Chronik 2400 BC

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Der Turmbau zu Babel

DIE EREIGNISSE DER JAHRE 2400 BIS 2301 BC


In Babel wird ein Turm gebaut, der bis in den Himmel reichen soll

Nach dem Scheitrn des Turmbaus zu Babel setzt eine Völkerwanderung ein

Irland erlebt die letzte gälische Einwanderungswelle


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Das Akkadische Großreich um 2300 BC
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Chronik 2700-2601 BC / Chronik 2600-2501 BC / Chronik 2500-2401 BC
Die Lebenszeiten der Menschen der Bibel nach deren Überlieferung
Geburt Name Ende des irdischen Lebens Alter
3118 BC Noah 2168 BC 950 Jahre
2616 BC Sem ben Noah 2016 BC 600 Jahre
2486 BC Arpachschad ben Sem 2083 BC 403 Jahre
2451 BC Schelach ben Arpachschad 2018 BC 433 Jahre
2421 BC Eber ben Schelach 1957 BC 464 Jahre
2387 BC Peleg ben Eber 1849 BC 538 Jahre
2357 BC Regu ben Peleg 2148 BC 209 Jahre
2325 BC Serug ben Regu 2095 BC 230 Jahre
Die wichtigsten Herrscher und Regierenden des Jahrhunderts
Nation Anfang Herrscher Ende
Reich der Sumerer 2420 BC König Nimrod 2390 BC
Akkadisches Großreich 2356 BC König Sargon I. 2279 BC
Königreich Ägypten 2420 BC
2380 BC
2310 BC
Pharao Niuserre (Ini)
Pharao Djedkare (Isesi)
Pharao Pepi I.
2389 BC
2342 BC
2260 BC
Ereignisse
2400 BC
Reich der Sumerer

Einer Legende zufolge stiftet der wichtigste Herrscher in Mesopotamien, König Nimrod von Babel, sein Volk zum Bau eines riesigen Turmes an. Die Bibel erzählt von einem Volk aus dem Osten, das die eine (heilige) Sprache spricht und sich in der Ebene in einem Land namens Schinar ansiedelt. Dort will es eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen. Gott schaut sich das Vorhaben vom Himmel aus an und befürchtet, dass den Menschen von nun an nichts mehr unerreichbar sein wird, was sie sich auch vornehmen. Hinter dem Turmbau steckt allerdings nicht nur die Idee, dass ein Vertreter der Erde in der Lage sein könnte, Gott im Himmel einen Besuch abzustatten; es spielen vielmehr auch Machtgelüste des Nimrod eine wichtige Rolle. Obwohl Nimrod, immerhin ein Ur-Urenkel von Noah, der in diesem Jahr seinen 718. Geburtstag feiert und gegenwärtig der älteste Mensch des Planeten ist, von dem Gebot Gottes weiß, dass die Menschheit überall auf der Erde siedeln soll, verfolgt er andere Pläne als der Schöpfer: Er will vielmehr ein Denkmal errichten, das so hoch ist, dass jeder Mensch in seinem Reich, egal, wo er sich befindet, zu dem Turm aufblicken und sich daran erinnern kann, dass der weltliche Herrscher dort seinen Sitz hat. Bei einem zehn Kilometer hohen Turm wäre dessen Spitze bei extrem guten Sichtverhältnissen noch aus einer Entfernung von 350 Kilometern zu erkennen. Mit großen Anstrengungen treibt Nimrod den Bau dieses Turmes nun voran.


Königreich Lagasch
Nach 40 Jahren Herrschaft stirbt König Enanatum I. Sein Sohn Enmetena wird sein Nachfolger. Wenig später wird dessen Sohn Enannatum sein Nachfolger.


Land Kanaan
Die Hafenstadt Ugarit (heute Ra's Schamra) wird ein keilschriftlich bezeugter kanaanäischer Stadtstaat.


Königreich Ägypten
Am Anfang des neuen Jahrhunderts herrscht Pharao Niuserre (Set-ib-taui) seit zwanzig Jahren. Er hat inzwischen eine königliche Expedition in die Kupfer- und Türkis-Minen des Wadis geleitet, jedoch nicht zwangsläufig eine reale militärische Auseinandersetzung. Es ist belegt, dass der Ausgangspunkt für Niuserres Unternehmungen auf der Sinai-Halbinsel die Hafenanlage von Ain Suchna am Golf von Sues ist. Außerdem sind Handelsbeziehungen mit der Levante belegt. Außerdem finden militärische oder diplomatische Aktivitäten in Nubien statt, die dazu führen, dass Gesteine aus dem unternubischen Gneis-Steinbruch bei Gebel el-Asr nach Ägypten gelangen.


Irland / Britannien
Beginn des systematischen Abbaus von Kupfer zur Herstellung von Bronze. Bronze ist eine Mischung von Zinn und Kupfer. Die erste Kupfermine Irlands entsteht auf Ross Island im heutigen County Kerry. Bald kommt die Mine am Mount Gabriel im County Cork dazu. Das zur Bronzeproduktion neben Kupfer notwendige Zinn wird in Cornwall abgebaut und nach Irland exportiert.

2394 BC
Reich der Sumerer

Der Turm zu Babel, der dem Herrscher einmal die Möglichkeit geben soll, Gott zu besuchen und außerdem ein sichtbares Denkmal für die Macht des Königs über sein geeintes Volk werden soll, hat nach etwa fünf Jahren Bauzeit möglicherweise eine Höhe von nicht ganz 100 Metern erreicht, was angesichts der gebräuchlichen Werkzeuge und des architektonischen Verständnisses eine Meisterleistung darstellt. Man stellt sich später diesen Turm als "Terrassentempel" (Zikkurat) vor, der aus mindestens sieben übereinander getürmten Abschnitten besteht. Die Bibel berichtet darüber, dass Gott Interesse an den Angelegenheiten der Babylonier zeigt. Um den Fortgang des Baus in Augenschein zu nehmen, muss er, wie die Bibel berichtet, "hinabfahren", was nichts anderes bedeutet, als dass das Vorhaben der Babylonier, einen Turm zu Gott zu bauen, sehr anspruchsvoll ist. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 11 (mit Versangaben):

1 Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Wörter.
2 Und es geschah, als sie von Osten aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und liessen sich dort nieder.
3 Und sie sagten einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und der Asphalt diente ihnen als Mörtel.
4 Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Fläche der Erde zerstreuen!
5 Und der HERR fuhr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
6 Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen.
7 Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht [mehr] verstehen!
8 Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen.
9 Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde.

