Königreich Griechenland 1896

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Gastgeber der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit

KÖNIGREICH GRIECHENLAND

Chronik des Jahres 1896

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Hauptstadt: Athen (seit 1836)

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1886 - 1887 - 1888 - 1889 - 1890 - 1891 - 1892 - 1893 - 1894 - 1895

01.01.1896
25px Königreich Griechenland
Die Regierung des Königreiches Griechenland am Jahresanfang
25px Funktion Name von - bis
Georgios I.jpg
König der Hellenen
Geórgios I.
Christian Wilhelm Ferdinand Adolf Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
30.10.1863-18.03.1913
Theodoros Deligiannis.jpg
Präsident des Ministerrates
Theodoros Pangaiou Deligiannis
(Ethnikon Komma;
nationalistisch-konservative
pangriechische Partei)
11.06.1895-30.04.1897
05.04.1896
25px IOC / 25px Königreich Griechenland

König Georg I. eröffnet in Athen die von dem Franzosen Pierre de Coubertin initiierten I. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit in dem von dem griechischen Millionär Giorgis Averoff finanzierten Olympiastadion aus Marmor, das ganz nach dem Vorbild der antiken Sportstätte aus dem Jahre 131 n. Chr. errichtet worden war. Bis zum 15. April zeigen 295 (männliche) Sportler aus dreizehn Ländern in zehn Sportarten und 42 Disziplinen ihr Können.

06.04.1896
25px IOC / 25px Königreich Griechenland

König Georg I. von Griechenland eröffnet in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit. Insgesamt 241 Athleten aus 14 Ländern, allesamt männlichen Geschlechts, nehmen an den Spielen teil, die in 43 Wettbewerben in neun Sportarten ausgetragen werden sollen. Die Spiele finden unter strikten Amateurregeln statt – eine Bestimmung, die für einige Kontroversen sorgt, da die genaue Definition dessen, was ein Amateur ist, von Land zu Land verschieden ist. Erst die verbindliche Anwendung der Regeln der internationalen Dachverbände sowie der persönliche Einsatz des Kronprinzen und obersten Schiedsrichters der Spiele verhindern mehrmals einen Eklat. Die einzige Ausnahme wird dem Fechten gewährt, für professionelle Fechtmeister im Offiziersrang wird ein zusätzlicher Wettbewerb veranstaltet. Das größte Team stellen die Griechen, gefolgt von den Deutschen und den Franzosen. Die Teilnehmer sind nicht in Nationalteams organisiert und es finden nur in Ausnahmefällen Qualifikationswettkämpfe statt. Für Großbritannien beispielsweise treten zwei Angestellte der Botschaft in Athen an. An den ersten Olympischen Spielen entzünden sich auch nationalistische Konflikte. So nehmen die Turner in Frankreich, Belgien und dem Deutschen Reich eine kompromisslos oppositionelle Haltung gegen eine gemeinsame Veranstaltung mit den als proletarisch und englisch verschrienen übrigen Sportarten ein. Im Deutschen Reich erscheinen kurz vor Meldeschluss Zeitungsartikel, die versuchen, die Olympischen Spiele als französisch-griechische und somit für Deutsche unwürdige Veranstaltung zu denunzieren – durchaus mit einigem Erfolg. Die 21 deutschen Sportler, die trotzdem nach Athen reisen, erhielten von der Deutschen Turnerschaft einen Verweis. Das Streben nach Höchstleistung gilt als gesundheitsgefährdend, unästhetisch und unsozial. Die Olympiasieger sollen eine Silbermedaille und einen Olivenzweig erhalten. Die Silbermedaille ist auf einer Seite mit dem Bild der Akropolis versehen, auf der anderen mit dem Gesicht von Zeus. Zweitplatzierte werden mit Bronzemedaillen und Olivenzweigen geehrt. Einige Literaturstellen sprechen bei der Ehrung des Zweitplatzierten von Medaillen aus Kupfer und einem Lorbeerzweig. Die Drittplatzierten gehen leer aus, da die finanziellen Mittel der Organisatoren nicht mehr zulassen. Bei der Eröffnungsfeier ist das Panathinaiko-Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt, unter den Zuschauern befindet sich auch die griechische Königsfamilie. Die meisten teilnehmenden Athleten versammeln sich im Innenraum und sind nach ihrer Nationalität gruppiert. Nach einer Ansprache des Präsidenten des Organisationskomitees, Kronprinz Konstantin I., eröffnet dessen Vater, König Georg I., die Spiele: „Ich erkläre die ersten internationalen Olympischen Spiele in Athen für eröffnet. Lang lebe die Nation. Lang lebe das griechische Volk.“ Anschließend tragen neun Marschkapellen und 150 Chorsänger die olympische Hymne vor. Spyros Samaras hatte sie komponiert, Kostis Palamas schrieb den Text dazu. Die Hymne stößt auf Zustimmung und das Publikum forderte eine Zugabe. Die Eröffnungsfeiern bei Olympischen Spielen beinhalten heute noch Elemente dieser kurzen und schlichten Feier. Das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes eröffnet noch immer offiziell die Spiele und auch die olympische Hymne wird gespielt.


