Chronik 1918.01: Unterschied zwischen den Versionen
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* Berlin, 21. Januar. Das amtliche Dekret, mit dem die Verfassunggebende Versammlung in Petersburg aufgelöst worden ist, besagt u.a.: Die arbeitenden Klassen mußten sich durch Erfahrung davon überzeugen, daß der alte bourgeoistische Parlamentarismus sich überlebt hat, daß er gar nicht vereinbar ist mit der Ausgabe der Verwirklichung des Sozialismus, dass nicht die allgemeinnationalen, sondern nur die Klasseneinrichtungen (wie die Sowjets) fähig sind, den Widerstand der besitzenden Klassen zu besiegen und den Grund zur sozialistischen Gesellschaft zu legen. Die Partei der Mehrheit der Verfassunggebenden Versammlung, die rechten Sozialrevolutionäre und Minimalisten führen einen offenen Kampf gegen die Sowjetmacht, indem sie in ihren Organen zu deren Stürzung aufrufen und, objektiv betrachtet, hierdurch den Widerstand der Ausbeuter gegen den Übergang des Landes und der Fabriken in die Hände der Arbeitenden unterstützen. Es ist klar, daß der übriggebliebene Teil der Verfassunggebenden Versammlung auf Grund dessen nur eine Rolle des Verdeckens des Kampfes der bourgeoistischen Gegenrevolution zur Stürzung der Macht der Sowjets spielen kann. Deshalb verfügte das Zentralausführungskomitee, die Verfassungsgebende Versammlung aufzulösen. | * Berlin, 21. Januar. Das amtliche Dekret, mit dem die Verfassunggebende Versammlung in Petersburg aufgelöst worden ist, besagt u.a.: Die arbeitenden Klassen mußten sich durch Erfahrung davon überzeugen, daß der alte bourgeoistische Parlamentarismus sich überlebt hat, daß er gar nicht vereinbar ist mit der Ausgabe der Verwirklichung des Sozialismus, dass nicht die allgemeinnationalen, sondern nur die Klasseneinrichtungen (wie die Sowjets) fähig sind, den Widerstand der besitzenden Klassen zu besiegen und den Grund zur sozialistischen Gesellschaft zu legen. Die Partei der Mehrheit der Verfassunggebenden Versammlung, die rechten Sozialrevolutionäre und Minimalisten führen einen offenen Kampf gegen die Sowjetmacht, indem sie in ihren Organen zu deren Stürzung aufrufen und, objektiv betrachtet, hierdurch den Widerstand der Ausbeuter gegen den Übergang des Landes und der Fabriken in die Hände der Arbeitenden unterstützen. Es ist klar, daß der übriggebliebene Teil der Verfassunggebenden Versammlung auf Grund dessen nur eine Rolle des Verdeckens des Kampfes der bourgeoistischen Gegenrevolution zur Stürzung der Macht der Sowjets spielen kann. Deshalb verfügte das Zentralausführungskomitee, die Verfassungsgebende Versammlung aufzulösen. | ||
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Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit: <br> | Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit: <br> | ||
− | * London, 21. Januar. (Der Große Kreuzer der Moltke-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine) SMS GOEBEN und (der Kleine Kreuzer) SMS BRESLAU kamen am frühen Morgen des 20. Januar aus den Dardanellen heraus und griffen unsere Seestreitkräfte nördlich von Imbros an mit dem Ergebnis, dass (die britischen Monitorschiffe der Royal Navy) HMS RAGLAN und HMS M28 schwere Treffer erhielten und durch Geschützfeuer zum Sinken gebracht wurden. Die feindlichen Schiffe fuhren dann zur Bucht von Imbros weiter, wo die SMS BRESLAU in eins unserer Minenfelder getrieben wurde, auf eine Mine stieß und sank. Die SMS GOEBEN verließ sie unter Volldampf und wandte sich nach den Dardanellen. Türkische Zerstörer, die der SMS BRESLAU zu Hilfe kamen, wurden von unseren Zerstörern in einen Kampf verwickelt und vertrieben. Als sich die SMS GOEBEN dem Eingang zu den Dardanellen näherte, stieß sie ebenfalls auf eine Mine, welche ihre Geschwindigkeit verminderte und verursachte, daß sie sich hinten senkte mit einer Schlagseite von 15 Grad. Schließlich setzte sie sich selbst auf Strand auf der Westseite von Kap Nagara, wo sie jetzt beständig von unseren Flugzeugen mit Bomben beworfen wird. Wir haben 172 Überlebende der SMS BRESLAU gerettet, die jetzt als Kriegsgefangene in unseren Händen sind. Die Namen der Überlebenden HMS RAGLIN und von der HMS M28 sind bisher noch nicht bekannt. Gegenwärtig sind 132 Überlebende aus einer Gesamtzahl von etwa 310 gemeldet. | + | * London, 21. Januar. (Der frühere Große Kreuzer der Moltke-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine) SMS GOEBEN und (der Kleine Kreuzer) SMS BRESLAU kamen am frühen Morgen des 20. Januar aus den Dardanellen heraus und griffen unsere Seestreitkräfte nördlich von Imbros an mit dem Ergebnis, dass (die britischen Monitorschiffe der Royal Navy) HMS RAGLAN und HMS M28 schwere Treffer erhielten und durch Geschützfeuer zum Sinken gebracht wurden. Die feindlichen Schiffe fuhren dann zur Bucht von Imbros weiter, wo die SMS BRESLAU in eins unserer Minenfelder getrieben wurde, auf eine Mine stieß und sank. Die SMS GOEBEN verließ sie unter Volldampf und wandte sich nach den Dardanellen. Türkische Zerstörer, die der SMS BRESLAU zu Hilfe kamen, wurden von unseren Zerstörern in einen Kampf verwickelt und vertrieben. Als sich die SMS GOEBEN dem Eingang zu den Dardanellen näherte, stieß sie ebenfalls auf eine Mine, welche ihre Geschwindigkeit verminderte und verursachte, daß sie sich hinten senkte mit einer Schlagseite von 15 Grad. Schließlich setzte sie sich selbst auf Strand auf der Westseite von Kap Nagara, wo sie jetzt beständig von unseren Flugzeugen mit Bomben beworfen wird. Wir haben 172 Überlebende der SMS BRESLAU gerettet, die jetzt als Kriegsgefangene in unseren Händen sind. Die Namen der Überlebenden HMS RAGLIN und von der HMS M28 sind bisher noch nicht bekannt. Gegenwärtig sind 132 Überlebende aus einer Gesamtzahl von etwa 310 gemeldet. |
