Olympische Spiele 1916: Unterschied zwischen den Versionen
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Der russische General und Militärpädagoge Alexej Dmitrijewitsch Butowski (* 9. Juni 1838 im Gouvernement Poltawa, heute Ukraine) stirbt in Petrograd. Butowski war Gründungsmitglied des Internationalen Olympischen Komitees im Jahre 1894. In Vorbereitung auf die ersten Olympischen Spiele 1896 in Athen startete Butovsi eine Kampagne zur Entsendung russischer Sportler zu den Olympischen Spielen. Sie blieb jedoch erfolglos. Kein Sportler aus Russland nahm an den Wettkämpfen teil. So war Butowskiy einziger Vertreter Russlands bei den Spielen. Er verfolgte die Olympischen Spiele sehr intensiv und schrieb anschließend ein Buch mit dem Titel ''Athen im Frühling 1896''. Dieses Werk mit vielen detaillierten Beschreibungen über den Verlauf und die Feierlichkeiten ist eines der wenigen Zeitzeugenberichte, die das Geschehen der ersten Olympischen Spiele umfassend wiedergeben. Butowskis Bemühungen um eine Beteiligung Russlands an Olympischen Spielen blieb auch nach 1896 zunächst von Erfolglosigkeit geprägt. Möglicherweise war dies der Grund für sein Ausscheiden 1900 aus dem IOC. Die wahren Gründe liegen aber im Dunkel. Trotzdem blieb Butowski der olympischen Bewegung und auch Pierre de Coubertin verbunden. So nahm er 1905 am III. Olympischen Kongress in Brüssel teil, über den er anschließend einen allgemein beachteten Bericht verfasste. Schließlich kam es 1911 dank seines Engagements auch zur Gründung des Nationalen Olympischen Komitees Russlands (Olimpijski Komitet Rossii). Die Leibeserziehung war für Butowski inzwischen ein grundlegendes pädagogisches Mittel geworden, dessen Verbreitung und Einführung an möglichst vielen Lehranstalten es zu erreichen galt. So beschränkte er seine Lehrtätigkeit nicht mehr nur auf militärische Schulen. 1910 unterrichtete er an der neu eingerichteten Turn- und Fechtschule in Sankt Petersburg. Für die Verbreitung seiner Theorien und Methodiken schrieb er zahlreiche Bücher und Berichte, die heute als wichtiger Beleg für den Wandel des Erziehungssystems jener Zeit gelten. <br> | Der russische General und Militärpädagoge Alexej Dmitrijewitsch Butowski (* 9. Juni 1838 im Gouvernement Poltawa, heute Ukraine) stirbt in Petrograd. Butowski war Gründungsmitglied des Internationalen Olympischen Komitees im Jahre 1894. In Vorbereitung auf die ersten Olympischen Spiele 1896 in Athen startete Butovsi eine Kampagne zur Entsendung russischer Sportler zu den Olympischen Spielen. Sie blieb jedoch erfolglos. Kein Sportler aus Russland nahm an den Wettkämpfen teil. So war Butowskiy einziger Vertreter Russlands bei den Spielen. Er verfolgte die Olympischen Spiele sehr intensiv und schrieb anschließend ein Buch mit dem Titel ''Athen im Frühling 1896''. Dieses Werk mit vielen detaillierten Beschreibungen über den Verlauf und die Feierlichkeiten ist eines der wenigen Zeitzeugenberichte, die das Geschehen der ersten Olympischen Spiele umfassend wiedergeben. Butowskis Bemühungen um eine Beteiligung Russlands an Olympischen Spielen blieb auch nach 1896 zunächst von Erfolglosigkeit geprägt. Möglicherweise war dies der Grund für sein Ausscheiden 1900 aus dem IOC. Die wahren Gründe liegen aber im Dunkel. Trotzdem blieb Butowski der olympischen Bewegung und auch Pierre de Coubertin verbunden. So nahm er 1905 am III. Olympischen Kongress in Brüssel teil, über den er anschließend einen allgemein beachteten Bericht verfasste. Schließlich kam es 1911 dank seines Engagements auch zur Gründung des Nationalen Olympischen Komitees Russlands (Olimpijski Komitet Rossii). Die Leibeserziehung war für Butowski inzwischen ein grundlegendes pädagogisches Mittel geworden, dessen Verbreitung und Einführung an möglichst vielen Lehranstalten es zu erreichen galt. So beschränkte er seine Lehrtätigkeit nicht mehr nur auf militärische Schulen. 