Chronik 1867.02

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Weltchronik des Februar 1867




Im Norddeutschen Bund findet eine konstituierende Reichstagswahl statt

1867-02 Karte der Reichstagswahlen.jpg


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Fortlaufende Ereignisse
* Ereignis (seit ...)
xx.02.1867
12.02.1867
Deutsches Reich.png
Norddeutscher Bund

Im Gebiet des Norddeutschen Bundes finden allgemeine, gleiche und direkte Wahlen zum konstituierenden Reichstag statt. In jedem der insgesamt 297 Wahlkreise wird nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht, wird eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In der folgenden Tabelle werden die Anzahl der gewählten Abgeordneten und ihre Parteistellung im neuen Reichstag angegeben. Die Unterstützer der Politik Otto von Bismarcks, also Freikonservative, Nationalliberale und weitere rechtsliberale Kräfte erhalten eine deutliche Mehrheit der Sitze. Besonders in den 1866 von Preußen annektierten Provinzen Schleswig-Holstein und Hannover erzielen bundesstaatlich-konstitutionelle Kandidaten Wahlerfolge. Die Sächsische Volkspartei, eine Vorläuferorganisation der Sozialdemokratie, zieht mit zwei Abgeordneten ins Parlament ein. Aufgrund unvollständiger Dokumentation der Stimmergebnisse gibt es in der Fachliteratur keine überlieferte Aufschlüsselung des Gesamtergebnisses nach Stimmen und Prozenten. Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der für die einzelnen Parteien gewählten Abgeordneten an, wie sie in Reichstagshandbüchern aufgeführt sind:

Ergebnis der Wahl zum konstituierenden Reichstag
zur Vorbereitung der Gründung des Norddeutschen Bundes
Rang Politische Richtung Partei Sitze
1 Liberale Nationalliberale Partei (NLP) 80
2 Konservative Konservative Partei (KP) 59
3 Konservative Freikonservative Partei (FKV) 39
4 Liberale Zentrumsfraktion (Altliberale) 1) 27
5 Liberale Deutsche Fortschrittspartei (DFP) 2) 19
6 Bundesstaatlich-Konstitutionelle Vereinigung (BKV) 18
7 Liberale Freie Vereinigung (FV) 14
8 Minderheiten Polnische Fraktion 13
9 Liberale Fraktionslose Liberale 11
10 Konservative Fraktionslose Konservative 8
11 Sonstige 5
12 Arbeiterparteien Sächsische Volkspartei (SVP) 2
13 Minderheiten Dänische Fraktion 2
Bemerkungen: Alle 297 Wahlkreisgewinner werden direkt in den Reichstag gewählt.

1) Nicht zu verwechseln mit der Zentrumsfraktion in den Reichstagen des Deutschen Kaiserreichs
2) Die Abgeordneten der DFP firmierten im Reichstag als Fraktion der Linken
Vgl. Klaus Erich Pollmann: Parlamentarismus im Norddeutschen Bund 1867–1870 (Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus). Droste, Düsseldorf 1985, ISBN 3-7700-5130-0, S. 167).

24.02.1867
Deutsches Reich.png
König Wilhelm I. von Preußen
August Bebel, einer der ersten beiden Sozialdemokraten im Reichstag
Deutsches Reich.png Norddeutscher Bund

König Wilhelm I. von Preußen eröffnet mit einer eindrucksvollen Thronrede die konstituierende Sitzung des Reichstages des Norddeutschen Bundes. Die Mehrheit des Reichstags bilden Konservative und Nationalliberale; letztere hatten sich 1866 von der Fortschrittspartei getrennt, weil sie die nationale Politik Bismarcks zu unterstützen entschlossen waren. Mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht gehören die ersten Sozialdemokraten dem Reichstag des Norddeutschen Bundes an. Während der Reichstag die Kompetenz des Bundes in mehreren Punkten erweitert und seine eignen Rechte genauer präzisiert, behaupteten die Regierungen ihren Standpunkt in der Militärfrage (Normierung der Präsenzstärke mit 1 Prozent der Bevölkerung und Bewilligung der Kosten bis 31. Dezember 1871) und in der Diätenfrage (Fortfall jeder Entschädigung für die Reichstagsabgeordneten).

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