Freistaat Anhalt 1918: Unterschied zwischen den Versionen
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{| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" border="2" | {| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc;" border="2" | ||
| '''[[Hauptseite]]''' | | '''[[Hauptseite]]''' | ||
− | | rowspan="3" colspan="2" | [[Datei:Map Herzogtum Anhalt.jpg|700px]] | + | | rowspan="3" colspan="2" | [[Datei:Map Herzogtum Anhalt.jpg|700px]] || <center>'''Die wichtigsten Persönlichkeiten des Jahres'''</center> |
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Datei:Wolfgang Heine.jpg|'''Wolfgang Heine'''<br>''(* 1861 Posen)''<br>Er wird der erste Ministerpräsident des Freistaats Anhalt. | Datei:Wolfgang Heine.jpg|'''Wolfgang Heine'''<br>''(* 1861 Posen)''<br>Er wird der erste Ministerpräsident des Freistaats Anhalt. | ||
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{| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc|;" cellpadding="2" cellspacing="0" border="2" | {| class="wikitable" | style="color:blue;background-color:#ffffcc|;" cellpadding="2" cellspacing="0" border="2" | ||
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+ | <center> '''Wichtige Ereignisse des Quartals im Deutschen Reich''' </center> | ||
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| <center>''''' ''' <br>''</center> || '''''[[Deutschland|frühere Chroniken Deutschlands]]''''' <br> | | <center>''''' ''' <br>''</center> || '''''[[Deutschland|frühere Chroniken Deutschlands]]''''' <br> | ||
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| <center> [[Datei:Max Gutknecht.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsminister'''</center> || <center> '''Dr. Max Gutknecht''' <br> ''(* 1876 Altenburg)'' <br> ''(parteilos)'' </center> || <center> '''08.11.1918''' </center> || <center>'''4 Tage''' </center> | | <center> [[Datei:Max Gutknecht.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsminister'''</center> || <center> '''Dr. Max Gutknecht''' <br> ''(* 1876 Altenburg)'' <br> ''(parteilos)'' </center> || <center> '''08.11.1918''' </center> || <center>'''4 Tage''' </center> | ||
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Über den Staatsrat '''Josef Lux''' (FVp) ist noch nichts bekannt. <br> | Über den Staatsrat '''Josef Lux''' (FVp) ist noch nichts bekannt. <br> | ||
Staatsrat '''Heinrich Deist''' (* 09.07.1874 Mittenrode) wurde als Sohn eines Bauern geboren, machte eine Lehre zum Schriftsetzer in Kassel. 1895 wurde er Mitglied der SPD. Nach einer Wanderschaft arbeitete Deist ab 1898 als Drucker in Bant, heute ein Stadtteil Wilhelmshavens. 1903 zog er mit seiner Familie nach Dessau und übernahm die Geschäftsführung der Gewerkschaftszeitung "Volksblatt für Anhalt". Seine politische Karriere für die Sozialdemokraten begann 1905 mit der Wahl zum Stadtrat, ab 1913 war er Stellvertreter des Stadtverordnetenvorstehers. <br> | Staatsrat '''Heinrich Deist''' (* 09.07.1874 Mittenrode) wurde als Sohn eines Bauern geboren, machte eine Lehre zum Schriftsetzer in Kassel. 1895 wurde er Mitglied der SPD. Nach einer Wanderschaft arbeitete Deist ab 1898 als Drucker in Bant, heute ein Stadtteil Wilhelmshavens. 1903 zog er mit seiner Familie nach Dessau und übernahm die Geschäftsführung der Gewerkschaftszeitung "Volksblatt für Anhalt". Seine politische Karriere für die Sozialdemokraten begann 1905 mit der Wahl zum Stadtrat, ab 1913 war er Stellvertreter des Stadtverordnetenvorstehers. <br> | ||
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| colspan="9" align="center" | <center>'''Die neue Regierung des Freistaates Anhalt:''' </center> | | colspan="9" align="center" | <center>'''Die neue Regierung des Freistaates Anhalt:''' </center> | ||
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| <center> [[Datei:Wolfgang Heine.jpg|70px]] </center> || <center> '''Ministerpräsident'''</center> || <center> '''Wolfgang Heine''' <br> ''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center> '''14.11.1918''' </center> || <center>'''-''' </center> | | <center> [[Datei:Wolfgang Heine.jpg|70px]] </center> || <center> '''Ministerpräsident'''</center> || <center> '''Wolfgang Heine''' <br> ''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center> '''14.11.1918''' </center> || <center>'''-''' </center> | ||
