Pleistozän

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PLEISTOZÄN

Von 2.588.000 bis 9700 BC

Pleistozän.jpg
Die Erde im Pleistozän (Bild: Wikipedia.de)

In einer Biografie von Charles Darwin, der als erster Mensch eine Katalogisierung der Tierwelt begann und hierbei auf den Gedanken der Evolution kam, die dem damals auch unter den Wissenschaftlern vorherrschenden Gedanken einer Schöpfung der Natur durch Gott widersprach, heißt es: „Von dem Tage an begann Darwin sich von Gott zu trennen.“ In der Folgezeit, noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hinein, glaubten die meisten evangelikalen Christen, einen an Gottes Wort glaubenden Menschen unter anderem dadurch mehr oder weniger sicher identifizieren zu können, wie er sich in der Frage von Evolution und Schöpfung positioniert. Manche gläubige Wissenschaftler, die in solchen „bibeltreuen“ Gemeinden ihre geistliche Heimat gefunden hatten und trotzdem nicht daran glauben wollten, dass die Welt nur maximal 15.000 Jahre alt sei, schwiegen über ihre Ansicht oder wichen Diskussionen in der Gemeinde darüber mit dem Argument aus, dass diese Frage „doch gar nicht so wichtig“ sei. Anfang des letzten Jahrhunderts bildete sich eine weltweit agierende Gruppe von Wissenschaftlern und Theologen, die zwar einen Schöpfungsgedanken vertrat, jedoch evolutionäre Prozesse als „Anpassungen“ von Arten an die Gegebenheiten der Umwelt bezeichnete. Im Zeitalter der Quantenphysik versuchten andere Wissenschaftler später, den scheinbar unüberbrückbaren Gegensatz zwischen Evolution und Schöpfung dadurch zu erklären, dass die Zeit, wie wir sie heute kennen, erst vor relativ kurzer Zeit stabil geworden sei, vielleicht erst vor 15.000 Jahren. Somit wäre auch zu erklären, wie Gott, bei dem bekanntlich „ein Tag wie 1000 Jahre“ vergeht, es vermochte, einen nach Auffassung der Evolutionisten Milliarden Jahre dauernden Prozess in sechs Tagen abzuschließen. Wenn wir diese Entwicklung betrachten, drängt sich zwangsläufig die Frage auf, ob nicht die Christen selbst zum größten Teil schuld daran sind, dass der heutige „aufgeklärte“ Mensch sich von Gott abwendet, sobald er sich von den Theorien der Evolution oder der Kontinentalverschiebung faszinieren lässt. Ein Pastor aus Kanada sagte einmal: „Bei uns gibt es Dinosaurierspuren mit menschlichen Fußspuren darin. Aber wir glauben trotzdem an die Bibel, uns genügt das.“ Dieser Satz offenbart eine anerzogene Befürchtung bei vielen „born-again-Christian“ (wiedergeborenen Christen, also Christen, die nach eigenem Bekunden die Kraft des Heiligen Geistes erfahren haben und von Gott errettet wurden), dass sie vom Glauben abfallen, wenn sie sich auch nur näher mit der Erdgeschichte und mit dem Universum befassen würden. Was wäre, wenn wir einmal die ganze Sache umgekehrt betrachteten: Nehmen wir einmal an, dass Gott sich 13,8 Milliarden Jahre Zeit ließ, um dieses wunderbare Universum in allen Einzelheiten zu entwickeln und auf den heutigen Stand zu bringen. Und nehmen wir weiter an, dass es in Seinen Augen nur sechs Tage dauerte, da in der Dimension, in der er lebt, Zeit ohnehin keine Rolle spielt. Wäre Gott dann nicht der ebenso Große und Erhabene wie der, der in der Bibel mit den Worten der Menschen vor 4000 Jahren beschrieben wird und dessen Wort von Millionen Christen buchstäblich geglaubt wird? Wie man auch immer zu den Theorien von Evolution oder Schöpfung stehen mag: In meinen Augen haben alle Vertreter beider Seiten allen Grund, Gott darüber zu preisen.