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[[Datei:Emil Jellinek.jpg|thumb|''Emil Jellinek'']] Der am 6. April 1853 in Leipzig geborene österreich-ungarische Geschäftsmann, Diplomat und Automobilrennfahrer Emil Jellinek-Mercédès stirbt in Genf. Bis zum Jahre 1903 lautete sein Name Emil Jellinek. Emil Jellinek war der Sohn des Wiener Rabbiners und Gelehrten Adolf Jellinek und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Bettelheim. Rosalie Bettelheim kam 1832 in Budapest zur Welt. Sie verstarb 1892 in Baden bei Wien. Emil Jellinek war in erster Ehe mit Rachel Goggmann Cenrobert (1854–1893), aus einer in Algier ansässigen französisch-sephardischen Familie, verheiratet. Dieser Ehe entstammen die Kinder Adolph, Fernand Raoul und Mercédès Adrienne Ramona Manuela. In zweiter Ehe war er ab 1899 mit Madeleine Henriette Dittholer oder Anaise Engler verheiratet; die Angaben sind widersprüchlich. Sie hatten die Kinder Alain Didier, Guy, René und Andrée (genannt „Maja“). Emil Jellinek war im Hinblick auf seine Schulbildung das schwarze Schaf in seiner Familie: Der Vater ein Gelehrter, auch die Mutter sehr belesen, die beiden Brüder Professoren, ihm aber lag das schulische Lernen nicht. Mehrmals wechselte er erfolglos die Schule, mit siebzehn kam er bei einer Eisenbahngesellschaft unter, mit neunzehn ging er nach Frankreich. Durch die Beziehungen seines Vaters holte ihn der österreichische Konsul nach Tanger und Tetuan, womit seine Karriere im diplomatischen Dienst begann. 1874 erhielt Jellinek eine Einberufung nach Wien zum Militärdienst, wurde jedoch als untauglich befunden, kehrte als Vizekonsul nach Algerien zurück, organisierte einen Tabakhandel mit seinem künftigen Schwiegervater als Partner und wurde bald recht wohlhabend. Er übernahm nebenbei eine Funktion für eine französische Versicherungsgesellschaft, für die er auch in Wien eine Zweigstelle ins Leben rief, heiratete in Oran, die ersten beiden Söhne wurden dort geboren. Mit der Österreich-Repräsentanz der Versicherungsgesellschaft betraut, zog Jellinek mit der Familie 1884 nach Baden bei Wien, wo er sich später, nachdem dort 1889 die Tochter Mercédès geboren war, die eindrucksvolle Villa Mercedes erbauen ließ. Das Versicherungsgeschäft blühte, auch an der Börse war Jellinek sehr erfolgreich, doch als Mercédès vier Jahre alt war, starb die Mutter. Die Winter verbrachte die Familie nun häufig an der Riviera, wo Kontakte zu heimischem Adel und internationaler Geschäftswelt angeknüpft wurden. Dort begann Jellineks Faszination für das Automobil. Das erste Fahrzeug von Emil Jellinek war ein De Dion-Bouton Tricycle, später folgte eine Léon-Bollée-Voiturette und eine Benz-Kutsche. Als er 1896 43-jährig durch ein DMG-Inserat in den Fliegenden Blättern auf die Cannstatter Firma aufmerksam wurde, reiste er nach Cannstatt, um mehr über Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach zu erfahren und bestellte einen Daimler-Wagen. Dies war der Beginn einer für beide Seiten sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Ab 1898 vertrieb Emil Jellinek, der Zugang zur Finanz-Hautevolee und vor allem zur Hautefinance Frankreichs hatte, nun Daimler-Automobile und meldete sie, um den Verkauf anzukurbeln, auch bei Autorennen an. Dabei soll er, inspiriert vom Namen seiner Tochter Mercédès Adrienne Manuela Ramona, selbst unter dem Pseudonym „Monsieur Mercédès“ an Rennen teilgenommen haben. Dies wird allerdings als eine durch Braunbecks Sportlexikon 1910 in die Welt gesetzte Legende bestritten. Richtig sei hingegen, Jellinek habe seinen Daimler-Tourenwagen seiner zehnjährigen Tochter zuliebe auf ihren Rufnamen getauft, als Rennwagen angemeldet und damit am 21. März 1899 bei der "Semaine Automobile" in Nizza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,57 km/h gesiegt. Jedoch erst ein Jahr später seien unter den Pseudonymen „Mercedes I“ und „Mercedes II“ die Fahrer Wilhelm Bauer und Hermann Braun bei der Rennwoche in Nizza gestartet. Andererseits schreibt Robert Dick in seinem Buch über Autorennen in der Belle Epoque (in Übersetzung): ''Jellinek registrierte für das Rennen nach Magagnosc einen 4,9 l Phoenix für den Fahrer ‚Mercédès‘, und nach 85km und 2h 27min 30sec war es Mercédès, der gesiegt hatte. Wen ließ Mercédès hinter sich? Zwei weitere 4,9l unter ‚Dr. Pascal‘ und Arthur de Rothschild, die beiden besten Kunden des Jellinek-Teams. Natürlich war es Jellinek, der hinter ‚Mercédès‘ stand. Hinter ‚Dr. Pascal‘ verbarg sich der Arzt Henri de Rothschild […], Neffe des Bankiers Arthur. Aber die Hauptarbeit an den Lenkrädern der Rothschild-Daimler wurde von Hermann Braun und Wilhelm Werner geleistet, wenigstens, wenn keine prominenten Zuschauer in Sicht waren. Offenkundige Pseudonyme gehörten zum guten Ton […] ein Tripelsieg, selbst wenn das Rennen nur ein vornehmes Kaffeekränzchen war – und randvolle Bestellbücher.'' Ob Vater Mercédès oder Auto Mercédès – der Vorname von Jellineks Tochter war jedenfalls bald bekannt. Im April 1900 wurde „Mercedes“ zur Produktbezeichnung für eine neue, von Jellinek angeregte Fahrwerks- und Motorkonstruktion, die den Namen „Daimler-Mercedes“ trug. Ab 2. April 1900 hatte Emil Jellinek bis 1909 einen Sitz im Aufsichtsrat der DMG und bestellte insgesamt 36 Automobile für die seinerzeit horrende Summe von 550.000 Goldmark, woran er aber die von DMG akzeptierte Bedingung nach dem Alleinvertrieb in Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und den USA knüpfte, wo die Fahrzeuge „Mercedes“ heißen sollten. Im übrigen Vertriebsbereich hießen die neuen Wagen mit größerer Spurweite, niedrigerem Schwerpunkt und stärkerer Motorleistung einfach „Neuer Daimler“. Im Juni 1902 wurde „Mercedes“ dann als Warenzeichen angemeldet und drei Monate später auch gesetzlich geschützt. Im Juni 1903 wurde Emil Jellineks Antrag bewilligt, seinen Familiennamen auf „Jellinek-Mercédès“ abzuändern, und nach der Villa Mercedes in Baden bei Wien entstand eine zweite „Villa Mercedes“ in Nizza, der später dort noch eine weitere „Villa Mercedes II“ folgen sollte. Jellineks Interesse an Autos flaute allmählich ab, es kam zu immer größeren Meinungsverschiedenheiten, so dass er schließlich bei DMG ausschied und sich seiner konsularischen Karriere ganz widmete. 