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| <center>'''[[Chronik 1918.11|20.11.1918]]'''<br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1918.11|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | | <center>'''[[Chronik 1918.11|20.11.1918]]'''<br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Reich 1918.11|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | ||
Im Deutschen Reich wird die Deutsche Demokratische Partei (DDP) gegründet, die ein Zusammenschluss aus der 1910 gegründeten Freisinnigen Volkspartei, der Freisinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei (DtVP) hervorgegangenen eher linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei und dem vergleicheweise kleinen "linken" Flügel der vormaligen Nationalliberalen Partei ist. Die DDP vereint demokratische, liberale, nationale und soziale Positionen, grenzt sich aber von der Annexionspolitik der früheren Nationalliberalen des Kaiserreiches ab. Der Hauptvertreter dieser Richtung, Gustav Stresemann, der sich als Monarchist versteht, ist nun dabei, die Deutsche Volkspartei (DVP) zu gründen, die der Gründung einer Republik eher feindselig gegenüber steht. Keine andere Partei identifiziert sich so uneingeschränkt mit der parlamentarischen Demokratie wie die DDP; keine andere Partei bekennt sich so eindeutig zu individueller Freiheit und sozialer Verantwortung. Mit Hugo Preuß, Max Weber, Friedrich Naumann und mit Conrad Haußmann will die Partei zu den bevorstehenden Wahlen sowohl im Reich als auch in den einzelnen Freistaaten antreten. Die DDP strebt einen föderalen Einheitsstaat an und fordert – wie nahezu alle anderen Parteien auch – die Revision des Versailler Vertragswerks. Sie bekennt sich zum Völkerbund als Institution eines friedlichen Interessensausgleichs zwischen den Staaten. Sozialpolitisch steht die Partei den Reformbestrebungen der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine nahe und sucht über die Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) einen Ausgleich zwischen den sozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen von Arbeiterschaft und Bürgertum. Die DDP unterstützt das Prinzip der Privatwirtschaft, fordert jedoch staatliche Interventionsmöglichkeiten. Die DDP bietet politisch aktiven Frauen eine Heimat. Die drei Staatsräte Anhalts, die der Freisinnige Volkspartei (FVp) angehören, gehören nunmehr der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) an. <br> | Im Deutschen Reich wird die Deutsche Demokratische Partei (DDP) gegründet, die ein Zusammenschluss aus der 1910 gegründeten Freisinnigen Volkspartei, der Freisinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei (DtVP) hervorgegangenen eher linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei und dem vergleicheweise kleinen "linken" Flügel der vormaligen Nationalliberalen Partei ist. Die DDP vereint demokratische, liberale, nationale und soziale Positionen, grenzt sich aber von der Annexionspolitik der früheren Nationalliberalen des Kaiserreiches ab. Der Hauptvertreter dieser Richtung, Gustav Stresemann, der sich als Monarchist versteht, ist nun dabei, die Deutsche Volkspartei (DVP) zu gründen, die der Gründung einer Republik eher feindselig gegenüber steht. Keine andere Partei identifiziert sich so uneingeschränkt mit der parlamentarischen Demokratie wie die DDP; keine andere Partei bekennt sich so eindeutig zu individueller Freiheit und sozialer Verantwortung. Mit Hugo Preuß, Max Weber, Friedrich Naumann und mit Conrad Haußmann will die Partei zu den bevorstehenden Wahlen sowohl im Reich als auch in den einzelnen Freistaaten antreten. Die DDP strebt einen föderalen Einheitsstaat an und fordert – wie nahezu alle anderen Parteien auch – die Revision des Versailler Vertragswerks. Sie bekennt sich zum Völkerbund als Institution eines friedlichen Interessensausgleichs zwischen den Staaten. Sozialpolitisch steht die Partei den Reformbestrebungen der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine nahe und sucht über die Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) einen Ausgleich zwischen den sozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen von Arbeiterschaft und Bürgertum. Die DDP unterstützt das Prinzip der Privatwirtschaft, fordert jedoch staatliche Interventionsmöglichkeiten. Die DDP bietet politisch aktiven Frauen eine Heimat. Die drei Staatsräte Anhalts, die der Freisinnige Volkspartei (FVp) angehören, gehören nunmehr der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) an. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.12|15.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1918.12|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.12|15.12.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1918.12|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | ||
