Iberische Halbinsel: Unterschied zwischen den Versionen

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Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den '''[[Volk der Kelten|Kelten]]''' im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen '''[[Irland - Vorzeit|Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Großbritannien]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' unterworfen wurden. <br>
 
Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den '''[[Volk der Kelten|Kelten]]''' im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen '''[[Irland - Vorzeit|Irland]], [[Großbritannien - Vorzeit|Großbritannien]]''' und '''[[Frankreich - Vorzeit|Frankreich]]''' unterworfen wurden. <br>
 
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* Iberer wandern über die Straße von Gibraltar, Ligurer über die Pyrenäen auf die Iberische Halbinsel.
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* Im Südosten des heutigen Spanien bildet sich die spätneolithisch-kupferzeitliche Almería-Kultur heraus (Megalith-Gräber, Feuersteingeräte, kupferne Flachbeile).
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* Die älteste Siedlung im Gebiet des heutigen Almería in Spanien in Los Millares beherbergt 1000 Einwohner, die ihren Lebensunterhalt mit der Verarbeitung von Kupfer verdienen. Gegenstände aus diesem Ort verbreiten sich über einen großen Teil der Iberischen Halbinsel.
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'''[[Europa]] / [[Skandinavien]] / [[Griechenland - Vorzeit|Hellas]] / [[Georgien - Vorzeit|Georgien]] / [[Armenien - Vorzeit|Armenien]] / [[Türkei - Vorzeit|Türkei]] / [[Aserbaidschan - Vorzeit|Aserbaidschan]] / [[Königreich Elam|Volk der Elamiter]] / [[Russland - Vorzeit|Russland]] / [[Mesopotamien 3000 BC|Mesopotamien]] / [[Israel 3000 BC|Israel]] / [[Iberische Halbinsel]]''' <br>  
 
Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben. <br>   
 
Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben. <br>   
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Die Menschen in der Umgebung der heutigen spanischen Stadt Antequera bauen eines des größten Galeriegrabes, das zu den größten Megalithbauten in Europa gehört. Der Hügel der Cueva de Menga hat einen Durchmesser von 25 Metern und ist vier Meter hoch. Die im Hügel liegende Anlage wird aus 31 Megalithen mit einem Gesamtgewicht von rund 1600 Tonnen aufgebaut, von denen die größte Deckenplatte rund 180 Tonnen wiegt und in der Mitte durch eine Reihe von Säulen gestützt wird. Bei dieser vor Ort als Dolmen ausgeschilderten Anlage handelt es sich vom Typ her um ein Galeriegrab oder Passage tomb. Der Hügel ist bis heute gut erhalten. <br>
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* Die befestigten Städte der sogenannten El-Argar-Kultur der Iberer im Gebiet des heutigen Spanien zeichnen sich durch ihre aus Kupfer-, Bronze und Silber gefertigten Waffen- und Schmuckstücke aus.
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* Die Laietaner lassen sich an den Hängen den Montijuic in der Gegend des heutigen Barcelona nieder und widmen sich der Landwirtschaft und der Viehzucht.
 
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Aktuelle Version vom 2. November 2019, 08:52 Uhr

IBERISCHE HALBINSEL

heutige Bezeichnungen:
Königreich Spanien / Portugiesische Republik / Fürstentum Andorra / Britisches Überseegebiet Gibraltar
seit 22. November 1975 / 5. Oktober 1910 / 8. September 1278 / 07. November 2002
Home
Die Iberische Halbinsel (Quelle: NASA)
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Länderchroniken
Ereignis
390.000.000 BC
Tityosteus rieversi (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia

In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese):
In West- und Mitteleuropa, wo der Gebirgsgürtel der Varisziden entsteht, die vom heutigen Portugal und Westspanien nach Südwest-Irland und Cornwall bis nach Pembrokeshire, der Gower-Halbinsel und schließlich dem Vale of Glamorgan in Südwales. Am europäischen Festland zieht sich das Gebirge in einem europaweiten Bogen vom Armorikanischen Massiv der Bretagne, unter dem Pariser Becken zu den Ardennen, dem Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück, Taunus, Odenwald bis zum Harz und über das Erzgebirge bis zur Böhmischen Masse, welche den Ostrand der Variszischen Gebirge bildet. Nach Süden zieht sich das Gebirgsband vom Schwarzwald über den Vogesen zum Französischen Zentralmassiv weiter über Korsika bis nach Sardinien.