1907 wurde Jellinek österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Nizza, und kurze Zeit später Konsul von Mexiko. Ab 1909 war er Leiter des österreichisch-ungarischen Konsulats in Monaco. Er trennte sich völlig von seinen Handelsgeschäften, hatte aber zuvor eine Reihe von Immobilien erworben – zwei Hotels in Nizza, eines in Paris, Casinos, ein immenses Château Robert zwischen Nizza und Toulon, die zwar als sein Privatsitz galt, aber kaum genutzt wurde, die beiden Villen Mercedes I und Mercedes II in Nizza, beide an der Promenade des Anglais gelegen. Die Villa Mercedes in Baden erhielt einen Nachbarn, die Villa Didier, und dort wurde weitergebaut, bis der Komplex „Mercedeshof“ schließlich 50 Zimmer, 8 Bäder und 23 Toiletten umfasste. Seit 1945 ist davon allerdings nur mehr der Garagentrakt erhalten. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges sollte Jellinek in Österreich für seine französischen Besitzungen besteuert werden. Er überschrieb seine Badener Villa den Kindern, die auf den Semmering zogen, und er kam nicht mehr nach Österreich. Nach Kriegsbeginn wagte man in Frankreich in der Öffentlichkeit nicht mehr Deutsch zu sprechen. Jellinek wurde der Spionage verdächtigt, gleichzeitig verdächtigte man seine französische Frau in Österreich. Die Familie traf sich schließlich 1917 in Genf, wo Jellinek im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren starb. Er wird auf dem Cimetière du Chateau in Nizza in unmittelbarer Nähe zu Léon Gambetta beigesetzt. <br> | [[Datei:Emil Jellinek.jpg|thumb|''Emil Jellinek'']] Der am 6. April 1853 in Leipzig geborene österreich-ungarische Geschäftsmann, Diplomat und Automobilrennfahrer Emil Jellinek-Mercédès stirbt in Genf. Bis zum Jahre 1903 lautete sein Name Emil Jellinek. Emil Jellinek war der Sohn des Wiener Rabbiners und Gelehrten Adolf Jellinek und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Bettelheim. Rosalie Bettelheim kam 1832 in Budapest zur Welt. Sie verstarb 1892 in Baden bei Wien. Emil Jellinek war in erster Ehe mit Rachel Goggmann Cenrobert (1854–1893), aus einer in Algier ansässigen französisch-sephardischen Familie, verheiratet. Dieser Ehe entstammen die Kinder Adolph, Fernand Raoul und Mercédès Adrienne Ramona Manuela. In zweiter Ehe war er ab 1899 mit Madeleine Henriette Dittholer oder Anaise Engler verheiratet; die Angaben sind widersprüchlich. Sie hatten die Kinder Alain Didier, Guy, René und Andrée (genannt „Maja“). Emil Jellinek war im Hinblick auf seine Schulbildung das schwarze Schaf in seiner Familie: Der Vater ein Gelehrter, auch die Mutter sehr belesen, die beiden Brüder Professoren, ihm aber lag das schulische Lernen nicht. Mehrmals wechselte er erfolglos die Schule, mit siebzehn kam er bei einer Eisenbahngesellschaft unter, mit neunzehn ging er nach Frankreich. Durch die Beziehungen seines Vaters holte ihn der österreichische Konsul nach Tanger und Tetuan, womit seine Karriere im diplomatischen Dienst begann. 1874 erhielt Jellinek eine Einberufung nach Wien zum Militärdienst, wurde jedoch als untauglich befunden, kehrte als Vizekonsul nach Algerien zurück, organisierte einen Tabakhandel mit seinem künftigen Schwiegervater als Partner und wurde bald recht wohlhabend. Er übernahm nebenbei eine Funktion für eine französische Versicherungsgesellschaft, für die er auch in Wien eine Zweigstelle ins Leben rief, heiratete in Oran, die ersten beiden Söhne wurden dort geboren. Mit der Österreich-Repräsentanz der Versicherungsgesellschaft betraut, zog Jellinek mit der Familie 1884 nach Baden bei Wien, wo er sich später, nachdem dort 1889 die Tochter Mercédès geboren war, die eindrucksvolle Villa Mercedes erbauen ließ. Das Versicherungsgeschäft blühte, auch an der Börse war Jellinek sehr erfolgreich, doch als Mercédès vier Jahre alt war, starb die Mutter. Die Winter verbrachte die Familie nun häufig an der Riviera, wo Kontakte zu heimischem Adel und internationaler Geschäftswelt angeknüpft wurden. Dort begann Jellineks Faszination für das Automobil. Das erste Fahrzeug von Emil Jellinek war ein De Dion-Bouton Tricycle, später folgte eine Léon-Bollée-Voiturette und eine Benz-Kutsche. Als er 1896 43-jährig durch ein DMG-Inserat in den Fliegenden Blättern auf die Cannstatter Firma aufmerksam wurde, reiste er nach Cannstatt, um mehr über Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach zu erfahren und bestellte einen Daimler-Wagen. Dies war der Beginn einer für beide Seiten sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Ab 1898 vertrieb Emil Jellinek, der Zugang zur Finanz-Hautevolee und vor allem zur Hautefinance Frankreichs hatte, nun Daimler-Automobile und meldete sie, um den Verkauf anzukurbeln, auch bei Autorennen an. Dabei soll er, inspiriert vom Namen seiner