Deutsches Reich 1848-IV: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. März 2018, 19:12 Uhr
DEUTSCHES REICH
Hauptstadt: Frankfurt am Main
Chronik des Deutschen Reiches 1848
IV. Quartal 1848
Heinrich von Gagern wird neuer Reichsministerpräsident
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Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1838 - 1839 - 1840 - 1841 - 1842 - 1843 - 1844 - 1845 - 1846 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
III. Quartal - IV. Quartal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich
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Deutsches Reich / Königreich Preußen / Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland In einer Konferenz in London wird beschlossen, Holstein und Schleswig zu trennen. Holstein soll dem Deutschen Bund zugeschlagen werden, Schleswig unter die Dänische Krone kommen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Herzogtum Schleswig / Königreich Dänemark Der Sitz der provisorischen Regierung des Herzogtums Schleswig wird ins Schloss Gottorf in Schleswig verlegt.
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Deutsches Reich / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein Bildung der Gemeinsamen Regierung für die Herzogtümer Schleswig-Holstein.
Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Königreich Preußen König Friedrich Wilhelm IV. verübelt es seinem Ministerpräsidenten, dass er den Beratungen und Beschlüssen der Nationalversammlung im Oktober, den Adel, die Orden und die Bezeichnung „von Gottes Gnaden“ im Titel des Königs abzuschaffen, nicht den erforderlichen Widerstand entgegenbrachte. Daher nimmt Ministerpräsident von Pfuel seinen Abschied. Neuer preußischer Ministerpräsident wird Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg, der am 24.01.1792 in Berlin geboren und Sohn des preußischen Königs aus dessen morganatischer Ehe mit der Gräfin Sophie von Dönhoff ist. Brandenburg trat am 18. April 1806 als Estandartenjunker in das Regiment der Gardes du Corps der Preußischen Armee ein und machte den Feldzug 1807 mit. Als Rittmeister gehörte er 1812 dem Stab von General York im Feldzug gegen Russland an. 1839 wurde Friedrich Wilhelm Kommandierender General des VI. Armee-Korps und 1848 General der Kavallerie. Ein Wohnsitz war das 1832 erworbene Schloss Domanze im niederschlesischen Kreis Schweidnitz.
Nach dem Rücktritt des Ministeriums Pfuel erfolgte seine Ernennung zum Chef des neuen Ministeriums, das auch als Kabinett Brandenburg-Manteuffel bezeichnet wird. Diese Personalentscheidung verdeutlicht den Beginn der Reaktionsära, mit der Preußen sich vollends der Frankfurter Nationalversammlung entgegenstellt. 9.11. Standrechtliche Erschießung Robert Blums in Wien Verlegung der preußischen Nationalversammlung nach Brandenburg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Kaisertum Österreich Während der scheidende Ministerpräsident parteilos war, übernimmt nun ein militärischer Vertreter erstmals dieses Amt im Kaisertum Österreich. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Der Präsident der Nationalversammlung in Frankfurt Heinrich von Gagern fährt mit seinen Abgeordnetenkollegen Eduard Simson und George Vincke aus Westfalen nach Berlin, um mit König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen zu sprechen. Sie erfahren, dass der König nicht an eine enge Zusammenarbeit dachte und eine Kaiserwürde aus den Händen der Nationalversammlung nicht annehmen würde, da diese aus der Vereinbarung der Staaten kommen müsste. Gagern deutet an, dass man könne die Fürsten zur Annahme der Verfassung bewegen oder zwingen könnte und erhält den Eindruck, dass der König wie schon so oft seine Feststellung zurücknehmen würde. Er erreicht es, dass Preußen nicht mit der Nationalversammlung bricht und hält damit die Option eines "Kleindeutschland" ohne Österreich offen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Kaisertum Österreich / Freie Stadt Frankfurt Der 18jährige Franz Joseph II. wird Nachfolger seines Onkels, des österreichischen Kaisers Ferdinand, der wegen der revolutionären Ereignisse abdanken muss. Der ungarische Reichstag - den Ferdinand zwar aufgelöst hat, der sich aber für unauflösbar erklärt hat - erkennt den Thronwechsel nicht an. Es beginnt der Ungarischen Freiheitskrieg. Erzherzog Johann bleibt Reichsverweser des Deutschen Reiches in Frankfurt am Main. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Eine neue Verfassung für den Preußischen Staat wird im Rahmen des Konstitutionalismus als Reaktion auf die Märzrevolution in Berlin vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. für den gesamten preußischen Staat aufgezwungen ("Oktroy"). Obwohl nicht, wie vorgesehen, zwischen König und Nationalversammlung vereinbart, übernimmt die Verfassung erstmals auf deutschem Boden viele liberale Positionen, einen großen Grundrechte-Katalog sowie die Einführung von Schwurgerichten verbunden mit dem Auftrag zur Sicherstellung von Rechtssicherheit und Kontrolle des Monarchen. Weder die Akzeptanz der Verfassung noch die späteren Reformen dürfen aber darüber hinwegtäuschen, dass Preußen noch weit von einer demokratischen Staatsordnung entfernt ist. Die Gesetzgebungskompetenz der Kammern und die meisten Grundrechte dürfen im Falle eines Kriegs oder Aufruhrs außer Kraft gesetzt werden, auch ein absolutes Veto des Königs gegen Gesetze bleibt erhalten. Die Gewaltenteilung wird auch dadurch eingeschränkt, die Rechtsprechung kann vom Monarchen umgangen werden und das Militär muss als Staat im Staate bezeichnet werden. Das Dreiklassenwahlrecht schränkt die politische Beteiligung der Mittel- und Unterschichten stark ein. Diese Kritikpunkte an der Verfassung müssen aber auch vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Situation nach der "Märzrevolution" betrachtet werden. So ist es verständlich, dass für viele Bürger eine „halbliberale“ Verfassung dem weiteren Ausnahmezustand vorzuziehen ist. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Kaisertum Österreich Um die Separationsbestrebungen Ungarns zu beenden, rückte Mitte Dezember 1848 eine kaiserliche Armee unter Graf Windischgrätz mit 90.000 Soldaten in Richtung auf Ofen vor. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Der (faktische) Reichsministerpräsident Anton von Schmerlings tritt von seinem Amt zurück, weil er es für aussichtslos hält, dass die derzeitige Führung Österreichs sich auf Dauer in das Deutsche Reich zu integrieren vermag; es zieht den Verfechter einer "Großdeutschen Lösung" zurück nach Wien, wo er ein Regierungsamt übernehmen und durch dieses Einfluss auf die Führung übernehmen will.
