Mesopotamien 2400 BC

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Turm zu Babel.jpg


CHRONIK MESOPOTAMIENS 2400-2301 BC

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24. Jahrhundert BC

Akkadisches Großreich (2292-2090 BC) - König Sargon von Akkad (2334-2279 BC)
Königreich Elam (2550-644 BC) - Könige Tata, Ukku-Takhesh, Khishur, Shushun-Tarana, Napil-Khush und Kikku-Sive-Temti (2420-2334 BC)
Königreich Kisch (nach 2900-2230 BC) - Könige Lugalmu, Ibiera, (Königin) Ku-Baba und Puzur-Sin (nach 2450-ca. 2370 BC), Ur-Zababa (nach 2370 BC), anschließend Simudar, Usi-Watar, Ishtar-Muti und Ishme-Shamash (nach 2370-2230 BC)
Königreich Lagasch (2650-2020 BC) - Könige Inannatum II. und Enetarzi (nach 2450 BC), Lugalanda (2384-2378 BC), Urukagina (2378-2371 BC)
Königreich Nippur (ca. 2600-ca. 2500 BC) - König N.N.
Königreich Umma (ca. 2500-2370 BC) - Könige Gishakkidu und Bubu (vor 2370 BC)
Königreich Uruk (ca. 2800-2347 und 2230-2130 BC) - Könige Lugalkisalsi und Lugaltar (vor 2371 BC) und Lugalzagisi von Umma (2371-2347 BC)

2400 BC
Reich der Sumerer

Einer Legende zufolge stiftet der wichtigste Herrscher in Mesopotamien, König Nimrod von Babel, sein Volk zum Bau eines riesigen Turmes an. Die Bibel erzählt von einem Volk aus dem Osten, das die eine (heilige) Sprache spricht und sich in der Ebene in einem Land namens Schinar ansiedelt. Dort will es eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen. Gott schaut sich das Vorhaben vom Himmel aus an und befürchtet, dass den Menschen von nun an nichts mehr unerreichbar sein wird, was sie sich auch vornehmen. Hinter dem Turmbau steckt allerdings nicht nur die Idee, dass ein Vertreter der Erde in der Lage sein könnte, Gott im Himmel einen Besuch abzustatten; es spielen vielmehr auch Machtgelüste des Nimrod eine wichtige Rolle. Obwohl Nimrod, immerhin ein Ur-Urenkel von Noah, der in diesem Jahr seinen 718. Geburtstag feiert und gegenwärtig der älteste Mensch des Planeten ist, von dem Gebot Gottes weiß, dass die Menschheit überall auf der Erde siedeln soll, verfolgt er andere Pläne als der Schöpfer: Er will vielmehr ein Denkmal errichten, das so hoch ist, dass jeder Mensch in seinem Reich, egal, wo er sich befindet, zu dem Turm aufblicken und sich daran erinnern kann, dass der weltliche Herrscher dort seinen Sitz hat. Bei einem zehn Kilometer hohen Turm wäre dessen Spitze bei extrem guten Sichtverhältnissen noch aus einer Entfernung von 350 Kilometern zu erkennen. Mit großen Anstrengungen treibt Nimrod den Bau dieses Turmes nun voran.


Königreich Lagasch
Nach 40 Jahren Herrschaft stirbt König Enanatum I. Sein Sohn Enmetena wird sein Nachfolger. Wenig später wird dessen Sohn Enannatum sein Nachfolger.

2394 BC
Reich der Sumerer

Der Turm zu Babel, der dem Herrscher einmal die Möglichkeit geben soll, Gott zu besuchen und außerdem ein sichtbares Denkmal für die Macht des Königs über sein geeintes Volk werden soll, hat nach etwa fünf Jahren Bauzeit möglicherweise eine Höhe von nicht ganz 100 Metern erreicht, was angesichts der gebräuchlichen Werkzeuge und des architektonischen Verständnisses eine Meisterleistung darstellt. Man stellt sich später diesen Turm als "Terrassentempel" (Zikkurat) vor, der aus mindestens sieben übereinander getürmten Abschnitten besteht. Die Bibel berichtet darüber, dass Gott Interesse an den Angelegenheiten der Babylonier zeigt. Um den Fortgang des Baus in Augenschein zu nehmen, muss er, wie die Bibel berichtet, "hinabfahren", was nichts anderes bedeutet, als dass das Vorhaben der Babylonier, einen Turm zu Gott zu bauen, sehr anspruchsvoll ist. Die Bibel berichtet hierüber im 1. Buch Mose Kapitel 11 (mit Versangaben):

