Chronik 1945.02-III: Unterschied zwischen den Versionen

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| style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''''Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...''''' || style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''[[Chronik 1935|1935]] / [[Chronik 1936|1936]] / [[Chronik 1937|1937]] / [[Chronik 1938|1938]] / [[Chronik 1939|1939]] / [[Chronik 1940|1940]] / [[Chronik 1941|1941]] / [[Chronik 1942|1942]] / [[Chronik 1943|1943]]''' <br>
 
| style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''''Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...''''' || style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''[[Chronik 1935|1935]] / [[Chronik 1936|1936]] / [[Chronik 1937|1937]] / [[Chronik 1938|1938]] / [[Chronik 1939|1939]] / [[Chronik 1940|1940]] / [[Chronik 1941|1941]] / [[Chronik 1942|1942]] / [[Chronik 1943|1943]]''' <br>
 
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Sowjetunion / Großdeutsches Reich / Republik Polen
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• Eine Veränderung der allgemeinen Lage an der Ostfront ist nicht zu verzeichnen. Bemerkenswert sind starke deutsche Jagd- und Schlachtfliegereinsätze, durch die zu einem wesentlichen Teil der deutschen Infanterie an mehreren Frontabschnitten Unterstützung gebracht wird. Auch die Sowjetunion setzt Schlachtflieger in erhöhtem Maße ein, so an der südpommerschen Front im Ringen um einige Stützpunkte zwischen Pyritz und Arnswalde, die kürzlich von Truppen der Reichswehr wieder genommen werden konnten. Der Kriegsberichterstatter Werner Ellerbrock meldet über die Kämpfe bei Pyritz: „Lodernder Feuerschein erhellt die Nacht, hüllt Menschen, Fahrzeuge und Geschütze in flammendes Rot. Die erste Batterie einer Flakabteilung, die bei dem Kampf um Pyritz das Rückgrat der Verteidigung bildet und innerhalb von zwei Wochen 30 Panzer abschoss, fährt in eine neue Stellung, nachdem die Absicht der Sowjets erkannt wurde, an Pyritz vorbeizustoßen, um an eine in nordwestlicher Richtung nach Stettin führende Straße zu gelangen. Die Männer blicken nach Westen, wo die Sowjets soeben in eine Ortschaft eingedrungen sind und einen großen Teil der Häuser angezündet haben. Bellende Abschüsse von Panzern, Granatwerferfeuer und ab und zu das helle Tacken eines Maschinengewehrs.“
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• Verschiedene Moskauer Zeitungen berichten, wie beispielsweise Stettin und Belgard in Pommern nach dem Krieg „ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden“ sollen. Die „rechtmäßigen Eigentümer“, auf die der Kreml anspielt, sollen die Polen sein, die ihre Verwaltungshauptstadt inzwischen wieder von Lublin nach Warschau verlegt haben und deren Land nach dem Beschluss der Jalta-Konferenz seine Grenzen „weit nach Norden und Westen vorverlegen“ will. Dass innerhalb dieses geplanten „Sowjet-Polens“ Stettin liegen soll, wird durch die Moskauer Zeitungen offen bestätigt.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Großdeutsches Reich
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In Washington wird ein amtlicher Kommentar zu dem Ergebnis von Jalta veröffentlicht. Darin heißt es: „Deutschland wird auf Generationen hinaus nicht von Deutschen regiert werden. Es ist die Absicht der alliierten Regierungen, die militärische Besetzung des Landes auf unbestimmte Zeit fortdauern zu lassen, vermutlich in das nächste Jahrhundert hinein.“ Washingtoner Sachverständige fügen erläuternd hinzu, dass die vorgesehenen Abtrennungen deutscher Gebiete – so der gesamten Ostseeküste von Königsberg bis Stettin und des Ruhrgebietes – neben der Besetzung des gesamten übrigen Reichsgebietes vorgenommen würden. Der „Mechanismus“ der Besetzung von Restdeutschland durch alliierte Truppen sei zweckmäßiger als eine Aufteilung dieser restlichen Gebiete an andere Länder.
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Deutsches Reich
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373 Maschinen der britischen Royal Air Force fliegen einen Angriff auf die Ruhrgebietsstadt Duisburg; am selben Tag ist auch Dortmund Ziel eines schweren britischen Luftangriffs.
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Wieder ein schwerer Luftangriff auf Wien, bei dem außer Favoriten und Simmering neuerlich Schönbrunn sowie der 1. und der 6. Bezirk besonders betroffen sind. U.a. werden das Rathaus und die Universität schwer, das Burgtheater und die Votivkirche geringer beschädigt.
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Die Zeitung „Feste Küstrin“ berichtet heute, dass ein von einem Standgericht ausgesprochenes Todesurteil gegen einen Pionier vollstreckt wurde. Bereits am 15. Februar 1945 sind per Verordnung Standgerichte in den „feindbedrohten Reichsverteidigungsbezirken“ eingerichtet worden. In dieser Verordnung heißt es: „Wer versucht, sich seinen Pflichten gegenüber der Allgemeinheit zu entziehen, insbesondere, wer dies aus Feigheit oder Eigennutz tut, muß sofort mit der notwendigen Härte zur Rechenschaft gezogen werden, damit nicht aus dem Versagen eines Einzelnen dem Reich Schaden erwächst.“ Auch im Operationsbereich der 9. Armee werden eine unbekannte Anzahl von Todesurteilen wegen angeblicher Feigheit, Plünderungen oder anderen Vergehen gefällt. Hinter der kämpfenden Truppe entstehen in den nächsten Wochen tief gestaffelte Auffanglinien, die mit verschiedenen Streifenkommandos bestückt werden, um zurückgehende Soldaten wieder in die Verteidigung einzubinden. Der letzte Befehlshaber des hier zuständigen Feldjäger-Kommandos III, General der Flieger Wilhelm Speidel, hat diese Maßnahmen als ein „Produkt des Misstrauens“ bewertet.
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Die Ortschaft Sophienthal ist nach einem verlustreichen Häuserkampf durch sowj. Infanterie – unterstützt von 15 Panzern – in der Nacht besetzt worden. Zwar wird in den frühen Morgenstunden das Dorf durch Nahkampf und unter Abschuss von drei T-34 wieder genommen, aber nur für wenige Stunden behauptet werden. Nach dem die deutschen Soldaten Sophienthal aufgeben müssen, tritt das Füsilierbataillon 303 mit einer Sturmgeschützkompanie zum erneuten Gegenangriff an.
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Einen Angriff auf Wuhden wehren die (dtsch.) Verteidiger mit dem Feuer aller verfügbaren Waffen ab. Das Armeeoberkommando 9 meldet vom heutigen Tag den Abschuss von sechs feindlichen Panzern und 13 Geschützen. Weitere Einheiten der 712. Infanteriedivision sind in Richtung Lebus in Anmarsch. Darunter die Reste des Volksartilleriekorps 608 und ein Panzerjagdverband der 600. (russ.) Infanteriedivision mit Stab und drei Kampfgruppen zu je 10 Trupps. Ein Generalstabsoffizier des Generals der Freiwilligenverbände meldet, dass sich die Aufstellung der 1. (russ.) Freiwilligen-Division wahrscheinlich bis Mitte März verzögert und bei einem vorzeitigen Einsatz mit dem Versagen der Division zu rechnen ist.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 21. Februar 1945
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Auf der Halbinsel Saamland greift der Gegner unsere Positionen an, um aus Königsberg Richtung Westen auszubrechen. Die Deutschen haben starke Kräfte an Infanterie und Panzern konzentriert und versuchen zum Hafen Pillau durchzubrechen. Sie werfen immer neue Abteilungen in die Schlacht, ohne sich um die horrenden Verluste an Mensch und Material zu kümmern. Allein am Abschnitt einer unserer Abteilungen wurden an einem Tag 1.600 deutsche Soldaten und Offiziere vernichtet.
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Südwestlich von Königsberg wurden die erbitterten Kämpfe im Vorfeld von Zinthen fortgesetzt. Die sowjetischen Verbände überwanden den Widerstand des Gegners, rückten weiter vor und besetzten mehrere Eisenbetonbunker. An einem anderen Abschnitt versuchten die Hitleristen wiederholt, den von unseren Truppen am Ostufer des Flusses Passarge aufgebauten Brückenkopf zu liquidieren. Zum Tagesende hin waren alle Gegenangriffe des Gegners abgewehrt. An mehreren Abschnitten konnten die sowjetischen Infanteristen ihre Positionen verbessern.
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In der Provinz Brandenburg rückten unsere Truppen unter Kämpfen weiter vor. Die sowjetischen Infanteristen und Panzerbesatzungen überwanden ein großes Waldmassiv und führen Kämpfe an den Zufahrtswegen nach Guben. Andere Abteilungen haben die deutsche Verteidigung im Gebiet der Seen durchbrochen und eine sieben Kilometer von dem Industriezentrum Forst entfernte Ortschaft im Sturm genommen.
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Am Nordufer der Donau haben unsere Truppen östlich von Komarno die Angriffe des Gegners abgewehrt. Die Deutschen hatten frische Kräfte in den Kampf geworfen, aber nichts erreicht. Vor unseren Stellungen blieben Hunderte Leichen von Hitleristen zurück.
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Die Artilleriebatterie von Leutnant Giremoi hat einen Angriff des Gegners zurückgeschlagen und zwei deutsche Panzer vernichtet. Im kritischen Moment nahmen unsere Artilleristen den Nahkampf gegen die feindliche Infanterie auf und töteten eine Gruppe deutscher Soldaten und Offiziere. Der MG-Schütze Mucharjamow vernichtete mit gezieltem Feuer 20 Hitleristen. Vier Kampfpiloten unter Leutnant Malzew trafen auf sechs deutsche Kampfbomber. Im Luftkampf schossen unsere Piloten drei Flugzeuge des Gegners ab. <td></tr></table>
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Mittwoch, 21. Februar 1945
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Wieder ein schwerer Luftangriff, bei dem außer Favoriten und Simmering neuerlich Schönbrunn sowie der 1. und der 6. Bezirk besonders betroffen sind. U.a. werden das Rathaus und die Universität schwer, das Burgtheater und die Votivkirche geringer beschädigt. Die Beförderung von Paketen, mit Ausnahme von Arzneimitteln wird eingestellt. - Das Kinderspital im 9. Bezirk wird wieder eröffnet.
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Die Beförderung von Paketen, mit Ausnahme von Arzneimitteln wird eingestellt.
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Französische Republik (LIBANON) / Französische Republik (SYRIEN)
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In einem von US-Botschafter Jefferson Caffery in Paris überreichten Memorandum schlagen die Vereinigten Staaten Frankreich vor, seine Mandate über Syrien und den Libanon den zu gründenden Vereinten Nationen zu übertragen.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) bieten Wirtschaftscharta für die Länder Amerikas. Ein jährliches Treffen aller amerikanischen Außenminister wird beschlossen.
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Mit 25 Flugzeugen greifen japanische Kamikaze-Piloten drei US-Flugzeugträger und ein Begleitschiff an. Zwei Träger werden beschädigt, die USS „Bismarck Sea“ versenkt. 318 US-Matrosen kommen ums Leben, auch weil japanische Flugzeuge mit Bordwaffen Bergungsarbeiten behindern.
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Nach vier Monaten beendet die 5. US-Armee die Schlacht um Monte Castello zwischen Bologna und Florenz. Wesentlich mitgewirkt haben daran die Soldaten des Brasilianischen Expeditionskorps. Die Offensive wird zunächst gestoppt, um Kraft zu Sammeln für den geplanten Marsch in die Po-Ebene.
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Deutsches Reich
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Wehrmachtsbericht - Die Besatzung von Breslau verteidigt sich entschlossen gegen den von Süden und Westen angreifenden Feind. An der nordluxemburgischen Grenze greifen Verbände der 3. amerikanischen Armee seit gestern am Südostrand der Schnee-Eifel nach Süden und aus dem Sauerbrückenkopf in nördlicher Richtung gleichzeitig an.
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Sowjetische Truppen erobern die ostpreußischen Städte Insterburg und Allenstein. Mit über 3700 Maschinen fliegen die Luftstreitkräfte Großbritanniens etwa 9000 Einsätze gegen das deutsche Verkehrsnetz. Rund 90% der Verkehrsknotenpunkte im Deutschen Reich werden lahmgelegt.
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Britische Truppen erobern die Stadt Goch am Niederrhein.
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Seit Beginn der militärischen Handlungen beiderseits der Oder beobachtet die Armeeführung die Wasserführung der Oder. Es existieren Pläne, Deiche zur Stabilisierung der eigenen Verteidigung zu sprengen. Eine Aktennotiz zur „Überflutung längst der Oder“ betont, dass der Wasserstand der Oder zurückgeht und weitere Dammsprengungen vorbereitet werden. Gleichzeitig wird aufgrund des geringen Wasserstandes kein erheblicher Erfolg erwartet.
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Die militärische Führung schlussfolgert, dass die Rote Armee ihren Aufmarsch zur Eroberung Berlins abgeschlossen hat. Hier irren die Generalstabsoffiziere, denn Marschall Shukow kann seine Hauptkräfte – vor allem die schlagkräftigen Panzerarmeen – noch nicht an der Oder entfalten, weil erst die Gefahr an seiner nördlichen Flanke beseitigt werden muss.
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Der am Vortag begonnene Angriff des Füsilierbataillons 303 auf Sophienthal hat Erfolg. Den gesamten Tag über kommt es allerdings noch zu Kämpfen im Westteil des Ortes.
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Der Divisionsstab der 712. Infanteriedivision übernimmt den Abschnitt des Fahnenjunkerregiments Wiener Neustadt und sichert damit Lebus. Sowjetische Einheiten durchbrechen die Vereidigung an der Reichsstraße 112 und dringen in die Ortslage Wüste Kunersdorf ein. Sofort setzen deutsche Soldaten zum Gegenangriff an. Die Bedeutung des Raumes wird aus der nachfolgenden Feststellung Himmlers deutlich: „Aus dem Brückenkopf Lebus droht die Gefahr eines Feindvorstoßes in den Rücken des festen Platzes Frankfurt und auf die Autobahn nach Berlin.“ Im Abschnitt Lebus Nord wird es am Vormittag lebhaft. Sowj Panzer mit Begleitinfanterie werden durch Kräfte der Division Kurmark noch vor dem Ortsrand abgewiesen. Danach schießen die dtsch. Geschütze und Werfer eine Artillerie-vorbereitung und Flugzeuge der Typen Ju 87, Me 109 und FW 190 halten die feindlichen Panzerabwehrmittel nieder. Teile der Panzerabteilung „Brandenburg“ und zwei SPW-Kompanien der Panzeraufklärungsabteilung Kurmark greifen vom Westen des Schäfergrundes in Richtung Lebus an. Die sowj. Gruppierung in Lebus wird durch massives Artilleriefeuer von Batterien ostwärts der Oder und durch eine dichte Flaksperre unterstützt. Gut getarnte sowj. Pak-Geschütze beschießen die angreifenden Panzer von drei Seiten, sodass der Angriff stecken bleibt. Daraufhin befiehlt der in einem SPW mitfahrende Divisionskommandeur Oberst Langkeit den Rückzug. Damit scheitert der letzte größere Angriff zur Rückeroberung der Stadt Lebus.
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Für die Festung Küstrin ist die Zuführung von zwei Festungsartillerie-abteilungen vorgesehen. Die Panzerabwehrkanonen und Flak- Geschütze werden zur Abwehr von gepanzerten Angriffen am äußeren und inneren Verteidigungsgürtel konzentriert. Der örtliche Volkssturm wird heute in den Festungsbestand eingegliedert und untersteht nun ausschließlich den militärischen Befehlsstrukturen.
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 22. Februar 1945
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In der Nacht auf den 22. Februar flogen unsere schweren Bomber einen Massenangriff gegen Objekte der Kriegsindustrie des Gegners in Königsberg. Es brachen 40 Brände aus, begleitet von schweren Explosionen. Beobachtet wurden außerdem Brände auf dem Territorium einer Maschinenbaufabrik und des Gaswerkes. In derselben Nacht bombardierte unsere Luftwaffe Objekte der Kriegsindustrie in der tschechoslowakischen Stadt Bratislava. Auch hier loderten Brände auf, begleitet von schweren Detonationen.
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Südwestlich von Königsberg führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der ostpreußischen Gruppierung des Gegners. Zu erbitterten Kämpfen kam es im Raum Zithen. Die Deutschen hatten diese Stadt in einen mächtigen Stützpunkt ihrer Verteidigung ausgebaut. Sie errichteten Eisenbetonbunker, gruben Panzerabwehrgräben und konzentrierten auf den Anhöhen um die Stadt mehr als 80 Artillerie- und Minenwerferbatterien. Die sowjetischen Abteilungen unternahmen Ungehungsmanöver von Norden her und schnitten alle von Westen zur Stadt führenden Straßen ab.
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Andere Abteilungen drangen von Südosten in Zinthen ein. Es kam zu erbitterten Straßenkämpfen. Die Deutschen unternahmen zahllose Gegenangriffe, mussten sich unter den Schlägen unserer Einheiten aber immer wieder zurückziehen. Heute haben unsere Truppen die feindliche Garnison zerschlagen und die Stadt von den Deutschen gesäubert. In den Kämpfen um Zinthen wurden bis zu 4.000 Soldaten und Offiziere des Gegners vernichtet. 520 Deutsche wurden gefangen genommen.
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Südlich von Danzig setzten unsere Verbände die Offensive fort. Waldmassive, eine Vielzahl an Seen und Flüsschen behindern die Beweglichkeit der sowjetischen Abteilungen. Die Deutschen nutzen das zur Verteidigung gut geeignete Gelände und haben die Ortschaften stark befestigt. An den Straßenkreuzungen haben sie Widerstandsnester mit Bunkern errichtet. Unsere Abteilungen brachen den Widerstand des Gegners und nahmen den Eisenbahnknotenpunkt Long im Sturm ein. Der Gegner ließ 400 Leichen seiner Soldaten und Offiziere zurück.
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In der Provinz Brandenburg sind unsere Truppen unter Kämpfen weiter vorangekommen und südlich von Guben in breiter Front an die Neiße vorgestoßen. Das drei Kilometer südlich von Guben gelegene Dorf Schenkendorf wurde eingenommen. Unterabteilungen der Einheit X haben ein Bataillon des Gegners an den Fluss zurückgedrängt. Der größte Teil der Hitleristen wurde vernichtet, der Rest gefangen genommen. Es wurde viel Beute gemacht. <td></tr></table>
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Donnerstag, 22. Februar 1945
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Seit Kriegsbeginn veröffentlichen die Zeitungen keinen Wetterbericht, der als militärische Geheimsache gilt. Vor allem sollen damit die feindlichen Luftstreitkräfte keine Anhaltspunkte bekommen. Den geheim gehaltenen Aufzeichnungen der Meteorologen ist zu entnehmen, dass der Februar 1945 sehr kalt und schneereich war. Der Großteil Wiens ist auch am eiskalten 22. Februar ohne Gas und Strom. In vielen Haushalten gibt es als einzige Heiz- und Kochmöglichkeit kleine eiserne Öfen, "Hausfreund" genannt. Als Brennmaterial dient meist Holz aus den Wäldern um Wien, die dabei schwer geschädigt werden.
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Der Großteil Wiens ist auch am eiskalten 22. Februar ohne Gas und Strom. In vielen Haushalten gibt es als einzige Heiz- und Kochmöglichkeit kleine eiserne Öfen, "Hausfreund" genannt. Als Brennmaterial dient meist Holz aus den Wäldern um Wien, die dabei schwer geschädigt werden.
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Seit Kriegsbeginn veröffentlichen die Zeitungen keinen Wetterbericht, der als militärische Geheimsache gilt. Vor allem sollen damit die feindlichen Luftstreitkräfte keine Anhaltspunkte bekommen. Den geheim gehaltenen Aufzeichnungen der Meteorologen ist zu entnehmen, dass der Februar 1945 sehr kalt und schneereich war.
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Der Stürmer: Demokratie! Es ist ein leer' Gehäuse.
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|23.02.1945]]''' <br> [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center>  ||'''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Ungarn 1945|Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Vereinigtes Königreich von Großbritannien / Großdeutsches Reich
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Luftangriff auf Pforzheim. Durch die Bomben und den anschließenden Feuersturm werden 17.600 Menschen getötet, knapp ein Drittel der Bevölkerung. 98 Prozent des Stadtgebietes Pforzheim werden durch den Luftangriff dem Boden gleich gemacht.
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Die Rotarmisten in den Brückenköpfen empfinden den heutigen Tag wohl kaum als einen Feiertag. Die 1. Weißrussische Front befindet sich keine 80 Kilometer vom Zentrum Berlins entfernt, doch muss dessen Einnahme auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Shukow steht vor einer komplizierten Aufgabe: Es gilt, einerseits die Brückenköpfe unbedingt zu halten und anderseits den Angriffsschwerpunkt nach Pommern zu verlegen. Aber auch in anderen Abschnitten steht die Aufgabe, den deutschen Widerstand endgültig zu brechen. Besonders um die Stadt Posen ist von beiden Seiten mehrere Wochen hart und verlustreich gekämpft worden. Erst heute wird es den sowjetischen Verbänden gelingen, Posen nach schweren Straßengefechten vollständig einzunehmen. Damit können die Einschließungskräfte in Richtung Frankfurt verlegt werden. Der aktuellen Lageentwicklung geschuldet, klingt auch die Wortwahl Stalins im „Befehl zum 27. Jahrestag der Roten Armee am 23. Februar 1945“ äußerst vorsichtig: „Der endgültige Sieg über Deutschland rückt näher. Aber der Sieg kommt nie von allein – er wird nur durch harte Schlachten und ständige Mühen errungen. Der dem Untergang geweihte Feind wirft seine letzten Kräfte in die Schlacht, leistet verzweifelten Widerstand … Deshalb müssen wir beachten: je näher unser Sieg rückt, desto größer muss unsere Wachsamkeit und desto stärker müssen unsere Schläge gegen den Feind sein.“
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Mit besonderem Interesse verfolgt die sowj. Führung die Lageentwicklung im Westen und die politischen Äußerungen der Alliierten über die Fortführung der Kämpfe zur Beendigung des Krieges. Die Westalliierten haben in der Zwischenzeit die deutsche Ardennenoffensive nicht nur gestoppt, sondern dringen auf das Reichsgebiet vor. Das Alliierte Oberkommando räumt nun der schnellen Vernichtung deutscher Verbände westlich des Rheins größte Priorität ein. Dies ist eine Voraussetzung, um den Fluss in breiter Front zu überschreiten und weiter in Richtung Berlin vordringen zu können. Die Westalliierten haben ihr Ziel, die Reichshauptstadt vor dem Eintreffen der Roten Armee einzunehmen, noch nicht aufgegeben. Berlin gehört aber zu den wichtigsten erklärten politischen und militärischen Zielen der Sowjetunion. Als Churchill sich von Stalin nach Abschluss der Konferenz von Jalta verabschiedet hat, sagte er: „Auf Wiedersehen Mister Stalin in Berlin“. Daraufhin antwortete Stalin: „Seien sie herzlich willkommen“. Dieser nie offiziell ausgesprochene „Wettlauf um Berlin“ bestimmt in einem hohen Maß das politische und militärische Handeln der Sowjetunion. Dieses Ziel, vor den Alliierten in Berlin zu sein, beeinflusst in einem hohen Maße die Kampfführung der 1. Weißrussischen Front in den Monaten Februar und März sowie die Vorbereitung und Durchführung der „abschließenden Operation zur Beendigung des Krieges“ – der Berliner Operation.
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Deutsches Reich
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Die zur Festung erklärte Stadt Posen in Westpreußen wird von sowjetischen Einheiten erobert.
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Die zur „Festung“ erklärte Stadt Posen kapituliert. Rund 5000 deutsche und 6000 sowjetische Soldaten sind in den vierwöchigen Gefechten ums Leben gekommen. Drei Viertel der Altstadt liegen in Trümmern. Nennenswert verzögern konnte die Verteidigung der Stadt den sowjetischen Vormarsch aber nicht.
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Wehrmachtsbericht - Mit besonderem Nachdruck setzte der Feind seine Angriffe im Abschnitt zwischen Konitz und der Weichsel bei Mewe fort. In die Südfront von Breslau konnte der Gegner geringfügig eindringen. Feindliche Terrorflieger warfen Bomben auf zahlreiche Orte in West- und Nordwestdeutschland sowie Südbayern, Tirol und Vorarlberg.
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Einheiten der US-amerikanischen 9. Armee unternehmen einen Vorstoß gegen die Stellungen deutscher Truppen an der Rur im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Außerdem treten sie an der Ruhr zum Großangriff an und nehmen Mönchengladbach, Neuss und Venlo.
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Die britisch-kanadische 21. Heeresgruppe unter dem Oberbefehl von Feldmarschall Bernard Law Montgomery tritt zu einer Großoffensive an, um die deutschen Verteidigungsstellungen bis zum rechten Rheinufer zurückzudrängen.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 23. Februar 1945: Die Truppen der 1. Weißrussischen Front haben die Zerschlagung der eingekreisten Gruppierung des Gegners abgeschlossen und die Stadt und Festung Poznan eingenommen. Ende Januar hatten unsere Verbände durch eine schnelle Offensive in Poznan starke deutsche Kräfte gebunden. Die sowjetischen Abteilungen hatten mächtige Befestigungen an den Zufahrtsstraßen der Stadt überwunden und waren zum Stadtzentrum durchgebrochen. Die Hitleristen hatten sich in den alten massiven Gebäuden verschanzt. Um jedes Haus wurde erbittert gekämpft. Zugleich blockierten unsere Truppen die Poznan von Norden und Osten deckenden Forts und vernichteten deren Garnisonen. Nach erfolgreichen Handlungen der sowjetischen Verbände wurden Poznan und seine Vorstädte am Morgen des 17. Februar von den Deutschen gesäubert. Reste der eingekreisten Garnison des Gegners verschanzten sich in der Zitadelle, einer alten, mit modernen Waffen ausgerüsteten Festung. Die Zitadelle befindet sich auf einer Anhöhe und ist von einem hohen Erdwall umgeben. Hinter dem Wall verläuft ein acht Meter breiter und fünf Meter tiefer Panzerabwehrgraben. Hinter dem Graben hatte der Gegner eine Vielzahl an Eisenbetonbunkern errichtet, die untereinander durch unterirdische Gängen verbunden sind. Hinter den Bunkern erhebt sich die Festungsmauer. Die Zitadelle wurde von Infanterie- und Artillerieeinheiten des Gegners, von SS-Leuten sowie Junkern und Unteroffiziers-Schülern verteidigt. Die deutsche Garnison besaß viel Munition und einen Vorrat an Proviant für vier Monate. Allen deutschen Soldaten wurde der Befehl Hitlers verlesen, Poznan mit allen Mitteln zu halten. Unsere Verbände säuberten durch einen schnellen Angriff den Wall von den Hitleristen, überwanden den Graben und begannen den Sturm der Zitadelle. Mächtige Geschütze übergossen die Festungsmauern mit Feuer. Sowjetische Infanteristen führten Sprengstoff an die Festungsmauern heran und sprengten sie. Durch die dadurch entstandenen Durchbrüche rückten die Sturmabteilungen vor. Viele Infanteristen erklommen die Festungsmauer mit Hilfe von Strickleitern und Seilen. Nach einem hartnäckigen Kampf besetzten die sowjetischen Abteilungen das Festungsgefängnis und die Funkstation. Die deutschen Verbände hielten dem Schlag unserer Truppen nicht stand und begannen, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Heute in der zweiten Tageshälfte haben die heldenmütigen sowjetischen Kämpfer die Zitadelle vollends eingenommen. Sie war der wichtigste Verteidigungsknotenpunkt der Deutschen in Poznan. Mit großer Begeisterung nahm das ganze Sowjetland den Befehl von Oberkommandeur und Marschall Genosse Stalin zum 27. Jahrestag der Roten Armee auf. In vielen Städten und Dörfern der Sowjetunion, in Fabriken und Organisationen sowie Kolchosen fanden viel besuchte Versammlungen und Kundgebungen statt. Das sowjetische Volk begrüßt seinen geliebten Führer und Heerführer, den Organisator und Initiator der historischen Siege über den Feind. Das sowjetische Volk rühmt die siegreiche Rote Armee, die in großen Kämpfen gegen die deutschen Okkupanten die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat verteidigt hat. In äußerst gehobener Stimmung verlief die Diskussion des Befehls von Genosse Stalin im Moskauer nach Kirow benannten Dynamo-Werk. Der Meister der Gießerei Genosse Kurin sagte in seiner Rede: „Der große Stalin betonte die gewachsene Stärke und Macht der heldenhaften Roten Armee. Die Hitleristen prahlten damit, die deutsche Erde hätte mehr als hundert Jahre keinen einzigen feindlichen Soldaten mehr gesehen. Die frechen und anmaßenden Hitleristen wollten glauben machen, die deutsche Armee werde stets nur auf fremdem Territorium kämpfen. Die Rote Armee hat den Hitleristen einen Strich durch die Rechnung gemacht.  Die Rote Armee hat die Deutschen von der sowjetischen Erde vertrieben und den Völkern Europas geholfen, das deutsche Joch abzuschütteln. Die siegreiche Rote Armee ist sich der ungeteilten Unterstützung des gesamten sowjetischen Volkes sicher. In diesen Tagen der entscheidenden Kämpfe gegen die deutsch-faschistischen Eroberer werden die Werktätigen im Hinterland ihre Hilfe für die Rote Armee noch verstärken. Wir scheuen keine Mühe zum Erreichen des vollen und endgültigen Siegs über die deutschen Okkupanten.“ <td></tr></table>
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"Düsseldorfer Nachrichten": Der Kriegshilfsdienst des BDM hat jetzt in den Einsatzscharen eine neue Form gefunden, die sich bemüht, den vielfältigen und fast immer unvorhergesehenen Anforderungen an hilfsbereite Hände möglichst weitgehend nachzukommen. Sie stehen für Verpflegungsaufgaben bereit, werden in Nähstuben eingesetzt, als Nachrichtenscharen in den Befehlsbunkern der Gauleiter und Kreisleiter oder als Gesundheitsscharen in Revierstuben, Lazaretten und Verbandplätzen.
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Die Studierenden der Universität werden zu Aufräumungsarbeiten herangezogen.
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Werdende und stillende Mütter erhalten ein Kilogramm Äpfel.
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Wassersparmaßnahmen werden verordnet: Baden ist verboten, ebenso der Gebrauch von Wasser für gewerbliche Zwecke außer im Lebensmittelhandel.
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Die Wiener Raucher erhalten aus Anlass des letzten Bombenangriffes eine Sonderzuteilung von zehn Zigaretten.
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KRIEG IM PAZIFIK
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Die Besetzung von Manila ist abgeschlossen.
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Die Zeitungen berichten über japanische Kamikaze-Flieger, die sich mit ihren Flugzeugen voller Sprengstoff auf feindliche Schiffe stürzen.
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Deutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Der US-amerikanische Kriegsminister Henry Lewis Stimson teilt in der Hauptstadt Washington mit, dass seit der Landung anglo-amerikanischer Truppen in Nordafrika im November 1942 rund 1,1 Millionen deutsche Soldaten in Gefangenschaft geraten seien.
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Deutsches Reich / JAPAN / TÜRKEI
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Die Türkei erklärt Japan und dem Deutschen Reich den Krieg und hat damit die Möglichkeit, als Gründungsmitglied der UNO beizutreten.
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Französische Republik
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Die französische Provisorische Regierung verfügt die Einrichtung von Betriebsräten in allen größeren Fabriken des Landes; sie sollen sich vor allem um soziale Belange der Arbeiterschaft kümmern.
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Brief des Rotarmisten Iwan Adrianowitsch S. Zurzeit stecke ich in den Kämpfen auf dem Territorium Deutschlands (Oberschlesien). Schon mehrere Dutzende Kilometer habe ich auf dieser verfluchten Erde zurückgelegt. Kommt man in ein Dorf, ist es überall menschenleer. Kommt man ins Haus, liegt der ganze Hausrat da. Aber viele Deutsche schaffen es nicht, vor uns wegzurennen. Sie schaffen es nicht!
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center>  ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br>
 
