Bulgarien - Vorzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Januar 2017, 15:47 Uhr

BULGARIEN - VORZEIT

bis ca. 3000 BC


heutige Bezeichnungen: Republik Bulgarien


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Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
44.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südosteuropa

Die ersten Menschen der Gattung Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Bulgarien.

7000 BC
Südosteuropa

Das Gebiet des heutigen Bulgarien wird besiedelt.

5000 BC
Südosteuropa
Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)

  • Der Balkan ist eine wichtige Quelle für den Abbau von Kupfer.
  • Im Gebiet der heutigen bulgarischen Stadt Plovdiv entsteht ein Dorf, welches später thrakisch wird und heute unter der Bezeichnung "Nebet Tepe" bekannt ist. Es handelt sich um die älteste bekannte Besiedlung in Bulgarien.
  • In der Nähe des heutigen bulgarischen Dorfes Ivanovo entsteht auf einem Hügel eine 900 qm große Siedlung, die zwischen zwei Flüssen auf der Südseite des Hügels liegt. Trotz ihres natürlichen Schutzes wird die Siedlung durch eine Mauer von „ungewöhnlicher Form“ verstärkt. Die Form der Festung ist nicht wie derzeit üblich kreisförmig oder oval, sondern eher ein ungegelmäßiges Achteck. Zusätzlich wird die gesamte Siedlung durch einen Graben außerhalb der Befestigung umschlossen. Die Häuser sind nach Süden ausgerichtet und einige von ihnen sind zwei Stockwerke hoch. Die hier wohnenden Menschen haben offenbar einen „hohen sozialen Status“.
4700 BC
Südosteuropa

Die neolithische Gumelnita-Kultur kommt im Bereich der Großen Walachai (im Anschluss an die Boian-Kultur), in der Dobrudscha (dem Gebiet der vorherigen Hamangia-Kultur) und im südlichen Bessarabien auf. Die Gumelnita-Kultur, auch bekannt als Gumelnita-Kodjadermen-Karanovo-VI-Kultur, erhält ihren Namen nach den ersten Funden in der Umgebung des Gumelnita-Massivs. Charakteristische Merkmale der Gumelnita-Kultur sind die vorherrschende Verwendung von mit Graphit bemalter und gebrannter Keramik, die sogenannte Schwarze Keramik sowie eine spezielle Totenkultur. Die Verstorbenen werden in geduckter Haltung beigesetzt und die Bestattungsstätten befinden sich außerhalb der Wohnsiedlungen in geordneten Feldern. Manche Schädel zeigen nachträglich vorgenommene Einkerbungen. Die Menschen dieser Kulturzeit siedeln häufig auf Hügelkuppen, auf Inseln, in der Nähe von natürlichen Wasserquellen. Sie leben vor allem von Produkten der Landwirtschaft, von der Tierzucht und der Jagd. Ihre flachen Wohnbauten besitzen Böden aus gestampftem Lehm, für die Wände sind eingerammte Holzpfosten mit biegsamen Gerten umflochten und mit Lehm und Stroh ausgefacht. In der Nähe befinden sich Werkstätten, Schlachthöfe, Ställe, Gemeinschaftsräume und Kultstätten. Zwischen den einzelnen Siedlungen findet friedlicher Handel statt. Für die Werkzeuge benutzt man Tierknochen, Horn, bearbeitete Steine, große Beile mit scharfen langen Klingen, Pfeile, Harpunen und Hacken, teilweise werden auch Kupfer und Gold verarbeitet. Aus wenig bekannten Gründen stellen die Menschen der Gumelnita-Kultur auch anthropomorphe und Statuen in Tiergestalt her, meist aus Lehm geformt oder aus Knochen geschnitzt. Die Analyse der Körpermerkmale ergibt, dass etwa ein Drittel aller menschlichen Statuetten weiblich sind, nur ein Prozent dagegen deutliche männliche Merkmale aufweisen. Der Rest ist dagegen indifferent. Diese Aufteilung legt die Vermutung nahe, dass Frauen in dieser Kulturgesellschaft dominierend sind.

4600 BC
Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa

Im Mittelmeerraum endet das vorherrschende Monsunklima und das Klima wird trockener.