1 Und die ganze Erde hatte ein und dieselbe Sprache und ein und dieselben Wörter.
2 Und es geschah, als sie von Osten aufbrachen, da fanden sie eine Ebene im Land Schinar und liessen sich dort nieder.
3 Und sie sagten einer zum anderen: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen! Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und der Asphalt diente ihnen als Mörtel.
4 Und sie sprachen: Wohlan, wir wollen uns eine Stadt und einen Turm bauen, und seine Spitze bis an den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Fläche der Erde zerstreuen!
5 Und der HERR fuhr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
6 Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen.
7 Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht [mehr] verstehen!
8 Und der HERR zerstreute sie von dort über die ganze Erde; und sie hörten auf, die Stadt zu bauen.
9 Darum gab man ihr den Namen Babel; denn dort verwirrte der HERR die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie der HERR über die ganze Erde.

Gott sorgt eindrucksvoll für den Zusammenbruch der Kommunikation in Mesopotamien. Die Folge ist, dass die von den dort lebenden Menschen befürchtete Zerstreuung über die gesamte Erde die Folge sein wird. Der Forscher Fred Hartmann wird im 20. Jahrhundert AD 60 Turmbausagen aus verschiedenen Kulturen zusammentragen und analysieren. Die Sagen entstammen teilweise vorderasiatischen Kulturen, sind aber auch aus Indien, China, Afrika, Amerika und dem pazifischen Raum überliefert. Schon in alttestamentlicher Zeit versuchte man, die (später so genannte) „Adamitische Sprache“ zu rekonstruieren, die vor der Sprachverwirrung gesprochen worden sein soll. In der späteren Sprachforschung ist es allerdings stark umstritten, ob es je eine gemeinsame Ursprache, die so genannte "Proto-Welt-Sprache", gegeben hat oder nicht. Flavius Josephus schreibt in seinem Werk "Jüdische Altertümer" (Band I,4) im ersten nachchristlichen Jahrhundert über die Turmbauerzählung und fügt einige Details hinzu, die im biblischen Bericht nicht wörtlich erwähnt werden: Er bestätigt, dass es Nimrod persönlich sei, der den Befehl zum Turmbau gibt und als der erste Tyrann der Geschichte gezeichnet wird. Das Motiv für den Bau ist, laut Josephus, nicht nur allgemeiner Hochmut, sondern auch der Versuch, sich einen sicheren Zufluchtsort zu schaffen, für den Fall, dass Gott eine weitere Sintflut schicken sollte. Zuletzt zitiert er aus dem 3. Buch der Sibyllinischen Orakel, nach dem der Turm nicht einfach zerfällt, weil er von seinen Erbauern verlassen wird, sondern dass er durch einen großen Sturmwind zerstört wird. Diese Darstellung des Josephus wird besonders im europäischen Mittelalter sehr einflussreich werden. Nimrod selbst überlebt die Katastrophe und zieht ebenfalls weg, und zwar nach Norden, dem Fluss des Tigris folgend, und wird dort sein neues Reich bauen, dessen Hauptstadt die Stadt Ninive werden soll. Mit der von Gott herbeigeführten Sprachverwirrung der Menschheit wahrt dieser die Treue zu dem Bund, den er mit Noah geschlossen hat: "Ich will die Erde wegen des Menschen nicht noch einmal verfluchen; denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an. Ich will künftig nicht mehr alles Lebendige vernichten, wie ich es getan habe (1. Mose 8,21). Dadurch gehen die Menschen ihrer gemeinsamen Grundlage der Kommunikation und aller daraus entstehenden Vorteile verlustig; der nun einzig gangbare Weg ist, dass sich Gruppen mit gleicher Sprache zusammenschließen und eigenständige Gemeinschaften aufbauen.

