Israel 1900 BC: Unterschied zwischen den Versionen

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== <CENTER>'''ISRAEL'''</center> ==
 
== <CENTER>'''ISRAEL'''</center> ==
== <CENTER>'''Die biblische Geschichte von Abraham bis Mose (III. Teil)'''</center> ==
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== <CENTER>'''Die biblische Geschichte von Abraham bis Mose (IV. Teil)'''</center> ==
== <CENTER>'''[[Chronik 1950 BC|1950 - 1901 BC]]'''</center> ==
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== <CENTER>'''[[Chronik 1900 BC|1900 - 1851 BC]]'''</center> ==
  
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f610;"|  <center>'''"Biblische Geschichte von Noah bis Abram"''' </center> || style="color:blue;background-color:#f6f610;"|  '''[[Israel 2500 BC|Israel 2488-2401 BC]] / [[Israel 2400 BC|2400-2301 BC]] / [[Israel 2300 BC|2300-2201 BC]] / [[Israel 2200 BC|2200-2101 BC]] / [[Israel 2100 BC|2100-2091 BC]]''' <br>
 
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| '''[[Chronik 1850 BC|1849 BC]]'''
 
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| '''538 Jahre'''
 
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| '''[[Chronik 2100 BC|2081 BC]]'''
 
| '''Ismael ibn Abraham'''
 
| '''[[Chronik 1950 BC|1942 BC]]'''
 
| '''137 Jahre'''
 
 
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| '''[[Chronik 2100 BC|2006 BC]]'''
| '''Jakob ben Isaak'''
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| '''Jakob ben Isaak, seit 1909 BC Israel'''
| '''[[Chronik 1900 BC|1886 BC]]'''
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| '''[[Chronik 1900 BC|1859 BC]]'''
| '''180 Jahre'''
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| '''[[Chronik 1850 BC|1805 BC]] '''
 
| '''[[Chronik 1850 BC|1805 BC]] '''
 
| '''110 Jahre'''
 
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| '''[[Chronik 1950 BC|1903 BC]]'''
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| '''Benjamin ben Jakob'''
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| '''[[Chronik 1850 BC|nach 1805 BC]] '''
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1950 BC]]'''</center> || '''[[Mesopotamien 2000 BC|Assyrisches Reich / Königreich Ur]]''' <br>
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| <center>'''''Fortlaufende Ereignisse'''''</center> ||  
Der älteste Mensch, der nach biblischer Überlieferung derzeit auf der Erde lebt, ist Peleg ben Eber mit 387 Jahren. Sein Vater Eber starb sieben Jahre zuvor mit 464 als damals ältester lebender Mensch auf der Erde. Die Lebenserwartung der Menschen der Bibel geht nach Ende der Großen Flut kontinuierlich zurück, wie es Gott auch in seinem Wort mitgeteilt hat. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1942 BC]]'''</center> || '''[[Königreich Ägypten 2000 BC|Königreich Ägypten]] / [[Israel 2000 BC|Land Kanaan]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|um 1900 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]]''' <br>
Ismael, der älteste Sohn Abrahams, stirbt im Alter von 137 Jahren. Seine Existenz ist bezeugt im Tanach, im Alten Testament sowie im Koran, wo er zu den Propheten zählt. Der biblischen Erzählung zufolge ist Ismael Abrahams Sohn von Hagar, einer ägyptischen Magd von Abrahams Frau Sara. Er wird mit seiner Mutter aus Abrahams Haushalt verstoßen, nachdem Sara den Sohn Isaak geboren hat. Ismael lebt dann in der Wüste Pharan, wo er eine Ägypterin heiratet. Zu Abrahams Begräbnis kehrt er noch einmal nach Kanaan zurück. Für die Araber gilt Ismael als ihr Stammvater; er repräsentiert die ursprüngliche Verwandtschaft zwischen den Israeliten und den Arabern. Die arabische Überlieferung sieht in der Verschmelzung der Nachkommen von Ismaels Sohn Adnan mit den südarabischen Nachkommen des Patriarchen Qahtan die Entstehung des Volkes der Araber. Ismael selbst sei mit einer Nachkommin Dschorhams, eines Sohnes Qahtans, verheiratet gewesen. Nach islamischer Überlieferung wird er in Mekka neben der Kaaba beigesetzt. Das 1. Buch Mose berichtet über den Tod Ismaels in Kapitel 25 (mit Versangaben): <br>  
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Seit etwa zehn Jahren lebt Jakob, der von Gott im Jahre 1909 BC den Namen "Israel" erhielt, mit seiner großen Familie in der Nähe der Stadt Sichem, von deren Stadtbewohnern er ein Stück Land erwarb. Es hat sich ein friedliches Nebeneinander entwickelt, in dem es auch Begegnungen zwischen den Menschen in und außerhalb der Stadt gibt. Dina, seine einzige Tochter, bewegt sich wie bereits ihre Mutter und ihre Großmutter unverschleiert zwischen dem von Israel gegründeten "Vorort" und der Stadt. Sie ist nun etwa 17 Jahre alt und sucht Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen. Dabei fällt sie dem jungen Sichem, einem Sohn des Hiwiters und Stadtfürsten Hamor, auf. Die Hiwiter sind Kanaanäer und eine große Gruppe der gemischten Bevölkerung der Stadt Sichem. Der Sohn Hamors, der wie die Stadt den Namen Sichem trägt, vergewaltigt Dina und nimmt ihr anschließend ihre Bewegungsfreiheit, da sie so lange in seinem Haus festgehalten werden soll, bis ihre Eltern in eine Heirat Dinas mit ihrem Vergewaltiger einwilligen. Nicht erst seit es in der Bibel aufgeschrieben wurde, sondern bereits 500 Jahre zuvor, gilt es unter den Kanaanitern als Gesetz, dass ein Vergewaltiger seine Tat mit dem Tode büßen muss und das Mädchen ungestraft bleibt. In der Bibel wird dieses Gesetz später in abgemilderter Form Anwendung finden und diese Straftat durch eine Heirat des Mädchens "gesühnt" werden können; dieses Gesetz ist zu diesem Zeitpunkt in Kanaan unbekannt. Sichem bittet, weil angeblich sein Herz an Dina hängt, seinen Vater, den Stadtfürsten, um Vermittlung. Die Geschichte und ihr grausames Ende wird ausführlich im 1. Buch Mose in Kapitel 34 beschrieben (mit Versangaben): <br> <table border rules="1">
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1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. <br>
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2 Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. <br>
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3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. <br>
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4 Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau! <br>
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5 Und Jakob hatte gehört, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen. <br>
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6 Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. <br>
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7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] hätte nicht geschehen dürfen. <br>
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8 Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem - seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau, <br>
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9 und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter; <br>
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10 und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansässig! <br>
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11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben. <br>
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12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau! <br>
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13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte; <br>
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14 und sie sagten zu ihnen: Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns. <br>
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15 Nur unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden lässt; <br>
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16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden. <br>
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17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg. <br>
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18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors. <br>
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19 Und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters. <br>
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20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten: <br>
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21 Diese Männer sind friedlich gegen uns [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. <br>
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22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, dass sich bei uns alles Männliche beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind. <br>
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23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen. <br>
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24 Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So liess sich alles Männliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. <br>
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25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Männliche. <br>
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26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. <br>
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27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. <br>
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28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie; <br>
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29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war. <br>
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30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus. <br>
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31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln? <br>
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Simeon und Levi, die beiden Brüder Dinas, sind etwa 20 und 19 Jahre alt, als sie die Vergewaltigung ihrer Schwester blutig an den Einwohnern der Stadt Sichem rächen. Ihr Vater Israel bekommt nach diesem Massaker an der Bevölkerung Angst vor den Bewohnern des Landes. Gott schickt ihn mit seiner gesamten Familie nach Bet-El, wo er ihn abermals segnet und seinen neuen Namen ("Israel") bestätigt. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 35  (mit Versangaben): <br>  
 
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12 Das ist die Geschlechterfolge Ismaels, des Sohnes Abrahams, den die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, dem Abraham geboren hat; <br> 
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1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest!
13 und dies sind die Namen der Söhne Ismaels mit ihren Namen, nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot, dann Kedar und Adbeel und Mibsam <br> 
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2 Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Schafft die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, reinigt euch, und wechselt eure Kleider!
14 und Mischma und Duma und Massa, <br> 
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3 Dann wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin.
15 Hadad und Tema, Jetur, Nafisch und Kedma. <br> 
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4 Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen], und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist.
16 Das sind die Söhne Ismaels, und das sind ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf Fürsten nach ihren Völkerschaften. <br> 
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5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.
17 Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern. <br> 
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6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war.
18 Und sie wohnten von Hawila an bis nach Schur, das vor Ägypten liegt, nach Assur hin. So setzte er sich allen seinen Brüdern vors Gesicht. <br>  
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7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh.
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8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut.
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9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn.
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10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel.
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11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen!
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12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben.
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13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte.
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14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf.
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15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. <br>
 
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Auf dem Weg nach Mamre, dem Wohnsitz seines Vaters Isaak, der inzwischen 163 Jahre alt ist, wird Israels jüngster Sohn, Benjamin, geboren. Dies geschieht in der Nähe des später dort erbauten Bethlehem. Seine Mutter Rahel stirbt bei der Geburt. Israel ist 106 Jahre alt, als sein letztes Kind geboren wird. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben): <br>
| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1929 BC]]''' </center>  || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
 
Isaak ist 137 Jahre alt und nahezu erblindet. Sein 77 Jahre alter Sohn Jakob ist noch unverheiratet. Durch einen Betrug gewinnt er den Segen seines Vaters, zieht aber die tödliche Feindschaft seines älteren Zwillingsbruders Esau auf sich. Die betagten Eltern schicken Jakob daraufhin zu seinem Onkel Laban und Beauftragen ihn, dort eine Ehefrau zu gewinnen. Jakob macht sich auf den Weg. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose in Kapitel 27 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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1 Und es geschah, als Isaak alt geworden und seine Augen trübe waren, so dass er nicht mehr sehen konnte, da rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Und er sagte zu ihm: Hier bin ich! <br> 
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16 Und sie brachen von Bethel auf. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Efrata zu kommen, da gebar Rahel; und sie hatte es schwer mit ihrem Gebären. <br>  
2 Und er sagte: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich kenne nicht den Tag meines Todes. <br> 
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17 Und es geschah, als sie es schwer hatte mit ihrem Gebären, da sagte die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch der wird dir ein Sohn! <br>  
3 Und nun nimm doch dein [Jagd-]Gerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret; <br> 
+
18 Und es geschah, als ihre Seele ausging - denn sie musste sterben -, da gab sie ihm den Namen Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Ben-Jamin. <br>  
4 und bereite mir einen Leckerbissen, wie ich ihn liebe, und bring ihn mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segnet, bevor ich sterbe!  <br>
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19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. <br>  
5 Rebekka aber hatte gehört, wie Isaak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu erjagen, um es [heim]zubringen. <br>  
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20 Und Jakob richtete über ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag. <br>  
6 Da sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau so reden hören:  <br>
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21 Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder. <br>  
7 Bring mir ein Wildbret und bereite mir einen Leckerbissen, dass ich esse und dass ich dich vor dem HERRN segne, bevor ich sterbe!  <br>
 
8 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir auftrage! <br> 
 
9 Geh doch zur Herde, und hole mir von dort zwei gute Ziegenböckchen! Und ich will sie zu einem Leckerbissen für deinen Vater zubereiten, wie er es liebt.  <br>
 
10 Dann sollst du es deinem Vater bringen, dass er isst, damit er dich vor seinem Tod segnet.  <br>
 
11 Da sagte Jakob zu Rebekka, seiner Mutter: Siehe, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein glatter Mann.  <br>
 
12 Vielleicht betastet mich mein Vater; dann wäre ich in seinen Augen wie einer, der Spott [mit ihm] treibt, und würde Fluch auf mich bringen und nicht Segen.  <br>
 
13 Seine Mutter aber sagte zu ihm: Dein Fluch [komme] auf mich, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme, und geh, hole mir!  <br>
 
14 Und er ging und holte und brachte [sie] seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete einen Leckerbissen, wie sein Vater es gern hatte.  <br>
 
15 Dann nahm Rebekka die guten Kleider ihres älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an. <br> 
 
16 Die Felle der Ziegenböckchen aber zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses, <br>
 
17 und sie gab den Leckerbissen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.  <br>
 
18 So ging er zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Und er sagte: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?  <br>
 
19 Da sagte Jakob zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich doch auf, setze dich, und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segnet!
 
20 Isaak aber sagte zu seinem Sohn: Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn? Er sagte: Weil der HERR, dein Gott, es mir begegnen ließ. <br> 
 
21 Da sagte Isaak zu Jakob: Tritt doch heran, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! <br>  
 
22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak heran; und er betastete ihn und sagte: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. <br> 
 
23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die Hände seines Bruders Esau. Da segnete er ihn. <br> 
 
24 Und er sagte: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er aber sagte: Ich bin's.  <br>
 
25 Da sagte er: Reiche es mir her! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele dich segnet. Und er reichte es ihm hin, so dass er aß. Auch brachte er ihm Wein, und er trank.  <br>
 
26 Dann sagte sein Vater Isaak zu ihm: Tritt doch heran und küss mich, mein Sohn! Da trat er heran und küsste ihn. <br>
 
27 Und als er den Geruch seiner Kleider roch, da segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das der HERR gesegnet hat. <br>
 
28 So gebe dir Gott vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und von Korn und Most die Fülle!  <br>
 
29 Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet!  <br>
 
30 Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. <br> 
 
31 Und auch er bereitete einen Leckerbissen, brachte ihn zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne! <br> 
 
32 Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: Wer bist du? Er sagte: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau. <br> 
 
33 Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über alle Massen und sagte: Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat, dass ich von allem gegessen habe, bevor du kamst, und ich ihn gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben.  <br>
 
34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit lautem und erbittertem Geschrei über alle Massen und sagte zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! <br> 
 
35 Er aber sagte: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen. <br> 
 
36 Da sagte er: Heißt er darum Jakob, weil er mich nun [schon] zweimal betrogen hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und siehe, jetzt hat er [auch] meinen Segen genommen! Und er sagte: Hast du mir keinen Segen aufbehalten?  <br>
 
37 Da antwortete Isaak und sagte zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was kann ich [da noch] für dich tun, mein Sohn?  <br>
 
38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hast du [nur diesen] einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. <br>
 
39 Da antwortete sein Vater Isaak und sagte zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein und fern vom Tau des Himmels oben. <br>
 
40 Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch wird es geschehen, wenn du dich losmachst, wirst du sein Joch von deinem Hals wegreißen. <br> 
 
41 Und Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sagte in seinem Herzen: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen. <br> 
 
42 Als nun der Rebekka die Worte ihres älteren Sohnes Esau berichtet wurden, da sandte sie hin, rief ihren jüngeren Sohn Jakob und sagte zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen [und] dich erschlagen.  <br>
 
43 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, und mache dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran;  <br>
 
44 und bleib einige Tage bei ihm, bis der Grimm deines Bruders sich wendet,  <br>
 
45 bis der Zorn deines Bruders sich von dir abwendet und er vergisst, was du ihm angetan hast! Dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euch beide an einem Tag verlieren? <br> 
 
46 Und Rebekka sagte zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Hets. Wenn Jakob [auch] eine Frau wie diese nimmt, von den Töchtern Hets, von den Töchtern des Landes, was sollte mir [dann noch] das Leben? <br>  
 
 
<td></tr></table>
 
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Diese Begebenheit wird in Kapitel 28 fortgesetzt (mit Versangaben): <br>  
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Die plötzliche Abreise aus Sichem aufgrund des von Israels Söhnen angezettelten Massakers unter der dortigen Bevölkerung war sicherlich der Gesundheit der hochschwangeren Rahel abträglich. Das Letzte, das sie im Leben erleben darf, ist die Erfüllung ihrer Bitte an Gott, dass zu ihrem Erstgeborenen Josef noch ein weiterer Sohn hinzukommen möge. Unter der schmerzhaften Geburt nennt sie den Namen, den das Kind tragen soll: Ben-Oni, was so viel bedeutet wie "Schmerzenskind". Da besonders in den Zeiten des Alten Testamentes durch eine Namensgebung eine Hoffnung oder ein Fluch ausgedrückt werden kann, setzt sich Israel über den letzten Wunsch Rahels hinweg und kehrt den Sinn des Namens um: Aus Ben-Oni, dem "Schmerzenskind" wird "Ben-jamin", das "Glückskind". Der berühmteste Spross aus dem Stamm Benjamin wird zwei Jahrtausende später der Apostel Paulus sein. Über die weiteren Ereignisse in Migdal berichtet die Bibel im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben): <br>
 
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1 Da rief Isaak den Jakob und segnete ihn. Und er befahl ihm und sagte zu ihm: Nimm dir nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans! <br>  
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22 Und es geschah, als Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hörte es. Die Söhne Jakobs waren zwölf: <br>  
2 Mache dich auf, geh nach Paddan-Aram zum Haus Betuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter! <br>  
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23 Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. <br>  
3 Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und vermehre dich, dass du zu einer Schar von Völkern werdest; <br>  
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24 Die Söhne Rahels: Josef und Benjamin. <br>  
4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deiner Nachkommenschaft mit dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat, in Besitz nehmest!  <br>
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25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali. <br>  
5 So entließ Isaak den Jakob, und er ging nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn des Aramäers Betuel, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus. <br>  
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26 Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. <br>  
 
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Als Esau erfährt, dass die Eltern seinen Bruder nach Mesopotamien schickten, damit er dort eine Frau aus seinem Volk fände, entschließt er sich, eine Frau aus der Verwandtschaft seiner Eltern zu heiraten. Er nimmt Mahalat, eine Tochter des bereits verstorbenen Halbbruders Isaaks, Ismaels, zu seinen beiden Frauen, die aus dem Reich der Hethiter stammen, dazu. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 28 (mit Versangaben): <br>  
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In allen Völkern des Vorderen Orients sind seit jeher sexuelle Kontakte zwischen einer Frau des Vaters mit einem Sohn des Vaters nicht erlaubt. Obwohl Bilha als "Nebenfrau" und Leibmagd der Rahel eher eine Sklavin als eine gleichberechtigte Ehefrau Israels ist, wird der sexuelle Umgang zwischen ihr und ihrem Stiefsohn als eine Art "Todsünde" angesehen. Das Motiv Rubens ist allerdings nicht die Leidenschaft, sondern Berechnung: Er will dadurch demonstrieren, dass nur er Anspruch darauf hat, nach dem Tod seines Vaters der Häuptling der Sippe zu werden, indem er sein "Recht als Erstgeborener" unwiderruflich festschreiben will. Ruben befürchtet, dass Israel das Erstgeburtsrecht auf die Söhne seiner verstorbenen Lieblingsfrau Rahel legen könnte und die Kinder von den Frauen, die er nicht oder weniger liebt, übergehen könnte. Jakob ist wegen der Tat seines Erstgeborenen entsetzt, schweigt jedoch vorerst. Er wird aber später in seinem Testament darauf eingehen. Schließlich kommt Israel nach Hebron, wo sein Vater Isaak immer noch lebt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben): <br>
 