Gott sorgt eindrucksvoll für den Zusammenbruch der Kommunikation in Mesopotamien. Die Folge ist, dass die von den dort lebenden Menschen befürchtete Zerstreuung über die gesamte Erde die Folge sein wird. Der Forscher Fred Hartmann wird im 20. Jahrhundert AD 60 Turmbausagen aus verschiedenen Kulturen zusammentragen und analysieren. Die Sagen entstammen teilweise vorderasiatischen Kulturen, sind aber auch aus Indien, China, Afrika, Amerika und dem pazifischen Raum überliefert. Schon in alttestamentlicher Zeit versuchte man, die (später so genannte) „Adamitische Sprache“ zu rekonstruieren, die vor der Sprachverwirrung gesprochen worden sein soll. In der späteren Sprachforschung ist es allerdings stark umstritten, ob es je eine gemeinsame Ursprache, die so genannte "Proto-Welt-Sprache", gegeben hat oder nicht. Flavius Josephus schreibt in seinem Werk "Jüdische Altertümer" (Band I,4) im ersten nachchristlichen Jahrhundert über die Turmbauerzählung und fügt einige Details hinzu, die im biblischen Bericht nicht wörtlich erwähnt werden: Er bestätigt, dass es Nimrod persönlich sei, der den Befehl zum Turmbau gibt und als der erste Tyrann der Geschichte gezeichnet wird. Das Motiv für den Bau ist, laut Josephus, nicht nur allgemeiner Hochmut, sondern auch der Versuch, sich einen sicheren Zufluchtsort zu schaffen, für den Fall, dass Gott eine weitere Sintflut schicken sollte. Zuletzt zitiert er aus dem 3. Buch der Sibyllinischen Orakel, nach dem der Turm nicht einfach zerfällt, weil er von seinen Erbauern verlassen wird, sondern dass er durch einen großen Sturmwind zerstört wird. Diese Darstellung des Josephus wird besonders im europäischen Mittelalter sehr einflussreich werden. Nimrod selbst überlebt die Katastrophe und zieht ebenfalls weg, und zwar nach Norden, dem Fluss des Tigris folgend, und wird dort sein neues Reich bauen, dessen Hauptstadt die Stadt Ninive werden soll. Mit der von Gott herbeigeführten Sprachverwirrung der Menschheit wahrt dieser die Treue zu dem Bund, den er mit Noah geschlossen hat: "Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe" (1. Mose 8,21). Dadurch gehen die Menschen ihrer gemeinsamen Grundlage der Kommunikation und aller daraus entstehenden Vorteile verlustig; der nun einzig gangbare Weg ist, dass sich Gruppen mit gleicher Sprache zusammenschließen und eigenständige Gemeinschaften aufbauen.

2390 BC
Königreich Ägypten

Anlässlich des 30. Jahres der Thronbesteigung des Pharaos Niuserre findet das sogenannte "Sed-Fest" statt, wovon später noch eine bildliche Darstellung im Sonnenheiligtum des Niuserre zeugen wird.

2389 BC
Niuserre (Ini)
Königreich Ägypten

Nach etwa 31 Herrschaftsjahren stirbt Pharao Niuserre (auch Ni-user-Re oder Niuserre Ini genannt; sein Horusname ist Set-ib-taui, was bedeutet: "Sitz des Herzens der beiden Länder", womit der Nord- und der Südteil Ägyptens gemeint ist). Die bekannte Bautätigkeit Niuserres blieb auf Abusir beschränkt, prägte die dortige Nekropole jedoch nachhaltig, da kein Herrscher vor ihm dort so umfangreiche Baumaßnahmen durchführen ließ. Nachdem sowohl sein Vater als auch sein Bruder nach relativ kurzer Herrschaft verstorben waren, sah sich Niuserre zunächst mit mehreren unfertigen Projekten konfrontiert, die es zu vollenden galt. Dies waren die Grabanlagen Neferirkares und Raneferefs, aber auch die seiner Mutter Chentkaus II. Die topografischen Gegebenheiten in Abusir führten zu einigen ungewöhnlichen Entscheidungen bei der Errichtung seiner eigenen Pyramide. Als einzig ökonomisch sinnvoller Bauplatz blieb ihm nur eine Stelle recht nahe bei der Pyramide seines Vaters. Offenbar aus Platzmangel konnte er die Pyramidenanlagen seiner Königinnen nicht hier errichten, sondern musste sie ans südliche Ende der Nekropole, in die Nähe der Grabanlagen seines Bruders und seiner Mutter verlegen. Ein weiteres Bauprojekt Niuserres war die Errichtung eines Sonnenheiligtums bei Abu Gurob im äußersten Norden von Abusir. Nach dem Tod Niuserres schwand die Bedeutung von Abusir als königliche Nekropole. Er war der letzte Herrscher, der hier sein eigenes Grabmal errichten ließ. Sein Nachfolger Menkauhor ging nach Sakkara[19] und Djedkare ließ in Abusir lediglich einige Gräber für Familienmitglieder errichten. Mit einem Basismaß von 105 Metern und einer angestrebten Höhe von 72 Metern hatte Neferirkare eine Grabanlage geplant, welche deutlich größer werden sollte als die seiner Vorgänger. Während zu seinen Lebzeiten die eigentliche Pyramide zu einem großen Teil fertiggestellt wurde, fehlten bei seinem Tod allerdings noch der größte Teil der Verkleidung und wahrscheinlich der komplette Tempelkomplex. Unter Raneferef scheinen die Arbeiten an der Verkleidung fortgeführt worden zu sein. Ebenso wurde ein erster Totentempel aus Kalkstein an der Ostseite der Pyramide errichtet. Niuserre gab nach seiner Thronbesteigung die Arbeiten an der Verkleidung auf und konzentrierte sich ganz auf den Totentempel, den er in Ziegelbauweise deutlich erweiterte. Dieser Teil erhielt kein steinernes Fundament mehr, sondern mit Hilfe von verfüllten Ziegelkammern eine ebene Grundfläche, die anschließend mit einem Lehm-Fußboden überzogen wurde. Der äußere Tempelteil besteht aus einem Säulenportikus, einer leicht schräg stehenden Säulenhalle und einem säulenumstandenen Hof. Tempel und Pyramide sind von einer Ziegelmauer umgeben. Ein Aufweg und ein Taltempel scheinen von Niuserre nicht geplant worden zu sein. Ebenso wenig ließ er für Neferirkare eine Kultpyramide errichten. An der Stelle, an der sich ein solches Bauwerk bei anderen Pyramidenkomplexen üblicherweise befindet, ließ er stattdessen Priesterunterkünfte errichten, in denen auch ein Archiv seinen Platz findet, in dem die bedeutenden Abusir-Papyri gelagert werden. Mit dem Tod Neferirkares wurden auch die Arbeiten an der Pyramide seiner Gemahlin Chentkaus II. vorerst unterbrochen. Durch Baugraffiti ist bekannt, dass der Bau im 10. oder 11. Regierungsjahr des Herrschers etwa bis zur Höhe der Grabkammerdecke ausgeführt worden war. Nachdem während der kurzen Regierungszeiten von Raneferef und Schepseskare kaum nennenswerte Erweiterungen erfolgt sein dürften, kam es schließlich erst unter Niuserre zur Vollendung. Die aus Bauabfall errichtete Pyramide bekam eine Verkleidung aus feinem, weißen Kalkstein und erhielt an ihrer Ostseite einen Totentempel, der in zwei Phasen errichtet wurde: Der erste Tempel wurde aus Kalkstein errichtet und besaß einen Pfeilerhof, einen Saal für die Kultstatuen der Königin, eine Opferhalle und Magazinräume. In einer zweiten Phase wurde der Tempel in Ziegelbauweise nach Süden und Osten erweitert. Es kamen ein neuer Eingangsbereich, weitere Magazinräume und eine Priesterunterkunft hinzu. Südöstlich des Kalksteintempels wurde eine kleine Kultpyramide errichtet, was eine Neuerung darstellt, da zuvor ausschließlich Königspyramiden eine eigene Kultpyramide besaßen. Der gesamte Komplex wurde mit einer Mauer umgeben und somit deutlich vom Pyramidenkomplex des Neferirkare abgegrenzt. Als Raneferef nach nur kurzer Regierungszeit starb, war von seiner Pyramide lediglich ein Stumpf mit einer Höhe von 7 Metern fertiggestellt. Die ursprünglichen Planungen wurden daraufhin aufgegeben und der begonnene Bau in eine flache Mastaba umgewandelt. Wahrscheinlich unter Schepseskare entstand an der Ostseite der Anlage ein erster kleiner Totentempel aus Kalkstein. Nach Niuserres Machtübernahme erfolgte eine umfangreiche Erweiterung der Tempelanlage in Ziegelbauweise. Nördlich und östlich des kleinen Kalksteintempels entstanden Magazinräume, südlich eine Halle, deren sternenverzierte Decke von hölzernen Lotossäulen getragen wurde. Der gesamte Komplex wurde von einer Mauer umschlossen, an deren östlichen Außenseite ein „Messer-Heiligtum“ errichtet wurde, ein dem Totenkult dienender Schlachthof. Diesen ursprünglichen Entwurf ließ Niuserre in einer späteren Bauphase noch einmal abändern und glich den insgesamt eher ungewöhnlichen Bau damit mehr dem typischen T-förmigen Totentempelgrundriss der 5. Dynastie an. Im Osten wurde ein von 22 hölzernen Säulen umstandener Hof, eine Eingangshalle und ein von zwei Papyrussäulen aus Kalkstein flankierter Eingang angefügt. Ein Taltempel und ein Aufweg, welche den Pyramidenkomplex eigentlich komplettiert hätte, wurden nicht gebaut.