382.700.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Frasnium - Laurussia

Das Frasnium (im deutschen Sprachgebrauch meist nur Frasne genannt), in der Erdgeschichte die untere chronostratigraphische Stufe des Oberdevon, beginnt. Das Frasnium ist nach der belgischen Ortschaft ‚ Frasnes-lez-Couvin (Gemeinde Couvin) in den Ardennen benannt. Die Basis des Frasnium wurde an das Erstauftreten der Conodonten-Art Ancyrodella rotundiloba gelegt, die auch die Basis der Unteren Polygnathus asymmetricus-Conodonten-Zone darstellt. Das Ende der Stufe wird durch das Ende des Kellwasser-Events, einem größeren Aussterbeereignis im Oberdevon (mit Typlokalität im Harz) markiert.

372.200.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium

Das Famennium (im deutschen Sprachgebrauch meist nur Famenne genannt), in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Oberdevon, beginnt. Das Famennium ist nach der Region Famenne in Ostbelgien benannt. Die Basis des Famennium liegt direkt über dem Kellwasser-Horizont, einem größeren Aussterbeevent im Oberdevon. Das Ende der Stufe ist gleichzeitig auch die Devon-Karbon-Grenze, die durch das Einsetzen der Conodonten-Art Siphonodella sulcata definiert ist. Auf der Südhalbkugel beginnt die Karoo-Kaltzeit.

358.900.000 BC
Die Erde um 359 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
  • Am Südrand von Pangaea, dem Kontinent, der sich durch die Kollision von Laurentia (Nordamerika) und Baltikum mit Westrussland gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute Nordamerika ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von Irland/England, Belgien und die Ardennen über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach Polen. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter.
350.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
32.000.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum - Paläogen – Oligozän - Rupelium - Laurasia

Im Gebiet des heutigen Spanien schlägt der Asteroid Rubielos de la Cérida ein und verursacht einen Krater von 40 Kilometern Durchmesser.

5.300.000 BC
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Europa / Afrika

In den Steppen breiten sich erste Gräser aus. An der Wende vom Miozän zum Pliozän erfolgt eine leichte Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika, sodass für einige Jahrtausende nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgetrocknete Mittelmeerbecken schwappen. Nach und nach wird sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke graben, bis schließlich durch einen 200 Kilometer langen und bis zu elf Kilometer breiten Kanal etwa 100 Millionen Kubikmeter pro Sekunde einströmen und dabei mit einer Geschwindigkeit von 144 Kilometer pro Stunde den Strömungskanal um 40 Zentimeter pro Tag vertiefen. Insgesamt werden dabei 500 Kubikkilometer Gestein weggewaschen. Das führt dazu, dass auf dem Höhepunkt dieses Vorgangs der Wasserspiegel im Mittelmeerbecken täglich um mehr als 10 Meter ansteigt, bis nach maximal zwei Jahren das Mittelmeer wieder aufgefüllt ist. Seither ist diese Meerenge die einzige natürliche Verbindung zwischen Atlantik und Mittel- und Schwarzem Meer. Bei den isolierten Evaporit-Vorkommen auf den Festländern rund um das Mittelmeer handelt es sich übrigens meistens um Sedimente in kleineren, aber auch höher gelegenen Randbecken, die während späterer Gebirgsbildungsphasen über den Meeresspiegel angehoben wurden, zum Beispiel in Italien, auf Sizilien und auf Kreta. Die Becken in Südspanien und Nordwestafrika hingegen bilden bis zur Öffnung der Straße von Gibraltar die einzige Verbindung zum Atlantik. Schon geringe tektonische Bewegungen oder eustatische Meeresspiegelschwankungen in dieser Region könnten die Verbindung mit dem Atlantik, mit dem Mittelmeer, aber auch mit den einzelnen Teilbecken untereinander blockieren oder wieder herstellen.

1.200.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Europa

Der Homo Erectus betritt Europa. Dadurch beginnt nun auch in Südeuropa die Altsteinzeit, 1,3 Millionen Jahre nach dem Beginn in Afrika und 200.000 Jahre nach dem Beginn in Westasien. Die ältesten menschlichen Überreste werden in der Sierra de Atapuerca in der Provinz Burgos auf der Iberischen Halbinsel gefunden.

