Chronik 1919.01
Weltchronik des Januar 1919
Spartakusaufstand in Berlin
Wahl zur Verfassungsgebenden Versammlung in Deutschland
Die Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werden in Berlin ermordet
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1909 / 1910 / 1911 / 1912 / 1913 / 1914 / 1915 / 1916 / 1917 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1918 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1919 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Obwohl es in Deutschland noch keine gewählte Regierung gibt, führen die Volksvertreter den Achtstundentag im Deutschen Reich ein. Grundlage ist die von dem Industriellen Hugo Stinnes für die Arbeitgeberverbände und von Carl Legien für die Gewerkschaften am 15. November 1918 unterzeichnete Vereinbarung (Stinnes-Legien-Abkommen). In der Vereinbarung sind zentrale Forderungen der Gewerkschaften berücksichtigt, sie soll der Umstellung von der Kriegs- auf die Friedenswirtschaft dienen. Deutschland hat noch keine gewählte Regierung; die politische Führung üben der "Rat der Volksbeauftragten" und der "Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik" aus, deren Mitglieder, die überwiegend der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) angehören, ihre Entscheidungen innerhalb ihres Gremiums gemeinsam fällen: Karl Liebknecht, 1871 in Leipzig geboren, war schon im Kaiserreich ein prominenter Marxist und Antimilitarist. Seit 1900 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), war er von 1912 bis 1916 einer ihrer Abgeordneten im Reichstag, wo er den linksrevolutionären Flügel der SPD vertrat. Ab 1915 bestimmte er zusammen mit Rosa Luxemburg wesentlich die Linie der Gruppe Internationale. 1916 wurde er aufgrund seiner Ablehnung der Burgfriedenspolitik aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen und wenig später wegen „Kriegsverrat“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach etwa zwei Jahren Haft wurde er knapp drei Wochen vor dem Ende des Ersten Weltkrieges freigelassen. Während der Novemberrevolution rief Liebknecht am 9. November 1918 vor dem Berliner Schloss eine „freie sozialistische Republik“ aus. Am 11. November gründete er gemeinsam mit Rosa Luxemburg, Leo Jogiches, Ernst Meyer, Wilhelm Pieck, Hugo Eberlein und anderen die Gruppe Internationale neu als Spartakusbund. Im Dezember wurde sein Konzept einer Räterepublik von der Mehrheit im Reichsrätekongress abgelehnt. Zum Jahreswechsel 1918/19 war Liebknecht einer der Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg Etwa 30.000 Teilnehmer demonstrieren auf der Moorweide für die Politik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), 10.000 auf dem Heiligengeistfeld für die Politik der SPD und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Generalmajor Heinrich Scheuch, einer der wenigen Elsässer, die im Deutschen Kaiserreich einen höheren militärischen Dienstgrad erlangen konnten, tritt nach kurzer Amtszeit als preußischer Kriegsminister von seinem Amt zurück. Er war am 9. Oktober in den preußischen "Rat der Volksbeauftragten" berufen worden. Seinem Entlassungsgesuch vom 15. Dezember 1918 wurde erst heute entsprochen. Scheuch (gesprochen Sché-uch) wurde 1864 in Schlettstadt geboren. Er wurde als Hauptmann Mitte November 1897 zum Kriegsministerium nach Berlin abkommendiert. Mit seiner Ernennung zum Adjutant des Direktors des Militär-Ökonomie-Departements versah Scheuch bis 15. Juni 1900 hier seinen Dienst. Am 7. Juli 1913 beauftragte man ihn - bereits als Major - mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Direktor des Zentral-Departments im Kriegsministerium. Ab 21. Juli 1913 war Scheuch auch gleichzeitig stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Scheuch am 2. August 1914 zum Chef des mobilen Stabes des Kriegsministers Erich von Falkenhayn ernannt und übte auch die Funktion des Direktors des Allgemeinen Kriegsdepartements aus. Nachdem Schëuch am 27. Januar 1916 zum Generalmajor befördert worden war, übernahm er am 11. Mai 1916 das Kommando über die 29. Infanterie-Brigade und führte diese unter anderem in der Schlacht