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{| class="wikitable" |  cellpadding="5" cellspacing="0" border="2"
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|24.02.1945]]''' <br> [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br>
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|24.02.1945]]''' </center>
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Deutsches Reich
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Sowjetische Truppen durchbrechen in Hinterpommern die deutschen Linien und stoßen weiter nach Westen in Richtung Oder vor. Einheiten der 1. Ukrainischen Front der sowjetischen Roten Armee unter dem Befehl von Marschall Iwan S. Konew erobern die oberschlesischen Industriestädte Oppeln und Gleiwitz. Neiße und Leobschütz gehen an die Sowjets verloren. In Breslau beginnt ein Kampf um jede Straße und jedes Haus.
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Zum 25. Jahrestag der offiziellen NSDAP-Gründung lässt Hitler eine Proklamation veröffentlichen, in der es heißt: „Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Deutschland von 1920 und dem von 1945. Damals eine völlig gelähmte Nation, heute ein sich mit äußerstem Fanatismus wehrendes Volk.“
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Wehrmachtsbericht - Im Süden der Ostfront blieb die Kampftätigkeit gestern gering. An der Lausitzer Neiße scheiterten die Versuche der Sowjets, auf dem Westufer des Flusses Brückenköpfe zu bilden. Torpedoflugzeuge versenkten im Nordmeer ein einzeln fahrendes vollbeladenes Handelsschiff mit 7000 BRT. Im Westen wurde der Feind nach geringfügigem Bodengewinn zum Stehen gebracht.
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"New York Times": Eisenhower eröffnet breite Roer-Offensive, die 1. und 9. Armee streben zum Rhein: Seit die 1. amerikanische Armee am Fluß Roer steht, scheint der Kampf um die Kölner Ebene begonnen zu haben. Nachdem Truppen der 1. Armee heute die Roer überschritten haben, konnten sie bis zur Dämmerung bereits ein bis zwei Meilen Landgewinn östlich des Flusses verbuchen. Es war eine Art zweiter D-Day.
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In der Tagesmeldung der Heeresgruppe Weichsel an das OKH steht heute über die 9. Armee nur kurz: „An gesamter Armeefront keine wesentliche Kampftätigkeit. Örtliche Säuberungskämpfe im Westteil Sophienthal noch im Gange.“ Die (dtsch.) Infanteriedivision hat in den Kämpfen um diesen Ort im Zeitraum vom 20. bis 23. Februar insgesamt 12 Panzer und 22 Pak-Geschütze vernichtet.
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Auf Befehl Himmlers wird im Bereich der Heeresgruppe eine Eingreifreserve aufgestellt. Die SS-Panzerjagdabteilung 560 wird im Raum Bad Saarow, das Marschregiment 2 (mot.) bei Bernau und das zweite Sicherungspolizeibataillon nahe Schönwalde formiert. Als möglichen Einsatzraum nennt der Befehl den Raum Frankfurt, Seelow und Wriezen. Für den letzten Einsatzraum sieht die Heeresgruppe für die gepanzerten Kettenfahrzeuge der SS-Panzerjagdabteilung 560 – die bereits am 28. Januar aufgestellt wurde – Eisenbahntransport vor. Dafür halten sich in Fürstenwalde zwei Züge bereit, um drei Stunden nach der Alarmierung eine zügige Verladung der Jagdpanzer „Hetzer“ und der Sturmgeschütze abzusichern. Bereits am 1. März wird die genannte Abteilung im Landmarsch nach Biegen und Niederjesar verlegt werden, um dort die Ausbildung des Personals fortzuführen und als bewegliche Einsatzreserve bereitzustehen. Mitte März wird der erste geschlossene Einsatz bei Lebus erfolgen. Wenige Tage später gehört die SS-Panzerjagdabteilung zum Rückgrat der Kampfgruppe „1001 Nacht“ und wird mit ihr am 27. März für den Angriff auf Genschmar bereitgestellt werden.
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Eine weitere interessante Meldung der Heeresgruppe Weichsel lenkt heute die Aufmerksamkeit auf den Einsatz von Angehörigen der Marine an der Oderfront. So heißt es: „Über das Ergebnis der Sprengbootaktion gegen die Brücken kann nichts mitgeteilt werden.“ Dabei handelt es sich offensichtlich um den ersten geplanten Einsatz von vier Gruppen der Kleinkampf-Flottille 217. Die Gruppen sind zur Brückenbekämpfung mit Kommando- und Ladungsbooten vom Typ „Linse“ (mit 300 kg Sprengstoff TNT) ausgestattet. In ein paar Tagen werden zwei Sprengbootgruppen der Division „Brandenburg“ und Kampfschwimmer der Kleinkampfgruppe „Ost“ die Marineeinheiten komplettieren. Sie zerstören die Übersetzstellen bei Vogelsang, Zellin und Lebus. Angesichts der erheblichen personellen und materiellen Verluste bei diesen Aktionen sowie des raschen Wiederherstellens der Übergänge durch sowjetische Pioniere sind das zweifelhafte, auf jeden Fall aber nicht lang anhaltende Erfolge.
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Das erste Bataillon des Panzergrenadierregiments 119, das mit dem dritten Bataillon des Panzergrenadierregiments 35 und der Panzeraufklärungsabteilung 125 die Panzergrenadierdivision „Kurmark“ verstärkte, kehrt zur 25. Panzergrenadierdivision zurück. Damit ist die Division wieder komplett.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 24. Februar 1945
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Südlich von Danzig zogen die Deutschen frische Kräfte hinzu und versuchten durch Gegenangriffe die Offensive der sowjetischen Truppen aufzuhalten. Unsere entlang dem Westufer der Weichsel agierenden Verbände schlugen die feindlichen Gegenangriffe ab und verdrängten die Deutschen im Vormarsch aus mehreren Ortschaften. Andere Abteilungen besetzten den Verkehrsknotenpunkt Messin. An einem anderen Abschnitt warf der Gegner Panzer in die Schlacht. Ihnen schlug das Feuer der sowjetischen Artillerie entgegen; die Deutschen verloren 17 Panzer und wurden zurückgeschlagen.
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In Grudziadz (Graudenz) setzten unsere Verbände die Kämpfe zur Liquidierung der eingekreisten Garnison des Gegners fort. Sowjetische Artillerie und Luftwaffe zerstörten durch massiertes Feuer und Bombenangriffe die Festung, Forts und Bunker. Die feindliche Garnison hat große Verluste und verliert unter den Schlägen der sowjetischen Einheiten eine Stellung nach der anderen. In der Nacht ist ein fast ein Bataillon starker Teil der deutschen Infanterie aus der eingekesselten Garnison ausgebrochen, hat die Weichsel überquert und versuchte, sich in den Wäldern zu verbergen. Die Hitleristen gerieten in eine Feuerfalle und wurden zum größten Teil vernichtet.
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In Breslau ziehen unsere Truppen den Ring um die Garnison des Gegners immer enger zusammen. Die von Süden her in die Stadt eingebrochenen sowjetischen Abteilungen rücken weiter vor, wobei sie die feindlichen Widerstandsnester auslöschen. Nach Artilleriebeschuss und einen anschließenden Angriff wurden die Deutschen aus den Kasernen verdrängt. Auch der Wasserturm, der in einen starken Verteidigungsknotenpunkt verwandelt worden war, wurde besetzt.
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Die sowjetischen Artilleristen vernichteten bei der Säuberung des Terrains für die Infanterie durch gezieltes Feuer die Maschinengewehre und Geschütze des Gegners in den Kellern und auf den Dachböden der Häuser. An einem anderen Abschnitt besetzten unsere Abteilungen einen Vorort und eine Eisenbahnstation. Es wurden viele Trophäen erbeutet. 22 Panzer und zwölf Schützenpanzerwagen des Gegners wurden vernichtet.
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Mit großem Enthusiasmus nahmen die sowjetischen Kämpfer, Sergeanten, Offiziere und Generäle den Befehl des Oberkommandierenden, Marschall der Sowjetunion, Genosse Stalin zum 27. Jahrestag der Roten Armee auf. An der Front, in den frontnahen und rückwärtigen Garnisonen vieler Abteilungen und Unterabteilungen fanden Massenkundgebungen und Versammlungen statt. Die Reden der Auftretenden sind durchdrungen von heißer Liebe und grenzenloser Treue zu Genosse Stalin und unserer mächtigen Heimat. Die sowjetischen Krieger sind unerschüttert in ihrer Entschlossenheit, zusammen mit den Armeen unserer Verbündeten die Sache der Zerschlagung der deutsch-faschistischen Armee zu Ende zu führen und den vollen und endgültigen Sieg zu erringen.
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An der 3. Weißrussischen Front trat der Rotarmist Iwanow in der Einheit X mit einer Rede vor seine Genossen. Er sagte: „Die Hitlerschen Tiere haben auf unserer Erde gewütet. Sie haben mein Dorf verwüstet und meine Familie verbrannt. Die Rote Armee hat die geheiligte sowjetische Erde von den deutsch-faschistischen Eroberern gesäubert und ist auf das Territorium Deutschlands vorgedrungen. Wir werden den Deutschen auf ewig die Lust nehmen, friedliche Völker auszurauben und sie zu verhöhnen.“
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Bei einer Kundgebung im Panzerabwehrregiment X trat Sergeant Nowopotinski auf. Er sagte: „In vierzig Tagen des offensiven Vorrückens hat die Rote Armee mehr als eine Million deutsche Soldaten und Offiziere außer Gefecht gesetzt und viele deutsche Städte erobert. Die Rote Armee hat diese glänzenden Siege deshalb errungen, weil sie von dem großen Feldherrn, unserem geliebten Genossen Stalin geleitet wird. In den kommenden Kämpfen wird die Rote Armee gemeinsam mit den Armeen unserer Verbündeten die deutsch-faschistische Armee zerschlagen und in Asche legen.“ <td></tr></table>
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Samstag, 24. Februar 1945  
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In München findet eine große Kundgebung der NSDAP statt. Im Mittelpunkt steht eine Rede Hitlers, die er jedoch nicht selbst hält, sondern verlesen lässt. Er schließt mit den Worten: "Vor 25 Jahren verkündete ich den Sieg der Bewegung! Heute prophezeie ich, wie immer durchdrungen vom Glauben an unser Volk, am Ende den Sieg des Deutschen Reiches!" - Der Deutsche Wehrmachtsbericht meldet täglich erfolgreiche Abwehrkämpfe und sogar siegreiche Angriffe. Gleichzeitig werden täglich neue umkämpfte Orte und Gebiete gemeldet. Wer auf der Landkarte nachschaut, erkennt, dass die Wehmacht an allen Fronten auf dem Rückzug ist.
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Der Deutsche Wehrmachtsbericht meldet täglich erfolgreiche Abwehrkämpfe und sogar siegreiche Angriffe. Gleichzeitig werden täglich neue umkämpfte Orte und Gebiete gemeldet. Wer auf der Landkarte nachschaut, erkennt, dass die Wehrmacht an allen Fronten auf dem Rückzug ist.
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Aus Anlass des 25. Jahrestages der Verkündung des Parteiprogramms der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) findet in München eine Feierstunde statt, bei der Staatssekretär Hermann Esser eine Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler verliest. Trotz der aussichtslosen militärischen Lage spricht Hitler von einer "geschichtliche(n) Wende", die noch in diesem Krieg eintreten und das Deutsche Reich zum Sieg führen werde. Er schließt mit den Worten: "Vor 25 Jahren verkündete ich den Sieg der Bewegung! Heute prophezeie ich, wie immer durchdrungen vom Glauben an unser Volk, am Ende den Sieg des Deutschen Reiches!" 
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Geheimbericht der Wehrmacht. Im Wartesaal des Spandauer Hauptbahnhofs wurde von zwei Arbeitern darüber gesprochen, dass es Zigaretten künftig nur noch für die berufstätige Bevölkerung und Soldaten geben sollte. Jedenfalls könne man eine solche Regelung nur begrüßen, vielleicht zwinge sie doch diesen oder jenen zur Arbeit, nachdem er bisher einen weiten Bogen um sie zu machen verstanden habe.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) (PHILIPPINEN)
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US-amerikanische Truppen schließen die Eroberung der philippinischen Hauptinsel Luzon erfolgreich ab.
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Italienische Sozialrepublik
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Die Funktionen der am 11. November 1943 eingesetzten Alliierten Kommission werden auf im wesentlichen beratende Funktion beschränkt; jedoch gilt Italien noch nicht als alliiertes, sondern nur als mit-kriegführendes Land, wird daher auch nicht in die Vereinten Nationen aufgenommen.
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Tagebuch Ernst Jünger. Vormittags Überfliegungen, während ich an der Abschrift meines brasilianischen Tagebuches arbeitete. Es wurden drei "Teppiche" gelegt. Ich sah aus dem Fenster wieder die schwarzen Rauchwolken über Misburg aufsteigen und hörte später, dass man ein Scheinwerk angesteckt hatte. Burgdorf wurde getroffen; Kirche und Pfarrhaus sind zerstört. Jetzt kommen die kleinen Orte an die Reihe, als letzte Residenzen der alten Zeit.
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|25.02.1945]]''' <br> [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br>
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Großdeutsches Reich
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Aus Furcht vor Seuchen werden 6.865 Opfer der amerikanischen und britischen Luftangriffe auf Dresden auf dem heutigen Altmarkt, weitere im Krematorium Tolkewitz verbrannt. Die meisten geborgenen Opfer können nicht mehr identifiziert werden.
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Gleichzeitig beginnen die Angriffe der 9. und der 3. US-Armee auf die beiden letzten größeren Flüsse, die noch zwischen ihnen und dem Ruhrgebiet liegen: der Ruhr und dem Rhein. Doch Befehlshaber Omar Bradley fürchtet, dass alle Brücken vor Eintreffen seiner Truppen gesprengt werden.
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Deutsches Reich
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Wehrmachtsbericht - In der großen Schlacht um Ostpreußen haben unsere seit sechs Wochen ununterbrochen in hartem Kampf stehenden Divisionen dem Ansturm von acht Sowjetarmeen standgehalten. Zwischen Roermond und an der Bahnlinie Geilenkirchen-Erkelenz konnten die Verbände der 9. amerikanischen Armee unsere Vorposten an einzelnen Stellen auf das Ostufer der Rur zurückdrücken.
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In einem dringenden und streng geheimen Fernschreiben teilt der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel, Reichsführer-SS Himmler, dem Oberkommando des Heeres die geplanten Aufgaben der 9. Armee mit. Die Hauptkampflinie ist beiderseits von Küstrin durch das XI.-SS-Panzerkorps und das CI. Armeekorps zu verteidigen. Die 9. Armee bildet durch die beiden Volksartilleriekorps 404 und 408 beiderseits von Seelow einen starken Artillerieriegel. Ein Pak-Riegel ist auf der Linie Müllrose – Ostrand Fürstenwalde – westlich Müncheberg – Buckow – Frankenfelde – westlich Bad Freienwalde zu errichten. Diese Planung beruht auf der Einsicht, dass die eigenen Kräfte zur Zerschlagung der feindlichen Brückenköpfe nicht mehr ausreichen und eine standhafte Verteidigung ein erwartetes Vordringen der 1. Weißrussischen Front zu verhindern hat.
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Die Tagesmeldung der 9. Armee informiert über starke Schanzarbeiten, besonders vor den eigenen Brückenköpfen östlich der Oder. Aus Oderberg trifft eine Sturmgeschützbatterie bei Neuenhagen (Oderinsel) ein.
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Heute meldet ein Generalstabsoffizier der Heeresgruppe starke Bedenken gegen die von Hitler befohlene beschleunigte Aufstellung von weiteren Infanteriedivisionen in den Wehrkreisen an. Er schlägt vielmehr vor: „Da bei der derzeitigen angespannten Personallage und der Ausgeschöpftheit aller Wehrkreise eine derartig aufgestellte Division einem Großkampf kaum gewachsen sein wird, wird die Aufstellung von Schattendivisionen vorgeschlagen ... Eine derartige Infanteriedivision wird einer abgekämpften Inf.-Div. zugeführt, in diese eingegliedert.“ Der Oberst geht davon aus, dass wenn die Felddivision zerschlagen ist, ja noch die Stäbe vorhanden sind, die dann den Kampf fortsetzen können. Hieraufhin wird Hitler befehlen, zwei Schattendivisionen und ein verstärktes Grenadierregiment der Heeresgruppe zuzuteilen. Die Grenadiere sollen der 712. Infanteriedivision unterstellt werden. Aber eine Eingliederung kann nicht vorgenommen werden, da die drei Fahnenjunkerregimenter in harten Kämpfen stehen. Schattendivisionen sind ein weiterer Versuch, die letzten mangelhaft ausgebildeten und ausgerüsteten Mobilmachungsreserven zur Kriegsverlängerung in den sinnlosen Untergang zu schicken. Längst stehen 16-jährige Flak-Kanoniere an der Oder im Kampf mit sowj. Panzern. Einer von ihnen – Günter Westphal – ist bereits am 11. Februar 1945 nahe Reitwein gefallen und auf dem Seelower Friedhof beigesetzt worden.
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Kein Land hat systematisch so junge und alte Soldaten an die Front geschickt, wie das nationalsozialistische Deutschland.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 25. Februar 1945
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In Ostpreußen hat der Gegner am frühen Morgen nordwestlich von Königsberg unsere Stellungen angegriffen. Auf einem kleinen Abschnitt warfen die Deutschen starke Kräfte an Infanterie und Panzern in die Schlacht. Die erbitterten Kämpfe dauerten den ganzen Tag an. Bei der Abwehr der feindlichen Angriffe vernichteten unsere Truppen bis zu 2.000 deutsche Soldaten und Offiziere. Südwestlich von Königsberg zogen unsere Truppen den Ring um die ostpreußische Gruppierung des Gegners enger. Die Deutschen leisten hartnäckigen Widerstand. Teile der Einheit X rückten vor und verdrängten den Gegner aus mehreren Ortschaften nordwestlich von Zinthen. Andere Abteilungen überwanden den starken Widerstand der Deutschen und nahmen die Eisenbahnstation Tiefensee ein.
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Südwestlich der Stadt Chojnice (Conitz) griffen unsere Truppen nach Artillerievorbereitung den Gegner an. Sie durchbrachen die Verteidigungslinie der Deutschen und rückten auf die Stadt Preuß.-Friedland vor. Die sowjetischen Abteilungen überquerten den Fluss und nahmen nach einem schnellen Vorstoß Preuß.-Friedland ein. Unsere Infanterie rückte mit Unterstützung von Panzern und Selbstfahrlafetten zehn Kilometer vor und verdrängte die Deutschen aus der Ortschaft und Eisenbahnstation Bischofswalde. Der Gegner zog sich unter den Schlägen unserer Verbände zurück und verlor allein an Gefallenen bis zu 3.000 Soldaten und Offiziere. 23 deutsche Panzer und 47 Geschütze wurden vernichtet, mehr als 200 Hitleristen wurden gefangen genommen.
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In Breslau setzten unsere Verbände die Kämpfe zur Liquidierung der eingekesselten Gruppierung des Gegners fort. Sowjetische Sturmabteilungen säuberten mit Unterstützung der Artillerie mehrere Häuserblocks im Südteil der Stadt von den Deutschen. Zu erbitterten Kämpfen kam es am Hindenburg-Platz, wo die Deutschen Flakgeschütze konzentriert hatten.
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In Ostpreußen haben unsere Truppen viele deutsche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Der gefangene Kommandeur der Kampfgruppe der 349. Deutschen Infanteriedivision Oberleutnant Andreas Zucher sagte aus: „Für Deutschland ist der Krieg unwiderruflich verloren. Ein Teil der deutschen Soldaten zieht jetzt Zivil an und versteckt sich in den Ortschaften. Hunderte, Tausende Deserteure irren an der Front umher. Ich hielt den weiteren Widerstand für Wahnsinn und traf die Entscheidung, mich zu ergeben.“
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Die gefangenen Soldaten des 117. Deutschen Wachbataillons Herbert Brendel und Kurt Scholz teilten mit: „Unser Bataillon hatte den Befehl erhalten, dem Druck der Russen standzuhalten, solange die Sperrabteilungen die auseinander gelaufenen Soldaten der 286. Wachdivision einsammelten. Wir wissen nicht, ob es gelungen ist, die vom Schlachtfeld weggelaufenen Soldaten aufzuhalten. Unser Bataillon wurde zerschlagen, und wir gerieten in Gefangenschaft.“
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Der gefangen genommene Soldat des 911. Deutschen Regiments Karl Weber erzählte: „Nach zwei Tagen hatte unsere Kompanie die Hälfte der Mannschaften verloren. Die Verwundeten mussten zurückgelassen werden. Der panische Rückzug der Truppen und die Flucht der Bevölkerung machten einen erschütternden Eindruck auf die Soldaten. In diesen Tagen begruben viele deutsche Soldaten die letzte Hoffnung auf einen Sieg Deutschlands. Ich warf die Waffen hin und versuchte zu fliehen, war aber bald schon in russischer Gefangenschaft.“ <td></tr></table>
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Sonntag, 25. Februar 1945
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Im Dianabad veranstaltet die HJ (Hitlerjugend) ein "Pimpfenschwimmfest", wo "Pimpfe" (das sind die Zehn- bis Vierzehnjährigen) und "Jungmädel" ihr Können unter Beweis stellen sollen. - Notdienstverpflichtung: Zur Behebung der Bombenschäden werden die Betriebe mit ihren Gefolgschaften aufgefordert, für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung zu stehen. - Die deutschen Zeitungen feiern die Zerschlagung eines sowjetischen Brückenkopfes an der Gran als Beginn der großen Gegenoffensive in Ungarn. In Wirklichkeit bereitet sich die Rote Armee in Ungarn auf ihre letzte große Offensive vor, den Angriff in Richtung Wien.
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Notdienstverpflichtung: Zur Behebung der Bombenschäden werden die Betriebe mit ihren Gefolgschaften aufgefordert, für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung zu stehen.
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KRIEG IM OSTEN EUROPAS
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Die Donaufront ist durch Angriff von Süden aufgerollt und Budapest eingeschlossen worden. Die Heeresgruppe Süd (General Wöhler) vermag sich zusammen mit den Resten der ungarischen Armee zu halten, indem sie sich an den Plattensee und an den Bakonywald anlehnt. Die aus Westen heran geführte 6. SS-Panzerarmee (Sepp Dietrich) vermag die Lage nicht zu ändern. Auch Gegenangriffe über Waag und Gran nördlich des Donauknies (ab 19. Februar 1945), durch die der im Januar gebildete Brückenkopf über den Gran eingedrückt wird, und Stöße aus dem Raum Stuhlweißenburg auf Dunaföldvar wie von Süden über die Drau haben nur vorübergehende Erfolge.
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Die deutschen Zeitungen feiern die Zerschlagung eines sowjetischen Brückenkopfes an der Gran als Beginn der großen Gegenoffensive in Ungarn. In Wirklichkeit bereitet sich die Rote Armee in Ungarn auf ihre letzte große Offensive vor, den Angriff in Richtung Wien.
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Brief des Soldaten Hans K. an seine Frau und Tochter: Man müßte diesen Herren, die uns ans Messer geliefert haben, ordentlich ins Gewissen reden. Das vermögt jedoch nur ihr in der Heimat. Die Ratten verlassen nämlich bereits das sinkende Schiff. Vorgestern fuhr Hauptmann K. in einen vierwöchigen Urlaub. Übermorgen soll ein Kompanieführer nach Nürnberg fahren, um Nachersatz für die ausgefallenen Leute zu holen.
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Großdeutsches Reich (Reichskommissariat für die besetzten norwegischen Gebiete) / Sowjetunion
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Die sowjetischen Truppen, die am 25. Oktober die Finnmark besetzten und die deutschen Truppen aus dem Norden Norwegens vertrieben, ziehen unter ihrem Kommandanten Wladimir Iwanowitsch Schtscherbakow aus Norwegen ab.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center>  ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br>
 