4500 BC
Bulgarien

Im Gebiet des heutigen Solnizata in Bulgarien entsteht bedingt durch den dortigen Abbau von Salz die erste befestigte städtische Siedlung in Europa. Das Salz von Solnitsata zeichnet sich durch besondere Reinheit aus. Der Gehalt von Natriumchlorid in der Sole liegt bei 67 %. Sole wird in flachen Schüsseln erhitzt, um das Wasser zu verdampfen. Die Siedlung ist ummauert, aber nicht völlig verschieden zu zeitgenössischen Tellsiedlungen der Epoche. Auch wenn die Bevölkerung auf etwa 350 Personen geschätzt wird, hält der Archäologe Wassil Nikolow Solnizata für einen Ort, der alle Kriterien einer prähistorischen Stadt erfüllt. So gibt es zweistöckige Gebäude. Dies wird aber allgemein nicht anerkannt, da die kulturellen Kriterien einer Stadt angeblich nicht erfüllt werden.

4400 BC
Osteuropa

Die Völker der sogenannten Kurgan-I-Gruppe verlassen aufgrund großer Trockenheit ihre Heimat in der Wolgasteppe und siedeln in den Westteil der heutigen Ukraine und von hier weiter zu den Mündungen der Flüsse Dnister und Donau und am Unterlauf dieser beiden Flüsse aufwärts. Die russischen Archäologen bezeichnen Kurgan-I als frühes Jamna, wobei das Wort Jamna soviel wie „Grube“ bedeutet und die Erdgrube unter dem Grabhügel bezeichnet.


Südosteuropa
Im Gebiet der heutigen bulgarischen Stadt Warna ist zwischen 4600 und 4200 BC die Goldverarbeitung bekannt. Es handelt sich um die älteste derartige Tätigkeit weltweit.

4300 BC
Südosteuropa / Mitteleuropa
Ausbreitung der Kurgan-Tradition zwischen 4300 und 3500 BC (Quelle: Wikipedia.de)
Im Gebiet des heutigen Moldawien, Südrumänien und in Ostungarn entstehen Rundhügelgräber, die ein breites Zeugnis für die Wanderungen der Kurganvölker aus den Steppen Südrusslands ablegen. Im krassen Gegensatz zum ausgeglichenen Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Bestattungen auf den zeitgleichen Friedhöfen des Alten Europa, sind die Kurgangräber fast ausschließlich für männliche Leichname ausgelegt. Während zu dieser Zeit im Alten Europa einfache Erdgruben üblich sind, bedecken die Kurganstämme ihre Gräber mit einem Erd- oder Steinhügel und bestatten darin ausschließlich ihre „Krieger“-Fürsten zusammen mit deren bevorzugtem Kriegswerkzeug, dem Speer, Pfeil und Bogen und Feuersteindolch oder Langmesser. Die Grabfunde enthüllen zwei Charakteristika des indoeuropäischen Weltbildes, wie sie sich in Ostmitteleuropa zum ersten Mal in den beiden Grabstätten Suworowo (Bezirk Warna, Bulgarien) und Casimcea (Donautal) manifestieren. Die Fundorte bezeugen, dass die sogenannten Kurganvölker das Pferd als heiliges Tier verehren, was sich durchaus mit den vom Permafrost konservierten Hügelgräbern der Skythen am Altai vergleichen lässt, und dass die Frau oder Gefährtin eines Stammeshäuptlings nach dessen Tod geopfert wird. Angebliche Bevölkerungsverschiebungen im alten Mitteleuropa nach Norden und Nordwesten weisen indirekt auf eine Katastrophe von so gewaltigem Ausmaß hin, dass sie nicht mit klimatischen Veränderungen oder Epidemien erklärbar sind, für die ohnehin aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends keinerlei Hinweise vorliegen. Dagegen ist angeblich belegt, dass berittene Krieger in diese Landstriche einfallen, nicht nur durch die Funde von Hügelgräbern, die für einen einzigen Mann angelegt werden, sondern weil zu diesem Zeitpunkt ein ganzer Komplex von gesellschaftlichen Zügen hervortritt, der für die Kurgankultur charakteristisch ist: Höhensiedlungen, Haltung von Pferden, eine auf Weidewirtschaft ausgerichtete Ökonomie, Hinweise auf Gewaltbereitschaft und Patriarchat sowie religiöse Symbole, die auf einen Sonnenkult hinweisen. Radiokarbon-Daten siedeln diese Periode zwischen 4400 und 3900 an. Im Gegensatz zu den massiven, oberirdisch gebauten Langhäusern der vorhergehenden Zeitspanne, entstehen die kleinen Trichterbecherhäuser. Sie enthalten Keramik, die mit Furchenstichtechnik angebrachten Sonnensymbolen, Fischgräten- und Stichmustern verziert sind. Unter den Grabfunden Südosteuropas finden sich, abgesehen von Gerätschaften zur Jagd, keine Waffen und keine Hinweise auf Befestigungen. So werden wahrscheinlich die friedfertigen Ackerbauern eine leichte Beute wandernden Menschen der Kurgan-Kultur, die sie überrennen. Die Eindringlinge sind mit Stich- und Hiebwaffen ausgerüstet: mit langen Dolchen, Speeren, Lanzen, Pfeilen und den typischen Kurgan-Bögen aus Holz. Untersuchungen der Kurgan-Grabstätten ("Kurgane") ergeben, dass nur ein Teil der Männer Waffen ins Jenseits mitbekommen, während in Kurganen späterer Reiternomaden alle Männergräber und viele Frauengräber Waffen enthalten.