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6 Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm ja nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans! <br> 
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27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich als Fremde aufgehalten hatten. <br>  
7 und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorchte und nach Paddan-Aram ging, <br> 
 
8 da sah Esau, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak, <br> 
 
9 und Esau ging zu Ismael und nahm sich Mahalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen [anderen] Frauen hinzu. <br>  
 
 
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Jakob hat indes nach einer Tagesreise auf seinem Weg nach Mesopotamien, im Traum eine Begegnung mit Gott. Angesichts seiner nicht ungefährlichen Reise von Beerscheba ins 1250 Kilometer entfernte Haran verspricht er, dass er dem Gott seines Vaters Isaak und seines Großvaters Abraham dienen will, wenn er ihn dereinst wohlbehalten zu seiner Familie zurückbringe. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 28 (mit Versangaben): <br>  
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1898 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
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Jakob ben Isaak, der von Gott als "Israel" bezeichnet wird, ist inzwischen 108 Jahre alt. Seine Söhne kümmern sich im Wesentlichen um die Herden und um die Versorgung der großen Familie mit den Angestellten. Durch die Tatsache, dass Israel (Jakob) regelmäßig die Söhne von seiner geliebten, bereits verstorbenen Frau Rahel den Kindern seiner anderen Frauen bevorzugte, hat große Spannungen zwischen den Söhnen Rahels auf der einen und den Söhnen der anderen Frauen auf der anderen Seite erzeugt. Dies führt dazu, dass der 17 Jahre alte Josef, der als Liebling seines Vaters gilt, seine Brüder bei ihrem gemeinsamen Vater verleumdet und daraufhin von ihnen als Sklave nach Ägypten verkauft wird. Dort kommt er in den Besitz von Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharao. Hierüber lesen wir im 1. Buch Mose im 37. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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10 Und Jakob zog aus von Beerscheba und ging nach Haran. <br>  
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1 Und Jakob wohnte im Land der Fremdlingsschaft seines Vaters, im Land Kanaan. <br>
11 Und er gelangte an eine Stätte und übernachtete dort; denn die Sonne war [schon] untergegangen. Und er nahm [einen] von den Steinen der Stätte und legte ihn an sein Kopfende und legte sich nieder an jener Stätte. <br>  
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2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Josef, siebzehn Jahre alt, war als Hirte mit seinen Brüdern bei den Schafen - als er [noch] ein Junge war -, mit den Söhnen Bilhas und mit den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und Josef hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie. <br>  
12 Und er träumte: und siehe, eine Leiter war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze berührte den Himmel; und siehe, Engel Gottes stiegen darauf auf und nieder. <br>  
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3 Und Israel liebte Josef mehr als all seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen bunten Leibrock.
13 Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft. <br>  
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4 Als aber seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, da hassten sie ihn und konnten ihn nicht [mehr] grüßen. <br>
14 Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde. <br>  
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5 Und Josef hatte einen Traum, den erzählte er seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr. <br>  
15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückbringen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe. <br>  
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6 Und er sagte zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: <br>
16 Da erwachte Jakob aus seinem Schlaf und sagte: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich habe es nicht erkannt! <br>  
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7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe. <br>
17 Und er fürchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist diese Stätte! Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes, und dies die Pforte des Himmels. <br>  
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8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden. <br>  
18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn auf als Gedenkstein und goss Öl auf seine Spitze. <br>  
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9 Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. <br>
19 Und er gab dieser Stätte den Namen Bet-El. Im Anfang jedoch war Lus der Name der Stadt. <br>  
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10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? <br>
20 Und Jakob legte ein Gelübde ab und sagte: Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt <br>  
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11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort. <br>  
21 und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, dann soll der HERR mein Gott sein. <br>
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12 Und seine Brüder gingen fort, um die Schafe ihres Vaters bei Sichem zu weiden. <br>
22 Und dieser Stein, den ich als Gedenkstein aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes werden; und alles, was du mir geben wirst, werde ich dir treu verzehnten. <br>  
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13 Da sagte Israel zu Josef: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Er aber sagte zu ihm: Hier bin ich. <br>
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14 Da sagte er zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Schafe, und bring mir Antwort. So sandte er ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem. <br>
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15 Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn: Was suchst du? <br>
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16 Und er sagte: Ich suche meine Brüder. Teile mir doch mit, wo sie weiden! <br>  
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17 Da sagte der Mann: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: `Lasst uns nach Dotan gehen!' Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie bei Dotan. <br>
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18 Als sie ihn von ferne sahen und bevor er sich ihnen genähert hatte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten. <br>
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19 Und sie sagten einer zum andern: Siehe, da kommt dieser Träumer! <br>
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20 So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Zisternen werfen, und wir wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen! Dann werden wir sehen, was aus seinen Träumen wird. <br>  
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21 Als Ruben [das] hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand retten und sagte: Lasst uns [ihn] nicht totschlagen! <br>
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22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergiesst nicht Blut, werft ihn in diese Zisterne, die in der Wüste ist, aber legt nicht Hand an ihn! [Das sagte er], damit er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen. <br>  
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23 Und es geschah, als Josef zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Josef seinen Leibrock aus, den bunten Leibrock, den er anhatte. <br>
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24 Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, es war kein Wasser darin. <br>
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25 Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen. <br>
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26 Da sagte Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken? <br>
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27 Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten [darauf]. <br>  
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28 Da kamen midianitische Männer vorüber, Händler, und sie zogen [ihn] heraus und holten Josef aus der Zisterne herauf. Und sie verkauften Josef an die Ismaeliter für zwanzig Silber[-Schekel]. Und sie brachten Josef nach Ägypten. <br>  
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29 Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, und siehe, Josef war nicht in der Zisterne, da zerriss er seine Kleider. <br>  
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30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Junge ist nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen? <br>
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31 Da nahmen sie den Leibrock Josefs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut. <br>
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32 Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht! <br>  
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33 Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Josef! <br>
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34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage. <br>  
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35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen, und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater. <br>
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36 Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potifar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwächter. <br>
 
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Die Salbung des Gedenksteins mit Öl ist als eine Weihe zu verstehen, die eine Aussonderung oder Übereignung an Gott bedeutet. Öl gilt als Flüssigkeit, die sich mit keiner anderen mischt. Somit gilt der gesalbte Gegenstand aus allen übrigen geschieden und erhoben. Bereits Abraham hatte in dieser Gegend einen Gedenkstein errichtet, Jakob aber gibt dem Ort einen Namen: Bet-El, was "Haus Gottes" bedeutet. Wie noch 4000 Jahre später gilt die Entrichtung des Zehnten nicht als ein menschlicher Akt, sich Gottes Gunst zu sichern, sondern als eine Anerkennung, dass der Mensch, der den zehnten Teil seines Einkommens Gott zur Verfügung stellt, die Gesamtheit seines Eigentums Gott zu verdanken hat. Obwohl der Stein mit der von Jakob verliehenen Bezeichnung "Haus Gottes" als sehr anbetungswürdig erscheint, wird der Glaube der Nachkommen Jakobs zu keiner Zeit an einen geografisch auszumachenden Ort gebunden sein. Die Anbetung des lebendigen Gottes wird auch mit dem späteren Untergang Jerusalems und des (noch zu errichtenden) Tempels nicht aufhören. Jesus Christus wird später auf eine Frage einer Samariterin nach dem richtigen Ort der Anbetung lehren: "Die wahren Anbeter werden den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Johannes-Evangelium Kapitel 4 Vers 23). <br>
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Jakob kommt nach einigen Wochen an dem Ort an, wo die Familie seiner Mutter Rebekka lebt. Da er seine Familie mütterlicherseits nicht kennt, weiß er, dass er wie ein Fremder auf die dort lebenden Menschen wirken muss, auch wenn er sich vermutlich sprachlich mit ihnen einwandfrei verständigen kann. Er sucht als Erstes den wichtigsten Ort auf, an dem wenigstens ein Angehöriger jeder Familie einmal täglich anwesend ist, nämlich den Brunnen. Von den Hirten erfährt er, dass der Brunnen der gesamten Stadtgemeinde von Haran gehört. Der Brunnen ist mit einem Stein bedeckt, der vor Verdunstung und Verschmutzung einen gewissen Schutz bieten soll. Da mehrere Parteien gleiche Rechte an dem Brunnen haben, besteht eine Abmachung, dass der große Stein nur gemeinsam zur Seite gewälzt wird. Die Hirten sind nicht besonders gesprächig. Jakob fragt sie "Ist ihm Heil? (shalom)", die übliche Form der Frage nach dem Ergehen. Das Heilsein der Gemeinschaft ist die Voraussetzung für ein gemeinsames, friedliches Leben. Genau in diesem Augenblick erscheint Rahel, die ebenfalls eine Hirtin ist (ihr Name bedeutet bezeichnenderweise "Schaf") und das Kleinvieh ihres Vaters weidet. Hirtin zu sein wird im Orient noch 4000 Jahre später kein geringer Beruf sein, der sogar von Töchtern der Beduinenscheichs ausgeübt wird. Jakob will nicht warten, bis sich alle Hirten am Brunnen versammelt haben, sondern wälzt den Stein selbst zur Seite, tränkt die Herde Rahels und gibt sich ihr als Verwandter zu erkennen. Er begrüßt sie mit einem Kuss, wie dies unter Verwandten üblich ist (auch Cousin und Cousine dürfen sich im Orient öffentlich mit einem Kuss begrüßen). Im biblischen Hohelied der Liebe heißt es im 8. Kapitel: "Ach, wärst du doch mein Bruder, dann dürfte ich dich auf der Straße küssen, ohne dass mich jemand verachtete". Jakob fängt an, vor Freude über das glückliche Ende seiner Reise zu weinen. Die Schilderung der Begegnung zwischen Jakob und Rahel zeigt, dass sich die Frauen im Zweistromland ohne Schleier unter den Männern bewegen dürfen. Nur in der Hochzeitsnacht, wenn die Braut ihrem Bräutigam begegnet oder wenn sie in der Hochzeitsnacht von ihrem Vater zum Bräutigam geführt wird, trägt die Braut einen Schleier (was sich gewissermaßen für Jakob noch als ein Verhängnis herausstellen wird). Rahel läuft nach Hause und erzählt ihrem Vater von der Begegnung. Jakob wird in ihr Haus geführt und erzählt seine Geschichte. Jetzt erst erfährt Laban, dass Jakob offenbar mit leeren Händen gekommen ist. Die verwandtschaftliche Beziehung überwiegt: "Ja, du bist mein Fleisch und mein Blut" (wörtlich "Fleisch und Bein"), was der Ausdruck für direkte Blutsverwandtschaft ist. Laban sieht sich in einer schwierigen Situation, denn es ist nicht üblich, dass Verwandte für Lohn arbeiten; andererseits ist Jakob offenbar mittellos. Jakob findet eine Lösung für das Problem: Er bietet Laban seine Dienste an, um Rahel als Frau zu bekommen. Anstatt eines Brautpreises will er ein extrem hohes Maß an Arbeitsleistung für Laban erbringen und ihm sieben Jahre umsonst dienen. In den ganzen sieben Jahren, die nun folgen werden, wird Jakob verschwiegen werden, dass Rahel eine ältere Schwester namens Lea (zu deutsch: Kuh) hat, die nach dem Brauch des Landes vor Rahel verheiratet werden muss. Von ihr wird gesagt, dass ihre Augen "matt" sind, was eine Umschreibung dafür sein kann, dann Lea sowohl schwach als auch zart ist. Lea besitzt nicht die besondere Lebhaftigkeit von Rahel, und während die jüngere Schwester in den Augen Jakobs im ganzen schön ist, wird Lea demnach nur durch ihre schönen, zarten Augen zu etwas Besonderem. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br>  
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'''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]]''' <br>
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Juda trennt sich von seinen Brüdern und zieht nach Adullam, 26 Kilometer westlich von Jerusalem, wo er eine Kanaaniterin heiratet. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose Kapitel 38 darüber  (mit Versangaben): <br>  
 
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1 Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne des Ostens. <br>
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1 Und es geschah in jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name war Hira. <br>
2 Und er sah, und siehe, [da war] ein Brunnen auf dem Feld; und siehe, drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden; und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war groß. <br>
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2 Dort sah Juda die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie [zur Frau] und ging zu ihr ein. <br>
3 Und waren alle Herden dort versammelt, dann wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe; dann brachte man den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seine Stelle.  <br>
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3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab er den Namen Er. <br>   
4 Und Jakob sagte zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr? Und Sie sagten: Wir sind von Haran. <br>
 
5 Da sagte er zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors? Sie sagten: Wir kennen ihn. <br>  
 
6 Und er sagte zu ihnen: Geht es ihm gut? sie sagten: [Es geht ihm] gut; doch siehe, da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen. <br>
 
7 Da sagte er: Siehe, es ist noch hoch am Tag, es ist nicht Zeit, das Vieh zu sammeln. Tränkt die Schafe, und geht hin, weidet [sie]! <br>
 
8 Sie aber sagten: Wir können nicht, bis alle Herden sich versammelt haben; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens und wir tränken die Schafe.  <br>
 
9 Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin.  <br>
 
10 Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. <br>  
 
11 Und Jakob küsste Rahel und erhob seine Stimme und weinte. <br>
 
12 Und Jakob berichtete Rahel, dass er ein Neffe ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie und berichtete es ihrem Vater. <br>
 
13 Und es geschah, als Laban die Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Und er erzählte dem Laban alle diese Dinge.  <br>
 
14 Und Laban sagte zu ihm: Fürwahr, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang. <br>
 
15 Und Laban sagte zu Jakob: Solltest du, weil du mein Neffe bist, mir umsonst dienen? Sag mir, was soll dein Lohn sein? <br>
 
16 Laban aber hatte zwei Töchter; der Name der älteren war Lea und der Name der jüngeren Rahel. <br>  
 
17 Leas Augen waren matt; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen. <br>
 
18 Und Jakob liebte Rahel; so sagte er: Ich will dir sieben Jahre für deine jüngere Tochter Rahel dienen.  <br>
 
19 Da sagte Laban: Besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem andern Mann gebe. Bleibe bei mir!  <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1922 BC]]''' </center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1896 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]]''' <br>
Jakob dient seinem Onkel Laban seit nunmehr sieben Jahren als Preis für dessen jüngere Tochter, die er heiraten will. Jakob ist inzwischen 78 Jahre alt und immer noch ledig. Am Morgen nach der Hochzeit stellt Jakob fest, dass er nicht mit Rahel, sondern mit Lea, der älteren Schwester verheiratet wurde. Der zur Rede gestellte Laban erklärt, dass es in seinem Land nicht üblich sei, die Jüngere vor der Älteren zu verheiraten und stellt diese dem Jakob unbekannte Tatsache als legitimen Grund für den Betrug dar. Schließlich einigt man sich darauf, dass Jakob nach einer Woche Ehe mit Lea deren jüngere Schwester als zweite Ehefrau dazubekommt. Zusätzlich zu den beiden Frauen erhält er auch deren Mägde, die offenbar nach der Sitte des Landes dem Hausherren als Nebenfrauen dienen sollen. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br>  
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Juda, der seine Familie um seinen Vater Israel verlassen hat und nach Adullam gezogen ist, wird Vater eines zweiten Sohnes und gibt ihm den Namen Onan. <br>
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'''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
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Josef ben Jakob, der vor zwei Jahren von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft wurde, hat inzwischen das Vertrauen seines Herrn Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharaos, gewonnen, der ihm die Aufsicht über sein Hauswesen überträgt. Später vertraut er ihm sogar die Verwaltung seines gesamten Besitzes an. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 39 (mit Versangaben): <br>  
 
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20 So diente Jakob für Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einige [wenige] Tage, weil er sie liebte. <br>
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1 Und Josef war nach Ägypten hinabgeführt worden. Und Potifar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwächter, ein Ägypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten. <br>
21 Und Jakob sagte zu Laban: Gib [mir nun] meine Frau! Denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe. <br>
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2 Der HERR aber war mit Josef, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn. <br>
22 Da versammelte Laban alle Männer des Ortes und veranstaltete ein Mahl. <br>  
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3 Als nun sein Herr sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ, <br>
23 Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr ein. <br>  
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4 da fand Josef Gunst in seinen Augen, und er bediente ihn [persönlich]. Und er bestellte ihn über sein Haus, und alles, was er besaß, gab er in seine Hand. <br>
24 Und Laban gab ihr, seiner Tochter Lea, seine Magd Silpa als Magd. <br>
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5 Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er besaß, da segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josefs willen; und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld. <br>
25 Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sagte er zu Laban: Was hast du mir da angetan? Habe ich nicht für Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen? <br>
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6 Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josefs und kümmerte sich bei ihm um gar nichts, außer um das Brot, das er aß. Josef aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen. <br>
26 Laban aber sagte: Das tut man an unserm Ort nicht, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben. <br>
 
27 Vollende die [Hochzeits-]Woche [mit] dieser! Dann wollen wir dir auch jene geben, für den Dienst, den du bei mir noch weitere sieben Jahre dienen sollst. <br>
 
28 Und Jakob tat so und vollendete die [Hochzeits-]Woche [mit] dieser. Dann gab er ihm seine Tochter Rahel zur Frau.  <br>
 
29 Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha als ihre Magd.  <br>
 
30 Da ging er auch zu Rahel ein. Und er liebte auch Rahel, mehr als Lea. Und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre. <br>
 