Jahreschroniken
Neogen - Pleistozän - Chronik ab 9699 BC
Ereignis
2.588.000 BC
Homo rudolfensis (Quelle: Hessisches Landesmuseum)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika
  • Das Gelasium, in der Erdgeschichte die unterste chronostratigraphische Stufe des Pleistozäns (Quartär), beginnt. Bis zum Jahr 2006 wurde es als oberste Stufe des Pliozäns angesehen. Die namengebende Lokalität für diese Stufe ist die Stadt Gela in der Provinz Caltanissetta auf Sizilien. Die Gauss-Matuyama-Grenze markiert eine Umpolung des Erdmagnetfeldes. Hier wird der genaue Zeitpunkt des Beginns des Gelasiums festgesetzt. An dieser Grenze sterben die kalkschaligen Kleinstlebewesen (Protozoen) Discoaster pentaradiatus and Discoaster surculus, die in den Schichten des vorausgehenden Piacenziums als Nannofossilien noch gefunden werden, aus. Die obere Grenze ist die magnetische Polaritäts-Chronozone C2n (Olduvai) und der Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Discoaster brouweri (Basis der Zone CN13). Etwas über der Grenze liegt das Erstvorkommen des kalkigen Nannofossil-Taxons Gephyrocapsa spp. und der Aussterbehorizont der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides extremus. Zu Beginn des Gelasiums beginnen die Polkappen der Erde zu vereisen. Dieses Ereignis markiert den Beginn eines neuen Eiszeitalters, des Känozoischen Eiszeitalters (Quartärs), das mit seinem Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten bis heute anhält.
  • In Afrika beginnt die älteste Altsteinzeit (Altpaläolithikum). Der Homo rudolfensis erscheint. Mit seinem flachen, breiten Gesicht und den menschenähnlichen Oberschenkel- und Fußknochen zählt Homo rudolfensis zu den ersten Hominini ("Menschenähnlichen"). Als besonderes Merkmal des Homo rudolfensis gilt sein Gehirn, das mit 600 bis 800 ccm deutlich größer ist als das aller Australopithecinen. Er ist in der Lage, mit seinen scharfen Steinwerkzeugen selbst harte Pflanzenschalen zu öffnen und zerlegt damit gelegentlich auch Fleisch oder öffnet Knochen, um an das nahrhafte Mark zu gelangen. Homo rudolfensis ist nach dem Rudolf-See – heute Turkana-See – in Kenia benannt.
2.500.000 BC
Paranthropus bosei (Quelle: Museums of Kenya)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika

Die Vergletscherung der Arktis und die plattentektonische Hebung Ostafrikas bewirken eine Verringerung der Niederschlagsmengen und in der Folge eine weitgehende Versteppung des angestammten Lebensraumes der Vorfahren des Paranthropus. Eine solche savannenartige Landschaft bietet in erster Linie Nahrung für grasfressende Paarhufer und Wiederkäuer, die es vorher schon, meist in kleineren Formen, als laub-äsende Waldbewohner gab. Diese treten nun bald in großen Herden auf, und weil sie zahlreicher werden, können sich auch Raubtiere und Aasfresser vermehren. So differenzieren sich auch zwei Typen der Hominini. Der eine Typus entsteht als Folge einer Anpassung an eine nunmehr – im Vergleich zum Laub der Wälder – hartfaserige Nahrung in der Savanne. Paranthropus boisei, Paranthropus robustus und Paranthropus aethiopicus entwickeln in dieser ökologischen Nische eine gewaltige Kaumuskulatur und entsprechend mächtige Backenzähne. Ihre Kaumuskeln setzen an dem hohen Scheitelkamm des Schädels an. Der zweite Typus fängt die Folgen des Klimawandels ab, indem er zu einer Ernährungsweise übergeht, die mehr und mehr auch Fleisch als Nahrung einbezieht. Da diese Individuen weder die Fähigkeit besitzen, größere Beutetiere zu stellen noch über Klauen oder Zähne verfügen, die geeignet wären, ein großes Beutetier zu töten oder aufzubrechen, dürfte sich ihre Nahrung auf Aas und Beuteraub beschränken. Sehr wahrscheinlich kommt es hier zum ersten Gebrauch von Steinwerkzeugen, indem Steine dazu benutzt wurden, das Mark erbeuteter Röhrenknochen freizulegen. Umstritten ist bis jetzt noch, welcher Gattung und welchen Arten diese ältesten Steinwerkzeuge zuzuordnen sind: „Von einigen Forschern wird die Ansicht vertreten, dass die Herstellung von Oldowan-Geräten dem Australopithecus zuzuschreiben sei und dass der Gebrauch von Werkzeugen nicht als ausschließlicher Anhaltspunkt für die menschliche Art angesehen werden dürfe. Es ist möglich, dass auch die Australopithecinen zu einer groben Steinbearbeitung fähig waren.“ Ein breites Formenspektrum von Steinwerkzeugen „und ihre systematische Herstellung mit Hilfe anderer Werkzeuge, also mit künstlich erschaffenen Geräten“ sei allerdings erst den Arten der Gattung Homo zuzuschreiben. Diese Homo beginnen sich jetzt in Afrika als Homo rudolfensis zu entwickeln.