an der Somme. Das Kommando über die Brigade gab er am 12. Januar 1917 ab und wurde zum Kommandeur der 33. Division ernannt. In dieser Funktion nahm er auch an den Kämpfen in den Argonnen sowie der Doppelschlacht Aisne-Champagne teil. Nach Querelen über die Kriegsgewinne und deren Abschöpfung musste der Leiter des Kriegsamtes Generalleutnant Wilhelm Groener seinen Posten am 15. August 1917 räumen und wurde durch Scheuch ersetzt. Schëuch musste erhebliche Einbußen in den Kompetenzen des Kriegsamtes hinnehmen und unter den Bedingungen einer immer weiter verschlechterten Kriegslage sein Amt ausüben. Für seine Verdienste verlieh ihm Kaiser Wilhelm II. am 8. April 1918 den Orden Pour le Mérite. Der Höhepunkt seiner militärischen Karriere war die Ernennung am 9. Oktober 1918 zum preußischen Kriegsminister, in dem Amt er im Grunde genommen nur noch als Nachlassverwalter eines verlorenen Krieges fungieren konnte. Zusätzlich war er ab dem 13. Oktober 1917 in Personalunion auch gleichzeitig der Bevollmächtigte Preußens im Bundesrat. Am 9. November 1918 brach die Revolution in Deutschland aus und der Waffenstillstand wurde am 11. November im Eisenbahnwagen im Wald von Compiègne geschlossen. Scheuch reichte sein Entlassungsgesuch als preußischer Kriegsminister zum 15. Dezember 1918 ein. Am 2. Januar 1919 wurde seinem Entlassungsersuchen stattgegeben, unter Belassung der gesetzlichen Pension. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg Ein Aufruf der Hamburger revolutionären Obleute zum Generalstreik trifft auf durchwachsene Resonanz; während einer anschließenden Großdemonstration auf dem Rathausmarkt fasst der im Rathaus tagende Arbeiter- und Soldatenrat radikale Beschlüsse wie die Einführung des Rätesystems in den Betrieben, die Einsetzung von Revolutionstribunalen und die Absetzung der Reichsregierung. Außerdem verbietet das Organ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) "Hamburger Echo". | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Nachdem der Arbeiter- und Soldatenrat der Stadt Braunschweig die Denkschrift des Ratsmitgliedes der Volksbeauftragten Sepp Oerter von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) vom 27.12.18 verwirft, droht dieser mit Rücktritt. Oerter hatte es geschickt verstanden, eine Abstimmung über die Frage, ob es in Braunschweig künftig eine Räterepublik oder eine parlamentarische Republik geben solle, zu verhindern. In der Sache wird August Merges (USPD) zwischen den Räten und der Regierung vermitteln. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Der Abgeordnete der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der 59 Jahre alte Berliner Staatsrechtlehrer Hugo Preuß, legt eine "Denkschrift zum Entwurf des allgemeinen Teils der Reichsverfassung" vor. Der Mitbegründer der DDP entwarf diese im Auftrag von Friedrich Ebert (SPD). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Republik Lettland / Russische Sozialistische Föderative Sowjet Republik Nach dem Einfall bolschewikischer Truppen in Lettland beginnen die Kämpfe zwischen russischen Truppen auf der einen und deutschen, baltischdeutschen und lettischen Truppen auf der anderen Seite. Riga wird von den Truppen der Roten Armee eingenommen. Die provisorische Regierung und deren kleine Militäreinheiten ziehen sich nach Liepāja in Südwestlettland zurück. Während sie bei dem Mächten der Entente nach Unterstützung sucht, ist die Regierung gezwungen die Hilfe der örtlichen deutschen Bürgerwehr und irregulären Soldaten anzunehmen um gegen die kommunistischen Streitkräfte zu kämpfen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) scheidet aus der preußischen Regierung aus. Der parteilose Stuttgarter Generalmajor Walther Reinhardt wird anstelle des gestern zurückgetretenen Generals Heinrich Scheüch neuer preußischer Kriegsminister. Bisher war er für die Demobilisierung der heimkehrenden Truppen verantwortlich gewesen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Flaschenhals Nach Kriegsende wurde im Waffenstillstand von Compiègne die Besetzung des linksrheinischen Gebietes durch die Alliierten und zusätzlicher