Deutsches Reich 1919.03
DEUTSCHES REICH
Hauptstadt: Berlin
Tagungsort der Nationalversammlung: Weimar
Chronik April 1919
Der sächsische Kriegsminister Neuring wird von Demonstranten gelyncht
Generalstreik im Ruhrgebiet und in Braunschweig
Aufgrund der Teuerungswelle ereignen sich in Hamburg Straßenkämpfe
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1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916 - 1917 | |
Januar 1918 - Februar 1918 - März 1918 - April 1918 - Mai 1918 - Juni 1918 - Juli 1918 - August 1918 - September 1918 - Oktober 1918 - November 1918 | |
November 1918 - Dezember 1918 | |
Januar 1919 - Februar 1919 - März 1919 - April 1919 - Mai 1919 - Juni 1919 - Juli 1919 - August 1919 - September 1919 - Oktober 1919 - November 1919 - Dezember 1919 | |
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Deutsches Reich | |
Deutsches Reich / Freistaat Preußen
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Deutsches Reich / Freistaat Baden Zehn Wochen nach der Wahl zur Badischen Nationalversammlung wird eine Regierung der "Weimarer Koalition" gewählt:
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Deutsches Reich / Sozialer Volksstaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen Der Landtag von Schwarzburg-Sondershausen verabschiedet ein "Landgrundgesetz". Aus dem Sozialen Volksstaat wird der Freistaat Schwarzburg-Sondershausen. | |
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Waldeck Der Arbeiter- und Soldatenrat des ehemaligen Fürstentums Waldeck erklärt die offizielle Auflösung des vor-revolutionären Landtags. |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Albin Undeutsch von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der in Braunschweig die Ämter des Volkskommissars für Verteidigung und für Volksbildung innehatte und am 19. März das Ressort Volksbildung abgab, wird nun von Albert Schelz ersetzt, der ebenfalls der SPD angehört. Undeutsch bleibt im Amt als Kommissar für Verteidigung. | |
Deutsches Reich Am 50. Tag seines Eintritts in die Reichsregierung als Reichsschatzminister sowie als Minister ohne Geschäftsbereich tritt Dr. Georg Gothein von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) von seinen Ämtern zurück. Das Amt des Reichsschatzministers wird vorerst nicht wieder besetzt. | |
Deutsches Reich / Volksstaat Reuß Der vereinigte reußische Landtag beschließt das "Gesetz über die Vereinigung der beiden reußischen Freistaaten zu einem Volksstaat Reuß, sowie über die vorläufige Verfassung und Verwaltung". | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen In der Bremer Börse konstituiert sich die Bremer Nationalversammlung. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Revolutionäre des "Zentralrates der bayerischen Republik" und des "Revolutionären Arbeiterrates" putschen sich an die Macht in Bayern, rufen die "Räterepublik Baiern" und die "Dritte Revolution" aus und verhindern das Zusammentreten des Landtages. Beteiligt sind die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und Anarchisten, jedoch nicht die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Es beginnt die "Erste Revolution" in Bayern. Der Landtag und die Regierung weichen nach Bamberg aus. Die Minister der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Bayern (USPD) treten aus der Koalition aus. Die Münchner Räteregierung besteht aus folgenden Personen:
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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig In Braunschweig beschließt eine konzertierte Aktion von Aktionsausschuss, Betriebsausschüssen sowie Vertrauensmännern für den 9. April den Beginn eines Generalstreiks zur Errichtung einer Braunschweiger Räterepublik. Die Auffassung der Reichsregierung in Berlin ist: „Braunschweig war seit Ende 1918 politisch der ‚Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung und der Herd aller Schwierigkeiten für die Durchführung der laufenden Arbeiten der Reichsregierung’.“ | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Im Kabinett des Bayerischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (SPD) erfolgen folgende Änderungen:
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Freistaat Waldeck Die neue Landesversammlung des Freistaats Waldeck konstituiert sich. | |
Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der Reichs- und Staatskommissar Carl Severing lässt in Essen verlauten, dass er als „Arbeitervertreter zu den Arbeitern reden und als Arbeiter für die Arbeiter handeln" will. Die von ihm getroffenen Entscheidungen zielten nach Severing nicht in erster Linie auf gewaltsamer Unterdrückung ab. Sie sollten stattdessen eine Verständigung mit den streikenden Arbeitern erreichen und vorhandene Härten und Missstände abstellen. „Gewalt solle nur dort angewandt werden, wo diese von unverantwortlichen Elementen provoziert würden.“ Mit Zugeständnissen, aber auch mit hartem Druck, mit Verhaftungen von Streikführern und der Gewährung von Sonderrationen für Arbeitswillige versucht Severing gegen den Ausstand vorzugehen. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Die Braunschweiger Spartakisten rufen auf dem Schlossplatz den Generalstreik aus. Ziel des Streiks sollt zum einen der Sturz der Koalitionsregierung in Braunschweig sein, zum anderen der Beginn der Errichtung einer Räteherrschaft in ganz Deutschland. Zu diesem Zweck werden folgende Forderungen erhoben:
Der Landesarbeiterrat fügte diesen noch drei eigene hinzu:
Die Reichsregierung lehnt diese Forderungen mit der Begründung ab, sie seien utopisch und deshalb unmöglich umsetzbar. Truppen des Freikorps Maercker paradieren auf dem Löwenwall.
