Chronik 1918.01: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|01.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|01.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br><br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. <br> | Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
− | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | + | Die kaiserliche Militär-Kanzlei empfängt folgendes Telegramm des Chefs des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres: |
+ | * Baden am 1. Jänner 1918 um 1050 Uhr. Östlicher Kriegsschauplatz: Waffenstillstand. Die Rückkehr eigener Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft und das Überlaufen russischer Soldaten zu uns dauert an. | ||
+ | * Südöstlicher Kriegsschauplatz: An der albanischen und mazedonischen Front keine Ereignisse von Bedeutung. | ||
+ | * Italienischer Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Erzherzog Eugen: Der gestern von uns angesetzte Gegenangriff vermochte im übermächtigen feindlichen Feuer nicht durchzudringen. Die Führung entschloss sich daher, die taktisch ungünstige Stellung am Nordhang des Tombarücken in der Linie Spinuccia, dann nördlich der Torrente Ornigo bis an die Piave südöstlich Quero zurückzunehmen. Weitere Angriffe der Franzosen sind nicht erfolgt. Der ganze Kampfraum und das Alanobecken stehen dauernd unter feindlichem Feuer. Eigene Batterien beschießen planmäßig unsere alten Tombastellungen. An der übrigen Front bis zum Meere normale Gefechtstätigkeit. Feindliche Bombengeschwader bewarfen wieder einige Orte ohne wesentlich Schaden anzurichten. In Toppe di Mosto 10 Tote und 7 Verwundete, rege Fliegertätigkeit, ein eigener und ein feindlicher Flieger wurden abgeschossen. Unsere alte Zensoner Stellung ist noch immer vom Feinde nicht besetzt worden, Wetter: Klar, im Gebirge Wege vereist. | ||
+ | * Heeresgruppe Conrad: Auf dem Ostteil der Hochfläche Pageres feindliches Störungsfeuer, sonst keine Ereignisse von Belang, Wetter: Schön, klar, an der Westfront bis -22 Grad. <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt für die Öffentlichkeit folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | ||
* Wien, 1. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba herrschte tagsüber heftige Feuertätigkeit. | * Wien, 1. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago und im Gebiet des Monte Tomba herrschte tagsüber heftige Feuertätigkeit. | ||
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| <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
− | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift '''Die Kampflage am Piave-Ufer''' heraus: <br> | + | Die kaiserliche Militär-Kanzlei empfängt folgendes Telegramm des Chefs des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres: |
+ | * Tagesmeldung vom 2. Jänner 1918, östlicher Kriegsschauplatz: Waffenstillstand. | ||
+ | * Italienischer Kriegsschauplatz: Heeresfront Erzherzog Eugen: Im Raum zwischen Brenta und Piave herrschte gestern nur geringe Gefechtstätigkeit. Der Bahnhof und Ort Conegliano erhielten gestern 40 Einschläge, mehrere Frauen und Kinder getötet, 8 Soldaten verwundet. Zur Vergeltung wurden von unserer schweren Artillerie die Bahnhöfe von Spresiano und Montebelluno unter Feuer genommen. Feindliches Bombengeschwader von 30 Flugzeugen bewarf gestern Mittag Vittorio ohne besonderen Schaden anzurichten. Mehrere Luftkämpfe, in deren Verlauf ein feindlicher Apparat brennend abgeschossen wurde. Wir verloren zwei Flugzeuge. Nach sechstätiger Beschießung unserer verlassenen Stellungen im Zensoner Brückenkopf mit schwerem Artillerie- und Minenfeuer hat der Feind erst gestern früh die am 26. morgens erfolgte Räumung erkannt und unsere alten Dammstellungen besetzt. Wetter: Klar. | ||
+ | * Heeresgruppe Conrad: Angriffe zweier feindlicher Kompanien gegen unsere vorgeschobenen Stellungen südlich Canove wurden abgeschlagen. Neuerliche Beschießungen von Enego und Primolano wurde mit Artilleriefeuer auf Bassano vergolten. Rege feindliche Fliegertätigkeit, mehrere Luftkämpfe, Wetter: Schön. | ||
+ | * Südöstlicher Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse; im Brückenkopf von Feras arbeiten Italiener lebhaft an der Verbesserung ihrer Stellungen. | ||
+ | * Mazedonische Front: Auf ganzer Front geringes Artilleriefeuer, nordöstlich des Dojpansees vorstoßende englische Aufklärungsabteilungen wurden von bulgarischen Sicherungstruppen abgewiesen. Rege Fliegertätigkeit. Ein eigenes Geschwader belegte mit gutem Erfolg feindliche Lager südlich Monastir mit Bomben, Wetter: Bewölkt. <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt daraufhin folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift '''Die Kampflage am Piave-Ufer''' heraus: <br> | ||
* Wien, 2. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe. Am 26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung bei Zenson ohne Verluste auf das östliche Piave-Ufer zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räumung erst am 31. Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassenen Deckungen fortgesetzt unter Artillerie- und Minenwerferfeuer. | * Wien, 2. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Hochfläche von Asiago, im Gebiete des Monte Tomba und an der unteren Piave entwickelten sich zeitweise Artilleriekämpfe. Am 26. Dezember früh wurde unsere Besatzung auf der Dammstellung bei Zenson ohne Verluste auf das östliche Piave-Ufer zurückgenommen. Der Gegner, der diese Räumung erst am 31. Dezember bemerkte, hielt bis zu diesem Tage die verlassenen Deckungen fortgesetzt unter Artillerie- und Minenwerferfeuer. | ||
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| <center> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | ||
Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift '''Kämpfe um Aden''' herausgegeben: <br> | Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift '''Kämpfe um Aden''' herausgegeben: <br> | ||
− | * Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei. | + | * Konstantinopel, 2. Januar. Die bei Aden operierenden Truppen setzen ihre heldenhaften Unternehmungen fort, an denen auch alle Oberhäupter der Stämme von Tais mit außerordentlicher Hingebung teilnehmen. In der ganzen Provinz herrscht Sicherheit. Ein Versuch der Engländer, Marinetruppen in Hodeida auszuschiffen, wurde zurückgeschlagen. Seitdem geht die Küstenschiffahrt ungehindert vor sich. Die Treue des Imam Yahia dem Kalifat und die Bedeutung seiner Dienste verdient jedes Lob. Asir und die benachbarten Gegenden stehen außerhalb des aufwieglerischen Einflusses des aufständischen Scherifs Idris, der über keine Anhänger mehr verfügte und in seiner Umgebung nicht gern gesehen sei. |
+ | <br> schnipp | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|03.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center>'''[[Chronik 1918.01|03.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br><br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. <br> | Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. <br> | ||
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''Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!).'' | ''Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!).'' | ||
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− | |<center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | |<center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br><br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. <br> | In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. <br> | ||
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* Italienische Front: Zwischen der Brenta und dem Montello lebte das Artilleriefeuer vorübergehend auf. | * Italienische Front: Zwischen der Brenta und dem Montello lebte das Artilleriefeuer vorübergehend auf. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc |<center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc |<center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br><br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: ''An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation.'' <br> | Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: ''An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation.'' <br> | ||
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In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert. | In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert. | ||
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− | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] | + | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden: <br> | Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden: <br> | ||
An die russische Delegation zu Händen ihres Vorsitzenden Herrn Joffe, Petersburg. <br> | An die russische Delegation zu Händen ihres Vorsitzenden Herrn Joffe, Petersburg. <br> | ||
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* Konstantinopel, 6. Januar. Palästinafront: Artilleriefeuer, auch von See her, gegen unsere Stellungen an der Küste. Feindliche Erkundungsabteilungen, die gegen unsere Stellungen bei El Bire vorstießen, wurden vertrieben. | * Konstantinopel, 6. Januar. Palästinafront: Artilleriefeuer, auch von See her, gegen unsere Stellungen an der Küste. Feindliche Erkundungsabteilungen, die gegen unsere Stellungen bei El Bire vorstießen, wurden vertrieben. | ||
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− | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br> | + | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]'''<br> |
Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt. <br> | Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt. <br> | ||
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* Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | * Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
− | Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis | + | Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis im russisch besetzten Brest-Litowsk eingetroffen. <br> |
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]]''' <br> | ||
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* An der Bahn Boesinghe-Staden ist ein englischer Vorstoß gescheitert. In der Gegend von Flirey (zwischen Maas und Mosel) sind örtliche Angriffe der Franzosen im Gange. Im Sundgau flaute die Gefechtstätigkeit nach Abwehr eines französischen Vorstoßes bei Ammerzweiler ab. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | * An der Bahn Boesinghe-Staden ist ein englischer Vorstoß gescheitert. In der Gegend von Flirey (zwischen Maas und Mosel) sind örtliche Angriffe der Franzosen im Gange. Im Sundgau flaute die Gefechtstätigkeit nach Abwehr eines französischen Vorstoßes bei Ammerzweiler ab. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
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− | | <center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] <br><br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] <br><br> [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
* Brest-Litowsk, 8. Januar. Heute Nachmittag wurde eine Vorbesprechung zwischen den Vorsitzenden der hier versammelten Abordnungen abgehalten, an der teilnahmen: Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Äußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki, Großwesir Talaat Pascha und ukrainischer Staatssekretär für Handel und Industrie Wsewolod Holubowytsch. Nach Erörterung von Form- und Programmfragen wurde für Morgen Vormittag 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt. <br> | * Brest-Litowsk, 8. Januar. Heute Nachmittag wurde eine Vorbesprechung zwischen den Vorsitzenden der hier versammelten Abordnungen abgehalten, an der teilnahmen: Staatssekretär von Kühlmann, Minister des Äußern Graf Czernin, Justizminister Popow, Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki, Großwesir Talaat Pascha und ukrainischer Staatssekretär für Handel und Industrie Wsewolod Holubowytsch. Nach Erörterung von Form- und Programmfragen wurde für Morgen Vormittag 11 Uhr eine Vollsitzung anberaumt. Später fanden Besprechungen zwischen Vertretern der Vierbundmächte und ukrainischen Vertretern statt. <br> | ||
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* Wien, 8. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft. <br> | * Wien, 8. Januar. Italienischer Kriegsschauplatz: Zwischen Brenta und Piave war die Artillerietätigkeit zeitweise lebhaft. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|09.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|09.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> <br>[[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet: <br> | In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet: <br> | ||
''Brest-Litowsk, 9. Januar. Heute vormittag um 11 Uhr fand eine Vollsitzung statt, an der sämtliche Delegationen und die ukrainischen Vertreter teilnahmen. Der Großwesir Talaat Pascha eröffnete die Sitzung und übergab den Vorsitz an den Staatssekretär v. Kühlmann. Dieser warf einen Rückblick auf die Vorgeschichte und den bisherigen Gang der Verhandlungen und schloß: Soweit sich aus den vor der Arbeitspause geführten Verhandlungen ein Urteil bilden läßt, halte ich die Schwierigkeiten materieller Natur nicht für groß genug, um ein Scheitern des Friedenswerkes und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges im Osten mit seinen unabsehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halten. Hierauf führte der österreichisch-ungarische Minister des Äußern, Graf Czernin u. a., zu den russischen Delegierten gewendet, aus: "Sie, meine Herren, haben seinerzeit an uns die Einladung für allgemeine Friedensverhandlungen ergehen lassen. Wir haben dieselbe angenommen, und wir haben uns auf eine Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Basis haben Sie Ihren Verbündeten ein zehntägiges Ultimatum gestellt. Ihre Verbündeten haben Ihnen nicht geantwortet, und heute handelt es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines allgemeinen Friedens, sondern eines Separatfriedens zwischen Rußland und dem Vierbunde. Wenn die Herren der russischen Delegation von den gleichen Intentionen beseelt sind, so werden wir zu einem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen; wenn nicht, dann werden die Dinge ihren notwendigen Lauf nehmen, aber die Verantwortung für die Fortsetzung des Krieges fällt dann ausschließlich auf die Herren der russischen Delegation." <br> | ''Brest-Litowsk, 9. Januar. Heute vormittag um 11 Uhr fand eine Vollsitzung statt, an der sämtliche Delegationen und die ukrainischen Vertreter teilnahmen. Der Großwesir Talaat Pascha eröffnete die Sitzung und übergab den Vorsitz an den Staatssekretär v. Kühlmann. Dieser warf einen Rückblick auf die Vorgeschichte und den bisherigen Gang der Verhandlungen und schloß: Soweit sich aus den vor der Arbeitspause geführten Verhandlungen ein Urteil bilden läßt, halte ich die Schwierigkeiten materieller Natur nicht für groß genug, um ein Scheitern des Friedenswerkes und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges im Osten mit seinen unabsehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halten. Hierauf führte der österreichisch-ungarische Minister des Äußern, Graf Czernin u. a., zu den russischen Delegierten gewendet, aus: "Sie, meine Herren, haben seinerzeit an uns die Einladung für allgemeine Friedensverhandlungen ergehen lassen. Wir haben dieselbe angenommen, und wir haben uns auf eine Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Basis haben Sie Ihren Verbündeten ein zehntägiges Ultimatum gestellt. Ihre Verbündeten haben Ihnen nicht geantwortet, und heute handelt es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines allgemeinen Friedens, sondern eines Separatfriedens zwischen Rußland und dem Vierbunde. Wenn die Herren der russischen Delegation von den gleichen Intentionen beseelt sind, so werden wir zu einem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen; wenn nicht, dann werden die Dinge ihren notwendigen Lauf nehmen, aber die Verantwortung für die Fortsetzung des Krieges fällt dann ausschließlich auf die Herren der russischen Delegation." <br> | ||
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* Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | * Mazedonische und italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
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− | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
* In der heute Vormittag abgehaltenen Sitzung erklärt sich die russische Delegation bereit, die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk fortzusetzen. Ferner stellt sie fest, dass die vom Wolff-Bureau veröffentlichte Darstellung über den Verlauf der Sitzung vom 26. Dezember dem tatsächlichen Hergang entspricht. Die von der Russischen Telegraphenagentur verbreitete Nachricht über den Verlauf dieser Sitzung wird russischerseits als unrichtig bezeichnet. <br> | * In der heute Vormittag abgehaltenen Sitzung erklärt sich die russische Delegation bereit, die Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk fortzusetzen. Ferner stellt sie fest, dass die vom Wolff-Bureau veröffentlichte Darstellung über den Verlauf der Sitzung vom 26. Dezember dem tatsächlichen Hergang entspricht. Die von der Russischen Telegraphenagentur verbreitete Nachricht über den Verlauf dieser Sitzung wird russischerseits als unrichtig bezeichnet. <br> | ||