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1921 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1900 BC|1889 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
Nach der Sitte Mesopotamiens ist Jakob seit einem Jahr mit vier Frauen verheiratet: Lea und Rahel und deren Leibmägde, die nach der Sitte ihre Kinder auf den Knien ihrer Herrin zur Welt bringen müssen, so dass die Kinder der Sklavin als Kind ihres eigenen Schoßes erscheinen. Eine kinderlose Frau hat keine Zukunft in dieser Gesellschaft; Rahel kann sich zwar rühmen, die Lieblingsfrau ihres Mannes zu sein, aber Lea, die inzwischen schwanger wurde, wird eine besondere Anerkennung erhalten. Lea fühlt sich, da ihre Ehe mit Jakob unfreiwillig und durch eine List ihres Vaters zustande kam, zurückgesetzt und ungeliebt. Als ihr erster Sohn schließlich geboren wird, bekommt er von ihr einen Namen, der wie ein Ausrufezeichen wirkt: Ruben, was bedeutet: "Seht her! Ein Sohn!" Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br>
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Josef ben Jakob ist immer noch Sklave des Potifar, des mächtigen Befehlshabers über die Leibwache des Pharao, dessen gesamten Besitz er seit Jahren verwaltet. Die Ehefrau des Potifar versucht, den 26jährigen Sklaven zu verführen. Als ihr das nicht gelingt, verleumdet sie ihn bei ihrem Gatten, der ihn ins Gefängnis werfen lässt. Allerdings sorgt er dafür, dass Josef in ein Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte kommt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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31 Und als der HERR sah, dass Lea zurückgesetzt war, öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar. <br>  
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7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sagte: Liege bei mir! <br>
32 Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ruben, denn sie sagte: Ja, der HERR hat mein Elend angesehen. Denn jetzt wird mein Mann mich lieben. <br>
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8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben. <br>
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9 Er [selbst] ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen? <br>
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10 Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr [zusammen] zu sein. <br>
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11 Da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als [gerade] kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war, <br>
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12 da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus. <br>
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13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, <br>
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14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen. <br>  
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15 Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh und lief hinaus. <br>
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16 Und sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam. <br>
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17 Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben; <br>
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18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus. <br>
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19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan, da entbrannte sein Zorn. <br>
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20 Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1920 BC]]'''</center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1888 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>  
Ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes Ruben werden Jakob und Lea erneut Eltern. Simeon (hebräisch Schim'on, zu deutsch: "Gott hat erhört"), der zweite Sohn, wird geboren. Hierzu berichtet die Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br>  
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Josef ben Jakob verbringt sein zweites Jahr im Gefängnis für königliche Beamte des Pharao. Hier gewinnt der das Vertrauen des Gefängnisverwalters und merkt, dass Gott ihm sogar innerhalb des Gefängnisses Gelingen in allen seinen Arbeiten schenkt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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33 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; und sie sagte: Ja, der HERR hat gehört, dass ich zurückgesetzt bin, so hat er mir auch den gegeben. Und sie gab ihm den Namen Simeon. <br>
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21 Der HERR aber war mit Josef und wandte sich ihm [in] Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses. <br>
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22 Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josefs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er. <br>
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23 Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der HERR mit ihm war; und was er tat, ließ der HERR gelingen. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1919 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1900 BC|1887 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>  
Rahel, die Lieblingsfrau von Jakob, ist weiterhin noch kinderlos, während Lea, die vermeintlich ungeliebte Frau, bereits den dritten Sohn im dritten Jahr ihrer Ehe. Sie nennt ihn Levi. Die Bedeutung dieses Namens ist noch nicht vollständig geklärt, möglicherweise ist die derzeit beste Erklärung "verbunden mit"; möglicherweise will Lea, die Namensgeberin ihre Hoffnung ausdrücken, dass sie als Mutter von drei Söhnen Jakobs nun endlich von ihm die volle Anerkennung und seine ganze Liebe erhält. Hierzu berichtet die Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br> <table border rules="1">
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Josef ben Jakob, der das dritte Jahr im Gefängnis in Ägypten sitzt, deutet die Träume von zwei hohen Beamten des Pharao, die selbst dort einsitzen. Seine Hoffnung, für die richtige Deutung der Träume die Freiheit zu erlangen, erfüllen sich allerdings noch nicht. Diese Begebenheit berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 40. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
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34 Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn; da sagte sie: Diesmal endlich wird sich mein Mann an mich anschliessen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum gab man ihm den Namen Levi. <br>
 
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Rahel kämpft um ihre Zukunft, die sie sich kinderlos nicht vorstellen kann. Daher fordert sie ihren Mann auf, mit Bilha, ihrer Leibmagd, Kinder zu bekommen, die auf den Knien ihrer Herrin zur Welt kommen sollen, um als ihre eigenen Kinder zu gelten. Hierzu berichtet die Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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1 Und als Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar, da war Rahel auf ihre Schwester eifersüchtig und sagte zu Jakob: Gib mir Kinder! Und wenn nicht, dann sterbe ich. <br>  
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1 Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. <br>
2 Da entbrannte Jakobs Zorn gegen Rahel, und er sagte: Bin ich an Gottes Stelle, der dir Leibesfrucht vorenthalten hat? <br>  
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2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Mundschenke und über den Obersten der Bäcker; <br>
3 Sie sagte: Siehe, [da ist] meine Magd Bilha. Geh zu ihr ein, dass sie auf meinen Knien gebäre und auch ich aus ihr erbaut werde! <br>  
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3 und er gab sie in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwächter, ins Gefängnis, an den Ort, wo Josef gefangen lag. <br>
4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau; und Jakob ging zu ihr ein. <br>  
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4 Und der Oberste der Leibwächter gab ihnen Josef bei, und er bediente sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam. <br>
5 Da wurde Bilha schwanger und gebar Jakob einen Sohn. <br>  
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5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gefangen lagen. <br>
6 Rahel aber sagte: Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben. Darum gab sie ihm den Namen Dan. <br>
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6 Als Josef am Morgen zu ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig. <br>
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7 Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig? <br>
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8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Josef zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzählt mir doch! <br>
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9 Da erzählte der Oberste der Mundschenke dem Josef seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir <br>
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10 und an dem Weinstock drei Ranken; und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Blütenstand hervor [und] seine Traubenkämme reiften zu Trauben. <br>
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11 Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und presste sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in die Hand des Pharao. <br>
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12 Da sagte Josef zu ihm: Das ist seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage. <br>
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13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst. <br>
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14 Aber denke an mich bei dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und erwähne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus! <br>
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15 Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich in den Kerker gesetzt haben. <br>
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16 Als nun der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, sagte er zu Josef: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf <br>
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17 und im obersten Korb allerlei Esswaren des Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg. <br>
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18 Da antwortete Josef und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei Körbe, sie [bedeuten] drei Tage. <br>
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19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen. <br>
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20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, da machte er für all seine Knechte ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. <br>
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21 Und er setzte den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, dass er den Becher in die Hand des Pharao gab. <br>
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22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er hängen, so wie es ihnen Josef gedeutet hatte. <br>
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23 Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht [mehr] an Josef und vergaß ihn. <br>
 
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Der Name Dan bedeutet "(Gott) hat Gericht gehalten, Recht verschafft". <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1918 BC]]''' </center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1886 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]]''' <br>  
Nachdem Bilha, die Leibmagd von Rahel, ein Kind von Jakob bekommen hat, das gesetzlich als das Kind Rahels gilt, bringt Lea, die erste Frau Jakobs, einen vierten Sohn zur Welt und nennt ihn Juda. Hierzu berichtet die Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 29 (mit Versangaben): <br>  
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Isaak, derzeit der älteste Mensch der Welt, stirbt im alter von 180 Jahren in Hebron und wird von seinen Söhnen Esau und Jakob (Israel) in der Höhe Machpela begraben, wo schon Abraham und Sara ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hierüber berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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35 Dann wurde sie noch einmal schwanger und gebar einen Sohn; und sie sagte: Diesmal will ich den HERRN preisen! Darum gab sie ihm den Namen Juda. Und sie hörte auf zu gebären. <br>
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29 Und er (Isaak) befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hethiters Efron [liegt]; <br>
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30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hethiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat. <br>
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31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben.
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32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Heth. <br>
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33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt. <br>
 
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Juda (hebräisch Jehuda) wird in der Bibel in einer Volksetymologie als Zusammensetzung aus dem Gottesnamen JHWH und dem Verb "hdh" (deutsch "loben, danken") in der Bedeutung "Dieses Mal will ich JHWH lobpreisen" verstanden. Die Nachkommen Judas werden später als "Jehudi" bezeichnet werden; daraus wird später die Bezeichnung "Jude" entstehen. <br>
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Nach dem Begräbnis trennt sich Esau friedlich von seinem Bruder Jakob und lässt sich endgültig in einem Land außerhalb Kanaans nieder. Er wird fortan im Gebirge Seir südöstlich des Toten Meeres leben. Durch den Tod Isaaks verändert sich die Stellung Jakobs wesentlich, da er nun der Patriarch der Familie ist. Er erbt nicht nur den großen Besitz Isaaks, sondern wird auch der Erbe des Bundessegens Gottes. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 36. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
Bilha, die Leibmagd Rahels, wird erneut auf deren Knien von einem Knaben entbunden, der als zweiter Sohn Rahels und Jakobs gilt. Hierzu berichtet die Bibel im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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7 Und Rahels Magd Bilha wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. <br>  
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6 Und Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg. <br> 
8 Da sprach Rahel: Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft, habe auch gesiegt. Und sie gab ihm den Namen Naftali. <br>
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7 Denn ihre Habe war zu gross, um beieinander zu wohnen, und das Land ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden nicht tragen. <br>
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8 So ließ sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom. <br> 
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9 Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir. <br> 
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10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basemats, der Frau Esaus. <br>
 
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Naphtali bedeutet auf hebräisch "Kampf" beziehungsweise "Ringkampf". <br>
 
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1917 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Elam]] ''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1900 BC|1885 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
Eine Koalition von fünf Königen in Kanaan empört sich gegen die Herrschaft der Elamiter. <br>
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Josef verbringt sein fünftes Jahr im Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte des Pharao in Ägypten, als der Pharao durch einen Traum sehr beunruhigt wird und keine Deuter für seinen Traum findet. Erst jetzt erinnert sich der Mundschenk des Pharao an Josef. Der 30jährige Mann wird aus dem Gefängnis geholt und kann durch gottgegebene Weisheit die Träume deuten. Seine Ratschläge, die er sogleich dem Pharao geben darf, findet dieser so gut, dass er ihn spontan zum zweiten Mann in Ägypten gleich nach dem Pharao erhebt. Diese Begebenheit wird in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel berichtet (mit Versangaben): <br>  
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'''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
 
Nach dem mesopotamischen Gesetz kann auch eine kinderreiche Mutter von ihrem Ehemann verlangen, mit ihrer Leibmagd ein weiteres Kind zu zeugen. So fordert Lea, die annimmt, dass sie keine weiteren Kinder mehr bekommen kann, ihren Ehemann Jakob auf, dass er mit ihrer Magd ihren Kindersegen vermehren möge, da die Kinder der Leibmagd als Kinder der Herrin gelten. Silpa bringt Gad zur Welt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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9 Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. <br>  
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1 Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da träumte der Pharao: und siehe, er stand am Strom. <br>
10 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn. <br>  
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2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras. <br>
11 Da sagte Lea: Zum Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad. <br>
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3 Und siehe, sieben anderen Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie stellten sich neben die Kühe ans Ufer des Stromes. <br>
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4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, frassen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao. <br>
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5 Und er schlief [wieder] ein und träumte zum zweiten Mal: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön. <br>
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6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. <br>
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7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum. <br>
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8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete. <br>
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9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Sünde in Erinnerung. <br>
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10 Der Pharao war [einst] sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten der Bäcker. <br>
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11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes. <br>
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12 Aber dort bei uns war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir erzählten ihm [die Träume]. Da deutete er uns unsere Träume, jeden deutete er nach seinem Traum. <br>
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13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt. <br>
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14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen; da ließen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. <br>
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15 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du verstehst es, einen Traum zu deuten. <br>
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16 Da antwortete Josef dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist. <br>
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17 Da redete der Pharao zu Josef: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes. <br>
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18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. <br>
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19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so hässliche gesehen wie diese. <br>
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20 Und die mageren und hässlichen Kühe frassen die sieben ersten fetten Kühe. <br>
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21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts [davon], dass sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war hässlich wie im Anfang. Und ich erwachte. <br>
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22 Dann sah ich in meinem [zweiten] Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön. <br>
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23 Und siehe, sieben Ähren, dürr, mager [und] vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf; <br>
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24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklärt. <br>
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25 Da sprach Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. <br>
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26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. <br>
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27 Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. <br>
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28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. <br>
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29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss [wird herrschen] im ganzen Land Ägypten. <br>
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30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluss wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschöpfen. <br>
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31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein. <br>
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32 Und dass der Traum sich für den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun. <br>
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33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. <br>
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34 [Dies] tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses. <br>  
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35 Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und [es dort] aufbewahren. <br>
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36 So soll die [eingesammelte] Nahrung zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht. <br>
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37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener. <br>
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38 Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist? <br>
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39 Und zu Josef sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du. <br>
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40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich grösser sein als du. <br>  
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41 Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. <br>
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42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josefs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. <br>
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43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. <br>
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44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuss erheben! <br>
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45 Und der Pharao gab Josef den Namen: Zafenat-Paneach, und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. Dann zog Josef aus über das [ganze] Land Ägypten. <br>
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46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Josef ging vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Ägypten. <br>  
 
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Bei der Geburt des Knaben ruft Lea aus: "Glück ist gekommen", hebräisch "ba'gad". Der Name bedeutet im Hebräischen also soviel wie "Glückskind" oder "unerwartetes Glück". Gleichzeitig aber wird diese Bezeichnung in Assyrien und in Babylonien für den Namen des Planeten Jupiter und zugleich einer Gottheit verwendet. Mit dieser Namensgebung sollen also die Angehörigen Jakobs, der JHWH nachfolgt sowie die leibliche Mutter, die dieser Glaubensrichtung möglicherweise nicht angehört, befriedigt werden. <br>
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Die sieben Jahre des Überflusses beginnen. Josef plant, eine zentrale Vorratswirtschaft zu organisieren. Die Tochter des Priesters von Heliopolis, wo der Sonnengott Ra verehrt wird, wird ihm zur Frau gegeben. Näheres hierzu finden wir in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1916 BC]]'''</center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
 
Ein Jahr nach der Entbindung von ihrem Sohn Gad bringt Silpa, die Leibmagd der Lea, noch einen Sohn zur Welt, dem sie den Namen Ascher gibt. Ruben, der älteste Sohn Jakobs und Leas, der inzwischen fünf Jahre alt ist, findet zur Zeit der Weizenernte auf dem Feld Dudaim-Pflanzen, die auch als "Liebesäpfel" bekannt sind, und bringt sie seiner Mutter Lea. Dudaim sind die gelbroten Früchte eines Nachtschattengewächses, denen fruchtbarkeitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Aus ihnen kann ein dafür geeignetes Getränk hergestellt werden. Als Rahel sieht, dass Ruben solche Früchte gefunden hat, bittet sie ihre Schwester darum, ihr welche abzugeben, da sie hofft, durch deren Hilfe schwanger zu werden. Sie ist bereit, Jakob vorübergehend an Lea "abzutreten". Lea willigt in den Handel ein. Die "Zauberfrüchte" nützen allerdings nichts; Lea wird unerwartet noch einmal schwanger und Rahel bleibt unfruchtbar. So wird Jakob in diesem Jahr zweimal Vater: Er bekommt einen Sohn Ascher durch die Leibmagd seiner Frau, Silpa, sowie den fünften Sohn von Lea mit dem Namen Issachar. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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12 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. <br>
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47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise. <br>
13 Da sprach Lea: Zu meiner Glückseligkeit! Denn glückselig preisen mich die Töchter. Und sie gab ihm den Namen Ascher. <br>  
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48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluss war, und brachte die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein. <br>
14 Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes!  <br>
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49 Und Josef speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl. <br>
15 Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann zu nehmen, dass du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst? Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen [als Entgelt] für die Dudaim deines Sohnes. <br>
 
16 Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft mit den Dudaim meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr. <br>  
 
17 Und Gott hörte auf Lea, so dass sie schwanger wurde und dem Jakob einen fünften Sohn gebar. <br>
 
18 Da sagte Lea: Gott hat [mir] meinen Lohn gegeben dafür, dass ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issachar. <br>
 
 
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Die Bedeutung des Namens Ascher ist "Glücksspender" oder "der Glückliche". Issachar hingegen ist abgeleitet von einem Zeitwort mit der Bedeutung "Lohn zahlen" (hebräisch "sakar"). Lea betrachtet diesen Sohn als Belohnung. Issachar kann auch übersetzt werden als "Es gibt einen Lohn". <br>
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Bald werden Josef und Asenat Eltern eines Sohnes. Dem geben sie den Namen Manasse, was bedeutet: "Gott hat mich vergessen lassen", und meint damit seine Vergangenheit bei seinem Vater und seinen Brüdern. Der zweite Sohn, der dem Ehepaar geschenkt wird, wird den Namen Ephraim tragen, was ausdrücken soll, dass Gott Josef fruchtbar gemacht hat im Land seines Elends. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1915 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1878 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
Lea, die im letzten Jahr ihren fünften Sohn gebar, obwohl sie zuvor angenommen hatte, dass sie nicht mehr schwanger werden kann, wird Mutter eines sechsten Sohnes, Sebulon. Nun erfolgt die Wende der Großfamilie von Jakob, die die Bibel mit den Worten: "Und Gott dachte an Rahel..." einleitet. Rahel, die nun schon sieben Jahre als unfruchtbar gilt, wird Mutter ihres ersten Sohnes, dem sie den Namen Josef gibt. Jakob ist inzwischen 91 Jahre alt. Die Bibel berichtet über die beiden Geburten im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
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Im Vorderen Orient beginnen sieben Jahre der Dürre. Durch seine hervorragende und kompromisslose Organisation sichert Josef nicht nur das Überleben der Ägypter, sondern auch das der umliegenden Völker. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn. <br>
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53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende, <br>
20 Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie gab ihm den Namen Sebulon.  <br>  
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54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot. <br>
22 Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib. <br>  
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55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Josef; tut, was er euch sagt! <br>
23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. <br> 
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56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Josef öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Ägyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten. <br>
24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu! <br>   
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57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde. <br>   
 
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Der Hinweis, dass Gott auf das Gebet Rahels hörte und sie fruchtbar machte, sowie der Ausruf Leas sollen ein Hinweis dafür sein, dass für diese unerwarteten Schwangerschaften keine "Liebesäpfel" die Ursache sind, sondern dass Gott selbst das teilweise langjährige, scheinbar unbeachtete Gebet schließlich erhörte. Die Bedeutung des Namens Sebulon ist noch nicht gesichert. Zum einen kann Sebulon mit dem aramäischen Wort für "Geschenk" oder "schenken" (aramäisch: "sebeb") zusammenhängen, zum Anderen mit einem Wortstamm, der soviel bedeutet wie "(wohnen) bleiben" oder "als "Fürstin behandelt beziehungsweise geehrt werden" (hebräisch "sabal"). Lea ruft bei der Geburt ihres Sohnes aus: "Gott hat mit ein Geschenk gemacht, mein Mann wird mich ehren." Lea ist davon überzeugt, dass ihr Mann nach der Geburt ihres sechsten Sohnes sich uneingeschränkt zu ihr hingezogen fühlen wird. "Josef" wird von seiner Mutter Rahel mit dem Satz: "Gott hat meine Schmach weggenommen" begrüßt. Das hebräische Zeitwort "jasaph" für "wegnehmen" (im Sinne vom Wegnehmen der Schmach der Kinderlosigkeit) lässt auf die Bedeutung des Namens schließen. Zugleich bedeutet "jasaph" aber auch "Mehrer", also der, der als erster einen zweiten mit sich bringt. Der Name Josef bedeutet also: "ER (Gott) möge noch andere Kinder hinzufügen." Jakob möchte nun mit seiner Familie wieder in seine Heimat Beerscheba zurück. Doch sein Schwiegervater Laban überredet ihn, noch eine Zeit bei ihm zu bleiben, weil er merkt, dass sein Reichtum sich durch die Arbeit Jakobs vermehrt hat. So willigt Jakob ein, noch sechs Jahre bei Laban zu bleiben und sich selbst in dieser Zeit eine Herde heranzuzüchten. Laban versucht dabei, Jakob wiederholt zu betrügen. Doch dieser hat durch den Segen Gottes soviel Erfolg, dass er am Ende sehr reich werden wird. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1914 BC]]'''</center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1900 BC|1877 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>  
Die Bibel berichtet davon, dass Lea einem weiteren Kind das Leben schenkt. Mit Dina wird die erste und wahrscheinlich einzige Tochter der Großfamilie geboren. Einige Theologen sind der Auffassung, dass die weiblichen Kinder nicht erwähnt wurden; diese Denkweise ist aber angesichts der Erwähnung der Geburt von Leas Tochter nicht einleuchtend. Tatsächlich kann davon ausgegangen werden, dass Jakob mit seinen vier Frauen Vater von zwölf Söhnen und einer Tochter wurde. Der Name Dina stammt aus dem hebräischen und bedeutet "Recht" oder "Urteil". Dina ist also "die Richterin" oder "die Gerechte". <br>
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Die Brüder des Josef besuchen zum ersten Mal Ägypten, weil sie ebenfalls von der Hungersnot betroffen sind und gehört haben, dass es hier noch Getreide zu kaufen gibt. Josef gibt sich ihnen nicht zu erkennen und behandelt sie hart und verlangt, dass sie ihren jüngsten Bruder herbeischaffen. Um ihre Motivation, das auch wirklich zu tun, zu stärken, lässt er einen von ihnen, Simeon, als Geisel ins Gefängnis werfen. Dann schickt er sie mit dem gewünschten Getreide zu ihrem Vater Jakob (Israel) zurück. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 42. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1950 BC|1909 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]] / [[Mesopotamien 2000 BC|Königreich Ur]]''' <br>
 