Aufgrund des Generalstreiks werden alle öffentlichen Lokale mit sofortiger Wirkung geschlossen; Speisen dürfen nur noch zwischen 12 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr verkauft werden. Alle Geschäfte, mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, müssen schließen. Ab 20 Uhr tritt eine Ausgangssperre in Kraft. Der „Volksfreund“ schreibt, die „Entscheidungsschlacht um die Republik“ habe begonnen. Der Streik hat unter anderem zur Folge, dass durchfahrende Züge nicht mehr abgefertigt werden, wodurch vor allem der wichtige Ost-West-Verkehr und damit die Versorgung großer Teile Deutschlands mit Lebensmitteln und Kohle blockiert wird. Der dadurch verursachte Rückstau löst ein deutschlandweites Verkehrschaos aus. Braunschweiger Beamte und Freiberufler gehen aus Protest darüber ebenfalls in einen Gegenstreik. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Die Bremer Nationalversammlung beschließt einstimmig das "Gesetz betreffend die vorläufige Ordnung der Staatsgewalt". | |
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Im Ruhrgebiet tritt der Generalstreik in den zehnten Tag. Inzwischen streiken nicht mehr, wie anfangs, 160.000 Bergarbeiter, sondern 307.000, was drei Viertel der Belegschaft entspricht. Am Streik beteiligen sich damit deutlich mehr Personen als nur die Syndikalisten und Anhänger der radikaleren Linksparteien. Am Ausstand nehmen nunmehr auch viele SPD-Anhänger aktiv teil. Die Behörden reagieren mit der Verhängung des Belagerungszustandes und kündigen zur Durchsetzung des Streikendes im volkswirtschaftlich zentralen Kohlebergbau den Einsatz von Militär an. General Oskar von Watter, dem militärischen Befehlshaber, wird der Bielefelder SPD-Politiker Carl Severing als Reichs- und Staatskommissar an die Seite gestellt. Dadurch soll die militärische Gewalt auf ein Mindestmaß beschränkt werden. |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig / Freistaat Anhalt Zwei Tage nach Beginn des Generalstreiks in Braunschweig kommt das öffentliche Leben der Stadt zum Erliegen. Der Ton aus Berlin wird schärfer, woraufhin der Volksbeauftragte Eckardt, dem die „Roten Truppen“ in Braunschweig unterstehen, erklärt, Truppen der Reichsregierung, die versuchen, Braunschweig zu besetzen, werden mit Waffengewalt daran gehindert – dem Land Braunschweig droht ein Bürgerkrieg. Da die Reichsregierung diese Situation wirtschaftlich wie politisch als unhaltbaren Zustand empfindet, beauftragt Reichswehrminister Gustav Noske den Generalmajor der Freikorps-Truppen Georg Ludwig Rudolf Maercker, Recht und Ordnung in Stadt und Land Braunschweig wiederherzustellen. In den Jahren 1904 bis 1907 nahm Maercker an den damals so genannten "Herero- und Hottentottenfeldzügen" teil. Im Rahmen des Nama-Aufstandes führte er die Schutztruppen-Einheiten im Gefecht bei Nubib gegen die unter dem Oberbefehl des Hereroführers Andreas vereinigten Truppen der Herero und Nama; dabei wurde er an der Schulter schwer verwundet. Im Jahre 1910 verließ er die Schutztruppe und wurde Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „König Ludwig III. von Bayern“ (2. Niederschlesisches) Nr. 47. 1912 wurde Maercker zum Oberstleutnant befördert, und 1913 wurde er Kommandant auf der Insel Borkum. 1914 folgt die Beförderung zum Oberst. Im Weltkrieg nahm er 1915 und 1916 als Regimentskommandeur an den Stellungskämpfen am Kormyn und am Styr gegen das russische Heer teil, danach an den Stellungskämpfen im Westen, an der Yser, im Wytschaete-Bogen und bei St. Eloi. 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme erneut verwundet, nahm aber bereits einen Monat später wieder an den Stellungskämpfen an der Aisne teil. Ende 1916 kam er wieder an die russische Front, wo er in der Schlacht an der Narajowka und Zlota Lipa beteiligt war. 1917 folgte die Teilnahme an den Stellungskämpfen an der Somme, im Wytschaete-Bogen, an der Yser sowie an der Frühjahrsschlacht bei Arras, dann Stellungskämpfe in der Champagne und die Schlacht in Flandern, in der er erneut verwundet wurde. Am 1. Oktober 1917 wurde er mit dem Pour le Mérite und am 3. Mai 1918 mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet. Am 