* Die Ukraine nimmt als selbständiger Staat an der Friedenskonferenz in Brest-Litowsk teil. Die gestern unterbrochene Plenarsitzung wurde vormittags 11 Uhr unter dem Vorsitz des (deutschen) Staatssekretärs von Kühlmann fortgesetzt. Erster Redner war der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie Holubowytsch. Er überreichte namens des Generalsekretariats der Regierung der ukrainischen Volksrepublik eine Note, welche die selbständige Stellung der Ukrainer bei den jetzigen Friedensverhandlungen betont und das ukrainische Friedensprogramm entwickelt. Der Vorsitzende Staatssekretär von Kühlmann schlug darauf vor, dass die ukrainische Note als wichtiges historisches Dokument den Akten des Kongresses einverleibt werde und begrüßte die ukrainischen Vertreter. Die Vertreter der verbündeten Mächte behielten sich ihre Stellungnahme zu den Einzelheiten der Ausführungen der ukrainischen Delegierten vor. | * Die Ukraine nimmt als selbständiger Staat an der Friedenskonferenz in Brest-Litowsk teil. Die gestern unterbrochene Plenarsitzung wurde vormittags 11 Uhr unter dem Vorsitz des (deutschen) Staatssekretärs von Kühlmann fortgesetzt. Erster Redner war der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie Holubowytsch. Er überreichte namens des Generalsekretariats der Regierung der ukrainischen Volksrepublik eine Note, welche die selbständige Stellung der Ukrainer bei den jetzigen Friedensverhandlungen betont und das ukrainische Friedensprogramm entwickelt. Der Vorsitzende Staatssekretär von Kühlmann schlug darauf vor, dass die ukrainische Note als wichtiges historisches Dokument den Akten des Kongresses einverleibt werde und begrüßte die ukrainischen Vertreter. Die Vertreter der verbündeten Mächte behielten sich ihre Stellungnahme zu den Einzelheiten der Ausführungen der ukrainischen Delegierten vor. | ||
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* An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse. | * An der mazedonischen und italienischen Front keine besonderen Ereignisse. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: <br> | Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: <br> | ||
Brest-Litowsk, 11. Januar. Im Sinne des in der gestrigen Plenarsitzung gefaßten Beschlusses traten gestern nachmittag Abordnungen der Delegationen Deutschlands, Österreich-Ungarns und Rußlands zu einer Besprechung zusammen. Es wurde vereinbart, daß die von der russischen Delegation am 27. Dezember 1917 vorgeschlagene Kommission zur Beratung der politischen und territorialen Fragen gebildet werden solle, und dass parallel mit den Beratungen dieser Kommission Vorbesprechungen der Fachreferenten der einzelnen Delegationen über die Regelung der wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen stattzufinden hätten. Diese Kommission hat sich heute vormittag 10 Uhr konstituiert und ihre Beratungen begonnen, die um 1 Uhr nachmittags unterbrochen und um ½ 6 Uhr fortgesetzt wurden. <br> | Brest-Litowsk, 11. Januar. Im Sinne des in der gestrigen Plenarsitzung gefaßten Beschlusses traten gestern nachmittag Abordnungen der Delegationen Deutschlands, Österreich-Ungarns und Rußlands zu einer Besprechung zusammen. Es wurde vereinbart, daß die von der russischen Delegation am 27. Dezember 1917 vorgeschlagene Kommission zur Beratung der politischen und territorialen Fragen gebildet werden solle, und dass parallel mit den Beratungen dieser Kommission Vorbesprechungen der Fachreferenten der einzelnen Delegationen über die Regelung der wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen stattzufinden hätten. Diese Kommission hat sich heute vormittag 10 Uhr konstituiert und ihre Beratungen begonnen, die um 1 Uhr nachmittags unterbrochen und um ½ 6 Uhr fortgesetzt wurden. <br> | ||
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* Wien, 13. Januar. Beiderseits der Brenta nahm das Artilleriefeuer vorübergehend an Stärke zu. | * Wien, 13. Januar. Beiderseits der Brenta nahm das Artilleriefeuer vorübergehend an Stärke zu. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht: <br> | In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht: <br> | ||
* Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär [eigentlich Außenminister] v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge: | * Brest-Litowsk, 13. Januar. Die am 11. d. M. konstituierte deutsch-österreichisch-ungarisch-russische Kommission zur Beratung der territorialen Fragen hielt am 11. und 12. d. M. drei lange Sitzungen ab. Es gelangte u. a. nach längerer Debatte die Frage zur Erörterung, auf welche Teile der besetzten Gebiete sich die Räumung zu erstrecken habe. Das Ergebnis der beiderseitigen Ausführungen über diesen Punkt wurde vom Staatssekretär [eigentlich Außenminister] v. Kühlmann folgendermaßen zusammengefaßt: Herr Trotzki hat vorgeschlagen: Errichtung von Vertretungskörpern, denen die Organisation und die Festsetzung derjenigen Modalitäten übertragen werden soll, unter denen von uns einstweilen rein theoretisch konzedierte Volksabstimmungen oder Volkskundgebungen auf breiterer Basis erfolgen sollen, während wir auf dem Standpunkt stehen und stehen bleiben müssen, daß mangels anderer Vertretungskörper die vorhandenen und historisch gewordenen Vertretungskörper präsumtiv der Ausdruck des Volkswillens sind, besonders in der einen vitalen Frage des Willens der Nation, eine Nation zu sein. Zusammenfassend stellte Staatssekretär v. Kühlmann fest, daß sich aus den Ausführungen Herrn Trotzkis zu ergeben scheine, er wäre bereit, die in den besetzten Gebieten vorhandenen Organe der Volksvertretung als provisorische Organe anzuerkennen, wenn diese Landteile nicht militärisch besetzt wären, und er würde diesen dann auch die Befugnis zuerkennen, das von ihm geforderte Referendum durchzuführen. Herr Trotzki erklärte hierauf, daß Äußerungen von Landtagen, Stellvertretungen und dergleichen als Äußerungen des Willens eines bestimmten, einflußreichen Teiles der Bevölkerung aufgefaßt werden könnten, die aber nur Grund zur Annahme bildeten, daß das betreffende Volk mit seiner staatlichen Position unzufrieden sei. Hieraus ergebe sich die Schlußfolgerung, daß ein Referendum eingeholt werden müsse, wozu aber die Schaffung eines Organs Vorbedingung sei, das die freie Abstimmung der Bevölkerung garantieren könne. Nach längerer Debatte unterbreitete der russische Delegierte Kamenow folgende Vorschläge: | ||
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* Mazedonische Front: Westlich vom Ohrida-See, am Dobropolje und südlich vom Dojran-See Artillerietätigkeit. | * Mazedonische Front: Westlich vom Ohrida-See, am Dobropolje und südlich vom Dojran-See Artillerietätigkeit. | ||
* Italienische Front: Die Lage ist unverändert. | * Italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
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+ | Die Regierung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie senkt die Mehlrationen auf die Hälfte, was einen Ausstand der Arbeiterschaft des Wiener Neustädter Raums zur Folge hat. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|15.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|15.01.1918]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
− | In Wien | + | In Wien setzen Fabrikarbeiter einen gestern begonnenen Streik fort, der sich ungeregelt von Betrieb zu Betrieb ausgehend von Wiener Neustadt über das südliche Niederösterreich und das Traisental ausbreitet. In Wien tritt die Arbeiterschaft der Lokomotivwerkstätte Floridsdorf in den Streik. Die Streikenden fordern einen raschen Friedensschluss in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung. <br> |
+ | Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus: <br> | ||
* Wien, 15. Januar. Amtlich wird verlautbart: Zwischen der Brenta und dem Monte Pertica ging der Italiener nach starker, zeitweise zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über. Nach sehr heftigen Nahkämpfen gelang es dem Feinde, an einzelnen Stellen in unsere Gräben einzudringen. Im Gegenstoße wurde er jedoch aus diesen geworfen. Im ganzen Angriffsraume ist die vorderste Kampflinie voll in unserem Besitze. Der Gegner erlitt schwere Verluste. An der unteren Piave wurde ein feindlicher Vorstoß bei Bressanin rasch zum Stehen gebracht. | * Wien, 15. Januar. Amtlich wird verlautbart: Zwischen der Brenta und dem Monte Pertica ging der Italiener nach starker, zeitweise zum Trommelfeuer gesteigerter Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über. Nach sehr heftigen Nahkämpfen gelang es dem Feinde, an einzelnen Stellen in unsere Gräben einzudringen. Im Gegenstoße wurde er jedoch aus diesen geworfen. Im ganzen Angriffsraume ist die vorderste Kampflinie voll in unserem Besitze. Der Gegner erlitt schwere Verluste. An der unteren Piave wurde ein feindlicher Vorstoß bei Bressanin rasch zum Stehen gebracht. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten: <br> | Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten: <br> | ||
* Brest-Litowsk, 15. Januar. Heute fanden weitere Besprechungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommission zur Regelung der territorialen und politischen Fragen statt. Trotz der vorläufig noch starken Abweichungen in den Auffassungen der beiden verhandelnden Parteien konnte in einigen Punkten eine gewisse Annäherung festgestellt werden. | * Brest-Litowsk, 15. Januar. Heute fanden weitere Besprechungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommission zur Regelung der territorialen und politischen Fragen statt. Trotz der vorläufig noch starken Abweichungen in den Auffassungen der beiden verhandelnden Parteien konnte in einigen Punkten eine gewisse Annäherung festgestellt werden. | ||
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* Berlin, 16. Januar. (Amtlich.) Am 14. zum 15. Januar unternahmen leichte deutsche Streitkräfte einen Streifzug durch die südliche Nordsee. Sie trafen weder feindliche Kriegsschiffe noch Handelsschiffe an, trotzdem sie nördlich der Themse-Mündung bis dicht unter die englische Küste vorstießen. Dort nahmen sie wichtige Hafenanlagen auf nächste Entfernungen bei guter Beobachtung mit über 300 Schuß unter wirksames Artilleriefeuer. | * Berlin, 16. Januar. (Amtlich.) Am 14. zum 15. Januar unternahmen leichte deutsche Streitkräfte einen Streifzug durch die südliche Nordsee. Sie trafen weder feindliche Kriegsschiffe noch Handelsschiffe an, trotzdem sie nördlich der Themse-Mündung bis dicht unter die englische Küste vorstießen. Dort nahmen sie wichtige Hafenanlagen auf nächste Entfernungen bei guter Beobachtung mit über 300 Schuß unter wirksames Artilleriefeuer. | ||
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− | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> |
+ | Der am 14. Januar begonnene Streik in Österreich geht weiter. In Wien verweigern die Belegschaften der Wiener Rüstungsbetriebe die Arbeit; ausgehend von den Floridsdorfer Fiat-Werken greift die Bewegung auf nunmehr 120 Wiener Betriebe über und erfasst danach die steirische, schließlich auch die ungarische Arbeiterschaft. <br> | ||
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+ | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt: <br> | Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt: <br> | ||
− | Brest-Litowsk, 16. Januar. | + | Brest-Litowsk, 16. Januar. <br> |
* Am 15. d. M. haben zwei weitere Sitzungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommissionen zur Regelung der territorialen und politischen Fragen stattgefunden. Bei der Erörterung des vom Staatssekretär v. Kühlmann gemachten Vorschlages, für die Vornahme der entscheidenden Abstimmungen in den besetzten Gebieten den Zeitraum zwischen dem Abschluß des Friedens mit Rußland und spätestens einem Jahr nach dem allgemeinen Friedensabschluß anzusetzen, schnitt Herr Trotzki sofort die Räumungsfrage an. Er führte aus, daß die Frage der Regelung der Geschicke der jetzt besetzten Gebiete im Zusammenhang gebracht werden müsse mit dem Friedensschluß an der Ostfront. | * Am 15. d. M. haben zwei weitere Sitzungen der deutsch-österreichisch-ungarisch-russischen Kommissionen zur Regelung der territorialen und politischen Fragen stattgefunden. Bei der Erörterung des vom Staatssekretär v. Kühlmann gemachten Vorschlages, für die Vornahme der entscheidenden Abstimmungen in den besetzten Gebieten den Zeitraum zwischen dem Abschluß des Friedens mit Rußland und spätestens einem Jahr nach dem allgemeinen Friedensabschluß anzusetzen, schnitt Herr Trotzki sofort die Räumungsfrage an. Er führte aus, daß die Frage der Regelung der Geschicke der jetzt besetzten Gebiete im Zusammenhang gebracht werden müsse mit dem Friedensschluß an der Ostfront. | ||
Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen. <br> | Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen. <br> | ||
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* Petersburg, 18. Januar. Um 4 Uhr nachmittags ist im Taurischen Palast die Verfassunggebende Versammlung von dem Vorsitzenden des Hauptausschusses der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte Swerdlow eröffnet worden, der eine Erklärung des Hauptausschusses verlas. | * Petersburg, 18. Januar. Um 4 Uhr nachmittags ist im Taurischen Palast die Verfassunggebende Versammlung von dem Vorsitzenden des Hauptausschusses der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte Swerdlow eröffnet worden, der eine Erklärung des Hauptausschusses verlas. | ||
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− | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
Die Internationale Konferenz von Brest-Litowsk wird beeinträchtigt durch die Abreise des russischen Delegationsleiters Leo Trotzki: <br> | Die Internationale Konferenz von Brest-Litowsk wird beeinträchtigt durch die Abreise des russischen Delegationsleiters Leo Trotzki: <br> | ||
* Brest-Litowsk, 18. Januar. Die Kommission für politische und territoriale Fragen besprach heute die Frage, in welcher Weise die Abstimmung über die staatliche Zukunft derjenigen besetzten Gebiete erfolgen sollte, denen Rußland das Selbstbestimmungsrecht einräumt, sowie die Fragen betreffend den Umfang des unter Artikel II des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs fallenden Gebietes, das Verhältnis des Kaukasus zur Petersburger Regierung sowie die Aalands-Inseln. Am Schlusse der Nachmittagssitzung erklärte Herr Trotzki, daß er aus innerpolitischen Gründen gezwungen sei, sich für die Dauer von etwa einer Woche nach Petersburg zu begeben. Da übrigens die Kommissionsverhandlungen zur vollen Durchberatung des Verhandlungsgegenstandes in seinen Details geführt hätten, schlage er vor, die Beratungen der politischen Kommission bis zum 29. d. M. zu vertagen. Mit seiner Abreise gehe die Führung der russischen Delegation auf Herrn Joffe über. Seitens der Mittelmächte nahm man diese Erklärung zur Kenntnis und gab der Hoffnung Ausdruck, dass nach Rückkehr Herrn Trotzkis eine volle Einigung zu erzielen sein werde. | * Brest-Litowsk, 18. Januar. Die Kommission für politische und territoriale Fragen besprach heute die Frage, in welcher Weise die Abstimmung über die staatliche Zukunft derjenigen besetzten Gebiete erfolgen sollte, denen Rußland das Selbstbestimmungsrecht einräumt, sowie die Fragen betreffend den Umfang des unter Artikel II des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs fallenden Gebietes, das Verhältnis des Kaukasus zur Petersburger Regierung sowie die Aalands-Inseln. Am Schlusse der Nachmittagssitzung erklärte Herr Trotzki, daß er aus innerpolitischen Gründen gezwungen sei, sich für die Dauer von etwa einer Woche nach Petersburg zu begeben. Da übrigens die Kommissionsverhandlungen zur vollen Durchberatung des Verhandlungsgegenstandes in seinen Details geführt hätten, schlage er vor, die Beratungen der politischen Kommission bis zum 29. d. M. zu vertagen. Mit seiner Abreise gehe die Führung der russischen Delegation auf Herrn Joffe über. Seitens der Mittelmächte nahm man diese Erklärung zur Kenntnis und gab der Hoffnung Ausdruck, dass nach Rückkehr Herrn Trotzkis eine volle Einigung zu erzielen sein werde. | ||
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Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt unter der Überschrift '''Ein italienischer Truppentransportdampfer versenkt''' bekannt. <br> | Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt unter der Überschrift '''Ein italienischer Truppentransportdampfer versenkt''' bekannt. <br> | ||
* Berlin, 18. Januar. (Amtlich.) Eines unserer U-Boote versenkte in Sicht der tripolitanischen Küste den vollbesetzten, bewaffneten italienischen Truppentransportdampfer "Regina Elena" (7940 Brutto-Registertonnen); Geschützfeuer von Land vermochte nicht, das U-Boot an der planmäßigen Durchführung seines Angriffs zu hindern. | * Berlin, 18. Januar. (Amtlich.) Eines unserer U-Boote versenkte in Sicht der tripolitanischen Küste den vollbesetzten, bewaffneten italienischen Truppentransportdampfer "Regina Elena" (7940 Brutto-Registertonnen); Geschützfeuer von Land vermochte nicht, das U-Boot an der planmäßigen Durchführung seines Angriffs zu hindern. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der am 14. Januar begonnene Streik in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie erreicht ihren Höhepunkt, da sich jetzt insgesamt 350.000 bis 370.000 Menschen im Ausstand befinden, darunter allein in Wien 110.000. Aus leidenschaftlich geführten Streikversammlungen gehen die sogenannten "Arbeiterräte" als ein konkretes Gegenmodell politischer Interessenvertretung hervor. Noch am ersten Tag des Wiener Streiks hatte der sozialdemokratische Parteivorstand Forderungen an die Regierung formuliert, die vom Arbeiterrat akzeptiert wurden. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|19.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|19.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
