Chronik 1015 BC

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Ereignis
Fortlaufende Ereignisse

1015 BC
Königreich Israel

Da König Saul von Israel seinem Feldherrn und Schwiegersohn David weiterhin nach dem Leben trachtet, lässt sich dieser von seiner Ehefrau Michal, eine Tochter Sauls, zur Flucht überreden. Er flieht an den einzigen für ihn sicheren Ort in Israel: Zum Propheten Samuel, der als Einziger Autorität über Saul hat, sollte er dort auftreten, und der David vor einigen Jahren im Geheimen zum zukünftigen Königs Israels salbte. Die Geschehnisse werden im 1. Buch Samuel im 19. Kapitel beschrieben (mit Versangaben):

8 Und es kam wieder zum Krieg. David zog aus und kämpfte gegen die Philister und brachte ihnen eine große Niederlage bei, so dass sie vor ihm flohen.
9 Und ein böser Geist von dem HERRN kam über Saul, als er in seinem Haus saß, seinen Speer in seiner Hand. David aber spielte [auf der Zither].
10 Und Saul suchte David mit dem Speer an die Wand zu spießen. Aber er wich aus vor Saul, so dass er den Speer in die Wand stieß. Und David floh und entrann in jener Nacht.
11 Da sandte Saul Boten in das Haus Davids, um ihn zu bewachen und ihn [dann] am Morgen zu töten. Aber seine Frau Michal teilte es David mit: Wenn du nicht in dieser Nacht dein Leben rettest, dann wirst du morgen umgebracht werden.
12 Und Michal ließ David durchs Fenster hinab. Und er eilte fort, floh und entrann.
13 Und Michal nahm den Teraphim und legte ihn aufs Bett und legte ein Geflecht von Ziegenhaar an sein Kopfende und bedeckte ihn mit einem Tuch.
14 Und Saul sandte Boten, um David zu holen. Und sie sagte: Er ist krank.
15 Da sandte Saul noch einmal Boten, nach David zu sehen, und sagte: Bringt ihn im Bett zu mir herauf, damit ich ihn töte!
16 Und die Boten kamen, und siehe, der Teraphim [lag] im Bett, und das Geflecht von Ziegenhaar an seinem Kopfende.
17 Da sagte Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entfliehen lassen, dass er entrinnen konnte? Und Michal antwortete Saul: Er sagte zu mir: Lass mich gehen, sonst töte ich dich!
18 David aber war geflohen und hatte sich gerettet. Und er kam zu Samuel nach Rama und berichtete ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann ging er mit Samuel, und sie wohnten in Najot.

1014 BC
Königreich Israel / Königreich Gat

Israels Feldherr David ist weiterhin auf der Flucht vor König Saul, der ihm nach dem Leben trachtet. Auf seinem Weg macht er Halt in der Priesterstadt Nobe, wo ihm der Priester Ahimelech die eigentlich Gott geweihten Brote als Wegzehrung mitgibt. Anschließend suchen David und seine Getreuen, die mit ihm auf dem Weg sind, Schutz bei König Achis von Gat. Hier sieht David schnell ein, dass dies ein Fehler gewesen ist, da die Gatiter ebenfalls nicht gut auf ihn zu sprechen sind. In der Hoffnung, dass sie ihm nichts antun, wenn er sich wahnsinnig stellt, fängt er an bei ihnen zu toben und Speichel in seinen Bart fließen. König Achisch lässt ihn daraufhin weiter ziehen. Dies ist geschrieben im 1. Buch Samuel Kapitel 21 (mit Versangaben):