18. August 1917 wurde er zum Generalmajor befördert und am 20. Januar 1918 zum Kommandeur der 214. Division ernannt. Wenige Wochen nach dem Ende des Krieges, am 6. Dezember 1918, beschloss Maercker, der sich in Salzkotten bei Paderborn aufhielt, auf Anregung der Obersten Heeresleitung, ein Freikorps zu bilden. Die Initiative zur Gründung ging wohl auf Friedrich Ebert und den späteren Reichswehrminister Gustav Noske zurück. Die Mehrzahl der Offiziere und Unteroffiziere sowie ein Großteil der Mannschaften seiner ehemaligen 214. Division folgten seinem Aufruf, sich dem Freikorps „Landesjäger“ anzuschließen. In seiner inneren Struktur ist es stark an die kaiserliche Armee angelehnt. Maercker achtet streng auf Disziplin und unterstellte das Freikorps der Reichsregierung unter Ebert. Am 5. Januar 1919 wurde Noske offiziell zum Oberbefehlshaber aller regierungstreuen Truppen ernannt, zu denen auch die „Landesjäger“ gehörten. Im Januar 1919 kam es in Berlin zum Spartakusaufstand, und bis Ende Januar 1919 sicherte Maercker mit seinem Freikorps auf Befehl Noskes Teile Berlins. Durch militärische Präsenz und Drohungen gelang es, die Lage zu stabilisieren. Anfang Februar 1919 ging das Landesjägerkorps nach Weimar, wo es den dortigen Arbeiter- und Soldatenrat entwaffnen sollte. Auch hier zeigte Maerckers Taktik aus massiver militärischer Präsenz und Drohungen Erfolg: Die bewaffneten Räte zogen ab, und die Stadt unterstellte sich wieder der Kontrolle der Reichsregierung. Maerckers Freikorps sicherte nunmehr die in Weimar tagende Nationalversammlung und die Wahl Eberts zum Reichspräsidenten ab. Mitte Februar wurde das Freikorps zunächst nach Gotha, dann nach Eisenach und in andere thüringische Städte beordert, um dort die außer Kontrolle geratene Situation zu befrieden. Auch hier hatte Maercker zumeist Erfolg, wobei es häufig zu chaotischen Verhandlungen zwischen ihm und den Vertretern der Arbeiter- und Soldatenräte kam. In Erfurt wurde er überfallen und durch einen Messerstich am Kopf verletzt. Im März erhielt er den Befehl, in Halle einzurücken. Wegen eines Zugunfalls misslang die beabsichtigte Überrumpelung der revolutionären Räte. Bei den folgenden Straßenkämpfen mit bewaffneten Arbeitern und Matrosen gab es auf beiden Seiten erhebliches Blutvergießen. Unter den Todesopfern war auch Oberstleutnant Robert von Klüber, der in Zivil einen Erkundungsgang durch die Stadt unternommen hatte, aber als Freikorpsmann erkannt wurde; er wurde von einer Brücke in die Saale geworfen und schließlich erschossen. Maercker verhängte den Belagerungszustand über die Stadt und befahl militärisches Durchgreifen. Nach sieben Stunden Kampf errang das Freikorps die Kontrolle über die Stadt. Auf Seiten der Räte waren 29 Tote zu beklagen, beim Freikorps 7 Mann. Ende März zog das Freikorps aus Halle ab, und der Belagerungszustand wurde aufgehoben. Im April 1919 beschloss der Zentrale Soldatenrat des IV., XVI. und XXI. Armee-Korps in Magdeburg, die Offiziere abzusetzen, die Reichsregierung zu stürzen und in Deutschland eine Räterepublik zu errichten. Es kam zum Generalstreik der Arbeiter und zu Verhaftungen von Politikern und Militärs. Waffenlager in der Zitadelle wurden geplündert, und es kam zu Straßenkämpfen zwischen revolutionären Arbeitern und Soldaten und regierungstreuen Truppen. Die Reichsregierung forderte den Soldatenrat ultimativ auf, seine Gefangenen freizulassen, und befahl Maercker, die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Am Morgen des heutigen Tages treffen Maerckers Landesjäger, aus Halle kommend, in Magdeburg ein, wo es sofort zu vereinzelten Scharmützeln kommt. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen In der Bremer Nationalversammlung einigen sich die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und der Deutschen Volkspartei (DVP) auf eine ""Vorläufige Regierung", die am 15. April durch den Senat bestätigt werden soll. | |
Deutsches Reich Offizielle Gründung des Reichsverbands der Deutschen Industrie als Spitzenverband (RDI) der Unternehmerverbände. Der Spitzenverband entstand bereits am 4. Februar aus dem Zusammenschluss des Bundes der Industriellen, des Centralverbandes deutscher Industrieller und des Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands. Erster Präsident des RDI wird der 64 Jahre alte Zwickauer Kurt Sorge, der Mitglied des Aufsichtsrates der Friedrich Krupp AG. | |