25px IOC / 25px Königreich Griechenland
Der erste Sieger einer olympischen Disziplin der Neuzeit überhaupt ist der Amerikaner James Connolly aus Boston, Massachusetts, der den Dreisprung mit 13,71 m gewinnt. Er erhält dafür eine Silbermedaille (eine Goldmedaille ist bei Olympischen Spielen noch nicht üblich und nur die beiden Erstplatzierten einer Disziplin werden geehrt).

25px Ergebnis des Dreisprung-Wettbewerbes
Platz Land Athlet Weite (m)
1 25px USA James Conolly 13,71
2 Frankreich.gif FRA Alexandre Tuffèri 12,70
3 25px GRE Ioannis Persakis 12,52
4 25px HUN Alajos Szokolyi 12,30
5 Norddeutscher Bund.gif GER Carl Schuhmann 11,50
Bemerkungen: Der amerikanische Springer James Conolly kam nach einer sechzehntägigen Reise aus den Vereinigten Staaten einen Tag vor den Wettkämpfen in Athen an. Die Harvard-Universität hatte ihrem Studenten Connolly keine Erlaubnis gegeben, nach Athen zu reisen. Daher exmatrikulierte er sich selbst, um nach Griechenland reisen zu können. Der Zweitplatzierte Alexandre Tuffère ist ein gebürtiger Athener, dessen Teilnahme als griechisch-französischer Leichtathlet Frankreich zugerechnet wird. Der Viertplatzierte Alajos Szokolyi aus Österreich-Ungarn ist ungarischer Nationalität und stammt aus Hronec (heute Slowakei). Der deutsche Teilnehmer Carl Schuhmann ist ein Goldschmied aus Westfalen.

Bereits kurz nach der Eröffnungsfeier der I. Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen finden die Vorläufe zum 100-Meter-Lauf statt. 15 gemeldete Athleten werden in drei Gruppen à fünf Teilnehmern zugelost. Die beiden Besten der drei Vorläufe werden das Finale am 10. April bestreiten.
100-Meter-Lauf, Vorlauf 1
Der US-Amerikaner Francis Lane siegt im ersten Vorlauf mit 12,2 Sekunden. Diese Zeit wird als „erster olympischer Rekord“ in die Geschichte eingehen. Der Weltrekord liegt bereits seit 1891 bei 10,8 Sekunden. Seit dem 4. Juli 1891 gab es nur fünf Menschen, die diese Marke erreichten. Zweiter im Vorlauf wird der Ungar Alajos Szokolyi mit 12,8 Sekunden. Der Brite Charles Gmelin scheidet mit 12,9 Sekunden aus, die Nächstplatzierten Alphonse Grisel (Frankreich) und Kurt Doerry laufen mit unbekannter Zeit durchs Ziel, da die Zeitmessung nur für die ersten drei Athleten dokumentiert wird.
100-Meter-Lauf, Vorlauf 2
Den zweiten Vorlauf gewinnt der US-Amerikaner Thomas Curtis, ebenso wie sein Mannschaftskamerad Francis Lane im ersten Vorlauf mit 12,2 Sekunden. Da Beide die gleiche Zeit liefen, werden sie gemeinsam Träger des „olympischen Rekords“ im 100-Meter-Lauf. Zweiter wird Alexandros Chalkokondylis aus Griechenland mit 12,8 Sekunden. Der Brite Launceston Elliot geht als Dritter mit 12,9 Sekunden durchs Ziel und scheidet damit aus. Der Däne Eugen Schmidt und der Brite George Marshall werden als Vierter und als Fünfter nicht mehr dokumentiert.
100-Meter-Lauf, Vorlauf 3
Auch den dritten Vorlauf gewinnt ein US-Amerikaner. Thomas Burke siegt mit 11,8 Sekunden und stellt damit den von seinen beiden Mannschaftskameraden aufgestellten „olympischen Rekord“ nochmals ein. Fritz Hofmann aus Deutschland wird mit 12,6 Sekunden Zweiter, sein Landsmann Friedrich Adolph Traun scheidet mit 13,5 Sekunden aus dem Wettbewerb aus. Unbekannt sind die Zeiten der Nächstplatzierten Georgios Gennimatas aus Griechenland und Henrik Sjöberg aus Schweden.