1 \21:2\ Und David kam nach Nob, zum Prister Ahimelech. Und Ahimelech kam David aufgeregt entgegen und sagte zu ihm: Warum kommst du allein, und niemand ist bei dir?
2 \21:3\Und David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir eine Sache geboten und sagte zu mir: Niemand soll irgend etwas von der Sache wissen, in der ich dich sende und die ich dir geboten habe. Die Leute aber habe ich an den und den Ort beschieden.
3 \21:4\Und nun, was hast du zur Hand? Gib [mir] fünf Brote in meine Hand oder was sich [sonst] vorfindet!
4 \21:5\Und der Priester antwortete David und sagte: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Hand, sondern nur heiliges Brot ist da. Wenn sich nur die Leute der Frau enthalten haben!
5 \21:6\David antwortete dem Priester und sagte zu ihm: Ja, denn eine Frau ist uns seit gestern und vorgestern, als ich auszog, versagt [gewesen]. Und die Leiber der Leute sind heilig. War das [noch] ein gewöhnliches Unternehmen, wieviel mehr werden sie heute an ihrem Leib heilig sein!
6 \21:7\Da gab ihm der Priester von dem heiligen Brot. Denn dort war kein anderes Brot als nur das Schaubrot, das vor dem HERRN nur weggenommen wird, wenn frisches Brot hingelegt wird an dem Tag, da man es wegnimmt.
7 \21:8\- Es war aber dort an jenem Tag ein Mann von den Knechten Sauls, eingeschlossen vor dem HERRN, mit Namen Doeg, der Edomiter; er war Aufseher über die Hirten Sauls. -
8 \21:9\Und David sagte zu Ahimelech: Ist nicht hier unter deiner Hand ein Speer oder ein Schwert? Denn ich habe mein Schwert und meine Waffen nicht mit mir genommen, weil die Sache des Königs dringend war.
9 \21:10\Und der Priester sagte: Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlagen hast, siehe, es ist in ein Oberkleid gewickelt hinter dem Ephod. Wenn du dir das nehmen willst, so nimm es! Denn ausser diesem ist kein anderes da. Und David erwiderte: Seinesgleichen gibt es nicht. Gib es mir!
10 \21:11\ Und David machte sich auf und floh an diesem Tag vor Saul und kam zu Achisch, dem König von Gat.
11 \21:12\ Und die Knechte des Achisch sagten zu ihm: Ist das nicht David, der König des Landes? Haben sie nicht von ihm bei Reigentänzen gesungen: Saul hat seine Tausende erschlagen, David aber seine Zehntausende?
12 \21:13\David nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat.
13 \21:14\Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und tobte unter ihren Händen, und er kritzelte an die Flügel des Tores und liess seinen Speichel in seinen Bart fließen.
14 \21:15\Da sagte Achisch zu seinen Knechten: Siehe, ihr seht, dass der Mann wahnsinnig ist. Warum bringt ihr ihn zu mir?
15 \21:16\Fehlt es mir an Wahnsinnigen, dass ihr diesen hergebracht habt, bei mir zu toben? Sollte der in mein Haus kommen?

Im 22. Kapitel des 1. Buches Samuel sind die Ereignisse nach Gat aufgezeichnet. Um David, der auf der Flucht vor König Saul ist, scharen sich immer mehr Menschen. David wird Hoffnungsträger für viele Menschen in Israel, sowohl was die Sicherheitslage angeht als auch die Frage nach einfachen lebensnotwendigen Dingen. Der Prophet Gad fordert David auf, in seinen Stamm nach Juda zurückzukehren. Währenddessen lässt Saul alle 85 Priester in Nobe töten, weil diese David auf seiner Flucht Wegzehrung gaben. In Israel bricht ein Bürgerkrieg aus (mit Versangaben):