Tochter Mercédès Adrienne Manuela Ramona, selbst unter dem Pseudonym „Monsieur Mercédès“ an Rennen teilgenommen haben. Dies wird allerdings als eine durch Braunbecks Sportlexikon 1910 in die Welt gesetzte Legende bestritten. Richtig sei hingegen, Jellinek habe seinen Daimler-Tourenwagen seiner zehnjährigen Tochter zuliebe auf ihren Rufnamen getauft, als Rennwagen angemeldet und damit am 21. März 1899 bei der "Semaine Automobile" in Nizza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,57 km/h gesiegt. Jedoch erst ein Jahr später seien unter den Pseudonymen „Mercedes I“ und „Mercedes II“ die Fahrer Wilhelm Bauer und Hermann Braun bei der Rennwoche in Nizza gestartet. Andererseits schreibt Robert Dick in seinem Buch über Autorennen in der Belle Epoque (in Übersetzung): ''Jellinek registrierte für das Rennen nach Magagnosc einen 4,9 l Phoenix für den Fahrer ‚Mercédès‘, und nach 85km und 2h 27min 30sec war es Mercédès, der gesiegt hatte. Wen ließ Mercédès hinter sich? Zwei weitere 4,9l unter ‚Dr. Pascal‘ und Arthur de Rothschild, die beiden besten Kunden des Jellinek-Teams. Natürlich war es Jellinek, der hinter ‚Mercédès‘ stand. Hinter ‚Dr. Pascal‘ verbarg sich der Arzt Henri de Rothschild […], Neffe des Bankiers Arthur. Aber die Hauptarbeit an den Lenkrädern der Rothschild-Daimler wurde von Hermann Braun und Wilhelm Werner geleistet, wenigstens, wenn keine prominenten Zuschauer in Sicht waren. Offenkundige Pseudonyme gehörten zum guten Ton […] ein Tripelsieg, selbst wenn das Rennen nur ein vornehmes Kaffeekränzchen war – und randvolle Bestellbücher.'' Ob Vater Mercédès oder Auto Mercédès – der Vorname von Jellineks Tochter war jedenfalls bald bekannt. Im April 1900 wurde „Mercedes“ zur Produktbezeichnung für eine neue, von Jellinek angeregte Fahrwerks- und Motorkonstruktion, die den Namen „Daimler-Mercedes“ trug. Ab 2. April 1900 hatte Emil Jellinek bis 1909 einen Sitz im Aufsichtsrat der DMG und bestellte insgesamt 36 Automobile für die seinerzeit horrende Summe von 550.000 Goldmark, woran er aber die von DMG akzeptierte Bedingung nach dem Alleinvertrieb in Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und den USA knüpfte, wo die Fahrzeuge „Mercedes“ heißen sollten. Im übrigen Vertriebsbereich hießen die neuen Wagen mit größerer Spurweite, niedrigerem Schwerpunkt und stärkerer Motorleistung einfach „Neuer Daimler“. Im Juni 1902 wurde „Mercedes“ dann als Warenzeichen angemeldet und drei Monate später auch gesetzlich geschützt. Im Juni 1903 wurde Emil Jellineks Antrag bewilligt, seinen Familiennamen auf „Jellinek-Mercédès“ abzuändern, und nach der Villa Mercedes in Baden bei Wien entstand eine zweite „Villa Mercedes“ in Nizza, der später dort noch eine weitere „Villa Mercedes II“ folgen sollte. Jellineks Interesse an Autos flaute allmählich ab, es kam zu immer größeren Meinungsverschiedenheiten, so dass er schließlich bei DMG ausschied und sich seiner konsularischen Karriere ganz widmete. 1907 wurde Jellinek österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Nizza, und kurze Zeit später Konsul von Mexiko. Ab 1909 war er Leiter des österreichisch-ungarischen Konsulats in Monaco. Er trennte sich völlig von seinen Handelsgeschäften, hatte aber zuvor eine Reihe von Immobilien erworben – zwei Hotels in Nizza, eines in Paris, Casinos, ein immenses Château Robert zwischen Nizza und Toulon, die zwar als sein Privatsitz galt, aber kaum genutzt wurde, die beiden Villen Mercedes I und Mercedes II in Nizza, beide an der Promenade des Anglais gelegen. Die Villa Mercedes in Baden erhielt einen Nachbarn, die Villa Didier, und dort wurde weitergebaut, bis der Komplex „Mercedeshof“ schließlich 50 Zimmer, 8 Bäder und 23 Toiletten umfasste. Seit 1945 ist davon allerdings nur mehr der Garagentrakt erhalten. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges sollte Jellinek in Österreich für seine französischen Besitzungen besteuert werden. Er überschrieb seine Badener Villa den Kindern, die auf den Semmering zogen, und er kam nicht mehr nach Österreich. Nach Kriegsbeginn wagte man in Frankreich in der Öffentlichkeit nicht mehr Deutsch zu sprechen. Jellinek wurde der Spionage verdächtigt, gleichzeitig verdächtigte man seine französische Frau in Österreich. Die Familie traf sich schließlich 1917 in Genf, wo Jellinek im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren starb. Er wird auf dem Cimetière du Chateau in Nizza in unmittelbarer Nähe zu Léon Gambetta beigesetzt. <br> | ||
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+ | | <center> '''[[Chronik 1918.01|22.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Ukrainische Volksrepublik 1918|Ukrainische Volksrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. Der ukrainische Historiker und Politiker Mychajlo Serhijowytsch Hruschewskyj ruft die erste autonome Republik in der Ukraine aus und wird ihr erster Präsident. Das Land wird unter dem Namen Ukrajinska Narodnja Respublika (UNR) eine selbstständige Volksrepublik. In seinem Wirken setzt Hruschewskyi der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) Stromes der Geschichte die Idee einer getrennten Entwicklung der Volkstümer der Russen und Ukrainer entgegen. <br> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]''' <br> | ||
+ | In dem Bestreben, die Einheit der Arbeiterbewegung zu wahren, nimmt der Parteirat der Sozialdemokratischen Partei neue radikale Mitglieder auf. <br> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Lebhafte Artilleriekämpfe bei Ypern''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 22. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Östlich von Ypern war die Kampftätigkeit der Artillerien am Tage und einzelnen Nachtstunden lebhaft. Mit kleinen Abteilungen versuchte der Engländer vergeblich an mehreren Stellen in Flandern in unsere Kampfzone einzudringen. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit mäßig. | ||
+ | * Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht: In den Argonnen nördlich Le Four de Paris stießen französische Kompagnien nach tagsüber anhaltender Artilleriewirkung am Abend gegen unsere Stellungen vor. Sie wurden durch Feuer und im Nahkampf abgewiesen. Auf dem östlichen Maasufer und in der Gegend von Flirey lebte das Artilleriefeuer zeitweilig auf. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * Mazedonische und italienische Front: Lage unverändert. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | ||
+ | Amtliche Verlautbarung aus Berlin zum türkischen Flottenvorstoß aus den Dardanellen: <br> | ||
+ | * Am 20. Januar stießen türkische Streitkräfte, und zwar der Panzerkreuzer SULTAN JAVUS SELIM (früher SMS GOEBEN), der kleine Kreuzer MIDILLI (früher SMS BRESLAU) und Torpedoboote auf den Dardanellen gegen feindliche Streitkräfte vor, die durch Fliegeraufklärung bei der Insel Imbros festgestellt waren. Ein großer und ein kleinerer englischer Monitor wurde vernichtet, ein Transportdampfer von 2000 Tonnen versenkt, mehrere Hulks schwer beschädigt und die englische Signalstation in der Kephalobucht zerstört. Beim Rückmarsch nach den Dardanellen ist der kleine Kreuzer MIDILLI durch mehrere Unterwassertreffer von Minen oder Unterseebooten gesunken. SULTAN JAVUS SELIM kam beim Einlaufen innerhalb der Dardanellen an der Enge bei Nagara leicht fest; er ist nicht, wie in der englischen amtlichen Meldung behauptet wird, durch schwere Beschädigung auf Strand gesetzt. | ||
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Version vom 30. August 2022, 16:39 Uhr
Weltchronik des Januar 1918
und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe
Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig
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Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neuer Geländegewinn bei Marcoing:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Schwerizerische Eidgenossenschaft Der Schweizer Rechtsanwalt und Politiker der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) Felix-Louis Calonder wird Bundespräsident der Schweiz. Calonder war 1913 der erste Rätoromane, der in den Bundesrat gewählt wurde. |
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Russische Sowjetrepublik Alle Banken in Moskau und in Petrograd werden geschlossen. |
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Russische Sowjetrepublik / Japanisches Kaiserreich Das japanische Kaiserreich erkennt die neue bolschewistische Regierung Russlands diplomatisch an. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Feuertätigkeit im Westen:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift Die Kampflage am Piave-Ufer heraus:
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Zarentum Bulgarien Der bulgarische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift Kämpfe um Aden herausgegeben:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert:
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Russische Sowjetrepublik / Republik Finnland Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen:
Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!). |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuerkämpfe in Flandern:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation. |
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird veröffentlicht:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Überraschender Einbruch westlich Bezonvaux:
Am Abend meldet die Oberste Heeresleitung '"erhöhte Gefechtstägigkeit in Flandern'":
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet nachträglich ein Ereignis aus dem letzten Jahr unter der Überschrift: "Beschießung von Piombino durch ein U-Boot":
In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert. |
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Deutsches Kaiserreich / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Republik Finnland Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artillerietätigkeit an der Westfront:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis hier eingetroffen. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen." |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die ersten Lastkraftwagen der Firma Chevrolet sind jetzt käuflich zu erwerben. Im Modelljahr 1918 werden zwei Vierzylinder-Lastwagen, beides im Motorhauben-Chassis-Designs, angeboten, die nur vorn mit Blech ausgestattet sind. Das Motorhauben-Chassis des Chevrolet 490 wiegt eine halbe Tonne ohne Karosserie, ist aber mit einer robusten Federung auf der Hinterachse verstärkt. Der leichte Lastwagen wird zum Preis 595 US-Dollar angeboten. Ein Ein-Tonner, Modell T genannt (für „Truck“), kostet 1.125 US-Dollar, ebenfalls ohne Karosserie. Obwohl er auf dem Modell der FA-Serie basiert, ist der Pickup auf einem Lkw-Rahmen aufgebaut und sowohl länger als auch stärker als der Halbtonner. Ein 37-PS-Motor steigert die Leistung und Ladekapazität des Lastwagens, aber ein Regler hält seine Höchstgeschwindigkeit bei 25 Meilen pro Stunde. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programm vor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab. Das 14-Punkte-Programm lautet wie folgt: |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafter Artilleriekampf im Sundgau:
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet am Abend folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Englische und französische Vorstöße gescheitert:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet: |
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Republik Finnland / Deutsches Kaiserreich Der finnische Senat beschließt, mit Deutschland Verhandlungen über die Lieferung von weiteren Waffen sowie die Rücksendung der in der deutschen Armee dienenden finnischen Soldaten zu führen. Die Einstellung Deutschlands zu Finnland ist zwiespältig. Der mit Russland geschlossene Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk stehen einer offenen Stützung antirussischer Aktivitäten entgegen, andererseits erscheint es günstig, in Finnland ein deutschlandfreundliches Regime zu sichern. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Starke französische Angriffe bei Flirey gescheitert:
Beiderseits von Lens lebhafte Artillerietätigkeit. Östlich von Bullecourt fanden mehrfach Handgranatenkämpfe um kleinere Grabenstücke statt.
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift Ein englisches Hospitalschiff vernichtet:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Die Luftbeute im Dezember:
Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fesselballone verloren.
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Einer Meldung der Petersburger Telegraphenagentur zufolge wird die russische Staatsschuld annulliert: "Ein Erlaß des Rates der Volkskommissare ordnet die Einstellung der Bezahlung von Coupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Coupons ist bis zum Erlaß einer neuen Verfügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obligationen ist bei Strafe der Einziehung der Immobilien verboten." |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gescheiterte englische Vorstöße bei Ypern:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: |
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Republik Finnland Das finnische Parlament beschließt gegen den erbitterten Widerstand der Sozialisten, die Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen zu ermächtigen, „welche sie zur Schaffung einer straffen öffentlichen Ordnung als erforderlich ansieht.“ Die Sozialisten interpretieren daraus, dass die Regierung eine Klassenkampfarmee geschaffen hat, die gegen die Arbeiterklasse gerichtet ist. Der Druck der „Roten Garden“ wird nun zunehmen. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Artilleriekämpfe im Westen:
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Republik Finnland Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garten“, der Journalist und Leutnant der russischen Armee Ali Aaltonen, erhält durch Vermittlung des zu den russischen Bolschewiki gehörenden finnischstämmigen Eino Rahja von Lenin die mündliche Zusage, den finnischen „Roten“ 10.000 Gewehre und sonstige Waffen zu liefern. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift 'Artillerietägigkeit an der Westfront und in Italien:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht:
Hierauf erbittet General Hoffmann das Wort und führt aus: Ich muß zunächst gegen den Ton dieser Vorschläge protestieren. Die russische Delegation spricht mit uns, als ob Sie siegreich in unserem Lande ständen und uns Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Tatsachen entgegengesetzt sind, - das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet! Ich möchte dann feststellen, daß die russische Delegation für die besetzten Gebiete die Anwendung eines Selbstbestimmungsrechts der Völker in einer Weise und in einem Umfange fordert, wie es ihre Regierung im eigenen Lande nicht anwendet. Ihre Regierung ist begründet lediglich auf Macht, und zwar auf Macht, die rücksichtslos mit Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkende wird einfach als Gegenrevolutionär und Bourgeois vogelfrei erklärt. Ich will diese meine Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten: |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Artillerietätigkeit bei Lens:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Italienische Angriffe am Monte Pertica gescheitert:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie In Wien beginnen Fabrikarbeiter einen Streik. Sie fordern einen raschen Friedensschluss in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung. Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Königreich Rumänien Die Petersburger Telegraphenagentur veröffentlicht folgendes russisches Ultimatum an das von den Mittelmächten besetzte Königreich Rumänen: |
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Republik Finnland Der Chefminister Finnlands Pehr Evind Svinhufvud beauftragt den nach Finnland zurückgekehrten Generalleutnant der russischen Armee Carl Gustaf Emil Mannerheim als Befehlshaber mit der Bildung von Streitkräften. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neue vergebliche Vorstöße der Italiener:
Italienische Front: Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafter Feuerkampf, mit besonderer Heftigkeit im Gebiet des Monte Asolone. Die Italiener haben ihre erfolglosen Angriffe nur südlich vom Monte Fontana Secca wiederholt; sie wurden abgewiesen. In den Piave-Abschnitten nördlich von Montello verstärkte sich das englische Artilleriefeuer.
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet den Vorstoß deutscher Seestreitkräfte gegen die englische Küste:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt:
Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen.