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{| class="wikitable" |  cellpadding="5" cellspacing="0" border="2"
! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|26.02.1945]]''' <br> [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br>
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|26.02.1945]]''' </center>
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center>  ||'''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Ungarn 1945|Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Deutsches Reich
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1112 Bomber der US-Luftwaffe werfen unter Geleitschutz von 700 Jagdflugzeugen bei einem Großangriff auf Berlin 2800 t Bomben ab; der deutschen Luftabwehr gelingt der Abschuss von 13 Bombern und zwei Jagdflugzeugen.
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Spitzel der Wehrmacht berichten: „Die Stimmung der Berliner zeigte sich zwar nicht so nervös wie noch vor etwa drei Wochen, war aber dennoch, trotz der zur Schau getragenen Ruhe, sehr gespannt. Jedoch ist nicht zu verkennen, dass die Sorge um einen guten Ausgang des Krieges steigt.“
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Sowjetische Truppen der 1. Weißrussischen Front formieren sich zum Großangriff auf das Stettiner Haff und die Stadt Kolberg an der pommerschen Ostseeküste; Teile der 2. Weißrussischen Front stoßen auf Köslin vor.
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Wehrmachtsbericht - Die Besatzungen von Breslau und Glogau verteidigten sich in erbitterten Straßenkämpfen, so dass dem Feind nennenswerte Erfolge versagt blieben. Zwischen Neu-Stettin und Konitz konnte der Gegner auf schmalem Raum unsere Sicherungslinien durchstoßen und nach Nordwesten Boden gewinnen.
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Heute übergibt der Kommandeur der 32. SS-Division „30. Januar“ seine Stellungnahme zum Bericht eines ihm unbekannten SS-Obersturmbannführers über den „Einsatz und Verhalten der Wehrmacht“ im Raum Müllrose vom 16. Februar 1945. Er bestätigt die verbreitete Desorganisation der Stäbe, ein mangelhaftes Abstimmen mit den Nachbarn und Probleme in der Führung von Volksturmein-heiten, Versprengten und Marschbataillonen. Er wehrt sich gegen den Vorwurf einer zunehmenden Demoralisierung bei den Soldaten. „Die in den ersten Tagen nach dem russischen Durchbruch feststellbare Panikstimmung und Apathie hat sich grundlegend verändert.“
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Die 9. Armee meldet die Abwehr eines sowj. Angriffes auf die Festung Frankfurt und die Zerstörung einer Brücke bei Reitwein durch sieben Granatwerfertreffer. Das CI. Armeekorps führt mit Teilen einen Angriff auf Karlsbiese. Die eingenommene Position muss allerdings nach kurzer Zeit aufgegeben werden.
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Marschall Shukow trifft die letzten Maßnahmen zur Durchführung der Pommernoperation. An der Oder tritt eine Pause ein, die für Teiloperationen mit begrenztem Ziel genutzt wird. In den Divisionen der sowj. 8. Gardearmee laufen die Vorbereitungen eines Angriffes zur Einnahme Rathstocks und Hathenows. Der Hintergrund für diese Handlung wird anhand der Lage deutlich. Der vordere Rand des sowj. Brückenkopfs im Abschnitt Herzershof, Bahnhof Reitwein, Dorf Reitwein und Reitweiner Höhe macht ein Knick. Hier besteht die akute Gefahr, dass bei einem entschlossenen Angriff von dtsch. Truppen die Korps der 8. Gardearmee an ihren Natstellen voneinander getrennt werden. Deshalb hat General Tschuikow bereits gestern Abend den Entschluss bestätigt, die Frontlinie entlang der Straße Manschnow – Lebus zu begradigen. Für diese Handlungen stellt er die 57. und 79. Gardeschützendivision sowie zwei gepanzerte Artillerieregimenter bereit. Unter Hinzuziehung aller Artillerieeinheiten, auch der zur Unterstützung zugeteilten 100. Haubitzenartilleriebrigade mit 203-mm-Selbstfahrlafetten und einer Abteilung der 25. Garde-granatwerferbrigade mit Raketenwerfer M-31, kann der Angriff mit einer Dichte von 131 Rohre Artillerie unterstützt werden. Bis Angriffsbeginn verbleiben den Truppen noch gut fünf Tage.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 26. Februar 1945
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In Ostpreußen griff der Gegner nordwestlich von Königsberg wiederholt an. Hatte er an einem Abschnitt keinen Erfolg, griff er an einem anderen an. Mit mächtigem Feuer und Gegenschlägen warfen die sowjetischen Abteilungen die Hitleristen zurück. Vor unseren Stellungen blieben viele feindliche Leichen, kaputtes Gerät und Waffen des Gegners zurück. Südwestlich von Königsberg überwanden unsere Verbände den hartnäckigen Widerstand der Deutschen und nahmen mehrere Ortschaften ein. Nordwestlich von Zinthen wurde eine Kompanie des 123. Deutschen Infanterieregiments mit ihrem Kommandeur gefangen genommen. An einem Tag wurden mehr als 2.000 Hitleristen, 33 Geschütze und 200 Maschinengewehre vernichtet.
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In Breslau führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der in der Stadt eingeschlossenen gegnerischen Gruppierung. Die Deutschen haben die Straßen mit Barrikaden und Gräben abgesperrt; viele Häuser haben sie in stark befestigte Verteidigungsknotenpunkte verwandelt. Die sowjetischen Sturmgruppen rücken beharrlich weiter vor und säubern ein Haus nach dem anderen von den Deutschen. Besonders erbitterte Kämpfe gab es um den Hindenburg-Platz. Unsere Infanteristen, Pioniere und Artilleristen griffen den Feind von drei Seiten an. Die Deutschen waren in eiserner Umklammerung. Nach harten Kämpfen wurde der Platz von unseren Truppen eingenommen. Andere Abteilungen besetzten das Straßenbahndepot. Im Laufe des Tages wurden mehr als tausend Soldaten und Offiziere des Gegners vernichtet. Es wurden sechs Panzer und andere Trophäen erbeutet. Mehr als 300 Deutsche wurden gefangen genommen.
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Wie bereits berichtet wurde, haben unsere Truppen bei der Liquidierung der in Schneidemühl eingeschlossenen Gruppierung des Gegners mehr als 5.000 feindliche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Außerdem haben die sowjetischen Abteilungen in den Wäldern nördlich von Schneidemühl zwei deutsche Gruppierungen liquidiert und viele Gefangene gemacht. Unter den Gefangenen sind der Kommandant der Stadt Schneidemühl Oberstleutnant Heinrich Remlinger und sein Stabschef Karl von Haase, der Leiter der Ingenieursabteilung der Garnison Schneidemühl Oberstleutnant Alfred Kurhaup und andere deutsche Offiziere.
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Der gefangene Oberstleutnant Heinrich Remlinger erzählte: „Am 27. Januar kam ich nach Deutsch-Krone in den Stab von Himmler, der die deutsche Armeegruppe „Weichsel“ befehligt. Himmler erklärte mir, dass ich zum Kommandant von Schneidemühl ernannt wurde, und fügte hinzu: „Sie kriegen uneingeschränkte Freiheit und müssen die Festung um jeden Preis halten.“ Bald darauf hatten die Russen die Stadt eingekreist. In wenigen Tagen haben wir an Gefallenen und Verwundeten mehr als 4.000 Soldaten und Offiziere verloren. In der Stadt herrschten Panik und Chaos.
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Viele Offiziere kamen zu dem Schluss, dass die Garnison vor der Vernichtung steht, und sprachen sich für eine Kapitulation aus. Ich ließ mich per Funk mit dem Stab verbinden und teilte mit, dass die Lage kritisch sei. Als Antwort kam ein von Himmler unterzeichnetes Radiogramm: „Ihre Lage ist uns bekannt. Haltet durch. Es ist Hilfe unterwegs.“ Ohne die Hilfe abzuwarten, entschloss ich mich, auf eigene Gefahr aus Schneidemühl nach Norden auszubrechen. Aber wir stießen auf die Russen, hatten äußerst schwere Verluste und wurden versprengt. Mich und den Stabsleiter nahm man gefangen.“
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Der gefangen genommene Oberstleutnant Alfred Kurhaup gab an: „Der Kessel von Schneidemühl wurde zum Grab für viele Tausende deutsche Soldaten. Nicht mal die kleinste Einheit konnte aus der Umklammerung ausbrechen. Die aus der Stadt ausgebrochenen Abteilungen wurden in den Wäldern von den Russen eingeholt und eine nach der anderen vernichtet. Auf den Wald- und Feldwegen sah ich Tausende von Leichen deutscher Soldaten, liegen gebliebene Panzer, Selbstfahrlafetten und kaputte Automobile. In der Gefangenschaft traf ich viele Offiziere der Garnison Schneidemühl, die zusammen mit zerstreuten Gruppen von Soldaten die Waffen niedergelegt und kapituliert hatten.“ <td></tr></table>
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Montag, 26. Februar 1945  
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In der Slowakei beginnt eine Großoffensive der Roten Armee mit der Stoßrichtung gegen Preßburg und Wien. - Im Zentralfriedhof finden wieder Beerdigungen statt, jedoch ohne Aufbahrung und Kondukt. Den Angehörigen steht es frei, die Trauerfeiern am offenen Grab abzuhalten. Über diese Neuerungen erfahren die Angehörigen aus der Zeitung. - Viele Straßen Wiens sind wegen der Trümmer- und Schuttberge nahezu unpassierbar. Starke Stürme hüllen die Stadt in Staubwolken, die das Atmen erschweren.
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Reichsführer SS Heinrich Himmler ordnet die Einrichtung von sog. Sonderstandgerichten an, die bei Auflösungserscheinungen in Teilen der Wehrmacht und der Zivilbevölkerung tätig werden sollen.
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Stimmungsbericht der Wehrmacht. Die Stimmung der Berliner zeigte sich zwar nicht so nervös wie noch vor etwa drei Wochen, war aber dennoch, trotz der zur Schau getragenen Ruhe, sehr gespannt. Jedoch ist nicht zu verkennen, dass die Sorge um einen guten Ausgang des Krieges steigt.
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Hitler vor dem Rest seiner Gauleiter: Wenn auch meine Hand zittert, und selbst wenn mein Kopf zittern sollte - mein Herz wird niemals zittern!
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Im Wiener Zentralfriedhof finden wieder Beerdigungen statt, jedoch ohne Aufbahrung und Kondukt. Den Angehörigen steht es frei, die Trauerfeiern am offenen Grab abzuhalten. Über diese Neuerungen erfahren die Angehörigen aus der Zeitung. - Viele Straßen Wiens sind wegen der Trümmer- und Schuttberge nahezu unpassierbar. Starke Stürme hüllen die Stadt in Staubwolken, die das Atmen erschweren.
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KRIEG IM OSTEN EUROPAS
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In der Slowakei beginnt eine Großoffensive der Roten Armee mit der Stoßrichtung gegen Preßburg und Wien.
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ÄGYPTEN / Deutsches Reich / SYRIEN
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Ägypten erklärt dem Deutschen Reich den Krieg. Bei der Verlesung der Kriegserklärung erschießt ein ägyptischer Nationalist den Ministerpräsidenten Ahmad Mahir Pascha. Am selben Tag verkündet auch Syrien den Kriegszustand mit dem Deutschen Reich.
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Tagebuch Thomas Mann. Der deutsche Widerstand vor Köln scheint zu versagen. Gefangene bataillonsweise. Der Rhein unhaltbar. Aber ich glaube wohl, dass es nie eine Kapitulation und noch lange kein Ende der Kämpfe geben wird. Berlin aufs neue von 2000 Flugzeugen eine Stunde lang ungestört bombardiert. Danach von der R.A.F.
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Martin Bormann an seine Frau. Jetzt habe ich gerade gehört, dass drei weitere Formationen feindlicher Bomber sich Berlin nähern. Hier und da können wir in der Ferne dröhnende Explosionen hören. Ich frage mich, wie Berlin aussehen wird, wenn ich es das nächste Mal sehe.  
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center>  ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich der Niederlande 1945|Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]]''' <br>
 