Sechs Jahre, nachdem Jakob seinem Schwiegervater Laban gegenüber einwilligte, noch ein paar Jahre in Mesopotamien zu bleiben, will Jakob nun endgültig in seine Heimat zurückkehren. Jakob ist mittlerweile 97 Jahre alt und möchte seinen Vater Isaak noch zu dessen Lebzeiten in der Heimat antreffen. Isaak ist inzwischen 157 Jahre alt. Jakobs ältester Sohn Ruben ist jetzt zwölf Jahre alt, sein jüngster, Josef, sechs. Als seine Frauen einverstanden sind, entschließt sich Jakob kurzerhand, aufzubrechen. Dabei nimmt er alles mit, was ihm gehört, ohne allerdings Laban Bescheid zu geben. Der zieht ihm nach, als er entdeckt, dass seine Familie verschwunden ist und nimmt einen ganzen Trupp aus seiner Verwandtschaft mit. Zehn Tage nach Jakobs Flucht erreicht Laban seinen Neffen, der inzwischen im Gebirgsland östlich des Jordan angekommen ist. In einer Nacht vorher erscheint Gott Laban und warnt ihn: "Hüte dich, mit Jakob anders als freundlich zu reden!" Jakob versöhnt sich mit Laban und schließt vor Gott einen Vertrag mit ihm. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 30 (mit Versangaben): <br>  
 
 
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25 Und es geschah, als Rahel den Joseph geboren hatte, da sagte Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe! <br>  
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1 Als Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, da sagte Jakob zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an? <br>
26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, für die ich dir gedient habe, damit ich [weg] ziehe! Du selbst kennst ja meinen Dienst, mit dem ich dir gedient habe. <br>  
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2 Und er sagte: Siehe, ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide gibt. Zieht hinab und kauft uns von da Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben! <br>
27 Laban aber sagte zu ihm: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen - ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass der HERR mich um deinetwillen gesegnet hat. <br>  
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3 Da zogen die zehn Brüder Josefs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen. <br>
28 Und er sagte: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn [dir] geben! <br>  
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4 Aber Benjamin, Josefs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sagte: Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne! <br>
29 Da sagte er zu ihm: Du weisst ja selbst, wie ich dir gedient habe und was aus deinem Vieh bei mir geworden ist. <br>  
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5 Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war [auch] im Land Kanaan. <br>
30 Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich zu einer Menge ausgebreitet, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte. Nun aber, wann soll ich auch für mein Haus schaffen?  <br>
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6 Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. <br>
31 Da sagte er: Was soll ich dir geben? Und Jakob sagte: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir diese [eine] Sache zugestehst, dann will ich wieder deine Schafe weiden [und] hüten. <br>  
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7 Als Josef seine Brüder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen. <br>
32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen: Das sei mein Lohn! <br>
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8 Und Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht. <br>
33 Und meine Gerechtigkeit soll an einem künftigen Tag für mich zeugen, wenn du herkommst wegen meines Lohnes vor dir: Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen und dunkelfarbig unter den Schafen, das gelte als gestohlen bei mir. <br>
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9 Da dachte Josef an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Blöße des Landes auszuspähen, seid ihr gekommen. <br>
34 Da sagte Laban: Siehe, es geschehe nach deinem Wort! <br>
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10 Sie aber sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. <br>
35 So sonderte er an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran [etwas] Weißes war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne. <br>
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11 Wir alle - Söhne eines Mannes sind wir! Redliche [Männer] sind wir! Deine Knechte sind keine Kundschafter. <br>
36 Und er legte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans. <br>
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12 Er aber sagte zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes zu erspähen, seid ihr gekommen. <br>
37 Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Storaxbaum, Mandelbaum und Platane und schälte an ihnen weisse Streifen heraus, indem er das Weisse, das an den Stäben war, bloßlegte. <br>  
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13 Da sagten sie: Zwölf [an der Zahl] sind deine Knechte, Brüder sind wir, Söhne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine - er ist nicht mehr. <br>
38 Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Tiere zum Trinken kamen, vor die Tiere hin; und sie waren brünstig, wenn sie zum Trinken kamen. <br>  
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14 Josef aber sagte zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! <br>
39 So waren die Tiere vor den Stäben brünstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte [Lämmer]. <br>
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15 Daran sollt ihr geprüft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher kommt! <br>
40 Und Jakob sonderte die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige unter den Tieren Labans; und so legte er eigene Herden an für sich besonders und tat sie nicht zu den Tieren Labans. <br>  
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16 Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht, - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter. <br>
41 Und es geschah, sooft die kräftigen Tiere brünstig waren, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig würden; <br>  
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17 Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam. <br>
42 wenn aber die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen dem Laban [zuteil] und die kräftigen dem Jakob. <br>  
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18 Am dritten Tag aber sagte Josef zu ihnen: Tut folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fürchte Gott: <br>
43 Und der Mann breitete sich mehr [und] mehr aus, und er bekam viele Tiere, Mägde und Knechte, Kamele und Esel. <br>   
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19 Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Hunger eurer Häuser! <br>
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20 Euren jüngsten Bruder aber sollt ihr zu mir bringen, dass eure Worte sich als zuverlässig erweisen und ihr nicht sterbt! Und sie taten so. <br>
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21 Da sagten sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade anflehte, wir aber nicht hörten. Darum ist diese Not über uns gekommen. <br>
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22 Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu euch gesagt: Versündigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt nicht gehört; doch siehe, sein Blut wird gefordert! <br>
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23 Sie aber erkannten nicht, dass Josef es verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen. <br>
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24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen. <br>
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25 Und Josef befahl, dass man ihre Gefäße mit Getreide fülle und ihr Geld jedem in seinen Sack zurücklege und ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so. <br>
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26 Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon. <br>
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27 Als nun einer seinen Sack öffnete, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sack. <br>
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28 Und er sagte zu seinen Brüdern: Mein Geld ist zurückgegeben worden, siehe, da ist es in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan! <br>
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29 Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten: <br>
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30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. <br>
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31 Wir sagten zwar zu ihm: Redliche [Männer] sind wir, wir sind keine Kundschafter; <br>
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32 zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan [geblieben]. <br>
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33 Aber der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen, dass ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir, nehmt [das Getreide für] den Hunger eurer Häuser, und zieht hin; <br>
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34 aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Männer] seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr könnt das Land durchziehen.' <br>
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35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich. <br>
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36 Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Josef ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt über mich! <br>
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37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurückbringen. <br>
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38 Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben. Begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen. <br>
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39 \43:1\ Die Hungersnot aber war schwer im Land. <br>   
 
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Die Beschreibung findet ihre Fortsetzung im 31. Kapitel des 1. Buches Mose in der Bibel (mit Versangaben): <br>  
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| <center>'''[[Chronik 1900 BC|1876 BC]]'''</center> || '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>
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Die Brüder des Josef treffen zum zweiten Mal aus dem Lande Kanaan in Ägypten ein. Josef bringt Simeon wieder zu ihnen und stellt sie auf eine neue Probe. Erst als Juda für Benjamin als Bürge eintritt, gibt er sich zu erkennen und schickt sie zu ihrem Vater zurück, um sie nach Ägypten zu holen. Die Bibel berichtet über diese Begebenheit im 1. Buch Mose von Kapitel 43 an (mit Versangaben): <br>  
 
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1 Und er hörte die Reden der Söhne Labans, die sagten: Jakob hat alles an sich genommen, was unserem Vater gehörte; und von dem, was unserem Vater gehört, hat er sich all diesen Reichtum verschafft. <br>  
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1 \43:2\Und es geschah, als sie das Getreide völlig aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht hatten, da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht zurück, kauft uns ein wenig Nahrung! <br>
2 Und Jakob sah das Gesicht Labans, und siehe, es war ihm gegenüber nicht wie früher. <br>
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2 Da sagte Juda zu ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich gewarnt und gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch.
3 Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich werde mit dir sein. <br>  
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3 Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, dann wollen wir hinabziehen und dir Nahrung kaufen; <br>
4 Da sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs Feld zu seinen Tieren. <br>  
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4 wenn du ihn aber nicht sendest, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. <br>
5 Und er sagte zu ihnen: Ich sehe das Gesicht eures Vaters, dass es zu mir nicht wie früher ist; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen.  <br>
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5 Da sagte Israel: Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu berichten, dass ihr noch einen Bruder habt? <br>
6 Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. <br>  
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6 Sie aber sagten: Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sagte: Lebt euer Vater noch? Habt ihr [noch] einen Bruder? Da berichteten wir ihm, wie es sich verhält. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder herab? <br>
7 Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Böses zu tun. <br>  
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7 Da sagte Juda zu seinem Vater Israel: Schicke den Jungen mit mir, so wollen wir uns aufmachen und hinziehen, dass wir leben und nicht sterben, sowohl wir als du als auch unsere Kinder. <br>
8 Wenn er so sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Tiere Gesprenkelte; und wenn er so sagte: Die Gestreiften sollen dein Lohn sei, dann gebaren alle Tiere Gestreifte. <br>  
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8 Ich will Bürge für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Gesicht stelle, will ich alle Tage vor dir schuldig sein. <br>
9 Und Gott hat eurem Vater das Vieh entzogen und mir gegeben. <br>
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9 Denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt. <br>
10 Und es geschah zur Brunstzeit der Tiere, da hob ich meine Augen und sah im Traum: und siehe, die Böcke, die die Tiere besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. <br>  
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10 Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn so ist, dann tut folgendes: Nehmt vom besten Ertrag des Landes in eure Gefässe, und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsamharz und ein wenig Traubenhonig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln! <br>
11 Und der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Und ich sagte: Hier bin ich! <br>
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11 Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das oben in eure Säcke zurückgegeben worden ist, in eurer Hand zurück! Vielleicht war es ein Irrtum. <br>
12 Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. <br>  
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12 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück! <br>
13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du einen Gedenkstein gesalbt, wo du mir ein Gelübde abgelegt hast. Mache dich jetzt auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft!  <br>
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13 Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren andern Bruder und Benjamin [wieder mit zurück]schicke. Und ich, wie ich die Kinder verlieren soll, muss ich die Kinder verlieren! <br>
14 Da antworteten Rahel und Lea und sagten zu ihm: Haben wir noch einen Anteil und ein Erbe im Haus unseres Vaters?  <br>
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14 Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Josef. <br>
15 Haben wir ihm nicht als Fremde gegolten? Denn er hat uns verkauft und hat sogar unseren [Kauf]-Preis völlig verzehrt. <br>
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15 Als Josef den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus, und schlachte Schlachtvieh und richte zu! Denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen. <br>
16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt hat!  <br>
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16 Und der Mann tat, wie Josef gesagt hatte; und der Mann führte die Männer in Josefs Haus. <br>
17 Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele <br>
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17 Da fürchteten sich die Männer, dass sie in Josefs Haus geführt wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man will über uns herstürzen und über uns herfallen und uns als Sklaven nehmen, samt unseren Eseln. <br>
18 und trieb all sein Vieh weg und all seine Habe, die er erworben, das Vieh seines Eigentums, das er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan zu kommen. <br>  
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18 Und sie traten zu dem Mann, der über Josefs Haus war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses; <br>
19 Laban aber war gegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel den Teraphim, der ihrem Vater gehörte. <br>  
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19 und sie sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur] herabgezogen, um Nahrung zu kaufen. <br>
20 Und Jakob täuschte Laban, den Aramäer, weil er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte. <br>  
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20 Es geschah aber, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurückgebracht. <br>
21 Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom und richtete sein Gesicht auf das Gebirge Gilead. <br>  
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21 Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat. <br>
22 Am dritten Tag aber wurde dem Laban berichtet, dass Jakob geflohen sei. <br>
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22 Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus. <br>
23 Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen weit nach und holte ihn auf dem Gebirge Gilead ein.  <br>
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23 Und der Mann führte die Männer in Josefs Haus und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Füße; und er gab ihren Eseln Futter. <br>
24 Gott aber kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich [davor], dass du mit Jakob Gutes oder Böses redest! <br>  
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24 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Josef am Mittag käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten. <br>
25 Und Laban erreichte Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen hatte; und [auch] Laban schlug es mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead auf. <br>  
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25 Als Josef nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. <br>
26 Und Laban sagte zu Jakob: Was hast du getan, dass du mich getäuscht und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast?  <br>
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26 Er aber fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr spracht? Lebt er noch? <br>
27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich getäuscht und hast es mir nicht mitgeteilt? Ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit Gesängen, mit Tamburin und Zither! <br>  
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27 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder. <br>
28 Und du hast mich nicht [einmal] meine Söhne und meine Töchter küssen lassen! Nun, du hast töricht gehandelt. <br>
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28 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! <br>
29 Es stünde in der Macht meiner Hand, übel mit euch zu verfahren. Aber der Gott eures Vaters hat gestern Nacht zu mir geredet und gesagt: Hüte dich, mit Jakob Gutes oder Böses zu reden! <br>  
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29 Und Josef eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort. <br>
30 Nun denn - du bist nun einmal weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters sehntest. Warum [aber] hast du meinen Gott gestohlen?  <br>
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30 Dann wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte: Tragt das Essen auf! <br>
31 Da antwortete Jakob und sagte zu Laban: Ja, ich fürchtete mich; denn ich sagte [mir], du würdest deine Töchter von mir reißen.  <br>
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31 Da trug man für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern essen, denn ein Greuel ist das für Ägypter. <br>
32 [Doch] bei wem du deinen Gott findest, der soll nicht am Leben bleiben. Untersuche [hier] vor unseren Brüdern, was bei mir ist, und nimm es dir! Jakob aber wusste nicht, dass Rahel ihn gestohlen hatte. <br>
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32 Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Da sahen die Männer einander staunend an. <br>
33 Da ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts; und er kam aus Leas Zelt und ging in das Zelt Rahels. <br>  
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33 Und er ließ ihnen von den Ehrengerichten vor ihm auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fünfmal grösser als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm und berauschten sich. <br>
34 Rahel aber hatte den Teraphim genommen und ihn in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban tastete das ganze Zelt ab und fand nichts. <br>  
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'''''1. Mose Kapitel 44''''' <br>
35 Da sagte sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, dass ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es [geht] mir nach der Weise der Frauen. Und er durchsuchte [alles] und fand den Teraphim nicht. <br>  
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1 Dann befahl er dem, der über sein Haus war: Fülle die Säcke der Männer mit Nahrungsmitteln, soviel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack! <br>
36 Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban. Und Jakob antwortete und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was meine Sünde, dass du so hitzig hinter mir her bist? <br>  
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2 Meinen Kelch aber, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide! Und er tat nach Josefs Wort, das er geredet hatte. <br>
37 Da du all meine Sachen durchtastet hast, was hast du gefunden von allen Sachen deines Hauses? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, sie sollen zwischen uns beiden entscheiden! <br>  
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3 Der Morgen wurde hell, da entließ man die Männer, sie und ihre Esel. <br>
38 Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. <br>  
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4 Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen [und noch] nicht weit gekommen, da sagte Josef zu dem, der über sein Haus war: Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? <br>
39 Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es ersetzen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tag, mochte es gestohlen sein bei Nacht. <br>  
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5 Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt schlecht [daran] getan, dass ihr [so] gehandelt habt! <br>
40 [So] erging es mir: Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und mein Schlaf floh von meinen Augen.  <br>41 Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Haus gewesen; vierzehn Jahre habe ich dir für deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre für deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. <br>
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6 Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen. <br>
42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken Isaaks für mich gewesen wäre, gewiss, du hättest mich jetzt mit leeren Händen entlassen. Mein Elend und die Arbeit meiner Hände hat Gott angesehen und hat gestern Nacht entschieden. <br>
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7 Da sagten sie zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche Sache zu tun! <br>
43 Da antwortete Laban und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Tiere sind meine Tiere, und alles, was du [hier] siehst, mir gehört es! Aber meinen Töchtern [gegenüber], was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? <br>  
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8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht! Und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? <br>
44 Und nun komm, lass uns einen Bund schließen, ich und du, der sei zum Zeugnis zwischen mir und dir!  <br>
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9 Derjenige von deinen Knechten, bei dem er gefunden wird, der soll sterben; und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten werden. <br>
45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Gedenkstein auf. <br>
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10 Da sagte er: Nun gut, nach euren Worten, so sei es: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein. <br>
46 Und Jakob sagte zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten [daraus] einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. <br>
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11 Darauf hoben sie schnell jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder seinen Sack. <br>
47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, und Jakob nannte ihn Gal-Ed. <br>  
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12 Und er durchsuchte: beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Kelch fand sich im Sack Benjamins. <br>
48 Und Laban sagte: Dieser Haufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Gal-Ed <br>  
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13 Da zerrissen sie ihre Kleider, jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück. <br>
49 und Mizpa, weil er sagte: Der HERR halte Wache zwischen mir und dir, wenn wir uns nicht mehr sehen! <br>  
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14 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. <br>
50 Wenn du meine Töchter unterdrücken und wenn du [noch andere] Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen solltest, - kein Mensch ist bei uns, siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. <br>
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15 Josef sagte zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann? <br>
51 Und Laban sagte zu Jakob: Siehe, dieser Haufen, und siehe, der Gedenkstein, den ich errichtet habe zwischen mir und dir,  <br>
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16 Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist. <br>
52 dieser Haufen sei Zeuge und der Gedenkstein ein Zeugnis, dass ich nicht über diesen Haufen zu dir hinausgehe und dass du über diesen Haufen und diesen Gedenkstein nicht zu mir hinausgehst zum Bösen. <br>
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17 Er aber sagte: Fern sei es von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater. <br>
53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors soll zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters! Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters Isaak.  <br>
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18 Da trat Juda zu ihm und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich. <br>
54 Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Berg und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Berg. <br>
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19 Mein Herr fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?' <br>
55 \32:1\ Und Laban stand früh am Morgen auf, küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; und Laban ging und kehrte an seinen Ort zurück. <br>
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20 Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater liebt ihn. <br>
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21 Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte!' <br>
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22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht verlassen; verließe er seinen Vater, so würde der sterben.' <br>
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23 Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht nicht mehr sehen.' <br>
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24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. <br>
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25 Als nun unser Vater sagte: `Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung'! <br>
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26 da sagten wir: `Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir können das Gesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser jüngster Bruder bei uns ist.' <br>
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27 Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. Der <br>
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28 eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist wirklich zerrissen worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen. <br>
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29 Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinab.' <br>
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30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Junge wäre nicht bei uns - hängt doch seine Seele an dessen Seele -, <br>
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31 dann würde es geschehen, dass er stirbt, wenn er sähe, dass der Junge nicht da ist. Dann hätten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht. <br>
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32 Denn dein Knecht ist für den Jungen Bürge geworden bei meinem Vater und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle Tage vor meinem Vater schuldig sein.' <br>
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33 Und nun, lass doch deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Brüdern! <br>
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34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Junge bei mir ist? - Dass ich nicht das Unglück [mit] ansehen muss, das meinen Vater [dann] trifft. <br>
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'''''1. Mose Kapitel 45''''' <br>
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1 Da konnte Josef sich nicht [mehr] bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab. <br>
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2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und [auch] das Haus des Pharao hörte es. <br>
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3 Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm. <br>
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4 Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. <br>
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5 Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig [auf euch selbst], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt. <br>
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6 Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und [es dauert] noch fünf Jahre, dass es kein Pflügen und Ernten gibt. <br>
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7 Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine grosse Errettung. <br>
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8 Und nun, nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. <br>
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9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: `So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht! <br>
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10 Du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast. <br>
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11 Und ich will dich dort versorgen - denn noch fünf Jahre [dauert die] Hungersnot -, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.' <br>
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12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet. <br>
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13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab! <br>
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14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals. <br>
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15 Und herzlich küsste er alle seine Brüder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm. <br>
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16 Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, dass man sagte: Josefs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. <br>
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17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: `Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan, <br>
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18 und nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.' <br>
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19 Du aber hast den Befehl [zu sagen]: `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! <br>
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20 Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.' <br>
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21 Da taten die Söhne Israels so. Und Josef gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg. <br>
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22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber[-Schekel] und fünf Wechselkleider. <br>
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23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg. <br>
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24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht auf dem Weg! <br>
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25 So zogen sie aus Ägypten hinauf, und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. <br>
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26 Und sie berichteten ihm: Josef lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. <br>
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27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf. <br>
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28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe. <br>  
 
