Königreich Ägypten 5000 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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* In Ägypten beginnt das Neolithikum (Jungsteinzeit), in der die Grundlagen der späteren Hochkultur gelegt werden und erste Anfänge des Götter- und Jenseitsglaubens hervortreten. Die ältesten neolithischen Kulturen Ägyptens finden sich im Fayyum (Fayum-A-Kultur). Die dort lebenden Bauern siedeln in kleinen Ortschaften am Rande des Fayumsees, bauen Getreide an und lagern dies in Silos unter der Erde. Steinwerkzeuge und simple Tonwaren sind bezeugt. Hier gibt es auch die ältesten Belege von Webkunst in Ägypten. Im Nildelta entstehen erste Siedlungen. | * In Ägypten beginnt das Neolithikum (Jungsteinzeit), in der die Grundlagen der späteren Hochkultur gelegt werden und erste Anfänge des Götter- und Jenseitsglaubens hervortreten. Die ältesten neolithischen Kulturen Ägyptens finden sich im Fayyum (Fayum-A-Kultur). Die dort lebenden Bauern siedeln in kleinen Ortschaften am Rande des Fayumsees, bauen Getreide an und lagern dies in Silos unter der Erde. Steinwerkzeuge und simple Tonwaren sind bezeugt. Hier gibt es auch die ältesten Belege von Webkunst in Ägypten. Im Nildelta entstehen erste Siedlungen. | ||
* Der ägyptische Kalender wird optimiert. Das Jahr wird jetzt auf 360 Tage zu zwölf Monaten von jeweils 30 Tagen festgelegt. | * Der ägyptische Kalender wird optimiert. Das Jahr wird jetzt auf 360 Tage zu zwölf Monaten von jeweils 30 Tagen festgelegt. | ||
* In Hierakonpolis entstehen die ältesten bisher bekannten Schiffsdarstellungen. Sie zeigen ein Papyrusschiff mit hochgezogenem Heck, einem Steuerruder und einigen hüttenartigen Aufbauten. Vornehmlich für die Fahrt auf dem Nil, aber auch für Fahrten über das Mittelmeer und das Rote Meer werden Schiffe mit einem Mast und einem großen Rahsegel eingesetzt. Das Segel ist bereits drehbar gelagert, so dass die Schiffe auch bei seitlichem Wind segeln können. Fast ebenso alt dürfte die Schiffsdarstellung auf einer Bestattungsurne aus Luxor sein, auf der erstmals ein Segel abgebildet ist. | * In Hierakonpolis entstehen die ältesten bisher bekannten Schiffsdarstellungen. Sie zeigen ein Papyrusschiff mit hochgezogenem Heck, einem Steuerruder und einigen hüttenartigen Aufbauten. Vornehmlich für die Fahrt auf dem Nil, aber auch für Fahrten über das Mittelmeer und das Rote Meer werden Schiffe mit einem Mast und einem großen Rahsegel eingesetzt. Das Segel ist bereits drehbar gelagert, so dass die Schiffe auch bei seitlichem Wind segeln können. Fast ebenso alt dürfte die Schiffsdarstellung auf einer Bestattungsurne aus Luxor sein, auf der erstmals ein Segel abgebildet ist. | ||
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* Etwa 45 Kilometer nordwestlich des heutigen Kairo entsteht die Merimde-Kultur. Die erste Siedlung, die Ursiedlung, die in den Anfang des ägyptischen keramischen Neolithikums einzuordnen ist, weist durch ihr Fundgut südwestasiatische Wurzeln auf. Fassbar werden diese Beziehungen in der ornamentierten Keramik (Fischgrätmuster), dem Vorkommen von flachen und abgesetzten Böden von Gefäßen, der Gestaltung von Geschossspitzen (gestielte Pfeilspitzen) und dem Gebrauch von Muscheln aus dem Roten Meer als Schmuckanhänger.Die Keramik der Ursiedlung umfasst größtenteils einfache Teller-, Schalen- und Kumpfformen, die sich in eine in dunklen Rottönen polierte und in eine meist in orangebraunen Tönungen erscheinende, geglättete Gattung gliedert. Bei den Gefäßen ist der Rundboden vorherrschend, nur gelegentlich kommt der Flachboden vor. Der Rand der Keramik endigt in der Regel spitz zulaufend. Besonderheiten der Ursiedlungs-Keramik sind Gefäße zum kultischen Gebrauch wie zylindrische Becken mit ausgeprägten Standringen, „Altärchen“, Miniatur- und Henkelgefäße. Die Steingeräteherstellung der Ursiedlung ist in wesentlichen Teilen geprägt durch eine spezielle Klingen-Abschlagtechnik, durch die unterschieliche Werkzeuge hergestellt werden. Typisch sind aus Spänen hergestellte Bohrer mit einer Spitze. Sehr zahlreich vertreten sind Grobgeräte, unter denen einseitig bearbeitete Schaber später hier am häufigsten gefunden werden. Tausende Jahre später werden ein menschlich gestaltetes Idol, Stierplastiken, Schmuck