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* Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen lag unsere Höhenstellung nordöstlich von Paralovo tagsüber unter Artillerien und Minenfeuer. | * Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen lag unsere Höhenstellung nordöstlich von Paralovo tagsüber unter Artillerien und Minenfeuer. | ||
* Italienische Front: Die Lage ist unverändert. | * Italienische Front: Die Lage ist unverändert. | ||
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+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | In Wien wird einer Abordnung des Arbeiterrates eine Erklärung des Ministers des Außeren, Graf Czernin, überreicht, in der sich dieser verpflichtet, die Friedensverhandlungen keinesfalls an territorialen Forderungen scheitern zu lassen. Der Ministerpräsident sagt den seit dem 14. Januar Streikenden Reformen des Kriegsleistungsgesetzes und des Ernährungsdienstes sowie eine Demokratisierung des Gemeindewahlrechtes zu. <br> | ||
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| <center> '''[[Chronik 1918.01|20.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | | <center> '''[[Chronik 1918.01|20.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
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* Petersburg, 20. Januar. (Meldung der Petersburger Telegrafenagentur.) Heute trat der Ausführende Hauptausschuss der Sowjets der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschloss um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags die Auflösung der Verfassunggebenden Versammlung. <br> | * Petersburg, 20. Januar. (Meldung der Petersburger Telegrafenagentur.) Heute trat der Ausführende Hauptausschuss der Sowjets der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen und beschloss um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags die Auflösung der Verfassunggebenden Versammlung. <br> | ||
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− | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Bulgarien 1879-1947.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Zarentum Bulgarien 1918|Zarentum Bulgarien]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]] / [[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]]''' <br> |
Aus Brest-Litowsk wird eine Einigung über den Frieden mit der Ukraine gemeldet: <br> | Aus Brest-Litowsk wird eine Einigung über den Frieden mit der Ukraine gemeldet: <br> | ||
* Brest-Litowsk, 20. Januar. Die bisherigen Verhandlungen, die zwischen den Delegationen der Mittelmächte einerseits und den der ukrainischen Volksrepublik anderseits geführt worden sind, haben das Ergebnis gezeitigt, daß über die Grundlagen eines abzuschließenden Friedensvertrages eine Einigung erzielt worden ist. Der Kriegszustand soll als beendet erklärt und der Entschluß der Parteien bekräftigt werden, fortan in Friede und Freundschaft miteinander zu leben; die an der Front einander gegenüberstehenden Truppen sollen mit Friedensschluß zurückgezogen werden; alle Beteiligten sind darüber einig, daß der Friedensvertrag für die sofortige Aufnahme eines geregelten wirtschaftlichen und rechtlichen Verkehrs Vorsorge zu treffen haben wird, auch diplomatische und konsularische Beziehungen sollen alsbald aufgenommen werden. Mit Feststellung der wesentlichen Grundzüge des Friedensvertrages sind die Verhandlungen an einem Punkte angelangt, der es den Delegationen zur Pflicht macht, mit den heimischen verantwortlichen Stellen in Fühlung zu treten; ein Teil der bevollmächtigten Vertreter sieht sich veranlaßt, diesen Stellen persönlich über den Gang der Verhandlungen Bericht zu erstatten und deren Zustimmung zu dem Vereinbarten einzuholen. Alle Delegationen sind darüber einig, daß die hierdurch notwendig werdende Aussetzung der Verhandlungen so kurz als möglich bemessen sein soll. Sie haben sich daher zugesagt, sofort nach Brest-Litowsk zurückzukehren, und sind entschlossen, sodann im Rahmen der ihnen erteilten Ermächtigungen den Friedensvertrag abzuschließen und zu unterzeichnen. Hiermit ist es zum ersten Male in diesem die Welt erschütternden Kriege gelungen, die Grundlagen zur Herstellung des Friedenszustandes zu finden. | * Brest-Litowsk, 20. Januar. Die bisherigen Verhandlungen, die zwischen den Delegationen der Mittelmächte einerseits und den der ukrainischen Volksrepublik anderseits geführt worden sind, haben das Ergebnis gezeitigt, daß über die Grundlagen eines abzuschließenden Friedensvertrages eine Einigung erzielt worden ist. Der Kriegszustand soll als beendet erklärt und der Entschluß der Parteien bekräftigt werden, fortan in Friede und Freundschaft miteinander zu leben; die an der Front einander gegenüberstehenden Truppen sollen mit Friedensschluß zurückgezogen werden; alle Beteiligten sind darüber einig, daß der Friedensvertrag für die sofortige Aufnahme eines geregelten wirtschaftlichen und rechtlichen Verkehrs Vorsorge zu treffen haben wird, auch diplomatische und konsularische Beziehungen sollen alsbald aufgenommen werden. Mit Feststellung der wesentlichen Grundzüge des Friedensvertrages sind die Verhandlungen an einem Punkte angelangt, der es den Delegationen zur Pflicht macht, mit den heimischen verantwortlichen Stellen in Fühlung zu treten; ein Teil der bevollmächtigten Vertreter sieht sich veranlaßt, diesen Stellen persönlich über den Gang der Verhandlungen Bericht zu erstatten und deren Zustimmung zu dem Vereinbarten einzuholen. Alle Delegationen sind darüber einig, daß die hierdurch notwendig werdende Aussetzung der Verhandlungen so kurz als möglich bemessen sein soll. Sie haben sich daher zugesagt, sofort nach Brest-Litowsk zurückzukehren, und sind entschlossen, sodann im Rahmen der ihnen erteilten Ermächtigungen den Friedensvertrag abzuschließen und zu unterzeichnen. Hiermit ist es zum ersten Male in diesem die Welt erschütternden Kriege gelungen, die Grundlagen zur Herstellung des Friedenszustandes zu finden. | ||
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* Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
* An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert. | * An der mazedonischen und italienischen Front ist die Lage unverändert. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar nimmt nach einer turbulent verlaufenden Sitzung der Arbeiterrat Österreich-Ungarns den Antrag des Parteivorstandes an, der vorsieht, dass die seit dem 14. Januar streikenden Belegschaften am 21. Januar wieder zur Aufnahme ihrer Arbeit aufgefordert werden sollen. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|21.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|21.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
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* Berlin, 21. Januar. Das amtliche Dekret, mit dem die Verfassunggebende Versammlung in Petersburg aufgelöst worden ist, besagt u.a.: Die arbeitenden Klassen mußten sich durch Erfahrung davon überzeugen, daß der alte bourgeoistische Parlamentarismus sich überlebt hat, daß er gar nicht vereinbar ist mit der Ausgabe der Verwirklichung des Sozialismus, dass nicht die allgemeinnationalen, sondern nur die Klasseneinrichtungen (wie die Sowjets) fähig sind, den Widerstand der besitzenden Klassen zu besiegen und den Grund zur sozialistischen Gesellschaft zu legen. Die Partei der Mehrheit der Verfassunggebenden Versammlung, die rechten Sozialrevolutionäre und Minimalisten führen einen offenen Kampf gegen die Sowjetmacht, indem sie in ihren Organen zu deren Stürzung aufrufen und, objektiv betrachtet, hierdurch den Widerstand der Ausbeuter gegen den Übergang des Landes und der Fabriken in die Hände der Arbeitenden unterstützen. Es ist klar, daß der übriggebliebene Teil der Verfassunggebenden Versammlung auf Grund dessen nur eine Rolle des Verdeckens des Kampfes der bourgeoistischen Gegenrevolution zur Stürzung der Macht der Sowjets spielen kann. Deshalb verfügte das Zentralausführungskomitee, die Verfassungsgebende Versammlung aufzulösen. | * Berlin, 21. Januar. Das amtliche Dekret, mit dem die Verfassunggebende Versammlung in Petersburg aufgelöst worden ist, besagt u.a.: Die arbeitenden Klassen mußten sich durch Erfahrung davon überzeugen, daß der alte bourgeoistische Parlamentarismus sich überlebt hat, daß er gar nicht vereinbar ist mit der Ausgabe der Verwirklichung des Sozialismus, dass nicht die allgemeinnationalen, sondern nur die Klasseneinrichtungen (wie die Sowjets) fähig sind, den Widerstand der besitzenden Klassen zu besiegen und den Grund zur sozialistischen Gesellschaft zu legen. Die Partei der Mehrheit der Verfassunggebenden Versammlung, die rechten Sozialrevolutionäre und Minimalisten führen einen offenen Kampf gegen die Sowjetmacht, indem sie in ihren Organen zu deren Stürzung aufrufen und, objektiv betrachtet, hierdurch den Widerstand der Ausbeuter gegen den Übergang des Landes und der Fabriken in die Hände der Arbeitenden unterstützen. Es ist klar, daß der übriggebliebene Teil der Verfassunggebenden Versammlung auf Grund dessen nur eine Rolle des Verdeckens des Kampfes der bourgeoistischen Gegenrevolution zur Stürzung der Macht der Sowjets spielen kann. Deshalb verfügte das Zentralausführungskomitee, die Verfassungsgebende Versammlung aufzulösen. | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] <br><br> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> |
Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit: <br> | Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit: <br> | ||
* London, 21. Januar. (Der frühere Große Kreuzer der Moltke-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine) SMS GOEBEN und (der Kleine Kreuzer) SMS BRESLAU kamen am frühen Morgen des 20. Januar aus den Dardanellen heraus und griffen unsere Seestreitkräfte nördlich von Imbros an mit dem Ergebnis, dass (die britischen Monitorschiffe der Royal Navy) HMS RAGLAN und HMS M28 schwere Treffer erhielten und durch Geschützfeuer zum Sinken gebracht wurden. Die feindlichen Schiffe fuhren dann zur Bucht von Imbros weiter, wo die SMS BRESLAU in eins unserer Minenfelder getrieben wurde, auf eine Mine stieß und sank. Die SMS GOEBEN verließ sie unter Volldampf und wandte sich nach den Dardanellen. Türkische Zerstörer, die der SMS BRESLAU zu Hilfe kamen, wurden von unseren Zerstörern in einen Kampf verwickelt und vertrieben. Als sich die SMS GOEBEN dem Eingang zu den Dardanellen näherte, stieß sie ebenfalls auf eine Mine, welche ihre Geschwindigkeit verminderte und verursachte, daß sie sich hinten senkte mit einer Schlagseite von 15 Grad. Schließlich setzte sie sich selbst auf Strand auf der Westseite von Kap Nagara, wo sie jetzt beständig von unseren Flugzeugen mit Bomben beworfen wird. Wir haben 172 Überlebende der SMS BRESLAU gerettet, die jetzt als Kriegsgefangene in unseren Händen sind. Die Namen der Überlebenden HMS RAGLIN und von der HMS M28 sind bisher noch nicht bekannt. Gegenwärtig sind 132 Überlebende aus einer Gesamtzahl von etwa 310 gemeldet. | * London, 21. Januar. (Der frühere Große Kreuzer der Moltke-Klasse der deutschen Kaiserlichen Marine) SMS GOEBEN und (der Kleine Kreuzer) SMS BRESLAU kamen am frühen Morgen des 20. Januar aus den Dardanellen heraus und griffen unsere Seestreitkräfte nördlich von Imbros an mit dem Ergebnis, dass (die britischen Monitorschiffe der Royal Navy) HMS RAGLAN und HMS M28 schwere Treffer erhielten und durch Geschützfeuer zum Sinken gebracht wurden. Die feindlichen Schiffe fuhren dann zur Bucht von Imbros weiter, wo die SMS BRESLAU in eins unserer Minenfelder getrieben wurde, auf eine Mine stieß und sank. Die SMS GOEBEN verließ sie unter Volldampf und wandte sich nach den Dardanellen. Türkische Zerstörer, die der SMS BRESLAU zu Hilfe kamen, wurden von unseren Zerstörern in einen Kampf verwickelt und vertrieben. Als sich die SMS GOEBEN dem Eingang zu den Dardanellen näherte, stieß sie ebenfalls auf eine Mine, welche ihre Geschwindigkeit verminderte und verursachte, daß sie sich hinten senkte mit einer Schlagseite von 15 Grad. Schließlich setzte sie sich selbst auf Strand auf der Westseite von Kap Nagara, wo sie jetzt beständig von unseren Flugzeugen mit Bomben beworfen wird. Wir haben 172 Überlebende der SMS BRESLAU gerettet, die jetzt als Kriegsgefangene in unseren Händen sind. Die Namen der Überlebenden HMS RAGLIN und von der HMS M28 sind bisher noch nicht bekannt. Gegenwärtig sind 132 Überlebende aus einer Gesamtzahl von etwa 310 gemeldet. | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Schweiz.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Schweizerische Eidgenossenschaft 1918|Schweizerische Eidgenossenschaft]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] [[Datei:Schweiz.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]] / [[Schweizerische Eidgenossenschaft 1918|Schweizerische Eidgenossenschaft]]''' <br> | ||
− | [[Datei:Emil Jellinek.jpg|thumb|''Emil Jellinek'']] Der am 6. April 1853 in Leipzig geborene österreich-ungarische Geschäftsmann, Diplomat und Automobilrennfahrer Emil Jellinek-Mercédès stirbt in Genf. Bis zum Jahre 1903 lautete sein Name Emil Jellinek. Emil Jellinek war der Sohn des Wiener Rabbiners und Gelehrten Adolf Jellinek und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Bettelheim. Rosalie Bettelheim kam 1832 in Budapest zur Welt. Sie verstarb 1892 in Baden bei Wien. Emil Jellinek war in erster Ehe mit Rachel Goggmann Cenrobert (1854–1893), aus einer in Algier ansässigen französisch-sephardischen Familie, verheiratet. Dieser Ehe entstammen die Kinder Adolph, Fernand Raoul und Mercédès Adrienne Ramona Manuela. In zweiter Ehe war er ab 1899 mit Madeleine Henriette Dittholer oder Anaise Engler verheiratet; die Angaben sind widersprüchlich. Sie hatten die Kinder Alain Didier, Guy, René und Andrée (genannt „Maja“). Emil Jellinek war im Hinblick auf seine Schulbildung das schwarze Schaf in seiner Familie: Der Vater ein Gelehrter, auch die Mutter sehr belesen, die beiden Brüder Professoren, ihm aber lag das schulische Lernen nicht. Mehrmals wechselte er erfolglos die Schule, mit siebzehn kam er bei einer Eisenbahngesellschaft unter, mit neunzehn ging er nach Frankreich. Durch die Beziehungen seines Vaters holte ihn der österreichische Konsul nach Tanger und Tetuan, womit seine Karriere im diplomatischen Dienst begann. 1874 erhielt Jellinek eine Einberufung nach Wien zum Militärdienst, wurde jedoch als untauglich befunden, kehrte als Vizekonsul nach Algerien zurück, organisierte einen Tabakhandel mit seinem künftigen Schwiegervater als Partner und wurde bald recht wohlhabend. Er übernahm nebenbei eine Funktion für eine französische Versicherungsgesellschaft, für die er auch in Wien eine Zweigstelle ins Leben rief, heiratete in Oran, die ersten beiden Söhne wurden dort geboren. Mit der Österreich-Repräsentanz der Versicherungsgesellschaft betraut, zog Jellinek mit der Familie 1884 nach Baden bei Wien, wo er sich später, nachdem dort 1889 die Tochter Mercédès geboren war, die eindrucksvolle Villa Mercedes erbauen ließ. Das Versicherungsgeschäft blühte, auch an der Börse war Jellinek sehr erfolgreich, doch als Mercédès vier Jahre alt war, starb die Mutter. Die Winter verbrachte die Familie nun häufig an der Riviera, wo Kontakte zu heimischem Adel und internationaler Geschäftswelt angeknüpft wurden. Dort begann Jellineks Faszination für das Automobil. Das erste Fahrzeug von Emil Jellinek war ein De Dion-Bouton Tricycle, später folgte eine Léon-Bollée-Voiturette und eine Benz-Kutsche. Als er 1896 43-jährig durch ein DMG-Inserat in den Fliegenden Blättern auf die Cannstatter Firma aufmerksam wurde, reiste er nach Cannstatt, um mehr über Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach zu erfahren und bestellte einen Daimler-Wagen. Dies war der Beginn einer für beide Seiten sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Ab 1898 vertrieb Emil Jellinek, der Zugang zur Finanz-Hautevolee und vor allem zur Hautefinance Frankreichs hatte, nun Daimler-Automobile und meldete sie, um den Verkauf anzukurbeln, auch bei Autorennen an. Dabei soll er, inspiriert vom Namen seiner Tochter Mercédès Adrienne Manuela Ramona, selbst unter dem Pseudonym „Monsieur Mercédès“ an Rennen teilgenommen haben. Dies wird allerdings als eine durch Braunbecks Sportlexikon 1910 in die Welt gesetzte Legende bestritten. Richtig sei hingegen, Jellinek habe seinen Daimler-Tourenwagen seiner zehnjährigen Tochter zuliebe auf ihren Rufnamen getauft, als Rennwagen angemeldet und damit am 21. März 1899 bei der "Semaine Automobile" in Nizza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,57 km/h gesiegt. Jedoch erst ein Jahr später seien unter den Pseudonymen „Mercedes I“ und „Mercedes II“ die Fahrer Wilhelm Bauer und Hermann Braun bei der Rennwoche in Nizza gestartet. Andererseits schreibt Robert Dick in seinem Buch über Autorennen in der Belle Epoque (in Übersetzung): ''Jellinek registrierte für das Rennen nach Magagnosc einen 4,9 l Phoenix für den Fahrer ‚Mercédès‘, und nach 85km und 2h 27min 30sec war es Mercédès, der gesiegt hatte. Wen ließ Mercédès hinter sich? Zwei weitere 4,9l unter ‚Dr. Pascal‘ und Arthur de Rothschild, die beiden besten Kunden des Jellinek-Teams. Natürlich war es Jellinek, der hinter ‚Mercédès‘ stand. Hinter ‚Dr. Pascal‘ verbarg sich der Arzt Henri de Rothschild […], Neffe des Bankiers Arthur. Aber die Hauptarbeit an den Lenkrädern der Rothschild-Daimler wurde von Hermann Braun und Wilhelm Werner geleistet, wenigstens, wenn keine prominenten Zuschauer in Sicht waren. Offenkundige Pseudonyme gehörten zum guten Ton […] ein Tripelsieg, selbst wenn das Rennen nur ein vornehmes Kaffeekränzchen war – und randvolle Bestellbücher.'' Ob Vater Mercédès oder Auto Mercédès – der Vorname von Jellineks Tochter war jedenfalls bald bekannt. Im April 1900 wurde „Mercedes“ zur Produktbezeichnung für eine neue, von Jellinek angeregte Fahrwerks- und Motorkonstruktion, die den Namen „Daimler-Mercedes“ trug. Ab 2. April 1900 hatte Emil Jellinek bis 1909 einen Sitz im Aufsichtsrat der DMG und bestellte insgesamt 36 Automobile für die seinerzeit horrende Summe von 550.000 Goldmark, woran er aber die von DMG akzeptierte Bedingung nach dem Alleinvertrieb in Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und den USA knüpfte, wo die Fahrzeuge „Mercedes“ heißen sollten. Im übrigen Vertriebsbereich hießen die neuen Wagen mit größerer Spurweite, niedrigerem Schwerpunkt und stärkerer Motorleistung einfach „Neuer Daimler“. Im Juni 1902 wurde „Mercedes“ dann als Warenzeichen angemeldet und drei Monate später auch gesetzlich geschützt. Im Juni 1903 wurde Emil Jellineks Antrag bewilligt, seinen Familiennamen auf „Jellinek-Mercédès“ abzuändern, und nach der Villa Mercedes in Baden bei Wien entstand eine zweite „Villa Mercedes“ in Nizza, der später dort noch eine weitere „Villa Mercedes II“ folgen sollte. Jellineks Interesse an Autos flaute allmählich ab, es kam zu immer größeren Meinungsverschiedenheiten, so dass er schließlich bei DMG ausschied und sich seiner konsularischen Karriere ganz widmete. 