2.300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Europa

Infolge der seit 100.000 Jahren herrschenden Brüggen-Kaltzeit stirbt in Europa das Krokodil aus.

2.100.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Europa

Im nördlichen Europa beginnt die Tegelen-Warmzeit.


Homo habilis (Quelle: Glogster)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika

Der Homo habilis, der „geschickte Mensch“, lebt im südlichen Afrika und am Olduvai im heutigen Tansania vermutlich als ein Vorfahre des modernen Menschen. Er lebt neben dem Homo rudolfensis, der ebenfalls in Afrika lebt. Im Vergleich zum früheren Australopithecus und zum gleichzeitig lebenden Paranthropus hat Homo habilis mit etwa 650 ccm ein um 30 Prozent größeres Hirnvolumen (zum Vergleich: Der heutige Homo sapiens weist 1200 bis 1400 ccm auf). Da außer in Verbindung mit dem Unterkiefer zunächst keine Körperknochen gefunden werden und die Definition der Art in der Erstbeschreibung im Wesentlichen an den Bau der Zähne und des Kiefers gekoppelt wird, steht eine gesicherte Rekonstruktion der anatomischen Gegebenheiten unterhalb des Kopfes bisher aus: In den gleichen Fundschichten werden nämlich auch Fossilien geborgen, die Paranthropus boisei zugeschrieben werden. Daher ist die Zuordnung von Knochen des Rumpfes und der Gliedmaßen zur einen oder anderen Art bisher nicht gesichert. Die Körpergröße eines weiblichen Homo habilis wird auf rund einen Meter geschätzt, das Körpergewicht auf 25 bis 35 Kilogramm. Ein weiteres Kriterium für die Zugehörigkeit von Homo habilis zu Homo ist der opponierbare Daumen und den mit ihm verbundenen Präzisionsgriff. Beide Aussagen werden heute jedoch angezweifelt: Möglicherweise bewegt sich Homo habilis nur zeitweise aufrecht fort, und auch der behauptete Präzisionsgriff wird infrage gestellt. Die Hand weist – wie beim modernen Menschen – einen relativ großen Daumen und breite Fingerspitzen auf, auch sind die Arme länger als die Beine. Jedoch sind die Finger – wie bei den Schimpansen – relativ lang und gekrümmt, was auf einen häufigen Aufenthalt auf Bäumen hinweist. Auch eine Analyse des Oberarmknochens ergibt, dass er deutliche Schimpansen-ähnliche Merkmale aufweist und signifikant von den Merkmalen des Homo erectus abweicht. Da auch andere Funde aus den gleichen Schichten der Olduvai-Schlucht (Tansania) und vom Turkana-See (Kenia) teils schimpansen-, teils menschenähnliche Merkmale aufweisen, deren Zuordnung zu Homo habilis oder Paranthropus boisei aber nicht abzusichern ist, ist auch noch ungeklärt, ob der Körperbau von Homo habilis gemischte Merkmale aufweist oder ob alle menschenähnlichen Fossilien zu Homo zu stellen sind, die schimpansenähnlichen hingegen zu Paranthropus. Die Gesichter von Homo habilis und Homo rudolfensis sind leichter gebaut als bei Australopithecus, aber die Augen stehen bei Homo habilis noch weiter auseinander als bei den späteren Homo-Arten wie beispielsweise Homo erectus. Der Überaugenwulst, das ist der durchgehende Querwulst des Stirnbeins oberhalb der Nasenwurzel, ist hingegen weniger stark ausgeprägt als bei Homo erectus. Der Schädel von Homo habilis und Homo rudolfensis „verengt sich hinter den Augenhöhlen nicht so stark wie bei Australopithecus oder Paranthropus, sodass sich ein größeres Gehirnvolumen ergibt“. Ober- und Unterkiefer beider Arten sind zudem kleiner als bei Australopithecus, entsprechend sind die Ansätze der Kaumuskulatur am Schädel weniger stark ausgeprägt. Unterscheidungsmerkmale für Homo habilis und Homo rudolfensis sind laut Friedemann Schrenk: das bei Homo rudolfensis ein größere Gehirnvolumen von etwa 750 ccm; die oberen Vorbackenzähne von Homo rudolfensis haben 3 Wurzeln (Homo habilis: 2), die unteren 2 Wurzeln (Homo habilis: 1); die Weisheitszähne von Homo rudolfensis sind im Vergleich zu Australopithecus verkleinert (bei Homo habilis nicht verkleinert), Oberschenkel und Fuß von Homo rudolfensis sind menschenähnlich, bei Homo habilis ähneln sie Australopithecus. Eine Analyse der Begleitfunde ergibt, dass Homo habilis Fleisch getrennt von den Knochen der erlegten Tiere verzehrt.