An diesem Tag finden auch die Vorläufe zum 400-Meter-Lauf statt. Die beiden Bestplatzierten der beiden Vorläufe qualifizieren sich für das Finale.
400-Meter-Lauf, Vorlauf 1
Beim ersten Startversuch verursachen der Deutsche Kurt Doerry und der Franzose Alphonse Grisel einen Fehlstart und müssen sich beim zweiten Start zur Strafe etwa zwei Meter hinter ihren Kollegen aufstellen. Den Vorlauf gewinnt der US-Amerikaner Herbert Jamison leicht mit 56,8 Sekunden und etwa zwölf Metern Vorsprung auf den Deutschen Fritz Hofmann, der mit 58,6 Sekunden durchs Ziel läuft. Damit steht der „Olympische Rekord“ auf 56,8 Sekunden. Der Weltrekord wurde am 28. Juni 1889 von dem Briten Henry Tindall mit 48,5 Sekunden aufgestellt und seither nur von einem Menschen, dem Briten Edgar Bredin, eingestellt. Die Reihenfolge des Einlaufs von Kurt Doerry und von Alphonse Grisel bei diesem Vorlauf ist unbekannt.
400-Meter-Lauf, Vorlauf 2
Obwohl er noch geschwächt ist von dem kurz zuvor ausgetragenen Vorlauf über 100 Meter setzt sich der Favorit Thomas Burke aus den USA mit 58,4 Sekunden klar durch. Im Ziel beträgt sein Vorsprung etwa 13,5 Meter. Der Brite Charles Gmelin geht mit 1:00,5 Minuten als Zweiter mit einem Vorsprung von elf Metern auf den Dritten, den Franzosen Frantz Reichel durchs Ziel, der 1:02,3 Minuten für diese Distanz braucht.


25px Ergebnis des Diskuswurf-Wettbewerbes
Platz Land Athlet Weite (m)
1 25px USA Robert Garrett 29,15
2 25px GRE Panagiotis Paraskevopoulos 28,955
3 25px GRE Sotirios Versis 27,78
4 25px GBR George Robertson 25,20
Bemerkungen: Der amerikanische Werfer Robert Garrett stammt aus Baltimore County in Maryland. Er kommt aus einer reichen Bankiersfamilie und studierte an der Princeton University. Er war hervorragend in der Leichtathletik und wurde deshalb Kapitän des Princeton Leichtathletikteams während seiner Jahre an der Unter- und an der Oberstufe. Garrett war in erster Linie ein Kugelstoßer, nahm aber auch an den Sprungdisziplinen teil. Bei seiner Nominierung als Teilnehmer der ersten Olympischen Spiele in Athen schlug Professor William Milligan Sloane ihm vor, es auch einmal mit dem in den USA unbekannten Diskuswerfen zu versuchen. Sie konsultierten Wissenschaftler, um eine Zeichnung eines Diskusses zu erhalten. Anschließend ging Garrett zu einem Schmied, um das Wurfgerät anfertigen zu lassen. Es wog ca. 5 Kilogramm, und es war nahezu unmöglich, den Diskus zu werfen. Also gab Robert die Idee auf, am Diskuswettbewerb teilzunehmen. Da er aus einer wohlhabenden Familie kam, bezahlte er seine Überfahrt nach Athen und die dreier seiner Studienkameraden (Francis Lane, Herbert Jamison und Albert Tyler). Als er in Athen entdeckte, dass der bei den Spielen eingesetzte Diskus lediglich 2 Kilogramm wiegt, entschied er sich dazu, aus Spaß am Wettbewerb teilzunehmen. Die griechischen Werfer werfen alle nach der überlieferten klassischen Technik, Garrett verwendet dahingegen die Drehtechnik, um die Geschwindigkeit des Diskusses beim Abwurf zu erhöhen. Garretts erste beiden Würfe sehen sehr unbeholfen aus. Der Diskus eierte durch die Luft und verfehlt nur knapp das Publikum. Sein letzter Wurf segelt jedoch 19 cm weiter als der des bis dahin besten Teilnehmers, des Griechen Panagiotis Paraskevopoulos. Dieser kann sich mit seinem letzten Wurf zwar noch einmal verbessern, schafft es jedoch nicht, Garrett zu übertreffen.