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erreicht bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung in Anhalt die absolute Mehrheit, wird aber die Koalition mit der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) fortsetzen. Das Wahlergebnis: <br> | Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erreicht bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung in Anhalt die absolute Mehrheit, wird aber die Koalition mit der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) fortsetzen. Das Wahlergebnis: <br> | ||
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| colspan="9" align="center" | '''Ergebnis der Wahl zur konstituierenden Landesversammlung von Anhalt''' | | colspan="9" align="center" | '''Ergebnis der Wahl zur konstituierenden Landesversammlung von Anhalt''' | ||
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| 1 || align="left" | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) || align="right" | 93.170 || 58,0 % || 22 | | 1 || align="left" | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) || align="right" | 93.170 || 58,0 % || 22 | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.12|31.12.1918]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] '''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1918.12|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.12|31.12.1918]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Anhalt.png|70px]] '''</center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1918.12|Deutsches Reich]] / [[Freistaat Anhalt 1918|Freistaat Anhalt]]''' <br> | ||
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+ | | colspan="9" align="center" | <center>'''Die Regierung des Freistaats Anhalt am Ende des Jahres''' </center> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsrat''' </center> || <center> '''Wilhelm Voigt''' <br> ''(* 1867)'' <br> ''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center> '''08.11.1918''' </center> || <center>'''54 Tage''' </center> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsrat''' </center> || <center> '''Dr. Hermann Cohn''' <br> ''(* 1869 Dessau)'' <br> ''Freisinnige Volkspartei (FVp)'' </center> || <center> '''08.11.1918''' </center> || <center>'''54 Tage''' </center> | ||
+ | |- | ||
+ | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsrat''' </center> || <center> '''Josef Lux''' <br> ''Freisinnige Volkspartei (FVp)'' </center> || <center> '''08.11.1918''' </center> || <center>'''54 Tage''' </center> | ||
+ | |- | ||
+ | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsrat''' </center> || <center> '''Richard Paulick''' <br> ''Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)'' </center> || <center> '''14.11.1918''' </center> || <center>'''48 Tage''' </center> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Fritz Hesse.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsrat''' </center> || <center> '''Fritz Hesse''' <br> ''Freisinnige Volkspartei (FVp)'' </center> || <center> '''14.11.1918''' </center> || <center>'''48 Tage''' </center> | ||
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− | + | {| class="wikitable" width="95%" | |
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− | + | | colspan="9" align="center" | <center>'''Die bisherigen Ministerpräsidenten und Minister Anhalts mit der längsten Amtszeit''' </center> | |
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− | | | + | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Regierungspräsident von Anhalt-Dessau''' </center> || <center> '''Wilhelm Lebrecht Stubenrauch''' <br> ''(* 1711)'' </center> || <center> '''1763 - 1793''' </center> || <center> '''30 Jahre''' </center> |
|- | |- | ||
− | | | + | | <center> [[Datei:Wolff Carl August von Wolfframsdorff.jpg|70px]] </center> || <center> '''Staatsminister von Anhalt''' </center> || <center> '''Wolff Carl August von Wolfframsdorff''' <br> ''(* 1769)'' </center> || <center> '''1810 - 1831''' </center> || <center> '''21 Jahre''' </center> |
|- | |- | ||
− | | | + | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Präsident der Staatsregierung von Anhalt-Köthen''' </center> || <center> '''Lebrecht August von Renthe''' <br> ''(* 1662)'' </center> || <center> '''1817 - 1835''' </center> || <center> '''18 Jahre''' </center> |