2.000.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika
  • Die ersten menschenähnlichen Wesen besiedeln das Niltal.
  • Der Homo habilis oder Homo rudolfensis ist wahrscheinlich in der Lage, ein Feuer zu machen und es zu gebrauchen. Eine Feuerstelle existiert in einer Höhle der Provinz Gauteng nordwestlich von Johannesburg.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Nordamerika
Der erste Supervulkan-Ausbruch des Yellowstones im heutigen Wyoming verursacht eine weltweite Klimaverschlechterung.

1.900.000 BC
Homo ergaster (Quelle: dhistoika.blogspot.com)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika

In Ost- und Südafrika tritt der Homo ergaster auf. Die Bezeichnung der Gattung "Homo" ist abgeleitet vom lateinischen "Homo" (Mensch). "Ergaster" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Arbeiter", was auf den Gebrauch von Steinwerkzeugen verweist, der dieser Art zugeschrieben wird. Da Homo ergaster zahlreiche Fossilien zugeschrieben werden, die anderen Forschern als früher Homo erectus gelten, unterscheiden sich die Merkmale beider Arten kaum. Als typisch für den Kopf gilt unter anderem ein ununterbrochener und mäßig breiter Knochenwulst über den weit auseinander liegenden Augen, die aus – im oberen Bereich des Gesichts – nahezu senkrecht stehenden Knochen hervortreten. Der Oberkiefer ragt dennoch weit nach vorne heraus, so dass die Kiefer eine Art Schnauze bilden; der Abstand zwischen Mund und Nasenöffnung ist recht groß. „Zu den morphologischen Eigenmerkmalen von Homo ergaster im Vergleich mit Homo erectus zählen: Generell etwas grazilerer Skelettbau, längere und schmalere Molaren, komplexe Wurzeln der Prämolaren, dünnere Schädelknochen, kein Knochenkiel auf dem Schädel, schwächerer Überaugenwulst, höhere Schädelwölbung, geringere postorbitale Schädeleinschnürung, schmalere Schädelbasis.“ Das Gehirnvolumen von Homo ergaster liegt zwischen 750 und 900 ccm. Einige dieser Art zugeordnete Funde haben jedoch ein deutlich kleineres Gehirn; für das Fossil mit der Bezeichnung "KNM-ER 1805" werden zum Beispiel nur 582 ccm berechnet. Ob diese große Spanne als Ausdruck einer tatsächlich vorhandenen Variationsbreite zum Beispiel infolge geschlechtsspezifischer Unterschiede zu deuten ist oder ob die Fossilien womöglich zu zwei verwandten Arten gehören, ist ungeklärt. Geht man vom Turkana Boy aus, dann würde dieses beim Tod etwa 1,50 bis 1,60 m große Individuum im ausgewachsenen Zustand vermutlich 1,85 Meter messen und wäre dann knapp 70 kg schwer sein. Arm- und Beinlänge gleichen denen des modernen Menschen. Aus dem Bau der Schulterblätter und der Schienbeinknochen wird jedoch gefolgert, dass junge Exemplare sich länger als die Kleinkinder des heutigen Menschen auf vier Beinen fortbewegen. Im Unterschied zu einigen ursprünglichen Merkmalen im Bereich des Kopfes sind Knochen der Beine für ausdauerndes aufrechtes Laufen geeignet, Hinweise auf einen häufigen Aufenthalt auf Bäumen fehlen. Welche Nahrung Homo ergaster aufnimmt, ist bisher nicht nachvollziehbar; seine im Vergleich mit den Australopithecinen kleineren Backenzähne lassen jedoch auf eine weichere Nahrung als bei diesen oder auf eine durch Werkzeuge bearbeitete Nahrung schließen. „Ähnlichkeiten bei Zähnen, Kiefer und Muskelansatzstellen legen die Vermutung nahe, dass seine Ernährung der von Homo habilis ähnelte.“ Aus Begleitfunden kann geschlossen werden, dass Homo ergaster sich in einem Mosaik von Lebensräumen aufhält, zu dem Wälder mit dichtem Unterholz, offene Wasserflächen und – zeitweise überschwemmte – Graslandschaften gehören. Ein Knochenfund aus Koobi-Fora weist Veränderungen auf, wie sie bei übermäßigem Vitamin-A-Konsum auftreten können. Am wahrscheinlichsten ist, dass dieses Vitamin-A aus der Leber von Tieren stammt; ob die Tiere gejagt oder als Aas erbeutet wurden, kann nicht mehr festgestellt werden.