Brückenköpfe bei Köln (britisch), Koblenz (US-amerikanisch) und Mainz (französisch) angeordnet. Zwischen dem US-amerikanischen Brückenkopf von Koblenz und dem französischen Brückenkopf bei Mainz, die jeweils einen Radius von 30 km hatten, blieb ein schmaler Streifen zwischen dem Rheintal und Limburg an der Lahn unbesetzt. Das Gebiet unterstand bis zu diesem Zeitpunkt den Kreisverwaltungen des Rheingaukreises, des Untertaunuskreises und des Landkreises St. Goarshausen, deren Hoheitsgewalt nunmehr an den Grenzen der besetzten Brückenköpfe endete, so dass im dazwischen liegenden „Flaschenhals“ auf dieser Verwaltungsebene ein Notstand eintrat. Mit Erlass des Oberpräsidiums Kassel wird nun die kommunale Verwaltung auf den Landrat des Kreises Limburg übertragen. Limburg an der Lahn ist die nächstgelegene nicht besetzte Kreis- und Gerichtsstadt. Die Region beherbergt 17.363 Einwohner in den Orten Lorch, Kaub, Lorchhausen, Sauerthal, Ransel, Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth, Egenroth und Laufenselden. Der Bürgermeister von Lorch, Edmund Anton Pnischeck, wird als Vertreter des Landrats Büchting mit der Verwaltung vor Ort beauftragt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen
Der alte und neue Vorsitzende der preußischen Regierung Paul Hirsch wurde 1868 in Prenzlau in der Uckermark geboren. Er besuchte von 1879 bis 1888 in Berlin das Gymnasium zum Grauen Kloster. Dann studierte er Medizin, Sozialwissenschaften und Nationalökonomie an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Seit 1892 arbeitete Hirsch als freier Schriftsteller und Journalist. Er war unter anderem Parlamentsberichterstatter und Mitherausgeber einer Parlamentskorrespondenz. In den 1890er Jahren wurde er Mitglied der SPD. Von 1899 bis 1920 war er Charlottenburger und Berliner Stadtverordneter. 1908 wurde er als einer der ersten Sozialdemokraten ins preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis November 1918 als Fraktionsvorsitzender der SPD angehörte. Am 12. November 1918 übernahm er im Auftrag des Vollzugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte gemeinsam mit dem USPD-Vertreter Heinrich Ströbel den Vorsitz der preußischen Staatsregierung („Rat der Volksbeauftragten“). Zugleich ist Hirsch aktueller preußischer Innenminister. In dieser Eigenschaft enthob er den der USPD angehörenden Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn seines Amtes, worauf die USPD-Mitglieder die Regierung verließen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Bayern Der ehemalige Reichskanzler Georg von Hertling (* 31.08.1843 in Darmstadt, seit 1914 Graf) stirbt in Ruhpolding (Bayern). Außerdem war er Vorsitzender im Ministerrat des Königreiches Bayern, Ministerpräsident von Preußen und Preußischer Außenminister. Während des Ersten Weltkrieges war Hertling vom 1. November 1917 bis zum 30. September 1918 Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs. Obwohl er selbst gegen eine Parlamentarisierung des Reiches war, war sein Kabinett doch in Abstimmung mit den Mehrheitsparteien aus dem Interfraktionellen Ausschuss zustande gekommen. Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Hertling die Positionen des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg und lehnte nach dessen Sturz 1917 die Übernahme der Reichskanzlerschaft zunächst ab. Erst nach dem Scheitern von Bethmanns Nachfolger Georg Michaelis übernahm der körperlich bereits hinfällige Hertling doch noch die Ämter des Reichskanzlers und preußischen Ministerpräsidenten. Die Tatsache, dass mit Hertling der erste Nicht-Preuße und der erste Katholik in dieses Amt gelangte, sorgte bei den Zeitgenossen für Aufsehen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Bayern / Freistaat Sachsen