800.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Iberische Halbinsel

Vorläufer des Urmenschen „homo erectus“ leben auf der Iberischen Halbinsel.

600.000 BC
Homo erectus heidelbergensis (Quelle: shadowness.com)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika

Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in Spanien. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen Prezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist.

500.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

700.000 Jahre nach ihrem Beginn in Südeuropa beginnt nun auch die Altsteinzeit in Mitteleuropa mit der Achaleen-Kultur, die eine spezielle Form von Faustkeilen beschreibt. Das Gebiet zwischen den großen norddeutschen Urstromtälern mit Fließrichtung von Südost nach Nordwest nördlich des späteren Steinhuder Meeres befindet sich zwar nicht direkt in Gletschernähe, ist aber trotzdem unwirtlich und karg. Es gibt hier keine Vegetation und kaum schützende Höhlen, dafür aber schon Jäger mit ersten „Wurfspeeren“, die im ostniedersächsischen Schöningen gefunden werden. Ein späterer Fund eines Homo heidelbergensis aus dieser Zeit in der Sierra de Atapuerca auf der Iberischen Halbinsel zeigt, dass diese Spezies wie ihre Artgenossen im Kaukasus bereits 700.000 Jahre zuvor die soziale Fürsorge kennen, die sie nicht nur ihren Kindern, sondern auch gebrechlichen Erwachsenen angedeihen lassen. So findet man eine männliche Wirbelsäule, die Anzeichen eines „Buckels“ aufweist, der so stark ist, dass der Mensch sich vermutlich nur noch mit einem Krückstock fortbewegen kann. Aufgrund seiner schmerzhaften Erkrankung kann er keinesfalls noch an der Jagd teilnehmen oder schwere Lasten tragen, so dass er vermutlich in besonderem Maße auf die soziale Fürsorge seiner Gruppe angewiesen ist, die ihm das Überleben ermöglicht.

300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südwesteuropa

Im Atapuerca-Massiv nahe dem heutigen Burgos in Nordspanien leben nahe der Sima de los Huesos („Knochenhöhle“) Menschen der Gattung Homo heidelbergensis. Offenbar dient diese Höhle rituellen oder religiösen Zwecken. Es werden dort lediglich die Leichname der Menschen ohne Werkzeuge oder Tierknochen als Grabbeigaben beigesetzt.

180.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

In Foz Côa entstehen Felszeichnungen als eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung auf dem Boden des heutigen Portugal.

100.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südwesteuropa

Grabstätten aus der Mittleren Steinzeit weisen auf eine frühe Besiedelung des heutigen Portugal hin.

60.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Auf der Iberischen Halbinsel leben hauptsächlich Menschen der Gattung Homo Neandertalensis.

40.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Im Jahre 2012 A.D. werden in elf spanischen Höhlen rote Handabdrücke als älteste Höhlenmalereien der Welt identifiziert werden.

23.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Die ersten Homo sapiens wandern in das Gebiet der Iberischen Halbinsel ein.

22.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Am Tejo gelingt der Nachweis für eine Feuerstelle des Homo sapiens. Auch vom Homo neandertalensis (Neandertaler) gibt es Spuren durch einen Lagerplatz bei Vilas Ruivas.

18.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Eines der ältesten Zeugnisse für die Besiedlung des heutigen Portugal durch den Homo sapiens stellen die Felszeichnungen von Foz Côa dar.

16.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Die heute weltbekannten Höhlen von Altamira bei Santillana del Mar in Kantabrien, 30 Kilometer westlich von Santander, werden von Menschen zum Wohnen genutzt. Sie werden zum größten und am meisten typischen Beispiel der Kunst der Altsteinzeit durch ihre Felsmalereien und –gravuren. Die Künstler verwendeten Holzkohle und Ocker oder Hämatit zu malen, oft verdünnen Farben, verschiedene Farbtöne und verstärken die Wirkungen von hell und dunkel, auch werden die natürlichen Konturen der Wände genutzt, um einen Eindruck von Dreidimensionalität zu den Themen zu geben. Die mehrfarbige Decke ist das auffälligste und zeigt eine Herde von Bisons in verschiedenen Positionen, zwei Pferde, große Hirsche und offenbar ein Wildschwein. Die Deckengemälde in den Höhlen geben erste Zeugnisse vom künstlerischen Schaffen des Menschen auf der Iberischen Halbinsel.