Die Niuserre-Pyramide
Für seine eigene Pyramidenanlage mit dem Namen Mn-swt-Nj-wsr-Re (Men-sut-Ni-user-Re, Die Stätten des Niuserre bestehen) wählte Niuserre einen Standort zwischen den Pyramiden seines Vaters Neferirkare und seines Großvaters Sahure. Mit einem Basismaß von 78,50 Metern hat sie die gleichen Ausmaße wie die Grabanlage des Sahure. Das Kernmauerwerk besteht aus Kalkstein und bildet sieben Stufen, die von einer Verkleidung aus feinerem, weißen Kalkstein überzogen waren. Der Eingang zum Kammersystem liegt an der Nordseite der Pyramide. Von dort führt ein unregelmäßig verlaufender Gang zu einer Vorkammer. Auf halber Strecke des Gangs befindet sich eine Blockiervorrichtung mit zwei Fallsteinen aus Granit. An der Westseite der Vorkammer liegt der Zugang zur Grabkammer. Beide Räume besitzen ein mächtiges Satteldach auch drei Lagen großer Kalksteinblöcke. Der Totentempel der Niuserre-Pyramide weist einige Besonderheiten auf. Die Auffälligste hiervon ist, dass sein Ostteil nach Süden verschoben ist und der Tempel somit statt des üblichen T-förmigen einen eher L-förmigen Grundriss hat. Dieser östliche Teil beherbergt eine von Magazinräumen flankierte Eingangshalle und einen säulenumstandenen Hof. Ein Querkorridor trennt den östlichen, öffentlichen Teil des Tempels vom westlichen, dem Kult vorbehaltenen. In einer Nische des Korridors befindet sich eine Löwenstatue. Als wichtige architektonische Neuerung erscheint eine antichambre carée (deutsch etwa „quadratisches Vorzimmer“), ein quadratischer Raum mit einer Säule in der Mitte, welcher der Opferhalle vorgeschaltet ist und von nun an bis ins Mittlere Reich ein fester Bestandteil aller königlichen Totentempel blieb. An der Südostecke der königlichen Pyramide wurde eine kleine Kultpyramide errichtet. Der gesamte Komplex wurde mit einer Mauer umgeben, die im Südosten und Nordosten massive Eckbauten aufweist, die als Vorläufer von Pylonen angesehen werden. Der am Rand des Fruchtlandes liegende Taltempel wurde ursprünglich für Neferirkare begonnen, aber nie fertiggestellt. Niuserre übernahm daher beim Bau seiner Anlage die Fundamente für den Taltempel und den Aufweg, der nicht gerade zur Pyramide verläuft, da er zu seiner Grabanlage umgeleitet werden musste. Der Taltempel besitzt zwei Zugänge: Einen von Osten, wo sich einst die Hafenanlage befand, und einen weiteren im Westen. Das Zentrum des Tempels bildet ein Raum mit mehreren Statuennischen, in der vermutlich ursprünglich Kultbilder des Königs stehen, daneben werden aber auch der Kopf einer Statue seiner Gemahlin Reputnebu und andere Figuren aufgestellt. Südlich der Chentkaus-II.-Pyramide errichtete Niuserre eine Königinnenpyramide mit einem Basismaß von 31,5 Metern und einer ursprüngliche Höhe von 27,3 Metern, die allerdings 4400 Jahre später nur noch 5 Meter emporragen wird.
Rekonstruktion des Sonnenheiligtums des Niuserre in Abusir
Das zweite zentrale Bauprojekt Niuserres stellt sein Sonnenheiligtum mit dem Namen Šsp-jb-Re (Schesep-ib-Re, Lustort des Re) dar. Es liegt bei Abu Gurob, nur einige hundert Meter nördlich des Sonnenheiligtums des Userkaf. Ähnlich einem Pyramidenkomplex besitzt es einen Taltempel am Rand des Fruchtlandes, von dem ein steiler Aufweg zu einem durch künstliche Terrassen horizontal erweiterten Hügel führt, auf dem sich das eigentliche Heiligtum befindet. Dieses ist von einer rechteckigen Mauer umgeben. An ihrer Ostseite befindet sich die Eingangshalle. Auf diese folgt ein offener Hof mit Altar im Zentrum. Der Westteil des Heiligtums wird von einem mächtigen, gemauerten Obelisken eingenommen. An der südlichen Umfassungsmauer verläuft ein dekorierter Gang. An der nördlichen sind Magazinräume angebaut, sowie zwei weitere Bauten, die forschungsgeschichtlich als „Schlachthäuser“ bezeichnet werden, aber wahrscheinlich nie als solche gedient haben. Außerhalb des eigentlichen Tempels, an seiner Südostecke, befindet sich ein großes, aus Holz und Lehmziegeln gefertigtes Modell eines Sonnenschiffs. Im Sonnenheiligtum sind bedeutende Reliefdarstellungen zu finden. Dazu gehören Szenen aus dem südlichen Gang und einer anschließenden Kapelle, die Niuserre beim Sed-Fest zeigen. Ebenso bedeutend sind Darstellungen aus der sogenannten Weltenkammer neben dem Unterbau des Obelisken: Dort sind in großem Detailreichtum menschliche Tätigkeiten und Ereignisse der Natur im Laufe der Jahreszeiten abgebildet.

Neuer König von Ägypten wird Menkauhor, über dessen Herkunft und familiäre Beziehungen kaum etwas bekannt ist. Ein Verwandtschaftsverhältnis zu seinem Vorgänger Niuserre kann bislang nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, wird aber von einigen Forschern vermutet. Ein Anhaltspunkt hierfür ist ein Relieffragment aus dem Totentempel von Chentkaus II., der Mutter Niuserres, auf dem ein Prinz namens Chentikauhor abgebildet ist, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Sohn des Niuserre handelt. Zeitweise wurde in Betracht gezogen, dass dieser nach dem Tod seines Vaters unter dem Namen Menkauhor den Thron bestieg. Neuere Funde sprechen allerdings für eine andere Rekonstruktion: Im Frühjahr 2008 wurde in der Mastaba des Prinzen Werkaure in Sakkara eine Inschrift entdeckt, die den Namen Menkauhor enthielt, jedoch nicht in Form einer Königstitulatur. Es wird daher angenommen, dass Menkauhors Thronbesteigung ohne damit einhergehenden Namenswechsel erfolgte. Möglicherweise war er ein Bruder des Chentikauhor und somit ein weiterer Sohn des Niuserre. Auch über Ehefrauen und Nachkommen Menkauhors ist kaum etwas bekannt. Eine Königin namens Meresanch IV. wird als seine Gemahlin angesehen, zwei Prinzen namens Kaemtjenet und Raemka als seine Söhne. Die Zuordnung dieser drei Personen zu Menkauhor ist allerdings sehr unsicher und basiert lediglich auf dem Standort und der Datierung ihrer Gräber.