2387 BC
Reich der Sumerer

Etwa sieben Jahre nach der Zerstreuung der Menschheit infolge des Eingreifens Gottes an der Baustelle des Turms zu Babel wird in fünfter Generation nach Noah, Peleg geboren. Peleg ist der Sohn von Eber, den 34 Jahre alten Ur-Urenkel von Noah. Die Bedeutung des Namens ist "Teilung" oder "Spaltung", was ein Hinweis auf eine Art Kontinentalverschiebung sein kann, die möglicherweise in Folge der Großen Flut ausgelöst wurde. Es muss auf jeden Fall ein sehr einschneidendes Erlebnis der Menschheitsgeschichte gegeben haben, denn sonst wäre es nicht in der Bibel als Begründung für die Namensgebung aufgeführt worden. Die meisten Ausleger denken, dass sich diese spezielle Namensgebung auf die Teilung der Erdoberfläche unter die Völker infolge der Sprachverwirrung nach dem Turmbau zu Babel bezieht, obwohl der Bibeltext bei genauerer Betrachtung eher auf ein geologisches Phänomen deutet, nämlich einer Spaltung von Landmassen.

2385 BC
Reich der Sumerer / Königreich Lagasch

Nach 15 Jahren Herrschaft stirbt König Enannatum von Lagasch. Sein Sohn Enentarzi wird sein Nachfolger.

2384 BC
Reich der Sumerer / Königreich Lagasch

Nach nur einem Jahr Herrschaft stirbt König Enentarzi von Lagasch. Sein Nachfolger wird Lugalanda.

2378 BC
Reich der Sumerer / Königreich Lagasch

Nach sechs Jahren Herrschaft stirbt König Lugalanda von Lagasch. Sein Sohn Urukkagina wird sein Nachfolger.

2375 BC
Reich der Sumerer / Königreich Lagasch

König Urukagina von Lagasch schildert in einer Königsinschrift Sozialreformen. Er bekämpft die Korruption der Priesterkaste, die das Volk gegen die Monarchie aufwiegelt.

2371 BC
Reich der Sumerer / Königreich Umma / Königreich Lagasch / Königreich Uruk / Königreich Ur / Königreich Kisch

Nach etwa sieben Jahren Herrschaft wird König Urukkagina von Lagasch bei Versuchen von sozialen Reformen von Lugalzaggisi von Umma gestürzt. Lugalzagisi erobert außerdem Uruk, Ur und Kisch und ernennt sich selbst zum König von Uruk. Er begründet die 3. Dynastie im Stadtstaat.

2370 BC
Reich der Sumerer / Königreich Umma / Königreich Uruk

Nach einigen Jahren vorübergehender Unabhängigkeit von Umma kommt das Reich unter die Herrschaft von Uruk.


Reich der Sumerer / Königreich Kisch / Akkadisches Großreich
Das Königreich Kisch wird zum Vasallen der Akkader.

2357 BC
Reich der Sumerer

Der 30 Jahre alte Peleg aus der Linie Sems und seine Frau Lomna von Schinar werden Eltern eines Sohnes namens Regu. Peleg ist Nachkomme von Noah in der fünften Generation.

2356 BC
Reich der Sumerer / Akkadisches Großreich / Königreich Kisch / Königreich Lagasch

Der Untergang der sumerischen Stadtstaaten ist eng mit Sargon von Akkad verknüpft. Die Akkader übernahmen in den letzten Jahren in relativ kurzer Zeit die Kultur, die Religion und die Schrift der fortschrittlicheren Sumerer, doch beginnt Sargon I. (Scharrukin) von Akkad damit, nach der Eroberung des Throns von Kisch nach Süden zu ziehen und schließlich dort Lagasch für die Akkader zu erobern. Anschließend plant er sich mit seinem Heer zur Eroberung weiterer sumerischer Stadt-Königreiche weiter zu ziehen. Sargon ist deswegen erfolgreich, da es den sumerischen Königreichen bis jetzt nicht gelang, sich zu einem Verteidigungspakt zusammenzuschließen. Über Sargon I. ist bekannt, dass er von einer Priesterin der Inanna (in Akkad unter dem Namen Ischtar bekannt), die eigentlich zur Kinderlosigkeit verpflichtet war, in Azupiranu geboren und das, obwohl in sumerischen Tempeln empfängnisverhütende Kräuter und auch die Praktiken der Abtreibung bekannt sind. Über seinen leiblichen Vater ist nichts bekannt und da die Mutter das Kind nicht behalten konnte, setzte sie es in einem geflochtenen Körbchen am Euphrat aus. Der Gärtner Laipu fand das Kind und nahm sich seiner an. Helmut Uhlig schreibt in seinem Werk „Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte“ auf Seite 251 über ihn:

Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...

Sargon lebte zunächst als Namenloser am Hofe eines Königs, stürzte diesen und wird nun selbst dessen Herrscher über ein gewaltiges Reich.

2350 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Dilmun

Sargon von Akkad gibt an, dass Schiffe aus Dilmun seinen Hafen anlaufen; auch das Elamitische Reich, das den Handel mit Zinn am Persischen Golf kontrolliert, pflegt engen Kontakt zum Königreich Dilmun.


Königreich Elam
Der erste bedeutende elamitische Herrscher, von dem nennenswerte Nachrichten überliefert sind, ist Puzur-Inšušinak, der diverse Städte erobert und vor allem Texte in der elamitischen Schrift verfassen lässt. Als sein Vater wird Simpi'ischhuk bezeichnet, der aber nicht König war. Insgesamt handelt es sich bei den erhalten Inschriften um zwölf Texte, bei denen es sich meist um Weihe-Inschriften an diverse Gottheiten handelt. Eine Inschrift berichtet aber auch von der Eroberung von 81 Städten (oder Ortschaften). Eine andere berichtet von der Eröffnung eines Kanals. Der Herrscher führt in seinen unterschiedlichen Texten verschiedene Titel. Dies gibt Anlass zu der Vermutung, dass die diversen Titel (ensi von Susa - Statthalter; lugal - König) seinen politischen Werdegang widerspiegeln. Da die Texte nicht genauer datiert sind (die Jahresdaten schwanken in der Forschung um mehr als 100 Jahre), kann dies weder bewiesen noch widerlegt werden. Die meisten Belege für die elamitische Schrift lassen sich unter Puzur-Inšušinak datieren, so dass angenommen werden kann, dass er diese Schrift einführte.

2347 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Nippur / Königreich Ur

Sargon von Akkad dringt mit Heeresmacht in Sumerer ein, besiegt in „34 Schlachten“ Zagesi und die mit ihm verbündeten „fünfzig Ensis“. Zagesi, der König von Uruk, wird gefangen, mit dem Hals in einer Nackengabel vor dem En-Lil Tempel in Nippur zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet. Das Königreich Nippur (sumerisch "Nibru") sowie das Königreich Ur werden Teil des Akkadischen Reiches.

2340 BC
Akkadisches Großreich

Großkönig Sargon I. von Akkad entschließt sich, seine neue Hauptstadt Agade (auch: Akkad, später Babylon) zu errichten, regiert aber vorerst noch aus der Ferne, bis er endgültig übersiedelt. Das semitische Akkadisch ist dabei, die sumerische Sprache in Mesopotamien zu verdrängen.

2334 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Elam

16 Jahre nach dem Beginn des Angriffs auf die Stadt-Königreiche von Mesopotamien unterwirft Großkönig Sargon I. von Akkad das Königreich Elam sowie die letzten der sumerischen Stadtstaaten. Susa, Uruk, Lagasch und Umma, die nicht freiwillig ihre Stadttore für ihn öffneten, wurden militärisch besiegt. König Sargon von Akkad besiegt damit auch den langjährigen König Lugal-Zagesi von Uruk, da seine bewegliche Kampftaktik der schwerfälligen Phalanx der Sumerer überlegen ist, und schafft großes semitisches Reich in ganz Mesopotamien. Er nennt sich fortan „König der vier Erdteile“ (Babylonien, Elam, Subartu, Amurru). Bei der Ablösung der sumererischen Kultur durch die semitische wird die waagerechte Schreibweise von links nach rechts die senkrechte von rechts nach links verdrängen. Die akkadisch-semitische bewegliche Waffentechnik des Bogenschiessens wird mehr und mehr die sumerische Kampfesweise mit Schild und Speer verdrängen. Die neue Herrschaft über Sumer und Elam wird von vielen Bewohner begrüßt werden, da Sargons Statthalter weniger tyrannisch herrschen als die Vertreter Lugal-Zagesis von Uruk und er es auch versteht, die gewonnenen Gebiete zu sichern, indem er unter anderem eine freie Wirtschaft zulässt, von der viele Menschen wirtschaftlich profitieren werden.