14.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
  • In der Gegend der El Juyo-Höhle südwestlich der heutigen Stadt Santandér schlagen Menschen einen 35 Zentimeter hohen Kopf aus Stein, der halb Mensch und halb Löwe oder Leopard ist. Anthropologen deuten dieses Kunstwerk als religiöses Relikt und die Höhle, in der es später gefunden wird, als Ritualplatz.
  • In den Spanischen Pyrenäen und in der heutigen französischen Dordogne ritzen Cro-Magnon-Jäger Stiere, Hirsche und Pferde tief in den Höhlen in das Gestein.
13.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Im Gebiet des heutigen Asturien und in Nordportugal existieren Höhlen mit steinzeitlichen Malereien, vor allem mit Tierdarstellungen. Bis heute werden etwa 700 Dolmen gefunden.

6500 BC
Iberische Halbinsel

Auf der Iberischen Halbinsel entstehen verschiedene neolithische, megalithische und bronzezeitliche Kulturen mit zum Teil stadtähnlichen und festungsartigen Großbauten.

6200 BC
Südeuropa / Nordafrika / Sardinien / Korsika / Malta / Iberische Halbinsel

An der östlichen Adriaküste, rund um das westliche Mittelmeer einschließlich Nordafrikas sowie auf den Inseln Korsika, Sardinien, Sizilien und Malta, nicht aber auf den Balearen, kommt die Cardial- oder Impressokultur auf. Dominierendes Element sind stempelartige Abdrücke, die mit der Herzmuschel (Cardium edule) erzeugt werden (daher der Begriff "Cardial-Kultur"). Da in der Folge aber immer mehr Keramik auftaucht, die mit anderen Gegenständen ausgeführte Eindrücke besitzt, wird später der Ausdruck "Impresso-Kultur" eingeführt. Derzeit sind beide Bezeichnungen geläufig. Älteste Abdruckkeramik findet man oft in Höhenlagen oder Höhlen (zum Beispiel Gruta do Caldeirão bei Tomar, Portugal) und, bis auf Ausnahmen, nicht im Hinterland der jeweiligen Küstenregion. Auch in einigen portugiesischen Muschelhaufen finden sich Scherben mit Cardium-Abdrücken, die auch an der Algarve, im Alentejo und an der Mondegomündung vorkommen, eher selten.

5000 BC
Iberische Halbinsel

Beginn der Besiedlung des heute portugiesischen Binnenlandes, die über See erfolgt. Im Alentejo im heutigen Portugal sowie im Gebiet Almería im heutigen Spanien liegen die ältesten megalithischen Strukturen in der Nähe mesolithischer Fundplätze.

4000 BC
Malta / Iberische Halbinsel / Mittel- und Westeuropa / Skandinavien

Auf Malta und Gozo werden aus gewaltigen Steinen geheimnisvolle Bauten errichtet, die überirdisch nachgebauten Höhlenheiligtümern gleichen. Diese Bauten gehören zu den ältesten Tempelbauten der Megalithkultur. Auch auf der Iberischen Halbinsel, wo die Zivilisation beginnt, sowie in den Gebieten des heutigen Deutschlands, der Niederlande, Polens und Skandinaviens entstehen megalithische Bauwerke. Die betreffenden Bauwerke (Megalithanlagen) bestehen aus bearbeiteten oder unbearbeiteten Steinblöcken. Daneben finden sich aufgerichtete Steine, die ein Gewicht bis zu 350 Tonnen (Grand Menhir Brisé), in der Regel aber 15–20 Tonnen haben (Steinsetzungen). Die Bauten bzw. die Steinsetzungen werden im Gebiet des heutigen Deutschlands je nach Ausführung und vermutetem Verwendungszweck als Hünengräber, Dolmen, Ganggräber, Menhire, Steinkisten, Steinkreise bzw. Steinreihen bezeichnet. Auf der iberischen Halbinsel beginnt die Errichtung von Großsteingräbern mit dem Epi-Cardial und setzt sich bis in die kupferzeitliche Almeriakultur fort. Besonders häufig sind Großsteingräber in Portugal und den Randregionen Spaniens, Galicien und Asturien mit Ausnahme der Ostküste.