2387 BC
Reich der Sumerer

Etwa sieben Jahre nach der Zerstreuung der Menschheit infolge des Eingreifens Gottes an der Baustelle des Turms zu Babel wird in fünfter Generation nach Noah, Peleg geboren. Peleg ist der Sohn von Eber, den 34 Jahre alten Ur-Urenkel von Noah. Die Bedeutung des Namens ist "Teilung" oder "Spaltung", was ein Hinweis auf eine Art Kontinentalverschiebung sein kann, die möglicherweise in Folge der Großen Flut ausgelöst wurde. Es muss auf jeden Fall ein sehr einschneidendes Erlebnis der Menschheitsgeschichte gegeben haben, denn sonst wäre es nicht in der Bibel als Begründung für die Namensgebung aufgeführt worden. Die meisten Ausleger denken, dass sich diese spezielle Namensgebung auf die Teilung der Erdoberfläche unter die Völker infolge der Sprachverwirrung nach dem Turmbau zu Babel bezieht, obwohl der Bibeltext bei genauerer Betrachtung eher auf ein geologisches Phänomen deutet, nämlich einer Spaltung von Landmassen.

2380 BC
Menkauhor
Der Name Djedkare
Königreich Ägypten

Nach neunjähriger Herrschaft stirbt Pharao Menkauhor (Men-chau). Menkauhors bekannte Bautätigkeit umfasst Aufzeichnungen zufolge eine Pyramide namens „Göttlich sind die Stätten des Menkauhor“ und ein Sonnenheiligtum namens „Horizont des Re“. Es handelt sich wahrscheinlich um die sogenannte "Pyramide Lepsius Nr. 29" (die sogenannte „Kopflose Pyramide“) in Sakkara-Nord. Das Bauwerk hat eine Seitenlänge von etwa 52 Metern und wird mehr als 4000 Jahre später bis auf den Unterbau fast vollständig zerstört sein. Da allen anderen Herrschern des in Frage kommenden Zeitraums bereits eine Grabanlage zugeordnet werden kann, wird als Bauherr der „Kopflosen Pyramide“ mittlerweile mehrheitlich Menkauhor favorisiert. Als "Beweis" gilt die Tatsache, dass sich im nördlichen Sakkara und im südlichen Abusir mehrere Gräber von Totenpriestern des Menkauhor befinden. Als ein weiterer Kandidat für Menkauhors Grabanlage wird teilweise die unvollendete Pyramide "Lepsius Nr. 50" in Dahschur angesehen, jedoch sind die Indizien hierfür weitaus spärlicher: Aufgrund von Keramikfunden kann das Bauwerk zwar in die 4. oder 5. Dynastie datiert werden, allerdings existieren vor Ort keine schriftlichen Belege, die auf Menkauhor hinweisen. Grundlage für diese Zuordnung bildete eine Textstelle in einem Schutzdekret des späteren Königs Pepis I., nach der sich die Grabanlage Menkauhors nahe der Pyramiden des Snofru zu befinden scheint. Die Lage des Sonnenheiligtums des Menkauhor ist bislang völlig unbekannt. Es ist bisher nur durch einige Priestertitel und Siegelabrollungen überliefert und scheint wohl nicht sehr lang über den Tod des Herrschers hinaus in Betrieb zu sein. Menkauhor war der letzte Herrscher, der ein solches Sonnenheiligtum errichten ließ. Neuer König Ägyptens wird Djed-ka-Re (Eigenname Isesi). Djedkares genaue Stellung innerhalb der Königsfamilie der 5. Dynastie ist nicht mehr bekannt. Seine Große königliche Gemahlin ist nicht namentlich erwähnt. Sie scheint aber die Besitzerin einer Königinnenpyramide nordöstlich der Grabanlage des Königs gewesen zu sein. Größe und Gestaltung dieses Pyramidenkomplexes deuten darauf hin, dass seine Besitzerin einen gesellschaftlichen Status innehatte, der deutlich über den einer gewöhnlichen Königsgemahlin hinausging. Welcher Art ihre Stellung allerdings genau war, ist bislang unbekannt. Möglicherweise konnte Djedkare erst durch die Heirat mit ihr seinen Anspruch auf den Thron durchsetzen. Eine weitere Gemahlin könnte Meresanch IV. gewesen sein, deren Mastaba sich in Sakkara befindet. Sechs Kinder Djedkares sind durch ihre Grabanlagen in Sakkara und Abusir bekannt. Hierzu gehören die beiden Söhne Isesianch und Neserkauhor sowie die vier Töchter Chekeretnebti, Hedjetnebu, Mereretisesi und Nebtiemneferes. Darüber hinaus ist mit Tisethor eine Tochter der Chekeretnebti und somit eine Enkelin Djedkares bekannt. Chekeretnebti, Tisethor und Hedjetnebu sterben recht jung: Chekeretnebti mit etwa 30 bis 35 Jahren, ihre Tochter Tisethor mit 15 bis 16 Jahren und ihre Schwester Hedjetnebu mit etwa 18 bis 19 Jahren, wie spätere Untersuchungen ihrer Mumien ergeben werden.


Irland
Innerhalb einer Woche sterben 5000 Männer und 4000 Frauen, allesamt Nachkommen Parthalons, auf Sean Mhagh eAlta Edair an einer rätselhaften Krankheit.

2375 BC
Königreich Lagasch

König Urukagina von Lagasch schildert in einer Königsinschrift Sozialreformen. Er bekämpft die Korruption der Priesterkaste, die das Volk gegen die Monarchie aufwiegelt.

2371 BC
Königreich Umma / Königreich Lagasch / Königreich Uruk / Königreich Ur / Königreich Kisch

Nach etwa sieben Jahren Herrschaft wird König Urukkagina von Lagasch bei Versuchen von sozialen Reformen von Lugalzaggisi von Umma gestürzt. Lugalzagisi erobert außerdem Uruk, Ur und Kisch und ernennt sich selbst zum König von Uruk. Er begründet die 3. Dynastie im Stadtstaat.

2370 BC
Königreich Umma / Königreich Uruk

Nach einigen Jahren vorübergehender Unabhängigkeit von Umma kommt das Reich unter die Herrschaft von Uruk. br>


Akkadisches Großreich / Königreich Kisch
Das Königreich Kisch wird zum Vasallen der Akkader.

2364 BC
Königreich Ägypten

Auf Befehl des Pharaoson Ägypten, Djedkare, wird eine Sinai-Expedition unternommen, deren Ausgangspunkt der Hafen von Ain Suchna ist. Ziel sind die Türkis-Minen im Wadi Maghara.