1910 unterrichtete er an der neu eingerichteten Turn- und Fechtschule in Sankt Petersburg. Für die Verbreitung seiner Theorien und Methodiken schrieb er zahlreiche Bücher und Berichte, die heute als wichtiger Beleg für den Wandel des Erziehungssystems jener Zeit gelten. <br> | ||
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+ | Ioannis Georgiadis, der griechische Olympiasieger im Säbelfechten 1896 und 1906, inzwischen Professor für Forensik und Gründer des Leichenschauhauses von Athen, wird in den Vorstand des griechischen Nationalen Olympischen Komitees aufgenommen. <br> | ||
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+ | Der vor 22 Jahren ins britische Exil gegangene deutsche Olympiasieger von 1896 Carl Schuhmann, wird aufgefordert, nach Deutschland zu re-emigrieren. <br> | ||
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Das Ansehen des bömischen IOC-Gründungsmitgliedes Jiři Guth erreicht seinen Höhepunkt, als er der Protokollchef des ersten Präsidenten des neuen Staates Tschechoslowakei, Tomáš Garrigue Masaryk, wird. Außerdem nimmt Guth die Wahl zum Generalsekretär des Internationalen Olympischen Komitees an. Er nennt sich nun Jiří Stanislav Guth-Jarkovský und legt sich eine Reihe verschiedener Pseudonyme zu, unter denen er verschiedene Publikationen, Romane, Reisebeschreibungen und Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Auch wird er als Übersetzer berühmter Autoren, wie René Descartes, Émile Zola oder Guy de Maupassant bekannt. <br> | Das Ansehen des bömischen IOC-Gründungsmitgliedes Jiři Guth erreicht seinen Höhepunkt, als er der Protokollchef des ersten Präsidenten des neuen Staates Tschechoslowakei, Tomáš Garrigue Masaryk, wird. Außerdem nimmt Guth die Wahl zum Generalsekretär des Internationalen Olympischen Komitees an. Er nennt sich nun Jiří Stanislav Guth-Jarkovský und legt sich eine Reihe verschiedener Pseudonyme zu, unter denen er verschiedene Publikationen, Romane, Reisebeschreibungen und Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Auch wird er als Übersetzer berühmter Autoren, wie René Descartes, Émile Zola oder Guy de Maupassant bekannt. <br> | ||
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Auf der 17. Session des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne wird eine Entscheidung über den Austragungsort der VII. Olympischen Spiele 1920 getroffen. Baron Pierre de Coubertin, der Godefroy de Blonay wieder als Präsident des IOC ablöst, wünscht sich Belgien als Gastgeberland, weil es im Weltkrieg besonders schwer unter den Kriegshandlungen gelitten habe. Um Antwerpens Chancen für die Austragung der Spiele zu erhöhen, zieht Lyon seine Bewerbung zurück. Schließlich setzt sich die belgische Stadt gegen Amsterdam, Atlanta, Budapest, Cleveland, Havanna und Philadelphia durch. Budapest galt als Favorit bei dieser Ausscheidung; möglicherweise gibt das Statement des alten neuen Vorsitzenden den Ausschlag bei der Entscheidung der Mitglieder. <br> | Auf der 17. Session des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne wird eine Entscheidung über den Austragungsort der VII. Olympischen Spiele 1920 getroffen. Baron Pierre de Coubertin, der Godefroy de Blonay wieder als Präsident des IOC ablöst, wünscht sich Belgien als Gastgeberland, weil es im Weltkrieg besonders schwer unter den Kriegshandlungen gelitten habe. Um Antwerpens Chancen für die Austragung der Spiele zu erhöhen, zieht Lyon seine Bewerbung zurück. Schließlich setzt sich die belgische Stadt gegen Amsterdam, Atlanta, Budapest, Cleveland, Havanna und Philadelphia durch. Budapest galt als Favorit bei dieser Ausscheidung; möglicherweise gibt das Statement des alten neuen Vorsitzenden den Ausschlag bei der Entscheidung der Mitglieder. <br> | ||