1907 wurde Jellinek österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Nizza, und kurze Zeit später Konsul von Mexiko. Ab 1909 war er Leiter des österreichisch-ungarischen Konsulats in Monaco. Er trennte sich völlig von seinen Handelsgeschäften, hatte aber zuvor eine Reihe von Immobilien erworben – zwei Hotels in Nizza, eines in Paris, Casinos, ein immenses Château Robert zwischen Nizza und Toulon, die zwar als sein Privatsitz galt, aber kaum genutzt wurde, die beiden Villen Mercedes I und Mercedes II in Nizza, beide an der Promenade des Anglais gelegen. Die Villa Mercedes in Baden erhielt einen Nachbarn, die Villa Didier, und dort wurde weitergebaut, bis der Komplex „Mercedeshof“ schließlich 50 Zimmer, 8 Bäder und 23 Toiletten umfasste. Seit 1945 ist davon allerdings nur mehr der Garagentrakt erhalten. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges sollte Jellinek in Österreich für seine französischen Besitzungen besteuert werden. Er überschrieb seine Badener Villa den Kindern, die auf den Semmering zogen, und er kam nicht mehr nach Österreich. Nach Kriegsbeginn wagte man in Frankreich in der Öffentlichkeit nicht mehr Deutsch zu sprechen. Jellinek wurde der Spionage verdächtigt, gleichzeitig verdächtigte man seine französische Frau in Österreich. Die Familie traf sich schließlich 1917 in Genf, wo Jellinek im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren starb. Er wird auf dem Cimetière du Chateau in Nizza in unmittelbarer Nähe zu Léon Gambetta beigesetzt. <br> | + | * [[Datei:Emil Jellinek.jpg|thumb|''Emil Jellinek'']] Der am 6. April 1853 in Leipzig geborene österreich-ungarische Geschäftsmann, Diplomat und Automobilrennfahrer Emil Jellinek-Mercédès stirbt in Genf. Bis zum Jahre 1903 lautete sein Name Emil Jellinek. Emil Jellinek war der Sohn des Wiener Rabbiners und Gelehrten Adolf Jellinek und seiner Ehefrau Rosalie, geborene Bettelheim. Rosalie Bettelheim kam 1832 in Budapest zur Welt. Sie verstarb 1892 in Baden bei Wien. Emil Jellinek war in erster Ehe mit Rachel Goggmann Cenrobert (1854–1893), aus einer in Algier ansässigen französisch-sephardischen Familie, verheiratet. Dieser Ehe entstammen die Kinder Adolph, Fernand Raoul und Mercédès Adrienne Ramona Manuela. In zweiter Ehe war er ab 1899 mit Madeleine Henriette Dittholer oder Anaise Engler verheiratet; die Angaben sind widersprüchlich. Sie hatten die Kinder Alain Didier, Guy, René und Andrée (genannt „Maja“). Emil Jellinek war im Hinblick auf seine Schulbildung das schwarze Schaf in seiner Familie: Der Vater ein Gelehrter, auch die Mutter sehr belesen, die beiden Brüder Professoren, ihm aber lag das schulische Lernen nicht. Mehrmals wechselte er erfolglos die Schule, mit siebzehn kam er bei einer Eisenbahngesellschaft unter, mit neunzehn ging er nach Frankreich. Durch die Beziehungen seines Vaters holte ihn der österreichische Konsul nach Tanger und Tetuan, womit seine Karriere im diplomatischen Dienst begann. 1874 erhielt Jellinek eine Einberufung nach Wien zum Militärdienst, wurde jedoch als untauglich befunden, kehrte als Vizekonsul nach Algerien zurück, organisierte einen Tabakhandel mit seinem künftigen Schwiegervater als Partner und wurde bald recht wohlhabend. Er übernahm nebenbei eine Funktion für eine französische Versicherungsgesellschaft, für die er auch in Wien eine Zweigstelle ins Leben rief, heiratete in Oran, die ersten beiden Söhne wurden dort geboren. Mit der Österreich-Repräsentanz der Versicherungsgesellschaft betraut, zog Jellinek mit der Familie 1884 nach Baden bei Wien, wo er sich später, nachdem dort 1889 die Tochter Mercédès geboren war, die eindrucksvolle Villa Mercedes erbauen ließ. Das Versicherungsgeschäft blühte, auch an der Börse war Jellinek sehr erfolgreich, doch als Mercédès vier Jahre alt war, starb die Mutter. Die Winter verbrachte die Familie nun häufig an der Riviera, wo Kontakte zu heimischem Adel und internationaler Geschäftswelt angeknüpft wurden. Dort begann Jellineks Faszination für das Automobil. Das erste Fahrzeug von Emil Jellinek war ein De Dion-Bouton Tricycle, später folgte eine Léon-Bollée-Voiturette und eine Benz-Kutsche. Als er 1896 43-jährig durch ein DMG-Inserat in den Fliegenden Blättern auf die Cannstatter Firma aufmerksam wurde, reiste er nach Cannstatt, um mehr über Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach zu erfahren und bestellte einen Daimler-Wagen. Dies war der Beginn einer für beide Seiten sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Ab 1898 vertrieb Emil Jellinek, der Zugang zur Finanz-Hautevolee und vor allem zur Hautefinance Frankreichs hatte, nun Daimler-Automobile und meldete sie, um den Verkauf anzukurbeln, auch bei Autorennen an. Dabei soll er, inspiriert vom Namen seiner Tochter Mercédès Adrienne Manuela Ramona, selbst unter dem Pseudonym „Monsieur Mercédès“ an Rennen teilgenommen haben. Dies wird allerdings als eine durch Braunbecks Sportlexikon 1910 in die Welt gesetzte Legende bestritten. Richtig sei hingegen, Jellinek habe seinen Daimler-Tourenwagen seiner zehnjährigen Tochter zuliebe auf ihren Rufnamen getauft, als Rennwagen angemeldet und damit am 21. März 1899 bei der "Semaine Automobile" in Nizza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,57 km/h gesiegt. Jedoch erst ein Jahr später seien unter den Pseudonymen „Mercedes I“ und „Mercedes II“ die Fahrer Wilhelm Bauer und Hermann Braun bei der Rennwoche in Nizza gestartet. Andererseits schreibt Robert Dick in seinem Buch über Autorennen in der Belle Epoque (in Übersetzung): ''Jellinek registrierte für das Rennen nach Magagnosc einen 4,9 l Phoenix für den Fahrer ‚Mercédès‘, und nach 85km und 2h 27min 30sec war es Mercédès, der gesiegt hatte. Wen ließ Mercédès hinter sich? Zwei weitere 4,9l unter ‚Dr. Pascal‘ und Arthur de Rothschild, die beiden besten Kunden des Jellinek-Teams. Natürlich war es Jellinek, der hinter ‚Mercédès‘ stand. Hinter ‚Dr. Pascal‘ verbarg sich der Arzt Henri de Rothschild […], Neffe des Bankiers Arthur. Aber die Hauptarbeit an den Lenkrädern der Rothschild-Daimler wurde von Hermann Braun und Wilhelm Werner geleistet, wenigstens, wenn keine prominenten Zuschauer in Sicht waren. Offenkundige Pseudonyme gehörten zum guten Ton […] ein Tripelsieg, selbst wenn das Rennen nur ein vornehmes Kaffeekränzchen war – und randvolle Bestellbücher.'' Ob Vater Mercédès oder Auto Mercédès – der Vorname von Jellineks Tochter war jedenfalls bald bekannt. Im April 1900 wurde „Mercedes“ zur Produktbezeichnung für eine neue, von Jellinek angeregte Fahrwerks- und Motorkonstruktion, die den Namen „Daimler-Mercedes“ trug. Ab 2. April 1900 hatte Emil Jellinek bis 1909 einen Sitz im Aufsichtsrat der DMG und bestellte insgesamt 36 Automobile für die seinerzeit horrende Summe von 550.000 Goldmark, woran er aber die von DMG akzeptierte Bedingung nach dem Alleinvertrieb in Österreich-Ungarn, Frankreich, Belgien und den USA knüpfte, wo die Fahrzeuge „Mercedes“ heißen sollten. Im übrigen Vertriebsbereich hießen die neuen Wagen mit größerer Spurweite, niedrigerem Schwerpunkt und stärkerer Motorleistung einfach „Neuer Daimler“. Im Juni 1902 wurde „Mercedes“ dann als Warenzeichen angemeldet und drei Monate später auch gesetzlich geschützt. Im Juni 1903 wurde Emil Jellineks Antrag bewilligt, seinen Familiennamen auf „Jellinek-Mercédès“ abzuändern, und nach der Villa Mercedes in Baden bei Wien entstand eine zweite „Villa Mercedes“ in Nizza, der später dort noch eine weitere „Villa Mercedes II“ folgen sollte. Jellineks Interesse an Autos flaute allmählich ab, es kam zu immer größeren Meinungsverschiedenheiten, so dass er schließlich bei DMG ausschied und sich seiner konsularischen Karriere ganz widmete. 1907 wurde Jellinek österreichisch-ungarischer Generalkonsul in Nizza, und kurze Zeit später Konsul von Mexiko. Ab 1909 war er Leiter des österreichisch-ungarischen Konsulats in Monaco. Er trennte sich völlig von seinen Handelsgeschäften, hatte aber zuvor eine Reihe von Immobilien erworben – zwei Hotels in Nizza, eines in Paris, Casinos, ein immenses Château Robert zwischen Nizza und Toulon, die zwar als sein Privatsitz galt, aber kaum genutzt wurde, die beiden Villen Mercedes I und Mercedes II in Nizza, beide an der Promenade des Anglais gelegen. Die Villa Mercedes in Baden erhielt einen Nachbarn, die Villa Didier, und dort wurde weitergebaut, bis der Komplex „Mercedeshof“ schließlich 50 Zimmer, 8 Bäder und 23 Toiletten umfasste. Seit 1945 ist davon allerdings nur mehr der Garagentrakt erhalten. Kurz vor Ausbruch des Weltkrieges sollte Jellinek in Österreich für seine französischen Besitzungen besteuert werden. Er überschrieb seine Badener Villa den Kindern, die auf den Semmering zogen, und er kam nicht mehr nach Österreich. Nach Kriegsbeginn wagte man in Frankreich in der Öffentlichkeit nicht mehr Deutsch zu sprechen. Jellinek wurde der Spionage verdächtigt, gleichzeitig verdächtigte man seine französische Frau in Österreich. Die Familie traf sich schließlich 1917 in Genf, wo Jellinek im Jahr darauf im Alter von 64 Jahren starb. Er wird auf dem Cimetière du Chateau in Nizza in unmittelbarer Nähe zu Léon Gambetta beigesetzt. |
+ | * Die seit dem 14. Januar streikenden 350.000 bis 370.000 Arbeiter Österreich-Ungarns nehmen die Arbeit wieder auf. Diese Woche wird von jetzt an als "Jännerstreik 1918" in die Geschichte eingehen als eine revolutionäre Demonstration, die letztlich von der Sozialdemokratie zur Durchsetzung ihrer aktuellen Forderungen und zur Stabilisierung ihrer Autorität genutzt wurde. <br> | ||
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| <center> '''[[Chronik 1918.01|22.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Ukrainische Volksrepublik 1918|Ukrainische Volksrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | | <center> '''[[Chronik 1918.01|22.01.1918]]''' <br> [[Datei:Ukraine 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Ukrainische Sowjetrepublik 1918|Ukrainische Sowjetrepublik]] / [[Ukrainische Volksrepublik 1918|Ukrainische Volksrepublik]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
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Der österreich-ungarische Ministerpräsident Ottokar Graf von Czernin und zu Chudenitz erklärt angesichts der innenpolitischen und militärischen Lage seines Landes, dass ein Verständigungsfrieden auf der Basis der 14 Punkte des US-Präsidenten Wilson akzeptabel sei. <br> | Der österreich-ungarische Ministerpräsident Ottokar Graf von Czernin und zu Chudenitz erklärt angesichts der innenpolitischen und militärischen Lage seines Landes, dass ein Verständigungsfrieden auf der Basis der 14 Punkte des US-Präsidenten Wilson akzeptabel sei. <br> | ||
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− | | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> | | + | | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]''' <br> |
Die Sozialdemokratische Partei Finnlands setzt ein neues, ausschließlich aus Radikalen bestehendes Exekutivkomitee ein, dessen Vorsitz Eero Haapalainen, ein Gewerkschafteführer aus Viipuri, übernimmt. <br> | Die Sozialdemokratische Partei Finnlands setzt ein neues, ausschließlich aus Radikalen bestehendes Exekutivkomitee ein, dessen Vorsitz Eero Haapalainen, ein Gewerkschafteführer aus Viipuri, übernimmt. <br> | ||
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* Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
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− | | <center> '''[[Chronik 1918.01|26.01.1918]]'''<br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || | + | | <center> '''[[Chronik 1918.01|26.01.1918]]'''<br> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> |
Das Exekutivkomitee der Sozialisten Finnlands beschließt, dass die Revolution in Finnland am kommenden Tag beginnen soll. Ein von Lenin gesandter, Waffen für die „Roten Garden“ transportierender Zug verlässt Petrograd in Richtung Finnland. <br> | Das Exekutivkomitee der Sozialisten Finnlands beschließt, dass die Revolution in Finnland am kommenden Tag beginnen soll. Ein von Lenin gesandter, Waffen für die „Roten Garden“ transportierender Zug verlässt Petrograd in Richtung Finnland. <br> | ||
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In Berlin wird bekanntgegeben, dass der vor vier Tagen havarierte türkische Panzerkreuzer SULTAN JAVUS SELIM (früher SMS GOEBEN), der auf dem Rückmarsch von dem Vorstoß nach der Insel Imbros an der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen ist. <br> | In Berlin wird bekanntgegeben, dass der vor vier Tagen havarierte türkische Panzerkreuzer SULTAN JAVUS SELIM (früher SMS GOEBEN), der auf dem Rückmarsch von dem Vorstoß nach der Insel Imbros an der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen ist. <br> | ||
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− | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[USA 1918|Vereinigten Staaten von Amerika]] / [[Französische Republik 1918|Französische Republik]]''' <br> | + | | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] <br><br> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]] / [[USA 1918|Vereinigten Staaten von Amerika]] / [[Französische Republik 1918|Französische Republik]]''' <br> |
Die französische Presse meldet, dass US-amerikanischen Zeitungen zufolge an der amerikanischen und südafrikanischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deutsche U-Boote gesehen worden seien. <br> | Die französische Presse meldet, dass US-amerikanischen Zeitungen zufolge an der amerikanischen und südafrikanischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deutsche U-Boote gesehen worden seien. <br> | ||
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Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. <br> | Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. <br> | ||
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− | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> | | + | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland (Finnische Sozialistische Sowjet-Republik)]]''' <br> |
Im Süden Finnlands beginnen unter Sozialisten geführte Arbeiter um 23 Uhr einen Umsturzversuch, um einen sozialistischen Staat in Finnland zu errichten. Das Signal für den Beginn ist eine Rote Lampe am Turm des Gewerkschaftshauses von Helsinki, die zum Leuchten gebracht wird. Die „Rote Garde“ beginnt damit, die wichtigsten Gebäude zu besetzen. Im Nordteil des Landes können sich die Bürgerlichen, die unter dem Oberbefehl von Carl Gustav Emil Mannerheim stehen, behaupten. Die Schutzkorps der Sozialisten umfassen rund 40.000 Mitglieder, von denen aber nur 9.000 mit Gewehren ausgerüstet werden konnten. Den „Roten Garden“ gelingt es nicht, die Mitglieder des Senats festzunehmen. Drei Senatoren war es noch am Vortag gelungen, nach Österbotten zu reisen, die restlichen Mitglieder, unter ihnen Svinhufvud, können sich in Helsinki bei bürgerlichen Bewohnern verstecken. Es ist der Beginn eines Bürgerkrieges in Finnland. <br> | Im Süden Finnlands beginnen unter Sozialisten geführte Arbeiter um 23 Uhr einen Umsturzversuch, um einen sozialistischen Staat in Finnland zu errichten. Das Signal für den Beginn ist eine Rote Lampe am Turm des Gewerkschaftshauses von Helsinki, die zum Leuchten gebracht wird. Die „Rote Garde“ beginnt damit, die wichtigsten Gebäude zu besetzen. Im Nordteil des Landes können sich die Bürgerlichen, die unter dem Oberbefehl von Carl Gustav Emil Mannerheim stehen, behaupten. Die Schutzkorps der Sozialisten umfassen rund 40.000 Mitglieder, von denen aber nur 9.000 mit Gewehren ausgerüstet werden konnten. Den „Roten Garden“ gelingt es nicht, die Mitglieder des Senats festzunehmen. Drei Senatoren war es noch am Vortag gelungen, nach Österbotten zu reisen, die restlichen Mitglieder, unter ihnen Svinhufvud, können sich in Helsinki bei bürgerlichen Bewohnern verstecken. Es ist der Beginn eines Bürgerkrieges in Finnland. <br> | ||