2360 BC
Königreich Ägypten

Der Pharao Djedkare (Isesi) herrscht seit 20 Jahren über Ägypten. Er führte bereits tiefgreifende Reformen in der Landesverwaltung durch, deren Ziel es ist, möglichst viele Kompetenzen in einem Amt, nämlich dem des Wesirs, zu bündeln. So werden die Ämter des „Vorstehers der Beiden Schatzhäuser“, des „Vorstehers der Beiden Scheunen“ und des „Vorstehers der Schreiber der königlichen Dokumente“ ausschließlich von Wesiren bekleidet und weiterhin das Amt des „Vorstehers aller Arbeiten des Königs“ eng mit dem des Schreiber-Vorstehers verknüpft. Die Anzahl der mittleren Verwaltungsämter wurde stark reduziert. Gleichzeitig wird das Wesiramt nun nicht mehr mit einem, sondern mit zwei Würdenträgern besetzt, von denen einer für die Residenz- und der andere für die Provinzverwaltung zuständig ist. Unter Djedkares Regentschaft ist Senedjemib Inti Wesir (Tjati) und Oberbaumeister. Weitere Wesire sind Ptahschepses, Seschemnefer III., Raschepses und Ptahhotep. Während Djedkares Herrschaft kam es bereits zu mehreren Handelsexpeditionen und Kriegszügen in die nördlichen und südlichen Nachbargebiete Ägyptens. Mehrere Felsinschriften berichten von Expeditionen in die Türkis-Minen im Wadi Maghara auf der Sinai-Halbinsel. Ein später in Byblos gefundenes Alabasterfragment mit dem Namen des Königs belegt Handelsbeziehungen mit dieser Stadt. Eine autobiografische Inschrift aus dem Grab eines Beamten namens Ini aus der 6. Dynastie berichtet im Vorfeld der Beschreibung von Inis eigenen Expeditionen nach Vorderasien von Ereignissen aus Djedkares Regierungszeit. Über deren Einzelheiten ist allerdings nichts bekannt, da sich vom betreffenden Abschnitt der Inschrift nur minimale Reste erhalten haben.[10] Ein Kriegszug nach Vorderasien ist durch eine bildliche Darstellung im Grab des Inti in Deschascha belegt. Dargestellt ist die Einnahme einer Festung. Bedeutsam ist diese Szene außerdem, da sie eine der ältesten Darstellungen einer Sturmleiter enthält. Ein goldbeschlagenes Siegel eines Beamten aus der Zeit Djedkares deutet auf Handelsbeziehungen mit der Ägäis hin. Expeditionen ins südlich von Ägypten gelegene Nubien belegen Siegelabdrücke aus Buhen, eine Stele in den Diorit-Steinbrüchen von Toschqa sowie Inschriften auf dem Karawanenweg zwischen den Oasen Dachla und Dungul und in Tômâs. Aus der 6. Dynastie stammt außerdem eine autobiografische Inschrift des Expeditionsleiters Harchuf, in welcher in einem kopierten Brief des Königs Pepi II. eine Expedition erwähnt wird, die während der Regierungszeit Djedkares stattfand. Ziel dieser Expedition war das Land Punt, von wo der Leiter Bawerdjed einen „Zwerg“, wohl einen Pygmäen, zurück an den ägyptischen Hof bringt.

2359 BC
Volk der Skythen / Irland

Der skythische Fürst Agnomain, der zur Familie des Feinius Farsaidh gehört, tötet seinen Rivalen Reafloir im Kampf um die Führungsposition unter den Fürsten der Skythen. Die Nachkommen Reafloirs weigern sich jedoch, Agnomain als König anzuerkennen und vertreiben ihn mit seiner ganzen Familie. Agnomain rüstet nun drei Schiffe aus und nimmt 20 weibliche und 40 männliche Krieger an Bord und macht sich auf die Suche, am Nordufer des Kaspischen Meeres eine Durchfahrt zum Mittelmeer zu finden, was erfolglos bleibt.

2357 BC
Reich der Sumerer

Der 30 Jahre alte Peleg aus der Linie Sems und seine Frau Lomna von Schinar werden Eltern eines Sohnes namens Regu. Peleg ist Nachkomme von Noah in der fünften Generation.

2356 BC
Reich der Sumerer / Akkadisches Großreich / Königreich Kisch / Königreich Lagasch

Der Untergang der sumerischen Stadtstaaten ist eng mit Sargon von Akkad verknüpft. Die Akkader übernahmen in den letzten Jahren in relativ kurzer Zeit die Kultur, die Religion und die Schrift der fortschrittlicheren Sumerer, doch beginnt Sargon I. (Scharrukin) von Akkad damit, nach der Eroberung des Throns von Kisch nach Süden zu ziehen und schließlich dort Lagasch für die Akkader zu erobern. Anschließend plant er sich mit seinem Heer zur Eroberung weiterer sumerischer Stadt-Königreiche weiter zu ziehen. Sargon ist deswegen erfolgreich, da es den sumerischen Königreichen bis jetzt nicht gelang, sich zu einem Verteidigungspakt zusammenzuschließen. Über Sargon I. ist bekannt, dass er von einer Priesterin der Inanna (in Akkad unter dem Namen Ischtar bekannt), die eigentlich zur Kinderlosigkeit verpflichtet war, in Azupiranu geboren und das, obwohl in sumerischen Tempeln empfängnisverhütende Kräuter und auch die Praktiken der Abtreibung bekannt sind. Über seinen leiblichen Vater ist nichts bekannt und da die Mutter das Kind nicht behalten konnte, setzte sie es in einem geflochtenen Körbchen am Euphrat aus. Der Gärtner Laipu fand das Kind und nahm sich seiner an. Helmut Uhlig schreibt in seinem Werk „Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte“ auf Seite 251 über ihn:

Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...

Sargon lebte zunächst als Namenloser am Hofe eines Königs, stürzte diesen und wird nun selbst dessen Herrscher über ein gewaltiges Reich.

2352 BC
Volk der Skythen / Irland

Nachdem der von seinem Volk ausgestoßene skythische Fürst Agnomain mit seinen drei Schiffen, auf denen sich 20 weibliche und 40 männliche Krieger befinden, vergeblich versucht hat, vom Kaspischen Meer aus eine Durchfahrt ins Mittelmeer zu finden, stirbt er. Seinen Söhnen und Enkeln jedoch gelingt es, über die Maeotis-Sümpfe (heute: Asowsches Meer) und die Straße von Kertsch die Reise in den Pontus Euxinus ("Schwarzes Meer") und das Mittelmeer fortzusetzen. Sie gelten als die Vorfahren der Söhne des Míl Espane, der letzten und „gälischen“ Einwanderungswelle nach Irland, die die Túatha Dé Danann als Herrschervolk ablösen wollen. Neimhidh, der Sohn von Agnomain, führt die Expedition an.

2350 BC
Königreich Elam

Der erste bedeutende elamitische Herrscher, von dem nennenswerte Nachrichten überliefert sind, ist Puzur-Inšušinak, der diverse Städte erobert und vor allem Texte in der elamitischen Schrift verfassen lässt. Als sein Vater wird Simpi'ischhuk bezeichnet, der aber nicht König war. Insgesamt handelt es sich bei den erhalten Inschriften um zwölf Texte, bei denen es sich meist um Weihe-Inschriften an diverse Gottheiten handelt. Eine Inschrift berichtet aber auch von der Eroberung von 81 Städten (oder Ortschaften). Eine andere berichtet von der Eröffnung eines Kanals. Der Herrscher führt in seinen unterschiedlichen Texten verschiedene Titel. Dies gibt Anlass zu der Vermutung, dass die diversen Titel (ensi von Susa - Statthalter; lugal - König) seinen politischen Werdegang widerspiegeln. Da die Texte nicht genauer datiert sind (die Jahresdaten schwanken in der Forschung um mehr als 100 Jahre), kann dies weder bewiesen noch widerlegt werden. Die meisten Belege für die elamitische Schrift lassen sich unter Puzur-Inšušinak datieren, so dass angenommen werden kann, dass er diese Schrift einführte.


Irland
Neimhidh (Nemed) mit seinem Volk trifft nach eineinhalb Jahren Reise vom Schwarzen Meer aus in Irland ein. Obwohl er mit drei Schiffen losgesegelt ist (nach anderen Versionen sogar mit 44 Schiffen), kommt er nur mit einem Schiff dort an. Die dritte Invasion Irlands nach denen von Cessair und Partholon beginnt. Diese vier Häuptlinge und Söhne Neimhidhs kommen mit Neimhidh auf die Insel: Sdarn, Iarbhainel der Prophet, Fearghus Leithdheirg und Ainninn. Ihre Frauen heißen Medu, Macha, Yba und Ceara. Zwölf Tage nach der Ankunft stirbt Neimhidhs Frau Macha. Mit dem Eintreffen der Nemeder regen sich die Fomori wieder, die die Neuankömmlinge unterdrücken. Sie verlangen als Tribut zwei Drittel aller Milch und aller neugeborenen Kinder. Es kommt zu einem Aufstand, bei dem der Nemedier-Häuptling Fergus die Festung des Formoren-Königs Conaan auf Tory Island erstürmt.