Deutsches Reich / Freistaat Coburg Der gemeinsame Landtag von Coburg und Gotha verabschiedet den "Staatsvertrag über die Verwaltung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten der Freistaaten", der die endgültige Trennung regelt. | |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen
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Deutsches Reich / Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach Walter Gropius wird Direktor der Hochschule für Bildende Kunst und der Kunstgewerbeschule in Weimar. | |
Deutsches Reich / Freistaat Baden Die am 21. März im Landtag einstimmig beschlossene badische Verfassung wird in einer Volksabstimmung – der ersten in der deutschen Geschichte – mit großer Mehrheit angenommen; die Wahlbeteiligung beträgt 35 %. Sie wird die einzige durch Volksabstimmung beschlossene Verfassung der Weimarer Republik. | |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen Nach dem Mord an dem sächsischen Minister für Militärwesen Gustav Neuring (SPD) wird der Belagerungszustand in Dresden ausgerufen. Die Reichswehr beginnt ihren Einmarsch in Dresden. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern In München beginnt die "Vierte Revolution". Nachdem der Versuch eines Militärputsches gegen die Räterepublik scheitert, wird die kommunistische Räterepublik ausgerufen. Die Berufsrevolutionäre Levien und Leviné aus Russland übernehmen alsbald die Macht und stellen sogar eine "Rote Armee" unter Kriegskommissar Egelhofer und dem Oberkommandierendem Toller auf. Die gesetzgebende Gewalt erhält ein vierköpfiger Vollzugsrat unter der Leitung von Eugen Leviné. Die von der rechtmäßigen sozialdemokratischen Regierung zu Hilfe gerufenen Reichstruppen und Freikorps rücken auf München vor. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Die Reichsregierung verhängt über die Stadt Braunschweig den Belagerungszustand. | |
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Am 14. Tag des Generalstreiks im Ruhrgebiet geht die Zahl der Streikenden zurück. |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Der Belagerungszustand um Braunschweig dauert an. Am Abend wirft ein Flugzeug über der Stadt Flugblätter mit einem Aufruf des Freikorps-Generalmajors Georg Ludwig Maercker ab, in dem dieser den Bürgern der Stadt den Ernst der Lage darlegt und entsprechende Konsequenzen bei Widerstand androht. | |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen-Coburg-Gotha / Freistaat Sachsen-Gotha / Freistaat Sachsen-Coburg Das Land Sachsen-Coburg-Gotha wird in die beiden Länder Freistaat Sachsen-Gotha und Freistaat Sachsen-Coburg aufgeteilt. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der deutschen Staaten von 24 auf 25. | |
Deutsches Reich Die Weimarer Nationalversammlung verabschiedet ein provisorisches Gesetz, das den 1. Mai für das Jahr 1919 zum allgemeinen Feiertag für einen "gerechten Frieden" erklärt. | |
Deutsches Reich / Freistaat Preußen Am 15. Tag des Generalstreiks im Ruhrgebiet bringt ein Übergriff durch Soldaten des Freikorps Lichtschlag einen Rückschlag in der Verbesserung des Verhältnisses zwischen Arbeitern und den Betreibern der Zechen, als ein Soldat im Kreis Mettmann in eine Versammlung Streikender schießt. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Der Mitarbeiter der Propagandaabteilung der bayerischen Staatsregierung Adolf Hitler lässt sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der Münchner Räterepublik wählen, die bereits vor einer Woche ausgerufen und infolge des vereitelten Palmsonntagsputsch am 13. April als "kommunistische Räterepublik" proklamiert worden war. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Generalmajor Georg Ludwig Maercker, der den Belagerungszustand um Braunschweig befehligt, sich selbst aber noch in Magdeburg befindet, führt auf Wunsch des führenden Rates der Volksbeauftragten von Braunschweig, Sepp Oerter von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), ein Telefonat, in dem Oerter ihn ersucht, auf den Einmarsch in Braunschweig zu verzichten. Maercker erklärt jedoch, dass es jetzt für Verhandlungen zu spät sei. Am selben Tag gelingt es der amtierenden Braunschweigischen Landesregierung mit Verweis auf den Belagerungszustand, die Beendigung des Generalstreiks durchzusetzen. Sie wird jedoch trotz dieses Erfolges von der Reichsregierung am Folgetag für abgesetzt erklärt, bleibt jedoch geschäftsführend im Amt. Generalmajor Maercker ist von der Reichsregierung ermächtigt, eine neue Regierung zu bilden. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Die Vorläufige Regierung Bremens setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
Mit der Einführung des neuen Senats, der ohne Vertreter der Linksradikalen gebildet wurde, ruft der 21-er Ausschuss, der seit Beginn des Freistaates ein Zusammenschluss von Räten ist, zum Generalstreik in Bremen auf. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern Die von der rechtmäßigen sozialdemokratischen Regierung zu Hilfe gerufenen Reichstruppen und Freikorps werden in der "Schlacht bei Dachau" zurückgeschlagen. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Angesichts der bedrohlichen Lage und des bevorstehenden Einmarsches von der Reichswehr in die Stadt erlässt die Landesregierung von Braunschweig folgenden Aufruf an die Bevölkerung:
„Wer mit der Waffe in der Hand den Regierungstruppen Widerstand leistet, versündigt sich an der Arbeiterschaft und an der Gesamtheit der Einwohnerschaft und am Wohle der Stadt und des Landes Braunschweig.“ Auch der Rat der Volksbeauftragten wendet sich mit einem Aufruf an die Bevölkerung: „Wenn auch nur ein Schuß beim Einmarsch der Regierungstruppen fällt, wird das zur Folge haben, daß großes Blutvergießen und unendliches Verderben über die Stadt Braunschweig hereinbricht.“ - „Arbeiter, Bürger und alle Personen müssen es als ihre heiligste Pflicht ansehen, den einrückenden Truppen keinen Widerstand entgegen zu setzen.“ ... und ... „liefert jede Waffe ab!“ Am selben Tag schließlich beschließt die Streikleitung, die Arbeit wieder aufnehmen zu lassen – aber es ist zu spät. Am Abend wird den Revolutionstruppen ein Ultimatum gestellt, sie sollen Schloss und Kasernen räumen, was diese auch umgehend tun. Hermann Wallbaum, Augenzeuge der Ereignisse, kommentiert die Situation später so: „Beim Ranrücken der Maercker-Truppen brach alles [= der propagierte Widerstand] zusammen.“ | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig In den frühen Morgenstunden bewegen sich etwa 10.000 Mann in sechs Marschkolonnen, zum Teil mit Panzerwagen und Panzerzügen, konzentrisch auf Braunschweig zu. Es handelt sich unter anderem um Soldaten von vier Abteilungen Landesjägerkorps, Kavallerie-Schützen-Kommando 11 (Lehr-Infanterie-Regiment, Dragoner), 2. Marine-Brigade Ehrhardt, freiwillige Truppen des X. Armeekorps (Dragoner und Ulanen), sowie die in Münster und Hannover neu aufgestellte Freiwilligen-Abteilung Braunschweig. Obwohl sowohl Militär als auch Bevölkerung mit erheblichem Widerstand bei der Besetzung der Stadt rechnen, geschieht nichts – der Einmarsch vollzieht sich vollkommen friedlich und ohne jedes Blutvergießen. Die Soldaten werden von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt und mit Blumen überschüttet. Binnen weniger Stunden sind sämtliche strategischen Punkte von Freikorps-Soldaten besetzt. Verbindungsstraßen und Bahnlinien werden durch die braunschweigischen Infanterie-Regimenter 92 und 17 gesichert. Gegen 10 Uhr trifft General Georg Ludwig Maercker im Hotel „Deutsches Haus“ am Ruhfäutchenplatz ein und richtet dort sein Hauptquartier ein. Der Belagerungszustand wird umgehend durchgesetzt: Volkswehr und Volksmarine werden aufgelöst und statt ihrer das Jägerbataillon Braunschweig und eine Einwohnerwehr aufgestellt. August Merges ist auf der Flucht nach Berlin, während Sepp Oerter in Braunschweig geblieben ist. Die Regierung Oerter wird mit sofortiger Wirkung abgesetzt und der Landesarbeiterrat aufgelöst. Oerter, Eckardt und zahlreiche andere Räte, die der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) angehören, werden in Schutzhaft genommen. Für Sepp