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
Wien, 27. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz verlautbaren: Auf der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta war die Artillerietätigkeit auch gestern sehr lebhaft. Ein feindlicher Angriff gegen unsere Stellungen auf dem Monte Pertica wurde abgewiesen. <br> | Wien, 27. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz verlautbaren: Auf der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta war die Artillerietätigkeit auch gestern sehr lebhaft. Ein feindlicher Angriff gegen unsere Stellungen auf dem Monte Pertica wurde abgewiesen. <br> | ||
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+ | | <center> '''[[Chronik 1918.01|28.01.1918]]''' <br> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | Der Volksbeauftragte für Auswärtige Angelegenheiten Trotzki ist in der vergangenen Nacht nach Brest-Litowsk abgereist. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | Im Süden Finnlands gründet der Vorsitzende des gerade gewählten Rates der Volkskommissare Kullervo Akilles Manner mit seinen Genossen der Sozialdemokratischen Partei Finnlands die Finnische Sozialistische Republik, bezeichnet sich selbst als neue Regierung Finnlands und setzt das Volkskommissariat ein. Manner war Präsident des sozialistischen Mehrheitsparlaments gewesen. Die „Roten Garden“ haben inzwischen ganz Helsinki in ihrer Gewalt. In den Städten Südfinnlands begegnen den Revolutionären ebenso wenig Gegenwehr wie im Großteil der dortigen ländlichen Gebiete. Allerdings hat die „rote Regierung“ sogleich mit den Folgen eines nahezu vollständigen Streiks aller öffentlichen Beamten zu kämpfen. Die Verwaltung muss so aus Vertretern der Arbeiterschaft neu gebildet werden. Ebenso streikt das gesamte Bankwesen und stürzt damit Finnland in eine schwere Finanzkrise, in welcher es sich von heute an nur durch ständigen Nachdruck von Banknoten behelfen kann. Die Wirtschaftspolitik des Volkskommissariats ist auch überwiegend von den Bemühungen um Stabilisierung der Lage und Sicherung der Versorgung bestimmt. Als sozialistisch einzustufende Wirtschaftsreformen können im „roten“ Finnland nicht festgestellt werden. Die meisten Rotgardisten haben keinerlei militärische Ausbildung, und insbesondere Angriffsbewegungen waren mit diesem Personal sehr schwierig. Der Verteidigungskampf gelingt den Roten Garden besser, aber die Furcht vor Umkreisungsbewegungen führt oft zur vorzeitigen Aufgabe von Stellungen und kopfloser Flucht. Eine weitere Belastung für die Kriegsführung ist der Mangel an qualifizierter Führung. Von einigen russischen Freiwilligen abgesehen hat die „rote Armee“ praktisch keine ausgebildeten Offiziere. Eine funktionierende zentrale Kommandostruktur kommt nicht zustande. Die Unzufriedenheit mit der Führung drückt sich in den häufigen Wechseln der Oberbefehlshabenden aus. Ali Aaltonen hat sich bisher im Vertrauen auf die Stützung durch die russische Armee allein auf die örtlichen Kommandostrukturen der „Roten Garden“ verlassen. Er wird durch Eero Haapalainen als neuen Oberbefehlshaber ersetzt. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]''' <br> | ||
+ | Praktisch zeitgleich mit dem Beginn des sozialistischen Umsturzversuches beginnen die weißen Schutzkorps mit ihren militärischen Aktionen gegen die russischen Garnisonen, in denen sich noch 75.000 russische Soldaten in Finnland aufhalten. Die Garnisonen in Laihia, Lapua, Seinäjoki, Ylistaro, Ilmajoki, Kaskinen, Nykarleby und Jakobstad leisten nur geringen Widerstand, auch Vaasa kann von den regulären Truppen eingenommen werden. In Kristinestad und Kokkola müssen die Schutzkorps dagegen den Widerstand der von den Roten Garden unterstützten Soldaten brechen. Die aus Helsinki entkommenen Senatoren können in Vaasa eine funktionierende, verfassungsmäßige Regierung bilden, was dem „weißen“ Finnland einen unschätzbaren Legitimationsvorteil verschafft. Den Vorsitz übernimmt Heikki Renvall als Platzhalter für Svinhufvud. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] [[Datei:Rumänien 1866-1948.png|70px]] </center> || '''[[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]] / [[Königreich Rumänien 1918|Königreich Rumänien]]''' <br> | ||
+ | Nach einem Petersburger Funkspruch hat die Petersburger Regierung alle diplomatischen Beziehungen zu Rumänien abgebrochen. Die rumänische Gesandtschaft wird auf dem kürzesten Wege ins Ausland abgeschoben. Der Goldschatz Rumäniens, der in Moskau liegt, wird als unantastbar für die rumänische Oligarchie erklärt. Die Räteregierung übernimmt für die Aufbewahrung dieses Goldes und für die Übergabe an das rumänische Volk die Verantwortung. General Tscherbatschew wird als außerhalb des Gesetzes stehend erklärt. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|29.01.1918]]''' <br> <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] [[Datei:Rote Fahne.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]] / [[Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 1918|Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]''' <br> | ||
+ | * Folgende Meldung der Petersburger Telegraphenagentur wird in Stockholm veröffentlicht: In Finnland ist die Revolution des Proletariats ausgerufen worden. Der sozialdemokratische Ausschuß hat am Sonntag eine revolutionäre Erklärung veröffentlicht, in der er ankündigt, daß die Gewalt ausschließlich der Arbeiterklasse und ihren Organen gehöre. Der allgemeine Ausstand hat in Helsingfors am Montag begonnen. Der Hauptausschuß der Arbeiter hat den Belagerungszustand verhängt. Die Ordnung wird von der Roten Garde und Miliz aufrechterhalten, die staatlichen Einrichtungen befinden sich in den Händen der Roten Garde. Mitglieder der Weißen Garde und Senatoren sind verhaftet worden. | ||
+ | * Zur Sicherung der lebenswichtigen Eisenbahnstrecke von Keuruu über Pieksämäki nach Elisenvaara, die erst vor kurzem eingeweiht wurde, sendet Generalleutnant Mannerheim das Schutzkorps von Lapua nach Haapamäki. Die Bahnkreuzung wird kampflos eingenommen, da die roten Führer im nahen Tampere die Bedeutung des Ortes zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen. Die weißen Truppen rücken nun entlang der Bahnlinie nach Süden vor. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Die italienischen Angriffe zwischen Asiago und Brenta gescheitert - Luftangriff auf London''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 29. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: An verschiedenen Stellen der Front Artillerietätigkeit. | ||
+ | * Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: In der Champagne entwickelten sich lebhafte örtliche Kämpfe. Beiderseits der Straße St. Hilaire – St. Souplet scheiterten am Morgen kleinere französische Angriffsunternehmungen. Unsere Stellungen zwischen den von Somme-Py und Ripont nach Südosten führenden Straßen lagen am frühen Nachmittage unter heftigstem feindlichen Feuer. Unter seinem Schutz stieß französische Infanterie mit Flammenwerfern zu starken Erkundungen gegen mehrere Stellen der Front vor. Mit schweren Verlusten wurde sie zum Teil vor unseren Hindernissen, zum Teil im Nahkampf zurückgeworfen. Einige Gefangene blieben in unserer Hand. Mehrere Flammenwerfer wurden erbeutet. | ||
+ | * Rege Fliegertätigkeit führte zu zahlreichen Luftkämpfen. Wir schossen gestern 13 feindliche Flugzeuge und 1. Fesselballon ab. London und Sheerneß wurden erfolgreich mit Bomben beworfen. | ||
+ | * Französische Flieger setzten ihre Angriffe gegen unsere Lazarette fort. Während im Monat Dezember die Lazarettanlagen von Rethel mehrfach Ziel ihrer Bombenabwürfe waren, griffen sie in den letzten Tagen die Anlagen von Labry (östlich von Conflans) an. | ||
+ | * Italienische Front: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden ist von neuem heftiger Kampf entbrannt; die Italiener griffen gestern in den Abschnitten östlich von Asiago bis zur Brenta mit starken Kräften an. Am Monte Sisemol und westlich brach ihr Angriff vor den österreichisch-ungarischen Stellungen meist schon im Feuer zusammen; der Monte di Val Bella, auf dem sie vorübergehend Fuß fassen konnten, wurde ihnen im Gegenstoß wieder entrissen. Ebenso warfen unsere Verbündeten den im Gebiet des Col del Rosso sowie zwischen der Frenzelaschlucht und der Brenta anstürmenden Feind nach schweren Kämpfen zurück. Wiederholte Versuche des Feindes, örtliche Einbruchsstellen durch Einsatz seiner Reserven zu erweitern, scheiterten unter blutigen Verlusten. 10 Offiziere und 350 Mann wurden gefangen. | ||
+ | * Eines unserer Bombengeschwader warf in der Nacht vom 26.-27. Januar mit guter Wirkung 21000 Kilogramm Bomben auf Castelfranco, Treviso und Mestre. Große Brände waren weithin sichtbar. | ||
+ | * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Wien, 27. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz amtlich verlautbaren: Auf der Hochfläche von Asiago ging der Italiener gestern nach dreitägiger Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über, der zu schweren Kämpfen um den Col del Rosso und den Monte di Val Bella führte. Dank der zähen Ausdauer der tapferen Verteidiger blieben beide Höhen nach wechselvollem Ringen mit dem an Zahl stark überlegenen Gegner in unserem Besitz. Örtliche Einbruchstellen vermochte der Feind nicht zu erweitern. Im Westteil der Hochfläche brachen die italienischen Angriffe bereits in unserem Abwehrfeuer zusammen. Bisher wurden 10 Offiziere und 350 Mann gefangen eingebracht. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Heftiger Artilleriekampf am Col del Rosso''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 28. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Nördlich von Becelaere wurden bei einem Erkundungsvorstoß 17 Engländer, darunter 1 Offizier, gefangen. Die Artillerietätigkeit war fast an der ganzen Front gering, lebhafter an einzelnen Stellen in der Champagne und im Maasgebiet. | ||
+ | * Italienische Front: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden dauerten seit gestern nachmittag Artilleriekämpfe an, die sich bei Tagesanbruch im Gebiet des Col del Rosso zu größter Heftigkeit steigerten. | ||
+ | * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Italien 1861-1946.png|70px]] [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || '''[[Königreich Italien 1918|Königreich Italien]] / [[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | * Zwischen Asiago und der Brenta sind mit italienischen Angriffen heftige Kämpfe entbrannt. | ||
+ | * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie teilt in Wien mit: ''Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden steigerten sich die Artilleriekämpfe zeitweise zu größter Heftigkeit. Kämpfe bei St. Hilaire.'' <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Türkei.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Osmanisches Reich 1918|Osmanisches Reich]]''' <br> | ||
+ | Konstantinopel, 29. Januar. Türkischer Heeresbericht: <br> | ||
+ | * An den Dardanellen wurde durch Geschützfeuer der Dardanellenbatterien das englische Unterseeboot "E 14" bei Kum Kale versenkt. 7 Mann wurden gerettet. Einem zweiten englischen Unterseeboot "E 82" wurde bei Nagara das Sehrohr abgeschossen und dann ein großer Ölfleck beobachtet, so daß auch dieses Boot mit ziemlicher Sicherheit als vernichtet gelten kann. Durch Maschinengewehrfeuer wurde ein englisches Wasserflugzeug (System Shore) bei Nagara zum Landen gezwungen. Die Besatzung ist gefangen, das Flugzeug unversehrt geborgen. | ||
+ | * An den übrigen Fronten ist die Lage unverändert. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Chronik 1918.01|30.01.1918]] <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Der Col del Rosso in den Händen der Italiener''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 30. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: An verschiedenen Stellen der Front Artillerie- und Minenwerferkampf. Die Infanterietätigkeit blieb auf Erkundungsgefechte beschränkt. Unsere Flieger führten erfolgreiche Angriffe auf England und die französische Nordküste durch. London und Southend, sowie Dünkirchen, Gravelines und Calais wurden mit Bomben beworfen. Im Luftkampf wurden gestern 8 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone abgeschossen. | ||
+ | * Östlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. | ||
+ | * Mazedonische Front: Der Vorstoß feindlicher Kompagnien gegen bulgarische Feldwachstellungen nordöstlich vom Dojransee wurde abgewiesen. | ||
+ | * Italienische Front: Auf der Hochfläche von Asiago haben die Italiener mit starken Kräften ihre Angriffe fortgesetzt. Im Gebiet des Monte Sisemol sind sie unter schweren Verlusten gescheitert. Der Monte di Val Bella und Col del Rosso blieben nach hartem Kampf in Händen des Feindes. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> ||'''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lässt in Wien amtlich verlautbaren: Die schweren Kämpfe auf der Hochfläche von Asiago dauern an. Südwestlich von Asiago und im Gebiete des Monte Sisemol scheiterten alle italienischen Angriffe unter großen blutigen Verlusten. Der Monte di Val Bella und der Col del Rosso mußten nach heldenmütigster Verteidigung und zähem Ringen den an Zahl immer stärker herangeführten feindlichen Kräften überlassen werden. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 1918.01|31.01.1918]]''' <br> <center> [[Datei:Finnland 1917-1918.png|70px]] </center> || '''[[Republik Finnland 1918|Republik Finnland]]''' <br> | ||
+ | Ganz Südösterbotten steht unter „weißer“ Kontrolle. Dabei wurden 8000 Gewehre sowie schwere Bewaffnung erbeutet, sodass in der Folge eine wesentlich effektivere Kriegsführung für die regulären Truppen Finnlands möglich sein wird. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Kaiserreich 1918.01|Deutsches Kaiserreich]]''' <br> | ||
+ | * Die deutsche Zivilbevölkerung leidet stark unter der schlechten Lebensmittelversorgung, der Heranziehung zum Arbeitsdienst und oft unwürdigen Arbeitsbedingungen. Ihre Bereitschaft, Hunger, Entbehrungen und staatliche Repressionen in Kauf zu nehmen, sinkt entsprechend der nachlassenden Kriegsbegeisterung durch das Ausbleiben militärischer Erfolge im Laufe der Kriegsjahre rapide. So kommt es erstmals seit Kriegsbeginn 1914 zu einem politischen Massenstreik, dem sich im ganzen Deutschen Reich rund eine Millionen Menschen anschlossen. Ihre Hauptforderung lautete "Frieden und Brot!" Eine weitere Forderung ist der Verzicht auf die annexionistische Verhandlungsführung der Mittelmächte in Brest-Litowsk. Der Aufruf zum Streik erfolgt durch den Spartakusbund und ihm nahestehender Metallarbeiter. Dementsprechend treten zuerst Arbeiter aus der Rüstungs- und Munitionsindustrie in den Streik, andere Branchen folgen. Allein in Berlin werden über 400.000 Demonstranten gezählt, die einen 414-köpfigen Groß-Berliner-Arbeiterrat wählten, der im Gewerkschaftshaus tagt und einen aus elf Mitgliedern bestehenden Aktionsausschuss bildet. Den Vorsitz des Ausschusses übernimmt Richard Müller, ein führender Kopf der Revolutionären Obleute. Dem Aktionsausschuss gehören außerdem die Führer der beiden großen sozialdemokratischen Parteien an: Philipp Scheidemann, Friedrich Ebert und Otto Braun von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) sowie Wilhelm Dittmann, Georg Ledebour und Hugo Haase von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD). Um nicht ihren eigenen Einfluss auf die Arbeiter zu verlieren, ist besonders der SPD daran gelegen, die Streikführung nicht allein dem Spartakusbund zu überlassen. Durch die Teilnahme an der Streikleitung belastet die SPD aber ihr Verhältnis zu den anderen Parteien im Reichstag nachhaltig. Vor allem die politische Rechte wirft durch Verbreitung der Dolchstoßlegende nach Kriegsende der sozialdemokratischen Führung vor, mit ihrem Verhalten der kämpfenden Truppe in den Rücken gefallen zu sein. Nachdem sich der Streik in Berlin, Hamburg, München und anderen Großstädten sowie im Ruhrgebiet ausgedehnt hat, wird der verschärfte Belagerungszustand über Berlin verhängt, da die Regierung und das Militär einen Aufstand in der Hauptstadt befürchten. In der Folge werden Demonstrationen und Kundgebungen gewaltsam aufgelöst, wobei es Tote und Verletzte gibt. Bestreikte Großbetriebe unterstehen ab sofort der militärischen Kontrolle. Den Streikenden wird eine Frist bis zum 4. Februar 1918 gesetzt. Bis dahin müssen sie ihre Arbeit wieder aufnehmen, andernfalls drohen ihnen Verhaftung oder Einberufung zum Kriegsdienst. | ||
+ | * Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift '''Luftangriff auf Paris''': <br> | ||
+ | * Großes Hauptquartier, 31. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Gefechtstätigkeit blieb auf Artillerie- und Minenwerferkämpfe an verschiedenen Stellen der Front beschränkt. | ||
+ | * Am Weihnachtsabend und im Laufe des Januar haben Flieger unserer Gegner trotz unserer Warnungen wieder offene deutsche Städte weit außerhalb des Operationsgebiets angegriffen. Dank unserer Abwehrmaßnahmen traten nennenswerte Verluste und Schäden nicht ein. Zur Strafe wurde die Stadt Paris im ersten planmäßigen Luftangriff in der Nacht vom 30. zum 31. Januar mit 14.000 Kilogramm Bomben belegt. | ||