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! style="width:20%" | !! style="width:80%"| <center>  '''[[Chronik 1945.02|27.02.1945]]''' <br> [[Datei:Frankreich.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Französische Republik 1945|Französische Republik]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.01|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]]''' <br>
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Polen 1939-1945.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:Polen.png|70px]] [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] </center>  ||'''[[Großdeutsches Reich 1945.02|Großdeutsches Reich]] / [[Generalgouvernement 1945|Generalgouvernement]] / [[Republik Polen 1945|Republik Polen]] / [[Ungarn 1945|Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Deutsches Reich
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Die Briten erreichen den Rhein nördlich Kalkar.
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458 Bomber der britischen Royal Air Force greifen Mainz an.
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20 Minuten dauert der Luftangriff der Royal Air Force auf Mainz. Die Innenstadt wird in ein Inferno aus Flammen und Rauch verwandelte. Als die Attacke vorüber ist, besteht das historische Mainz nicht mehr: 80 Prozent sind zerstört. Der Angriff kostet mehr als 1200 Menschen das Leben.
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Die 9. Armee meldet heute die Feststellung der Verstärkung der sowj. Truppen in den Brückenköpfen Wuhden und Lebus. Sie haben durch die Einnahme von markanten Höhen als Beobachtungspunkte für weitere Angriffe günstige Positionen eingenommen. Dafür steht u. a. der von T-34 unterstützte sowj. Angriff in den frühen Vormittagstunden auf den „Zuckerhut“ und die Höhe 48,4., von der man eine „Sicht auf 8 Kilometer“ hat. Die den gesamten Tag dauernden Kämpfe um diese Höhen führen beide Seiten mit der für die Ostfront üblichen Härte. Die Volkssturmmänner erwehren sich die gesamte Zeit. Sie ergeben sich nicht – offensichtlich aus der Befürchtung, bei Gefangennahme nicht als reguläre Soldaten anerkannt zu werden und damit nicht nach den Regeln des Völkerrechtes behandelt zu werden. Auch eine Kompanie des Fahnenjunkerregiments Wiener-Neustadt steht etwa 1,5 Kilometer ostwärts Wüste Kunersdorf in wechselvollen Gefechten. Am Abend existiert die Kompanie nicht mehr. Besorgt wird die Heeresgruppe darüber informiert, dass keine Infanteriereserven zur Abriegelung von größeren Einbrüchen verfügbar sind.
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Regimentsstarke sowjetische Angriffe führen gegen Mittag zur Einschließung des Stützpunktes Wuhden. Sofort werden Einheiten zu einem Gegenstoß zusammengefasst.
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Weiter nördlich hat ein Vorstoß von Teilen der Infanteriedivision „Berlin“ bei Rehfeld, nach Abwehr eines sowj. Angriffs auf Sophienthal, keinen Erfolg.
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15 der 49 Eisenbahnzüge, auf die die 10. SS-Panzerdivision zur 9. Armee verlegt werden soll, haben die 3. Panzerarmee in Pommern verlassen. Diese Division wird nie im Raum der 9. Armee eintreffen.
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|  <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br><br> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> ||  '''[[Großdeutsches Reich 1945.01|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]]''' <br>
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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest: <br>
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<tr><td colspan="1">SowInformBüro berichtet
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Die Lage an den Fronten am 27. Februar 1945
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Die Truppen der 2. Weißrussischen Front haben durch schnelle Schläge den Widerstand des Gegners westlich von Chojnice (Conitz) gebrochen. Das waldige Gelände mit seinen vielen Flüssen und Seen behinderte die Handlungsfreiheit unserer angreifenden Verbände aufs Äußerste. Um die Stadt Schlochau kam es zu erbitterten Kämpfen. Von Osten wird die Stadt von Seen gedeckt. Auf den nördlichen und südlichen Zufahrtswegen hatten die Deutschen Langzeitbefestigungen errichtet. Unsere Abteilungen umgingen den See und brachen in die Stadt ein. In hartnäckigen Kämpfen wurde die feindliche Garnison zerschlagen. Schlochau, ein wichtiger Eisenbahn- und Fernstraßenknotenpunkt, wurde eingenommen. Die sowjetischen Infanteristen und Panzerbesatzungen verdrängten die Deutschen aus den Städten Hammerstein und Stegers, wobei sie mehr als 2.000 Soldaten und Offiziere, 22 Panzer, 46 Geschütze und sieben Schützenpanzerwagen des Gegners vernichteten.
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Der erfolgreiche Angriff wurde ausgebaut; unsere Verbände rückten weiter vor und nahmen die Stadt Bublitz ein, wo sich drei Eisenbahnlinien und mehrere Landstraßen kreuzen. Bublitz befindet sich 45 bis 50 Kilometer von der Küste der Ostsee entfernt. Der Gegner weicht unter den Schlägen unserer Truppen zurück und hat große Verluste an Mann und Gerät.
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In Breslau führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der in der Stadt eingekesselten Gruppierung des Gegners. Die Deutschen unternahmen mehrere Versuche, die gestern verlorenen Positionen zurückzuerobern. Alle feindlichen Gegenangriffe wurden abgewehrt, wobei der Gegner große Verluste erlitt. Unsere Sturmabteilungen rückten weiter vor und säuberten zwölf Häuserblocks und die Gegend am Stadion von den Hitleristen.
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Östlich von Frankfurt/Oder wurde der deutsche Major Beun gefangen genommen. Der Gefangene erzählte: „Viele Experten haben versichert, dass ein Eindringen der Russen nach Deutschland unmöglich sei. Sogar nach der schrecklichen Katastrophe von Stalingrad oder schließlich dem Zusammenbruch der mittleren Front im Sommer 1944 haben wir noch weiter geglaubt, dass die Befestigungen an der Weichsel und an der Grenze Deutschlands uneinnehmbar sind. Aber uns erwartete eine bittere Enttäuschung. Die Russen haben unsere Verteidigung an der Weichsel sowie an der Grenze Deutschlands durchbrochen. Die Schläge der sowjetischen Truppen haben die Soldaten demoralisiert. Viele von ihnen sagen jetzt: „Wir werden uns nie halten, die russische Infanterie und die Panzer werden uns hinwegfegen.““ <td></tr></table>
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Dienstag, 27. Februar 1945  
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In Ungarn besetzt die Rote Armee systematisch Dorf um Dorf und nähert sich der österreichischen (damals deutschen) Grenze. - Die Hörer und Hörerinnen der Universität werden zum Einsatz an der beschädigten Universität gerufen. "Wichtig: Hämmer, Zangen, Kartonmesser mitbringen!". - "Normal" verkehren nur mehr zehn Straßenbahnlinien in Wien. 36 Linien sind gänzlich eingestellt, der Rest umgeleitet. - Die extreme Kälte ist vorbei, die Temperatur steigt über Nacht auf plus 10 Grad.
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KRIEG IM OSTEN EUROPAS
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In Ungarn besetzt die Rote Armee systematisch Dorf um Dorf und nähert sich der deutschen Grenze.
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RUMÄNIEN
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Der stellvertretende sowjetische Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wyschinski zwingt den rumänischen König Michail I., dem Führer der Splittergruppe „Ackermannsfront“ Petru Groza als Nachfolger des von den Kommunisten angegriffenen Generals Radescu die Regierung zu übertragen, der somit eine von der kommunistischen Partei des Landes dominierte Regierung bildet.
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Republik Polen
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Die polnische Exilregierung in London ernennt den Befehlshaber der polnischen Mittelmeerstreitkräfte, General Wladislaw Anders, zum Oberkommandierenden aller polnischen Truppenverbände, die an der Seite der Westalliierten kämpfen. Er tritt die Nachfolge von General Tadeusz Bór-Komorowski an, der in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten ist.
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Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
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In einer Rede vor dem Unterhaus in London gibt der britische Premierminister Winston Churchill die Zustimmung der britischen Regierung zu den Beschlüssen der Konferenz von Jalta bekannt.
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Deutsches Reich / JAPAN / LIBANON
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Der vorderasiatische Staat Libanon erklärt Japan und dem Deutschen Reich den Krieg.
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| <center> '''Weblinks''' </center> || 
 
* [https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1945 Deutsches Historisches Museum Chronik 1945] <br>
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_Portugal#1901_bis_2000 Zeittafel Portugal] <br>
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Deutschlands Die geschichtliche Entwicklung Deutschlands bei Wikipedia]
 
* [https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/chronik-1945.html Lemo-Jahreschroniken gibt es von 1815 bis heute]
 
* [http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/ Deutschland-Chronik der Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Deutschlands Die geschichtliche Entwicklung Deutschlands bei Wikipedia]
 
* [http://www.dhm.de/lemo/home.html Die deutsche Geschichte von 1847 bis heute vom Deutschen Historischen Museum]
 
* [http://astronautix.com/1/1945chronology.html Astronautix 1945]
 
* [http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1945.html Lemo 1945]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Grossdeutsches_Reich_Staatliche_Administration_1944.png Staatliche Administration des Großdeutschen Reiches]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Nordwind Unternehmen Nordwind 31.12.1944-25.01.1945]
 
* [http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131163/8-mai-1945 bpb Chronik]
 