Oerter bestand sie allerdings darin, dass er im „Deutschen Haus“ ein Zimmer erhält. Binnen kürzester Zeit ist die „öffentliche Ordnung“, so, wie sie die Reichsregierung versteht, wiederhergestellt. Mit der Absetzung Sepp Oerters ist der Posten des Rates für Innere Angelegenheiten vorerst vakant, während für dessen Aufgabe als Rat für Finanzen der parteilose Ernst Bartels eingesetzt wird. Auch der Rat für Arbeit ist zurzeit nicht besetzt, nachdem Karl Eckardt seinen Platz räumen musste. August Junke, der Rat für Recht, scheint als einziger der USPD angehörender Rat noch im Amt zu sein. Die Verhandlungen über den Einsatz einer neuen Regierung für Braunschweig werden von Generalmajor Georg Ludwig Maercker und Dr. Heinrich Jasper von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) geführt. Da die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) durch die Vorgänge diskreditiert ist, wird der Bedeutungsschwund dieser Partei eingeleitet. | |
Deutsches Reich / Freistaat Reuß-Gera / Freistaat Reuß-Greiz / Volksstaat Reuß Alle Stadträte werden von Mitgliedern der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) gestellt.
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß / Freistaat Preußen In Jena findet eine Beratung der Landtagspräsidenten der thüringischen Staaten statt. Diese befürworten die Gründung einer Thüringer Verwaltungsgemeinschaft nach reußischem Vorbild. |
Deutsches Reich Der Reichsfinanzminister und stellvertretende Regierungschef Eugen Schiffer von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) tritt von allen seinen Ämtern zurück. Während das Amt des stellvertretenden Regierungschefs vorerst vakant bleibt, wird Dr. Bernhard Dernburg (DDP) neuer Reichsfinanzminister. Mit seinen Regierungserfahrungen in der Kaiserzeit zwischen 14.07.1909 und 09.06.1910 ist Dr. Dernburg derzeitig der Angehörige der Regierung mit der längsten Erfahrung von 332 Tagen. Schiffer stammt aus einer zum Protestantismus konvertierten jüdischen Familie aus Breslau. Nach Referendarzeit und Promotion folgte 1885 die Große Juristische Staatsprüfung, die er mit der Note „gut“ bestand. Von 1888 bis 1899 war er als Amtsrichter in Zabrze/Oberschlesien tätig, anschließend bis 1906 als Amtsgerichtsrat und dann Landgerichtsrat in Magdeburg. 1906 wurde er an das Kammergericht in Berlin gerufen und 1910 zum Oberverwaltungsgerichtsrat ernannt. Parallel zu seiner juristischen Karriere verfolgte Eugen Schiffer eine politische. Er gehörte von 1912 bis 1917 dem Reichstag des Kaiserreichs an, wo er als Abgeordneter der Nationalliberalen Partei den Wahlkreis Wolmirstedt-Neuhaldensleben vertrat. Dort widmete er sich vorwiegend der Vereinheitlichung der Rechtspflege im Deutschen Reich, die trotz der Reichsjustizgesetze noch sehr von den Einzelstaaten bestimmt wurde. Von 1904 bis 1918 vertrat Schiffer den Wahlkreis Magdeburg-Stadt im Preußischen Abgeordnetenhaus. Wegen seiner beruflichen Beförderungen musste er in dieser Zeit dreimal sein Mandat niederlegen, wurde in der Ersatzwahl jedoch stets wiedergewählt. Von 1903 bis 1917 gehörte er dem Zentralvorstand der Nationalliberalen Partei an. Im Gegensatz zur Mehrheit der Parteimitglieder, die die Umgründung der Nationalliberalen Partei zur DVP mit vollzog, beteiligte Schiffer sich an der Gründung der DDP. Am 23. Oktober 1917 wurde er von Georg Michaelis als Unterstaatssekretär ins Reichsschatzamt berufen. Diese Position hatte Schiffer bis zum Ende des Kaiserreichs inne. Während der Regierung des Rates der Volksbeauftragten war er vom 14. November 1918 bis zum 12. Februar 1919 als Staatssekretär tätig. Als Stellvertretender Regierungschef und Reichsfinanzminister war er nur 65 Tage im Amt, insgesamt bringt er es auf fünf Monate und sechs Tage (157 Tage) Regierungsbeteiligung. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Der von den Linksradikalen ausgerufene Generalstreik in Bremen als Protest gegen die Besetzung des Senats ohne einen Vertreter der Unabhängigen Sozialdemokraten, der Kommunisten oder der Spartakisten, geht in den vierten Tag. Regierungstreue Truppen bauen Stacheldrahthindernisse auf. Es ist die Rede vom "Stacheldraht-Ostern" in Bremen. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Infolge des Generalstreiks wird in Bremen der "verschärfte Belagerungszustand" verhängt. Bürgerliche Gruppen beginnen vielerorts einen "Gegenstreik". | |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen (Karl) Otto Uhlig (SPD), der am 21. März den sächsischen Ministerpräsidenten Dr. Georg Gradnauer (SPD) dadurch entlastete, dass er dessen zusätzliches Amt als Innenminister übernahm, gibt dieses Amt wieder an den Ministerpräsidenten zurück, der es wieder übernimmt. | |