25px Medaillenspiegel nach dem ersten Wettkampftag
Platz Land Silber Bronze Total
1 25px USA 2 0 2
2 Frankreich.gif FRA 0 1 1
25px GRE 0 1 1
Bemerkungen: Es werden pro Wettkampf nur zwei Medaillen vergeben: Die Silbermedaille für den Sieger und die Bronzemedaille für den Zweiten.
07.04.1896
25px IOC / 25px Königreich Griechenland

Die Entscheidung im Florett-Fechten findet im Zappeion in Athen statt. Jeweils vier Teilnehmer aus Frankreich (3) und Griechenland (5) fechten in zwei Viergruppen die jeweiligen Sieger aus, die im Finale gegeneinander antreten. Die weiteren Plätze werden nicht ausgefochten, da die Ergebnisse der Vorrunde für das Ranking herangezogen werden.

25px Ergebnis des Florett-Wettbewerbes
Platz Land Athlet Punkte
1 Frankreich.gif FRA Eugène-Henri Gravelotte 4
2 Frankreich.gif FRA Henri Callot 3
3 25px GRE Perikles Pierrakos-Mavromikhalis 2
4 25px GRE Ioannis Poulos 1
25px GRE Athanasios Vouros 1
25px GRE Konstantinos Komninos-Miliotis 1
Bemerkungen: Der Pariser Medizinstudent Gravelotte gewinnt die erste französische Goldmedaille in der Geschichte der Olympischen Spiele. Mit dem zweiten Platz des Franzosen Henri Callot ist Frankreich außerdem das erste Land, das bei Olympischen Spielen einen Doppelsieg holt. Periklis Pierrakos-Mavromichalis ist ein hoher Offizier des griechischen Heeres. Auch Komninos-Miliotis ist griechischer Armeeoffizier.

Die Entscheidung im Säbel-Fechten fällt durch Einzelkämpfe jeder gegen jeden. Das Ergebnis:

25px Ergebnis des Säbel-Wettbewerbes
Platz Land Athlet Punkte
1 25px GRE Ioannis Georgiadis 4
2 25px GRE Tilemachos Karakalos 3
3 Dänemark.gif DEN Holger Louis Nielsen 2
4 25px AUT Adolf Schmal 1
25px GRE Georgios Iatridis 0
Bemerkungen: Ioannis Georgiadis wird der erste griechische Sieger bei Olympischen Spielen der Neuzeit. Der gebürtige Dortmunder und für Österreich-Ungarn angetretene Adolf Schmal liegt nach zwei Siegen in der Vorrunde bereits in Führung, als der griechische König ins Stadion kommt. Um diesem die Beobachtung des gesamten Turniers zu ermöglichen, werden alle Wettkämpfe annulliert und neu ausgetragen. In diesem zweiten Durchgang verliert Schmal die beiden Kämpfe und wird letztlich nur Vierter.

Bei den ersten Olympischen Spielen werden zwei Wettbewerbe im Gewichtheben ausgetragen, nämlich einarmig und beidarmig, beide Wettbewerbe ohne Gewichtsbeschränkung.

