Deutscher Bund 07.1848: Unterschied zwischen den Versionen
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Führende Mitglieder der rechtsliberalen Casino-Fraktion (so genannt nach dem Hotel, in dem sie sich gewöhnlich treffen) der Nationalversammlung treffen sich bereits kurz nach der Wahl des Reichsverwesers, um über künftige Regierungsmitglieder zu sprechen. Danach kommt es zu Sondierungsgesprächen zwischen Heinrich von Gagern, den Rheinpreußen Hermann von Beckerath und Gustav Mevissen sowie Anton von Schmerling. Schmerling ist von seinem eigenen Eintritt in das Bundeskabinett überzeugt, verlangt für Österreich das Innenministerium und spricht sich für eine angemessene Vertretung Preußens aus. Dabei denkt er an Äußeres und Krieg. Die sonstigen Ministerien, Finanzen, Justiz und Handel, hält er für weniger bedeutend, aber wichtig für das moralische Gewicht und die Vertretung von Abgeordneten der Nationalversammlung. Sie sollen von Personen aus den kleineren und aus Mittelstaaten kommen. Beckerath denkt ebenso über Preußen und will den Außenminister auch als Ministerpräsidenten sehen. Wie die anderen drei Gesprächsteilnehmer wünscht er sich Ludolf Camphausen dafür, den unlängst zurückgetretenen preußischen Ministerpräsidenten und liberalen Rheinländer. <br> | Führende Mitglieder der rechtsliberalen Casino-Fraktion (so genannt nach dem Hotel, in dem sie sich gewöhnlich treffen) der Nationalversammlung treffen sich bereits kurz nach der Wahl des Reichsverwesers, um über künftige Regierungsmitglieder zu sprechen. Danach kommt es zu Sondierungsgesprächen zwischen Heinrich von Gagern, den Rheinpreußen Hermann von Beckerath und Gustav Mevissen sowie Anton von Schmerling. Schmerling ist von seinem eigenen Eintritt in das Bundeskabinett überzeugt, verlangt für Österreich das Innenministerium und spricht sich für eine angemessene Vertretung Preußens aus. Dabei denkt er an Äußeres und Krieg. Die sonstigen Ministerien, Finanzen, Justiz und Handel, hält er für weniger bedeutend, aber wichtig für das moralische Gewicht und die Vertretung von Abgeordneten der Nationalversammlung. Sie sollen von Personen aus den kleineren und aus Mittelstaaten kommen. Beckerath denkt ebenso über Preußen und will den Außenminister auch als Ministerpräsidenten sehen. Wie die anderen drei Gesprächsteilnehmer wünscht er sich Ludolf Camphausen dafür, den unlängst zurückgetretenen preußischen Ministerpräsidenten und liberalen Rheinländer. <br> | ||
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Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein, Schleswig und Preußen als vom Deutschen Bund beauftragte Macht auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. <br> | Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein, Schleswig und Preußen als vom Deutschen Bund beauftragte Macht auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. <br> | ||
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Der Erste Sekretär des Kölner Arbeitervereins und Kommunist Fritz Anneke, wird als „staatsgefährdendes Element“ verhaftet und des Hochverrats angeklagt. <br> | Der Erste Sekretär des Kölner Arbeitervereins und Kommunist Fritz Anneke, wird als „staatsgefährdendes Element“ verhaftet und des Hochverrats angeklagt. <br> | ||
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Aktuelle Version vom 18. Juni 2018, 20:15 Uhr
DEUTSCHER BUND
Chronik Juli 1848
(bis 12. Juli 1848)
Hauptstadt: Frankfurt am Main
Der Deutsche Bund beendet seine bisherige Tätigkeit
Hauptseite | ![]() Der Reichsverweser Erzherzog Johann von Österreich zieht unter dem Jubel der Bevölkerung in Frankfurt ein |
(nach Geburtsjahr geordnet) | |||
Jahres-Chroniken | |||||
Länderchroniken |
frühere Chroniken Deutschlands | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1847 - Februar 1847 - März 1847 - April 1847 - Mai 1847 - Juni 1847 - Juli 1847 - August 1847 - September 1847 - Oktober 1847 - November 1847 - Dezember 1847 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1848 - Februar 1848 - März 1848 - April 1848 - Mai 1848 - Juni 1848 - Juli 1848 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Juli 1848 - August 1848 - September 1848 - Oktober 1848 - November 1848 - Dezember 1848 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund Führende Mitglieder der rechtsliberalen Casino-Fraktion (so genannt nach dem Hotel, in dem sie sich gewöhnlich treffen) der Nationalversammlung treffen sich bereits kurz nach der Wahl des Reichsverwesers, um über künftige Regierungsmitglieder zu sprechen. Danach kommt