2347 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Nippur / Königreich Ur

Sargon von Akkad dringt mit Heeresmacht in sumerisches Gebiet ein, besiegt in „34 Schlachten“ Zagesi und die mit ihm verbündeten „fünfzig Ensis“. Zagesi, der König von Uruk, wird gefangen, mit dem Hals in einer Nackengabel vor dem En-Lil Tempel in Nippur zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet. Das Königreich Nippur (sumerisch "Nibru") sowie das Königreich Ur werden Teil des Akkadischen Reiches.

2342 BC
Der Name Djedkare
Die Djedkare-Pyramide
Der Name Unas
Königreich Ägypten

Der Pharao Djedkare stirbt nach 38 Jahren Herrschaft über Ägypten. Djedkare wählte den Süden von Sakkara als Standort für seine Pyramide. Das Bauwerk hatte eine Basislänge von 78,5 m und eine ursprüngliche Höhe von etwa 52 m. Gegenüber den Pyramiden der 4. und frühen 5. Dynastie finden sich hier einige bauliche Neuerungen, die teilweise von Djedkares Nachfolgern bis zum Ende der 6. Dynastie weiter verwendet wurden. Das Kernmauerwerk besteht aus kleinen unregelmäßigen Kalksteinstücken, die mittels Tonmörtel zu sechs je sieben Meter hohen Stufen verbunden sind. Der Eingang zum Kammersystem liegt wie schon bei älteren Pyramidenanlagen an der Nordseite des Bauwerks, allerdings nicht mehr in der Pyramidenwand sondern im davor liegenden Hofpflaster, direkt im Boden der Nordkapelle. Von dort aus führt ein absteigender Gang zunächst in ein Vestibül, von dem aus ein horizontal verlaufender Gang weiterführt, der eine Blockiervorrichtung mit drei Fallsteinen aus Rosengranit enthält. Am Ende des Ganges befindet sich eine weitere Fallsteinvorrichtung, hinter welcher der dreigliedrige Grabbereich mit einer Vorkammer, der eigentlichen Grabkammer und einem Magazinraum liegt. Vor- und Grabkammer besitzen eine Satteldecke aus drei Lagen großer Kalksteinblöcke. An der Ostseite der Pyramide liegt der Totentempel. An dessen Ostfassade befinden sich zwei quadratische, turmartige Bauten unbekannter Funktion, die vielleicht ähnlichen Bauten im Totentempel der Niuserre-Pyramide nachempfunden sind. Es schließen sich eine Eingangshalle, ein offener Hof und der innere Tempelteil mit dem Allerheiligsten und zahlreichen Magazinräumen an. An der Südostecke der Pyramide befindet sich eine kleine Kultpyramide. Unmittelbar an der Nordost-Ecke der Pyramide liegt ein weiterer Pyramidenkomplex, der einer namentlich nicht bekannten Gemahlin Djedkares zugeschrieben wird. Der Bau hat eine Basislänge von 41 Metern und eine ursprüngliche Höhe von etwa 21 Metern. Mit einem dreistufigen Kern aus Kalkstein weist das Bauwerk eine sehr ähnliche Konstruktionsweise wie die Djedkare-Pyramide auf. Ebenfalls in Sakkara, nördlich der Djoser-Pyramide, befinden sich die Mastaba des Königssohns Isesianch und die Mastaba der von manchen als Djedkares Gemahlin angesehenen Königin Meresanch IV. In Abusir entstand gegen Ende von Djedkares Herrschaft südöstlich der Pyramidenanlage des Niuserre ein Friedhof aus mindestens sechs Mastabas für mehrere weitere Verwandte des Königs. Das Zentrum dieser Anlage bilden die drei Mastabas der Königstochter Chekeretnebti sowie ihrer Tochter Tisethor, des Königssohns Neserkauhor und des Beamten Mernefu. Die Gesamtbauzeit der Gräber dürfte etwa einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren umfassen, die die letzten Regierungsjahre Djedkares und den Beginn der Regierungszeit des Unas darstellen. Lediglich das Grab des Beamten Mernefu fällt hier aus dem Rahmen. Dieses dürfte bereits lange vor den anderen Gräbern errichtet worden sein und entstand vielleicht bereits unter Niuserre. Ebenfalls in Abusir befindet sich das Grab von Djedkares Tochter Nebtiemneferes. Auch das Grab von Meretisesi könnte sich in Abusir befunden haben. Das wichtigste Bauwerk aus Djedkares Regierungszeit ist seine Pyramide namens „Schön ist Isesi“ im Süden von Sakkara. Daneben sind mehrere Gräber von Königinnen und Kindern in Sakkara und Abusir bekannt. Briefe des Königs an seinen Wesir und Oberbaumeister Senedjemib, die dieser als Inschriften in seinem Grab in Gizeh kopieren ließ, erwähnen darüber hinaus eine Hathor-Kapelle (ein sogenanntes „Mereret-Heiligtum“) und einen Jubiläumspalast für das Sedfest des Königs, die unter Senedjemibs Leitung errichtet wurden. Nachfolger des verstorbenen Pharao wird Unas. In den Pyramidentexten werden Unas und seine Eltern als Heliopolitaner bezeichnet, wobei für Unas ergänzend angemerkt wird, dass er „auch dort geboren wurde“. Er stammt wohl nicht aus königlichem Hause, was auch für seine beiden Gemahlinnen Nebet und Chenut galt. Der Name seines ältesten Sohnes ist nicht überliefert, auch sein zweiter Sohn Unasanch stirbt vor dem Vater. Seine Töchter sind Hemetre (Hemi), Sescheschet Idut, Chentkaus und die spätere Frau des Königs Teti II., Iput I., möglicherweise auch Neferetkaus und Neferut.

2341 BC
Irland

Häuptling Neimhidh und seine Söhne haben in zehn Jahren an strategischen Punkten auf Ebenen und an den Seen zahlreiche Forts aufgerichtet, die die Bevölkerung vor Eindringlingen schützen soll. Die Namen und die Standorte der Forts sind:

  • Rath Cinnech in Ui Niallain
  • Rath Cimbaeith in Seimhne
  • Magh Ceara in Magh-nEabha
  • Magh Cuile Toladh und Magh Luirg in Connaught
  • Magh-tochair, in Tir Eoghain
  • Leagmhagh in Munster
  • Magh-mBrensa in Leinster
  • Magh Lughadh in Ui Tuirtre
  • Magh Seredh in Teffia
  • Magh Seimhne in Dal Araidhe
  • Magh Muirtheimhne in Conaille
  • Magh Macha in Oirghialla
  • Loch cal in Ui Niallain
  • Loch Muinreamhair in Luighne
2340 BC
Akkadisches Großreich

Großkönig Sargon I. von Akkad entschließt sich, seine neue Hauptstadt Agade (auch: Akkad, später Babylon) zu errichten, regiert aber vorerst noch aus der Ferne, bis er endgültig übersiedelt. Das semitische Akkadisch ist dabei, die sumerische Sprache in Mesopotamien zu verdrängen.


Irland / Großbritannien
Morc, der Bruder des besiegten Fomori-Königs Cichol Gri-cenchos erscheint in Irland mit neuen Schiffen und fordert die Nemedier zum Kampf heraus, der für diese in einer schrecklichen Niederlage endet. Nur wenige entkommen. Zu den Überlebenden zählen der Häuptling Britan der Kahle, der Ahnherr der Britannier wird, die Firbolg, die in Griechenland ein Dasein als Sklaven fristen müssen, sowie die Tuatha de Danaan, die in den Norden der Welt gelangen und dort in vier Städten Weisheit und Magie erlernen. Neimhidh gewinnt die Kämpfe um Murbholg in Dal Riada, um Baghna und den Kampf von Cnamh Ross gegen das Fomorians. Anschließend stirbt er gemeinsam mit 3000 Untertanen an einer Epidemie in Crich Liathain im heutigen Munster.