25px Ergebnis des einarmigen Gewichthebens
Platz Land Athlet Gewicht (kg)
1 25px GBR Launceston Elliot 71,0
2 Dänemark.gif DEN Viggo Jensen 57,0
3 25px GRE Alexandros Nikolopoulos 57,0
4 25px GRE Sotirios Versis 40,0
Bemerkungen: Der Däne Viggo Jensen wird bei gleicher Leistung wie Alexandros Nikolopoulos der zweite Platz wegen eines "besseren Stils" zuerkannt. Launceston Elliot wird der erste schottische Olympiasieger. Er stammt aus einer Beamtenfamilie, die viele hohe Positionen im britischen Empire innehatte. Sein Urgroßvater war Gouverneur von Madras, sein Großvater Charles Elliot Gouverneur von Sankt Helena. Er selbst wurde in Indien geboren, wo sein Vater Gilbert Wray Elliot Richter war. Der Dritte des Wettbewerbes, Nikolopoulos, ist Medizinstudent.

25px Ergebnis des beidarmigen Gewichthebens
Platz Land Athlet Gewicht (kg)
1 Dänemark.gif DEN Viggo Jensen 111,5
2 25px GBR Launceston Elliot 111,5
3 25px GRE Sotirios Versis 90,0
4 Norddeutscher Bund.gif GER Carl Schuhmann 90,0
25px GRE Giorgos Papasideris 90,0
6 25px HUN Momcsilló Tapavicza 80,0
Bemerkungen: Viggo Jensen wurde zum Olympiasieger erklärt, da er bei gleicher Leistung wie Launceston Elliot einen „besseren“ Stil hatte. Elliot machte einen Ausfallschritt nach vorn. Der österreich-ungarische Teilnehmer Momcsilló Tapavicza ist eigentlich Serbe, studiert aber in Budapest das Fach Architektur, woraufhin er vom ungarischen Verband gemeldet wurde.

Am 1500-Meter-Lauf, der im Panathinaiko-Stadion in Athen ausgetragen wird, nehmen insgesamt acht Sportler aus fünf Nationen teil. Den Weltrekord in dieser Disziplin hält der US-Amerikaner Thomas Conneff, der am 26. August 1895 die Strecke in New York in 4:15,6 Minuten zurücklegte. In Athen tritt Conneff nicht an.

25px Ergebnis des 1500-Meter-Laufes
Platz Land Athlet Zeit
1 Australien.gif AUS Edwin Flack 4:33,2 min
2 25px USA Arthur Blake 4:34,0 min
3 Frankreich.gif FRA Albin Lermusiaux 4:36,0 min
4 Norddeutscher Bund.gif GER Carl Galle 4:39,0 min
5 25px GRE Angelos Fetsis unbekannt
6 25px GRE Dimitrios Golemis unbekannt
7 25px GRE Konstantinos Karakatsanis unbekannt
25px GRE Dimitrios Tomprof unbekannt
Bemerkungen: Der gebürtige Londoner, der mit seinen Eltern im Alter von fünf Jahren nach Australien zog und jetzt der erste Sieger seines Landes bei Olympischen Spielen wird, ist Student der griechischen Geschichte in Melbourne. Arthur Blake aus Boston, Massachusetts, wurde von der Harvard University, an der er studiert, für die Olympischen Spiele gemeldet. Carl Galle ist ein Leichtathlet aus Berlin, Dimitrios Tomprof aus Smyrna, dem heutigen Izmir.



Leichtathletik Herren – Finale 400 Meter
Beim Finale des 400-Meter-Laufes siegt der US-Amerikaner Thomas Burke mit 7,5 Metern Vorsprung vor seinem Landsmann Herbert Jamison. Den dritten Platz sichert sich der Brite Charles Gmelin mit einem Fuß Vorsprung vor Fritz Hofmann aus Deutschland. Nur die Zeiten der beiden Erstplatzierten werden genommen, die weiteren werden geschätzt:
Platz 1 Thomas Burke USA 54,2 Sekunden OR Platz 2 Herbert Jamison USA 55,2 Sekunden Platz 3 Charles Gmelin Großbritannien 56,7 Sekunden Platz 4 Fritz Hofmann Deutschland 56,7 Sekunden

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Leichtathletik Herren – Weitsprung Clark startet mit zwei Fehlversuchen in den Wettbewerb, bevor er mit dem letzten seiner drei Versuche seinen bis dahin führenden Landsmann Garrett noch um 17 Zentimeter übertrifft. http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#Weitsprung

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Leichtathletik Herren – Kugelstoßen http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#Kugelsto.C3.9Fen