1 Und David ging von dort weg und entkam in die Höhle Adullam. Und als seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters das hörten, kamen sie zu ihm dorthin herab.
2 Und es sammelten sich um ihn lauter Bedrängte und solche, die verschuldet waren, und andere mit erbittertem Gemüt. Und er wurde ihr Anführer. Und es waren bei ihm etwa vierhundert Mann.
3 Und David ging von da nach Mizpe in Moab und sagte zum König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich erkannt habe, was Gott mit mir tun wird!
4 Und er brachte sie vor den König von Moab, und sie wohnten bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.
5 Und der Prophet Gad sagte zu David: Bleib nicht auf der Bergfeste! Geh hin und begib dich in das Land Juda! Und David ging weg und kam nach Jaar-Heret.
6 Und Saul hörte, dass David und die Männer, die bei ihm waren, entdeckt worden seien. Saul aber sass in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe, seinen Speer in der Hand, und alle seine Knechte standen bei ihm.
7 Da sagte Saul zu seinen Knechten, die um ihn standen: Hört doch, ihr Benjaminiter! Wird der Sohn Isais euch allen auch Felder und Weinberge geben, euch alle zu Anführern über Tausend und zu Anführern über Hundert machen,
8 dass ihr euch alle gegen mich verschworen habt? Und da ist keiner, der es meinem Ohr eröffnet, dass mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais geschlossen hat, und keiner ist unter euch, der sich um mich grämt und es meinem Ohr eröffnet hätte, dass mein Sohn meinen Knecht als Verräter gegen mich aufgewiegelt hat, wie es heute [offenkundig] ist!
9 Da antwortete der Edomiter Doeg, der bei den Knechten Sauls stand, und sagte: Ich sah den Sohn Isais, wie er nach Nob kam zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs.
10 Der befragte den HERRN für ihn und gab ihm Verpflegung, und das Schwert des Philisters Goliat gab er ihm auch.
11 Da sandte der König hin und liess den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, rufen sowie das ganze Haus seines Vaters, [alle] Priester in Nob. Und sie kamen alle zum König.
12 Und Saul sagte: Höre doch, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, mein Herr!
13 Und Saul sagte zu ihm: Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, damit er als Verräter an mir auftreten kann, wie es heute [offenkundig] ist?
14 Ahimelech antwortete dem König und sprach: Wer unter all deinen Knechten ist wie David: treu, Schwiegersohn des Königs, dazu Anführer deiner Leibwache und geehrt in deinem Haus?
15 Habe ich erst heute angefangen, Gott für ihn zu befragen? Das sei fern von mir! Der König lege solches seinem Knecht nicht zur Last, [auch nicht] dem ganzen Haus meines Vaters! Denn dein Knecht hat von alldem nichts gewusst, weder Kleines noch Grosses.
16 Aber der König sagte: Sterben musst du, Ahimelech, du und das ganze Haus deines Vaters!
17 Und der König sagte zu den Leibwächtern, die um ihn standen: Tretet her und tötet die Priester des HERRN, weil auch ihre Hand mit David ist und weil sie wussten, dass er auf der Flucht war und es mir nicht zu Ohren gebracht haben. Aber die Knechte des Königs wollten ihre Hand nicht an die Priester des HERRN legen, um sie niederzumachen.
18 Da sprach der König zu Doeg: Tritt du heran und mache die Priester nieder! Und Doeg, der Edomiter, trat heran und er machte die Priester nieder, und er tötete an diesem Tag 85 Mann, die das leinene Ephod trugen.
19 Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind und Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.
20 Und es entkam ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, mit Namen Abjatar, und floh zu David.
21 Abjatar berichtete David, dass Saul die Priester des HERRN umgebracht habe!
22 Da sagte David zu Abjatar: Ich wusste [schon] an jenem Tag, weil der Edomiter Doeg dort war, dass er es Saul sicher berichten würde. Ich bin schuldig am Tod aller aus dem Haus deines Vaters.
23 Bleibe bei mir, fürchte dich nicht! Denn wer nach meinem Leben trachtet, trachtet auch nach deinem. Bei mir bist du in Sicherheit.

1013 BC
Königreich Israel

Der religiöse Führer, letzte Richter und Prophet Samuel stirbt im Alter von 104 Jahren. Im 1. Buch Samuel Kapitel 23 wird darüber berichtet (mit Versangaben):

1 Und Samuel starb. Und ganz Israel versammelte sich und hielt ihm die Totenklage, und sie begruben ihn in seiner Heimat in Rama. Und David machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran.


