervasius die Marschallswürde des Arelats. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiliges Römisches Reich / Herzogtum Polen / Königreich Ungarn Polen und Ungarn erkennen in Altenburg König Otto IV. von Braunschweig als ihren Lehnsherrn an. Die Tochter des polnischen Seniorherzogs Mieszko III. Stary (dem Alten), Judith, ist mit Herzog Bernhard III. von Sachsen verheiratet. König Imre von Ungarn war mit Agnes, einer Tochter des römisch-deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa verheiratet; Agnes starb bereist 1184. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heiligen Römischen Reiches der Dekaden ... |
1210 / 1220 / 1230 / 1240 / 1250 / 1260 / 1270 / 1280 / 1290 / 1300 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht über das Heilige Römische Reich | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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