es zu Sondierungsgesprächen zwischen Heinrich von Gagern, den Rheinpreußen Hermann von Beckerath und Gustav Mevissen sowie Anton von Schmerling. Schmerling ist von seinem eigenen Eintritt in das Bundeskabinett überzeugt, verlangt für Österreich das Innenministerium und spricht sich für eine angemessene Vertretung Preußens aus. Dabei denkt er an Äußeres und Krieg. Die sonstigen Ministerien, Finanzen, Justiz und Handel, hält er für weniger bedeutend, aber wichtig für das moralische Gewicht und die Vertretung von Abgeordneten der Nationalversammlung. Sie sollen von Personen aus den kleineren und aus Mittelstaaten kommen. Beckerath denkt ebenso über Preußen und will den Außenminister auch als Ministerpräsidenten sehen. Wie die anderen drei Gesprächsteilnehmer wünscht er sich Ludolf Camphausen dafür, den unlängst zurückgetretenen preußischen Ministerpräsidenten und liberalen Rheinländer. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
(ohne genaue Datumsangabe) ![]() ![]() |
Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund / Königreich Preußen Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein, Schleswig und Preußen als vom Deutschen Bund beauftragte Macht auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund Der Erste Sekretär des Kölner Arbeitervereins und Kommunist Fritz Anneke, wird als „staatsgefährdendes Element“ verhaftet und des Hochverrats angeklagt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Der Regent Österreichs und von der Frankfurter Nationalversammlung zum Staatsoberhaupt und Reichsverweser gewählte österreichische Erzherzog Johann erklärt in Wien gegenüber den von Frankfurt abgeordneten Überbringern dieser Nachricht, dass es ihm eine Ehre sei, das ihm angetragene Amt anzunehmen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Nach 66 Tagen tritt der Ministerpräsident Österreichs, Franz Xaver Freiherr von Pillersdorff, von seinem Amt zurück. Seine Aufgabe übernimmt Anton Freiherr von Doblhoff-Dier. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Der neue Reichsverweser und damit das erste Staatsoberhaupt des Deutschen Bundes Erzherzog Johann von Österreich zieht unter großem Jubel in Frankfurt am Main ein. Johanns Wahl findet viel Zustimmung. Die Monarchisten stimmen zu, weil er Fürst ist, die Großdeutschen, weil er Österreicher ist, den Linken ist er genehm, weil er als volkstümlich gilt. Und jedermann weiß, dass der Erzherzog ein Gegner des abgesetzten Staatsministers Metternich gewesen ist. Der Reichsverweser soll am Morgen provisorisches Oberhaupt des Deutschen Reiches werden, eines Staates, der noch in der Entstehung ist. Die Rolle des Reichsverwesers wird es sein, die Reichsminister zu ernennen und zu entlassen. Außerdem obliegt es ihm, von der Nationalversammlung beschlossene Reichsgesetze durch seine Unterschrift in Kraft zu setzen. Mit der Einsetzung in sein Amt entlässt Johann von Österreich den österreichischen Präsidialgesandte Anton von Schmerling sowie den Präsidenten der konstituierenden Nationalversammlung, Heinrich Freiherr von Gagern, aus ihren Ämtern ab. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund Der Deutsche Bundestag veröffentlicht die Erklärung, dass er seine Rechte auf den Reichsverweser übertrage. Er betont das Prinzip, dass die Reichsverfassung von Nationalversammlung und Gliedstaaten gemeinsam zu beschließen sei. Der Bundestag spricht daher auch nicht etwa vom Ende seines Bestehens, sondern nur vom Ende seiner bisherigen Tätigkeiten. Dies könnte sich einmal als nützlich erweisen, falls der Deutsche Bundestag reaktiviert werden würde. Reichsverweser Erzherzog Johann von Österreich werden offiziell die Befugnisse des Bundestages übertragen. Der österreichische Präsidialgesandte in Frankfurt, Anton von Schmerling, wird vom österreichischen Ministerpräsidenten abberufen. Sein bisheriges Amt wird vorerst vakant bleiben.
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Januar 1848 - Februar 1848 - März 1848 - April 1848 - Mai 1848 - Juni 1848 - Juli 1848 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Juli 1848 - August 1848 - September 1848 - Oktober 1848 - November 1848 - Dezember 1848 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1849 - Februar 1849 - März 1849 - April 1849 - Mai 1849 - Juni 1849 - Juli 1849 - August 1849 - September 1849 - Oktober 1849 - November 1849 - Dezember 1849 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dezember 1849 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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