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg Der Feuerwehr-Kommandant von Groß-Hamburg, Walther Lamp'l von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), setzt die Bildung einer Einwohnerwehr für Groß-Hamburg durch. | |
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen Am 24. Tag des Generalstreiks im Ruhrgebiet streikt immer noch ein Drittel der Belegschaften. |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen Bruno Kirchhof (SPD) wird 14 Tage nach dem Tod des Ministers für Militärwesens von Sachsen, Gustav Neuring (SPD), dessen Nachfolger in diesem Amt. | |
Deutsches Reich / Freistaat Sachsen-Altenburg Der Landtag von Sachsen-Altenburg beschließt das "Gesetz über die vorläufige Regelung der Verfassung in Sachsen-Altenburg." | |
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Württemberg Der württembergische Landtag verabschiedet in Ludwigsburg die württembergische Verfassung. | |
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Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß / Freistaat Preußen Die Tagung der thüringisch-preußischen Staatsministerkonferenz endet ergebnislos. |
Deutsches Reich / Französische Republik Zur Entgegennahme der Friedensbedingungen der Alliierten trifft die deutsche Delegation in Versailles ein. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern In München wird die "Diktatur der Roten Garde" errichtet. Mehrere rechtsgerichtete Freikorps greifen in die Kämpfe gegen die Münchner Räterepublik ein. | |
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen Der 21er-Ausschuss, der am 15. April in Bremen zum Generalstreik aufgerufen hat, erklärt den Generalstreik für beendet. Der "verschärfte Belagerungszustand", der am 20. April über Bremen verhängt wurde, bleibt vorerst in Kraft. | |
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß / Freistaat Preußen Die am Vortag begonnene Tagung der thüringischen-preußischen Staatsministerkonferenz in Jena geht weiter. Ein vom dem parteilosen Dr. Karl Eduard Freiherr von Brandenstein vorgelegter Entwurf eines Staatsvertrages für Thüringen allgemein gebilligt. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Unter dem Protektorat des Militärbefehlshaber der belagerten Stadt Braunschweig, des Generalmajors Georg Ludwig Maercker, werden bürgerlich dominierte "Einwohnerwehren" in Braunschweig gegründet. | |
Deutsches Reich Dr. Bernhard Dernburg von der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der vor elf Tagen Dr. Eugen Schiffer als Reichsfinanzminister ersetzte, übernimmt nun auch dessen Amt des stellvertretenden Regierungschef des Deutschen Reiches. Der Finanzexperte Dr. Dernburg ist unter anderem Gründungsmitglied der DDP und Mitglied des Reichsvorstandes der Partei. Nach 5 Monaten und 20 Tagen wird Reichsminister Joseph Koeth wegen Auflösung seines Ressorts entlassen. Koeth war Leiter des "Reichsamtes für wirtschaftliche Demobilmachung", also für die Umstellung der Industrie von Kriegs- auf Friedenswirtschaft. Koeth wird Mitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie sowie der erste Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Berlin. | |
Deutsches Reich / Freistaat Bayern In München ermorden die Rotarmisten zehn Geiseln im Luitpoldgymnasium. Daraufhin stürmen die Reichstruppen und Freikorps München und setzen ihren Kampf verstärkt fort. | |
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig Nach 14 Tagen erfolglosen Verhandels zwischen dem Militärbefehlshaber Generalmajor Georg Ludwig Maercker und dem Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Braunschweig, Dr. Heinrich Jasper, werden die Verhandlungen als gescheitert erklärt und die geschäftsführende Landesversammlung angewiesen, ein neues Kabinett aus SPD, USPD und DDP zu bilden. Dr. Jasper wird zum Vorsitzenden (Ministerpräsidenten) von Braunschweig gewählt; dies ist sein Kabinett:
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(ohne genaues Datum) |
Französische Republik / Deutsches Reich / Freistaat Baden Die französische Besetzung der Stadt Kehl, die am 30. Januar begann, dauert an. Inzwischen wird Kehl von den Franzosen als Inland behandelt. Die Oberpostdirektion von Kehl, die ebenfalls unter französischer Verwaltung steht, wurde offenbar angewiesen, eingehende Pakete aus dem Reich zurückzuweisen, dass jedes eingehende Paket eine Warensendung in das Ausland, nämlich nach Kehl, darstelle und hierfür eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich sei. Das badische Außenministerium protestiert bei der Oberpostdirektion mit einer Beschwerde. Außerdem bittet die badische Regierung die Räte in Berlin, dass sie einen eigenen Vertreter zu den Friedensverhandlungen nach Paris entsenden dürfe, was jedoch von Berlin abgelehnt wird. |
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt Die "Junkers-Fokker-Werke AG" werden in "Junkers Flugzeugwerke AG" umfirmiert. Schon 1915 entwickelte der deutsche Unternehmer, Erfinder, Konstrukteur und Pionier des Flugzeugbaues Hugo Junkers mit der Junkers J 1 das erste Ganzmetallflugzeug, das in seinem 1895 gegründeten Unternehmen Junkers & Co., Fabrik für Warmwasser- und Heizapparate hergestellt wurde. Da dieses Flugzeug allerdings ziemlich schwer war und es daher als Jagdflugzeug kein großer Erfolg wurde, wurde als Infanterieflugzeug der Ganzmetall-Anderthalbdecker Junkers J 4 dann auch in größerer Stückzahl gebaut. Im Oktober 1917 wurde unter dem Druck der Militärbehörden die Flugzeugsparte von Junkers & Co. zwangsweise mit dem Fokker Aeroplanbau in Schwerin zur Junkers-Fokker Werke AG (Jfa) mit Sitz Dessau fusioniert. Die Firma "Junkers Flugzeugwerke AG" ist gegenwärtig dabei, das erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug der Welt zu bauen. | |
Deutsches Reich / Freistaat Preußen Der 36 Jahre alte Publizist Dr. Adolf Köster aus Verden an der Aller von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) wird zum preußischen Staatskommissar für Schleswig-Holstein ernannt. Köster studierte Philosophie und Theologie in Heidelberg, Halle, Marburg und Zürich. 1905 legte er das erste theologische Examen in Marburg ab. Er promovierte 1907 an der Universität Erlangen und lehrte bis 1912 an der TH München Literaturgeschichte. Ab 1913 war er für die Schwäbische Tagwacht tätig, zunächst als freier Journalist, im Ersten Weltkrieg als Berichterstatter an der Westfront. 1913 kauften er und seine Frau in Hamburg-Blankenese ein Haus in der „Rutsch 1“. Bis Kriegsende berichtete er so in Hunderten von Artikeln nicht nur für die sozialdemokratische, sondern auch zunehmend für die bürgerliche Presse von nahezu allen Kriegsschauplätzen. Dazu kamen später noch Propagandavorträge im Auftrag des Kriegspresseamtes. Nach der Novemberrevolution 1918 übernahm er eine Funktion in der Preußischen Staatskanzlei bei Curt Baake, seit Jahresbeginn 1919 in der Reichskanzlei. | |
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg In Hamburg ereignen sich im April einwöchige Straßenkämpfe, die durch eine Teuerungswelle ausgelöst wird. | |
Französische Republik / Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Saargebiet Wegen der Fortsetzung von Grubenstreiks im von Frankreich besetzten Saarland zur Durchsetzung des Acht-Stunden-Arbeitstages werden über 400 Bergarbeiter von der französischen Militärverwaltung in das Deutsche Reich ausgewiesen. | |
Januar 1919 - Februar 1919 - März 1919 - April 1919 - Mai 1919 - Juni 1919 - Juli 1919 - August 1919 - September 1919 - Oktober 1919 - November 1919 - Dezember 1919 | |
Januar 1920 - Februar 1920 - März 1920 - April 1920 - Mai 1920 - Juni 1920 - Juli 1920 - August 1920 - September 1920 - Oktober 1920 - November 1920 - Dezember 1920 | |
1921 - 1922 - 1923 - 1924 - 1925 - 1926 - 1927 - 1928 - 1929 | |
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