8. April 1896

IOC / Königreich Griechenland / Französische Republik Radsport Männer – 100 Kilometer Im 100-Kilometer-Rennen, das im Velodrom Neo Faliro stattfindet, starten neun Fahrer, jedoch beenden das Rennen nur zwei. Während des Rennens bricht der Rahmen des Fahrrades des Griechen Georgios Kolettis. Der Franzose Léon Flameng, der dies mitbekommt, hält an und wartet so lange, bis Kolettis‘ Fahrrad wieder bereit ist, das Rennen aufzunehmen. Während der Fahrt hat der Franzose noch einen Sturz, kann aber das Rennen wieder aufnehmen. Nun wartet Koletti und lässt schließlich dem Franzosen aus Gründen der Fairness den Vortritt beim Überfahren der Ziellinie. https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Radsport#100_km

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland / Österreich-Ungarische Monarchie / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland (Australien) / Französische Republik / Deutsches Reich Tennis Einzel Männer – Runde 1 Im Neo Phaliron Velodrome veranstaltet der Athens Lawn Tennis Club die olympischen Wettbewerbe zum Tennis. Wie üblich wird dieses Turnier im K.o-Verfahren entschieden. In der folgenden Liste wird der jeweilige Gewinner zuerst genannt: Aristidis Akratopoulos (Griechenland) – Edwin Flack (Australien) Konstantinos Paspatis (Griechenland) – George S. Robertson (Großbritannien) Evangelos Rallis (Griechenland) – Demetrios Petrokokkonos (Griechenland) John Pius Boland (Großbritannien) – Friedrich Traun (Deutschland) Momcilo Tapavica (Ungarn) – D. Frangopoulos (Griechenland) Dionysios Kasdaglis (Griechenland) – J. Defert (Frankreich)

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9. April 1896

IOC / Französische Republik / Königreich Griechenland / Französische Republik Fechten Herren – Florett für Fechtmeister An diesem Wettbewerb nehmen nur zwei Sportler teil, es ist der einzige Wettkampf für professionelle Sportler. Leonidas Pyrgos gewinnt den einzigen Kampf gegen Jean Perronet mit 3:1. http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Fechten

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland (Australien) / Österreich-Ungarische Monarchie Leichtathletik Herren – Finale 800 Meter http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#800_m

IOC / Französische Republik / Königreich Griechenland / Königreich Dänemark Fechten Herren – Säbel http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Fechten

IOC / Königreich Griechenland Schießen Männer – Militärgewehr (200 m) Im 200-Meter-Schießen mit dem Militärgewehr (Riffle) tragen die Griechen einen Fünffachsieg davon. https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Schie%C3%9Fen#Milit.C3.A4rgewehr_.28200.C2.A0m.29

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland / Österreich-Ungarische Tennis Einzel Männer – Viertelfinale In der folgenden Tabelle wird der jeweilige Gewinner zuerst genannt: Konstantinos Paspatis (Griechenland) – Aristidis Akratopoulos (Griechenland) John Pius Boland (Großbritannien) – Evangelos Rallis (Griechenland) Momcilo Tapavica (Ungarn) – gewinnt kampflos Dionysios Kasdaglis (Griechenland) – Konstantinos Akratopoulos (Griechenland)

IOC / Königreich Griechenland / Deutsches Reich Turnen – Parallelbarren Mannschaft Im Mannschaftswettbewerb des Barrenturnens treten nur die deutsche und zwei griechische Mannschaften an. Die deutsche Mannschaft gewinnt den Wettbewerb. Den zweiten Platz belegt die Mannschaft des Panhellenischen Turnvereins Athen. Auf Platz 3 kommt die Mannschaft des Ethnikos-Turnvereins Athen: http://en.wikipedia.org/wiki/1896_Summer_Olympics http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896

Problematisch wegen der Begriffe … besser mit 4 Bildschirmen eruieren!