+ | * Italienische Front: Südwestlich von Asiago scheiterte ein italienischer Angriff im Feuer. Zwischen Asiago und der Brenta blieb die Artillerietätigkeit rege. Die Zahl der von den österreichisch-ungarischen Truppen in den letzten Kämpfen gemachten Gefangenen hat sich auf 15 Offiziere und 650 Mann erhöht. | ||
+ | * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Österreich-Ungarn.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1918|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br> | ||
+ | Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lässt in Wien amtlich verlautbaren: Südwestlich von Asiago wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen. Auf dem Ostteil der Hochfläche von Asiago blieb die Gefechtstätigkeit auf lebhafte Artilleriekämpfe beschränkt. Die Zahl der in den letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen hat sich auf 15 Offiziere und 660 Mann erhöht. <br> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Frankreich.png|70px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | '''[[Deutsches Reich 1918.01|Deutsches Reich]] / [[Französische Republik 1918|Französische Republik]]''' <br> | ||
+ | * Paris, 31. Januar. (Amtlich.) Ein Angriff feindlicher Flugzeuge auf Paris hat in der letzten Nacht stattgefunden. Gegen 11 Uhr 30 Minuten wurde Alarm geblasen, Bomben wurden an verschiedenen Stellen des Pariser Häusermeeres abgeworfen. Man meldet Sachschaden und Todesfälle. Vollständigere Mitteilungen werden veröffentlicht werden, sobald verbürgte Nachrichten eintreffen. Um 11 Uhr 35 Minuten nachts griffen die Abwehrgeschütze die feindlichen Flugzeuge in der nördlichen Gegend von Paris kräftig an. Um 11 Uhr 55 Minuten wurde gemeldet, daß eine Bombe auf ein Haus gefallen sei, das ziemlich ernstlich beschädigt worden sei. Zahlreiche Fensterscheiben in benachbarten Häusern wurden zerbrochen. Etwas später wurde der Abwurf mehrerer anderer Bomben gemeldet. | ||
+ | * Paris, 31. Januar. (Meldung der Agence Havas.) Amtlich wird gemeldet: Vier feindliche Geschwader überflogen unsere Linien nördlich von Compiègne und erreichten Paris. Sie flogen wegen des klaren Himmels in sehr großer Höhe und näherten sich so dem Bezirk von Paris von Osten her, wobei sie nacheinander Bomben auf verschiedene Gemeinden der Pariser Bannmeile abwarfen. Hierauf überflogen sie Paris hauptsächlich auf dem rechten Ufer, wo sie in wenigen Augenblicken nahezu ihre sämtlichen Bomben abwarfen. Sie vernichteten dabei ziemlich viele Menschenleben; 36 Tote, darunter 22 in Paris und 14 in der nächsten Umgebung, 190 Verwundete, davon 114 in Paris und 76 in der nächsten Umgebung, waren die Opfer dieses feindlichen Angriffes, unter ihnen eine große Anzahl Frauen und Kinder. Drei Hospitäler wurden von Bomben getroffen, und in einem von ihnen brach ein Brand aus. | ||
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| <center> '''[[Chronik 1918.01|1918]]''' </center> || <center> '''''EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE''''' </center> | | <center> '''[[Chronik 1918.01|1918]]''' </center> || <center> '''''EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE''''' </center> | ||
+ | |- valign="top" | ||
+ | | <center> [[Datei:Großbritannien.png|70px]] [[Datei:Samoa 1914-1925.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 1918|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland]] / [[Dominion of New Zealand 1918|Dominion of New Zealand]] / [[Kolonie Deutsch-Samoa 1918|Kolonie Deutsch-Samoa]]''' <br> | ||
+ | Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt. <br> | ||
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| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1918|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen. <br> | Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen. <br> | ||
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| '''Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...''' || '''[[Chronik 1919|1919]] / [[Chronik 1920|1920]] / [[Chronik 1921|1921]] / [[Chronik 1922|1922]] / [[Chronik 1923|1923]] / [[Chronik 1924|1924]] / [[Chronik 1925|1925]] / [[Chronik 1926|1926]] / [[Chronik 1927|1927]] / [[Chronik 1928|1928]]''' <br> | | '''Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...''' || '''[[Chronik 1919|1919]] / [[Chronik 1920|1920]] / [[Chronik 1921|1921]] / [[Chronik 1922|1922]] / [[Chronik 1923|1923]] / [[Chronik 1924|1924]] / [[Chronik 1925|1925]] / [[Chronik 1926|1926]] / [[Chronik 1927|1927]] / [[Chronik 1928|1928]]''' <br> | ||
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+ | | '''Quellen''' || [http://wk1.staatsarchiv.at/tagebuch/kaiser-franz-josef-i/1918/jaenner/111918/#/?a=artefactgroup1702 Staatsarchiv.at] | ||
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Version vom 6. Januar 2023, 16:48 Uhr
Weltchronik des Januar 1918
und die Ereignisse des Jahres ohne genaue Datumsangabe
Finnland und die Ukraine werden von Russland unabhängig
In Finnland bricht ein Bürgerkrieg zwischen Bürgerlichen und Sozialisten aus
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Jahres-Chroniken | ||||
Länderchroniken |
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1908 / 1909 / 1910 / 1911 / 1912 / 1913 / 1914 / 1915 / 1916 / 1917 |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Friedensdelegation der am 20. November 1917 proklamierten nicht-kommunistischen Ukrainischen Volksrepublik trifft in Brest-Litowsk ein. Die Bevollmächtigten sind M. F. Lewitsky, N. M. Lobinsky, M. N. Polosow und A. A. Sewrjuk. Alle vier Vertreter sind Mitglieder der ukrainischen Zentralrada (Parlament) und der allrussischen konstituierenden Versammlung (in Petrograd). Die Delegierten der Ukraine haben alle Vollmachten von der Regierung der ukrainischen Volksrepublik zur Führung von Friedensverhandlungen. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neuer Geländegewinn bei Marcoing:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Die kaiserliche Militär-Kanzlei empfängt folgendes Telegramm des Chefs des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres:
Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt für die Öffentlichkeit folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Schwerizerische Eidgenossenschaft Der Schweizer Rechtsanwalt und Politiker der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP) Felix-Louis Calonder wird Bundespräsident der Schweiz. Calonder war 1913 der erste Rätoromane, der in den Bundesrat gewählt wurde. | ||
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Russische Sowjetrepublik Alle Banken in Moskau und in Petrograd werden geschlossen. | ||
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Russische Sowjetrepublik / Japanisches Kaiserreich Das japanische Kaiserreich erkennt die neue bolschewistische Regierung Russlands diplomatisch an. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Feuertätigkeit im Westen:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Die kaiserliche Militär-Kanzlei empfängt folgendes Telegramm des Chefs des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres:
Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt daraufhin folgenden amtlichen Heeresbericht mit der Überschrift Die Kampflage am Piave-Ufer heraus:
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Zarentum Bulgarien Der bulgarische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird unter der Überschrift Kämpfe um Aden herausgegeben:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die Petersburger Telegraphenagentur meldet durch den russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe, dass Russland am Vortag die Verlegung der Friedensverhandlungen nach Stockholm forderte und nun von den Teilnehmern eine Antwort in Petersburg erwarte. Was den Vorschlag der deutschen und österreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung der ersten beiden Punkte, anbelangt, so sieht die Regierung der Russischen Republik als geschäftsführender Hauptausschuss der Sowjets in voller Übereinstimmung mit der von unserer Friedensdelegation ausgedrückten Meinung, diesen Vorschlag als dem Grundsatz der freien Selbstbestimmung der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterklärung des Vierbundes. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Französische Vorstöße in der Champagne gescheitert:
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Russische Sowjetrepublik / Republik Finnland Die Russische Sowjetrepublik erkennt die am 6. Dezember 1917 einseitig ausgesprochene Unabhängigkeit Finnlands an. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen:
Im Hauptausschuß des Reichstags erklärte der Reichskanzler Graf Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Verlegung der Verhandlungen von Brest-Litowsk nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht in der Lage sind, uns von den Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhandlungen weiterführen sollen, darf ich darauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich großen Schwierigkeiten führen würde. Ich will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte Verbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Hauptstädten Berlin, Wien, Sofia, Konstantinopel und Petersburg haben müssen - die direkten Verbindungen, die in Brest-Litowsk angelegt sind, funktionieren gut -, in Stockholm auf die größten Schwierigkeiten stoßen würde. Schon dieser eine Punkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß die Machenschaften der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren Vertretern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beauftragt, diesen Vorschlag abzulehnen. (Bravo!) Inzwischen sind in Brest-Litowsk Vertreter der Ukraine eingetroffen, und zwar nicht nur als Sachverständige, sondern mit Vollmachten zu Verhandlungen ausgestattet Wir werden ganz ruhig mit den Vertretern der Ukraine weiterverhandeln. Ich füge noch hinzu, daß von Petersburg mitgeteilt worden ist, die russische Regierung könne auf Punkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Punkte beziehen sich auf die Modalitäten der Räumung der Gebiete und die Vornahme der Volksabstimmungen. In der russischen Presse wird uns insinuiert, daß in diesen Punkten 1 und 2 ausgedrückt sei, wie wir uns in illoyaler Weise unserer Zusage betreffend das Selbstbestimmungsrecht der Völker entziehen wollen. Ich muß diese Insinuation zurückweisen. (Bravo!) Punkt 1 und 2 sind lediglich durch praktische Erwägungen bestimmt. Wir können davon nicht abgehen. Ich glaube, meine Herren, wir können getrost abwarten, wie dieser Zwischenfall weiter verlaufen wird. Wir stützen uns auf unsere Machtstellung, auf unsere loyale Gesinnung und auf unser gutes Recht. (Lebhaftes Bravo!). | ||
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich In Erwiderung des Vorschlages der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, die Friedensverhandlungen mit der Entente von Brest-Litowsk nach Stockholm zu verlegen, teilen die vier Mächte dem russischen Delegationsleiter Adolf Abramowitsch Joffe mit, dass sie jede Verlegung des Verhandlungsortes ablehnen, da bindend verabredet wurde, die Verhandlungen spätestens am 5. Januar 1918 in Brest-Litowsk wieder aufzunehmen. Diese Stadt ist seit dem Frühjahr 1915 von deutschen Truppen besetzt. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuerkämpfe in Flandern:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Die russische Friedens-Delegation kehrt zum Verhandlungsort Brest-Litowsk zurück. Um 22 Uhr erreicht ein Hughes-Telegramm aus Petersburg den deutschen Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche mit folgendem Text: An die Herren Vorsitzenden der vier verbündeten Mächte. Die Verlegung der Verhandlungen auf neutrales Gebiet entspricht dem erreichten Stand der Verhandlungen. In Anbetracht der Ankunft Ihrer Delegationen am früheren Orte der Verhandlungen wird unsere Delegation zusammen mit dem Volkkommissar für auswärtige Angelegenheiten Trotzki morgen nach Brest-Litowsk fahren in der Überzeugung, daß eine Verständigung über die Verlegung der Verhandlungen auf neutralen Boden keine Schwierigkeiten machen wird. Die russische Delegation. | ||
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird veröffentlicht:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Überraschender Einbruch westlich Bezonvaux:
Am Abend meldet die Oberste Heeresleitung '"erhöhte Gefechtstägigkeit in Flandern'":
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet nachträglich ein Ereignis aus dem letzten Jahr unter der Überschrift: "Beschießung von Piombino durch ein U-Boot":
In mehreren Zeitungen des Deutschen Kaiserreiches wird die Nachricht verbreitet, dass ein Entlassungsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff vorliege. Dies wird von der Obersten Heeresleitung dementiert und als "falsches Gerücht" deklariert. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Gestern abend ist folgender Funkspruch in deutschem Klartext abgesandt worden:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Osmanisches Reich Der türkische Heeresbericht wird herausgegeben:
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Deutsches Kaiserreich / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Republik Finnland Nachdem die russische Regierung erklärt hat, dass sie zur sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit Finnlands bereit sei, sobald ein Antrag der Finnen vorliege, und nachdem die finnische Regierung einen entsprechenden Schritt in Petersburg getan hat, der entgegenkommend aufgenommen worden ist, hat Seine Majestät der Kaiser den Reichskanzler unter dem 4. d. M. beauftragt, den hier anwesenden Bevollmächtigten der finnischen Regierung, Staatsrat Hjelt, Professor Erich und Direktor Sario, namens des Deutschen Reiches die Anerkennung der finnischen Republik auszusprechen. Graf von Hertling hat in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs, Freiherrn von dem Bussche die drei Bevollmächtigten heute empfangen und ihnen die Anerkennung seitens Deutschlands erklärt. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artillerietätigkeit an der Westfront:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich Heute vormittag sind die russischen Friedensdelegierten einschließlich Trotzkis im russisch besetzten Brest-Litowsk eingetroffen. | ||
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet: "London, 7. Januar. Ein britischer Zerstörer ist im Mittelmeer torpediert worden und gesunken. Zehn Mann sind umgekommen." | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die ersten Lastkraftwagen der Firma Chevrolet sind jetzt käuflich zu erwerben. Im Modelljahr 1918 werden zwei Vierzylinder-Lastwagen, beides im Motorhauben-Chassis-Designs, angeboten, die nur vorn mit Blech ausgestattet sind. Das Motorhauben-Chassis des Chevrolet 490 wiegt eine halbe Tonne ohne Karosserie, ist aber mit einer robusten Federung auf der Hinterachse verstärkt. Der leichte Lastwagen wird zum Preis 595 US-Dollar angeboten. Ein Ein-Tonner, Modell T genannt (für „Truck“), kostet 1.125 US-Dollar, ebenfalls ohne Karosserie. Obwohl er auf dem Modell der FA-Serie basiert, ist der Pickup auf einem Lkw-Rahmen aufgebaut und sowohl länger als auch stärker als der Halbtonner. Ein 37-PS-Motor steigert die Leistung und Ladekapazität des Lastwagens, aber ein Regler hält seine Höchstgeschwindigkeit bei 25 Meilen pro Stunde. | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson legt ein 14-Punkte-Programm vor, das in seinen Grundzügen die Friedensordnung nach 1918 beschreibt. Die Reichsregierung lehnt das Programm ab. Das 14-Punkte-Programm lautet wie folgt: | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafter Artilleriekampf im Sundgau:
Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet am Abend folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Englische und französische Vorstöße gescheitert:
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Ukrainische Sowjetrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In Brest-Litowsk werden die Friedensverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Sowjetrussland fortgesetzt. Delegationsleiter sind Richard von Kühlmann auf der deutschen und Leo D. Trotzki auf der russischen Seite. Auf Druck der Obersten Heeresleitung fordert Kühlmann die Annexion und Kontrolle großer Teile der besetzten Gebiete, darunter Polen, das Baltikum und Kurland. Trotzki versucht auf Zeit zu spielen, da er revolutionäre Unruhen bei den Mittelmächten erhofft. Er reist nach Vorlage der deutschen Forderungen nach Petrograd (heute: St. Petersburg) zurück, die Verhandlungen werden auf den 20. Januar 1918 vertagt. Über die '"Sonderfriedensverhandlungen mit Russland"' wird Folgendes berichtet: | ||
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Republik Finnland / Deutsches Kaiserreich Der finnische Senat beschließt, mit Deutschland Verhandlungen über die Lieferung von weiteren Waffen sowie die Rücksendung der in der deutschen Armee dienenden finnischen Soldaten zu führen. Die Einstellung Deutschlands zu Finnland ist zwiespältig. Der mit Russland geschlossene Waffenstillstand und die Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk stehen einer offenen Stützung antirussischer Aktivitäten entgegen, andererseits erscheint es günstig, in Finnland ein deutschlandfreundliches Regime zu sichern. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Starke französische Angriffe bei Flirey gescheitert:
Beiderseits von Lens lebhafte Artillerietätigkeit. Östlich von Bullecourt fanden mehrfach Handgranatenkämpfe um kleinere Grabenstücke statt.