2334 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Elam

16 Jahre nach dem Beginn des Angriffs auf die Stadt-Königreiche von Mesopotamien unterwirft Großkönig Sargon I. von Akkad das Königreich Elam sowie die letzten der sumerischen Stadtstaaten. Susa, Uruk, Lagasch und Umma, die nicht freiwillig ihre Stadttore für ihn öffneten, wurden militärisch besiegt. König Sargon von Akkad besiegt damit auch den langjährigen König Lugal-Zagesi von Uruk, da seine bewegliche Kampftaktik der schwerfälligen Phalanx der Sumerer überlegen ist, und schafft großes semitisches Reich in ganz Mesopotamien. Er nennt sich fortan „König der vier Erdteile“ (Babylonien, Elam, Subartu, Amurru). Bei der Ablösung der sumererischen Kultur durch die semitische wird die waagerechte Schreibweise von links nach rechts die senkrechte von rechts nach links verdrängen. Die akkadisch-semitische bewegliche Waffentechnik des Bogenschiessens wird mehr und mehr die sumerische Kampfesweise mit Schild und Speer verdrängen. Die neue Herrschaft über Sumer und Elam wird von vielen Bewohner begrüßt werden, da Sargons Statthalter weniger tyrannisch herrschen als die Vertreter Lugal-Zagesis von Uruk und er es auch versteht, die gewonnenen Gebiete zu sichern, indem er unter anderem eine freie Wirtschaft zulässt, von der viele Menschen wirtschaftlich profitieren werden.


Akkadisches Großreich / Königreich Kisch / Königreich Lagasch
Der Untergang der sumerischen Stadtstaaten ist eng mit Sargon von Akkad verknüpft. Die Akkader übernahmen in den letzten Jahren in relativ kurzer Zeit die Kultur, die Religion und die Schrift der fortschrittlicheren Sumerer, doch beginnt Sargon I. (Scharrukin) von Akkad damit, nach der Eroberung des Throns von König Ur-Zababa von Kisch, dessen Mundschenk er ist, nach Süden zu ziehen und schließlich dort Lagasch für die Akkader zu erobern. Anschließend plant er sich mit seinem Heer zur Eroberung weiterer sumerischer Stadt-Königreiche weiter zu ziehen. Sargon ist deswegen erfolgreich, da es den sumerischen Königreichen bis jetzt nicht gelang, sich zu einem Verteidigungspakt zusammenzuschließen. Über Sargon I. ist bekannt, dass er von einer Priesterin der Inanna (in Akkad unter dem Namen Ischtar bekannt), die eigentlich zur Kinderlosigkeit verpflichtet war, in Azupiranu geboren und das, obwohl in sumerischen Tempeln empfängnisverhütende Kräuter und auch die Praktiken der Abtreibung bekannt sind. Hierdurch leitet sein Volk seine Legitimation durch die Göttin Inanna selbst ab. Über seinen leiblichen Vater ist nichts bekannt und da die Mutter das Kind nicht behalten konnte, setzte sie es in einem geflochtenen Körbchen am Euphrat aus. Der Gärtner La-ipn fand das Kind und nahm sich seiner an. Helmut Uhlig schreibt in seinem Werk „Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte“ auf Seite 251 über ihn:

Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...

2332 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Umma

Großkönig Sargon I. von Akkad heiratet die ehemalige Gemahlin des Lugalzagisi von Umma, Taslultum.

2328 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Elam / Königreich Dilmun

Sargon von Akkad gibt an, dass Schiffe aus Dilmun seinen Hafen anlaufen; auch das Elamitische Reich, das den Handel mit Zinn am Persischen Golf kontrolliert, pflegt engen Kontakt zum Königreich Dilmun.


Königreich Elam
Der erste bedeutende elamitische Herrscher, von dem nennenswerte Nachrichten überliefert sind, ist Puzur-Inšušinak, der diverse Städte erobert und vor allem Texte in der elamitischen Schrift verfassen lässt. Als sein Vater wird Simpi'ischhuk bezeichnet, der aber nicht König war. Insgesamt handelt es sich bei den erhalten Inschriften um zwölf Texte, bei denen es sich meist um Weihe-Inschriften an diverse Gottheiten handelt. Eine Inschrift berichtet aber auch von der Eroberung von 81 Städten (oder Ortschaften). Eine andere berichtet von der Eröffnung eines Kanals. Der Herrscher führt in seinen unterschiedlichen Texten verschiedene Titel. Dies gibt Anlass zu der Vermutung, dass die diversen Titel (ensi von Susa - Statthalter; lugal - König) seinen politischen Werdegang widerspiegeln. Da die Texte nicht genauer datiert sind (die Jahresdaten schwanken in der Forschung um mehr als 100 Jahre), kann dies weder bewiesen noch widerlegt werden. Die meisten Belege für die elamitische Schrift lassen sich unter Puzur-Inšušinak datieren, so dass angenommen werden kann, dass er diese Schrift einführte.

2325 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Nippur / Königreich Lagasch

Sargon von Akkad dringt mit Heeresmacht in die Stadtstaaten Mesopotamiens ein, besiegt in „34 Schlachten“ Zagesi und die mit ihm verbündeten „fünfzig Ensis“. Zagesi, der König von Uruk, wird gefangen, mit dem Hals in einer Nackengabel vor dem En-Lil Tempel in Nippur zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet. Das Königreich Nippur (sumerisch "Nibru"), das Königreich Lagasch sowie das Königreich Ur werden Teil des Akkadischen Reiches.


Akkadisches Großreich
Der 32 Jahre alte Regu aus der Linie Sems und seine Frau Ora aus der Stadt Ur, werden Eltern eines Sohnes namens Serug. Regu ist Nachkomme von Noah in der sechsten Generation.