Akkadisches Großreich / Königreich Kisch / Königreich Lagasch
Der Untergang der sumerischen Stadtstaaten ist eng mit Sargon von Akkad verknüpft. Die Akkader übernahmen in den letzten Jahren in relativ kurzer Zeit die Kultur, die Religion und die Schrift der fortschrittlicheren Sumerer, doch beginnt Sargon I. (Scharrukin) von Akkad damit, nach der Eroberung des Throns von König Ur-Zababa von Kisch, dessen Mundschenk er ist, nach Süden zu ziehen und schließlich dort Lagasch für die Akkader zu erobern. Anschließend plant er sich mit seinem Heer zur Eroberung weiterer sumerischer Stadt-Königreiche weiter zu ziehen. Sargon ist deswegen erfolgreich, da es den sumerischen Königreichen bis jetzt nicht gelang, sich zu einem Verteidigungspakt zusammenzuschließen. Über Sargon I. ist bekannt, dass er von einer Priesterin der Inanna (in Akkad unter dem Namen Ischtar bekannt), die eigentlich zur Kinderlosigkeit verpflichtet war, in Azupiranu geboren und das, obwohl in sumerischen Tempeln empfängnisverhütende Kräuter und auch die Praktiken der Abtreibung bekannt sind. Hierdurch leitet sein Volk seine Legitimation durch die Göttin Inanna selbst ab. Über seinen leiblichen Vater ist nichts bekannt und da die Mutter das Kind nicht behalten konnte, setzte sie es in einem geflochtenen Körbchen am Euphrat aus. Der Gärtner La-ipn fand das Kind und nahm sich seiner an. Helmut Uhlig schreibt in seinem Werk „Die Sumerer - Ein Volk am Anfang der Geschichte“ auf Seite 251 über ihn:

Sargon, der mächtige König, der König von Akkad, bin ich. Meine Mutter war eine Gottesherrin, meinen Vater kannte ich nicht, der Bruder meines Vaters wohnte im Gebirge. ... Es empfing mich die Mutter, die Gottesherrin, im geheimen gebar sie mich, setzte mich in ein Kästchen aus Schilf, mit Erdpech verschloss sie meine Tür, übergab mich dem Flusse. Ohne über mich hinwegzugehen, hob mich der Fluß empor, zu Akki, dem Bewässerer, brachte er mich. Akki, der Bewässerer, holte mich herauf. Akki nahm mich als Sohn an und zog mich groß. Akki, der Bewässerer, machte mich zum Gärtner. Während ich Gärtner war, gewann mich Ischtar lieb, und ich übte die Königsherrschaft aus...

2332 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Umma

Großkönig Sargon I. von Akkad heiratet die ehemalige Gemahlin des Lugalzagisi von Umma, Taslultum.

2328 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Dilmun / Königreich Elam

Sargon von Akkad gibt an, dass Schiffe aus Dilmun seinen Hafen anlaufen; auch das Elamitische Reich, das den Handel mit Zinn am Persischen Golf kontrolliert, pflegt engen Kontakt zum Königreich Dilmun.