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der provisorische Nationalrat mit Kurt Eisner an der Spitze beschließt das "vorläufige Staatsgrundgesetz für den Volksstaat Bayern." | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg In Hamburg protestieren Werftarbeiter gegen ihre Gewerkschaftsdelegierten, die mit den Arbeitgebern über die Behandlung der Akkordarbei verhandeln. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Die von einer Spartakus-Versammlung beschlossene Gründung eines KPD-Ortsverbandes in Braunschweig unterbleibt vorerst. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der am Vortag begonnene „Spartakusaufstand“ in Berlin, in dem Tausende von Arbeiter in Massendemonstrationen die Rücknahme der Entlassung des Berliner Polizeichefs Emil Eichhorns fordern, wird fortgesetzt. Bewaffnete Gruppen halten weiterhin verschiedene Verlagsgebäude und Druckereien besetzt. Der Aufruhr entwickelt sich zum "Januaraufstand". Ein von Vertretern der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), der KPD und "Revolutionären Vertrauensleuten" gebildeter Revolutionsausschuss erklärt unter Leitung des USPD-Politikers Georg Ledebour und des Spartakisten Karl Liebknecht die Absetzung des Rates der Volksbeauftragten und die Übernahme der Regierungsgeschäfte. Die Regierung ruft zu einer Gegendemonstration auf. Gustav Noske (SPD), der Leiter des Militärressorts im Rat der Volksbeauftragten, wird mit der militärischen Niederschlagung des Aufstands beauftragt. Die Führungen von USPD und KPD beschließen hingegen, die Berliner Bevölkerung zu einem Generalstreik am morgigen Tag aufzurufen, der das Ziel hat, die Restregierung Friedrich Eberts zu stürzen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen In Bremen wird ein neuer Arbeiterrat gewählt. Die Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) werden von der Wahl ausgeschlossen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Republik Estland / Russische Sozialistische Föderative Sowjet Republik Estnische Truppen beginnen mit einer Großoffensive gegen die Rote Armee zur Rückeroberung des von Sowjetrussland besetzten Landesteils. Die sowjetischen Truppen stehen nur noch 34 Kilometer von Tallinn entfernt. Seit Dezember 1918 wird das estnische Militär durch ein Geschwader der britischen Kriegsflotte unterstützt, die in den russischen Bürgerkrieg gegen die Bolschewiki eingreifen soll. Auch viele finnische und andere skandinavische Kriegsfreiwillige meldeten sich zum Kampfeinsatz auf estnischer Seite. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der am 5. Januar begonnene „Spartakusaufstand“ in Berlin, in dem zahllose Arbeiter in Massendemonstrationen die Rücknahme der Entlassung des Berliner Polizeichefs Emil Eichhorns fordern, wird fortgesetzt. In Berlin besetzen die Aufständischen die Eisenbahndirektion, das Polizeipräsidium am Alexanderplatz und weitere zentrale Punkte. Dem gestrigen Aufruf zum Generalstreik folgen etwa 500.000 Menschen, die in die Berliner Innenstadt strömen. Eine große Menschenmenge sammelt sich auf einem der Berliner Plätze. Sie wird zunächst weder an Kämpfen teilnehmen noch wird sie von den Streikführern beteiligt, obwohl sie wie schon am 9. November 1918 zum Entwaffnen der Soldaten bereit war. Auf ihren Plakaten und Spruchbändern stehen zum Teil dieselben Parolen wie zu Beginn der Novemberrevolution: „Frieden und Einigkeit“. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der SPD und der USPD scheitern an der beiderseitigen Kompromissunfähigkeit, die Chance zur gewaltfreien Beilegung des Konflikts wird vertan. Am selben Tag übergibt Ebert den Oberbefehl über die Truppen in und um Berlin an Gustav Noske und es ergehen Aufrufe zur Aufstellung weiterer Freikorps in Berlin. Noske befiehlt unverzüglich nach seiner Ernennung, alle Mitglieder des Revolutionsausschusses telefonisch überwachen zu lassen, um sie später festzunehmen. Dazu werden 50 ausgesuchte Offiziere in allen Berliner Postämtern eingesetzt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Im Anschluss an eine Erwerbslosendemonstration auf der Theresienwiese, an der auch 4000 arbeitslose Rüstungsarbeiter teilnehmen, stürmen Demonstranten das Ministerium für Soziale Fürsorge und können erst durch das Eingreifen der Republikanischen Schutztruppe auseinandergetrieben werden, die mit Maschinengewehren gegen die Menge vorgeht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Baden Fünf Tage vor der Wahl zur Badischen Nationalversammlung treten die beiden USPD-Minister von ihren Ämtern zurück. Der scheidende Minister für militärische Angelegenheiten Johannes Brümmer (USPD) wird durch Anton Geiß (SPD) ersetzt, der auch als Vorsitzender der provisorischen Regierung fungiert. Neuer Minister für soziale Fürsorge wird anstelle von Adolf Schwarz (USPD) der Minister für Übergangswirtschaft und Wohnungswesen Philipp Martzloff (SPD), der nun beide Ämter in Personalunion wahrnimmt. Die neue provisorische Regierung setzt sich nun so zusammen:
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Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Strelitz Hans Krüger von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bildet in Mecklenburg-Strelitz eine neue sozialliberale Regierung. Der bisherige Vorsitzende Dr. Peter Stubmann von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) wird lediglich Mitglied des Ministeriums bleiben:
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig / Freistaat Preußen In Braunschweig findet eine Massendemonstration zur Unterstützung des Spartakus-Aufstandes in Berlin statt. Die Braunschweiger Spartakisten besetzen die Gebäude bürgerlicher Zeitungen und sprengen Versammlungen der bürgerlichen Parteien. Der Arbeiter- und Soldatenrat erklärte, dass sämtliche preußischen Truppentransporte, die das Land Braunschweig durchqueren, entwaffnet werden sollen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der am 5. Januar begonnene „Spartakusaufstand“ in Berlin, in dem nunmehr Hunderttausende Arbeiter in Massendemonstrationen die Rücknahme der Entlassung des Berliner Polizeichefs Emil Eichhorns fordern, wird fortgesetzt. Die von der USPD initiierten Verhandlungen mit der Regierung scheitern. Es kommt zum offenen Kampf zwischen den Aufständischen und den Regierungstruppen, die vor allem aus neugebildeten Freikorps und sozialdemokratischen Kampftruppen bestehen. Einige Vertreter fordern den bewaffneten Aufstand, andere plädierten für Verhandlungen mit dem Ratsvorsitzenden Ebert. Die Hausbesetzer erhalten Waffen. Der KPD-Führer Karl Liebknecht befürwortet gegen den Rat von Rosa Luxemburg den Versuch, den Rat der Volksbeauftragten mit Waffengewalt zu stürzen und damit die für den 19. Januar angesetzten ersten freien Wahlen zur Nationalversammlung zu verhindern. Er fürchtet, die KPD könnte sich andernfalls zu sehr von den Arbeitern isolieren, die den Sturz der Regierung anstreben. Zugleich versuchen die KPD-Vertreter, einige der in Berlin stationierten Regimenter, vor allem die Volksmarinedivision, auf ihre Seite zu ziehen. Dies gelingt jedoch nicht, weil die meisten der Soldaten bereits zu Hause sind und ihre Loyalität dem bisherigen Rat der Volksbeauftragten gilt. Ebenso stellt sich ein Teil der Berliner Bevölkerung hinter die Regierung Ebert, folgt einem Streikaufruf und sichert Regierungsgebäude seit dem 6. Januar als lebende Schutzschilde. Seit vorgestern verhandelt der Revolutionsausschuss auf Vermittlung der USPD-Leitung mit Ebert. Der Rat der Volksbeauftragten ruft die Bevölkerung zum Widerstand gegen die Aufständischen und deren beabsichtigte Regierungsübernahme auf und veröffentlicht ein Flugblatt mit dem Titel: „Die Stunde der Abrechnung naht!“ Darin wird den Aufständischen mit physischer Vernichtung gedroht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich Nach 95 Tagen im Amt quittiert der Staatssekretär des Reichsmarineamtes Vizeadmiral Ernst Ritter von Mann Edler von Tiechler seinen Dienst und geht mit 56 Jahren in den Ruhestand. Von November 1914 bis Ende 1917 fungierte er als Inspekteur des Torpedowesens. Am 22. September 1915 erfolgte die Beförderung zum Konteradmiral. Im Dezember 1917 wurde von Mann Direktor des neu gegründeten U-Boot-Amtes im Reichsmarineamt, wo am 27. Januar 1918 die Beförderung zum Vizeadmiral erhielt. Im Oktober gleichen Jahres wurde er Staatssekretär des Reichsmarineamts. Am 2. November 1918 wählte von Mann kaisertreue Kommandanten aus, um Schlachtschiffe, die während des Kieler Matrosenaufstandes von meuternden Soldaten besetzt waren, zu versenken. Am 5. November 1918 bat er das Kabinett