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Die Königliche Admiralität meldet unter der Überschrift Ein englisches Hospitalschiff vernichtet:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Die Luftbeute im Dezember:
Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fesselballone verloren.
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Einer Meldung der Petersburger Telegraphenagentur zufolge wird die russische Staatsschuld annulliert: "Ein Erlaß des Rates der Volkskommissare ordnet die Einstellung der Bezahlung von Coupons und Dividenden an. Die Bezahlung von Coupons ist bis zum Erlaß einer neuen Verfügung verboten. Der Handel mit Aktien und Obligationen ist bei Strafe der Einziehung der Immobilien verboten." | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gescheiterte englische Vorstöße bei Ypern:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bericht über den Beginn der Kommissionsberatungen in Brest-Litowsk: | ||
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Republik Finnland Das finnische Parlament beschließt gegen den erbitterten Widerstand der Sozialisten, die Regierung zur Ergreifung aller Maßnahmen zu ermächtigen, „welche sie zur Schaffung einer straffen öffentlichen Ordnung als erforderlich ansieht.“ Die Sozialisten interpretieren daraus, dass die Regierung eine Klassenkampfarmee geschaffen hat, die gegen die Arbeiterklasse gerichtet ist. Der Druck der „Roten Garden“ wird nun zunehmen. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Artilleriekämpfe im Westen:
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Republik Finnland Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garten“, der Journalist und Leutnant der russischen Armee Ali Aaltonen, erhält durch Vermittlung des zu den russischen Bolschewiki gehörenden finnischstämmigen Eino Rahja von Lenin die mündliche Zusage, den finnischen „Roten“ 10.000 Gewehre und sonstige Waffen zu liefern. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift 'Artillerietägigkeit an der Westfront und in Italien:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik In der Debatte über Räumung und Selbstbestimmungsrecht in Brest-Litowsk gibt der deutsche General Hoffmann eine scharfe Erklärung ab. Hier ist sein Bericht:
Hierauf erbittet General Hoffmann das Wort und führt aus: Ich muß zunächst gegen den Ton dieser Vorschläge protestieren. Die russische Delegation spricht mit uns, als ob Sie siegreich in unserem Lande ständen und uns Bedingungen diktieren könnte. Ich möchte darauf hinweisen, daß die Tatsachen entgegengesetzt sind, - das siegreiche deutsche Heer steht in Ihrem Gebiet! Ich möchte dann feststellen, daß die russische Delegation für die besetzten Gebiete die Anwendung eines Selbstbestimmungsrechts der Völker in einer Weise und in einem Umfange fordert, wie es ihre Regierung im eigenen Lande nicht anwendet. Ihre Regierung ist begründet lediglich auf Macht, und zwar auf Macht, die rücksichtslos mit Gewalt jeden Andersdenkenden unterdrückt. Jeder Andersdenkende wird einfach als Gegenrevolutionär und Bourgeois vogelfrei erklärt. Ich will diese meine Ansicht nur an zwei Beispielen erhärten: | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der US-amerikanische Rennfahrer Barney Oldfield gewinnt zwei von drei Autorennen in Ascot in Los Angeles, Kalifornien, auf einem "Golden Submarine" mit geschlossener Karosserie. Diesen Rennwagen, der von Fred Offenhauser und Harry A. Miller im vorigen Jahr gebaut und am 16. Juli 1917 vorgestellt wurde, macht Oldfield zum landesweit prominentesten Rennfahrer. Im Vorjahr war Bob Burman, ein Freund von Oldfield, in einem offenen "Submarine" bei einem Unfall ums Leben gekommen. "Golden" wurde dieses Auto wegen seiner Lakierung genannt, die einer Kombination aus Bronzestaub und Lacquer entstammt. Das Auto kostete 15.000 US-Dollar (was im Jahre 2022 317.000 US-Dollar entsprechen wird). Der Motor des Wagens, der mit vier Zylindern fährt, hat 136 PS (101 kW) und der ganze Wagen wiegt 730 kg. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerte Artillerietätigkeit bei Lens:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Die Regierung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie senkt die Mehlrationen auf die Hälfte, was einen Ausstand der Arbeiterschaft des Wiener Neustädter Raums zur Folge hat. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Italienische Angriffe am Monte Pertica gescheitert:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie In Wien setzen Fabrikarbeiter einen gestern begonnenen Streik fort, der sich ungeregelt von Betrieb zu Betrieb ausgehend von Wiener Neustadt über das südliche Niederösterreich und das Traisental ausbreitet. In Wien tritt die Arbeiterschaft der Lokomotivwerkstätte Floridsdorf in den Streik. Die Streikenden fordern einen raschen Friedensschluss in Brest-Litowsk ohne Annexionen, ein demokratisches Wahlrecht und eine bessere Lebensmittelversorgung.
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk kommt es zu Annäherungen in allen Punkten:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Königreich Rumänien Die Petersburger Telegraphenagentur veröffentlicht folgendes russisches Ultimatum an das von den Mittelmächten besetzte Königreich Rumänen: | ||
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Republik Finnland Der Chefminister Finnlands Pehr Evind Svinhufvud beauftragt den nach Finnland zurückgekehrten Generalleutnant der russischen Armee Carl Gustaf Emil Mannerheim als Befehlshaber mit der Bildung von Streitkräften. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Neue vergebliche Vorstöße der Italiener:
Italienische Front: Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafter Feuerkampf, mit besonderer Heftigkeit im Gebiet des Monte Asolone. Die Italiener haben ihre erfolglosen Angriffe nur südlich vom Monte Fontana Secca wiederholt; sie wurden abgewiesen. In den Piave-Abschnitten nördlich von Montello verstärkte sich das englische Artilleriefeuer.
Der Chef des Admiralstabes der Marine meldet den Vorstoß deutscher Seestreitkräfte gegen die englische Küste:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der am 14. Januar begonnene Streik in Österreich geht weiter. In Wien verweigern die Belegschaften der Wiener Rüstungsbetriebe die Arbeit; ausgehend von den Floridsdorfer Fiat-Werken greift die Bewegung auf nunmehr 120 Wiener Betriebe über und erfasst danach die steirische, schließlich auch die ungarische Arbeiterschaft. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Bei den internationalen Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk steht die Räumungsfrage weiterhin im Mittelpunkt:
Staatssekretär v. Kühlmann wies demgegenüber zunächst darauf hin, es liege schon ein großes Entgegenkommen darin, daß die Verbündeten sich bereit erklärt hätten, die unter dem Artikel 1 der deutsch-österreichisch-ungarischen Formulierung fallenden Gebiete bereits nach Abschluß der russischen Demobilisierung ohne Rücksicht auf den Fortgang des Weltkrieges zu räumen. Ein weiteres Entgegenkommen seitens der Verbündeten in diesem letzteren Punkte halte er nicht für ausgeschlossen, falls man in den anderen Punkten zu einer Übereinstimmung gelange. Doch müsse er es als ausgeschlossen bezeichnen, für die Räumung der in Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfs angeführten Gebiete einen Zeitpunkt ins Auge zu fassen, der nicht mit Abschluß des allgemeinen Friedens rechne. Es sei untunlich, die militärischen Sicherungen vorzeitig zu schwächen.
Erfolgreicher Fortgang der Verhandlungen mit den Ukrainern:
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Deutsches Kaiserreich Während in Brest-Litowsk die Mittelmächte mit Russland um die Räumungsfrage ringen, verkündet der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Erkundungsgefechte an der Westfront:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes des österreichisch-ungarischen Heeres gibt folgenden amtlichen Heeresbericht heraus:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die "Eröffnung der russischen Konstituante" (konstituierenden Versammlung):
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Die Internationale Konferenz von Brest-Litowsk wird beeinträchtigt durch die Abreise des russischen Delegationsleiters Leo Trotzki:
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Deutsches Kaiserreich / Republik Finnland Der Erste Generalquartiermeister und Stellvertreter Hindenburgs als Leiter der Obersten Heeresleitung der Deutschen Streitkräfte, Erich Ludendorff, stimmt der Lieferung von 70.000 Gewehren und anderem Kriegsgerät sowie der Freistellung der finnischen Jäger, von denen sich zurzeit etwa 2000 in der Ausbildung in der deutschen Armee befinden, zu. Die Durchführung dieser Vereinbarung soll im kommenden Monat erfolgen. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Geringe Gefechtstätigkeit an der Westfront:
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Italien Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt unter der Überschrift Ein italienischer Truppentransportdampfer versenkt bekannt.