Homo erectus (Quelle: Wikipedia.en)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän - Gelasium - Afrika / Asien / Europa

In Afrika, Asien und Europa tritt der Homo erectus auf. Die Abgrenzung des "Homo erectus" von anderen Arten der Gattung "Homo" allerdings umstritten. Homo erectus ist laut Richard Leakey "die erste hominine Art, die das Feuer benutzte; die erste, die das Jagen als ein wesentliches Element zur Sicherung ihrer Nahrungsversorgung einsetzt; die erste, die wie ein moderner Mensch laufen kann." Die Bezeichnung "erectus" ist abgeleitet aus dem Lateinischen und bedeutet "aufrichten". Homo erectus bedeutet somit "der aufgerichtete Mensch". Homo erectus gilt als die erste Art der Gattung Homo, die sich weit über Afrika hinaus verbreitet. Heute werden zahlreiche Fossilienfunde dem Homo erectus zugeordnet, die von ihren Entdeckern zunächst eigene Gattungs- und Artnamen erhalten, so zum Beispiel der von Eugène Dubois benannte Anthropopithecus („Java-Mensch“), der von Davidson Black benannte Sinanthropus pekinensis („Peking-Mensch“), der von John T. Robinson benannte Telanthropus capensis („Zielmensch“, ein Fund aus Swartkrans, Südafrika) und der von Camille Arambourg benannte Atlanthropus mauritanicus („Atlas-Mensch“, drei Unterkiefer-Fragmente aus Ternifine bei Muaskar, Algerien; gelegentlich auch: Homo mauritanicus oder Homo erectus mauritanicus). Charakteristisch für Homo erectus ist demnach der im Vergleich zum modernen Menschen „tonnenförmigere“ und volumenreichere Rumpf sowie sein kräftiges und im Vergleich zu älteren Arten der Hominini größeres Skelett mit besonders dickwandigen Schädelknochen (Schädeldach zwischen 6 und 11 mm) und kräftigen Überaugenwülsten, „über deren Funktion man bis heute rätselt.“ Der Schädel ist – von hinten betrachtet – in Relation zu seiner Höhe auffällig breit. Der Unterkiefer von Homo erectus ist im Vergleich zu Homo sapiens breiter und leicht V-förmig. Ein vorspringendes Kinn fehlt. Die Körpergröße wird in der älteren Fachliteratur auf maximal 1,60 Meter geschätzt, da zunächst aussagekräftiges Skelettmaterial aus dem Bereich des Rumpfes und der Beine fehlte. Funde aus Afrika (Turkana-See) führen später dazu, dass ausgewachsenen Individuen von Homo erectus inzwischen eine Körpergröße von 1,45 bis 1,80 Meter zugeschrieben wird. Das Gehirnvolumen von Homo erectus vergrößert sich im Verlauf der zwei Millionen Jahre seiner Existenz deutlich; unter anderem deshalb variieren die Angaben zu seinem Gehirnvolumen selbst in der gleichen Region sehr stark: von 650 bis 1250 ccm für ausgewachsene Individuen (zum Vergleich: Homo sapiens 1100 bis 1800 ccm). In der Regel ist das Volumen jedoch deutlich größer als das von Homo habilis (ca. 600 bis 700 ccm) oder Homo rudolfensis (ca. 750 ccm). Das Gehirnvolumen der Homo-erectus-Funde aus Sangiran und Trinil wird mit rund 930 ccm angegeben, das der Peking-Menschen mit rund 1060 ccm, das der Funde aus Ngandong mit rund 1150 ccm.