in Berlin um Erlaubnis, Kiel von Land- und Seeseite her anzugreifen, um so die Rebellion zu beenden. Beiden Anfragen wurde nicht stattgegeben. Sein Nachfolger im Amt wird der Vizeadmirat Maximilian Rogge (* 14.03.1866 in Potsdam). Am 18. September 1918 wurde Rogge zum Vizeadmiral befördert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der am 5. Januar in Berlin begonnene „Spartakusaufstand“ wird fortgesetzt. Die Aufständischen rufen den Generalstreik aus. In zahlreichen Städten gibt es Solidaritätsbekundungen. Die Revolutionären Obleute, der Zentralvorstand der Berliner USPD und der KPD wenden sich in einem gemeinsamen Aufruf zum Kampf gegen „die Judasse in der Regierung. […] Sie gehören ins Zuchthaus, aufs Schafott. […] Gebraucht die Waffen gegen eure Todfeinde!“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Oldenburg In Delmenhorst versuchen aufständische Kommunisten erfolglos das Rathaus zu stürmen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Nach spartakistischen Unruhen in der württembergischen Hauptstadt Stuttgart scheiden die Abgeordneten der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) aus der württembergischen Regierung aus. Es sind der Minister für Inneres Artur Crispien und Kriegsminister Fischer. Während der Kriegsminister durch den Abgeordneten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) Dr. Immanuel Herrmann ersetzt wird, wird das Amt des Innenministers kommissarisch von Ministerpräsident Wilhelm Blos (SPD) wahrgenommen, der auch Außenminister ist. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin Dr. Ludwig Barbach, der parteilose Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett Wendorff von Mecklenburg-Schwerin tritt von seinem Amt zurück. Fritz Henck, der neben seinen Aufgaben als Justizminister auch für die Presse zuständig ist, wird Redakteur der kurzzeitig erscheinenden "Volkswehr-Zeitung für die Soldaten der deutschen Republik." Das Kabinett aus Sozialdemokraten und Liberalen in Schwerin besteht jetzt aus folgenden Personen:
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Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Nach der Entwaffnung des Infanterie-Regiments Bremen Nr. 75 rufen Vertreter der KPD, der USPD und der Soldatenräte in Bremen auf einer von der KPD organisierten Massendemonstration die Räterepublik als selbständige "Sozialistische Republik Bremen" aus und setzen sich selbst als Volksbeauftragte ein, während sie den Senat und die Bürgerschaft für abgesetzt erklären. Während der bisherige 1. Vorsitzende des Aktionsausschusses des Arbeiter- und Soldatenrates von Bremen Mitglied im neu gebildeten Rat der Volksbeauftragten bleibt, wird sein Stellvertreter, der Linksradikale Hans Brodmerkel, nicht mehr in das neue Gremium gewählt. Die Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten in Bremen sind:
Die Reichsregierung erkennt die Vertreter der Räterepublik nicht als rechtmäßige Volksvertreter an und macht Pläne für eine Niederschlagung der Räterepublik in Bremen. Dies fordert die Konfrontation mit der Reichsregierung heraus: Der Volksbeauftragte für Heer und Marine, Gustav Noske, setzt die Division Gerstenberger, in der auch Teile der 1. Marinebrigade ("Eiserne Brigade") stehen, in Marsch nach Bremen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Flaschenhals Durch einen Vermessungsfehler entsteht auf dem Gebiet der preußischen Provinz Hessen-Nassau zwischen den nach dem Ersten Weltkrieg von Frankreich und den USA besetzten Gebieten die Mikronation Freistaat Flaschenhals. Die Region beherbergt 17.363 Einwohner in den Orten Lorch, Kaub, Lorchhausen, Sauerthal, Ransel, Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth, Egenroth und Laufenselden. Ein großes Problem ist die Versorgung der Region, da sämtliche Verkehrswege infolge der engen Grenzziehung durch einen der Brückenköpfe führen und damit blockiert sind, was bei der Ziehung der 30-km-Radien nicht bedacht wurde. Es gibt keine nennenswerten direkten Verkehrswege zwischen dem übrigen unbesetzten Deutschland und dem „Flaschenhals“. Eisenbahnzüge fahren ohne Halt durch. Auch eine Versorgung auf dem Wasser- oder Luftweg ist politisch nicht möglich. Handelsgüter können daher nur durch Schmuggel in die Region hinein- und aus der Region herausgebracht werden. Der Bürgermeister von Lorch, Edmund Anton Pnischeck, wird als Vertreter des Landrats Büchting mit der Verwaltung vor Ort beauftragt. Wegen der schwierigen Verbindung zum unbesetzten Deutschland droht das Wirtschaftsleben zusammenzubrechen; deswegen veranlasst Pnischeck den Druck eines eigenen Notgeldes. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern In der Nacht werden nach einer Schießerei zwischen Militär und Linksradikalen zahlreiche Führer der Linken, darunter Max Levien und Erich Mühsam verhaftet. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Weitere besetzte Gebäude und Straßen im Berliner Zeitungsviertel werden von Freikorps, die auf Seiten der Regierung operieren, zurückerobert. Nach der Einnahme des Berliner Polizeipräsidiums, der insgesamt 165 Opfer fordert, bricht der "Januaraufstand" zusammen; zu organisierten Schlachten kommt es nicht mehr, da die Aufständischen nicht darauf vorbereitet sind; vielfach ergeben sie sich freiwillig. Dennoch erschießt das Militär über hundert Aufständische und eine unbekannte Zahl von unbeteiligten Zivilisten vor Ort, darunter den Arbeiterdichter Werner Möller. Die Militärs zählen in ihren Reihen dreizehn Gefallene und zwanzig Verwundete. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung Württembergs wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) stärkste Partei vor der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der katholischen Zentrums-Partei (Z). Das Ergebnis:
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Deutsches Reich / Freistaat Baden Auch in Baden findet eine Wahl zur Nationalversammlung statt. Stärkste Partei wird das Zentrum (Z) vor der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Die Parteien der "Weimarer Koalition" erreichen 91,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die bisher mitregierende Partei Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) wird nur noch von 15.449 Menschen gewählt, was 1,5 Prozent der Stimmen bedeutet. Damit gewinnt die USPD keinen Sitz im Parlament und muss die Regierung verlassen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Bayern Die am Vortag verhafteten Linksradikalen Max Levien und Erich Mühsam müssen auf Druck von Demonstranten wieder freigelassen werden. Bei einer anschließenden Kundgebung mit den beiden gibt es bei Schießereien sechs Tote. Im Kernland des Freistaates Bayern finden heute Landtagswahlen statt. In der Pfalz, der ein Landesteil Bayerns ist, findet die Wahl zum 1. Bayerischen Landtag erst am 2. Februar statt. Um die Pfälzer in ihrer Wahl nicht zu beeinflussen, findet auch erst dann die Bekanntgabe des Gesamt-Wahlergebnisses statt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen
Nach der Niederschlagung des Aufstands müssen die Führer der Spartakisten um ihr Leben fürchten und untertauchen. Nun sucht auch die reguläre Regierung sie als vermeintliche Putschisten, um sie wegen des Umsturzversuchs kurz vor den freien Wahlen zu belangen. Im Berliner Vorwärts erscheint ein Gedicht von Artur Zickler, das mit den Zeilen endet:
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der Redakteur der kürzlich gegründeten "Volkswehr-Zeitung für die Soldaten der deutschen Republik" und Schwiegersohn Philipp Scheidemanns, Fritz Henck, versichert öffentlich in Berlin, die Anführer des Aufstands werden „nicht ungeschoren davonkommen“. Schon in wenigen Tagen werde sich zeigen, „dass auch mit ihnen Ernst gemacht wird.“ Henck ist Mitdlied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Er wurde 1868 in Rostock geboren. Nach dem Volksschulabschluss absolvierte er ein Zimmererlehre, arbeitete bis 1900 in diesem Beruf und war seit 1895 Vorsitzender der Filiale des Zimmererverbandes in Rostock. Von 1900 bis 1903 war er zunächst als Expedient, von 1903 bis 1905 dann als Redakteur bei der Mecklenburgischen Volkszeitung tätig. Von Oktober 1905 bis 1918 wirkte er als Arbeitersekretär in Rostock. |