Königreich Israel / Land Kanaan
David befreit die von den Philistern besetzte Stadt Kegila, obwohl sein König ihm immer noch nach dem Leben trachtet. David steht in einer unerträglichen mehrfachen Zwanglage: Einerseits ist er dem König untertan, der ihn aber jagt, andererseits ist er der von Gott selbst eingesetzte König, der als Feldherr die Feinde von Israel fernhalten und seinem Volk helfen will. Da er dem König untertan ist, wehrt er sich nicht gegen ihn, sondern flüchtet lieber. Und der König scheint lieber aus vollkommen paranoiden Gründen den Mann zu jagen, auf dessen Ruhm er neidisch ist, anstatt das Land, das er regiert, von seinen Feinden zu erlösen. Im 1. Buch Samuel Kapitel 23 wird darüber berichtet (mit Versangaben):

1 Und man berichtete David: Siehe, die Philister kämpfen gegen Keila und plündern die Tennen.
2 Da befragte David den HERRN und sagte: Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen? Und der HERR sprach zu David: Zieh hin und schlage die Philister und rette Keila!
3 Aber die Männer Davids sagten zu ihm: Siehe, wir fürchten uns [schon] hier in Juda, und wie sollten wir gar nach Keila gegen die Schlachtreihen der Philister ziehen?
4 Da befragte David wieder den HERRN, und der HERR antwortete ihm und sprach: Mach dich auf und zieh nach Keila hinab! Denn ich will die Philister in deine Hand geben.
5 Und David zog mit seinen Männern nach Keila und kämpfte gegen die Philister und trieb ihr Vieh weg und brachte ihnen eine grosse Niederlage bei. Und so rettete David die Bewohner von Keila. -
6 Es geschah aber, als Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David nach Keila floh, kam er hinab mit einem Ephod in seiner Hand.
7 Und es wurde Saul berichtet, dass David nach Keila gekommen sei. Da dachte Saul: Gott hat ihn verworfen [und] in meine Hand [gegeben]. Denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln gekommen ist.
8 Und Saul rief alles Volk zum Kampf auf, um nach Keila hinabzuziehen, damit sie David und seine Männer belagerten.
9 Und als David erkannte, dass Saul Böses gegen ihn schmiedete, da sagte er zu dem Priester Abjatar: Bring das Ephod her!
10 Und David sprach: HERR, Gott Israels! Dein Knecht hat als gewiss gehört, dass Saul danach trachtet, nach Keila zu kommen, um die Stadt um meinetwillen zu verderben.
11 Werden die Bürger von Keila mich in seine Hand ausliefern? Wird Saul herabziehen, wie dein Knecht gehört hat? HERR, Gott Israels, lass es doch deinen Knecht wissen! Und der HERR sprach: Er wird herabkommen.
12 Und David fragte [weiter]: Werden die Bürger von Keila mich und meine Männer in die Hand Sauls ausliefern? Der HERR sprach: Sie werden [dich] ausliefern.
13 Da machten David und seine Männer sich auf, etwa sechshundert Mann, und sie zogen aus Keila fort und streiften umher, von einem Ort zum anderen. Und es wurde Saul berichtet, dass David aus Keila entkommen sei. Da liess er davon ab, [gegen ihn] auszuziehen.
14 Und David blieb in der Wüste auf den Bergfesten, und er blieb im Gebirge in der Wüste Sif. Und Saul suchte ihn alle Tage, aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
15 Und David sah, dass Saul ausgezogen war, um ihm nach dem Leben zu trachten. Und David war in Horescha in der Wüste Sif.
16 Da machte sich Jonatan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Horescha und stärkte seine Hand in Gott.
17 Und er sagte zu ihm: Fürchte dich nicht! Denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht finden. Du wirst König über Israel werden, und ich werde der Zweite nach dir sein. Und auch mein Vater Saul hat erkannt, [dass] es so [ist].
18 Und beide schlossen einen Bund vor dem HERRN. David blieb in Horescha, Jonatan aber kehrte nach Hause zurück.
19 Aber die Sifiter zogen zu Saul nach Gibea hinauf und sagten: Hält David sich nicht bei uns auf den Bergfesten verborgen, in Horescha, auf dem Hügel Hachila, der südlich von Jeschimon [liegt]?
20 Und nun, o König, wenn du geneigt bist herabzukommen, so komm herab! Und an uns ist es, ihn in die Hand des Königs auszuliefern.
21 Und Saul entgegnete: Gesegnet seid ihr vom HERRN, dass ihr Mitleid mit mir gehabt habt!
22 Geht hin, vergewissert euch noch mehr und erkundet und passt [genau] auf, an welchem Ort sein Fuss [weilt] und wer ihn dort gesehen hat! Denn man hat mir gesagt, dass er sehr listig ist.
23 Und beobachtet und erkundet alle Schlupfwinkel, in denen er sich versteckt hält, und kommt mit sicherer Kunde wieder zu mir zurück! So werde ich mit euch gehen. Und es soll geschehen, wenn er im Land ist, dann will ich ihn aufspüren unter allen Tausendschaften Judas!
24 Und sie machten sich auf und gingen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Männer waren in der Wüste Maon, in der Steppe, südlich von Jeschimon.
25 Saul und seine Männer zogen hin, um ihn zu suchen. Und man berichtete es David, und er ging zum Felsen hinab und blieb in der Wüste Maon. Als Saul das hörte, jagte er David nach in die Wüste Maon.
26 Saul ging auf der einen Seite des Berges, David aber und seine Männer auf der anderen Seite des Berges. Und es geschah, als David sich beeilte, Saul zu entkommen, während Saul und seine Männer [gerade] David und seine Männer umringen wollten, um sie zu fangen,
27 kam ein Bote zu Saul und sagte: Eile und komm! Denn die Philister sind ins Land eingefallen.
28 Da kehrte Saul um von der Verfolgung Davids und zog den Philistern entgegen. Daher nennt man jenen Ort: Sela-Machlekot.