1.806.000 BC
Die Erde 1,8 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium)

Das Untere Pleistozän, auch Altpleistozän oder Altdiluvium, im marinen Bereich Calabrium genannt, der längste Abschnitt der erdgeschichtlichen Epoche des Pleistozäns, beginnt. Das Untere Pleistozän wird wahrscheinlich in Zukunft „Calabrium“ genannt werden. Außerdem wird die oberste Stufe des Pliozäns, das Gelasium, in das Pleistozän und damit das Quartär transferiert, so dass das Altpleistozän in Zukunft als Calabrium die zweite Stufe des Pleistozäns sein wird. Die Untergrenze liegt genau über dem Top der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2n (Olduvai-Chronozone) und Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Discoaster brouweri (= Basis der kalkiges Nannoplankton-Zone CN13). Außerdem fällt die Basis mit dem Erstauftreten der kalkigen Nannoplankton-Form Gephyrocapsa spp. und dem Aussterbehorizont der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides extremus zusammen. Die Obergrenze ist durch die Brunhes-Matuyama-Umkehr des Magnetfeldes der Erde definiert. Die Durchschnittstemperatur auf der Erde liegt bei 11 Grad Celsius und damit 3 Grad Celsius unter dem heutigen Niveau. Der atmosphärische Kohlendioxid-Anteil beträgt mit 260 ppm etwa 70 Prozent des heutigen Niveaus. Der Anteil des Sauerstoffs in der Atmosphäre entspricht mit 20,9 Prozent dem heutigen Niveau.

1.800.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Europa / Asien / Afrika
  • Der Homo rudolfensis stirbt aus. Er existierte seit etwa 300.000 Jahren gemeinsam mit dem Homo habilis und 100.000 Jahre gemeinsam mit dem Homo ergaster.
  • Der älteste Nachweis von Vertretern der Gattung Homo außerhalb Afrikas stammt derzeit aus der Gegend des heutigen Georgien, wo zuverlässig datierte Fossilien gefunden und provisorisch als „homo georgicus“ bezeichnet werden. Dies markiert den Beginn der Altsteinzeit in Westasien, 700.000 Jahre nach dem Beginn in Afrika. Über die im heutigen Georgien lebenden Menschen ist bekannt, dass sie die soziale Fürsorge nicht nur für ihre Nachkommen, sondern auch zugunsten von betagten Erwachsenen praktizieren. So wird später ein zahnloser Schädel aus dieser Zeit mit zugehörigem unbezahnten Unterkiefer entdeckt, dessen „verheilte“ Zahnfächer den Schluss zulassen, dass das Individuum – obwohl es grobe Nahrungsmittel nicht mehr zerkauen kann – mit stark zerkleinerten Nahrungsmitteln versorgt und trotz seiner Behinderung sozial integriert ist.
  • Der Homo erectus befindet sich noch in Afrika, wird sich aber später nach Asien und in das südliche Europa aufmachen.
  • Einer Studie an Überresten des Homo habilis zufolge leidet der Vorläufer der heutigen Menschen an Arthritis und an Rheuma.
1.750.000 BC
Faustkeile (Quelle: Poste Aerienne du Territoire Francais des Afars et des Issas)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika

In Afrika sind die ersten Faustkeile in Gebrauch.

1.600.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Nordamerika

Zum zweiten Mal nach 400.000 Jahren kommt es zu einem Supervulkan-Ausbruch des Yellowstone im heutigen Wyoming, der wiederum weltweite Klimaveränderungen und den Beginn der Waal-Warmzeit verursacht.

1.500.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika

Der Homo erectus im heutigen Kenia ist wahrscheinlich in der Lage, ein Feuer zu machen und es zu gebrauchen. Eine Feuerstelle wird in Chesowanja gefunden.

1.300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium)

Ende der Eiszeit und Beginn der Waal-Warmzeit.

1.250.000 BC
Mars

Auf dem Mars bildet sich ein Kanalsystem, das höchstwahrscheinlich aus Schmelzwasser geformt wird. Das Kanalsystem liegt beispielsweise im Inneren des Kraters "Promethei Terra" auf der Südhalbkugel des Mars, die einzelnen Kanäle sind weniger als einen Kilometer lang. Das Kanalsystem stützt die Theorie, dass der Mars eine Eiszeit hinter sich hat, in der Polareis bis zum Äquator gewandert ist und sich Eis-Ablagerungen in mittleren Breiten bildeten.