in Form von bearbeiteten Süßwassermuscheln und Anhänger aus marinen Mollusken, Straußeneiperlen, Knochenartefakte mit feinen Ösen, ein durchbohrter Rinderzahn, Schliffartefakte aus Hartgesteinen, Rötel zur Körperbemalung und Mahl- und Reibsteine gefunden werden. Vor allem die Muscheln und Mollusken weisen auf weitreichende externe Beziehungen zu Kulturen des Roten Meeres hin, da manche Arten nur in ganz bestimmten Regionen zu finden sind. | * Etwa 45 Kilometer nordwestlich des heutigen Kairo entsteht die Merimde-Kultur. Die erste Siedlung, die Ursiedlung, die in den Anfang des ägyptischen keramischen Neolithikums einzuordnen ist, weist durch ihr Fundgut südwestasiatische Wurzeln auf. Fassbar werden diese Beziehungen in der ornamentierten Keramik (Fischgrätmuster), dem Vorkommen von flachen und abgesetzten Böden von Gefäßen, der Gestaltung von Geschossspitzen (gestielte Pfeilspitzen) und dem Gebrauch von Muscheln aus dem Roten Meer als Schmuckanhänger.Die Keramik der Ursiedlung umfasst größtenteils einfache Teller-, Schalen- und Kumpfformen, die sich in eine in dunklen Rottönen polierte und in eine meist in orangebraunen Tönungen erscheinende, geglättete Gattung gliedert. Bei den Gefäßen ist der Rundboden vorherrschend, nur gelegentlich kommt der Flachboden vor. Der Rand der Keramik endigt in der Regel spitz zulaufend. Besonderheiten der Ursiedlungs-Keramik sind Gefäße zum kultischen Gebrauch wie zylindrische Becken mit ausgeprägten Standringen, „Altärchen“, Miniatur- und Henkelgefäße. Die Steingeräteherstellung der Ursiedlung ist in wesentlichen Teilen geprägt durch eine spezielle Klingen-Abschlagtechnik, durch die unterschieliche Werkzeuge hergestellt werden. Typisch sind aus Spänen hergestellte Bohrer mit einer Spitze. Sehr zahlreich vertreten sind Grobgeräte, unter denen einseitig bearbeitete Schaber später hier am häufigsten gefunden werden. Tausende Jahre später werden ein menschlich gestaltetes Idol, Stierplastiken, Schmuck in Form von bearbeiteten Süßwassermuscheln und Anhänger aus marinen Mollusken, Straußeneiperlen, Knochenartefakte mit feinen Ösen, ein durchbohrter Rinderzahn, Schliffartefakte aus Hartgesteinen, Rötel zur Körperbemalung und Mahl- und Reibsteine gefunden werden. Vor allem die Muscheln und Mollusken weisen auf weitreichende externe Beziehungen zu Kulturen des Roten Meeres hin, da manche Arten nur in ganz bestimmten Regionen zu finden sind. | ||
* In Unterägypten kommt ebenfalls die Omari-Kultur auf, die hauptsächlich von einer Reihe von Fundorten nahe Kairo bekannt ist, obwohl auch an anderen Orten vereinzelte Funde belegt sind. Die Omari-Kultur wurde 1924 von Amin El-Omari entdeckt, nach dem sowohl Fundort als auch Kultur benannt sind. Die Omari-Leute leben in Siedlungen, führen Bestattungen durch, wobei die Toten meist mit dem Kopf nach Süden bestattet werden und nur wenige Beigaben bekommen (ein einzelner Topf ist die Regel). Da sich die Gräber kaum in Ausstattung und Größe voneinander unterscheiden, kann man auf eine geringe soziale Differenzierung schließen. Die Omari-Leute sind offenbar Bauern, die Weizen anbauen sowie Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen halten. Sie jagen und verzehren Nilpferde und auch Fische. | * In Unterägypten kommt ebenfalls die Omari-Kultur auf, die hauptsächlich von einer Reihe von Fundorten nahe Kairo bekannt ist, obwohl auch an anderen Orten vereinzelte Funde belegt sind. Die Omari-Kultur wurde 1924 von Amin El-Omari entdeckt, nach dem sowohl Fundort als auch Kultur benannt sind. Die Omari-Leute leben in Siedlungen, führen Bestattungen durch, wobei die Toten meist mit dem Kopf nach Süden bestattet werden und nur wenige Beigaben bekommen (ein einzelner Topf ist die Regel). Da sich die Gräber kaum in Ausstattung und Größe voneinander unterscheiden, kann man auf eine geringe soziale Differenzierung schließen. Die Omari-Leute sind offenbar Bauern, die Weizen anbauen sowie Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen halten. Sie jagen und verzehren Nilpferde und auch Fische. |
Version vom 11. September 2018, 18:01 Uhr
KÖNIGREICH ÄGYPTEN
Chronik 5000 bis 4501 BC
Vordynastische Zeit (seit 5600 BC)
Ein Hauptort ist noch nicht benannt.
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