Königreich Israel
Bei den Höhlen von Engedi hat David, der von König Saul von Israel gejagt wird, der ihm nach dem Leben trachtet, die Gelegenheit, sich seines Widersachers zu entledigen. Obwohl seine Männer ihn geradezu beschwören, ein Attentat auf den König zu verüben und ihm zu erklären versuchen, dass dies sogar Gottes Wille sei, verschont David seinen König und schenkt ihm das Leben. Im 1. Buch Samuel Kapitel 24 steht diese Geschichte geschrieben (mit Versangaben):

1 Und David zog von dort hinauf und blieb auf den Bergfesten von En-Gedi.
2 Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurückgekehrt war, berichtete man ihm: Siehe, David ist in der Wüste En-Gedi.
3 Und Saul nahm dreitausend auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, um David und seine Männer in Richtung auf die Steinbockfelsen zu suchen.
4 Und er kam zu den Schafhürden am Weg, wo eine Höhle war, und Saul ging hinein, um seine Füsse zu bedecken. David aber und seine Männer sassen hinten in der Höhle.
5 Da sagten die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich werde deinen Feind in deine Hand geben, damit du mit ihm tun kannst, wie es gut ist in deinen Augen. Und David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von dem Oberkleid Sauls ab.
6 Aber danach geschah es, da schlug dem David das Herz, weil er den Zipfel [vom Oberkleid] Sauls abgeschnitten hatte.
7 Und er sagte zu seinen Männern: Das sei vor dem HERRN fern von mir, dass ich so etwas an meinem Herrn, dem Gesalbten des HERRN, tun sollte, meine Hand an ihn zu legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN!
8 Und David wehrte seinen Männern mit [diesen] Worten und erlaubte ihnen nicht, sich an Saul zu vergreifen. Und Saul stand auf, [trat] aus der Höhle heraus und zog seines Weges.
9 Danach machte David sich auf, ging aus der Höhle hinaus und rief hinter Saul her: Mein Herr und König! Und Saul sah sich um, und David neigte sein Gesicht zur Erde und warf sich nieder.
10 Da sagte David zu Saul: Warum hörst du auf die Worte von Menschen, die sagen: Siehe, David sucht dein Unglück?
11 Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, dass der HERR dich heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle. Und man drängte [mich], dich umzubringen. Aber ich habe dich verschont und dachte: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN!
12 Sieh, mein Vater, ja, sieh den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand! Denn dass ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht umgebracht habe, daran erkenne und sieh, dass meine Hand rein ist von Bosheit und Aufruhr! Ich habe mich nicht an dir versündigt. Du aber stellst meinem Leben nach, um es [mir] zu nehmen.
13 Der HERR richte zwischen mir und dir, und möge der HERR mich an dir rächen! Aber meine Hand soll nicht gegen dich sein.
14 Wie das alte Sprichwort sagt: Von den Gottlosen kommt Gottlosigkeit; aber meine Hand soll nicht gegen dich sein.
15 Hinter wem zieht der König von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh!
16 So sei denn der HERR Richter und richte zwischen mir und dir! Er sehe darein und führe meine Rechtssache und verschaffe mir Recht gegen dich!
17 Und es geschah, als David diese Worte an Saul beendet hatte, sagte Saul: Ist das [nicht] deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte.
18 Dann sagte er zu David: Du bist gerechter als ich. Denn du hast mir Gutes erwiesen, ich aber habe dir Böses erwiesen.
19 Du hast heute bewiesen, wie du Gutes an mir getan hast, als der HERR mich in deine Hand ausgeliefert hatte und du mich nicht umgebracht hast.
20 Denn wenn jemand seinen Feind findet, lässt er ihn dann im Guten seinen Weg gehen? So möge der HERR dir Gutes vergelten für das, was du heute an mir getan hast!
21 Und nun siehe, ich habe erkannt, dass du König, ja, König werden wirst und dass in deiner Hand das Königtum Israels Bestand haben wird.
22 So schwöre mir nun bei dem HERRN, dass du meine Nachkommen nicht ausrotten und meinen Namen nicht austilgen wirst aus dem Haus meines Vaters!
23 Und David schwor es Saul. Und Saul ging in sein Haus zurück. David aber und seine Männer stiegen auf die Bergfeste hinauf.