1.200.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Europa

Der Homo Erectus betritt Europa. Dadurch beginnt nun auch in Südeuropa die Altsteinzeit, 1,3 Millionen Jahre nach dem Beginn in Afrika und 200.000 Jahre nach dem Beginn in Westasien. Die ältesten menschlichen Überreste werden in der Sierra de Atapuerca in der Provinz Burgos auf der Iberischen Halbinsel gefunden.

1.150.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - China

Die erste Hominiden siedeln sich in der heutigen chinesischen Provinz Shaanxi an und breiten sich entlang des Huang Ho (Gelben Flusses) aus. Shaanxi gilt als eine der bedeutendsten Wiegen der chinesischen Zivilisation.

1.070.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika

Im Gebiet des heutigen Ashanti in Ghana schlägt der Asteroid Bosumtwi ein und verursacht einen Krater von 10,5 Kilometern Durchmesser.

1.000.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Asien / Europa / Afrika

Überall in Europa, Asien und Afrika mit Ausnahme der Regenwaldgebiete ist der Faustkeil in Gebrauch.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Asien
Der asiatische „Homo erectus“ entdeckt vermutlich das Feuer.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Afrika

  • Der Hominide Paranthropus, der 1,8 Millionen Jahre in Afrika lebte, stirbt aus.
  • Es existieren 1,50 Meter große Menschen mit mongoloiden Gesichtszügen, die nach Angaben der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ vom Frühjahr 2012 nach Untersuchungen in der Wonderwerk-Höhle in Südafrika Feuer machen können. In der Höhle werden Reste von Tierknochen und Asche von pflanzlichem Material gefunden, die sich an bestimmten Stellen konzentriert befinden und mit der Erde vermischt sind.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Europa
Der Homo Erectus erreicht Mitteleuropa. Vor 200.000 Jahren betrat er Südeuropa.

900.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium)

Ende der Waal-Warmzeit.

840.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Westeuropa

An der heutigen Ostküste Englands in der Nähe des heutigen Happisburgh in der Grafschaft Norfolk lassen sich Vertreter des Homo erectus nieder. Zurzeit ist das Magnetfeld der Erde noch umgekehrt zu dem heutigen. Die klimatischen Bedingungen in Westeuropa gleichen vermutlich den heutigen: Die Sommer sind vermutlich etwas wärmer; die Winter dafür etwa drei Grad kälter. Die frühen Menschen im Mündungsgebiet der Themse sind Jäger und Sammler. In dieser Marschlandschaft leben auch Pflanzen fressende Tiere wie Mammuts, Nashörner und Pferde sowie die Fleischfresser Hyänen und Säbelzahntiger. Außerdem befinden sich hier weitläufige Nadelwälder.

800.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Iberische Halbinsel

Menschen der Gattung "Homo antecessor", Vorläufer des "Homo erectus", wandern auf die Iberischen Halbinsel ein.

790.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Asien / Europa / Afrika

Der Homo erectus beherrscht den Hüttenbau und beginnt mit der Sprachentwicklung. Die älteste unumstrittene Fundstelle mit verbrannten menschlichen Nahrungsresten ist Gesher Benot Ya'aqov im Norden des heutigen Israels.

781.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium)

Das Mittelpleistozän (auch Mittleres Pleistozän, oder inoffizielle Stufe Ionium), ein Abschnitt der erdgeschichtlichen Epoche des Pleistozäns, beginnt. Es ist gleichzeitig der Beginn der Altsteinzeit in Europa. Derzeit wird vorgeschlagen, das Mittelpleistozän als „Ionium“ zu bezeichnen (nach dem Ionischen Meer, wo die Schichten dieser Stufe eingehend untersucht wurden). Die Basis der Stufe wird durch die Brunhes-Matuyama-Umkehr des Erdmagnetfeldes definiert. Die obere Grenze ist die Basis der Eem-Warmzeit, die auch mit der Basis der marinen Isotopenstufe 5e korrespondiert.

630.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nordamerika

Nach 2,0 Millionen Jahre BC und 1,6 Millionen Jahre BC bricht der Yellowstone-Supervulkan zum dritten Mal aus und sorgt für weltweite Klimaveränderungen.