* [https://en.wikisource.org/wiki/Atlas_of_the_World_Battle_Fronts_in_Semimonthly_Phases_to_August_15_1945 Frontverlauf 1943-1945]
 
* [https://www.timeanddate.de/datum/zeitspanne Zeitspannen-Rechner]
 
* [http://de.calcuworld.com/kalender-rechner/zeit-rechner/ Zeit-Rechner]
 
* [http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/ Deutschland-Chronik der Bundeszentrale für politische Bildung in Berlin]
 
* [https://europa.eu/european-union/about-eu/history/1946-1959/1946_de Die Europäische Union]
 
* [https://en.wikipedia.org/wiki/End_of_the_British_Mandate_for_Palestine Ende des britischen Mandats in Palästina]
 
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| <center> '''Fußnote''' <br> [[Bild: Hakenkreuz.jpg]] </center> || '''''Hinweis zur Verwendbarkeit der Abbildung der Hakenkreuzfahne''''':<br> Auf dieser Seite findet man ein Symbol, das von nationalsozialistischen oder anderen in der Bundesrepublik Deutschland wegen Verfassungswidrigkeit verbotenen Organisationen verwendet wurde oder diesen ähnelt. Die Verwendung dieser Symbole in der Öffentlichkeit ist in der Bundesrepublik Deutschland verboten (§ 86a StGB). Ebenfalls strafbar ist die Verbreitung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen (§ 86 StGB). Die Strafbarkeit ist ausgeschlossen, wenn die Verwendung oder Verbreitung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient (§ 86 Abs. 3 StGB). In anderen Ländern können ähnliche Regelungen bestehen.“
 
Für Österreich gilt der § 3 des Verbotsgesetzes. In anderen Ländern können ähnliche Regelungen bestehen. Die Rechtslage in der Schweiz, in Südtirol, Luxemburg, Liechtenstein, den deutschsprachigen Gemeinschaften Belgiens und anderen deutschsprachigen Gebieten kann davon abweichen. <br>
 
 
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Version vom 28. April 2024, 14:33 Uhr

Pixabay-Globus.jpg

Weltchronik der dritten Dekade des Februar 1945


Ereignisse vom 01.-10. des Monats    Ereignisse vom 11.-20. des Monats     Ereignisse vom 21.-Ende des Monats


DIESE SEITE IST EINE BAUSTELLE

Map Deutschland 1945-02-15.jpg


Deutschland am 15. Februar 1945; nur in den weißen Gebieten stehen noch keine feindlichen Truppen.
Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland seit Anfang des Monats verloren.
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... 1935 / 1936 / 1937 / 1938 / 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1944 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1945 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
21.02.1945
Großdeutsches Reich.png
siehe Fußnote
Polen 1939-1945.png Ungarn 1919-1946.png

Polen.png UdSSR 1923-1955.png
Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Sowjetunion / Großdeutsches Reich / Republik Polen • Eine Veränderung der allgemeinen Lage an der Ostfront ist nicht zu verzeichnen. Bemerkenswert sind starke deutsche Jagd- und Schlachtfliegereinsätze, durch die zu einem wesentlichen Teil der deutschen Infanterie an mehreren Frontabschnitten Unterstützung gebracht wird. Auch die Sowjetunion setzt Schlachtflieger in erhöhtem Maße ein, so an der südpommerschen Front im Ringen um einige Stützpunkte zwischen Pyritz und Arnswalde, die kürzlich von Truppen der Reichswehr wieder genommen werden konnten. Der Kriegsberichterstatter Werner Ellerbrock meldet über die Kämpfe bei Pyritz: „Lodernder Feuerschein erhellt die Nacht, hüllt Menschen, Fahrzeuge und Geschütze in flammendes Rot. Die erste Batterie einer Flakabteilung, die bei dem Kampf um Pyritz das Rückgrat der Verteidigung bildet und innerhalb von zwei Wochen 30 Panzer abschoss, fährt in eine neue Stellung, nachdem die Absicht der Sowjets erkannt wurde, an Pyritz vorbeizustoßen, um an eine in nordwestlicher Richtung nach Stettin führende Straße zu gelangen. Die Männer blicken nach Westen, wo die Sowjets soeben in eine Ortschaft eingedrungen sind und einen großen Teil der Häuser angezündet haben. Bellende Abschüsse von Panzern, Granatwerferfeuer und ab und zu das helle Tacken eines Maschinengewehrs.“ • Verschiedene Moskauer Zeitungen berichten, wie beispielsweise Stettin und Belgard in Pommern nach dem Krieg „ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben werden“ sollen. Die „rechtmäßigen Eigentümer“, auf die der Kreml anspielt, sollen die Polen sein, die ihre Verwaltungshauptstadt inzwischen wieder von Lublin nach Warschau verlegt haben und deren Land nach dem Beschluss der Jalta-Konferenz seine Grenzen „weit nach Norden und Westen vorverlegen“ will. Dass innerhalb dieses geplanten „Sowjet-Polens“ Stettin liegen soll, wird durch die Moskauer Zeitungen offen bestätigt.

Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Großdeutsches Reich In Washington wird ein amtlicher Kommentar zu dem Ergebnis von Jalta veröffentlicht. Darin heißt es: „Deutschland wird auf Generationen hinaus nicht von Deutschen regiert werden. Es ist die Absicht der alliierten Regierungen, die militärische Besetzung des Landes auf unbestimmte Zeit fortdauern zu lassen, vermutlich in das nächste Jahrhundert hinein.“ Washingtoner Sachverständige fügen erläuternd hinzu, dass die vorgesehenen Abtrennungen deutscher Gebiete – so der gesamten Ostseeküste von Königsberg bis Stettin und des Ruhrgebietes – neben der Besetzung des gesamten übrigen Reichsgebietes vorgenommen würden. Der „Mechanismus“ der Besetzung von Restdeutschland durch alliierte Truppen sei zweckmäßiger als eine Aufteilung dieser restlichen Gebiete an andere Länder.


Deutsches Reich 373 Maschinen der britischen Royal Air Force fliegen einen Angriff auf die Ruhrgebietsstadt Duisburg; am selben Tag ist auch Dortmund Ziel eines schweren britischen Luftangriffs.

Wieder ein schwerer Luftangriff auf Wien, bei dem außer Favoriten und Simmering neuerlich Schönbrunn sowie der 1. und der 6. Bezirk besonders betroffen sind. U.a. werden das Rathaus und die Universität schwer, das Burgtheater und die Votivkirche geringer beschädigt.

Die Zeitung „Feste Küstrin“ berichtet heute, dass ein von einem Standgericht ausgesprochenes Todesurteil gegen einen Pionier vollstreckt wurde. Bereits am 15. Februar 1945 sind per Verordnung Standgerichte in den „feindbedrohten Reichsverteidigungsbezirken“ eingerichtet worden. In dieser Verordnung heißt es: „Wer versucht, sich seinen Pflichten gegenüber der Allgemeinheit zu entziehen, insbesondere, wer dies aus Feigheit oder Eigennutz tut, muß sofort mit der notwendigen Härte zur Rechenschaft gezogen werden, damit nicht aus dem Versagen eines Einzelnen dem Reich Schaden erwächst.“ Auch im Operationsbereich der 9. Armee werden eine unbekannte Anzahl von Todesurteilen wegen angeblicher Feigheit, Plünderungen oder anderen Vergehen gefällt. Hinter der kämpfenden Truppe entstehen in den nächsten Wochen tief gestaffelte Auffanglinien, die mit verschiedenen Streifenkommandos bestückt werden, um zurückgehende Soldaten wieder in die Verteidigung einzubinden. Der letzte Befehlshaber des hier zuständigen Feldjäger-Kommandos III, General der Flieger Wilhelm Speidel, hat diese Maßnahmen als ein „Produkt des Misstrauens“ bewertet. Die Ortschaft Sophienthal ist nach einem verlustreichen Häuserkampf durch sowj. Infanterie – unterstützt von 15 Panzern – in der Nacht besetzt worden. Zwar wird in den frühen Morgenstunden das Dorf durch Nahkampf und unter Abschuss von drei T-34 wieder genommen, aber nur für wenige Stunden behauptet werden. Nach dem die deutschen Soldaten Sophienthal aufgeben müssen, tritt das Füsilierbataillon 303 mit einer Sturmgeschützkompanie zum erneuten Gegenangriff an. Einen Angriff auf Wuhden wehren die (dtsch.) Verteidiger mit dem Feuer aller verfügbaren Waffen ab. Das Armeeoberkommando 9 meldet vom heutigen Tag den Abschuss von sechs feindlichen Panzern und 13 Geschützen. Weitere Einheiten der 712. Infanteriedivision sind in Richtung Lebus in Anmarsch. Darunter die Reste des Volksartilleriekorps 608 und ein Panzerjagdverband der 600. (russ.) Infanteriedivision mit Stab und drei Kampfgruppen zu je 10 Trupps. Ein Generalstabsoffizier des Generals der Freiwilligenverbände meldet, dass sich die Aufstellung der 1. (russ.) Freiwilligen-Division wahrscheinlich bis Mitte März verzögert und bei einem vorzeitigen Einsatz mit dem Versagen der Division zu rechnen ist.

Großdeutsches Reich.png Ungarn 1919-1946.png

UdSSR 1923-1955.png
siehe Fußnote
Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 21. Februar 1945

Auf der Halbinsel Saamland greift der Gegner unsere Positionen an, um aus Königsberg Richtung Westen auszubrechen. Die Deutschen haben starke Kräfte an Infanterie und Panzern konzentriert und versuchen zum Hafen Pillau durchzubrechen. Sie werfen immer neue Abteilungen in die Schlacht, ohne sich um die horrenden Verluste an Mensch und Material zu kümmern. Allein am Abschnitt einer unserer Abteilungen wurden an einem Tag 1.600 deutsche Soldaten und Offiziere vernichtet.

Südwestlich von Königsberg wurden die erbitterten Kämpfe im Vorfeld von Zinthen fortgesetzt. Die sowjetischen Verbände überwanden den Widerstand des Gegners, rückten weiter vor und besetzten mehrere Eisenbetonbunker. An einem anderen Abschnitt versuchten die Hitleristen wiederholt, den von unseren Truppen am Ostufer des Flusses Passarge aufgebauten Brückenkopf zu liquidieren. Zum Tagesende hin waren alle Gegenangriffe des Gegners abgewehrt. An mehreren Abschnitten konnten die sowjetischen Infanteristen ihre Positionen verbessern.

In der Provinz Brandenburg rückten unsere Truppen unter Kämpfen weiter vor. Die sowjetischen Infanteristen und Panzerbesatzungen überwanden ein großes Waldmassiv und führen Kämpfe an den Zufahrtswegen nach Guben. Andere Abteilungen haben die deutsche Verteidigung im Gebiet der Seen durchbrochen und eine sieben Kilometer von dem Industriezentrum Forst entfernte Ortschaft im Sturm genommen.

Am Nordufer der Donau haben unsere Truppen östlich von Komarno die Angriffe des Gegners abgewehrt. Die Deutschen hatten frische Kräfte in den Kampf geworfen, aber nichts erreicht. Vor unseren Stellungen blieben Hunderte Leichen von Hitleristen zurück.

Die Artilleriebatterie von Leutnant Giremoi hat einen Angriff des Gegners zurückgeschlagen und zwei deutsche Panzer vernichtet. Im kritischen Moment nahmen unsere Artilleristen den Nahkampf gegen die feindliche Infanterie auf und töteten eine Gruppe deutscher Soldaten und Offiziere. Der MG-Schütze Mucharjamow vernichtete mit gezieltem Feuer 20 Hitleristen. Vier Kampfpiloten unter Leutnant Malzew trafen auf sechs deutsche Kampfbomber. Im Luftkampf schossen unsere Piloten drei Flugzeuge des Gegners ab.

Mittwoch, 21. Februar 1945 Wieder ein schwerer Luftangriff, bei dem außer Favoriten und Simmering neuerlich Schönbrunn sowie der 1. und der 6. Bezirk besonders betroffen sind. U.a. werden das Rathaus und die Universität schwer, das Burgtheater und die Votivkirche geringer beschädigt. Die Beförderung von Paketen, mit Ausnahme von Arzneimitteln wird eingestellt. - Das Kinderspital im 9. Bezirk wird wieder eröffnet.


Die Beförderung von Paketen, mit Ausnahme von Arzneimitteln wird eingestellt.


Französische Republik (LIBANON) / Französische Republik (SYRIEN) In einem von US-Botschafter Jefferson Caffery in Paris überreichten Memorandum schlagen die Vereinigten Staaten Frankreich vor, seine Mandate über Syrien und den Libanon den zu gründenden Vereinten Nationen zu übertragen.


Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) bieten Wirtschaftscharta für die Länder Amerikas. Ein jährliches Treffen aller amerikanischen Außenminister wird beschlossen.

Mit 25 Flugzeugen greifen japanische Kamikaze-Piloten drei US-Flugzeugträger und ein Begleitschiff an. Zwei Träger werden beschädigt, die USS „Bismarck Sea“ versenkt. 318 US-Matrosen kommen ums Leben, auch weil japanische Flugzeuge mit Bordwaffen Bergungsarbeiten behindern.


Großdeutsches Reich.png
siehe Fußnote
Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

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22.02.1945
Großdeutsches Reich.png
siehe Fußnote
Polen 1939-1945.png Ungarn 1919-1946.png

Polen.png UdSSR 1923-1955.png
Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Nach vier Monaten beendet die 5. US-Armee die Schlacht um Monte Castello zwischen Bologna und Florenz. Wesentlich mitgewirkt haben daran die Soldaten des Brasilianischen Expeditionskorps. Die Offensive wird zunächst gestoppt, um Kraft zu Sammeln für den geplanten Marsch in die Po-Ebene.

Deutsches Reich Wehrmachtsbericht - Die Besatzung von Breslau verteidigt sich entschlossen gegen den von Süden und Westen angreifenden Feind. An der nordluxemburgischen Grenze greifen Verbände der 3. amerikanischen Armee seit gestern am Südostrand der Schnee-Eifel nach Süden und aus dem Sauerbrückenkopf in nördlicher Richtung gleichzeitig an.

Sowjetische Truppen erobern die ostpreußischen Städte Insterburg und Allenstein. Mit über 3700 Maschinen fliegen die Luftstreitkräfte Großbritanniens etwa 9000 Einsätze gegen das deutsche Verkehrsnetz. Rund 90% der Verkehrsknotenpunkte im Deutschen Reich werden lahmgelegt.

Britische Truppen erobern die Stadt Goch am Niederrhein.

Seit Beginn der militärischen Handlungen beiderseits der Oder beobachtet die Armeeführung die Wasserführung der Oder. Es existieren Pläne, Deiche zur Stabilisierung der eigenen Verteidigung zu sprengen. Eine Aktennotiz zur „Überflutung längst der Oder“ betont, dass der Wasserstand der Oder zurückgeht und weitere Dammsprengungen vorbereitet werden. Gleichzeitig wird aufgrund des geringen Wasserstandes kein erheblicher Erfolg erwartet. Die militärische Führung schlussfolgert, dass die Rote Armee ihren Aufmarsch zur Eroberung Berlins abgeschlossen hat. Hier irren die Generalstabsoffiziere, denn Marschall Shukow kann seine Hauptkräfte – vor allem die schlagkräftigen Panzerarmeen – noch nicht an der Oder entfalten, weil erst die Gefahr an seiner nördlichen Flanke beseitigt werden muss. Der am Vortag begonnene Angriff des Füsilierbataillons 303 auf Sophienthal hat Erfolg. Den gesamten Tag über kommt es allerdings noch zu Kämpfen im Westteil des Ortes. Der Divisionsstab der 712. Infanteriedivision übernimmt den Abschnitt des Fahnenjunkerregiments Wiener Neustadt und sichert damit Lebus. Sowjetische Einheiten durchbrechen die Vereidigung an der Reichsstraße 112 und dringen in die Ortslage Wüste Kunersdorf ein. Sofort setzen deutsche Soldaten zum Gegenangriff an. Die Bedeutung des Raumes wird aus der nachfolgenden Feststellung Himmlers deutlich: „Aus dem Brückenkopf Lebus droht die Gefahr eines Feindvorstoßes in den Rücken des festen Platzes Frankfurt und auf die Autobahn nach Berlin.“ Im Abschnitt Lebus Nord wird es am Vormittag lebhaft. Sowj Panzer mit Begleitinfanterie werden durch Kräfte der Division Kurmark noch vor dem Ortsrand abgewiesen. Danach schießen die dtsch. Geschütze und Werfer eine Artillerie-vorbereitung und Flugzeuge der Typen Ju 87, Me 109 und FW 190 halten die feindlichen Panzerabwehrmittel nieder. Teile der Panzerabteilung „Brandenburg“ und zwei SPW-Kompanien der Panzeraufklärungsabteilung Kurmark greifen vom Westen des Schäfergrundes in Richtung Lebus an. Die sowj. Gruppierung in Lebus wird durch massives Artilleriefeuer von Batterien ostwärts der Oder und durch eine dichte Flaksperre unterstützt. Gut getarnte sowj. Pak-Geschütze beschießen die angreifenden Panzer von drei Seiten, sodass der Angriff stecken bleibt. Daraufhin befiehlt der in einem SPW mitfahrende Divisionskommandeur Oberst Langkeit den Rückzug. Damit scheitert der letzte größere Angriff zur Rückeroberung der Stadt Lebus. Für die Festung Küstrin ist die Zuführung von zwei Festungsartillerie-abteilungen vorgesehen. Die Panzerabwehrkanonen und Flak- Geschütze werden zur Abwehr von gepanzerten Angriffen am äußeren und inneren Verteidigungsgürtel konzentriert. Der örtliche Volkssturm wird heute in den Festungsbestand eingegliedert und untersteht nun ausschließlich den militärischen Befehlsstrukturen.

Großdeutsches Reich.png Ungarn 1919-1946.png

UdSSR 1923-1955.png
siehe Fußnote
Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 22. Februar 1945

In der Nacht auf den 22. Februar flogen unsere schweren Bomber einen Massenangriff gegen Objekte der Kriegsindustrie des Gegners in Königsberg. Es brachen 40 Brände aus, begleitet von schweren Explosionen. Beobachtet wurden außerdem Brände auf dem Territorium einer Maschinenbaufabrik und des Gaswerkes. In derselben Nacht bombardierte unsere Luftwaffe Objekte der Kriegsindustrie in der tschechoslowakischen Stadt Bratislava. Auch hier loderten Brände auf, begleitet von schweren Detonationen.


Südwestlich von Königsberg führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der ostpreußischen Gruppierung des Gegners. Zu erbitterten Kämpfen kam es im Raum Zithen. Die Deutschen hatten diese Stadt in einen mächtigen Stützpunkt ihrer Verteidigung ausgebaut. Sie errichteten Eisenbetonbunker, gruben Panzerabwehrgräben und konzentrierten auf den Anhöhen um die Stadt mehr als 80 Artillerie- und Minenwerferbatterien. Die sowjetischen Abteilungen unternahmen Ungehungsmanöver von Norden her und schnitten alle von Westen zur Stadt führenden Straßen ab.

Andere Abteilungen drangen von Südosten in Zinthen ein. Es kam zu erbitterten Straßenkämpfen. Die Deutschen unternahmen zahllose Gegenangriffe, mussten sich unter den Schlägen unserer Einheiten aber immer wieder zurückziehen. Heute haben unsere Truppen die feindliche Garnison zerschlagen und die Stadt von den Deutschen gesäubert. In den Kämpfen um Zinthen wurden bis zu 4.000 Soldaten und Offiziere des Gegners vernichtet. 520 Deutsche wurden gefangen genommen.