Während Israels Feldherr David immer noch auf der Flucht vor seinem Schwiegervater König Saul ist, verheiratet dieser Davids Frau Michal, die seine Tochter ist, mit Palti, dem Sohn des Lajisch. Daraufhin heiratet David zwei Frauen: Abigail und Ahinoam. Im 1. Buch Samuel im 25. Kapitel steht darüber geschrieben (mit Versangaben):

39 Und als David hörte, dass Nabal gestorben sei, sagte er: Gepriesen sei der HERR, der meine Schmach an Nabal gerächt und seinen Knecht von einer bösen Tat abgehalten hat! Die böse Tat Nabals hat der HERR auf seinen [eigenen] Kopf zurückfallen lassen. Und David sandte hin und warb um Abigajil, um sie sich zur Frau zu nehmen.
40 Und die Knechte Davids kamen zu Abigajil nach Karmel und redeten mit ihr: David hat uns zu dir gesandt, um dich zu seiner Frau zu nehmen.
41 Da stand sie auf, beugte sich nieder, das Gesicht zur Erde, und sagte: Siehe, deine Magd ist bereit, den Knechten meines Herrn zu dienen und ihnen die Füsse zu waschen.
42 Und Abigajil machte sich eilends auf und setzte sich auf einen Esel, und ihre fünf Mägde folgten ihr. Und sie zog den Boten Davids nach und wurde seine Frau.
43 Und David hatte auch Ahinoam von Jesreel [zur Frau] genommen; so wurden alle beide seine Frauen.
44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, Palti, dem Sohne des Lajisch, aus Gallim gegeben.

1012 BC
Königreich Israel / Land Kanaan

Das Leben von König Saul von Israel wird zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren von seinem Feldherrn David, dem er nach dem Leben trachtet, verschont. David flüchtet mit seinen Männern zu den Phöniziern nach Ziklag und stellt ein Armeekorps zusammen, das in den Dienst der Phönizier tritt. Im 1. Buch Samuel Kapitel 27 stehen die Aufzeichnungen darüber (mit Versangaben):

