Mesopotamien 7500 BC: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. September 2018, 16:59 Uhr
DIE GESCHICHTE MESOPOTAMIENS VON 7500 BIS 5001 BC
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Geschichte Mesopotamiens bis 10.000 BC / 9999-7501 BC | |
Mesopotamien Die Völker Mesopotamiens beginnen damit, Ton zu brennen. Das bedeutet, dass sie nunmehr Werkzeuge und Geschirr benutzen. Der gebrannte Ton wird die Voraussetzung zur Entwicklung einer Schrift schaffen. Doch noch vor der Entwicklung der Schrift beginnt man in der Wirtschaft, mittels des Tons zu inventarisieren und dafür mit Tonmarkern (Tokens) zu zählen. | |
Vorderasien Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend von Ugarit (heute: Ra's Schamra) im heutigen Nord-Syrien datieren ins 7. Jahrtausend BC und stammen aus dem frühen Neolithikum (Jungsteinzeit) Anatoliens bei Can Hasan, Taurusgebirge. In Anatolien beginnt die Kupferzeit. | |
Mesopotamien Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut. In Mesopotamien leben die Ubaid, die Halaf und die sogenannten Prä-Halaf, die allesamt Vorfahren der Sumerer sind. Das erste bisher festgestellte Bewässerungssystem wird in der Gegend um Halabja (Süd-Kurdistan) gebaut. | |
Mesopotamien Im Norden des heutigen Irak sowie im heutigen Syrien bildet sich die Hassuna-Kultur heraus. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kommt es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur. Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt und wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die archaische Hassuna-Ware steht stark in der Tradition der Umm-Dabaghiya-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, sind typisch. Die Standard-Hassuna-Ware ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als husking trays bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt. In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich nur dort Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten finden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I haben diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthalten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna haben Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besitzen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilen. Neben den Rundbauten finden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m² und Wanddicken von bis zu 35 cm bestehen. Während zunächst jeweils etwa 3-5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befinden, einen Komplex heute noch unklarer Funktion bilden, steigt die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände sind offenbar Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn. Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammen überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet werden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen werden später in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich werden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Werkzeuge aus Flint dominieren diejenigen aus Obsidian deutlich. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gibt es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen werden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet werden können. Aus Ton werden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet sind, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Die später gefundenen Tierüberreste setzen sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassen domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. | |
Mesopotamien
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Mesopotamien In Assyrien entstehen die frühesten Siedlungen. In Tschoga Mami wird das weltweit erste Bewässerungssystem entwickelt. Die "Obed-Zeit" oder auch "Obed-Kultur" beginnt in Tell el-Obed, einem Siedlungshügel (Tell) in Mesopotamien und wird bis 3500 BC dauern. Definiert wird die Obed-Phase durch die Keramik. Ihre Verzierung besteht aus dunklen, umlaufenden Bändern und dazwischen eingefügten Mustern. Das Musterrepertoire ist gegenüber früherer Perioden merklich vereinfacht. Die Ausführung der Zeichnungen deutet auf die Nutzung einer drehbaren Arbeitsplatte (Tournette), jedoch noch keiner sich drehenden Töpferscheibe. Die Keramik wird zunächst nur im Süden Babyloniens hergestellt. In dieser Periode wird in Mittelmesopotamien Landwirtschaft bereits mit Hilfe künstlicher Bewässerung betrieben. Die bekanntesten Siedlungen dieser Periode sind Eridu, Ur und das namensgebende Tell el-Obed. Es tritt ein Haus mit neuartigem Grundriss auf, das Mittelsaalhaus. Hier dient ein zentraler Raum als funktionales Zentrum und Verteiler zu den angrenzenden Räumen. Bitumen als Dichtmaterial für Schiffe ist ebenfalls bekannt. Es existiert ein Handel zwischen as-Sabiyah im heutigen Kuwait, das am Rande einer Lagune liegt, und Tell el-Obed. Es spricht einiges dafür, dass die Keramik von Obed, die man entlang der arabischen Halbinsel bis nach Bahrain und Katar und am anderen Ufer des Persischen Golfs gebraucht, über das Meer und nicht auf dem Landweg befördert wird. Neu scheinen auch die sich in unterschiedlichen Bauten ausdrückenden Statusunterschiede zu sein. Ebenso finden sich zentrale Gemeinschaftsbauten, die offensichtlich nicht für den Kult verwendet wurden. Besonders aufschlussreich ist hier das heute komplett ergrabene Tell Abade. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Entwicklung einer politischen und/oder religiösen Elite schon vollzogen hat, also eine Hierarchisierung stattfinden konnte. Erstmals bilden sich offenbar auch überregionale Zentren heraus. So existieren in Tepe Gaura drei große Zentralbauten (möglicherweise „Tempel“), die unmöglich nur für eine Siedlung dieser Größe bestimmt sein können. Es ist anzunehmen, dass dieser Ort das kultische Zentrum der Region ist. Insgesamt ist der Befund durch das Fehlen weiterer aussagekräftiger Funde bisher noch unvollständig und unscharf. Nur in der Susiana kann man ein überregional kultisches Zentrum mit großer Sicherheit nachweisen. In der Wirtschaft werden bereits Kontrollmechanismen angewendet, was sich durch die Funde von Zählmarken und Stempelsiegeln in einer großer Bandbreite an Mustern belegen lässt, die vor allem an Terrakotten von kleinen Menschen und Tieren gefunden wurden. Auch die Anlage von Bewässerungskanälen – allerdings im Regenfeldbau – wird später nachgewiesen. Warum diese Kultur im Vergleich zu ihren Vorgängern so weit verbreitet ist, ist umstritten. Neuere Theorien gehen von einer gleichzeitigen, konvergierenden Entwicklung bei unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus. Nicht unbeeinflusst voneinander, aber doch eigenständig, könnten sich die sozio-ökonomischen Strukturen parallel entwickelt und ausgedrückt haben, eher durch den kulturellen Austausch als durch einwandernde Gruppen veranlasst. | |
Mesopotamien
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über biblischen Ereignisse, die sich in Mesopotamien zutrugen, siehe auch unter Israel - Vorzeit | |
5000-4501 BC / 4500-4001 BC / 4000-3501 BC |
3500-2356 BC | Reich der Amoriter (Syrien) |
Land Subartu (Nord-Mesopotamien) |
Reich der Sumerer (Sumerische Stadtstaaten) | ||||||
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2356-2193 BC | Akkadisches Großreich | ||||||||
2193-2109 BC | Königreich Gutium | ||||||||
2109-2007 BC | weitere Geschichte Mesopotamiens | ||||||||
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