Südlich von Danzig setzten unsere Verbände die Offensive fort. Waldmassive, eine Vielzahl an Seen und Flüsschen behindern die Beweglichkeit der sowjetischen Abteilungen. Die Deutschen nutzen das zur Verteidigung gut geeignete Gelände und haben die Ortschaften stark befestigt. An den Straßenkreuzungen haben sie Widerstandsnester mit Bunkern errichtet. Unsere Abteilungen brachen den Widerstand des Gegners und nahmen den Eisenbahnknotenpunkt Long im Sturm ein. Der Gegner ließ 400 Leichen seiner Soldaten und Offiziere zurück.

In der Provinz Brandenburg sind unsere Truppen unter Kämpfen weiter vorangekommen und südlich von Guben in breiter Front an die Neiße vorgestoßen. Das drei Kilometer südlich von Guben gelegene Dorf Schenkendorf wurde eingenommen. Unterabteilungen der Einheit X haben ein Bataillon des Gegners an den Fluss zurückgedrängt. Der größte Teil der Hitleristen wurde vernichtet, der Rest gefangen genommen. Es wurde viel Beute gemacht.

Donnerstag, 22. Februar 1945 Seit Kriegsbeginn veröffentlichen die Zeitungen keinen Wetterbericht, der als militärische Geheimsache gilt. Vor allem sollen damit die feindlichen Luftstreitkräfte keine Anhaltspunkte bekommen. Den geheim gehaltenen Aufzeichnungen der Meteorologen ist zu entnehmen, dass der Februar 1945 sehr kalt und schneereich war. Der Großteil Wiens ist auch am eiskalten 22. Februar ohne Gas und Strom. In vielen Haushalten gibt es als einzige Heiz- und Kochmöglichkeit kleine eiserne Öfen, "Hausfreund" genannt. Als Brennmaterial dient meist Holz aus den Wäldern um Wien, die dabei schwer geschädigt werden.


Der Großteil Wiens ist auch am eiskalten 22. Februar ohne Gas und Strom. In vielen Haushalten gibt es als einzige Heiz- und Kochmöglichkeit kleine eiserne Öfen, "Hausfreund" genannt. Als Brennmaterial dient meist Holz aus den Wäldern um Wien, die dabei schwer geschädigt werden.

Seit Kriegsbeginn veröffentlichen die Zeitungen keinen Wetterbericht, der als militärische Geheimsache gilt. Vor allem sollen damit die feindlichen Luftstreitkräfte keine Anhaltspunkte bekommen. Den geheim gehaltenen Aufzeichnungen der Meteorologen ist zu entnehmen, dass der Februar 1945 sehr kalt und schneereich war.

Der Stürmer: Demokratie! Es ist ein leer' Gehäuse.


Großdeutsches Reich.png
siehe Fußnote
Großdeutsches Reich / Reichskommissariat für die besetzten niederländischen Gebiete / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

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23.02.1945
Großdeutsches Reich.png
siehe Fußnote
Polen 1939-1945.png Ungarn 1919-1946.png

Polen.png UdSSR 1923-1955.png
Großdeutsches Reich / Generalgouvernement / Republik Polen / Ungarn / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

Vereinigtes Königreich von Großbritannien / Großdeutsches Reich Luftangriff auf Pforzheim. Durch die Bomben und den anschließenden Feuersturm werden 17.600 Menschen getötet, knapp ein Drittel der Bevölkerung. 98 Prozent des Stadtgebietes Pforzheim werden durch den Luftangriff dem Boden gleich gemacht.

Die Rotarmisten in den Brückenköpfen empfinden den heutigen Tag wohl kaum als einen Feiertag. Die 1. Weißrussische Front befindet sich keine 80 Kilometer vom Zentrum Berlins entfernt, doch muss dessen Einnahme auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Shukow steht vor einer komplizierten Aufgabe: Es gilt, einerseits die Brückenköpfe unbedingt zu halten und anderseits den Angriffsschwerpunkt nach Pommern zu verlegen. Aber auch in anderen Abschnitten steht die Aufgabe, den deutschen Widerstand endgültig zu brechen. Besonders um die Stadt Posen ist von beiden Seiten mehrere Wochen hart und verlustreich gekämpft worden. Erst heute wird es den sowjetischen Verbänden gelingen, Posen nach schweren Straßengefechten vollständig einzunehmen. Damit können die Einschließungskräfte in Richtung Frankfurt verlegt werden. Der aktuellen Lageentwicklung geschuldet, klingt auch die Wortwahl Stalins im „Befehl zum 27. Jahrestag der Roten Armee am 23. Februar 1945“ äußerst vorsichtig: „Der endgültige Sieg über Deutschland rückt näher. Aber der Sieg kommt nie von allein – er wird nur durch harte Schlachten und ständige Mühen errungen. Der dem Untergang geweihte Feind wirft seine letzten Kräfte in die Schlacht, leistet verzweifelten Widerstand … Deshalb müssen wir beachten: je näher unser Sieg rückt, desto größer muss unsere Wachsamkeit und desto stärker müssen unsere Schläge gegen den Feind sein.“ Mit besonderem Interesse verfolgt die sowj. Führung die Lageentwicklung im Westen und die politischen Äußerungen der Alliierten über die Fortführung der Kämpfe zur Beendigung des Krieges. Die Westalliierten haben in der Zwischenzeit die deutsche Ardennenoffensive nicht nur gestoppt, sondern dringen auf das Reichsgebiet vor. Das Alliierte Oberkommando räumt nun der schnellen Vernichtung deutscher Verbände westlich des Rheins größte Priorität ein. Dies ist eine Voraussetzung, um den Fluss in breiter Front zu überschreiten und weiter in Richtung Berlin vordringen zu können. Die Westalliierten haben ihr Ziel, die Reichshauptstadt vor dem Eintreffen der Roten Armee einzunehmen, noch nicht aufgegeben. Berlin gehört aber zu den wichtigsten erklärten politischen und militärischen Zielen der Sowjetunion. Als Churchill sich von Stalin nach Abschluss der Konferenz von Jalta verabschiedet hat, sagte er: „Auf Wiedersehen Mister Stalin in Berlin“. Daraufhin antwortete Stalin: „Seien sie herzlich willkommen“. Dieser nie offiziell ausgesprochene „Wettlauf um Berlin“ bestimmt in einem hohen Maß das politische und militärische Handeln der Sowjetunion. Dieses Ziel, vor den Alliierten in Berlin zu sein, beeinflusst in einem hohen Maße die Kampfführung der 1. Weißrussischen Front in den Monaten Februar und März sowie die Vorbereitung und Durchführung der „abschließenden Operation zur Beendigung des Krieges“ – der Berliner Operation.

Deutsches Reich Die zur Festung erklärte Stadt Posen in Westpreußen wird von sowjetischen Einheiten erobert. Die zur „Festung“ erklärte Stadt Posen kapituliert. Rund 5000 deutsche und 6000 sowjetische Soldaten sind in den vierwöchigen Gefechten ums Leben gekommen. Drei Viertel der Altstadt liegen in Trümmern. Nennenswert verzögern konnte die Verteidigung der Stadt den sowjetischen Vormarsch aber nicht.

Wehrmachtsbericht - Mit besonderem Nachdruck setzte der Feind seine Angriffe im Abschnitt zwischen Konitz und der Weichsel bei Mewe fort. In die Südfront von Breslau konnte der Gegner geringfügig eindringen. Feindliche Terrorflieger warfen Bomben auf zahlreiche Orte in West- und Nordwestdeutschland sowie Südbayern, Tirol und Vorarlberg.

Einheiten der US-amerikanischen 9. Armee unternehmen einen Vorstoß gegen die Stellungen deutscher Truppen an der Rur im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Außerdem treten sie an der Ruhr zum Großangriff an und nehmen Mönchengladbach, Neuss und Venlo.

Die britisch-kanadische 21. Heeresgruppe unter dem Oberbefehl von Feldmarschall Bernard Law Montgomery tritt zu einer Großoffensive an, um die deutschen Verteidigungsstellungen bis zum rechten Rheinufer zurückzudrängen.

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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet Die Lage an den Fronten am 23. Februar 1945: Die Truppen der 1. Weißrussischen Front haben die Zerschlagung der eingekreisten Gruppierung des Gegners abgeschlossen und die Stadt und Festung Poznan eingenommen. Ende Januar hatten unsere Verbände durch eine schnelle Offensive in Poznan starke deutsche Kräfte gebunden. Die sowjetischen Abteilungen hatten mächtige Befestigungen an den Zufahrtsstraßen der Stadt überwunden und waren zum Stadtzentrum durchgebrochen. Die Hitleristen hatten sich in den alten massiven Gebäuden verschanzt. Um jedes Haus wurde erbittert gekämpft. Zugleich blockierten unsere Truppen die Poznan von Norden und Osten deckenden Forts und vernichteten deren Garnisonen. Nach erfolgreichen Handlungen der sowjetischen Verbände wurden Poznan und seine Vorstädte am Morgen des 17. Februar von den Deutschen gesäubert. Reste der eingekreisten Garnison des Gegners verschanzten sich in der Zitadelle, einer alten, mit modernen Waffen ausgerüsteten Festung. Die Zitadelle befindet sich auf einer Anhöhe und ist von einem hohen Erdwall umgeben. Hinter dem Wall verläuft ein acht Meter breiter und fünf Meter tiefer Panzerabwehrgraben. Hinter dem Graben hatte der Gegner eine Vielzahl an Eisenbetonbunkern errichtet, die untereinander durch unterirdische Gängen verbunden sind. Hinter den Bunkern erhebt sich die Festungsmauer. Die Zitadelle wurde von Infanterie- und Artillerieeinheiten des Gegners, von SS-Leuten sowie Junkern und Unteroffiziers-Schülern verteidigt. Die deutsche Garnison besaß viel Munition und einen Vorrat an Proviant für vier Monate. Allen deutschen Soldaten wurde der Befehl Hitlers verlesen, Poznan mit allen Mitteln zu halten. Unsere Verbände säuberten durch einen schnellen Angriff den Wall von den Hitleristen, überwanden den Graben und begannen den Sturm der Zitadelle. Mächtige Geschütze übergossen die Festungsmauern mit Feuer. Sowjetische Infanteristen führten Sprengstoff an die Festungsmauern heran und sprengten sie. Durch die dadurch entstandenen Durchbrüche rückten die Sturmabteilungen vor. Viele Infanteristen erklommen die Festungsmauer mit Hilfe von Strickleitern und Seilen. Nach einem hartnäckigen Kampf besetzten die sowjetischen Abteilungen das Festungsgefängnis und die Funkstation. Die deutschen Verbände hielten dem Schlag unserer Truppen nicht stand und begannen, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Heute in der zweiten Tageshälfte haben die heldenmütigen sowjetischen Kämpfer die Zitadelle vollends eingenommen. Sie war der wichtigste Verteidigungsknotenpunkt der Deutschen in Poznan. Mit großer Begeisterung nahm das ganze Sowjetland den Befehl von Oberkommandeur und Marschall Genosse Stalin zum 27. Jahrestag der Roten Armee auf. In vielen Städten und Dörfern der Sowjetunion, in Fabriken und Organisationen sowie Kolchosen fanden viel besuchte Versammlungen und Kundgebungen statt. Das sowjetische Volk begrüßt seinen geliebten Führer und Heerführer, den Organisator und Initiator der historischen Siege über den Feind. Das sowjetische Volk rühmt die siegreiche Rote Armee, die in großen Kämpfen gegen die deutschen Okkupanten die Freiheit und Unabhängigkeit unserer Heimat verteidigt hat. In äußerst gehobener Stimmung verlief die Diskussion des Befehls von Genosse Stalin im Moskauer nach Kirow benannten Dynamo-Werk. Der Meister der Gießerei Genosse Kurin sagte in seiner Rede: „Der große Stalin betonte die gewachsene Stärke und Macht der heldenhaften Roten Armee. Die Hitleristen prahlten damit, die deutsche Erde hätte mehr als hundert Jahre keinen einzigen feindlichen Soldaten mehr gesehen. Die frechen und anmaßenden Hitleristen wollten glauben machen, die deutsche Armee werde stets nur auf fremdem Territorium kämpfen. Die Rote Armee hat den Hitleristen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Rote Armee hat die Deutschen von der sowjetischen Erde vertrieben und den Völkern Europas geholfen, das deutsche Joch abzuschütteln. Die siegreiche Rote Armee ist sich der ungeteilten Unterstützung des gesamten sowjetischen Volkes sicher. In diesen Tagen der entscheidenden Kämpfe gegen die deutsch-faschistischen Eroberer werden die Werktätigen im Hinterland ihre Hilfe für die Rote Armee noch verstärken. Wir scheuen keine Mühe zum Erreichen des vollen und endgültigen Siegs über die deutschen Okkupanten.“

"Düsseldorfer Nachrichten": Der Kriegshilfsdienst des BDM hat jetzt in den Einsatzscharen eine neue Form gefunden, die sich bemüht, den vielfältigen und fast immer unvorhergesehenen Anforderungen an hilfsbereite Hände möglichst weitgehend nachzukommen. Sie stehen für Verpflegungsaufgaben bereit, werden in Nähstuben eingesetzt, als Nachrichtenscharen in den Befehlsbunkern der Gauleiter und Kreisleiter oder als Gesundheitsscharen in Revierstuben, Lazaretten und Verbandplätzen.

Die Studierenden der Universität werden zu Aufräumungsarbeiten herangezogen.

Werdende und stillende Mütter erhalten ein Kilogramm Äpfel.

Wassersparmaßnahmen werden verordnet: Baden ist verboten, ebenso der Gebrauch von Wasser für gewerbliche Zwecke außer im Lebensmittelhandel.

Die Wiener Raucher erhalten aus Anlass des letzten Bombenangriffes eine Sonderzuteilung von zehn Zigaretten.


KRIEG IM PAZIFIK Die Besetzung von Manila ist abgeschlossen.

Die Zeitungen berichten über japanische Kamikaze-Flieger, die sich mit ihren Flugzeugen voller Sprengstoff auf feindliche Schiffe stürzen.


Deutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Der US-amerikanische Kriegsminister Henry Lewis Stimson teilt in der Hauptstadt Washington mit, dass seit der Landung anglo-amerikanischer Truppen in Nordafrika im November 1942 rund 1,1 Millionen deutsche Soldaten in Gefangenschaft geraten seien.


Deutsches Reich / JAPAN / TÜRKEI Die Türkei erklärt Japan und dem Deutschen Reich den Krieg und hat damit die Möglichkeit, als Gründungsmitglied der UNO beizutreten.


Französische Republik Die französische Provisorische Regierung verfügt die Einrichtung von Betriebsräten in allen größeren Fabriken des Landes; sie sollen sich vor allem um soziale Belange der Arbeiterschaft kümmern.


Brief des Rotarmisten Iwan Adrianowitsch S. Zurzeit stecke ich in den Kämpfen auf dem Territorium Deutschlands (Oberschlesien). Schon mehrere Dutzende Kilometer habe ich auf dieser verfluchten Erde zurückgelegt. Kommt man in ein Dorf, ist es überall menschenleer. Kommt man ins Haus, liegt der ganze Hausrat da. Aber viele Deutsche schaffen es nicht, vor uns wegzurennen. Sie schaffen es nicht!


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24.02.1945
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Deutsches Reich Sowjetische Truppen durchbrechen in Hinterpommern die deutschen Linien und stoßen weiter nach Westen in Richtung Oder vor. Einheiten der 1. Ukrainischen Front der sowjetischen Roten Armee unter dem Befehl von Marschall Iwan S. Konew erobern die oberschlesischen Industriestädte Oppeln und Gleiwitz. Neiße und Leobschütz gehen an die Sowjets verloren. In Breslau beginnt ein Kampf um jede Straße und jedes Haus.

Zum 25. Jahrestag der offiziellen NSDAP-Gründung lässt Hitler eine Proklamation veröffentlichen, in der es heißt: „Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen dem Deutschland von 1920 und dem von 1945. Damals eine völlig gelähmte Nation, heute ein sich mit äußerstem Fanatismus wehrendes Volk.“

Wehrmachtsbericht - Im Süden der Ostfront blieb die Kampftätigkeit gestern gering. An der Lausitzer Neiße scheiterten die Versuche der Sowjets, auf dem Westufer des Flusses Brückenköpfe zu bilden. Torpedoflugzeuge versenkten im Nordmeer ein einzeln fahrendes vollbeladenes Handelsschiff mit 7000 BRT. Im Westen wurde der Feind nach geringfügigem Bodengewinn zum Stehen gebracht.

"New York Times": Eisenhower eröffnet breite Roer-Offensive, die 1. und 9. Armee streben zum Rhein: Seit die 1. amerikanische Armee am Fluß Roer steht, scheint der Kampf um die Kölner Ebene begonnen zu haben. Nachdem Truppen der 1. Armee heute die Roer überschritten haben, konnten sie bis zur Dämmerung bereits ein bis zwei Meilen Landgewinn östlich des Flusses verbuchen. Es war eine Art zweiter D-Day.

In der Tagesmeldung der Heeresgruppe Weichsel an das OKH steht heute über die 9. Armee nur kurz: „An gesamter Armeefront keine wesentliche Kampftätigkeit. Örtliche Säuberungskämpfe im Westteil Sophienthal noch im Gange.“ Die (dtsch.) Infanteriedivision hat in den Kämpfen um diesen Ort im Zeitraum vom 20. bis 23. Februar insgesamt 12 Panzer und 22 Pak-Geschütze vernichtet. Auf Befehl Himmlers wird im Bereich der Heeresgruppe eine Eingreifreserve aufgestellt. Die SS-Panzerjagdabteilung 560 wird im Raum Bad Saarow, das Marschregiment 2 (mot.) bei Bernau und das zweite Sicherungspolizeibataillon nahe Schönwalde formiert. Als möglichen Einsatzraum nennt der Befehl den Raum Frankfurt, Seelow und Wriezen. Für den letzten Einsatzraum sieht die Heeresgruppe für die gepanzerten Kettenfahrzeuge der SS-Panzerjagdabteilung 560 – die bereits am 28. Januar aufgestellt wurde – Eisenbahntransport vor. Dafür halten sich in Fürstenwalde zwei Züge bereit, um drei Stunden nach der Alarmierung eine zügige Verladung der Jagdpanzer „Hetzer“ und der Sturmgeschütze abzusichern. Bereits am 1. März wird die genannte Abteilung im Landmarsch nach Biegen und Niederjesar verlegt werden, um dort die Ausbildung des Personals fortzuführen und als bewegliche Einsatzreserve bereitzustehen. Mitte März wird der erste geschlossene Einsatz bei Lebus erfolgen. Wenige Tage später gehört die SS-Panzerjagdabteilung zum Rückgrat der Kampfgruppe „1001 Nacht“ und wird mit ihr am 27. März für den Angriff auf Genschmar bereitgestellt werden. Eine weitere interessante Meldung der Heeresgruppe Weichsel lenkt heute die Aufmerksamkeit auf den Einsatz von Angehörigen der Marine an der Oderfront. So heißt es: „Über das Ergebnis der Sprengbootaktion gegen die Brücken kann nichts mitgeteilt werden.“ Dabei handelt es sich offensichtlich um den ersten geplanten Einsatz von vier Gruppen der Kleinkampf-Flottille 217. Die Gruppen sind zur Brückenbekämpfung mit Kommando- und Ladungsbooten vom Typ „Linse“ (mit 300 kg Sprengstoff TNT) ausgestattet. In ein paar Tagen werden zwei Sprengbootgruppen der Division „Brandenburg“ und Kampfschwimmer der Kleinkampfgruppe „Ost“ die Marineeinheiten komplettieren. Sie zerstören die Übersetzstellen bei Vogelsang, Zellin und Lebus. Angesichts der erheblichen personellen und materiellen Verluste bei diesen Aktionen sowie des raschen Wiederherstellens der Übergänge durch sowjetische Pioniere sind das zweifelhafte, auf jeden Fall aber nicht lang anhaltende Erfolge. Das erste Bataillon des Panzergrenadierregiments 119, das mit dem dritten Bataillon des Panzergrenadierregiments 35 und der Panzeraufklärungsabteilung 125 die Panzergrenadierdivision „Kurmark“ verstärkte, kehrt zur 25. Panzergrenadierdivision zurück. Damit ist die Division wieder komplett.