10. April 1896

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Deutsches Reich Leichtathletik Herren – Finale 100 Meter Nach dem Rückzug von Thomas Curtis, dem Gewinner des zweiten Vorlaufs, da dieser am Wettbewerb im 110-Meter-Hürdenlauf teilnehmen will, treten nur noch fünf Athleten aus der Qualifikation gegeneinander an. Nach 50 Metern setzen sich der US-Amerikaner Thomas Burke und der Deutsche Fritz Hofmann ab, Burke gewann mit knapp zwei Metern Vorsprung. Die Zeitnehmer stoppen nur die Zeiten für die beiden Erstplatzierten. Die Zeiten der anderen Läufer werden geschätzt: http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#100_m


IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland Leichtathletik Herren – 110 Meter Hürden http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#110_m_H.C3.BCrden

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Österreich-Ungarische Monarchie Leichtathletik Herren – Marathonlauf 17 Männer, darunter 13 Griechen, werden auf einem Pferdefuhrwerk an den Start gekarrt. Ein Auto tuckert mit dem Läuferfeld einher, darin ein Arzt und das mobile Kampfgericht. Mit weißen Handschuhen setzt sich Albin Lermusiaux ab, der Favorit aus Frankreich. Mit ihm Edwin Flack, Australien, sowie Arthur Blake, ein Amerikaner. Angeblich trinkt Louis im Wirtshaus von Pikermi (Kilometer 22) ein Glas Wein und kündigte lauthals seinen Sieg an. Das Versprechen hält er, in Pikermi überholte er alle. Einzig Flack kann ihm noch folgen, bricht aber im Kessel von Athen zusammen. Louis stärkt sich unterwegs angeblich mit Schafskäse, Metaxa-Brandy und den warmen Worten seiner Landsleute. Er läuft ins Stadion ein und sinkt vor seiner Königin in Demut auf die müden Knie: "Ich bin nur ein Bauernsohn, Eure Majestät." Spyridon Belokas, der nach 3:06:30 h auf dem dritten Platz einläuft, wird nach einem Protest von Gyula Kellner disqualifiziert, weil er für ein Teilstück in einer Kutsche mitgefahren ist. http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#1500_m

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Leichtathletik Herren – Hochsprung http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#Hochsprung


IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Leichtathletik Herren – Stabhochsprung http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Leichtathletik#Stabhochsprung

IOC / Königreich Griechenland / Königreich Dänemark Schießen Männer – Revolver 30 Meter https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Schie%C3%9Fen#Revolver_.2830.C2.A0m.29

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland / Österreich-Ungarische Tennis Einzel Männer – Halbfinale In der folgenden Tabelle wird der jeweilige Gewinner zuerst genannt: John Pius Boland (Großbritannien) – Konstantinos Paspatis (Griechenland) Dionysios Kasdaglis (Griechenland) – Momcilo Tapavica (Ungarn)



11. April 1896

IOC / Königreich Griechenland / Königreich Dänemark Schießen Männer – Militärgewehr (300 m) https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Schie%C3%9Fen#Milit.C3.A4rgewehr_.28300.C2.A0m.29

IOC / Königreich Griechenland / Königreich Dänemark Schießen Männer – Pistole 25 Meter https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896/Schie%C3%9Fen#Pistole_.2825.C2.A0m.29

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland / Österreich-Ungarische Tennis Einzel Männer – Finale Der Brite Boland gewinnt gegen die Übermacht der Griechen mit 6:2 und 6:2. John Pius Boland (Großbritannien) – Dionysios Kasdaglis (Griechenland)


12. April 1896

IOC / Königreich Griechenland An diesem Sonntagmorgen veranstaltet König Georg I. von Griechenland ein Bankett für die Offiziellen und die Athleten. Während seiner Tischrede macht er klar, dass seiner Meinung nach die Olympischen Spiele von jetzt an immer in Athen stattfinden sollten. Viele Beteiligte unterstützen das Anliegen des Königs. Die meisten amerikanischen Teilnehmer bekräftigen dies mit ihrer Unterschrift auf einem Brief an den Kronprinzen. Pierre de Coubertin hingegen lehnt diese Idee aufs Heftigste ab, weil er die internationale Rotation als Eckpfeiler der modernen olympischen Bewegung betrachtet. Aus diesem Grund sollen die nächsten Spiele – in vier Jahren – in Paris stattfinden, wie das IOC es bereits vor zwei Jahren beschlossen hat, auch wenn diese Veranstaltung womöglich wegen der parallel durchgeführten Weltausstellung kaum Beachtung finden wird.


14. April 1896

IOC / Königreich Griechenland Ein verheerender Regen verhindert, dass die Schlussfeier der I. Olympischen Spiele in Athen stattfinden kann. Die Veranstalter verlegen die Feier kurzerhand auf den morgigen Tag.


