Stammesverband der Franken 490: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) heiratet Chlothilde, die Tochter des Königs Chilperich von Burgund. <br> | Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) heiratet Chlothilde, die Tochter des Königs Chilperich von Burgund. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
− | | <center>'''[[Chronik 496|496]]''' <br> [[Datei:Merowinger.gif|50px]] [[Datei:Alamannen.jpg|50px]] [[Datei:Gotenfibel.jpg|50px]] </center> || '''[[Stammesverband der Franken]] / [[Fränkisches Königreich Alamannien]] / [[ | + | | <center>'''[[Chronik 496|496]]''' <br> [[Datei:Merowinger.gif|50px]] [[Datei:Alamannen.jpg|50px]] [[Datei:Gotenfibel.jpg|50px]] </center> || '''[[Stammesverband der Franken]] / [[Fränkisches Königreich Alamannien]] / [[Ostgotenreich]]''' <br> |
Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) wird der erste fränkische Anführer, der mit seinem Heer die Alamannen besiegt. Die Schlacht findet bei Zülpich statt. Durch die Schlacht werden die Alamannen entscheidend geschwächt. Der Eingriff Clovis' I. stärkt seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht ist möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. Die Schlacht von Zülpich ist die zweite Schlacht, die Clovis I. gegen die Alamannen führt. Im Verlauf der Schlacht gelobt der noch heidnische Frankenkönig Clovis seine Taufe für den Fall eines Sieges. Die Alamannen unterwerfen sich, nachdem ihr (namentlich nicht genannter) König gefallen ist. Clovis I. schreibt seinen Erfolg über die Alamannen diesem Versprechen zu, daher glaubt er an die Hilfe Gottes und soll noch in diesem Jahr in Reims zum Christen getauft werden. Auffällig ist die Parallele zu Kaiser Konstantin, der sich Quelltexten zufolge ebenfalls im Zusammenhang mit einer siegreichen Schlacht, der Schlacht bei der Milvischen Brücke gegen Maxentius im Jahr 312, zum Christentum bekehrte. Nach dieser Schlacht gerät das nördliche alamannische Siedlungsgebiet bis zur heutigen Dialektgrenze zwischen Schwaben und Franken unter fränkische Herrschaft. Die restlichen Alamannen stellen sich vorerst unter den Schutz des Ostgotenkönigs Theoderich. Die Bekehrung der Franken unter Clovis hat für die Geschichte des Frankenreiches weitreichende Folgen: Anders als bei den Römern, wo die Hinwendung zum neuen Glauben Sache des Einzelnen ist, ist die Bekehrung zum christlichen Glauben bei den germanischen Völkern oft eine Sache des ganzen Volkes, nach Vorgabe des Königs. Clovis I. bekennt sich zum orthodoxen, athanasischen Katholizismus - im Gegensatz zu den anderen Germanenvölkern, die Arianer wurden - und minimiert so von vornherein das Konfliktpotential mit der galloromanischen Bevölkerung seines neuen Reiches. Das wird zu einer schnellen und weitgehend problemlosen Verschmelzung der Völker führen. <br> | Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) wird der erste fränkische Anführer, der mit seinem Heer die Alamannen besiegt. Die Schlacht findet bei Zülpich statt. Durch die Schlacht werden die Alamannen entscheidend geschwächt. Der Eingriff Clovis' I. stärkt seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht ist möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. Die Schlacht von Zülpich ist die zweite Schlacht, die Clovis I. gegen die Alamannen führt. Im Verlauf der Schlacht gelobt der noch heidnische Frankenkönig Clovis seine Taufe für den Fall eines Sieges. Die Alamannen unterwerfen sich, nachdem ihr (namentlich nicht genannter) König gefallen ist. Clovis I. schreibt seinen Erfolg über die Alamannen diesem Versprechen zu, daher glaubt er an die Hilfe Gottes und soll noch in diesem Jahr in Reims zum Christen getauft werden. Auffällig ist die Parallele zu Kaiser Konstantin, der sich Quelltexten zufolge ebenfalls im Zusammenhang mit einer siegreichen Schlacht, der Schlacht bei der Milvischen Brücke gegen Maxentius im Jahr 312, zum Christentum bekehrte. Nach dieser Schlacht gerät das nördliche alamannische Siedlungsgebiet bis zur heutigen Dialektgrenze zwischen Schwaben und Franken unter fränkische Herrschaft. Die restlichen Alamannen stellen sich vorerst unter den Schutz des Ostgotenkönigs Theoderich. Die Bekehrung der Franken unter Clovis hat für die Geschichte des Frankenreiches weitreichende Folgen: Anders als bei den Römern, wo die Hinwendung zum neuen Glauben Sache des Einzelnen ist, ist die Bekehrung zum christlichen Glauben bei den germanischen Völkern oft eine Sache des ganzen Volkes, nach Vorgabe des Königs. Clovis I. bekennt sich zum orthodoxen, athanasischen Katholizismus - im Gegensatz zu den anderen Germanenvölkern, die Arianer wurden - und minimiert so von vornherein das Konfliktpotential mit der galloromanischen Bevölkerung seines neuen Reiches. Das wird zu einer schnellen und weitgehend problemlosen Verschmelzung der Völker führen. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" |