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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 24. Februar 1945

Südlich von Danzig zogen die Deutschen frische Kräfte hinzu und versuchten durch Gegenangriffe die Offensive der sowjetischen Truppen aufzuhalten. Unsere entlang dem Westufer der Weichsel agierenden Verbände schlugen die feindlichen Gegenangriffe ab und verdrängten die Deutschen im Vormarsch aus mehreren Ortschaften. Andere Abteilungen besetzten den Verkehrsknotenpunkt Messin. An einem anderen Abschnitt warf der Gegner Panzer in die Schlacht. Ihnen schlug das Feuer der sowjetischen Artillerie entgegen; die Deutschen verloren 17 Panzer und wurden zurückgeschlagen.

In Grudziadz (Graudenz) setzten unsere Verbände die Kämpfe zur Liquidierung der eingekreisten Garnison des Gegners fort. Sowjetische Artillerie und Luftwaffe zerstörten durch massiertes Feuer und Bombenangriffe die Festung, Forts und Bunker. Die feindliche Garnison hat große Verluste und verliert unter den Schlägen der sowjetischen Einheiten eine Stellung nach der anderen. In der Nacht ist ein fast ein Bataillon starker Teil der deutschen Infanterie aus der eingekesselten Garnison ausgebrochen, hat die Weichsel überquert und versuchte, sich in den Wäldern zu verbergen. Die Hitleristen gerieten in eine Feuerfalle und wurden zum größten Teil vernichtet.

In Breslau ziehen unsere Truppen den Ring um die Garnison des Gegners immer enger zusammen. Die von Süden her in die Stadt eingebrochenen sowjetischen Abteilungen rücken weiter vor, wobei sie die feindlichen Widerstandsnester auslöschen. Nach Artilleriebeschuss und einen anschließenden Angriff wurden die Deutschen aus den Kasernen verdrängt. Auch der Wasserturm, der in einen starken Verteidigungsknotenpunkt verwandelt worden war, wurde besetzt.

Die sowjetischen Artilleristen vernichteten bei der Säuberung des Terrains für die Infanterie durch gezieltes Feuer die Maschinengewehre und Geschütze des Gegners in den Kellern und auf den Dachböden der Häuser. An einem anderen Abschnitt besetzten unsere Abteilungen einen Vorort und eine Eisenbahnstation. Es wurden viele Trophäen erbeutet. 22 Panzer und zwölf Schützenpanzerwagen des Gegners wurden vernichtet.

Mit großem Enthusiasmus nahmen die sowjetischen Kämpfer, Sergeanten, Offiziere und Generäle den Befehl des Oberkommandierenden, Marschall der Sowjetunion, Genosse Stalin zum 27. Jahrestag der Roten Armee auf. An der Front, in den frontnahen und rückwärtigen Garnisonen vieler Abteilungen und Unterabteilungen fanden Massenkundgebungen und Versammlungen statt. Die Reden der Auftretenden sind durchdrungen von heißer Liebe und grenzenloser Treue zu Genosse Stalin und unserer mächtigen Heimat. Die sowjetischen Krieger sind unerschüttert in ihrer Entschlossenheit, zusammen mit den Armeen unserer Verbündeten die Sache der Zerschlagung der deutsch-faschistischen Armee zu Ende zu führen und den vollen und endgültigen Sieg zu erringen.

An der 3. Weißrussischen Front trat der Rotarmist Iwanow in der Einheit X mit einer Rede vor seine Genossen. Er sagte: „Die Hitlerschen Tiere haben auf unserer Erde gewütet. Sie haben mein Dorf verwüstet und meine Familie verbrannt. Die Rote Armee hat die geheiligte sowjetische Erde von den deutsch-faschistischen Eroberern gesäubert und ist auf das Territorium Deutschlands vorgedrungen. Wir werden den Deutschen auf ewig die Lust nehmen, friedliche Völker auszurauben und sie zu verhöhnen.“

Bei einer Kundgebung im Panzerabwehrregiment X trat Sergeant Nowopotinski auf. Er sagte: „In vierzig Tagen des offensiven Vorrückens hat die Rote Armee mehr als eine Million deutsche Soldaten und Offiziere außer Gefecht gesetzt und viele deutsche Städte erobert. Die Rote Armee hat diese glänzenden Siege deshalb errungen, weil sie von dem großen Feldherrn, unserem geliebten Genossen Stalin geleitet wird. In den kommenden Kämpfen wird die Rote Armee gemeinsam mit den Armeen unserer Verbündeten die deutsch-faschistische Armee zerschlagen und in Asche legen.“

Samstag, 24. Februar 1945 In München findet eine große Kundgebung der NSDAP statt. Im Mittelpunkt steht eine Rede Hitlers, die er jedoch nicht selbst hält, sondern verlesen lässt. Er schließt mit den Worten: "Vor 25 Jahren verkündete ich den Sieg der Bewegung! Heute prophezeie ich, wie immer durchdrungen vom Glauben an unser Volk, am Ende den Sieg des Deutschen Reiches!" - Der Deutsche Wehrmachtsbericht meldet täglich erfolgreiche Abwehrkämpfe und sogar siegreiche Angriffe. Gleichzeitig werden täglich neue umkämpfte Orte und Gebiete gemeldet. Wer auf der Landkarte nachschaut, erkennt, dass die Wehmacht an allen Fronten auf dem Rückzug ist.


Der Deutsche Wehrmachtsbericht meldet täglich erfolgreiche Abwehrkämpfe und sogar siegreiche Angriffe. Gleichzeitig werden täglich neue umkämpfte Orte und Gebiete gemeldet. Wer auf der Landkarte nachschaut, erkennt, dass die Wehrmacht an allen Fronten auf dem Rückzug ist.

Aus Anlass des 25. Jahrestages der Verkündung des Parteiprogramms der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) findet in München eine Feierstunde statt, bei der Staatssekretär Hermann Esser eine Rede des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler verliest. Trotz der aussichtslosen militärischen Lage spricht Hitler von einer "geschichtliche(n) Wende", die noch in diesem Krieg eintreten und das Deutsche Reich zum Sieg führen werde. Er schließt mit den Worten: "Vor 25 Jahren verkündete ich den Sieg der Bewegung! Heute prophezeie ich, wie immer durchdrungen vom Glauben an unser Volk, am Ende den Sieg des Deutschen Reiches!"

Geheimbericht der Wehrmacht. Im Wartesaal des Spandauer Hauptbahnhofs wurde von zwei Arbeitern darüber gesprochen, dass es Zigaretten künftig nur noch für die berufstätige Bevölkerung und Soldaten geben sollte. Jedenfalls könne man eine solche Regelung nur begrüßen, vielleicht zwinge sie doch diesen oder jenen zur Arbeit, nachdem er bisher einen weiten Bogen um sie zu machen verstanden habe.


Vereinigte Staaten von Amerika (USA) (PHILIPPINEN) US-amerikanische Truppen schließen die Eroberung der philippinischen Hauptinsel Luzon erfolgreich ab.


Italienische Sozialrepublik Die Funktionen der am 11. November 1943 eingesetzten Alliierten Kommission werden auf im wesentlichen beratende Funktion beschränkt; jedoch gilt Italien noch nicht als alliiertes, sondern nur als mit-kriegführendes Land, wird daher auch nicht in die Vereinten Nationen aufgenommen.


Tagebuch Ernst Jünger. Vormittags Überfliegungen, während ich an der Abschrift meines brasilianischen Tagebuches arbeitete. Es wurden drei "Teppiche" gelegt. Ich sah aus dem Fenster wieder die schwarzen Rauchwolken über Misburg aufsteigen und hörte später, dass man ein Scheinwerk angesteckt hatte. Burgdorf wurde getroffen; Kirche und Pfarrhaus sind zerstört. Jetzt kommen die kleinen Orte an die Reihe, als letzte Residenzen der alten Zeit.


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25.02.1945
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Großdeutsches Reich Aus Furcht vor Seuchen werden 6.865 Opfer der amerikanischen und britischen Luftangriffe auf Dresden auf dem heutigen Altmarkt, weitere im Krematorium Tolkewitz verbrannt. Die meisten geborgenen Opfer können nicht mehr identifiziert werden.

Gleichzeitig beginnen die Angriffe der 9. und der 3. US-Armee auf die beiden letzten größeren Flüsse, die noch zwischen ihnen und dem Ruhrgebiet liegen: der Ruhr und dem Rhein. Doch Befehlshaber Omar Bradley fürchtet, dass alle Brücken vor Eintreffen seiner Truppen gesprengt werden.

Deutsches Reich Wehrmachtsbericht - In der großen Schlacht um Ostpreußen haben unsere seit sechs Wochen ununterbrochen in hartem Kampf stehenden Divisionen dem Ansturm von acht Sowjetarmeen standgehalten. Zwischen Roermond und an der Bahnlinie Geilenkirchen-Erkelenz konnten die Verbände der 9. amerikanischen Armee unsere Vorposten an einzelnen Stellen auf das Ostufer der Rur zurückdrücken.

In einem dringenden und streng geheimen Fernschreiben teilt der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel, Reichsführer-SS Himmler, dem Oberkommando des Heeres die geplanten Aufgaben der 9. Armee mit. Die Hauptkampflinie ist beiderseits von Küstrin durch das XI.-SS-Panzerkorps und das CI. Armeekorps zu verteidigen. Die 9. Armee bildet durch die beiden Volksartilleriekorps 404 und 408 beiderseits von Seelow einen starken Artillerieriegel. Ein Pak-Riegel ist auf der Linie Müllrose – Ostrand Fürstenwalde – westlich Müncheberg – Buckow – Frankenfelde – westlich Bad Freienwalde zu errichten. Diese Planung beruht auf der Einsicht, dass die eigenen Kräfte zur Zerschlagung der feindlichen Brückenköpfe nicht mehr ausreichen und eine standhafte Verteidigung ein erwartetes Vordringen der 1. Weißrussischen Front zu verhindern hat.

Die Tagesmeldung der 9. Armee informiert über starke Schanzarbeiten, besonders vor den eigenen Brückenköpfen östlich der Oder. Aus Oderberg trifft eine Sturmgeschützbatterie bei Neuenhagen (Oderinsel) ein. Heute meldet ein Generalstabsoffizier der Heeresgruppe starke Bedenken gegen die von Hitler befohlene beschleunigte Aufstellung von weiteren Infanteriedivisionen in den Wehrkreisen an. Er schlägt vielmehr vor: „Da bei der derzeitigen angespannten Personallage und der Ausgeschöpftheit aller Wehrkreise eine derartig aufgestellte Division einem Großkampf kaum gewachsen sein wird, wird die Aufstellung von Schattendivisionen vorgeschlagen ... Eine derartige Infanteriedivision wird einer abgekämpften Inf.-Div. zugeführt, in diese eingegliedert.“ Der Oberst geht davon aus, dass wenn die Felddivision zerschlagen ist, ja noch die Stäbe vorhanden sind, die dann den Kampf fortsetzen können. Hieraufhin wird Hitler befehlen, zwei Schattendivisionen und ein verstärktes Grenadierregiment der Heeresgruppe zuzuteilen. Die Grenadiere sollen der 712. Infanteriedivision unterstellt werden. Aber eine Eingliederung kann nicht vorgenommen werden, da die drei Fahnenjunkerregimenter in harten Kämpfen stehen. Schattendivisionen sind ein weiterer Versuch, die letzten mangelhaft ausgebildeten und ausgerüsteten Mobilmachungsreserven zur Kriegsverlängerung in den sinnlosen Untergang zu schicken. Längst stehen 16-jährige Flak-Kanoniere an der Oder im Kampf mit sowj. Panzern. Einer von ihnen – Günter Westphal – ist bereits am 11. Februar 1945 nahe Reitwein gefallen und auf dem Seelower Friedhof beigesetzt worden. Kein Land hat systematisch so junge und alte Soldaten an die Front geschickt, wie das nationalsozialistische Deutschland.

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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 25. Februar 1945

In Ostpreußen hat der Gegner am frühen Morgen nordwestlich von Königsberg unsere Stellungen angegriffen. Auf einem kleinen Abschnitt warfen die Deutschen starke Kräfte an Infanterie und Panzern in die Schlacht. Die erbitterten Kämpfe dauerten den ganzen Tag an. Bei der Abwehr der feindlichen Angriffe vernichteten unsere Truppen bis zu 2.000 deutsche Soldaten und Offiziere. Südwestlich von Königsberg zogen unsere Truppen den Ring um die ostpreußische Gruppierung des Gegners enger. Die Deutschen leisten hartnäckigen Widerstand. Teile der Einheit X rückten vor und verdrängten den Gegner aus mehreren Ortschaften nordwestlich von Zinthen. Andere Abteilungen überwanden den starken Widerstand der Deutschen und nahmen die Eisenbahnstation Tiefensee ein.

Südwestlich der Stadt Chojnice (Conitz) griffen unsere Truppen nach Artillerievorbereitung den Gegner an. Sie durchbrachen die Verteidigungslinie der Deutschen und rückten auf die Stadt Preuß.-Friedland vor. Die sowjetischen Abteilungen überquerten den Fluss und nahmen nach einem schnellen Vorstoß Preuß.-Friedland ein. Unsere Infanterie rückte mit Unterstützung von Panzern und Selbstfahrlafetten zehn Kilometer vor und verdrängte die Deutschen aus der Ortschaft und Eisenbahnstation Bischofswalde. Der Gegner zog sich unter den Schlägen unserer Verbände zurück und verlor allein an Gefallenen bis zu 3.000 Soldaten und Offiziere. 23 deutsche Panzer und 47 Geschütze wurden vernichtet, mehr als 200 Hitleristen wurden gefangen genommen.

In Breslau setzten unsere Verbände die Kämpfe zur Liquidierung der eingekesselten Gruppierung des Gegners fort. Sowjetische Sturmabteilungen säuberten mit Unterstützung der Artillerie mehrere Häuserblocks im Südteil der Stadt von den Deutschen. Zu erbitterten Kämpfen kam es am Hindenburg-Platz, wo die Deutschen Flakgeschütze konzentriert hatten.

In Ostpreußen haben unsere Truppen viele deutsche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Der gefangene Kommandeur der Kampfgruppe der 349. Deutschen Infanteriedivision Oberleutnant Andreas Zucher sagte aus: „Für Deutschland ist der Krieg unwiderruflich verloren. Ein Teil der deutschen Soldaten zieht jetzt Zivil an und versteckt sich in den Ortschaften. Hunderte, Tausende Deserteure irren an der Front umher. Ich hielt den weiteren Widerstand für Wahnsinn und traf die Entscheidung, mich zu ergeben.“

Die gefangenen Soldaten des 117. Deutschen Wachbataillons Herbert Brendel und Kurt Scholz teilten mit: „Unser Bataillon hatte den Befehl erhalten, dem Druck der Russen standzuhalten, solange die Sperrabteilungen die auseinander gelaufenen Soldaten der 286. Wachdivision einsammelten. Wir wissen nicht, ob es gelungen ist, die vom Schlachtfeld weggelaufenen Soldaten aufzuhalten. Unser Bataillon wurde zerschlagen, und wir gerieten in Gefangenschaft.“

Der gefangen genommene Soldat des 911. Deutschen Regiments Karl Weber erzählte: „Nach zwei Tagen hatte unsere Kompanie die Hälfte der Mannschaften verloren. Die Verwundeten mussten zurückgelassen werden. Der panische Rückzug der Truppen und die Flucht der Bevölkerung machten einen erschütternden Eindruck auf die Soldaten. In diesen Tagen begruben viele deutsche Soldaten die letzte Hoffnung auf einen Sieg Deutschlands. Ich warf die Waffen hin und versuchte zu fliehen, war aber bald schon in russischer Gefangenschaft.“

Sonntag, 25. Februar 1945 Im Dianabad veranstaltet die HJ (Hitlerjugend) ein "Pimpfenschwimmfest", wo "Pimpfe" (das sind die Zehn- bis Vierzehnjährigen) und "Jungmädel" ihr Können unter Beweis stellen sollen. - Notdienstverpflichtung: Zur Behebung der Bombenschäden werden die Betriebe mit ihren Gefolgschaften aufgefordert, für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung zu stehen. - Die deutschen Zeitungen feiern die Zerschlagung eines sowjetischen Brückenkopfes an der Gran als Beginn der großen Gegenoffensive in Ungarn. In Wirklichkeit bereitet sich die Rote Armee in Ungarn auf ihre letzte große Offensive vor, den Angriff in Richtung Wien.


Notdienstverpflichtung: Zur Behebung der Bombenschäden werden die Betriebe mit ihren Gefolgschaften aufgefordert, für Aufräumungsarbeiten zur Verfügung zu stehen.


KRIEG IM OSTEN EUROPAS Die Donaufront ist durch Angriff von Süden aufgerollt und Budapest eingeschlossen worden. Die Heeresgruppe Süd (General Wöhler) vermag sich zusammen mit den Resten der ungarischen Armee zu halten, indem sie sich an den Plattensee und an den Bakonywald anlehnt. Die aus Westen heran geführte 6. SS-Panzerarmee (Sepp Dietrich) vermag die Lage nicht zu ändern. Auch Gegenangriffe über Waag und Gran nördlich des Donauknies (ab 19. Februar 1945), durch die der im Januar gebildete Brückenkopf über den Gran eingedrückt wird, und Stöße aus dem Raum Stuhlweißenburg auf Dunaföldvar wie von Süden über die Drau haben nur vorübergehende Erfolge.

Die deutschen Zeitungen feiern die Zerschlagung eines sowjetischen Brückenkopfes an der Gran als Beginn der großen Gegenoffensive in Ungarn. In Wirklichkeit bereitet sich die Rote Armee in Ungarn auf ihre letzte große Offensive vor, den Angriff in Richtung Wien.


Brief des Soldaten Hans K. an seine Frau und Tochter: Man müßte diesen Herren, die uns ans Messer geliefert haben, ordentlich ins Gewissen reden. Das vermögt jedoch nur ihr in der Heimat. Die Ratten verlassen nämlich bereits das sinkende Schiff. Vorgestern fuhr Hauptmann K. in einen vierwöchigen Urlaub. Übermorgen soll ein Kompanieführer nach Nürnberg fahren, um Nachersatz für die ausgefallenen Leute zu holen.