15. April 1896

IOC / Königreich Griechenland / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Deutsches Reich Die Schlussfeier der I. Olympischen Spiele in Athen findet statt. Wieder nimmt die königliche Familie an der Zeremonie teil, die mit der griechischen Nationalhymne beginnt. Anschließend trägt der britische Leichtathlet und Oxford-Student George Stuart Robertson, der Vierter im Kugelstoßen und Sechster im Diskuswerfen geworden war, eine selbst verfasste Ode nach antikem Vorbild vor. Der König ist davon derart begeistert, dass er Robertson spontan mit einem Lorbeerzweig ehrt. Daraufhin ehrt der König die erfolgreichen Sportler. Die Sieger erhielten Silbermedaillen, die Zweitplatzierten Bronzemedaillen. Einzelne Gewinner erhalten auch Sonderpreise. Zu ihnen gehörte Spyridon Louis: Er erhält von Michel Bréal, dem Erfinder des Marathonlaufs, einen Pokal. Louis führt danach die Ehrenrunde der Medaillengewinner durch das Stadion an, unter den Klängen der olympischen Hymne. Schließlich beendete der König formell die Veranstaltung, mit den Worten: „Ich erkläre die ersten internationalen Olympischen Spiele für beendet.“ Von den sechs herausragenden Sportlern dieser Spiele befinden sich sechs Deutsche: http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896 In der Medaillenwertung, in der es darauf ankommt, wie viele Siege eine Mannschaft errungen hat und – erst bei Gleichheit der Zahlen – der zweite und der dritte Platz wichtig wird, trägt die Mannschaft der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) den Sieg davon. Obwohl es mehr als doppelt so viele Medaillen gewann, allerdings einmal weniger ein Sieg errungen wurde als die USA, wird Griechenland nur Zweiter. Den dritten Platz erringen die Athleten des Deutschen Reiches: http://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1896

Mai 1896
Türkei.gif Osmanisches Reich / 25px Königreich Griechenland

Auf Kreta erhebt sich die überwiegend griechisch-orthodoxe Bevölkerung erneut gegen die osmanische Herrschaft. Griechenland plant eine Intervention und ersucht die europäischen Großmächte vergeblich um Hilfe.

31.12.1896
25px Königreich Griechenland
Die bisherigen Staatsoberhäupter Griechenlands mit der längsten Amtszeit
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Tage im Amt
Georgios I.jpg
König
seit 2263
Geórgios I.
Christian Wilhelm Ferdinand Adolf Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
12116
Othon I.jpg
König
1833-1862
Othon I. von Griechenland
Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach
10850
Ioannis Kapodistrias.jpg
Präsident
1828-1831
Ioannis Antoniou Graf Kapodistrias
(parteilos)
1354

Ministerpräsident Theodoros Pangaiou Deligiannis begeht den Jahreswechsel am 569. Tag seiner vierten Amtszeit als Regierungschef Griechenlands. Insgesamt war er nunmehr 1555 Tage Regierungschef Griechenlands und damit die siebtlängste Zeit aller Amtsinhaber seit der Unabhängigkeit Griechenlands vom Osmanischen Reich.

Die bisherigen Regierungschefs Griechenlands mit der längsten Amtszeit
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Tage im Amt
Charilaos Trikoupis.jpg
Präsident des Ministerrates
1875, 1877-1878, 1878
1880, 1882-1885, 1886-1890
1892-1893, 1893-1895
Charilaos Spyridonou Trikoupis
(Neoteristikon Komma; "Neue Partei", "altliberal", modernistisch)
4063
Alexandros Koumoundouros.jpg
Präsident des Ministerrates
1865, 1866-1868, 1870-1871
1875-1876, 1876-1877, 1877
1877-1878, 1878-1880, 1880-1882
Alexandros Koumoundouros
(Ethnikon Komma;
nationalistisch-konservative pangriechische Partei)
2857
Dimitrios Voulgaris.jpg
Präsident des Ministerrates
1855-1857, 1862-1863, 1863-1864
1865, 1866, 1868-1869
1872, 1874-1875
Dimitrios Georgiou Voulgaris
(parteilos)
2228
Chronik des Königreiches Griechenland der Jahre ...
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