1 Und David dachte in seinem Herzen: Nun werde ich doch eines Tages durch die Hand Sauls umkommen! Es gibt nichts Besseres für mich, als eiligst in das Land der Philister zu entrinnen. Dann wird Saul von mir ablassen, mich weiter im ganzen Gebiet Israels zu suchen. Und ich werde seiner Hand entrinnen.
2 So machte sich David auf und ging mit sechshundert Mann, die bei ihm waren, zu Achisch, dem Sohn des Maoch, dem König von Gat, über.
3 Und David blieb bei Achisch in Gat, er selbst und seine Männer, jeder mit seinem Haus, David und seine beiden Frauen, Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, die Karmeliterin.
4 Und als Saul berichtet wurde, dass David nach Gat geflohen sei, suchte er ihn nicht mehr länger.
5 Und David sagte zu Achisch: Wenn ich denn Gunst in deinen Augen gefunden habe, dann gebe man mir einen Platz in einer der Städte auf dem Lande, damit ich dort wohne! Denn wozu soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?
6 Und Achisch gab ihm an diesem Tag Ziklag. Darum hat Ziklag den Königen von Juda gehört bis zum heutigen Tag.
7 Die Zeit aber, die David im Gebiet der Philister wohnte, war ein Jahr und vier Monate.
8 Und David zog mit seinen Männern hinauf, und sie fielen ein bei den Geschuritern und den Girsitern und den Amalekitern. Denn diese waren von alters her die Bewohner des Landes bis nach Schur hin und bis zum Land Ägypten.
9 Und sooft David das Land verwüstete, ließ er weder Mann noch Frau am Leben. Und er nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider mit und kehrte wieder zurück und kam zu Achisch.
10 Und wenn Achisch fragte: Wohin habt ihr heute einen Einfall gemacht? - dann antwortete David: In den Süden von Juda! - oder: In das Südland der Jerachmeeliter! - oder: In das Südland der Keniter!
11 Und David ließ weder Mann noch Frau am Leben, um sie nach Gat zu bringen, denn er dachte: Damit sie nicht gegen uns aussagen und berichten: So hat David gehandelt! Und so hielt er es die ganze Zeit, die er im Gebiet der Philister wohnte.
12 Und Achisch glaubte David und dachte: Er hat sich bei seinem Volk, bei Israel, ganz stinkend gemacht, darum wird er für immer mein Knecht sein.


Königreich Athen
Im 36. Jahr als Archon stirbt Akastos. Sein Sohn Archippos wird (nach der noch sehr mythologisch geprägten Überlieferung) neuer Archon von Attika.

1011 BC
Königreich Israel / Land Kanaan

Der ehemalige israelitische Feldherr David, der jetzt in den Diensten der Philister steht, schlägt die Amalekiter, die sein Lager zuvor überfallen und unter anderem seine Frauen geraubt haben, und nimmt ihnen alles, was sie mitgenommen haben, wieder ab. Nach dem erfolgreichen Feldzug, über den im 1. Buch Samuel im 30. Kapitel berichtet wird, gibt sich David vor seinen Freunden wieder wie ein Israelit und verschenkt seine Beute an sein eigenes Volk (mit Versangaben):