Südosteuropa
Nach 400 Jahren kommt die neolithische Gumelnita-Kultur, die im Bereich der Großen Walachai (im Anschluss an die Boian-Kultur), in der Dobrudscha (dem Gebiet der vorherigen Hamangia-Kultur) und im südlichen Bessarabien wieder ans Ende ihrer Existenz. Charakteristische Merkmale der Gumelnita-Kultur waren die vorherrschende Verwendung von mit Graphit bemalter und gebrannter Keramik, die sogenannte Schwarze Keramik sowie eine spezielle Totenkultur. Die Verstorbenen wurden in geduckter Haltung beigesetzt und die Bestattungsstätten befanden sich außerhalb der Wohnsiedlungen in geordneten Feldern. Die Menschen dieser Kulturzeit siedelten häufig auf Hügelkuppen, auf Inseln, in der Nähe von natürlichen Wasserquellen. Sie lebten vor allem von Produkten der Landwirtschaft, von der Tierzucht und der Jagd. Ihre flachen Wohnbauten besaßen Böden aus gestampftem Lehm, für die Wände sind eingerammte Holzpfosten mit biegsamen Gerten umflochten und mit Lehm und Stroh ausgefacht. In der Nähe befanden sich Werkstätten, Schlachthöfe, Ställe, Gemeinschaftsräume und Kultstätten. Zwischen den einzelnen Siedlungen fand ein friedlicher Handel statt. Für die Werkzeuge benutzte man Tierknochen, Horn, bearbeitete Steine, große Beile mit scharfen langen Klingen, Pfeile, Harpunen und Hacken, teilweise wurden auch Kupfer und Gold verarbeitet. Offenbar waren die Frauen in dieser Kulturgesellschaft dominierend.

4200 BC
Bulgarien / Serbien

In Ai Bunar (Bulgarien) und in Rudna Glava (Serbien) werden die ältesten bekannten Kupferbergwerke betrieben.

4000 BC
Osteuropa / Mitteleuropa

In der Region um das Schwarze Meer wird eine indogermanische Ursprache gesprochen. In der Landwirtschaft vollzieht sich ein Wandel zu einer Mischökonomie aus Ackerbau und Weidewirtschaft, was weg von einer matriarchalischen zu einer patriarchalischen Klassengesellschaft führt. Die Viehhaltung spielt eine zunehmend wichtigere Rolle als der Ackerbau. Die Veränderung der Sozialstruktur, Religion und Ökonomie ist nicht als eine langsame einheimische Entwicklung, sondern als Aufeinanderprallen und die allmähliche Vermischung zweier Gesellschaftssysteme mit vollkommen gegensätzlichen Weltbildern, nämlich dem Weltbild der ansässigen Bevölkerung und der Einwanderer der Kurgan-Kultur aus dem Osten zu verstehen. Nicht das gesamte Mitteleuropa wird infolge der ersten Welle der Eindringlinge 'kurganisiert', fest steht jedoch, dass in dem größten Teil des Donaubeckens nun befestigte Höhensiedlungen errichtet werden. Es wird viele Generationen dauern, bis die Traditionen des gesamten 'Alten Europa' nach und nach durch die 'Kurgankultur' verdrängt sein werden.

3000 - 512 BC
Königreich Thrakien
512 - 428 BC
Achämenidenreich Persien
nach 428 BC
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