2322 BC
Der Name Unas
Die Unas-Pyramide
Königreich Ägypten

König Unas von Ägypten stirbt nach 20 Jahren Herrschaft. Ein Feldzug unter seiner Führung in die Region von Retjenu im heutigen Palästina, die von der Hafenanlage Ain Suchna am Golf von Suez ausging, ist dokumentiert. Auch Unas' Wesire sind namentlich bekannt: Nefer-sechem-sechat, Inefret, Ihi und möglicherweise auch Nianchba, Achti-hotep und zum Ende seiner Herrschaft Kagemni. Das Bruchstück einer Biographie eines Beamten scheint über den Transport der Granitsäulen für den Pyramidentempel des Herrschers innerhalb von vier Tagen von Elephantine zu berichten. Für seine Pyramidenanlage mit dem Namen „Schön sind die Stätten des Unas“ wählte der König einen Standort, mit dem er sich deutlich von seinen Vorgängern absetzte. Statt des königlichen Familienfriedhofs der mittleren 5. Dynastie in Abusir wählte er wie seine beiden unmittelbaren Vorgänger Menkauhor und Djedkare Sakkara. Unas errichtete seine Pyramide jedoch nicht in unmittelbarer Nachbarschaft eines ihrer Gräber, sondern platzierte sein Grabmal direkt südlich der Pyramide des Djoser aus der 3. Dynastie und über zwei königlichen Galeriegräbern der 2. Dynastie. Mit einer Seitenlänge von 57,75 Metern und einer ursprünglichen Höhe von 43 Metern ist die Unas-Pyramide das kleinste königliche Grabmal des Alten Reichs. Der Pyramidenkern wurde in sechs Stufen errichtet. Als Baumaterial diente lokaler Kalkstein. Die Verkleidung wurde in feinerem weißen Kalkstein ausgeführt. Der Eingang befindet sich vor der Nordseite. Der absteigende Gang mündet zunächst in eine Kammer und führt dann horizontal weiter. Im Gang befindet sich eine Blockiervorrichtung aus drei Granitblöcken. Der Gang mündet schließlich in eine Vorkammer, von der östlich eine Kammer mit drei Nischen und westlich die Grabkammer abzweigt. Vor- und Grabkammer weisen ein Giebeldach auf. An der Westwand der Grabkammer steht der Sarkophag aus Grauwacke. Sowohl die Grab- als auch die Vorkammer sind erstmals mit Pyramidentexten versehen, welche aus Sprüchen und Beschwörungen für das Jenseits bestehen. Sie gelten als die ältesten religiösen altägyptischen Texte. Der an einem einstigen Hafen gelegene Taltempel besitzt drei säulenbestandene Eingänge: Einen Haupteingang an der Ostseite und zwei Seiteneingänge an den Schmalseiten. Zur Pyramide führt ein 720 Meter langer Aufweg. Dieser weist zahlreiche Reliefs mit unterschiedlichen Themen auf, etwa Jagd, den Transport von Granitsäulen oder Gefangenenprozessionen. Nahe dem oberen Bereich des Aufwegs wurden zwei 45 Meter lange Schiffsgräber aus Kalkstein errichtet. Der Totentempel ähnelt dem der Djedkare-Pyramide, eine Besonderheit stellen jedoch zwei Türme an der östlichen Fassade dar. Den vorderen Teil des Tempels bilden eine Eingangshalle und ein säulenumstandener offener Hof, an die sich nördlich und südlich Magazinräume anschließen. Eine Querhalle trennt den äußeren vom inneren, intimen Tempelbereich. Dieser besteht aus einer Fünfnischenkapelle, einer antichambre carrée, einer Opferhalle und weiteren Magazinräumen. Südlich der Querhalle befindet sich der Zugang zu einer kleinen Kultpyramide. Die Königspyramide, die Kultpyramide und der innere Tempelteil werden von einer Mauer umschlossen. Nordöstlich der Unas-Pyramide befinden sich die Mastaba-Gräber der königlichen Gemahlinnen Nebet und Chenut.

König Teti II.
Königreich Ägypten

Neuer König von Ägypten wird Teti II., durch die Eheschließung mit Iput I., einer Tochter des verstorbenen Pharaos Unas, an die Macht gekommen. Sein Vater ist vermutlich Schepsipuptah, seine Mutter Seschseschet; wahrscheinlich hat er einen Bruder namens Mehu. Neben Iput hat Teti noch mindestens zwei weitere Frauen: Chuit und eine Frau, deren Name nur unvollständig überliefert ist und vielleicht Chentkaus III. lauten könnte. Aus der Ehe mit Iput I. geht der Thronerbe Pepi I. hervor. Teti hatte außerdem drei Töchter, deren Mütter allerdings unbekannt sind: Sescheschet Watetchethor, Inti und Nebtinubchet Sescheschet. Der Horusname des neuen Königs "Sehotep-taui" (deutsch: „Der die beiden Länder befriedet“) lässt darauf schließen, dass ihm entweder eine Festigung des Reiches am Herzen liegt oder ihm gelingen wird.

2320 BC
Akkadisches Großreich / Assyrisches Reich / Reich der Hurriter / Reich der Hethiter / Königreich Magan

Der Großkönig von Akkad, Sargon I., setzt seine Eroberungsfeldzüge fort. Nachdem er ganz Mesopotamien, den Libanon und das Taurus-Gebirge eingenommen hat, dringt er im Süden bis in das Königreich Magan (das heutige Oman) und im Westen bis zum Mittelmeer vor; er wird Herrscher über die Hurriter und Hethiter in Kleinasien.

2318 BC
Akkadisches Großreich

Großkönig Sargon I. von Akkad entschließt sich, seine neue Hauptstadt Agade (auch: Akkad, später Babylon) zu errichten, regiert aber vorerst noch aus der Ferne, bis er endgültig übersiedelt. Das semitische Akkadisch ist dabei, die sumerische Sprache in Mesopotamien zu verdrängen.

2312 BC
König Teti II.
Der Name Userkare
Königreich Ägypten

König Teti II. von Ägypten wird nach zehnjähriger Herrschaft von seinen Leibwächtern bei einer Verschwörung ermordet. Bei den sich anschließenden Wirren um die Nachfolge besteigt schließlich Userkare den Thron. Der noch unmündige Sohn Tetis, Pepi, wird in der Thronfolge nicht berücksichtigt. Trotz der relativ kurzen Herrschaftszeit gelang es Teti II., eine Pyramide in Sakkara für sich bauen zu lassen. Diese Pyramide misst 78,8 mal 78,8 Meter und ist 52 Meter hoch. 4300 Jahre später wird diese Pyramide verfallen sein, genau wie die drei Nebenpyramiden für die Königinnen. In einer von diesen wird die Königin Iput I. in einem Holzsarg bestattet werden. Die mit Kalkstein und Granit ausgekleideten Innenwände der Pyramide des Teti enthalten Pyramidentexte. Über 4000 Jahre nach seinem Tod wird man in seiner mutmaßlichen Heimatstadt Heliopolis einen zerbrochenen Obelisk finden, auf dem der Name des verstorbenen Königs eingraviert ist. Userkare, der neue König, wird der Nachwelt nur in Erinnerung bleiben, da er ein größeres Bauprojekt in Angriff nimmt.


Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Elam
16 Jahre nach dem Beginn des Angriffs auf die Stadt-Königreiche von Mesopotamien unterwirft Großkönig Sargon I. von Akkad das Königreich Elam sowie die letzten der sumerischen Stadtstaaten. Susa, Uruk, Lagasch und Umma, die nicht freiwillig ihre Stadttore für ihn öffneten, wurden militärisch besiegt. König Sargon von Akkad besiegt damit auch den langjährigen König Lugal-Zagesi von Uruk, da seine bewegliche Kampftaktik der schwerfälligen Phalanx der Sumerer überlegen ist, und schafft großes semitisches Reich in ganz Mesopotamien. Er nennt sich fortan „König der vier Erdteile“ (Babylonien, Elam, Subartu, Amurru). Bei der Ablösung der sumererischen Kultur durch die semitische wird die waagerechte Schreibweise von links nach rechts die senkrechte von rechts nach links verdrängen. Die akkadisch-semitische bewegliche Waffentechnik des Bogenschiessens wird mehr und mehr die sumerische Kampfesweise mit Schild und Speer verdrängen. Die neue Herrschaft über Sumer und Elam wird von vielen Bewohner begrüßt werden, da Sargons Statthalter weniger tyrannisch herrschen als die Vertreter Lugalzaggesi von Uruk und er es auch versteht, die gewonnenen Gebiete zu sichern, indem er unter anderem eine freie Wirtschaft zulässt, von der viele Menschen wirtschaftlich profitieren werden.

2310 BC
Pepi I.
Königreich Ägypten

Seitdem Userkare vor zwei Jahren in den Thronwirren nach dem Mord an Pharao Teti II. die Herrschaft in Ägypten übernahm, kommt das Land nicht zur Ruhe. Bei neuen Aufständen verliert Userkare den Thron und Pepi I., der rechtmäßige Thronerbe und Sohn des Teti II. und der Iput I., wird neuer König von Ägypten. Einige Ägyptologen vermuten, dass in der Folge der gestürzte Usurpator sein Leben verliert. Die Macht im Staat übernimmt allerdings nicht der noch minderjährige König, sondern dessen Mutter, vermutlich Iput I.

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