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Deutsches Reich Neuer Reichsministerpräsident wird Heinrich von Gagern, ein liberaler Politiker aus Hessen-Darmstadt, der in Bayreuth geboren wurde und seit dem 19. Mai Präsident der Nationalversammlung ist. Vor der Übernahme dieses Amtes war er oppositioneller Abgeordneter im Landtag von Hessen-Darmstadt und diente dort zweieinhalb Monate als Ministerpräsident. Freiherr von Gagern denkt national, konservativ und föderalistisch und wurde schon in jungen Jahren Regierungsrat im Fürstentum Nassau-Weilburg, das ihn später zum Bundestagsgesandten bestimmte. Seine Mutter ist katholisch, sein Vater protestantisch; er hat neun Geschwister. Als 15jähriger zog er in einem nassauischen Regiment in den Krieg gegen Napoleons "Herrschaft der 100 Tage" und wurde bei Waterloo leicht am Fuß verwundet, bevor die anrückenden Preußen den Sieg brachten. Vorher und beim Einmarsch in Paris traf er seinen Vater, einen Abgesandten bei den Verhandlungen, und seine Brüder Fritz (in der niederländischen Armee) und Karl (in der bayerischen). Diese Teilnahme an den Befreiungskriegen wurde für Heinrich von Gagern prägend; einige Autoren wie auch der Vater machten daraus eine Heldengeschichte. Am 19. Mai erhielt von Gagern 305 von 397 Stimmen für die Präsidentschaft der Nationalversammlung; hätte er nicht kandidiert, wäre womöglich der Linke Robert Blum Präsident geworden. Da der Präsident der Nationalversammlung monatlich neu gewählt wurde, stand von Gagern siebenmal in Folge zur Wahl und wurde siebenmal mit einer Quote zwischen 75 und 91 Prozent gewählt. Von Gagern zählte zur rechtsliberalen "Casino-Fraktion", obwohl er dort kein offizielles Mitglied war, und wurde auch von anderen Fraktionen, zum Beispiel dem linken Zentrum, unterstützt. Heinrich von Gagern übernimmt nun das höchste Regierungsamt in Deutschland und übernimmt praktisch vollständig das Kabinett seines Vorgängers.
Das Programm des neuen Reichsministerpräsidenten ist ein "engerer" und ein "weiterer Bund", das Österreich künftig nur über einen Staatenbund mit Deutschland verknüpfen soll. Dies führt zum Austritt vieler Anhänger der "Großdeutschen Lösung" aus der Casino-Fraktion (so genannt nach dem Hotel, wo sich die Fraktion trifft). Gagerns erste Aufgabe im Amt wird nun sein, sich in der Nationalversammlung eine Mehrheit für sein Programm zu suchen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich In einem aufsehenerregenden Prozess sprechen die Geschworenen den Ersten Sekretär des Kölner Arbeitervereins Fritz Anneke von der Anklage des Hochverrats frei. Anneke sitzt seit 3. Juli in Untersuchungshaft. Während seiner Inhaftierung übernahm seine Ehefrau Mathilde Franziska Anneke seine Aufgaben als Verleger. Anneke ist seit zwei Jahren Mitglied des Bundes der Kommunisten und pflegt Freundschaften mit Karl Marx, Friedrich Engels und Ferdinand Lassalle. Durch seine Tätigkeit als Sekretär fiel Anneke der Obrigkeit auf und wurde als „staatsgefährdendes Element“ verhaftet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Die Frankfurter Nationalversammlung verabschiedet die "Grundrechte des Deutschen Volkes". Unter den Beratungen zur Reichsverfassung nahm die Diskussion über die Grundrechte breiten Raum ein, die Würde, Gleichheit und die politischen Rechte der Menschen gesetzlich verankern wollte. Die Grundrechte, diskutiert in den Monaten Juli bis Oktober und morgen als Gesetz verkündet, sind die erste derartige Ausformulierung in Deutschland und bis heute vorbildlich für alle demokratischen Verfassungen in Deutschland. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Im Reichsgesetzblatt werden die "Grundrechte des Deutschen Volkes" veröffentlicht und damit verkündet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich
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III. Quartal - IV. Quartal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
I. Quartal - II. Quartal - III. Quartal - IV. Quartal | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1849/1850 -1851 - 1852 - 1853 - 1854 - 1855 - 1856 - 1857 - 1858 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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