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+ | | <center>'''''Chronik des Freistaates Anhalt des Jahres ...'''''</center> || '''[[Freistaat Anhalt 1918|1918]] - [[Freistaat Anhalt 1919|1919]] - [[Freistaat Anhalt 1920|1920]] - [[Freistaat Anhalt 1921|1921]] - [[Freistaat Anhalt 1922|1922]] - [[Freistaat Anhalt 1923|1923]] - [[Freistaat Anhalt 1924|1924]] - [[Freistaat Anhalt 1925|1925]] - [[Freistaat Anhalt 1926|1926]] - [[Freistaat Anhalt 1927|1927]] - [[Freistaat Anhalt 1928|1928]]''' <br> | ||
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| <center>'''''Chronik des Deutschen Kaiserreiches der Monate'''''</center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Januar 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.02|Februar 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.03|März 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.04|April 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.05|Mai 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.06|Juni 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.07|Juli 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.08|August 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.09|September 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.10|Oktober 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.11|November 1918]]'''<br> | | <center>'''''Chronik des Deutschen Kaiserreiches der Monate'''''</center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Januar 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.02|Februar 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.03|März 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.04|April 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.05|Mai 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.06|Juni 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.07|Juli 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.08|August 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.09|September 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.10|Oktober 1918]] - [[Deutsches Kaiserreich 1918.11|November 1918]]'''<br> | ||
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| <center>'''''Chronik des Deutschen Reiches der Monate'''''</center> || '''[[Deutsches Reich 1918.11|November 1918]] - [[Deutsches Reich 1918.12|Dezember 1918]]'''<br> | | <center>'''''Chronik des Deutschen Reiches der Monate'''''</center> || '''[[Deutsches Reich 1918.11|November 1918]] - [[Deutsches Reich 1918.12|Dezember 1918]]'''<br> | ||
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| <center>''''' ''' <br>''</center> || '''''[[Deutschland|spätere Chroniken Deutschlands]]''''' <br> | | <center>''''' ''' <br>''</center> || '''''[[Deutschland|spätere Chroniken Deutschlands]]''''' <br> | ||
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|<center>'''Weblinks'''</center> || | |<center>'''Weblinks'''</center> || | ||
+ | [http://www.gonschior.de/weimar/Anhalt/Uebersicht_Jahre.html Gonschior Anhalt] | ||
+ | [https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Heine Kabinett Heine] | ||
+ | [https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Heine Wolfgang Heine] | ||
+ | [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Hesse_(Politiker,_1881) Fritz Hesse] | ||
+ | [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Demokratische_Parte DDP] | ||
+ | [http://www.territorial.de Land Anhalt] | ||
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Version vom 4. Juli 2021, 12:10 Uhr
FREISTAAT ANHALT
Hauptstadt: Dessau
Chronik des Jahres 1918
ab 12. November 1918
Bildung einer Regierung unter dem SPD-Politiker Wolfgang Heine
Die SPD erreicht bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung die absolute Mehrheit
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Jahres-Chroniken | |||
Länderchroniken |
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frühere Chroniken Deutschlands | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1908 - 1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917 - 1918 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1918 - Februar 1918 - März 1918 - April 1918 - Mai 1918 - Juni 1918 - Juli 1918 - August 1918 - September 1918 - Oktober 1918 - November 1918 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