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Lief die letzte Begegnung zwischen Jakob und Laban noch glimpflich ab, macht sich Jakob viel mehr Sorgen darüber, wie die Begegnung mit seinem Bruder Esau verlaufen wird, der ihn vor fast 20 Jahren wegen seines Betruges zum Erlangen des Erstgeburtsrechtes noch umbringen wollte. Jakob schickt zu seinem ebenso alten, 97jährigen Bruder Boten, die ihn über seine bevorstehende Ankunft unterrichten sollen. Doch als die Boten ihm berichten, dass Esau ihm mit 400 Mann entgegenzieht, teilt er seine Leute in zwei Lager und schickt außerdem seinem Bruder fünf Herden als Geschenk entgegen, was einen Eindruck von seinem Reichtum vermitteln soll: Ziegen, Schafe, Kamele, Rinder und Esel. Esau ist inzwischen der Anführer eines Beduinenstammes geworden, der sich im Gebirge Seïr aufhält und damit begonnen hat, die Gegend zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Eilat zu besiedeln. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose in Kapitel 32 (mit Versangaben): <br>  
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Jakob bin Isaak, dem von Gott selbst der Name Israel verliehen wurde, siedelt daraufhin mit seinen Söhnen und deren Familien nach Ägypten. Als er vor dem Pharao steht, ist Jakob 130 Jahre alt. Die Bibel berichtet darüber vom 46. Kapitel des 1. Buch Mose an (mit Versangaben): <br>  
 
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2 Und Jakob zog seiner Wege. Da begegneten ihm Engel Gottes. <br>  
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1 Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Beerscheba; und er opferte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer. <br>
3 Und Jakob sagte, als er sie sah: Das ist das Heerlager Gottes. Und er gab dieser Stätte den Namen Mahanajim. <br>  
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2 Und Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! Und er sagte: Hier bin ich. <br>
4 Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, das Gebiet Edom. <br>  
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3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen! <br>
5 Und er befahl ihnen: So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So spricht dein Knecht Jakob: Bei Laban habe ich mich als Fremder aufgehalten und bin bis jetzt geblieben; <br>  
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4 Ich selbst ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich, ich führe dich auch wieder herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen. <br>
6 und ich habe Rinder und Esel, Schafe und Knechte und Mägde; und ich sende [Boten], es meinem Herrn mitzuteilen, um Gunst zu finden in deinen Augen. <br>  
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5 Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen. <br>
7 Und die Boten kehrten zu Jakob zurück und sagten: Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch [schon] entgegen und vierhundert Mann mit ihm. <br>  
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6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all seine Nachkommenschaft mit ihm: <br>
8 Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst; und er teilte das Volk, das bei ihm war, die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Lager. <br>  
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7 seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach Ägypten. <br>
9 Er sagte [sich] nämlich: Wenn Esau über das eine Lager kommt und es schlägt, dann wird das übriggebliebene Lager entkommen können. <br>  
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8 Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs: Ruben. <br>
10 Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir geredet hast: `Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir Gutes tun!' <br>  
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9 Und die Söhne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron und Karmi. <br>
11 Ich bin zu gering für alle Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. <br>  
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10 Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin. <br>
12 Rette mich doch vor der Hand meines Bruders, vor der Hand Esaus - denn ich fürchte ihn -, dass er nicht etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den Kindern!  <br>
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11 Und die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. <br>
13 Du hast doch selbst gesagt: Gutes, ja Gutes will ich dir tun und deine Nachkommenschaft [zahlreich] machen wie den Sand des Meeres vor Menge, den man vor Menge nicht zählen kann. <br>
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12 Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul. <br>
14 Und er übernachtete dort in jener Nacht; und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau:  <br>
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13 Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. <br>
15 Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, <br>  
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14 Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. <br>
16 dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste. <br>  
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15 Das sind die Söhne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner Söhne und seiner Töchter [betrug] 33. - <br>
17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, Herde [für] Herde besonders, und sagte zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und lasst einen Abstand zwischen Herde und Herde! <br>  
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16 Und die Söhne Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und Areli. <br>
18 Und er befahl dem ersten und sagte: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: `Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir?' <br>  
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17 Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel. <br>
19 dann sollst du sagen: `Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns. <br>
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18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. - <br>
20 Und auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, befahl er: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn trefft, <br>  
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19 Die Söhne der Rahel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. <br>
21 und sollt sagen: `Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns.' Denn er sagte [sich]: Ich will ihn versöhnen durch das Geschenk, das vor mir hergeht, danach erst will ich sein Gesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen. <br>  
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20 Und dem Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. <br>
22 So zog das Geschenk vor ihm her, er aber übernachtete in jener Nacht im Lager. <br>  
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21 Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. <br>
23 Und er stand in jener Nacht auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok; <br>  
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22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen. - <br>
24 und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte. <br>
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23 Und die Söhne Dans: Schuham. <br>
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24 Und die Söhne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem. <br>
Der Jabbok ("blauer Fluss") mündet 40 Kilometer nördlich vom Toten Meer in den Jordan. Er fließt zum Teil durch tiefe Schluchten; streckenweise ist er sogar ein reißender Fluss. Es gibt Übergänge, bei denen der Wasserstand lediglich zwischen einem und anderthalb Meter beträgt. Warum Jakob noch einmal zurückgeht, ist nicht bekannt, denn er könnte auch einen Knecht senden, der überprüft, ob etwas Wertvolles am anderen Ufer zurückgeblieben ist. Jedenfalls erlebt Jakob etwas Ungewöhnliches, als er plötzlich und unerwartet von einem "Jemand" (hebräisch "isch") angefallen wird. Diese Bezeichnung erklärt nicht, wer oder was mit Jakob hier kämpft. Auch Jakob kennt den Gegner nicht, aber er bemerkt schnell, dass er den Gegner nicht besiegen kann. Die ganze Nacht geht dieser Kampf und als sich gegen Morgengrauen dieser "Jemand" absetzen will, hält Jakob, der ahnt, dass er mit keinem Geringeren als Gott ringt, diesen fest und fordert ihn auf, dass er ihn segnet. Der Prophet Hosea wird später beschreiben, dass dieser "Jemand" der Engel Gottes ist. Jakob glaubt indes, mit Gott selbst im Kampf zu sein und wird später sagen, dass er Gott von Angesicht gesehen hat und, im Gegensatz zu der landläufigen Befürchtung, dass ein Mensch, der Gott von Angesicht sieht, unverzüglich sterben muss, bleibt Jakob am Leben, wird aber zeitlebens mit der Verrenkung seiner Hüfte leben müssen. Das göttliche Wesen fragt Jakob nach seinem Namen. Von seinen Eltern hatte er den Namen bekommen, der übersetzt bedeutet. "Gott möge beschützen". Aufgrund der Ereignisse um seine Geburt und der Klangähnlichkeit der Bezeichnung, die auch die Deutung "Fersenhalter" oder "Überlister" zulässt, erhält er von Gott einen neuen Namen: "Israel", einen Satznamen, der aus "el" für Gott und aus "Sarah" für "herrschen" besteht. Der Name mit der Bedeutung "Gott herrscht" ist für Jakob der Beginn für sein neues Leben unter Gott. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose in Kapitel 32 (mit Versangaben): <br>  
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25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen. - <br>
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26 Alle dem Jakob [angehörigen] Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs, alle Seelen waren 66. <br>
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27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig. <br>
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28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, dass er vor ihm her Weisung gebe nach Gosen. Und sie kamen in das Land Gosen. <br>
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29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals. <br>
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30 Und Israel sagte zu Joseph: Nun kann ich sterben, nachdem ich dein Gesicht gesehen habe, dass du noch lebst! <br>
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31 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern und zum Haus seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: `Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind zu mir gekommen. <br>
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32 Und die Männer sind Schafhirten - denn sie haben Viehzucht getrieben -, und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht.' <br>
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33 Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und spricht: `Was ist eure Tätigkeit?' <br>
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34 dann sagt: `Deine Knechte haben Viehzucht getrieben von unserer Jugend an bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter', damit ihr im Land Gosen bleiben könnt; denn alle Schafhirten sind den Ägyptern ein Greuel. <br>
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'''''1. Mose Kapitel 47''''' <br>
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1 Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder, ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen; und siehe, sie sind im Land Gosen. <br>
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2 Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao. <br>
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3 Und der Pharao sprach zu seinen Brüdern: Was ist eure Tätigkeit? Und sie sagten zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Väter. <br>
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4 Und sie sagten zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land als Fremde aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für die Schafe, die deine Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun lass doch deine Knechte im Land Gosen wohnen! <br>
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5 Da sagte der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. <br>
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6 Das Land Ägypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes wohnen; sie sollen im Land Gosen wohnen. Und wenn du erkennst, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, setze sie als Oberhirten ein über das, was ich habe! <br>
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7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und ließ ihn vor den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao. <br>
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8 Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner Lebensjahre? <br>
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9 Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. <br>
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10 Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus. <br>
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11 Joseph aber wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der Pharao befohlen hatte. <br>
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12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder. <br>
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Um diese Zeit wird möglicherweise der Bahr Yussuf (Josefs-Kanal) gebaut, der zur Bewässerung des oasenartigen Fajum-Beckens parallel zum Nil angelegt wird. In vier Jahrtausenden wird dieses Gebiet als "Gemüsegarten Kairos" angesehen werden. Durch seine konsequente Verwaltung sichert Josef den Ägyptern das Überleben und schafft dem Pharao dabei noch einen erheblichen Machtzuwachs. Zuletzt verkaufen die Ägypter ihren Grundbesitz an den Pharao. Sie werden aber nicht zu Sklaven, sondern zu Pächtern. Gemessen an den Verhältnissen ist eine Besteuerung von 20 Prozent nicht zu hoch bemessen, zumal Josef ihnen das Saatgut als Startkapital zur Verfügung stellen wird. Beschrieben ist dies in der Bibel im 1. Buch Mose im 47. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
 
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25 Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam. <br>  
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13 Und es gab kein Brot im ganzen Land, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger. <br>  
26 Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang. <br>  
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14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao. <br>  
27 Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet. <br>  
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15 Und als das Geld im Land Ägypten und im Land Kanaan ausging, da kamen alle Ägypter zu Joseph und sagten: Bring uns Brot her! Warum sollen wir denn vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende. <br>
28 Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. <br>  
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16 Da sagte Joseph: Bringt euer Vieh her! Dann gebe ich euch [Brot] für euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist. <br>  
29 Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heissen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt. <br>  
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17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde und für die Schafherden und für die Rinderherden und für die Esel; und so versorgte er sie mit Brot für all ihr Vieh in jenem Jahr. <br>
30 Und Jakob fragte und sagte: Teile [mir] doch deinen Namen mit! Er aber sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. <br>  
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18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verschweigen, dass das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn übriggeblieben als nur unser Leib und unser Land. <br>  
31 Und Jakob gab der Stätte den Namen Pnuel: denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! <br>  
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19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, dann wollen wir und unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht verödet daliegt! <br>
32 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pnuel vorüberkam; und er hinkte an seiner Hüfte. <br>
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20 Da kaufte Joseph das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao. <br>  
33 Darum essen die Söhne Israel bis zum heutigen Tag nicht den Hüftmuskel, der über dem Hüftgelenk ist, weil er das Hüftgelenk Jakobs, den Hüftmuskel, berührt hat. <br>  
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21 Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende. <br>
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22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht. <br>  
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23 Und Joseph sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besät nun das Land! <br>  
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24 Und es soll beim Ernten geschehen, dass ihr den Fünften dem Pharao gebt; die vier Teile aber sollen für euch sein zum Besäen des Feldes und zur Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und zu Nahrung für eure Kinder. <br>
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25 Da sagten sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein. <br>  
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26 Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis zu diesem Tag als Ordnung auf, dass dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao. <br>
 
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Jakob, der jetzt Israel genannt wird, versöhnt sich schließlich mit seinem Bruder Esau. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose in Kapitel 33 (mit Versangaben): <br>
 
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1 Und Jakob erhob seine Augen und sah: und siehe, Esau kam und mit ihm vierhundert Mann. Da verteilte er die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde; <br>
 
2 und er stellte die Mägde und ihre Kinder vornan und Lea und ihre Kinder dahinter und Rahel und Joseph zuletzt. <br>
 
3 Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war. <br>
 
4 Esau aber lief ihm entgegen, umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn; und sie weinten. <br>
 
5 Und er erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sagte: Wer sind diese [bei] dir? Er sagte: Die Kinder, die Gott deinem Knecht aus Gnaden geschenkt hat. <br>
 
6 Da traten die Mägde heran, sie und ihre Kinder, und verneigten sich. <br>
 
7 Und auch Lea trat heran und ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph und Rahel heran und verneigten sich. <br>
 
8 Und er sagte: Was willst du mit diesem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Er sagte: Um Gunst zu finden in den Augen meines Herrn. <br>
 
9 Da sagte Esau: Ich habe genug, mein Bruder; es sei dein, was du hast. <br>
 
10 Jakob aber sagte: Nicht doch; wenn ich überhaupt Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann nimm mein Geschenk aus meiner Hand! Denn ich habe ja doch dein Angesicht gesehen, wie man das Angesicht Gottes sieht, und du hast Gefallen an mir gehabt. <br>
 
11 Nimm doch mein Geschenk, das dir überbracht worden ist! Denn Gott hat es mir aus Gnaden geschenkt, und ich habe alles. Und als er in ihn drang, da nahm er es. <br>
 
12 Und Esau sagte: Lass uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will vor dir herziehen. <br>
 
13 Er aber sagte zu ihm: Mein Herr weiß, dass die Kinder zart sind und dass säugende Schafe und Kühe bei mir sind; wenn man sie nur einen Tag zu schnell triebe, so würde die ganze Herde sterben. <br>
 
14 Mein Herr ziehe doch vor seinem Knecht hin! Ich aber, ich will einherziehen nach meiner Gemächlichkeit, nach dem Schritt des Viehs, das vor mir ist, und nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme. <br>
 
15 Da sagte Esau: Ich will doch von dem Volk, das bei mir ist, [einige] bei dir zurücklassen. Er aber sagte: Wozu das? Möchte ich [nur] Gunst finden in den Augen meines Herrn! <br>
 
16 So kehrte Esau an diesem Tag auf seinem Weg nach Seir zurück. <br>
 
17 Und Jakob brach auf nach Sukkot und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum gab er dem Ort den Namen Sukkot. <br>
 
18 Und Jakob kam wohlbehalten zur Stadt Sichem, die im Land Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt. <br>
 
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Die Stadt Sichem ist erst zehn Jahre zuvor gegründet worden. Jakob trachtet danach, von den Stadtgründern ein Stück Land kaufen zu dürfen. <br>
 
 
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| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1908 BC]]'''</center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]]''' <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1900 BC|1859 BC]]'''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Israel 1900 BC|Land Kanaan]] / [[Königreich Ägypten 1900 BC|Königreich Ägypten]]''' <br>  
Nachdem er einige Monate mit seiner Familie und seinen Knechten, seinen Mägden und seinem Vieh vor der Stadt Sichem lagerte, sind nun die Stadtältesten bereit, Jakob ein Stück Land für seine Familie und für sein zahlreiches Vieh zu verkaufen. Der Wert der hier genannte Kaufsumme von 100 "Kesita" ist nicht mehr zu deuten, da es sich hier um eine Maßeinheit für Gewichte handelt. 1 Kesita entspreicht 46 Gramm, wobei wir nicht wissen, ob es sich bei dem Kauf zum Beispiel um Edelmetall, und falls ja, um welches es sich handelt. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose in Kapitel 33 (mit Versangaben): <br>
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Jakob ben Isaak, der von Gott den Namen Israel bekam, sieht mit seinen 147 Jahren sein Ende herankommen und lässt seinen Sohn Josef schwören, ihn in Kanaan und nicht in Ägypten zu begraben. Einige Zeit später wird Israel krank. Josef besucht ihn mit seinen beiden Söhnen Manasse und Ephraim, die Israel adoptiert und segnet. Diese Begebenheit wird in der Bibel vom 47. Kapitel an des 1. Buches Mose beschrieben (mit Versangaben): <br>  
 