Die Verlierer des Weltkrieges Deutschland, Österreich, Bulgarien und die Türkei werden von diesen Spielen ausgeschlossen, Sowjetrussland lehnt die Teilnahme an den Spielen ab. Zum ersten Mal werden Finnen unter einer eigenen finnischen Flagge antreten, da Finnland 1917 unabhängig von Russland wurden. <br> | Die Verlierer des Weltkrieges Deutschland, Österreich, Bulgarien und die Türkei werden von diesen Spielen ausgeschlossen, Sowjetrussland lehnt die Teilnahme an den Spielen ab. Zum ersten Mal werden Finnen unter einer eigenen finnischen Flagge antreten, da Finnland 1917 unabhängig von Russland wurden. <br> | ||
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+ | Der erfolgreiche Athlet und Siegermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Athen Hermann Weingärtner stirbt an einem Herzschlag, den er erleidet, als er mit einem Kahn von Ziegenwerder an das Oderufer der Bischofsstraße übersetzt. Weingärtner wurde 55 Jahre alt. <br> | ||
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Version vom 27. Juli 2018, 16:36 Uhr
VI. OLYMPIADE 1906
Austragungsort: CHARLOTTENBURG BEI BERLIN
Stadion: Deutsches Stadion in Charlottenburg
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Olympische Spiele / Deutsches Reich Aufgrund des Krieges in Europa werden die Olympischen Spiele 1916 abgesagt. IOC-Präsident Pierre de Coubertin hatte bei der Vergabe am 4. Juli 1912 Berlin favorisiert, denn er meinte, dies könne im Sinne der Völkerverständigung dazu beitragen, den drohenden Krieg zu verhindern. Dies glückte zwar nicht, aber die Spiele wurden – in der Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende – nicht sofort abgesagt. Als Wettkampfstätte der Spiele war im Grunewald auf dem Gebiet der eigenständigen Stadt Charlottenburg das 1913 eingeweihte Deutsche Stadion errichtet worden, der Vorgängerbau des Berliner Olympiastadions. | ||||
Olympische Spiele / Russisches Kaiserreich Der russische General und Militärpädagoge Alexej Dmitrijewitsch Butowski (* 9. Juni 1838 im Gouvernement Poltawa, heute Ukraine) stirbt in Petrograd. Butowski war Gründungsmitglied des Internationalen Olympischen Komitees im Jahre 1894. In Vorbereitung auf die ersten Olympischen Spiele 1896 in Athen startete Butovsi eine Kampagne zur Entsendung russischer Sportler zu den Olympischen Spielen. Sie blieb jedoch erfolglos. Kein Sportler aus Russland nahm an den Wettkämpfen teil. So war Butowskiy einziger Vertreter Russlands bei den Spielen. Er verfolgte die Olympischen Spiele sehr intensiv und schrieb anschließend ein Buch mit dem Titel Athen im Frühling 1896. Dieses Werk mit vielen detaillierten Beschreibungen über den Verlauf und die Feierlichkeiten ist eines der wenigen Zeitzeugenberichte, die das Geschehen der ersten Olympischen Spiele umfassend wiedergeben. Butowskis Bemühungen um eine Beteiligung Russlands an Olympischen Spielen blieb auch nach 1896 zunächst von Erfolglosigkeit geprägt. Möglicherweise war dies der Grund für sein Ausscheiden 1900 aus dem IOC. Die wahren Gründe liegen aber im Dunkel. Trotzdem blieb Butowski der olympischen Bewegung und auch Pierre de Coubertin verbunden. So nahm er 1905 am III. Olympischen Kongress in Brüssel teil, über den er anschließend einen allgemein beachteten Bericht verfasste. Schließlich kam es 1911 dank seines Engagements auch zur Gründung des Nationalen Olympischen Komitees Russlands (Olimpijski Komitet Rossii). Die Leibeserziehung war für Butowski inzwischen ein grundlegendes pädagogisches Mittel geworden, dessen Verbreitung und Einführung an möglichst vielen Lehranstalten es zu erreichen galt. So beschränkte er seine Lehrtätigkeit nicht mehr nur auf militärische Schulen. 