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der am 14. Januar begonnene Streik in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie erreicht ihren Höhepunkt, da sich jetzt insgesamt 350.000 bis 370.000 Menschen im Ausstand befinden, darunter allein in Wien 110.000. Aus leidenschaftlich geführten Streikversammlungen gehen die sogenannten "Arbeiterräte" als ein konkretes Gegenmodell politischer Interessenvertretung hervor. Noch am ersten Tag des Wiener Streiks hatte der sozialdemokratische Parteivorstand Forderungen an die Regierung formuliert, die vom Arbeiterrat akzeptiert wurden. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die Sprengung der Konstituante durch die Bolschewiki:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Feuertätigkeit an der Westfront:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie In Wien wird einer Abordnung des Arbeiterrates eine Erklärung des Ministers des Außeren, Graf Czernin, überreicht, in der sich dieser verpflichtet, die Friedensverhandlungen keinesfalls an territorialen Forderungen scheitern zu lassen. Der Ministerpräsident sagt den seit dem 14. Januar Streikenden Reformen des Kriegsleistungsgesetzes und des Ernährungsdienstes sowie eine Demokratisierung des Gemeindewahlrechtes zu. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Petersburger Telegraphenagentur meldet die Auflösung der Konstituante durch die Sowjets:
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Deutsches Kaiserreich / Österreichisch-Ungarische Monarchie / Zarentum Bulgarien / Osmanisches Reich / Ukrainische Sowjetrepublik Aus Brest-Litowsk wird eine Einigung über den Frieden mit der Ukraine gemeldet:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftige Artilleriekämpfe an der englischen Front:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar nimmt nach einer turbulent verlaufenden Sitzung der Arbeiterrat Österreich-Ungarns den Antrag des Parteivorstandes an, der vorsieht, dass die seit dem 14. Januar streikenden Belegschaften am 21. Januar wieder zur Aufnahme ihrer Arbeit aufgefordert werden sollen. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik In Berlin wird die Auflösung der russischen Konstituante bekanntgegeben und kommentiert:
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Deutsches Kaiserreich / Osmanisches Reich Die Königliche Admiralität teilt folgende Einzelheiten über das Gefecht vor den Dardanellen mit:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Ein englischer Vorstoß bei Vendhuille abgeschlagen:
Der Chef des Admiralstabes der Kaiserlichen Marine gibt folgende Meldung heraus:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie / Schweizerische Eidgenossenschaft
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Ukrainische Sowjetrepublik / Ukrainische Volksrepublik / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Die Intervention der russischen Roten Armee führt zur Ausrufung einer von Russland unabhängigen Volksrepublik durch den Zentralrat in Kiew. Der ukrainische Historiker und Politiker Mychajlo Serhijowytsch Hruschewskyj ruft die erste autonome Republik in der Ukraine aus und wird ihr erster Präsident. Das Land wird unter dem Namen Ukrajinska Narodnja Respublika (UNR) eine selbstständige Volksrepublik. In seinem Wirken setzt Hruschewskyi der Auffassung eines einheitlichen ostslawischen (russischen) Stromes der Geschichte die Idee einer getrennten Entwicklung der Volkstümer der Russen und Ukrainer entgegen. | ||
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Republik Finnland In dem Bestreben, die Einheit der Arbeiterbewegung zu wahren, nimmt der Parteirat der Sozialdemokratischen Partei neue radikale Mitglieder auf. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafte Artilleriekämpfe bei Ypern:
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Osmanisches Reich Amtliche Verlautbarung aus Berlin zum türkischen Flottenvorstoß aus den Dardanellen:
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Republik Finnland Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der „Roten Garden“ Ali Aaltonen und der designierte Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Eero Haapalainen geben den Befehl zu einem weiteren Generalstreik, da die Führung der „Roten Garden“ annimmt, dass die „weißen“ Schutztrupps die geplanten Waffenlieferungen aus Russland stoppen würden, und zur Mobilisierung der Garden ab 25. Januar. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Gesteigerter Feuerkampf an der flandrischen Front:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Österreichische Zeitungen berichten, dass der Sektionschef im Kriegsministerium und frühere Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, Feldmarschallleutnant Franz Ritter Höfer von Feldsturm (* 09.07.1861 in Komotau, später Chomutov in Tschechien), plötzlich in Wien verstorben sei. Er war ein Sohn des Schlossverwalters Franz Höfer und dessen Frau Augustine Vizentia Matschego aus Türmitz (Trmice) bei Aussig an der Elbe (Ústí nad Labem) in Böhmen, der als Hauptmann der österreich-ungarischen Armee mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet und entsprechend den Ordensstatuten mit Diplom vom 2. Juni 1869 mit dem Prädikat „von Feldsturm“ in den österreichischen Adels- bzw. Ritterstand erhoben wurde. Nach dem Besuch der Militär-Unterrealschule in Sankt Pölten, der Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen, der technischen Militärakademie in Wien, dem höheren Artilleriekurs und der k.u.k. Artillerie-Schießschule wurde Franz Ritter Höfer von Feldsturm in seiner Offizierslaufbahn in den Jahren 1912 und 1913 Stellvertreter des Chefs des Generalstabs der österreich-ungarischen Armee Franz Conrad von Hötzendorf und erreichte schließlich den Rang eines Feldmarschalleutnants. Zusammen mit August Urbański von Ostrymiecz, Maximilian Ronge und der Militärrichter Wenzel Vorlicek gehörte Franz Ritter Höfer von Feldsturm jener Kommission an, die auf Befehl Conrad von Hötzendorfs den Fall um Alfred Redl in aller Stille bereinigen sollte. Seit 1914, als Sektionschef im Kriegsministerium in Wien, war er Verfasser der amtlichen Heeresberichte (Höfer-Berichte). Franz Ritter Höfer von Feldsturm war der Ehemann der Schriftstellerin Irma von Höfer (Irmgard Höfer von Feldsturm), geborenen Sölch. | ||
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der österreich-ungarische Ministerpräsident Ottokar Graf von Czernin und zu Chudenitz erklärt angesichts der innenpolitischen und militärischen Lage seines Landes, dass ein Verständigungsfrieden auf der Basis der 14 Punkte des US-Präsidenten Wilson akzeptabel sei. | ||
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Republik Finnland Die Sozialdemokratische Partei Finnlands setzt ein neues, ausschließlich aus Radikalen bestehendes Exekutivkomitee ein, dessen Vorsitz Eero Haapalainen, ein Gewerkschafteführer aus Viipuri, übernimmt. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Keine besonderen Ereignisse:
Reichskanzler Georg Graf von Hertling begibt sich heute in den Reichstag. Im Hauptausschuss des Reichstages hält er eine längere Rede über die auswärtige Lage, in der er unter anderem die in Präsident Woodrow Wilsons letzter Botschaft enthaltenen 14 Punkte bespricht. Er sagt unter anderem:
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Dänemark Kopenhagen, Ritzaus Bureau meldet: Aus Ringköbing wird gemeldet: Ein Schiffsboot mit 17 deutschen Marinesoldaten ist in Hodvig an der Westküste Jütlands angelangt. Einer der Insassen ist tot. Das Boot stammt von einem deutschen Kriegsschiff. Die Bootsinsassen sind sehr erschöpft. Sie haben vier Tage im offenen Boot zugebracht. Aus Ringköbing wurde ihnen ärztliche Hilfe gesandt. Die Leute wurden zum Strandvogt geschafft und hier mit trockenen Kleidern versehen. Einer der Schiffbrüchigen ist indessen gestorben. Unter ihnen war ein deutscher Marineoffizier. Es steht fest, dass die Leute zu einem deutschen Torpedojäger gehören, der torpediert worden oder auf eine Mine gestoßen ist. Einzelheiten fehlen noch. (Zusatz des W.T.B.: Wie wir an zuständiger Stelle erfahren, handelt es sich um die beiden Minenboote "A 73" und "A 77", die auf Minen gelaufen und gesunken sind. Infolge unsichtigen und schlechten Wetters gelang es anderen in der Nähe befindlichen Fahrzeugen, leider nur einen Teil der Besatzungen der gesunkenen Boote zu retten.) | ||
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Republik Finnland Der Chefminister Finnlands Pehr Evind Svinhufvud erklärt die bis dahin privaten Schutzkorps zur regulären Armee der Regierung. Generalleutnant Carl Gustav Emil Mannerheim gibt den Befehl, die Schutzkorps in der Nacht vom 27. auf den 28. Januar zu mobilisieren und die russische Garnison in Vaasa und fünf anderen Orten in Südösterbotten zu entwaffnen. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Erkundungsgefechte an der Westfront:
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Republik Finnland / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Das Exekutivkomitee der Sozialisten Finnlands beschließt, dass die Revolution in Finnland am kommenden Tag beginnen soll. Ein von Lenin gesandter, Waffen für die „Roten Garden“ transportierender Zug verlässt Petrograd in Richtung Finnland. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Artilleriekämpfe im Westen und an der Brenta:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Wien, 26. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz verlautbaren: Die Artillerietätigkeit war namentlich auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden und beiderseits der Brenta sehr lebhaft. | ||
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Osmanisches Reich In Berlin wird bekanntgegeben, dass der vor vier Tagen havarierte türkische Panzerkreuzer SULTAN JAVUS SELIM (früher SMS GOEBEN), der auf dem Rückmarsch von dem Vorstoß nach der Insel Imbros an der Enge bei Nagara festgekommen war, in die Dardanellen eingelaufen ist. | ||
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Deutsches Kaiserreich / Vereinigten Staaten von Amerika / Französische Republik Die französische Presse meldet, dass US-amerikanischen Zeitungen zufolge an der amerikanischen und südafrikanischen Küste, besonders in der Nähe von Brasilien, deutsche U-Boote gesehen worden seien. | ||
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Ukrainische Volksrepublik Die vor fünf Tagen gegründete von Russland unabhängige Ukrainische Volksrepublik gibt sich eine neue Flagge. | ||
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Republik Finnland (Finnische Sozialistische Sowjet-Republik) Im Süden Finnlands beginnen unter Sozialisten geführte Arbeiter um 23 Uhr einen Umsturzversuch, um einen sozialistischen Staat in Finnland zu errichten. Das Signal für den Beginn ist eine Rote Lampe am Turm des Gewerkschaftshauses von Helsinki, die zum Leuchten gebracht wird. Die „Rote Garde“ beginnt damit, die wichtigsten Gebäude zu besetzen. Im Nordteil des Landes können sich die Bürgerlichen, die unter dem Oberbefehl von Carl Gustav Emil Mannerheim stehen, behaupten. Die Schutzkorps der Sozialisten umfassen rund 40.000 Mitglieder, von denen aber nur 9.000 mit Gewehren ausgerüstet werden konnten. Den „Roten Garden“ gelingt es nicht, die Mitglieder des Senats festzunehmen. Drei Senatoren war es noch am Vortag gelungen, nach Österbotten zu reisen, die restlichen Mitglieder, unter ihnen Svinhufvud, können sich in Helsinki bei bürgerlichen Bewohnern verstecken. Es ist der Beginn eines Bürgerkrieges in Finnland. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Lebhafter Feuerkampf bei Asiago:
Bei kleineren Unternehmungen südlich von der Oise und in den oberen Vogesen südlich von Lusse wurden Gefangene eingebracht.
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Wien, 27. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz verlautbaren: Auf der Hochfläche von Asiago und östlich der Brenta war die Artillerietätigkeit auch gestern sehr lebhaft. Ein feindlicher Angriff gegen unsere Stellungen auf dem Monte Pertica wurde abgewiesen. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Der Volksbeauftragte für Auswärtige Angelegenheiten Trotzki ist in der vergangenen Nacht nach Brest-Litowsk abgereist. | ||
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Republik Finnland / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Im Süden Finnlands gründet der Vorsitzende des gerade gewählten Rates der Volkskommissare Kullervo Akilles Manner mit seinen Genossen der Sozialdemokratischen Partei Finnlands die Finnische Sozialistische Republik, bezeichnet sich selbst als neue Regierung Finnlands und setzt das Volkskommissariat ein. Manner war Präsident des sozialistischen Mehrheitsparlaments gewesen. Die „Roten Garden“ haben inzwischen ganz Helsinki in ihrer Gewalt. In den Städten Südfinnlands begegnen den Revolutionären ebenso wenig Gegenwehr wie im Großteil der dortigen ländlichen Gebiete. Allerdings hat die „rote Regierung“ sogleich mit den Folgen eines nahezu vollständigen Streiks aller öffentlichen Beamten zu kämpfen. Die Verwaltung muss so aus Vertretern der Arbeiterschaft neu gebildet werden. Ebenso streikt das gesamte Bankwesen und stürzt damit Finnland in eine schwere Finanzkrise, in welcher es sich von heute an nur durch ständigen Nachdruck von Banknoten behelfen kann. Die Wirtschaftspolitik des Volkskommissariats ist auch überwiegend von den Bemühungen um Stabilisierung der Lage und Sicherung der Versorgung bestimmt. Als sozialistisch einzustufende Wirtschaftsreformen können im „roten“ Finnland nicht festgestellt werden. Die meisten Rotgardisten haben keinerlei militärische Ausbildung, und insbesondere Angriffsbewegungen waren mit diesem Personal sehr schwierig. Der Verteidigungskampf gelingt den Roten Garden besser, aber die Furcht vor Umkreisungsbewegungen führt oft zur vorzeitigen Aufgabe von Stellungen und kopfloser Flucht. Eine weitere Belastung für die Kriegsführung ist der Mangel an qualifizierter Führung. Von einigen russischen Freiwilligen abgesehen hat die „rote Armee“ praktisch keine ausgebildeten Offiziere. Eine funktionierende zentrale Kommandostruktur kommt nicht zustande. Die Unzufriedenheit mit der Führung drückt sich in den häufigen Wechseln der Oberbefehlshabenden aus. Ali Aaltonen hat sich bisher im Vertrauen auf die Stützung durch die russische Armee allein auf die örtlichen Kommandostrukturen der „Roten Garden“ verlassen. Er wird durch Eero Haapalainen als neuen Oberbefehlshaber ersetzt. | ||
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Republik Finnland Praktisch zeitgleich mit dem Beginn des sozialistischen Umsturzversuches beginnen die weißen Schutzkorps mit ihren militärischen Aktionen gegen die russischen Garnisonen, in denen sich noch 75.000 russische Soldaten in Finnland aufhalten. Die Garnisonen in Laihia, Lapua, Seinäjoki, Ylistaro, Ilmajoki, Kaskinen, Nykarleby und Jakobstad leisten nur geringen Widerstand, auch Vaasa kann von den regulären Truppen eingenommen werden. In Kristinestad und Kokkola müssen die Schutzkorps dagegen den Widerstand der von den Roten Garden unterstützten Soldaten brechen. Die aus Helsinki entkommenen Senatoren können in Vaasa eine funktionierende, verfassungsmäßige Regierung bilden, was dem „weißen“ Finnland einen unschätzbaren Legitimationsvorteil verschafft. Den Vorsitz übernimmt Heikki Renvall als Platzhalter für Svinhufvud. | ||
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Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik / Königreich Rumänien Nach einem Petersburger Funkspruch hat die Petersburger Regierung alle diplomatischen Beziehungen zu Rumänien abgebrochen. Die rumänische Gesandtschaft wird auf dem kürzesten Wege ins Ausland abgeschoben. Der Goldschatz Rumäniens, der in Moskau liegt, wird als unantastbar für die rumänische Oligarchie erklärt. Die Räteregierung übernimmt für die Aufbewahrung dieses Goldes und für die Übergabe an das rumänische Volk die Verantwortung. General Tscherbatschew wird als außerhalb des Gesetzes stehend erklärt. | ||
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Republik Finnland / Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Die italienischen Angriffe zwischen Asiago und Brenta gescheitert - Luftangriff auf London:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Wien, 27. Januar. Der Chef des Generalstabes lässt über die Lage auf dem italienischen Kriegsschauplatz amtlich verlautbaren: Auf der Hochfläche von Asiago ging der Italiener gestern nach dreitägiger Artillerievorbereitung zum Infanterieangriff über, der zu schweren Kämpfen um den Col del Rosso und den Monte di Val Bella führte. Dank der zähen Ausdauer der tapferen Verteidiger blieben beide Höhen nach wechselvollem Ringen mit dem an Zahl stark überlegenen Gegner in unserem Besitz. Örtliche Einbruchstellen vermochte der Feind nicht zu erweitern. Im Westteil der Hochfläche brachen die italienischen Angriffe bereits in unserem Abwehrfeuer zusammen. Bisher wurden 10 Offiziere und 350 Mann gefangen eingebracht. | ||
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Heftiger Artilleriekampf am Col del Rosso:
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Königreich Italien / Österreichisch-Ungarische Monarchie
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie teilt in Wien mit: Auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden steigerten sich die Artilleriekämpfe zeitweise zu größter Heftigkeit. Kämpfe bei St. Hilaire. | ||
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Osmanisches Reich Konstantinopel, 29. Januar. Türkischer Heeresbericht:
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Deutsches Kaiserreich Der Erste Generalquartiermeister der Obersten Heeresleitung des Deutschen Kaiserreiches Erich Ludendorff verkündet folgenden Heeresbericht unter der Überschrift Der Col del Rosso in den Händen der Italiener:
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lässt in Wien amtlich verlautbaren: Die schweren Kämpfe auf der Hochfläche von Asiago dauern an. Südwestlich von Asiago und im Gebiete des Monte Sisemol scheiterten alle italienischen Angriffe unter großen blutigen Verlusten. Der Monte di Val Bella und der Col del Rosso mußten nach heldenmütigster Verteidigung und zähem Ringen den an Zahl immer stärker herangeführten feindlichen Kräften überlassen werden. | ||
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Republik Finnland Ganz Südösterbotten steht unter „weißer“ Kontrolle. Dabei wurden 8000 Gewehre sowie schwere Bewaffnung erbeutet, sodass in der Folge eine wesentlich effektivere Kriegsführung für die regulären Truppen Finnlands möglich sein wird. | ||
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Deutsches Kaiserreich
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Österreichisch-Ungarische Monarchie Der Chef des Generalstabes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie lässt in Wien amtlich verlautbaren: Südwestlich von Asiago wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen. Auf dem Ostteil der Hochfläche von Asiago blieb die Gefechtstätigkeit auf lebhafte Artilleriekämpfe beschränkt. Die Zahl der in den letzten Kämpfen eingebrachten Gefangenen hat sich auf 15 Offiziere und 660 Mann erhöht. | ||
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Deutsches Reich / Französische Republik
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Dominion of New Zealand / Kolonie Deutsch-Samoa Nachdem auf Befehl eines neuseeländischen Militärbefehlshabers in Apia ein Quarantäneschiff anlegte, wird die Spanische Grippe nach Samoa eingeschleppt, wodurch ein Drittel der westsamoischen Bevölkerung stirbt. Die deutsche Kolonie Samoa ist seit 1914 von neuseeländischen Truppen besetzt. | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Für die Zion’s Watch Tower Bible and Tract Society (Wachtturm-Bibel- und Traktatgesellschaft) gilt dieses Jahr als Termin für die vollständige Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes. Zugleich ist es der revidierte Termin für die Auferstehung „gesalbter“, seit den Tagen Christi verstorbener Christen, in den Himmel. Diese Vorhersage der „Zeugen Jehovas“ findet wie auch alle vorherigen nicht statt, wird aber von Millionen Menschen zur Kenntnis genommen. |
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Quellen | Staatsarchiv.at |