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19 Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hamors, des Vaters Sichems, für hundert Kesita. <br>  
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27 Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen; und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und vermehrten sich sehr. <br>
20 Und er richtete dort einen Altar auf und nannte ihn: Gott, der Gott Israels. <br>  
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28 Und Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre. <br>
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29 Und als die Tage Israels nahten, dass er sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sprach zu ihm: Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und erweise Gnade und Treue an mir: Begrabe mich doch nicht in Ägypten! <br>
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30 Wenn ich mich zu meinen Vätern gelegt habe, dann führe mich aus Ägypten, und begrabe mich in ihrem Grab! Und er sprach: Ich werde tun nach deinem Wort. <br>
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31 Er aber sagte: Schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel neigte sich [anbetend] nieder am Kopfende des Bettes. <br> 
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'''''1. Mose Kapitel 48''''' <br>
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1 Und es geschah nach diesen Dingen, dass man dem Josef sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich. <br>
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2 Und man berichtete dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir. Da machte Israel sich stark und setzte sich im Bett auf. <br>
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3 Und Jakob sagte zu Josef: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan, und er segnete mich <br>
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4 und sprach zu mir: `Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich vermehren, und ich will dich zu einer Schar von Völkern machen und dieses Land deiner Nachkommenschaft nach dir zum ewigen Besitz geben.' <br>
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5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon. <br>
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6 Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil. <br>
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7 Denn ich - als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine Strecke Landes war, um nach Efrata zu kommen; und ich begrub sie dort am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. <br>
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8 Als Israel die Söhne Josefs sah, sagte er: Wer sind diese? <br>
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9 Und Josef sagte zu seinem Vater: Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie doch zu mir her, dass ich sie segne! <br>
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10 Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, küsste er sie und umarmte sie. <br>
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11 Und Israel sprach zu Josef: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen! <br>
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12 Und Josef nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder.
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13 Und Josef nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. <br>
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14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl er der Jüngere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene. <br>
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15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, <br>
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16 der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land! <br>
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17 Und als Josef sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er fasste die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf. <br>
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18 Und Josef sagte zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf!
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19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiß es, mein Sohn, ich weiss es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder grösser sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden. <br>
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20 Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse. <br>
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21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. <br>
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22 Und ich gebe dir einen Bergrücken über deine Brüder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe. <br>
 
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Dann lässt Israel auch seine anderen Söhne zu sich rufen und segnet sie. Auch von ihnen verlangt er nochmals ausdrücklich, ihn in der Höhle Machpela in Kanaan zu bestatten. Jakobs Söhne erfüllen den Wunsch ihres Vaters und ziehen mit einem ganzen Heer nach Kanaan und halten dort eine siebentägige Trauerfeier ab, bevor sie Jakob in der Höhle des Grundstückes von Machpela bestatten. Dies ist beschrieben im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben): <br>  
| <center>'''[[Chronik 1950 BC|1904 BC]]'''</center> || '''[[Israel 2000 BC|Land Kanaan]]''' <br>
 
Jakob, der jetzt Israel heißt, lebt mit seiner großen Familie und seinen zahlreichen Angestellten nun bereits seit vier Jahren vor der Stadt Sichem. Dina, seine einzige Tochter, bewegt sich wie bereits ihre Mutter und ihre Großmutter unverschleiert zwischen dem von Israel gegründeten "Vorort" und der Stadt. Sie ist nun etwa 17 Jahre alt und sucht Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen. Dabei fällt sie dem jungen Sichem, einem Sohn des Hiwiters und Stadtfürsten Hamor, auf. Die Hiwiter sind Kanaanäer und eine große Gruppe der gemischten Bevölkerung der Stadt Sichem. Der Sohn Hamors, der wie die Stadt den Namen Sichem trägt, vergewaltigt Dina und nimmt ihr anschließend ihre Bewegungsfreiheit, da sie so lange in seinem Haus festgehalten werden soll, bis ihre Eltern in eine Heirat Dinas mit ihrem Vergewaltiger einwilligen. Nicht erst seit es in der Bibel aufgeschrieben wurde, sondern bereits 500 Jahre zuvor, gilt es unter den Kanaanitern als Gesetz, dass ein Vergewaltiger seine Tat mit dem Tode büßen muss und das Mädchen ungestraft bleibt. In der Bibel wird dieses Gesetz später in abgemilderter Form Anwendung finden und diese Straftat durch eine Heirat des Mädchens gesühnt werden kann; dieses Gesetz ist zu diesem Zeitpunkt in Kanaan unbekannt. Sichem bittet, weil angeblich sein Herz an Dina hängt, seinen Vater, den Stadtfürsten, um Vermittlung. Die Geschichte und ihr grausames Ende wird ausführlich im 1. Buch Mose in Kapitel 34 beschrieben (mit Versangaben): <br>
 
 
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1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen. <br>
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29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hethiters Efron [liegt]; <br>
2 Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an. <br>
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30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hethiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat. <br>
3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. <br>
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31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. <br>
4 Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau! <br>
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32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Heth. <br>
5 Und Jakob hatte gehört, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen. <br>
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33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt. <br>
6 Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. <br>
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'''''1. Mose Kapitel 50''''' <br>
7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] hätte nicht geschehen dürfen. <br>
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1 Da fiel Josef auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn. <br>
8 Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem - seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau, <br>
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2 Und Josef befahl seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein. <br>
9 und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter; <br>
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3 Darüber wurden vierzig Tage für ihn voll, denn so lange währt die Zeit des Einbalsamierens. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage. <br>
10 und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansässig! <br>
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4 Und als die Tage, da man ihn beweinte, vorüber waren, redete Josef zum Haus des Pharao und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sagt: <br>
11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben. <br>
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5 Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan gegraben habe, dort begrabe mich! Und nun, lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme! <br>
12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau! <br>
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6 Da sagte der Pharao: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen! <br>
13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte; <br>
+
7 So zog Josef hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Diener des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten <br>
14 und sie sagten zu ihnen: Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns. <br>
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8 und das ganze Haus Josefs und seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder ließen sie im Land Gosen zurück. <br>
15 Nur unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden lässt; <br>
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9 Sogar Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, und es wurde ein ganz gewaltiges Heerlager. <br>
16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden. <br>
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10 Und sie kamen nach Goren-Atad, das jenseits des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr grosse und schwere Totenklage; und er veranstaltete für seinen Vater eine Trauerfeier von sieben Tagen. <br>
17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg. <br>
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11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauerfeier bei Gosen-Atad sahen, sagten sie: Eine schwere Trauerfeier ist das für Ägypten; daher gab man ihr den Namen Abel-Mizrajim, sie [liegt] jenseits des Jordan. <br>
18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors. <br>
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12 Und seine Söhne taten mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte; <br>
19 Und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters. <br>
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13 und seine Söhne brachten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, des Feldes, das Abraham zum Erbbegräbnis gekauft hatte von dem Hetiter Efron, angesichts von Mamre. <br>
20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten: <br>
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14 Dann kehrte Josef nach Ägypten zurück, nachdem er seinen Vater begraben hatte, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben. <br>
21 Diese Männer sind friedlich gegen uns [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. <br>
 
22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, dass sich bei uns alles Männliche beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind. <br>
 
23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen. <br>
 
24 Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So liess sich alles Männliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. <br>
 
25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Männliche. <br>
 
26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. <br>  
 
27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. <br>
 
28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie; <br>
 
29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war. <br>
 
30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus. <br>
 
31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln? <br>
 
 
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Nach diesem Vorfall ist Israel in Furcht vor den Bewohnern des Landes. Gott schickt ihn mit seiner ganzen Familie nach Beth-El, wo er ihn abermals segnet und seinen neuen Namen bestätigt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben): <br>
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Josefs Brüder geraten in Sorge, dass dieser sich nun, da der Vater gestorben ist, an ihnen rächen könnte. Doch Josef bestätigt ihnen die gewährte Vergebung. Dies steht im 50. Kapitel des 1. Buches Mose in der Bibel (mit Versangaben): <br>  
 
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1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest! <br>
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15 Und als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: Wenn nun Josef uns anfeindet und uns gar all das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben! <br>
2 Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Schafft die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, reinigt euch, und wechselt eure Kleider!  <br>
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16 So entboten sie dem Josef und ließen sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen und gesagt: <br>
3 Dann wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin.  <br>
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17 `So sollt ihr zu Josef sagen: Ach, vergib doch das Verbrechen deiner Brüder und ihre Sünde, dass sie dir Böses angetan haben!' Und nun vergib doch das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Josef, als sie zu ihm redeten. <br>
4 Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen], und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist.  <br>
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18 Und auch seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte. <br>
5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.  <br>
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19 Josef aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich etwa an Gottes Stelle? <br>
6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. <br>  
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20 Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein grosses Volk am Leben zu erhalten. <br>
7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh.  <br>
+
21 Und nun, fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So tröstete er sie und redete zu ihrem Herzen. <br>
8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut.  <br>
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22a Und Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters ... <br>   
9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. <br>
 
10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel.  <br>
 
11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen!  <br>
 
12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. <br>
 
13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte. <br>
 
14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf. <br>  
 
15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel. <br>
 
 
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* [http://alt.kh-vanheiden.de/ProphGesch/231-2057.htm Geschichte Israels]
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Aktuelle Version vom 29. Mai 2019, 13:10 Uhr

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ISRAEL

Die biblische Geschichte von Abraham bis Mose (IV. Teil)

1900 - 1851 BC

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Die Lebenszeiten der Menschen der Bibel nach deren Überlieferung
Geburt Name Ende des irdischen Lebens Alter
2387 BC Peleg ben Eber 1849 BC 538 Jahre
2066 BC Isaak ben Abraham 1886 BC 180 Jahre
2006 BC Jakob ben Isaak, seit 1909 BC Israel 1859 BC 147 Jahre
1921 BC Ruben ben Jakob nach 1822 BC > 100 Jahre
1920 BC Simeon ben Jakob nach 1821 BC > 100 Jahre
1919 BC Levi ben Jakob 1782 BC 137 Jahre
1919 BC Dan ben Jakob nach 1820 BC > 100 Jahre
1918 BC Juda ben Jakob nach 1819 BC > 100 Jahre
1918 BC Naphtali ben Jakob nach 1819 BC > 100 Jahre
1917 BC Gad ben Jakob nach 1818 BC > 100 Jahre
1916 BC Asser ben Jakob nach 1817 BC > 100 Jahre
1916 BC Isaschar ben Jakob nach 1817 BC > 100 Jahre
1915 BC Sebulon ben Jakob nach 1816 BC > 100 Jahre
1915 BC Josef ben Jakob 1805 BC 110 Jahre
1903 BC Benjamin ben Jakob nach 1805 BC ca. 100 Jahre
Fortlaufende Ereignisse
um 1900 BC
Land Kanaan
Seit etwa zehn Jahren lebt Jakob, der von Gott im Jahre 1909 BC den Namen "Israel" erhielt, mit seiner großen Familie in der Nähe der Stadt Sichem, von deren Stadtbewohnern er ein Stück Land erwarb. Es hat sich ein friedliches Nebeneinander entwickelt, in dem es auch Begegnungen zwischen den Menschen in und außerhalb der Stadt gibt. Dina, seine einzige Tochter, bewegt sich wie bereits ihre Mutter und ihre Großmutter unverschleiert zwischen dem von Israel gegründeten "Vorort" und der Stadt. Sie ist nun etwa 17 Jahre alt und sucht Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen. Dabei fällt sie dem jungen Sichem, einem Sohn des Hiwiters und Stadtfürsten Hamor, auf. Die Hiwiter sind Kanaanäer und eine große Gruppe der gemischten Bevölkerung der Stadt Sichem. Der Sohn Hamors, der wie die Stadt den Namen Sichem trägt, vergewaltigt Dina und nimmt ihr anschließend ihre Bewegungsfreiheit, da sie so lange in seinem Haus festgehalten werden soll, bis ihre Eltern in eine Heirat Dinas mit ihrem Vergewaltiger einwilligen. Nicht erst seit es in der Bibel aufgeschrieben wurde, sondern bereits 500 Jahre zuvor, gilt es unter den Kanaanitern als Gesetz, dass ein Vergewaltiger seine Tat mit dem Tode büßen muss und das Mädchen ungestraft bleibt. In der Bibel wird dieses Gesetz später in abgemilderter Form Anwendung finden und diese Straftat durch eine Heirat des Mädchens "gesühnt" werden können; dieses Gesetz ist zu diesem Zeitpunkt in Kanaan unbekannt. Sichem bittet, weil angeblich sein Herz an Dina hängt, seinen Vater, den Stadtfürsten, um Vermittlung. Die Geschichte und ihr grausames Ende wird ausführlich im 1. Buch Mose in Kapitel 34 beschrieben (mit Versangaben):

1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.
2 Da sah Sichem sie, der Sohn des Hewiters Hamor, des Fürsten des Landes; und er nahm sie und legte sich zu ihr und tat ihr Gewalt an.
3 Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs, und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens.
4 Und Sichem sagte zu seinem Vater Hamor: Nimm mir dieses Mädchen zur Frau!
5 Und Jakob hatte gehört, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte, seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Feld; so schwieg Jakob, bis sie kamen.
6 Und Hamor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden.
7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Feld. Als sie [aber davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und wurden sehr zornig, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Denn so [etwas] hätte nicht geschehen dürfen.
8 Und Hamor redete mit ihnen und sagte: Mein Sohn Sichem - seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm doch zur Frau,
9 und verschwägert euch mit uns: gebt uns eure Töchter, und nehmt euch unsere Töchter;
10 und bleibt bei uns wohnen, und das Land soll [offen] vor euch liegen! Bleibt, verkehrt darin, und macht euch darin ansässig!
11 Und Sichem sprach zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: Lasst mich Gunst finden in euren Augen! Was ihr mir sagt, will ich geben.
12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgeld und als Geschenk, ich will es geben, so wie ihr [es] mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Hamor mit Hinterlist und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte;
14 und sie sagten zu ihnen: Wir können das nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann geben, denn das wäre eine Schande für uns.
15 Nur unter der [Bedingung] wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem sich alles Männliche bei euch beschneiden lässt;
16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und uns eure Töchter nehmen, und wir wollen bei euch wohnen bleiben und zu einem Volk werden.
17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, dann nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.
18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors.
19 Und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoss mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters.
20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten:
21 Diese Männer sind friedlich gegen uns [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben.
22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, dass sich bei uns alles Männliche beschneiden lässt, so wie sie beschnitten sind.
23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur lasst uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen.
24 Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So liess sich alles Männliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen.
25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Männliche.
26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon.
27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten.
28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie;
29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war.
30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus.
31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln?

Simeon und Levi, die beiden Brüder Dinas, sind etwa 20 und 19 Jahre alt, als sie die Vergewaltigung ihrer Schwester blutig an den Einwohnern der Stadt Sichem rächen. Ihr Vater Israel bekommt nach diesem Massaker an der Bevölkerung Angst vor den Bewohnern des Landes. Gott schickt ihn mit seiner gesamten Familie nach Bet-El, wo er ihn abermals segnet und seinen neuen Namen ("Israel") bestätigt. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 35 (mit Versangaben):

1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest! 2 Da sagte Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Schafft die fremden Götter weg, die in eurer Mitte sind, reinigt euch, und wechselt eure Kleider! 3 Dann wollen wir uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, dort werde ich dem Gott einen Altar machen, der mir am Tag meiner Not geantwortet hat und der mit mir gewesen ist auf dem Weg, den ich gegangen bin. 4 Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe, die an ihren Ohren [hingen], und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe, die bei Sichem ist. 5 Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten. 6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. 7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh. 8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut. 9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel. 11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen! 12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. 13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte. 14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf. 15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel.

Auf dem Weg nach Mamre, dem Wohnsitz seines Vaters Isaak, der inzwischen 163 Jahre alt ist, wird Israels jüngster Sohn, Benjamin, geboren. Dies geschieht in der Nähe des später dort erbauten Bethlehem. Seine Mutter Rahel stirbt bei der Geburt. Israel ist 106 Jahre alt, als sein letztes Kind geboren wird. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

16 Und sie brachen von Bethel auf. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Efrata zu kommen, da gebar Rahel; und sie hatte es schwer mit ihrem Gebären.
17 Und es geschah, als sie es schwer hatte mit ihrem Gebären, da sagte die Hebamme zu ihr: Fürchte dich nicht, denn auch der wird dir ein Sohn!
18 Und es geschah, als ihre Seele ausging - denn sie musste sterben -, da gab sie ihm den Namen Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Ben-Jamin.
19 Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem.
20 Und Jakob richtete über ihrem Grab einen Gedenkstein auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
21 Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Eder.

Die plötzliche Abreise aus Sichem aufgrund des von Israels Söhnen angezettelten Massakers unter der dortigen Bevölkerung war sicherlich der Gesundheit der hochschwangeren Rahel abträglich. Das Letzte, das sie im Leben erleben darf, ist die Erfüllung ihrer Bitte an Gott, dass zu ihrem Erstgeborenen Josef noch ein weiterer Sohn hinzukommen möge. Unter der schmerzhaften Geburt nennt sie den Namen, den das Kind tragen soll: Ben-Oni, was so viel bedeutet wie "Schmerzenskind". Da besonders in den Zeiten des Alten Testamentes durch eine Namensgebung eine Hoffnung oder ein Fluch ausgedrückt werden kann, setzt sich Israel über den letzten Wunsch Rahels hinweg und kehrt den Sinn des Namens um: Aus Ben-Oni, dem "Schmerzenskind" wird "Ben-jamin", das "Glückskind". Der berühmteste Spross aus dem Stamm Benjamin wird zwei Jahrtausende später der Apostel Paulus sein. Über die weiteren Ereignisse in Migdal berichtet die Bibel im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

22 Und es geschah, als Israel in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hörte es. Die Söhne Jakobs waren zwölf:
23 Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
24 Die Söhne Rahels: Josef und Benjamin.
25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali.
26 Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.

In allen Völkern des Vorderen Orients sind seit jeher sexuelle Kontakte zwischen einer Frau des Vaters mit einem Sohn des Vaters nicht erlaubt. Obwohl Bilha als "Nebenfrau" und Leibmagd der Rahel eher eine Sklavin als eine gleichberechtigte Ehefrau Israels ist, wird der sexuelle Umgang zwischen ihr und ihrem Stiefsohn als eine Art "Todsünde" angesehen. Das Motiv Rubens ist allerdings nicht die Leidenschaft, sondern Berechnung: Er will dadurch demonstrieren, dass nur er Anspruch darauf hat, nach dem Tod seines Vaters der Häuptling der Sippe zu werden, indem er sein "Recht als Erstgeborener" unwiderruflich festschreiben will. Ruben befürchtet, dass Israel das Erstgeburtsrecht auf die Söhne seiner verstorbenen Lieblingsfrau Rahel legen könnte und die Kinder von den Frauen, die er nicht oder weniger liebt, übergehen könnte. Jakob ist wegen der Tat seines Erstgeborenen entsetzt, schweigt jedoch vorerst. Er wird aber später in seinem Testament darauf eingehen. Schließlich kommt Israel nach Hebron, wo sein Vater Isaak immer noch lebt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose in Kapitel 35 (mit Versangaben):

27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, nach Kirjat-Arba, das ist Hebron, wo Abraham und Isaak sich als Fremde aufgehalten hatten.