Königreich Elam
Der erste bedeutende elamitische Herrscher, von dem nennenswerte Nachrichten überliefert sind, ist Puzur-Inšušinak, der diverse Städte erobert und vor allem Texte in der elamitischen Schrift verfassen lässt. Als sein Vater wird Simpi'ischhuk bezeichnet, der aber nicht König war. Insgesamt handelt es sich bei den erhalten Inschriften um zwölf Texte, bei denen es sich meist um Weihe-Inschriften an diverse Gottheiten handelt. Eine Inschrift berichtet aber auch von der Eroberung von 81 Städten (oder Ortschaften). Eine andere berichtet von der Eröffnung eines Kanals. Der Herrscher führt in seinen unterschiedlichen Texten verschiedene Titel. Dies gibt Anlass zu der Vermutung, dass die diversen Titel (ensi von Susa - Statthalter; lugal - König) seinen politischen Werdegang widerspiegeln. Da die Texte nicht genauer datiert sind (die Jahresdaten schwanken in der Forschung um mehr als 100 Jahre), kann dies weder bewiesen noch widerlegt werden. Die meisten Belege für die elamitische Schrift lassen sich unter Puzur-Inšušinak datieren, so dass angenommen werden kann, dass er diese Schrift einführte.

2325 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Nippur / Königreich Lagasch

Sargon von Akkad dringt mit Heeresmacht in die Stadtstaaten Mesopotamiens ein, besiegt in „34 Schlachten“ Zagesi und die mit ihm verbündeten „fünfzig Ensis“. Zagesi, der König von Uruk, wird gefangen, mit dem Hals in einer Nackengabel vor dem En-Lil Tempel in Nippur zur Schau gestellt und anschließend hingerichtet. Das Königreich Nippur (sumerisch "Nibru"), das Königreich Lagasch sowie das Königreich Ur werden Teil des Akkadischen Reiches.


Akkadisches Großreich
Der 32 Jahre alte Regu aus der Linie Sems und seine Frau Ora aus der Stadt Ur, werden Eltern eines Sohnes namens Serug. Regu ist Nachkomme von Noah in der sechsten Generation.

2320 BC
Akkadisches Großreich / Reich der Hurriter / Reich der Hethiter / Königreich Magan

Der Großkönig von Akkad, Sargon I., setzt seine Eroberungsfeldzüge fort. Nachdem er ganz Mesopotamien, den Libanon und das Taurus-Gebirge eingenommen hat, dringt er im Süden bis in das Königreich Magan (das heutige Oman) und im Westen bis zum Mittelmeer vor; er wird Herrscher über die Hurriter und Hethiter in Kleinasien.

2318 BC
Akkadisches Großreich

Großkönig Sargon I. von Akkad entschließt sich, seine neue Hauptstadt Agade (auch: Akkad, später Babylon) zu errichten, regiert aber vorerst noch aus der Ferne, bis er endgültig übersiedelt. Das semitische Akkadisch ist dabei, die sumerische Sprache in Mesopotamien zu verdrängen.

2312 BC
Akkadisches Großreich / Königreich Uruk / Königreich Elam

16 Jahre nach dem Beginn des Angriffs auf die Stadt-Königreiche von Mesopotamien unterwirft Großkönig Sargon I. von Akkad das Königreich Elam sowie die letzten der sumerischen Stadtstaaten. Susa, Uruk, Lagasch und Umma, die nicht freiwillig ihre Stadttore für ihn öffneten, wurden militärisch besiegt. König Sargon von Akkad besiegt damit auch den langjährigen König Lugal-Zagesi von Uruk, da seine bewegliche Kampftaktik der schwerfälligen Phalanx der Sumerer überlegen ist, und schafft großes semitisches Reich in ganz Mesopotamien. Er nennt sich fortan „König der vier Erdteile“ (Babylonien, Elam, Subartu, Amurru). Bei der Ablösung der sumererischen Kultur durch die semitische wird die waagerechte Schreibweise von links nach rechts die senkrechte von rechts nach links verdrängen. Die akkadisch-semitische bewegliche Waffentechnik des Bogenschiessens wird mehr und mehr die sumerische Kampfesweise mit Schild und Speer verdrängen. Die neue Herrschaft über Sumer und Elam wird von vielen Bewohner begrüßt werden, da Sargons Statthalter weniger tyrannisch herrschen als die Vertreter Lugalzaggesi von Uruk und er es auch versteht, die gewonnenen Gebiete zu sichern, indem er unter anderem eine freie Wirtschaft zulässt, von der viele Menschen wirtschaftlich profitieren werden.

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