1910 unterrichtete er an der neu eingerichteten Turn- und Fechtschule in Sankt Petersburg. Für die Verbreitung seiner Theorien und Methodiken schrieb er zahlreiche Bücher und Berichte, die heute als wichtiger Beleg für den Wandel des Erziehungssystems jener Zeit gelten. | ||||
Olympische Spiele / Königreich Griechenland / Österreichisch-Ungarische Monarchie Ioannis Georgiadis, der griechische Olympiasieger im Säbelfechten 1896 und 1906, inzwischen Professor für Forensik und Gründer des Leichenschauhauses von Athen, wird in den Vorstand des griechischen Nationalen Olympischen Komitees aufgenommen. | ||||
Olympische Spiele / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Deutsches Reich Der vor 22 Jahren ins britische Exil gegangene deutsche Olympiasieger von 1896 Carl Schuhmann, wird aufgefordert, nach Deutschland zu re-emigrieren. | ||||
Olympische Spiele / Königreich Griechenland / Tschechoslowakische Republik Das Ansehen des bömischen IOC-Gründungsmitgliedes Jiři Guth erreicht seinen Höhepunkt, als er der Protokollchef des ersten Präsidenten des neuen Staates Tschechoslowakei, Tomáš Garrigue Masaryk, wird. Außerdem nimmt Guth die Wahl zum Generalsekretär des Internationalen Olympischen Komitees an. Er nennt sich nun Jiří Stanislav Guth-Jarkovský und legt sich eine Reihe verschiedener Pseudonyme zu, unter denen er verschiedene Publikationen, Romane, Reisebeschreibungen und Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Auch wird er als Übersetzer berühmter Autoren, wie René Descartes, Émile Zola oder Guy de Maupassant bekannt. | ||||
Olympische Spiele / Schweizerische Eidgenossenschaft Auf der 17. Session des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne wird eine Entscheidung über den Austragungsort der VII. Olympischen Spiele 1920 getroffen. Baron Pierre de Coubertin, der Godefroy de Blonay wieder als Präsident des IOC ablöst, wünscht sich Belgien als Gastgeberland, weil es im Weltkrieg besonders schwer unter den Kriegshandlungen gelitten habe. Um Antwerpens Chancen für die Austragung der Spiele zu erhöhen, zieht Lyon seine Bewerbung zurück. Schließlich setzt sich die belgische Stadt gegen Amsterdam, Atlanta, Budapest, Cleveland, Havanna und Philadelphia durch. Budapest galt als Favorit bei dieser Ausscheidung; möglicherweise gibt das Statement des alten neuen Vorsitzenden den Ausschlag bei der Entscheidung der Mitglieder. | ||||
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Olympische Spiele / Deutsches Reich Der erfolgreiche Athlet und Siegermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Athen Hermann Weingärtner stirbt an einem Herzschlag, den er erleidet, als er mit einem Kahn von Ziegenwerder an das Oderufer der Bischofsstraße übersetzt. Weingärtner wurde 55 Jahre alt. | |||
1896 - 1900 - 1904 - 1906 - 1908 - 1912 - 1916 - 1920 - 1924 - 1928 - 1932 - 1936 - 1940 - 1944 - 1948 - 1952 - 1956 - 1960 - 1964 - 1968 - 1972 - 1976 - 1980 - 1984 - 1988 - 1992 - 1996 - 2000 - 2004 - 2008 - 2012 - 2016 - 2020 - 2024 - 2028 | ||||
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