Ferdinand von Schill

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Biografie

FERDINAND BAPTISTA VON SCHILL

* 6. Januar 1776 in Wilmsdorf bei Dresden, † 31. Mai 1809 in Stralsund

Ferdinand von Schill
  • Freikorpsführer in den Kriegen 1806/07 und 1809
  • Preußischer Major
HRR 1402-1806.gif

Wappen Frankfurt.jpg

06.01.1776 - Der Kavallerieoffizier Johann Georg von Schill, der in der österreichischen Armee diente und jetzt in der sächsischen Armee dient, wird Vater von Ferdinand Baptista von Schill.

1790 - Von seinem Vater wird Ferdinand Baptista von Schill dem Grafen Kalckreuth vorgestellt, dem Kommandeur des renommierten Dragonerregiments Anspach-Bayreuth mit dem Ehrennamen Die Hohenfriedberger, welcher Schill als Fähnrich aufnimmt.

1793 - Ferdinand von Schill dient in Pasewalk als Sekondeleutnant im Dragonerregiment.

1806 - Ferdinand von Schill zieht in den vierten Koalitionskrieg, wird in der Schlacht bei Auerstedt durch einen Säbelhieb auf den Kopf schwer verwundet und rettet sich über Magdeburg und Stettin bis nach Kolberg, wo er sich beim Kommandanten Oberst Lucadou gesund meldet. Dieser gestattet Schill, mit wenigen Leuten Streifzüge in die Umgebung zu unternehmen. Er soll Verteidigungsmittel, Rekruten und Geld in die Festung bringen sowie Aufklärung betreiben. Aber Schill beginnt einen Kleinkrieg gegen französische Besatzungstruppen in Pommern.

07.12.1806 - Für den gelungenen Überfall auf Gülzow wird Ferdinand von Schill von König Friedrich Wilhelm III. noch im selben Monat zum Premierleutnant befördert und mit dem Orden Pour le Mérite dekoriert. Aufforderungen seines Regimentskommandeurs, zum Regiment nach Ostpreußen zurückzukehren, ignoriert er. Schill wird schnell berühmt und seine Truppe wächst rasch an.

11.08.1806 - König Friedrich Wilhelm III. verfügt die Gründung der ersten preußischen Blindenanstalt.

27.09.1806 - König Friedrich Wilhelm III. stellt dem französischen Kaiser Napoléon I. ein Ultimatum, in dem er den Kaiser auffordert, mit dem Rückzug seiner Truppen hinter den Rhein zu beginnen. Die Schaffung des Rheinbundes, so lässt das Ultimatum erkennen, haben den Frieden von Basel und die preußische Neutralitätszone in Norddeutschland ad absurdum geführt. Der König bezichtigt Napoléon also des Vertragsbruches. Im Ultimatum heißt es wörtlich: „Der König erwartet von der Rechtschaffenheit Seiner Kaiserlichen Majestät: 1. dass die französischen Truppen, die kein begründeter Anspruch nach Deutschland ruft, unverzüglich wieder den Rhein überschreiten […]“.

12.01.1807 - König Friedrich Wilhelm III. gestattet Ferdinand von Schill per Kabinettsorder, mit eigenen Mitteln ein Freikorps aus versprengten oder ranzionierten Soldaten der preußischen Armee aufzustellen. Von der Bevölkerung nach Kräften unterstützt, verlaufen die kleineren Unternehmungen des Korps meist glücklich, die größeren aber unglücklich.

15.02.1807 - Der versuchte Überfall auf Stargard wird durch das Freikorps Ferdinand von Schills mit Verlusten zurückgeschlagen, das befestigte Naugarder Amt von Schill, der zum Rittmeister befördert wurde, tapfer, aber erfolglos verteidigt. Schon bei diesen Aktionen zeigt sich eine verhängnisvolle Selbstüberschätzung Schills. Er muss verwundet nach Kolberg zurück, wo sich der Gegensatz zum Kommandanten Lucadou infolge seines vom König nicht klar festgelegten Unterstellungsverhältnisses verschärft.

Mitte März 1807 - Mitte März geht Ferdinand von Schill nach Stralsund, um ein gemeinsames Vorgehen mit den Schweden zu verabreden.

