Reich der Saken
Reich der Saken
Hauptstadt: Hotan
Die Saken (in Indien Shaka, in Persien Sāk bzw. Sāg) sind vorwiegend iranischsprachige Nomadenverbände in Zentralasien. Im engeren Sinne bezeichnet die althistorische Forschung höchstwahrscheinlich iranische Stammesgruppen als „Saken“, die im 6.–1. Jh. v. Chr. in den Steppen des östlichen Mittelasiens lebten. In der Altiranistik bezeichnen einige Autoren die „saka“ im weiteren Sinne als alle iranischen Steppennomaden vom 6.–1. Jahrhundert BC. Die Archäologie sieht diese Saken als mittelasiatische Vertreter der Kultur der Skythen. Dem Geschichtsschreiber Herodot wurden die Skythen von den Persern Saken genannt. Wie im spätantiken und mittelalterlichen Europa war bei den Persern „Skythe“/„Sake“ oft einfach eine allgemeine Bezeichnung für jeden Steppenbewohner. Ihr legendäres Königreich jedoch liegt jedoch in West-China, genauer in Khotan (heute Kashi bzw. Kashgar), daher verwendet man auch oft den Begriff Khotan-Saken. Im Unterschied zu den meisten Skythen in Europa, die eine der Phrygermütze identische Kopfbedeckung verwenden, trägt ein Teil der Saken spitze Filzmützen, weshalb sie von vielen antiken Autoren "Spitzhütige Skythen" genannt werden. Die Saken gelten sowohl für die Griechen als auch für die Römer als Krieger, die nicht zu unterwerfen sind. Entlang des Syrdarja werden Teile der Saken aufgrund ausreichenden Ackerlandes auch sesshaft und gründet Städte und Dörfer. Die Saken hinterlassen hier ausgebaute Grabmäler (zum Beispiel das Kuppelgrab von Balandy. Es gibt hier offenbar eine gewisse Koexistenz von Sesshaften und Nomaden. Ihre unmittelbaren Nachbarn sind die nördlich des Jaxartes lebenden Massageten, wobei die griechischen Autoren keine wesentliche Unterscheidung beider Stämme treffen können. Weiterhin werden von Herodot die Issedonen genannt, ferner die Argippaioi, wobei deren Lokalisierung problematisch ist. Gemäß der griechischen Überlieferung kommen auch die Skythen des Schwarzmeerraums aus dem Osten. Des Weiteren sind die Baktrier und Gandharier ihre südlichen und östlichen Nachbarn.
Der afghanische Goldschatz von Tilla Tepe wird sakischen Nomaden, höchstwahrscheinlich Saken im engeren Sinne, vielleicht auch Yuezhi zugeordnet.
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Achämenidenreich Persien / Reich der Saken Die Massageten-Konföderation und die Saken im Westen führen gemeinsam Krieg gegen das expandierende Großreich der persischen Achämeniden. Nach verschiedenen Überlieferungen wird Kyros II. in einem Feldzug gegen die Massagetenkönigin Tomyris getötet. | ||||
Achämenidenreich Persien / Reich der Saken Die Saken werden als persische Hilfstruppen und als Tributbringer dargestellt. Altpersische Inschriften aus dem 6.–4. Jahrhundert nennen drei Gruppen der Saken:
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Königreich Makedonien / Reich der Saken Der makedonische König Alexander der Große muss schwierige Kämpfe mit den Saken und Massageten bestehen, die aus der Steppe dem Sogder Spitamenes zu Hilfe kommen. | ||||
Königreich Makedonien / Reich der Saken Nach zwei Jahren enden die die Kämpfe zwischen den Saken und Massageten auf der einen und den Griechen auf der anderen Seite. | ||||
Reich der Saken Die Saken siedeln sich im Gebiet des heutigen West-China an. | ||||
Reich der Saken Die meisten oder alle Saken im engeren Sinne leben bis jetzt als Nomaden zwischen den Gebieten des heutigen Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und West-China, sprechen wahrscheinlich die Sakische Sprache, die nur in zwei weit östlichen Dialekten im heutigen West-China durch alte buddhistische Texte gut belegt ist. Nun siedeln sich die Saken im Gebiet zwischen Sistan und Nordwest-Indien an und werden von jetzt an fremde Sprachen als Schriftsprache verwenden. Überlieferte Redewendungen, Personennamen und Fremdwörter lassen eine dem in Westchina überlieferten Sakisch ähnliche Sprache erkennen. Die Sakische Sprache wird den südostiranischen Sprachen zugeordnet. Weil iranische Sprachen in vorchristlicher Zeit noch ähnlich sind, gehen einige Forscher von einem Dialektkontinuum zwischen den im heutigen Südrussland/Ukraine bis zum 2. Jahrhundert BC lebenden skythischen Nomaden und den Saken aus. Die Saken nomadisieren in der heutigen Kasachensteppe zwischen Aralsee, dem Gebiet beiderseits des Tianshan-Gebirges und West-China, einschließlich Kirgisistan und Tadschikistan. | ||||
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Reich der Xiongnu / Reich der Saken / Reich der Yuezhi Die chinesische Überlieferung bezeichnet die Saken als Sai oder Schaka. Der Druck der von den Xiong-nu vertriebenen Yuezhi teilt die Saken in zwei Gruppen und treibt die einen über den Pamir bis ins Grenzgebiet des heutigen Afghanistan und Iran (Sakastana = Sistan) und die andere nach Punjab nach Nordwest-Indien. | |||
Reich der Parther / Reich der Saken Ein Teil der Saken lösen sich von den Parthern und errichten unter König Maues in den östlichen Regionen der Indo-Parther ein unabhängiges Reich. | ||||
Reich der Saken In Taxila gibt König Maues Münzen heraus, aber möglicherweise kommt er auch bis Ujjayini im heutigen Madhya Pradesh. | ||||
Reich der Parther / Reich der Saken Die Parther vernichten das Feudalreich der Saken im indo-skythischen Gebiet (dort genannt Shaka). | ||||
Reich der Saken Das Reich der Saken beendet nach etwa 125 Jahren seine unabhängige Existenz. Wahrscheinlich bleiben die Saken weiterhin unter parthischer Oberhoheit, da es keine schriftlichen Überlieferungen gibt, die Parther und Saken unterscheidet. Somit könnte zumindest der letzte Sakenkönig Gondophernes, der seit 19 regiert, ein Parther sein, der mit dem Apostel Thomas unterwegs ist, als dieser nach Indien geht, und selbst aktiv herrscht. | ||||
Reich der Parther / Reich der Saken Indische Historiker sehen in diesem Jahr den eigentlichen Beginn der Saken-Ära, nachdem die Kuschanen die Indo-Parther unterworfen und nach Osten ziehen. Die Saken werden wieder einmal verdrängt und gezwungen, weiter nach Zentralindien hinein zu wandern. | ||||
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