Erfolgreicher Fortgang der Verhandlungen mit den Ukrainern:
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Deutsches Kaiserreich Während in Brest-Litowsk die Mittelmächte mit Russland um die Räumungsfrage ringen, verkündet der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Erkundungsgefechte an der Westfront:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die "Eröffnung der russischen Konstituante" (konstituierenden Versammlung):
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Die Internationale Konferenz von Brest-Litowsk wird beeinträchtigt durch die Abreise des russischen Delegationsleiters Leo Trotzki:
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Deutsches Kaiserreich / Republik Finnland Der Erste Generalquartiermeister und Stellvertreter Hindenburgs als Leiter der Obersten Heeresleitung der Deutschen Streitkräfte, Erich Ludendorff, stimmt der Lieferung von 70.000 Gewehren und anderem Kriegsgerät sowie der Freistellung der finnischen Jäger, von denen sich zurzeit etwa 2000 in der Ausbildung in der deutschen Armee befinden, zu. Die Durchführung dieser Vereinbarung soll im kommenden Monat erfolgen. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Geringe Gefechtstätigkeit an der Westfront:
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Italien Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt unter der Überschrift Ein italienischer Truppentransportdampfer versenkt bekannt.
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die Sprengung der Konstituante durch die Bolschewiki:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuertätigkeit an der Westfront:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die Auflösung der Konstituante durch die Sowjets:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Aus Brest-Litowsk wird eine Einigung über den Frieden mit der Ukraine gemeldet:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artilleriekämpfe an der englischen Front:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik In Berlin wird die Auflösung der russischen Konstituante bekanntgegeben und kommentiert:
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Deutsches Kaiserreich / Osmanisches Reich Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Ein englischer Vorstoß bei Vendhuille abgeschlagen:
Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt folgende Meldung heraus:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie / Schweizerische Eidgenossenschaft Der am 6. April 1853 in Leipzig geborene österreich-ungarische Geschäftsmann, Diplomat und Automobilrennfahrer Emil Jellinek-Mercédès stirbt in Genf. Bis zum Jahre 1903 lautete sein Name Emil Jellinek. Emil Jellinek war der Sohn des Wiener Rabbiners und Gelehrten Adolf Jellinek und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Bettelheim. Rosalie Bettelheim kam 1832 in Budapest zur Welt. Sie verstarb 1892 in Baden bei Wien. Emil Jellinek war in erster Ehe mit Rachel Goggmann Cenrobert (1854–1893), aus einer in Algier ansässigen französisch-sephardischen Familie, verheiratet. Dieser Ehe entstammen die Kinder Adolph, Fernand Raoul und Mercédès Adrienne Ramona Manuela. In zweiter Ehe war er ab 1899 mit Madeleine Henriette Dittholer oder Anaise Engler verheiratet; die Angaben sind widersprüchlich. Sie hatten die Kinder Alain Didier, Guy, René und Andrée (genannt „Maja“). Emil Jellinek war im Hinblick auf seine Schulbildung das schwarze Schaf in seiner Familie: Der Vater ein Gelehrter, auch die Mutter sehr belesen, die beiden Brüder Professoren, ihm aber lag das schulische Lernen nicht. Mehrmals wechselte er erfolglos die Schule, mit siebzehn kam er bei einer Eisenbahngesellschaft unter, mit neunzehn ging er nach Frankreich. Durch die Beziehungen seines Vaters holte ihn der österreichische Konsul nach Tanger und Tetuan, womit seine Karriere im diplomatischen Dienst begann. 1874 erhielt Jellinek eine Einberufung nach Wien zum Militärdienst, wurde jedoch als untauglich befunden, kehrte als Vizekonsul nach Algerien zurück, organisierte einen Tabakhandel mit seinem künftigen Schwiegervater als Partner und wurde bald recht wohlhabend. Er übernahm nebenbei eine Funktion für eine französische Versicherungsgesellschaft, für die er auch in Wien eine Zweigstelle ins Leben rief, heiratete in Oran, die ersten beiden Söhne wurden dort geboren. Mit der Österreich-Repräsentanz der Versicherungsgesellschaft betraut, zog Jellinek mit der Familie 1884 nach Baden bei Wien, wo er sich später, nachdem dort 1889 die Tochter Mercédès geboren war, die eindrucksvolle Villa Mercedes erbauen ließ. Das Versicherungsgeschäft blühte, auch an der Börse war Jellinek sehr erfolgreich, doch als Mercédès vier Jahre alt war, starb die Mutter. Die Winter verbrachte die Familie nun häufig an der Riviera, wo Kontakte zu heimischem Adel und internationaler Geschäftswelt angeknüpft wurden. Dort begann Jellineks Faszination für das Automobil. Das erste Fahrzeug von Emil Jellinek war ein De Dion-Bouton Tricycle, später folgte eine Léon-Bollée-Voiturette und eine Benz-Kutsche. Als er 1896 43-jährig durch ein DMG-Inserat in den Fliegenden Blättern auf die Cannstatter Firma aufmerksam wurde, reiste er nach Cannstatt, um mehr über Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach zu erfahren und bestellte einen Daimler-Wagen. Dies war der Beginn einer für beide Seiten sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Ab 1898 vertrieb Emil Jellinek, der Zugang zur Finanz-Hautevolee und vor allem zur Hautefinance Frankreichs hatte, nun Daimler-Automobile und meldete sie, um den Verkauf anzukurbeln, auch bei Autorennen an. Dabei soll er, inspiriert vom Namen seiner Tochter Mercédès Adrienne Manuela Ramona, selbst unter dem Pseudonym „Monsieur Mercédès“ an Rennen teilgenommen haben. Dies wird allerdings