1 Und es geschah, als David und seine Männer am dritten Tag nach Ziklag kamen, waren die Amalekiter in das Südland und in Ziklag eingefallen. Und sie hatten Ziklag geschlagen und mit Feuer verbrannt.
2 Und sie hatten die Frauen und was [sonst] in [der Stadt] war, gefangen weggetrieben, vom Kleinsten bis zum Größten. Sie hatten aber niemand getötet, sondern sie weggetrieben und waren abgezogen.
3 David und seine Männer kamen zur Stadt. Und siehe, sie war mit Feuer verbrannt, und ihre Frauen, Söhne und Töchter waren gefangen weggeführt.
4 Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten.
5 Und die beiden Frauen Davids waren gefangen weggeführt worden, Ahinoam, die Jesreeliterin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters.
6 Und David war in grosser Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen. Denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, jeder [war erbittert] wegen seiner Söhne und seiner Töchter. Aber David stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.
7 Und David sagte zu dem Priester Abjatar, dem Sohn des Ahimelech: Bring mir doch das Ephod her! Und Abjatar brachte das Ephod zu David.
8 Und David befragte den HERRN: Soll ich dieser Schar nachjagen? Werde ich sie einholen? Und er sprach zu ihm: Jage ihr nach, ja, du wirst sie gewiss einholen und [die Gefangenen] ganz gewiss befreien!
9 Da zog David hin, er und die sechshundert Mann, die bei ihm waren. Und sie kamen an den Bach Besor, wo einige zurückblieben und Halt machten.
10 Und David jagte [ihnen] mit vierhundert Mann nach. Denn zweihundert Mann, die zu erschöpft waren, um über den Bach Besor zu gehen, blieben zurück.
11 Und sie fanden einen Ägypter auf dem Feld und brachten ihn zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken.
12 Sie reichten ihm [auch] ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinenkuchen. Und als er gegessen hatte, kam er wieder zu sich, denn er hatte drei Tage und drei Nächte kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken.
13 Und David sagte zu ihm: Zu wem gehörst du? Und woher bist du? Er antwortete: Ich bin ein junger Ägypter, der Knecht eines Amalekiters. Mein Herr hat mich zurückgelassen, denn ich wurde heute vor drei Tagen krank.
14 Wir sind eingefallen in das Südland der Kreter und in das [Gebiet] von Juda und in das Südland von Kaleb und haben Ziklag mit Feuer verbrannt.
15 Und David sagte zu ihm: Willst du mich zu dieser Schar hinabführen? Und er antwortete: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten und mich nicht in die Hand meines Herrn ausliefern wirst! Und ich will dich zu dieser Schar hinabführen.
16 Als er ihn hinabführte, siehe, da hatten sie sich über die ganze Gegend hin ausgebreitet. Sie assen und tranken und feierten ein Freudenfest wegen all der großen Beute, die sie aus dem Land der Philister und aus dem Land Juda mitgenommen hatten.
17 Und David schlug sie von der Morgendämmerung an bis zum Abend des folgenden Tages, so dass keiner von ihnen entrann außer vierhundert jungen Männern, die auf Kamele stiegen und entflohen.
18 Und David befreite alles, was die Amalekiter genommen hatten; auch seine beiden Frauen befreite David.
19 Und es fehlte ihnen nichts, vom Kleinsten bis zum Größten, weder Söhne noch Töchter, weder Beute noch alles, was sie ihnen weggenommen hatten; alles brachte David zurück.
20 Und David nahm alle Schafe und Rinder. Sie trieben sie vor dem anderen Vieh her und sagten: Dies ist die Beute Davids!
21 Und David kam zu den zweihundert Männern, die zu erschöpft gewesen waren, um David zu folgen, und die man am Bach Besor zurückgelassen hatte. Sie gingen David und dem Kriegsvolk entgegen, das bei ihm war. Und David trat zu dem Volk und fragte sie nach ihrem Wohlergehen.
22 Und allerlei Böse und Nichtswürdige von den Männern, die mit David gezogen waren, sagten: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen von der Beute, die wir [den Feinden] entrissen haben, nichts geben, sondern jeder [nehme] seine Frau und seine Kinder; die können sie mitnehmen und gehen.
23 Aber David sagte: Macht es nicht so, meine Brüder, mit dem, was der HERR uns gegeben hat! Er hat uns bewahrt und diese Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben.
24 Und wer sollte in dieser Sache auf euch hören? Denn wie der Anteil dessen, der in den Kampf hinab zieht, so soll auch der Anteil dessen sein, der bei dem Tross bleibt. Miteinander sollen sie teilen.
25 Und so geschah es von diesem Tag an und darüber hinaus. Und [David] machte es zu Ordnung und Recht für Israel bis auf diesen Tag.
26 Und David kam nach Ziklag. Und er sandte von der Beute den Ältesten in Juda, seinen Freunden, und liess [ihnen] sagen: Siehe, da habt ihr ein Segensgeschenk von der Beute der Feinde des HERRN;
27 denen in Bethel und denen in Ramot im Südland und denen in Jattir
28 und denen in Aroer und denen in Sifmot und denen in Eschtemoa
29 und denen in Rakal und denen in den Städten der Jerachmeeliter und denen in den Städten der Keniter
30 und denen in Horma und denen in Bor-Aschan und denen in Atach
31 und denen in Hebron und nach allen Orten, wo David mit seinen Männern umhergezogen war.

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