1898 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Jakob ben Isaak, der von Gott als "Israel" bezeichnet wird, ist inzwischen 108 Jahre alt. Seine Söhne kümmern sich im Wesentlichen um die Herden und um die Versorgung der großen Familie mit den Angestellten. Durch die Tatsache, dass Israel (Jakob) regelmäßig die Söhne von seiner geliebten, bereits verstorbenen Frau Rahel den Kindern seiner anderen Frauen bevorzugte, hat große Spannungen zwischen den Söhnen Rahels auf der einen und den Söhnen der anderen Frauen auf der anderen Seite erzeugt. Dies führt dazu, dass der 17 Jahre alte Josef, der als Liebling seines Vaters gilt, seine Brüder bei ihrem gemeinsamen Vater verleumdet und daraufhin von ihnen als Sklave nach Ägypten verkauft wird. Dort kommt er in den Besitz von Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharao. Hierüber lesen wir im 1. Buch Mose im 37. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und Jakob wohnte im Land der Fremdlingsschaft seines Vaters, im Land Kanaan.
2 Dies ist die Geschichte Jakobs: Josef, siebzehn Jahre alt, war als Hirte mit seinen Brüdern bei den Schafen - als er [noch] ein Junge war -, mit den Söhnen Bilhas und mit den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters. Und Josef hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede über sie.
3 Und Israel liebte Josef mehr als all seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen bunten Leibrock. 4 Als aber seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, da hassten sie ihn und konnten ihn nicht [mehr] grüßen.
5 Und Josef hatte einen Traum, den erzählte er seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr.
6 Und er sagte zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe:
7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe.
8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
9 Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.
10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen?
11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.
12 Und seine Brüder gingen fort, um die Schafe ihres Vaters bei Sichem zu weiden.
13 Da sagte Israel zu Josef: Weiden nicht deine Brüder bei Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden! Er aber sagte zu ihm: Hier bin ich.
14 Da sagte er zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Schafe, und bring mir Antwort. So sandte er ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.
15 Da fand ihn ein Mann, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn: Was suchst du?
16 Und er sagte: Ich suche meine Brüder. Teile mir doch mit, wo sie weiden!
17 Da sagte der Mann: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: `Lasst uns nach Dotan gehen!' Da ging Josef seinen Brüdern nach und fand sie bei Dotan.
18 Als sie ihn von ferne sahen und bevor er sich ihnen genähert hatte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten.
19 Und sie sagten einer zum andern: Siehe, da kommt dieser Träumer!
20 So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Zisternen werfen, und wir wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen! Dann werden wir sehen, was aus seinen Träumen wird.
21 Als Ruben [das] hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand retten und sagte: Lasst uns [ihn] nicht totschlagen!
22 Und Ruben sagte zu ihnen: Vergiesst nicht Blut, werft ihn in diese Zisterne, die in der Wüste ist, aber legt nicht Hand an ihn! [Das sagte er], damit er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.
23 Und es geschah, als Josef zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Josef seinen Leibrock aus, den bunten Leibrock, den er anhatte.
24 Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, es war kein Wasser darin.
25 Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.
26 Da sagte Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken?
27 Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten [darauf].
28 Da kamen midianitische Männer vorüber, Händler, und sie zogen [ihn] heraus und holten Josef aus der Zisterne herauf. Und sie verkauften Josef an die Ismaeliter für zwanzig Silber[-Schekel]. Und sie brachten Josef nach Ägypten.
29 Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, und siehe, Josef war nicht in der Zisterne, da zerriss er seine Kleider.
30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Junge ist nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen?
31 Da nahmen sie den Leibrock Josefs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut.
32 Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht!
33 Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Josef!
34 Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage.
35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen, und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater.
36 Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potifar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwächter.


Land Kanaan
Juda trennt sich von seinen Brüdern und zieht nach Adullam, 26 Kilometer westlich von Jerusalem, wo er eine Kanaaniterin heiratet. Die Bibel berichtet im 1. Buch Mose Kapitel 38 darüber (mit Versangaben):

1 Und es geschah in jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, dessen Name war Hira.
2 Dort sah Juda die Tochter eines kanaanitischen Mannes, mit Namen Schua; und er nahm sie [zur Frau] und ging zu ihr ein.
3 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab er den Namen Er.

1896 BC
Land Kanaan

Juda, der seine Familie um seinen Vater Israel verlassen hat und nach Adullam gezogen ist, wird Vater eines zweiten Sohnes und gibt ihm den Namen Onan.


Land Kanaan / Königreich Ägypten
Josef ben Jakob, der vor zwei Jahren von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft wurde, hat inzwischen das Vertrauen seines Herrn Potifar, dem Befehlshaber der Leibwache des Pharaos, gewonnen, der ihm die Aufsicht über sein Hauswesen überträgt. Später vertraut er ihm sogar die Verwaltung seines gesamten Besitzes an. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose Kapitel 39 (mit Versangaben):

1 Und Josef war nach Ägypten hinabgeführt worden. Und Potifar, ein Kämmerer des Pharao, der Oberste der Leibwächter, ein Ägypter, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten.
2 Der HERR aber war mit Josef, und er war ein Mann, dem alles gelang; und er blieb im Haus seines ägyptischen Herrn.
3 Als nun sein Herr sah, dass der HERR mit ihm war und dass der HERR alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ,
4 da fand Josef Gunst in seinen Augen, und er bediente ihn [persönlich]. Und er bestellte ihn über sein Haus, und alles, was er besaß, gab er in seine Hand.
5 Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er besaß, da segnete der HERR das Haus des Ägypters um Josefs willen; und der Segen des HERRN war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
6 Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josefs und kümmerte sich bei ihm um gar nichts, außer um das Brot, das er aß. Josef aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen.

1889 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob ist immer noch Sklave des Potifar, des mächtigen Befehlshabers über die Leibwache des Pharao, dessen gesamten Besitz er seit Jahren verwaltet. Die Ehefrau des Potifar versucht, den 26jährigen Sklaven zu verführen. Als ihr das nicht gelingt, verleumdet sie ihn bei ihrem Gatten, der ihn ins Gefängnis werfen lässt. Allerdings sorgt er dafür, dass Josef in ein Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte kommt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben):

7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Josef und sagte: Liege bei mir!
8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben.
9 Er [selbst] ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen?
10 Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr [zusammen] zu sein.
11 Da geschah es an einem solchen Tag, dass er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als [gerade] kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war,
12 da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus.
13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war,
14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen.
15 Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh und lief hinaus.
16 Und sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.
17 Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben;
18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus.
19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sagte: Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan, da entbrannte sein Zorn.
20 Und Josefs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; und er war dort im Gefängnis.

1888 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob verbringt sein zweites Jahr im Gefängnis für königliche Beamte des Pharao. Hier gewinnt der das Vertrauen des Gefängnisverwalters und merkt, dass Gott ihm sogar innerhalb des Gefängnisses Gelingen in allen seinen Arbeiten schenkt. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 39. Kapitel (mit Versangaben):

21 Der HERR aber war mit Josef und wandte sich ihm [in] Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses.
22 Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josefs; und alles, was man dort tat, das veranlasste er.
23 Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil der HERR mit ihm war; und was er tat, ließ der HERR gelingen.

1887 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef ben Jakob, der das dritte Jahr im Gefängnis in Ägypten sitzt, deutet die Träume von zwei hohen Beamten des Pharao, die selbst dort einsitzen. Seine Hoffnung, für die richtige Deutung der Träume die Freiheit zu erlangen, erfüllen sich allerdings noch nicht. Diese Begebenheit berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 40. Kapitel (mit Versangaben):

1 Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Mundschenke und über den Obersten der Bäcker;
3 und er gab sie in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwächter, ins Gefängnis, an den Ort, wo Josef gefangen lag.
4 Und der Oberste der Leibwächter gab ihnen Josef bei, und er bediente sie; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam.
5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gefangen lagen.
6 Als Josef am Morgen zu ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig.
7 Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig?
8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Josef zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzählt mir doch!
9 Da erzählte der Oberste der Mundschenke dem Josef seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir
10 und an dem Weinstock drei Ranken; und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Blütenstand hervor [und] seine Traubenkämme reiften zu Trauben.
11 Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und presste sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in die Hand des Pharao.
12 Da sagte Josef zu ihm: Das ist seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage.
13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst.
14 Aber denke an mich bei dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und erwähne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus!
15 Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich in den Kerker gesetzt haben.
16 Als nun der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, sagte er zu Josef: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf
17 und im obersten Korb allerlei Esswaren des Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg.
18 Da antwortete Josef und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei Körbe, sie [bedeuten] drei Tage.
19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen.
20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, da machte er für all seine Knechte ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten.
21 Und er setzte den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, dass er den Becher in die Hand des Pharao gab.
22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er hängen, so wie es ihnen Josef gedeutet hatte.
23 Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht [mehr] an Josef und vergaß ihn.

1886 BC
Land Kanaan

Isaak, derzeit der älteste Mensch der Welt, stirbt im alter von 180 Jahren in Hebron und wird von seinen Söhnen Esau und Jakob (Israel) in der Höhe Machpela begraben, wo schon Abraham und Sara ihre letzte Ruhe gefunden haben. Hierüber berichtet die Bibel im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben):

29 Und er (Isaak) befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hethiters Efron [liegt];
30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hethiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat.
31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. 32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Heth.
33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt.

Nach dem Begräbnis trennt sich Esau friedlich von seinem Bruder Jakob und lässt sich endgültig in einem Land außerhalb Kanaans nieder. Er wird fortan im Gebirge Seir südöstlich des Toten Meeres leben. Durch den Tod Isaaks verändert sich die Stellung Jakobs wesentlich, da er nun der Patriarch der Familie ist. Er erbt nicht nur den großen Besitz Isaaks, sondern wird auch der Erbe des Bundessegens Gottes. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 36. Kapitel (mit Versangaben):

6 Und Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg.
7 Denn ihre Habe war zu gross, um beieinander zu wohnen, und das Land ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden nicht tragen.
8 So ließ sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom.
9 Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir.
10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basemats, der Frau Esaus.

1885 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Josef verbringt sein fünftes Jahr im Spezialgefängnis für ehemalige königliche Beamte des Pharao in Ägypten, als der Pharao durch einen Traum sehr beunruhigt wird und keine Deuter für seinen Traum findet. Erst jetzt erinnert sich der Mundschenk des Pharao an Josef. Der 30jährige Mann wird aus dem Gefängnis geholt und kann durch gottgegebene Weisheit die Träume deuten. Seine Ratschläge, die er sogleich dem Pharao geben darf, findet dieser so gut, dass er ihn spontan zum zweiten Mann in Ägypten gleich nach dem Pharao erhebt. Diese Begebenheit wird in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel berichtet (mit Versangaben):

1 Es geschah aber am Ende von zwei vollen Jahren, da träumte der Pharao: und siehe, er stand am Strom.
2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras.
3 Und siehe, sieben anderen Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie stellten sich neben die Kühe ans Ufer des Stromes.
4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, frassen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Da erwachte der Pharao.
5 Und er schlief [wieder] ein und träumte zum zweiten Mal: und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön.
6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf.
7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao, und siehe, es war ein Traum.
8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voller Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine Weisen rufen; und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete.
9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Sünde in Erinnerung.
10 Der Pharao war [einst] sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten der Bäcker.
11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes.
12 Aber dort bei uns war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir erzählten ihm [die Träume]. Da deutete er uns unsere Träume, jeden deutete er nach seinem Traum.
13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt.
14 Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen; da ließen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao.
15 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du verstehst es, einen Traum zu deuten.
16 Da antwortete Josef dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist.
17 Da redete der Pharao zu Josef: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes.
18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras.
19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so hässliche gesehen wie diese.
20 Und die mageren und hässlichen Kühe frassen die sieben ersten fetten Kühe.
21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts [davon], dass sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war hässlich wie im Anfang. Und ich erwachte.
22 Dann sah ich in meinem [zweiten] Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön.
23 Und siehe, sieben Ähren, dürr, mager [und] vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf;
24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklärt.
25 Da sprach Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will.
26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es.
27 Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein.
28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will.
29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss [wird herrschen] im ganzen Land Ägypten.
30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluss wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschöpfen.
31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein.
32 Und dass der Traum sich für den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun.
33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten.
34 [Dies] tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses.
35 Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und [es dort] aufbewahren.
36 So soll die [eingesammelte] Nahrung zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht.
37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharao und in den Augen aller seiner Diener.
38 Und der Pharao sagte zu seinen Dienern: Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?
39 Und zu Josef sagte der Pharao: Nachdem dich Gott dies alles hat erkennen lassen, ist keiner so verständig und weise wie du.
40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich grösser sein als du.
41 Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.
42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josefs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals.
43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten.
44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuss erheben!
45 Und der Pharao gab Josef den Namen: Zafenat-Paneach, und gab ihm Asenat, die Tochter Potiferas, des Priesters von On, zur Frau. Dann zog Josef aus über das [ganze] Land Ägypten.
46 Und Josef war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Josef ging vom Pharao weg und zog durch das ganze Land Ägypten.

Die sieben Jahre des Überflusses beginnen. Josef plant, eine zentrale Vorratswirtschaft zu organisieren. Die Tochter des Priesters von Heliopolis, wo der Sonnengott Ra verehrt wird, wird ihm zur Frau gegeben. Näheres hierzu finden wir in der Bibel im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben):

47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise.
48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluss war, und brachte die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein.
49 Und Josef speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl.

Bald werden Josef und Asenat Eltern eines Sohnes. Dem geben sie den Namen Manasse, was bedeutet: "Gott hat mich vergessen lassen", und meint damit seine Vergangenheit bei seinem Vater und seinen Brüdern. Der zweite Sohn, der dem Ehepaar geschenkt wird, wird den Namen Ephraim tragen, was ausdrücken soll, dass Gott Josef fruchtbar gemacht hat im Land seines Elends.

1878 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Im Vorderen Orient beginnen sieben Jahre der Dürre. Durch seine hervorragende und kompromisslose Organisation sichert Josef nicht nur das Überleben der Ägypter, sondern auch das der umliegenden Völker. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 41. Kapitel (mit Versangaben):

53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende,
54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Josef gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.
55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Josef; tut, was er euch sagt!
56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Josef öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Ägyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten.
57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Josef, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.

1877 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Die Brüder des Josef besuchen zum ersten Mal Ägypten, weil sie ebenfalls von der Hungersnot betroffen sind und gehört haben, dass es hier noch Getreide zu kaufen gibt. Josef gibt sich ihnen nicht zu erkennen und behandelt sie hart und verlangt, dass sie ihren jüngsten Bruder herbeischaffen. Um ihre Motivation, das auch wirklich zu tun, zu stärken, lässt er einen von ihnen, Simeon, als Geisel ins Gefängnis werfen. Dann schickt er sie mit dem gewünschten Getreide zu ihrem Vater Jakob (Israel) zurück. Die Bibel berichtet darüber im 1. Buch Mose im 42. Kapitel (mit Versangaben):

1 Als Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, da sagte Jakob zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an?
2 Und er sagte: Siehe, ich habe gehört, dass es in Ägypten Getreide gibt. Zieht hinab und kauft uns von da Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben!
3 Da zogen die zehn Brüder Josefs hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen.
4 Aber Benjamin, Josefs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sagte: Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne!
5 Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war [auch] im Land Kanaan.
6 Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.
7 Als Josef seine Brüder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen.
8 Und Josef hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht.
9 Da dachte Josef an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Blöße des Landes auszuspähen, seid ihr gekommen.
10 Sie aber sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen.
11 Wir alle - Söhne eines Mannes sind wir! Redliche [Männer] sind wir! Deine Knechte sind keine Kundschafter.
12 Er aber sagte zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes zu erspähen, seid ihr gekommen.
13 Da sagten sie: Zwölf [an der Zahl] sind deine Knechte, Brüder sind wir, Söhne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine - er ist nicht mehr.
14 Josef aber sagte zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr!
15 Daran sollt ihr geprüft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher kommt!
16 Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht, - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter.
17 Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam.
18 Am dritten Tag aber sagte Josef zu ihnen: Tut folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fürchte Gott:
19 Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Hunger eurer Häuser!
20 Euren jüngsten Bruder aber sollt ihr zu mir bringen, dass eure Worte sich als zuverlässig erweisen und ihr nicht sterbt! Und sie taten so.
21 Da sagten sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade anflehte, wir aber nicht hörten. Darum ist diese Not über uns gekommen.
22 Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu euch gesagt: Versündigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt nicht gehört; doch siehe, sein Blut wird gefordert!
23 Sie aber erkannten nicht, dass Josef es verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen.
24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen.
25 Und Josef befahl, dass man ihre Gefäße mit Getreide fülle und ihr Geld jedem in seinen Sack zurücklege und ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so.
26 Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon.
27 Als nun einer seinen Sack öffnete, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sack.
28 Und er sagte zu seinen Brüdern: Mein Geld ist zurückgegeben worden, siehe, da ist es in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan!
29 Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten:
30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes.
31 Wir sagten zwar zu ihm: Redliche [Männer] sind wir, wir sind keine Kundschafter;
32 zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan [geblieben].
33 Aber der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen, dass ihr redlich seid: Einen eurer Brüder lasst bei mir, nehmt [das Getreide für] den Hunger eurer Häuser, und zieht hin;
34 aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, dass ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Männer] seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr könnt das Land durchziehen.'
35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich.
36 Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Josef ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt über mich!
37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurückbringen.
38 Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben. Begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.
39 \43:1\ Die Hungersnot aber war schwer im Land.