als eine durch Braunbecks Sportlexikon 1910 in die Welt gesetzte Legende bestritten. Richtig sei hingegen, Jellinek habe seinen Daimler-Tourenwagen seiner zehnjährigen Tochter zuliebe auf ihren Rufnamen getauft, als Rennwagen angemeldet und damit am 21. März 1899 bei der "Semaine Automobile" in Nizza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,57 km/h gesiegt. Jedoch erst ein Jahr später seien unter den Pseudonymen „Mercedes I“ und „Mercedes II“ die Fahrer Wilhelm Bauer und Hermann Braun bei der Rennwoche in Nizza gestartet. Andererseits schreibt Robert Dick in seinem Buch über Autorennen in der Belle Epoque (in Übersetzung): Jellinek registrierte für das Rennen nach Magagnosc einen 4,9 l Phoenix für den Fahrer ‚Mercédès‘, und nach 85km und 2h 27min 30sec war es Mercédès, der gesiegt hatte. Wen ließ Mercédès hinter sich? Zwei weitere 4,9l unter ‚Dr. Pascal‘ und Arthur de Rothschild, die beiden besten Kunden des Jellinek-Teams. Natürlich war es Jellinek, der hinter ‚Mercédès‘ stand. Hinter ‚Dr. Pascal‘ verbarg sich der Arzt Henri de Rothschild […], Neffe des Bankiers Arthur. Aber die Hauptarbeit an den Lenkrädern der Rothschild-Daimler wurde von Hermann Braun und Wilhelm Werner geleistet, wenigstens, wenn keine prominenten Zuschauer in Sicht waren. Offenkundige Pseudonyme gehörten zum guten Ton […] ein Tripelsieg, selbst wenn das Rennen nur ein vornehmes Kaffeekränzchen war – und randvolle Bestellbücher. Ob Vater Mercédès oder Auto Mercédès – der Vorname von Jellineks Tochter war jedenfalls bald bekannt. Im April 1900 wurde „Mercedes“ zur Produktbezeichnung für eine neue, von Jellinek angeregte Fahrwerks- und Motorkonstruktion, die den Namen „Daimler-Mercedes“ trug. Ab 2. April 1900 hatte Emil Jellinek bis 1909 einen Sitz im Aufsichtsrat der DMG und bestellte insgesamt 36 Automobile für die seinerzeit horrende Summe von 550.000 Goldmark, woran er aber die von DMG akzeptierte Bedingung nach dem Alleinvertrieb in Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und den USA knüpfte, wo die Fahrzeuge „Mercedes“ heißen sollten. Im übrigen Vertriebsbereich hießen die neuen Wagen mit größerer Spurweite, niedrigerem Schwerpunkt und stärkerer Motorleistung einfach „Neuer Daimler“. Im Juni 1902 wurde „Mercedes“ dann als Warenzeichen angemeldet und drei Monate später auch gesetzlich geschützt. Im Juni 1903 wurde Emil Jellineks Antrag bewilligt, seinen Familiennamen auf „Jellinek-Mercédès“ abzuändern, und nach der Villa Mercedes in Baden bei Wien entstand eine zweite „Villa Mercedes“ in Nizza, der später dort noch eine weitere „Villa Mercedes II“ folgen sollte. Jellineks Interesse an Autos flaute allmählich ab, es kam zu immer größeren Meinungsverschiedenheiten, so dass er schließlich bei DMG ausschied und sich seiner konsularischen Karriere ganz widmete. 1907 wurde Jellinek österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Nizza, und kurze Zeit später Konsul von Mexiko. Ab 1909 war er Leiter des österreichisch-ungarischen Konsulats in Monaco. Er trennte sich völlig von seinen Handelsgeschäften, hatte aber zuvor eine Reihe von Immobilien erworben – zwei Hotels in Nizza, eines in Paris, Casinos, ein immenses Château Robert zwischen Nizza und Toulon, die zwar als sein Privatsitz galt, aber kaum genutzt wurde, die beiden Villen Mercedes I und Mercedes II in Nizza, beide an der Promenade des Anglais gelegen. Die Villa Mercedes in Baden erhielt einen Nachbarn, die Villa Didier, und dort wurde weitergebaut, bis der Komplex „Mercedeshof“ schließlich 50 Zimmer, 8 Bäder und 23 Toiletten umfasste. Seit 1945 ist davon allerdings nur mehr der Garagentrakt erhalten. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges sollte Jellinek in Österreich für seine französischen Besitzungen besteuert werden. Er überschrieb seine Badener Villa den Kindern, die auf den Semmering zogen, und er kam nicht mehr nach Österreich. Nach Kriegsbeginn wagte man in Frankreich in der Öffentlichkeit nicht mehr Deutsch zu sprechen. Jellinek wurde der Spionage verdächtigt, gleichzeitig verdächtigte man seine französische Frau in Österreich. Die Familie traf sich schließlich 1917 in Genf, wo Jellinek im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren starb. Er wird auf dem Cimetière du Chateau in Nizza in unmittelbarer Nähe zu Léon Gambetta beigesetzt. |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Ukrainische Volksrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. Der ukrainische Historiker und Politiker Mychajlo Serhijowytsch Hruschewskyj ruft die erste autonome Republik in der Ukraine aus und wird ihr erster Präsident. Das Land wird unter dem Namen Ukrajinska Narodnja Respublika (UNR) eine selbstständige Volksrepublik. In seinem Wirken setzt Hruschewskyi der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) Stromes der Geschichte die Idee einer getrennten Entwicklung der Volkstümer der Russen und Ukrainer entgegen. |
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Republik Finnland In dem Bestreben, die Einheit der Arbeiterbewegung zu wahren, nimmt der Parteirat der Sozialdemokratischen Partei neue radikale Mitglieder auf. |
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe bei Ypern:
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Osmanisches Reich Amtliche Verlautbarung aus Berlin zum türkischen Flottenvorstoß aus den Dardanellen:
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Ukrainische Volksrepublik Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. |
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen. |
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion of New Zealand / Kolonie Deutsch-Samoa Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt. |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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