Aktuelle Version vom 8. Dezember 2017, 14:20 Uhr
STAMMESVERBAND DER FRANKEN
Dekade 490-499
Hauptseite | ||
Jahres-Chroniken | ||
Länderchroniken |
frühere Chroniken Deutschlands | ||||||||||||||||||||
Volk der Germanen | ||||||||||||||||||||
Germania Magna | ||||||||||||||||||||
Chronik des Stammesverbandes der Franken 200-511 | ||||||||||||||||||||
390 / 400 / 410 / 420 / 430 / 440 / 450 / 460 / 470 / 480 | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken
| ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken / Königreich Burgund Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) heiratet Chlothilde, die Tochter des Königs Chilperich von Burgund. | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken / Fränkisches Königreich Alamannien / Ostgotenreich Der fränkische König Clovis I. (Chlodwig I.) wird der erste fränkische Anführer, der mit seinem Heer die Alamannen besiegt. Die Schlacht findet bei Zülpich statt. Durch die Schlacht werden die Alamannen entscheidend geschwächt. Der Eingriff Clovis' I. stärkt seine Position bei den Rheinfranken. Der Austragungsort der Schlacht ist möglicherweise die Wollersheimer Heide zwischen Langendorf (Zülpich) und Wollersheim (Nideggen), etwa 60 km östlich der heutigen deutsch-belgischen Grenze. Die Schlacht von Zülpich ist die zweite Schlacht, die Clovis I. gegen die Alamannen führt. Im Verlauf der Schlacht gelobt der noch heidnische Frankenkönig Clovis seine Taufe für den Fall eines Sieges. Die Alamannen unterwerfen sich, nachdem ihr (namentlich nicht genannter) König gefallen ist. Clovis I. schreibt seinen Erfolg über die Alamannen diesem Versprechen zu, daher glaubt er an die Hilfe Gottes und soll noch in diesem Jahr in Reims zum Christen getauft werden. Auffällig ist die Parallele zu Kaiser Konstantin, der sich Quelltexten zufolge ebenfalls im Zusammenhang mit einer siegreichen Schlacht, der Schlacht bei der Milvischen Brücke gegen Maxentius im Jahr 312, zum Christentum bekehrte. Nach dieser Schlacht gerät das nördliche alamannische Siedlungsgebiet bis zur heutigen Dialektgrenze zwischen Schwaben und Franken unter fränkische Herrschaft. Die restlichen Alamannen stellen sich vorerst unter den Schutz des Ostgotenkönigs Theoderich. Die Bekehrung der Franken unter Clovis hat für die Geschichte des Frankenreiches weitreichende Folgen: Anders als bei den Römern, wo die Hinwendung zum neuen Glauben Sache des Einzelnen ist, ist die Bekehrung zum christlichen Glauben bei den germanischen Völkern oft eine Sache des ganzen Volkes, nach Vorgabe des Königs. Clovis I. bekennt sich zum orthodoxen, athanasischen Katholizismus - im Gegensatz zu den anderen Germanenvölkern, die Arianer wurden - und minimiert so von vornherein das Konfliktpotential mit der galloromanischen Bevölkerung seines neuen Reiches. Das wird zu einer schnellen und weitgehend problemlosen Verschmelzung der Völker führen. | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken Zehn Jahre nach der Verlegung der Hauptstadt des Merowingerreiches von Tournai nach Soissons in der Picardie im heutigen Nordfrankreich verlegt König Clovis I. (Chlodwig I.) die Hauptstadt abermals und endgültig nach Paris. Soissons bleibt eine Regionalhauptstadt. | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken / Fränkisches Königreich Alamannien Nach einem Sieg der Franken über die Alamannen lässt sich der Merowingerkönig Clovis I. taufen. | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken / Ostgotenreich Andelfieda, die 30 Jahre alte zweite Tochter des vor 18 Jahren verstorbenen fränkischen Königs Childerich I. und Schwester des derzeitigen Königs der Merowinger Chlovis I., heiratet in Reims Theoderich, den König der Ostgoten. | ||||||||||||||||||||
Stammesverband der Franken | ||||||||||||||||||||
Stammesverbandes der Franken der Dekaden ... |
500 / 510 | |||||||||||||||||||
ab 511 / 520 / 530 / 540 / 550 / 560 / 570 / 580 / 590 | ||||||||||||||||||||
Übersicht über das Fränkische Reich 511-843 | ||||||||||||||||||||
spätere Chroniken Deutschlands | ||||||||||||||||||||
|