Mitte April 1807 - Der preußische Rittmeister Ferdinand von Schill führt in Stockholm Gespräche über ein gemeinsames Vorgehen mit den Schweden gegen Napoléon.

12.05.1807 - Rittmeister Ferdinand von Schill schifft sich mit seiner Kavallerie von Kolberg nach Vorpommern zu Blücher ein, während die Infanterie zur Verteidigung der Maikuhle zurückbleibt.

14.06.1807 - Nachdem die Schlacht bei Friedland Preußen zum Frieden von Tilsit gezwungen hat, muss sich Rittmeister Ferdinand von Schill und seine Truppe – ohne an Kämpfen teilgenommen zu haben – mit Blücher in den Demarkationsbezirk zwischen Kammin und Köslin zurückziehen; das Korps wird in den Ausbildungsdienst versetzt.

September 1807 - Für seine Verdienste wird Rittmeister Ferdinand von Schill vom preußischen König zum Major befördert; Schill wird zum Inhaber des aus seiner Reiterei gebildeten 2. Brandenburgischen Husarenregiments („von Schill“) ernannt. Seine Fußtruppe gliedert der König als Leichtes Bataillon von Schill in das neue Leib-Infanterie-Regiment ein.

10.12.1807 - Der preußische Major Ferdinand von Schill reitet nach dem Abzug der französischen Besatzer im Triumph mit seinem Husarenregiment an der Spitze der zurückkehrenden Truppen in Berlin ein.

1808 - Der jubelnde Beifall der Berliner Bevölkerung, der wieder erwachte Patriotismus und wohl auch eine gewisse Portion Selbstüberschätzung heben den Husarenoffizier Ferdinand von Schill über sich selbst hinaus und verleiten ihn zu unüberlegten, mit der Armeeführung nicht abgestimmten Handlungen.

1809 - In den für dieses Jahr vorgesehenen Aufständen gegen die Herrschaft Napoléons in Deutschland ist dem preußischen Major Ferdinand von Schill eine wichtige Rolle zugedacht, aber Schill will nicht abwarten. Vergeblich versucht auch General Ernst von Rüchel, mit dessen Tochter Elise sich Major von Schill verlobt hat und auf dessen hinterpommerschen Gut Haseleu er gelegentlich zu Gast ist, mäßigend einzuwirken.

28.04.1809 - Nach Ausbruch des Fünften Koalitionskriegs verlässt der preußische Major Ferdinand von Schill – wie zum Manöver – mit seinem Regiment Berlin. Eine Meile außerhalb der Stadt hält er seinen Soldaten eine Ansprache, die den Eindruck verstärkt, er handele in höherem Auftrag. Den Befehl der Kommandantur zur sofortigen Rückkehr beachtet er nicht.

02.05.1809 - Der preußische Major Ferdinand von Schill wendet sich mit seinem Regiment zunächst nach Dessau, das er besetzt. Hier lässt er seinen Aufruf "An die Deutschen" drucken.

Anfang 1809 - Die Anfang Mai eintreffende Nachricht von der Niederschlagung der Erhebung in Österreich versetzt dem Tatendrang Majors von Schill einen deutlichen Dämpfer, aber er lässt sich weiterhin von seinen Offizieren mitreißen.

05.05.1809 - Der preußische Major Ferdinand von Schill liefert sich mit seinem Regiment unweit von Magdeburg mit der Schlacht bei Dodendorf ein auch für die französische Seite verlustreiches Gefecht mit einer Abteilung der Magdeburger Garnison. Am selben Tag hat Jérôme Bonaparte, der Bruder Napoléons und König von Westphalen, einen Preis von 10.000 Francs auf seinen Kopf ausgesetzt. Der König von Preußen spricht sich scharf gegen seine eigenmächtige Tat aus. Sein Regiment, das durch Anwerbung von Nachwuchs noch anwächst, geht an die untere Elbe und von dort, durch Holländer unter Carl Heinrich Wilhelm Anthing und Dänen verfolgt, in Richtung Stralsund, dessen aus Polen und Mecklenburgern bestehende Besatzung ihm entgegenkommen, aber schon bei Damgarten geschlagen werden.

Das Ende in Stralsund; diese Seite wird bald fortgesetzt