3500 BC
Nordafrika / Iberische Halbinsel

Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen Irland, Großbritannien und Frankreich unterworfen wurden.

3000 BC
Iberische Halbinsel
  • Iberer wandern über die Straße von Gibraltar, Ligurer über die Pyrenäen auf die Iberische Halbinsel.
  • Im Südosten des heutigen Spanien bildet sich die spätneolithisch-kupferzeitliche Almería-Kultur heraus (Megalith-Gräber, Feuersteingeräte, kupferne Flachbeile).
  • Die älteste Siedlung im Gebiet des heutigen Almería in Spanien in Los Millares beherbergt 1000 Einwohner, die ihren Lebensunterhalt mit der Verarbeitung von Kupfer verdienen. Gegenstände aus diesem Ort verbreiten sich über einen großen Teil der Iberischen Halbinsel.

Europa / Skandinavien / Hellas / Georgien / Armenien / Türkei / Aserbaidschan / Volk der Elamiter / Russland / Mesopotamien / Israel / Iberische Halbinsel
Die Angehörigen der Kurgan-III-Kultur unternehmen eine dritte Auswanderungswelle von der Wolgasteppe aus, die 200 Jahre lang andauern wird. Diese indoeuropäischen Zuzügler verstärken die schon einige Generationen früher nach Mitteleuropa gezogenen Migranten. Damit wird das Gebiet von sogenannten Kurgan-Abkömmlingen insbesondere nach Westen erweitert, bis jenseits des Rheins, nach Norden bis Skandinavien und ins nördliche Russland. Auch in die Gebiete um die Ägäis (Griechenland, West-Anatolien) sowie die Länder südlich des Kaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ost- und Mittel-Anatolien, und den nördlichen Iran). Die Historiker Schmoeckel und Wolf versuchen den Nachweis, sogenannte Kurgangruppen seien bis nach Syrien, Palästina und bis nach Ägypten vorgedrungen (Lit.: Schmoeckel, 1999). Ausgrabungen und die Mythologie zeigen die Verschiebungen der matriarchalen Lebensweise der Urbevölkerung hin zu den Sitten, die ihnen von den patriarchalen Eroberern aufgezwungen werden. Die Mobilität der Kurganvölker basiert auf der Domestikation des Pferdes in dieser Region, sowie die Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen und - am Rand des Waldgürtels - auch Schweinehaltung. Pferde sind den Ackerbauern des Alten Europa zwar bislang nicht unbekannt (Iberische Pferde), bisher wurden diese allerdings nicht domestiziert. Archäologische Funde, untermauert durch eine vergleichende indoeuropäische Sprach- und Mythologieforschung, sprechen für eine die kulturellen Grundfesten erschütternde Kollision zweier Ideologien, Gesellschaftssysteme und Wirtschaftsformen. Durch diesen Zusammenprall der Kulturen verändert sich das Alte Europa nach der Theorie von Gimbutas, und in der späteren europäischen Vorgeschichte und Geschichte gehen vorindoeuropäische und indoeuropäische Elemente ineinander über. Beispielsweise wird in Sprache und Mythologie ein starkes nichtindoeuropäisches Fundament erhalten bleiben.

2500 BC
Iberische Halbinsel

Die Menschen in der Umgebung der heutigen spanischen Stadt Antequera bauen eines des größten Galeriegrabes, das zu den größten Megalithbauten in Europa gehört. Der Hügel der Cueva de Menga hat einen Durchmesser von 25 Metern und ist vier Meter hoch. Die im Hügel liegende Anlage wird aus 31 Megalithen mit einem Gesamtgewicht von rund 1600 Tonnen aufgebaut, von denen die größte Deckenplatte rund 180 Tonnen wiegt und in der Mitte durch eine Reihe von Säulen gestützt wird. Bei dieser vor Ort als Dolmen ausgeschilderten Anlage handelt es sich vom Typ her um ein Galeriegrab oder Passage tomb. Der Hügel ist bis heute gut erhalten.