Großdeutsches Reich (Reichskommissariat für die besetzten norwegischen Gebiete) / Sowjetunion Die sowjetischen Truppen, die am 25. Oktober die Finnmark besetzten und die deutschen Truppen aus dem Norden Norwegens vertrieben, ziehen unter ihrem Kommandanten Wladimir Iwanowitsch Schtscherbakow aus Norwegen ab.

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26.02.1945
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Deutsches Reich 1112 Bomber der US-Luftwaffe werfen unter Geleitschutz von 700 Jagdflugzeugen bei einem Großangriff auf Berlin 2800 t Bomben ab; der deutschen Luftabwehr gelingt der Abschuss von 13 Bombern und zwei Jagdflugzeugen.

Spitzel der Wehrmacht berichten: „Die Stimmung der Berliner zeigte sich zwar nicht so nervös wie noch vor etwa drei Wochen, war aber dennoch, trotz der zur Schau getragenen Ruhe, sehr gespannt. Jedoch ist nicht zu verkennen, dass die Sorge um einen guten Ausgang des Krieges steigt.“

Sowjetische Truppen der 1. Weißrussischen Front formieren sich zum Großangriff auf das Stettiner Haff und die Stadt Kolberg an der pommerschen Ostseeküste; Teile der 2. Weißrussischen Front stoßen auf Köslin vor.

Wehrmachtsbericht - Die Besatzungen von Breslau und Glogau verteidigten sich in erbitterten Straßenkämpfen, so dass dem Feind nennenswerte Erfolge versagt blieben. Zwischen Neu-Stettin und Konitz konnte der Gegner auf schmalem Raum unsere Sicherungslinien durchstoßen und nach Nordwesten Boden gewinnen.

Heute übergibt der Kommandeur der 32. SS-Division „30. Januar“ seine Stellungnahme zum Bericht eines ihm unbekannten SS-Obersturmbannführers über den „Einsatz und Verhalten der Wehrmacht“ im Raum Müllrose vom 16. Februar 1945. Er bestätigt die verbreitete Desorganisation der Stäbe, ein mangelhaftes Abstimmen mit den Nachbarn und Probleme in der Führung von Volksturmein-heiten, Versprengten und Marschbataillonen. Er wehrt sich gegen den Vorwurf einer zunehmenden Demoralisierung bei den Soldaten. „Die in den ersten Tagen nach dem russischen Durchbruch feststellbare Panikstimmung und Apathie hat sich grundlegend verändert.“ Die 9. Armee meldet die Abwehr eines sowj. Angriffes auf die Festung Frankfurt und die Zerstörung einer Brücke bei Reitwein durch sieben Granatwerfertreffer. Das CI. Armeekorps führt mit Teilen einen Angriff auf Karlsbiese. Die eingenommene Position muss allerdings nach kurzer Zeit aufgegeben werden. Marschall Shukow trifft die letzten Maßnahmen zur Durchführung der Pommernoperation. An der Oder tritt eine Pause ein, die für Teiloperationen mit begrenztem Ziel genutzt wird. In den Divisionen der sowj. 8. Gardearmee laufen die Vorbereitungen eines Angriffes zur Einnahme Rathstocks und Hathenows. Der Hintergrund für diese Handlung wird anhand der Lage deutlich. Der vordere Rand des sowj. Brückenkopfs im Abschnitt Herzershof, Bahnhof Reitwein, Dorf Reitwein und Reitweiner Höhe macht ein Knick. Hier besteht die akute Gefahr, dass bei einem entschlossenen Angriff von dtsch. Truppen die Korps der 8. Gardearmee an ihren Natstellen voneinander getrennt werden. Deshalb hat General Tschuikow bereits gestern Abend den Entschluss bestätigt, die Frontlinie entlang der Straße Manschnow – Lebus zu begradigen. Für diese Handlungen stellt er die 57. und 79. Gardeschützendivision sowie zwei gepanzerte Artillerieregimenter bereit. Unter Hinzuziehung aller Artillerieeinheiten, auch der zur Unterstützung zugeteilten 100. Haubitzenartilleriebrigade mit 203-mm-Selbstfahrlafetten und einer Abteilung der 25. Garde-granatwerferbrigade mit Raketenwerfer M-31, kann der Angriff mit einer Dichte von 131 Rohre Artillerie unterstützt werden. Bis Angriffsbeginn verbleiben den Truppen noch gut fünf Tage.

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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 26. Februar 1945

In Ostpreußen griff der Gegner nordwestlich von Königsberg wiederholt an. Hatte er an einem Abschnitt keinen Erfolg, griff er an einem anderen an. Mit mächtigem Feuer und Gegenschlägen warfen die sowjetischen Abteilungen die Hitleristen zurück. Vor unseren Stellungen blieben viele feindliche Leichen, kaputtes Gerät und Waffen des Gegners zurück. Südwestlich von Königsberg überwanden unsere Verbände den hartnäckigen Widerstand der Deutschen und nahmen mehrere Ortschaften ein. Nordwestlich von Zinthen wurde eine Kompanie des 123. Deutschen Infanterieregiments mit ihrem Kommandeur gefangen genommen. An einem Tag wurden mehr als 2.000 Hitleristen, 33 Geschütze und 200 Maschinengewehre vernichtet.

In Breslau führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der in der Stadt eingeschlossenen gegnerischen Gruppierung. Die Deutschen haben die Straßen mit Barrikaden und Gräben abgesperrt; viele Häuser haben sie in stark befestigte Verteidigungsknotenpunkte verwandelt. Die sowjetischen Sturmgruppen rücken beharrlich weiter vor und säubern ein Haus nach dem anderen von den Deutschen. Besonders erbitterte Kämpfe gab es um den Hindenburg-Platz. Unsere Infanteristen, Pioniere und Artilleristen griffen den Feind von drei Seiten an. Die Deutschen waren in eiserner Umklammerung. Nach harten Kämpfen wurde der Platz von unseren Truppen eingenommen. Andere Abteilungen besetzten das Straßenbahndepot. Im Laufe des Tages wurden mehr als tausend Soldaten und Offiziere des Gegners vernichtet. Es wurden sechs Panzer und andere Trophäen erbeutet. Mehr als 300 Deutsche wurden gefangen genommen.

Wie bereits berichtet wurde, haben unsere Truppen bei der Liquidierung der in Schneidemühl eingeschlossenen Gruppierung des Gegners mehr als 5.000 feindliche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Außerdem haben die sowjetischen Abteilungen in den Wäldern nördlich von Schneidemühl zwei deutsche Gruppierungen liquidiert und viele Gefangene gemacht. Unter den Gefangenen sind der Kommandant der Stadt Schneidemühl Oberstleutnant Heinrich Remlinger und sein Stabschef Karl von Haase, der Leiter der Ingenieursabteilung der Garnison Schneidemühl Oberstleutnant Alfred Kurhaup und andere deutsche Offiziere.

Der gefangene Oberstleutnant Heinrich Remlinger erzählte: „Am 27. Januar kam ich nach Deutsch-Krone in den Stab von Himmler, der die deutsche Armeegruppe „Weichsel“ befehligt. Himmler erklärte mir, dass ich zum Kommandant von Schneidemühl ernannt wurde, und fügte hinzu: „Sie kriegen uneingeschränkte Freiheit und müssen die Festung um jeden Preis halten.“ Bald darauf hatten die Russen die Stadt eingekreist. In wenigen Tagen haben wir an Gefallenen und Verwundeten mehr als 4.000 Soldaten und Offiziere verloren. In der Stadt herrschten Panik und Chaos.

Viele Offiziere kamen zu dem Schluss, dass die Garnison vor der Vernichtung steht, und sprachen sich für eine Kapitulation aus. Ich ließ mich per Funk mit dem Stab verbinden und teilte mit, dass die Lage kritisch sei. Als Antwort kam ein von Himmler unterzeichnetes Radiogramm: „Ihre Lage ist uns bekannt. Haltet durch. Es ist Hilfe unterwegs.“ Ohne die Hilfe abzuwarten, entschloss ich mich, auf eigene Gefahr aus Schneidemühl nach Norden auszubrechen. Aber wir stießen auf die Russen, hatten äußerst schwere Verluste und wurden versprengt. Mich und den Stabsleiter nahm man gefangen.“

Der gefangen genommene Oberstleutnant Alfred Kurhaup gab an: „Der Kessel von Schneidemühl wurde zum Grab für viele Tausende deutsche Soldaten. Nicht mal die kleinste Einheit konnte aus der Umklammerung ausbrechen. Die aus der Stadt ausgebrochenen Abteilungen wurden in den Wäldern von den Russen eingeholt und eine nach der anderen vernichtet. Auf den Wald- und Feldwegen sah ich Tausende von Leichen deutscher Soldaten, liegen gebliebene Panzer, Selbstfahrlafetten und kaputte Automobile. In der Gefangenschaft traf ich viele Offiziere der Garnison Schneidemühl, die zusammen mit zerstreuten Gruppen von Soldaten die Waffen niedergelegt und kapituliert hatten.“

Montag, 26. Februar 1945 In der Slowakei beginnt eine Großoffensive der Roten Armee mit der Stoßrichtung gegen Preßburg und Wien. - Im Zentralfriedhof finden wieder Beerdigungen statt, jedoch ohne Aufbahrung und Kondukt. Den Angehörigen steht es frei, die Trauerfeiern am offenen Grab abzuhalten. Über diese Neuerungen erfahren die Angehörigen aus der Zeitung. - Viele Straßen Wiens sind wegen der Trümmer- und Schuttberge nahezu unpassierbar. Starke Stürme hüllen die Stadt in Staubwolken, die das Atmen erschweren.


Reichsführer SS Heinrich Himmler ordnet die Einrichtung von sog. Sonderstandgerichten an, die bei Auflösungserscheinungen in Teilen der Wehrmacht und der Zivilbevölkerung tätig werden sollen.

Stimmungsbericht der Wehrmacht. Die Stimmung der Berliner zeigte sich zwar nicht so nervös wie noch vor etwa drei Wochen, war aber dennoch, trotz der zur Schau getragenen Ruhe, sehr gespannt. Jedoch ist nicht zu verkennen, dass die Sorge um einen guten Ausgang des Krieges steigt.

Hitler vor dem Rest seiner Gauleiter: Wenn auch meine Hand zittert, und selbst wenn mein Kopf zittern sollte - mein Herz wird niemals zittern!

Im Wiener Zentralfriedhof finden wieder Beerdigungen statt, jedoch ohne Aufbahrung und Kondukt. Den Angehörigen steht es frei, die Trauerfeiern am offenen Grab abzuhalten. Über diese Neuerungen erfahren die Angehörigen aus der Zeitung. - Viele Straßen Wiens sind wegen der Trümmer- und Schuttberge nahezu unpassierbar. Starke Stürme hüllen die Stadt in Staubwolken, die das Atmen erschweren.


KRIEG IM OSTEN EUROPAS In der Slowakei beginnt eine Großoffensive der Roten Armee mit der Stoßrichtung gegen Preßburg und Wien.


ÄGYPTEN / Deutsches Reich / SYRIEN Ägypten erklärt dem Deutschen Reich den Krieg. Bei der Verlesung der Kriegserklärung erschießt ein ägyptischer Nationalist den Ministerpräsidenten Ahmad Mahir Pascha. Am selben Tag verkündet auch Syrien den Kriegszustand mit dem Deutschen Reich.


Tagebuch Thomas Mann. Der deutsche Widerstand vor Köln scheint zu versagen. Gefangene bataillonsweise. Der Rhein unhaltbar. Aber ich glaube wohl, dass es nie eine Kapitulation und noch lange kein Ende der Kämpfe geben wird. Berlin aufs neue von 2000 Flugzeugen eine Stunde lang ungestört bombardiert. Danach von der R.A.F.

Martin Bormann an seine Frau. Jetzt habe ich gerade gehört, dass drei weitere Formationen feindlicher Bomber sich Berlin nähern. Hier und da können wir in der Ferne dröhnende Explosionen hören. Ich frage mich, wie Berlin aussehen wird, wenn ich es das nächste Mal sehe.

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27.02.1945
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Deutsches Reich Die Briten erreichen den Rhein nördlich Kalkar.

458 Bomber der britischen Royal Air Force greifen Mainz an. 20 Minuten dauert der Luftangriff der Royal Air Force auf Mainz. Die Innenstadt wird in ein Inferno aus Flammen und Rauch verwandelte. Als die Attacke vorüber ist, besteht das historische Mainz nicht mehr: 80 Prozent sind zerstört. Der Angriff kostet mehr als 1200 Menschen das Leben.

Die 9. Armee meldet heute die Feststellung der Verstärkung der sowj. Truppen in den Brückenköpfen Wuhden und Lebus. Sie haben durch die Einnahme von markanten Höhen als Beobachtungspunkte für weitere Angriffe günstige Positionen eingenommen. Dafür steht u. a. der von T-34 unterstützte sowj. Angriff in den frühen Vormittagstunden auf den „Zuckerhut“ und die Höhe 48,4., von der man eine „Sicht auf 8 Kilometer“ hat. Die den gesamten Tag dauernden Kämpfe um diese Höhen führen beide Seiten mit der für die Ostfront üblichen Härte. Die Volkssturmmänner erwehren sich die gesamte Zeit. Sie ergeben sich nicht – offensichtlich aus der Befürchtung, bei Gefangennahme nicht als reguläre Soldaten anerkannt zu werden und damit nicht nach den Regeln des Völkerrechtes behandelt zu werden. Auch eine Kompanie des Fahnenjunkerregiments Wiener-Neustadt steht etwa 1,5 Kilometer ostwärts Wüste Kunersdorf in wechselvollen Gefechten. Am Abend existiert die Kompanie nicht mehr. Besorgt wird die Heeresgruppe darüber informiert, dass keine Infanteriereserven zur Abriegelung von größeren Einbrüchen verfügbar sind. Regimentsstarke sowjetische Angriffe führen gegen Mittag zur Einschließung des Stützpunktes Wuhden. Sofort werden Einheiten zu einem Gegenstoß zusammengefasst. Weiter nördlich hat ein Vorstoß von Teilen der Infanteriedivision „Berlin“ bei Rehfeld, nach Abwehr eines sowj. Angriffs auf Sophienthal, keinen Erfolg. 15 der 49 Eisenbahnzüge, auf die die 10. SS-Panzerdivision zur 9. Armee verlegt werden soll, haben die 3. Panzerarmee in Pommern verlassen. Diese Division wird nie im Raum der 9. Armee eintreffen.


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Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an der Front in Budapest:

SowInformBüro berichtet

Die Lage an den Fronten am 27. Februar 1945

Die Truppen der 2. Weißrussischen Front haben durch schnelle Schläge den Widerstand des Gegners westlich von Chojnice (Conitz) gebrochen. Das waldige Gelände mit seinen vielen Flüssen und Seen behinderte die Handlungsfreiheit unserer angreifenden Verbände aufs Äußerste. Um die Stadt Schlochau kam es zu erbitterten Kämpfen. Von Osten wird die Stadt von Seen gedeckt. Auf den nördlichen und südlichen Zufahrtswegen hatten die Deutschen Langzeitbefestigungen errichtet. Unsere Abteilungen umgingen den See und brachen in die Stadt ein. In hartnäckigen Kämpfen wurde die feindliche Garnison zerschlagen. Schlochau, ein wichtiger Eisenbahn- und Fernstraßenknotenpunkt, wurde eingenommen. Die sowjetischen Infanteristen und Panzerbesatzungen verdrängten die Deutschen aus den Städten Hammerstein und Stegers, wobei sie mehr als 2.000 Soldaten und Offiziere, 22 Panzer, 46 Geschütze und sieben Schützenpanzerwagen des Gegners vernichteten.

Der erfolgreiche Angriff wurde ausgebaut; unsere Verbände rückten weiter vor und nahmen die Stadt Bublitz ein, wo sich drei Eisenbahnlinien und mehrere Landstraßen kreuzen. Bublitz befindet sich 45 bis 50 Kilometer von der Küste der Ostsee entfernt. Der Gegner weicht unter den Schlägen unserer Truppen zurück und hat große Verluste an Mann und Gerät.

In Breslau führten unsere Truppen Kämpfe zur Liquidierung der in der Stadt eingekesselten Gruppierung des Gegners. Die Deutschen unternahmen mehrere Versuche, die gestern verlorenen Positionen zurückzuerobern. Alle feindlichen Gegenangriffe wurden abgewehrt, wobei der Gegner große Verluste erlitt. Unsere Sturmabteilungen rückten weiter vor und säuberten zwölf Häuserblocks und die Gegend am Stadion von den Hitleristen.

Östlich von Frankfurt/Oder wurde der deutsche Major Beun gefangen genommen. Der Gefangene erzählte: „Viele Experten haben versichert, dass ein Eindringen der Russen nach Deutschland unmöglich sei. Sogar nach der schrecklichen Katastrophe von Stalingrad oder schließlich dem Zusammenbruch der mittleren Front im Sommer 1944 haben wir noch weiter geglaubt, dass die Befestigungen an der Weichsel und an der Grenze Deutschlands uneinnehmbar sind. Aber uns erwartete eine bittere Enttäuschung. Die Russen haben unsere Verteidigung an der Weichsel sowie an der Grenze Deutschlands durchbrochen. Die Schläge der sowjetischen Truppen haben die Soldaten demoralisiert. Viele von ihnen sagen jetzt: „Wir werden uns nie halten, die russische Infanterie und die Panzer werden uns hinwegfegen.““

Dienstag, 27. Februar 1945 In Ungarn besetzt die Rote Armee systematisch Dorf um Dorf und nähert sich der österreichischen (damals deutschen) Grenze. - Die Hörer und Hörerinnen der Universität werden zum Einsatz an der beschädigten Universität gerufen. "Wichtig: Hämmer, Zangen, Kartonmesser mitbringen!". - "Normal" verkehren nur mehr zehn Straßenbahnlinien in Wien. 36 Linien sind gänzlich eingestellt, der Rest umgeleitet. - Die extreme Kälte ist vorbei, die Temperatur steigt über Nacht auf plus 10 Grad.

KRIEG IM OSTEN EUROPAS In Ungarn besetzt die Rote Armee systematisch Dorf um Dorf und nähert sich der deutschen Grenze.


RUMÄNIEN Der stellvertretende sowjetische Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten Wyschinski zwingt den rumänischen König Michail I., dem Führer der Splittergruppe „Ackermannsfront“ Petru Groza als Nachfolger des von den Kommunisten angegriffenen Generals Radescu die Regierung zu übertragen, der somit eine von der kommunistischen Partei des Landes dominierte Regierung bildet.


Republik Polen Die polnische Exilregierung in London ernennt den Befehlshaber der polnischen Mittelmeerstreitkräfte, General Wladislaw Anders, zum Oberkommandierenden aller polnischen Truppenverbände, die an der Seite der Westalliierten kämpfen. Er tritt die Nachfolge von General Tadeusz Bór-Komorowski an, der in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten ist.


Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland In einer Rede vor dem Unterhaus in London gibt der britische Premierminister Winston Churchill die Zustimmung der britischen Regierung zu den Beschlüssen der Konferenz von Jalta bekannt.


Deutsches Reich / JAPAN / LIBANON Der vorderasiatische Staat Libanon erklärt Japan und dem Deutschen Reich den Krieg.

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28.02.1945
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... wird fortgesetzt ...