1876 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Die Brüder des Josef treffen zum zweiten Mal aus dem Lande Kanaan in Ägypten ein. Josef bringt Simeon wieder zu ihnen und stellt sie auf eine neue Probe. Erst als Juda für Benjamin als Bürge eintritt, gibt er sich zu erkennen und schickt sie zu ihrem Vater zurück, um sie nach Ägypten zu holen. Die Bibel berichtet über diese Begebenheit im 1. Buch Mose von Kapitel 43 an (mit Versangaben):

1 \43:2\Und es geschah, als sie das Getreide völlig aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht hatten, da sagte ihr Vater zu ihnen: Geht zurück, kauft uns ein wenig Nahrung!
2 Da sagte Juda zu ihm: Der Mann hat uns nachdrücklich gewarnt und gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch. 3 Wenn du unseren Bruder mit uns senden willst, dann wollen wir hinabziehen und dir Nahrung kaufen;
4 wenn du ihn aber nicht sendest, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesagt: Ihr sollt mein Gesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder bei euch.
5 Da sagte Israel: Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu berichten, dass ihr noch einen Bruder habt?
6 Sie aber sagten: Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft und sagte: Lebt euer Vater noch? Habt ihr [noch] einen Bruder? Da berichteten wir ihm, wie es sich verhält. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder herab?
7 Da sagte Juda zu seinem Vater Israel: Schicke den Jungen mit mir, so wollen wir uns aufmachen und hinziehen, dass wir leben und nicht sterben, sowohl wir als du als auch unsere Kinder.
8 Ich will Bürge für ihn sein, von meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und ihn vor dein Gesicht stelle, will ich alle Tage vor dir schuldig sein.
9 Denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt.
10 Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: Wenn es denn so ist, dann tut folgendes: Nehmt vom besten Ertrag des Landes in eure Gefässe, und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsamharz und ein wenig Traubenhonig, Tragakant und Ladanum, Pistazien und Mandeln!
11 Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das oben in eure Säcke zurückgegeben worden ist, in eurer Hand zurück! Vielleicht war es ein Irrtum.
12 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück!
13 Und Gott, der Allmächtige, gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren andern Bruder und Benjamin [wieder mit zurück]schicke. Und ich, wie ich die Kinder verlieren soll, muss ich die Kinder verlieren!
14 Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin, und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab. Und sie traten vor Josef.
15 Als Josef den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus, und schlachte Schlachtvieh und richte zu! Denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.
16 Und der Mann tat, wie Josef gesagt hatte; und der Mann führte die Männer in Josefs Haus.
17 Da fürchteten sich die Männer, dass sie in Josefs Haus geführt wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man will über uns herstürzen und über uns herfallen und uns als Sklaven nehmen, samt unseren Eseln.
18 Und sie traten zu dem Mann, der über Josefs Haus war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses;
19 und sie sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur] herabgezogen, um Nahrung zu kaufen.
20 Es geschah aber, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurückgebracht.
21 Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.
22 Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus.
23 Und der Mann führte die Männer in Josefs Haus und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Füße; und er gab ihren Eseln Futter.
24 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Josef am Mittag käme; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.
25 Als Josef nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
26 Er aber fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr spracht? Lebt er noch?
27 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder.
28 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn!
29 Und Josef eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort.
30 Dann wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte: Tragt das Essen auf!
31 Da trug man für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern essen, denn ein Greuel ist das für Ägypter.
32 Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Da sahen die Männer einander staunend an.
33 Und er ließ ihnen von den Ehrengerichten vor ihm auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fünfmal grösser als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm und berauschten sich.
1. Mose Kapitel 44
1 Dann befahl er dem, der über sein Haus war: Fülle die Säcke der Männer mit Nahrungsmitteln, soviel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack!
2 Meinen Kelch aber, den silbernen Kelch, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide! Und er tat nach Josefs Wort, das er geredet hatte.
3 Der Morgen wurde hell, da entließ man die Männer, sie und ihre Esel.
4 Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen [und noch] nicht weit gekommen, da sagte Josef zu dem, der über sein Haus war: Mache dich auf, jage den Männern nach, und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?
5 Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt schlecht [daran] getan, dass ihr [so] gehandelt habt!
6 Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen.
7 Da sagten sie zu ihm: Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, eine solche Sache zu tun!
8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht! Und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
9 Derjenige von deinen Knechten, bei dem er gefunden wird, der soll sterben; und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten werden.
10 Da sagte er: Nun gut, nach euren Worten, so sei es: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein.
11 Darauf hoben sie schnell jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder seinen Sack.
12 Und er durchsuchte: beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf. Und der Kelch fand sich im Sack Benjamins.
13 Da zerrissen sie ihre Kleider, jeder belud seinen Esel, und sie kehrten in die Stadt zurück.
14 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde.
15 Josef sagte zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
16 Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist.
17 Er aber sagte: Fern sei es von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater.
18 Da trat Juda zu ihm und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich.
19 Mein Herr fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?'
20 Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater liebt ihn.
21 Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte!'
22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht verlassen; verließe er seinen Vater, so würde der sterben.'
23 Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht nicht mehr sehen.'
24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn.
25 Als nun unser Vater sagte: `Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung'!
26 da sagten wir: `Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir können das Gesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser jüngster Bruder bei uns ist.'
27 Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. Der
28 eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist wirklich zerrissen worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen.
29 Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinab.'
30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Junge wäre nicht bei uns - hängt doch seine Seele an dessen Seele -,
31 dann würde es geschehen, dass er stirbt, wenn er sähe, dass der Junge nicht da ist. Dann hätten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht.
32 Denn dein Knecht ist für den Jungen Bürge geworden bei meinem Vater und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle Tage vor meinem Vater schuldig sein.'
33 Und nun, lass doch deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Brüdern!
34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne dass der Junge bei mir ist? - Dass ich nicht das Unglück [mit] ansehen muss, das meinen Vater [dann] trifft.
1. Mose Kapitel 45
1 Da konnte Josef sich nicht [mehr] bezwingen vor all denen, die um ihn her standen, und er rief: Lasst jedermann von mir hinausgehen! So stand niemand bei ihm, als Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen, dass die Ägypter es hörten, und [auch] das Haus des Pharao hörte es.
3 Und Josef sagte zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Seine Brüder aber konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm.
4 Da sagte Josef zu seinen Brüdern: Tretet doch zu mir heran! Und sie traten heran. Und er sagte: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.
5 Und nun seid nicht bekümmert, und werdet nicht zornig [auf euch selbst], dass ihr mich hierher verkauft habt! Denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt.
6 Denn schon zwei Jahre ist die Hungersnot im Land, und [es dauert] noch fünf Jahre, dass es kein Pflügen und Ernten gibt.
7 Doch Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine grosse Errettung.
8 Und nun, nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott; und er hat mich zum Vater des Pharao gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater, und sagt zu ihm: `So spricht dein Sohn Josef: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht!
10 Du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne, deine Schafe und deine Rinder und alles, was du hast.
11 Und ich will dich dort versorgen - denn noch fünf Jahre [dauert die] Hungersnot -, dass du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.'
12 Und siehe, eure Augen und die Augen meines Bruders Benjamin sehen es, dass mein Mund es ist, der zu euch redet.
13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!
14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte an seinem Hals.
15 Und herzlich küsste er alle seine Brüder und weinte an ihnen. Danach redeten seine Brüder mit ihm.
16 Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, dass man sagte: Josefs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener.
17 Und der Pharao sprach zu Josef: Sage deinen Brüdern: `Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan,
18 und nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.'
19 Du aber hast den Befehl [zu sagen]: `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt!
20 Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.'
21 Da taten die Söhne Israels so. Und Josef gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg.
22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber[-Schekel] und fünf Wechselkleider.
23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg.
24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht auf dem Weg!
25 So zogen sie aus Ägypten hinauf, und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
26 Und sie berichteten ihm: Josef lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht.
27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josefs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Josef gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf.
28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Josef lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.

Jakob bin Isaak, dem von Gott selbst der Name Israel verliehen wurde, siedelt daraufhin mit seinen Söhnen und deren Familien nach Ägypten. Als er vor dem Pharao steht, ist Jakob 130 Jahre alt. Die Bibel berichtet darüber vom 46. Kapitel des 1. Buch Mose an (mit Versangaben):

1 Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Beerscheba; und er opferte dem Gott seines Vaters Isaak Schlachtopfer.
2 Und Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! Und er sagte: Hier bin ich.
3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn zu einer grossen Nation will ich dich dort machen!
4 Ich selbst ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich, ich führe dich auch wieder herauf. Und Joseph wird seine Hand auf deine Augen legen.
5 Da machte sich Jakob von Beerscheba auf, und die Söhne Israels hoben ihren Vater Jakob und ihre Kinder und ihre Frauen auf die Wagen, die der Pharao gesandt hatte, um ihn zu holen.
6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Land Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und all seine Nachkommenschaft mit ihm:
7 seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und seine ganze Nachkommenschaft brachte er mit sich nach Ägypten.
8 Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs: Ruben.
9 Und die Söhne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron und Karmi.
10 Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin.
11 Und die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari.
12 Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul.
13 Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron.
14 Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel.
15 Das sind die Söhne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner Söhne und seiner Töchter [betrug] 33. -
16 Und die Söhne Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und Areli.
17 Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel.
18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. -
19 Die Söhne der Rahel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.
20 Und dem Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On.
21 Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.
22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen. -
23 Und die Söhne Dans: Schuham.
24 Und die Söhne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem.
25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen. -
26 Alle dem Jakob [angehörigen] Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs, alle Seelen waren 66.
27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
28 Und er sandte Juda vor sich her zu Joseph, dass er vor ihm her Weisung gebe nach Gosen. Und sie kamen in das Land Gosen.
29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Hals.
30 Und Israel sagte zu Joseph: Nun kann ich sterben, nachdem ich dein Gesicht gesehen habe, dass du noch lebst!
31 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern und zum Haus seines Vaters: Ich will hinaufziehen und dem Pharao berichten und zu ihm sagen: `Meine Brüder und das Haus meines Vaters, die im Land Kanaan waren, sind zu mir gekommen.
32 Und die Männer sind Schafhirten - denn sie haben Viehzucht getrieben -, und sie haben ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, mitgebracht.'
33 Und geschieht es, dass der Pharao euch ruft und spricht: `Was ist eure Tätigkeit?'
34 dann sagt: `Deine Knechte haben Viehzucht getrieben von unserer Jugend an bis jetzt, sowohl wir als auch unsere Väter', damit ihr im Land Gosen bleiben könnt; denn alle Schafhirten sind den Ägyptern ein Greuel.
1. Mose Kapitel 47
1 Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: Mein Vater und meine Brüder, ihre Schafe und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen; und siehe, sie sind im Land Gosen.
2 Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao.
3 Und der Pharao sprach zu seinen Brüdern: Was ist eure Tätigkeit? Und sie sagten zum Pharao: Deine Knechte sind Schafhirten, sowohl wir als auch unsere Väter.
4 Und sie sagten zum Pharao: Wir sind gekommen, um uns im Land als Fremde aufzuhalten; denn es gibt keine Weide für die Schafe, die deine Knechte haben, denn die Hungersnot ist schwer im Land Kanaan. Und nun lass doch deine Knechte im Land Gosen wohnen!
5 Da sagte der Pharao zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
6 Das Land Ägypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes wohnen; sie sollen im Land Gosen wohnen. Und wenn du erkennst, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, setze sie als Oberhirten ein über das, was ich habe!
7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und ließ ihn vor den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao.
8 Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner Lebensjahre?
9 Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.
10 Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus.
11 Joseph aber wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der Pharao befohlen hatte.
12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder.

Um diese Zeit wird möglicherweise der Bahr Yussuf (Josefs-Kanal) gebaut, der zur Bewässerung des oasenartigen Fajum-Beckens parallel zum Nil angelegt wird. In vier Jahrtausenden wird dieses Gebiet als "Gemüsegarten Kairos" angesehen werden. Durch seine konsequente Verwaltung sichert Josef den Ägyptern das Überleben und schafft dem Pharao dabei noch einen erheblichen Machtzuwachs. Zuletzt verkaufen die Ägypter ihren Grundbesitz an den Pharao. Sie werden aber nicht zu Sklaven, sondern zu Pächtern. Gemessen an den Verhältnissen ist eine Besteuerung von 20 Prozent nicht zu hoch bemessen, zumal Josef ihnen das Saatgut als Startkapital zur Verfügung stellen wird. Beschrieben ist dies in der Bibel im 1. Buch Mose im 47. Kapitel (mit Versangaben):

13 Und es gab kein Brot im ganzen Land, denn die Hungersnot war sehr schwer; und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger.
14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Land Ägypten und im Land Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharao.
15 Und als das Geld im Land Ägypten und im Land Kanaan ausging, da kamen alle Ägypter zu Joseph und sagten: Bring uns Brot her! Warum sollen wir denn vor dir sterben? Denn das Geld ist zu Ende.
16 Da sagte Joseph: Bringt euer Vieh her! Dann gebe ich euch [Brot] für euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist.
17 Da brachten sie ihr Vieh zu Joseph, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde und für die Schafherden und für die Rinderherden und für die Esel; und so versorgte er sie mit Brot für all ihr Vieh in jenem Jahr.
18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verschweigen, dass das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn übriggeblieben als nur unser Leib und unser Land.
19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, dann wollen wir und unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht verödet daliegt!
20 Da kaufte Joseph das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao.
21 Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende.
22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht.
23 Und Joseph sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besät nun das Land!
24 Und es soll beim Ernten geschehen, dass ihr den Fünften dem Pharao gebt; die vier Teile aber sollen für euch sein zum Besäen des Feldes und zur Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und zu Nahrung für eure Kinder.
25 Da sagten sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein.
26 Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis zu diesem Tag als Ordnung auf, dass dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao.

1859 BC
Land Kanaan / Königreich Ägypten

Jakob ben Isaak, der von Gott den Namen Israel bekam, sieht mit seinen 147 Jahren sein Ende herankommen und lässt seinen Sohn Josef schwören, ihn in Kanaan und nicht in Ägypten zu begraben. Einige Zeit später wird Israel krank. Josef besucht ihn mit seinen beiden Söhnen Manasse und Ephraim, die Israel adoptiert und segnet. Diese Begebenheit wird in der Bibel vom 47. Kapitel an des 1. Buches Mose beschrieben (mit Versangaben):

27 Und Israel wohnte im Land Ägypten, im Land Gosen; und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und vermehrten sich sehr.
28 Und Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, betrugen 147 Jahre.
29 Und als die Tage Israels nahten, dass er sterben sollte, rief er seinen Sohn Josef und sprach zu ihm: Wenn ich nun Gunst gefunden habe in deinen Augen, dann lege doch deine Hand unter meine Hüfte, und erweise Gnade und Treue an mir: Begrabe mich doch nicht in Ägypten!
30 Wenn ich mich zu meinen Vätern gelegt habe, dann führe mich aus Ägypten, und begrabe mich in ihrem Grab! Und er sprach: Ich werde tun nach deinem Wort.
31 Er aber sagte: Schwöre mir! Da schwor er ihm. Und Israel neigte sich [anbetend] nieder am Kopfende des Bettes.
1. Mose Kapitel 48
1 Und es geschah nach diesen Dingen, dass man dem Josef sagte: Siehe, dein Vater ist krank. Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich.
2 Und man berichtete dem Jakob und sagte: Siehe, dein Sohn Josef kommt zu dir. Da machte Israel sich stark und setzte sich im Bett auf.
3 Und Jakob sagte zu Josef: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Land Kanaan, und er segnete mich
4 und sprach zu mir: `Siehe, ich will dich fruchtbar machen und dich vermehren, und ich will dich zu einer Schar von Völkern machen und dieses Land deiner Nachkommenschaft nach dir zum ewigen Besitz geben.'
5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon.
6 Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil.
7 Denn ich - als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Land Kanaan, auf dem Weg, als es noch eine Strecke Landes war, um nach Efrata zu kommen; und ich begrub sie dort am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem.
8 Als Israel die Söhne Josefs sah, sagte er: Wer sind diese?
9 Und Josef sagte zu seinem Vater: Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie doch zu mir her, dass ich sie segne!
10 Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, küsste er sie und umarmte sie.
11 Und Israel sprach zu Josef: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen!
12 Und Josef nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder. 13 Und Josef nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm.
14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl er der Jüngere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene.
15 Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag,
16 der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land!
17 Und als Josef sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er fasste die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf.
18 Und Josef sagte zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf! 19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiß es, mein Sohn, ich weiss es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder grösser sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden.
20 Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse.
21 Und Israel sprach zu Josef: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen.
22 Und ich gebe dir einen Bergrücken über deine Brüder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe.

Dann lässt Israel auch seine anderen Söhne zu sich rufen und segnet sie. Auch von ihnen verlangt er nochmals ausdrücklich, ihn in der Höhle Machpela in Kanaan zu bestatten. Jakobs Söhne erfüllen den Wunsch ihres Vaters und ziehen mit einem ganzen Heer nach Kanaan und halten dort eine siebentägige Trauerfeier ab, bevor sie Jakob in der Höhle des Grundstückes von Machpela bestatten. Dies ist beschrieben im 1. Buch Mose im 49. Kapitel (mit Versangaben):

29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hethiters Efron [liegt];
30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hethiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat.
31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben.
32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Heth.
33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt.
1. Mose Kapitel 50
1 Da fiel Josef auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn.
2 Und Josef befahl seinen Dienern, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein.
3 Darüber wurden vierzig Tage für ihn voll, denn so lange währt die Zeit des Einbalsamierens. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.
4 Und als die Tage, da man ihn beweinte, vorüber waren, redete Josef zum Haus des Pharao und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in euren Augen, so redet doch vor den Ohren des Pharao und sagt:
5 Mein Vater hat mich schwören lassen und gesagt: Siehe, ich sterbe. In meinem Grab, das ich mir im Land Kanaan gegraben habe, dort begrabe mich! Und nun, lass mich doch hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme!
6 Da sagte der Pharao: Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, wie er dich hat schwören lassen!
7 So zog Josef hinauf, um seinen Vater zu begraben; und mit ihm zogen hinauf alle Diener des Pharao, die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten
8 und das ganze Haus Josefs und seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kinder und ihre Schafe und ihre Rinder ließen sie im Land Gosen zurück.
9 Sogar Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf, und es wurde ein ganz gewaltiges Heerlager.
10 Und sie kamen nach Goren-Atad, das jenseits des Jordan liegt. Dort hielten sie eine sehr grosse und schwere Totenklage; und er veranstaltete für seinen Vater eine Trauerfeier von sieben Tagen.
11 Als aber die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, die Trauerfeier bei Gosen-Atad sahen, sagten sie: Eine schwere Trauerfeier ist das für Ägypten; daher gab man ihr den Namen Abel-Mizrajim, sie [liegt] jenseits des Jordan.
12 Und seine Söhne taten mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte;
13 und seine Söhne brachten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, des Feldes, das Abraham zum Erbbegräbnis gekauft hatte von dem Hetiter Efron, angesichts von Mamre.
14 Dann kehrte Josef nach Ägypten zurück, nachdem er seinen Vater begraben hatte, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.

Josefs Brüder geraten in Sorge, dass dieser sich nun, da der Vater gestorben ist, an ihnen rächen könnte. Doch Josef bestätigt ihnen die gewährte Vergebung. Dies steht im 50. Kapitel des 1. Buches Mose in der Bibel (mit Versangaben):

15 Und als Josefs Brüder sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: Wenn nun Josef uns anfeindet und uns gar all das Böse vergilt, das wir ihm angetan haben!
16 So entboten sie dem Josef und ließen sagen: Dein Vater hat vor seinem Tod befohlen und gesagt:
17 `So sollt ihr zu Josef sagen: Ach, vergib doch das Verbrechen deiner Brüder und ihre Sünde, dass sie dir Böses angetan haben!' Und nun vergib doch das Verbrechen der Knechte des Gottes deines Vaters! Da weinte Josef, als sie zu ihm redeten.
18 Und auch seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte.
19 Josef aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Bin ich etwa an Gottes Stelle?
20 Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott [aber] hatte beabsichtigt, es zum Guten [zu wenden], damit er tue, wie es an diesem Tag ist, ein grosses Volk am Leben zu erhalten.
21 Und nun, fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kinder versorgen. So tröstete er sie und redete zu ihrem Herzen.
22a Und Josef blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters ...

"Biblische Geschichte von Abraham bis Mose"
1850-1551 BC / 1550-1501 BC / 1500-1451 BC / 1450-1406 BC
1406 - 1010 BC
Judikat Israel
1010 - 931 BC
Königreich Israel
911 - 605 BC
Assyrisches Reich
ab 586 BC
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