2000 BC
Iberische Halbinsel
  • Die befestigten Städte der sogenannten El-Argar-Kultur der Iberer im Gebiet des heutigen Spanien zeichnen sich durch ihre aus Kupfer-, Bronze und Silber gefertigten Waffen- und Schmuckstücke aus.
  • Die Laietaner lassen sich an den Hängen den Montijuic in der Gegend des heutigen Barcelona nieder und widmen sich der Landwirtschaft und der Viehzucht.
1907 BC
Keltisches Königreich Irland / Iberische Halbinsel

König Foidhbhgen von Irland wird am Ende des vierten Jahres seiner Herrschaft durch Eochaidh, den Sohn des Erc, ermordet. Eochaidh wird der zehnte König der Firbolgs über Irland. Seine Frau Tailtean (auch Taillte, Tailtiu oder Talti genannt) ist die Tochter von Maghmhor (Magh-Mor), der auf der Iberischen Halbinsel ein König ist.

1700 BC
Iberische Halbinsel / Keltisches Königreich Irland / Gälisches Königreich Irland

Mit den Söhnen des Míl Espáne (abgeleitet von „miles hispaniae“ = Soldat aus Spanien, kurz Miledh) kommen kurz nach dessen Tod die ersten Gälen (Gallier?) mit einer Flotte nach Irland, um den seit fast 200 Jahren regierenden Túatha Dé Dananns die Herrschaft abzunehmen. Die Flotte startet in Brigantia (heute La Coruña). Die Landung der Flotte wird zunächst durch viele Schwierigkeiten verhindert, da die Túatha Dé Danann durch diabolische Künste, Zaubereien und Verzauberungen die Miledhs täuschen. So verwandeln sich die Túatha in die Gestalt von Schweinen, dass die Miledhs, die dies von der See aus sehen, die Insel als „Schweinsinsel“ bezeichnen. Dann senden die Túatha einen so kräftigen „Druidenwind“, dass die Miledh-Flotte weit von der Insel weg treibt und viele Schiffe, unter ihnen fünf der acht Söhne von Mil Espáne, verloren gehen und nie mehr gefunden werden. Unter den verlorenen Söhnen ist auch Ir, nach dem die Insel später benannt wird. Der Druide Amhergin, ebenfalls ein Sohn Míl Espánes, spricht späteren Überlieferungen zufolge seine erste Beschwörung, die den Sturm zum Erliegen bringen soll:
Ich beschwöre dich, irisches Land!
Vielbefahren sei die fruchtbare See,
fruchtbar sei der fruchtübersäte Berghang,
fruchtübersät sei der wasserreiche Wald,
wasserreich sei der Fluss des Wasserfalls, [...]
Nach der geglückten Landung spricht Amergin beim Betreten des Landes (mit dem rechten Fuß zuerst):
[...] Ich bin ein mächtiger Stier.
Ich bin ein Habicht an der Klippe.
Ich bin ein Tautropfen im Sonnenschein.
Ich bin ein Eber an Kraft. [...]
Nur drei Tage nach der Landung findet die Schlacht von Sliabh Mis statt, in der die Witwe von Milesius und Tochter eines Pharao namens Scota fällt. Danach führen die drei Söhne Míl Espánes die Schlacht um Tailtu (heute Teltown) gegen die drei Könige der Túatha Dé Dananns, MacCuill, MacCeacht und Mac Greine weiter. Der Kampf dauert lange Zeit, bis MacCeacht im Kampf durch Éiremhon, MacCuill durch Éimhear, und MacGreine durch Amhergin fallen. Anschließend werden die Ehefrauen der Könige von Túatha und viele Kämpfer getötet, um zu verhindern, dass dieser Stamm jemals wieder die Herrschaft über Irland übernehmen kann. Der keltischen Mythologie zufolge ziehen sich die Überlebenden der Túatha Dé Dananns ins Erdinnere (Síd) oder auf Inseln jenseits des Meeres in die Anderswelt zurück. Éiremhon wird neuer König von Irland und übernimmt die Herrschaft über den nördlichen Teil der Insel. Diese Teilung schlägt der Druide Amhergin vor und führt die Verhandlungen darüber mit seinen leiblichen Brüdern Éiremhon und Éber.

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