November 1918 - Dezember 1918 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt Staatsminister Dr. Max Gutknecht (* 30.06.1876 Altenburg) ist seit vier Tagen Chef der Übergangsregierung. Nach dem Abitur am Gymnasium Carolinum Bernburg begann Gutknecht an der Eberhard Karls Universität Tübingen Rechtswissenschaft zu studieren. 1896 wurde er im Corps Franconia Tübingen aktiv. Er wechselte im selben Jahr an die Universität Leipzig und schloss sich auch dem Corps Saxonia Leipzig an. Nach der Promotion zum Dr. iur. in Heidelberg wurde er Regierungsreferendar in Merseburg und später Regierungsassessor und Verwaltungsjurist in Dessau. Von 1909 bis 1918 war er Landrat des Kreises Zerbst. Am Ersten Weltkrieg nahm er zunächst als Rittmeister der Reserve teil, wurde jedoch bereits nach kurzer Zeit zum Vorsitzenden des anhaltischen Landesernährungsamtes berufen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt Zwei Tage nach dem Rücktritt des Herzogs von Anhalt wird der Freistaat Anhalt ausgrufen. Dr. Wolfgang Heine von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) löst den bisherigen Staatsminister Dr. Max Gutknecht (parteilos) in diesem Amt ab. Der bisherige Staatsrat Heinrich Deist von der SPD wird neuer stellvertretender Ministerpräsident, die bisherigen Staatsräte Josef Lux und Dr. Hermann Cohn, beide von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), bleiben auch in der neuen Regierung Staatsrat: Kurzbiografien der neuen Mitglieder der Regierung des Freistaates Anhalt: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt Im Deutschen Reich wird die Deutsche Demokratische Partei (DDP) gegründet, die ein Zusammenschluss aus der 1910 gegründeten Freisinnigen Volkspartei, der Freisinnigen Vereinigung und der Deutschen Volkspartei (DtVP) hervorgegangenen eher linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei und dem vergleicheweise kleinen "linken" Flügel der vormaligen Nationalliberalen Partei ist. Die DDP vereint demokratische, liberale, nationale und soziale Positionen, grenzt sich aber von der Annexionspolitik der früheren Nationalliberalen des Kaiserreiches ab. Der Hauptvertreter dieser Richtung, Gustav Stresemann, der sich als Monarchist versteht, ist nun dabei, die Deutsche Volkspartei (DVP) zu gründen, die der Gründung einer Republik eher feindselig gegenüber steht. Keine andere Partei identifiziert sich so uneingeschränkt mit der parlamentarischen Demokratie wie die DDP; keine andere Partei bekennt sich so eindeutig zu individueller Freiheit und sozialer Verantwortung. Mit Hugo Preuß, Max Weber, Friedrich Naumann und mit Conrad Haußmann will die Partei zu den bevorstehenden Wahlen sowohl im Reich als auch in den einzelnen Freistaaten antreten. Die DDP strebt einen föderalen Einheitsstaat an und fordert – wie nahezu alle anderen Parteien auch – die Revision des Versailler Vertragswerks. Sie bekennt sich zum Völkerbund als Institution eines friedlichen Interessensausgleichs zwischen den Staaten. Sozialpolitisch steht die Partei den Reformbestrebungen der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine nahe und sucht über die Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) einen Ausgleich zwischen den sozial- und wirtschaftspolitischen Vorstellungen von Arbeiterschaft und Bürgertum. Die DDP unterstützt das Prinzip der Privatwirtschaft, fordert jedoch staatliche Interventionsmöglichkeiten. Die DDP bietet politisch aktiven Frauen eine Heimat. Die drei Staatsräte Anhalts, die der Freisinnige Volkspartei (FVp) angehören, gehören nunmehr der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) an. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erreicht bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung in Anhalt die absolute Mehrheit, wird aber die Koalition mit der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) fortsetzen. Das Wahlergebnis:
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Deutsches Reich / Freistaat Anhalt
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1918 - 1919 - 1920 - 1921 - 1922 - 1923 - 1924 - 1925 - 1926 - 1927 - 1928 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1918 - Februar 1918 - März 1918 - April 1918 - Mai 1918 - Juni 1918 - Juli 1918 - August 1918 - September 1918 - Oktober 1918 - November 1918 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
November 1918 - Dezember 1918 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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