600.000 BC
Homo erectus heidelbergensis (Quelle: shadowness.com)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika

Aus dem Homo erectus entwickelt sich eine Form mit größerem Gehirn, die als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Es ist umstritten, ob sie, wie in der angloamerikanischen Paläoanthropologie, als eigene Art oder, wie in der europäischen Paläoanthropologie, als eine Unterart des Homo erectus zu klassifizieren ist. Der Homo erectus heidelbergensis siedelt nördlich der Alpen zwischen Main und Thüringen, und trotzt dort den immer schwierigeren Witterungsbedingungen, unter denen im Gebiet des heutigen Thüringen das Flusspferd ausstirbt. Nur noch am Rhein sind Flusspferde zu finden. Der Homo erectus heidelbergensis wird so benannt nach dem ersten Fundort seiner Überreste. Die meisten Überreste von Homo heidelbergensis sind sehr unvollständige Fragmente von Schädeln und von Unterkiefern. Die aufschlussreichsten europäischen Funde aus der Epoche des Homo heidelbergensis stammen aus der Sima de los Huesos, einer Höhle bei Burgos in Spanien. Ihr Alter wird mit mindestens 530.000 Jahren angegeben. Die spanischen Erforscher bezeichnen allerdings zumindest die ältesten Funde aus dieser Höhle – deren Alter auf „ungefähr 650.000 Jahren“ geschätzt wird – als eigenständige Art (Homo antecessor); diese Sonderstellung ist jedoch international nicht anerkannt. Die älteste dem „Homo erectus heidelbergensis“ zugeschriebe Hütte existiert im heutigen P?ezletice bei Prag. An dem Schädel des Homo heidelbergensis erkennt man über den Augenhöhlen deutlich einen durchlaufenden Überaugenwulst, der über der Nase eine Biegung nach unten aufweist. Aufgrund des breiten Nasenrückens sind die Augenhöhlen recht weit voneinander entfernt. Nase und Unterkiefer treten – einer Schnauze gleich – im Verhältnis zu den Wangenknochen deutlich hervor. Charakteristisch für Homo heidelbergensis ist ferner ein großer Ober- und Unterkiefer, wobei sich hinter dem dritten Molaren eine Lücke befinden dürfte, in die noch ein weiterer Zahn passen würde. Das mittlere Gehirnvolumen von zehn in Spanien entdeckten Schädeln „beträgt 1274 ccm bei einer Schwankungsbreite von 1116 bis 1450 ccm. Damit ist es geringfügig kleiner als bei Neandertalern" und dem heutigen modernen Menschen. Der Knochenbau unterhalb des Halses ist hingegen bislang nur unzureichend bekannt: Zwar werden zahlreiche Knochen-Bruchstücke geborgen, es werden bisher aber nirgends assoziierte Überreste eines einzigen Individuums entdeckt. Schätzungen auf der Basis von 27 Langknochen aus der Sima de los Huesos ergeben für Homo heidelbergensis eine Körpergröße von ca. 164 cm, wobei die Männer etwas größer als die Frauen sein dürften. Es gilt als sicher, dass der Homo heidelbergensis über einen großen Bereich Europas auftritt und alle Funde eindeutige Merkmale mit dem bei Heidelberg gefundenen Holotypus teilen. Von Homo heidelbergensis sind zahlreiche Steinwerkzeuge bekannt, die unter anderem zum Zerlegen von Fleisch dienen, aber auch zum Bearbeiten von Tierhäuten und Holz. Schmuckobjekte gibt es hingegen offenbar nicht. „Kratzer im Zahnschmelz der oberen und unteren Schneidezähne, die bei geschlossenem Kiefer entstanden sein könnten, lassen für den Homo heidelbergensis von Sima de los Huesos darauf schließen, dass er Material mit den Zähnen festhielt und dann mit Steinwerkzeugen durchtrennte. Die meisten derartigen Kratzer verlaufen auf der Zahnoberfläche von links oben nach rechts unten; man kann also vermuten, dass die meisten Individuen von Sima de los Huesos Rechtshänder waren.“ An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wird die Abnutzung der Zähne mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse lassen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen besteht – dies entspricht ungefähr der Nahrungszusammensetzung, wie sie auch bei heutigen Jägern und Sammlern üblich ist.


Homo erectus
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien / Europa / Nordamerika
Die Eisbären beginnen damit, sich als eigenständige Spezies zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Fachmagazin "Science" veröffentlichte Studie eines internationalen Teams um den Wissenschaftler Frank Hailer aus Frankfurt am Main. Nach Auffassung der Forscher zeigt die Studie auch, dass sich die Bären wahrscheinlich nur schwer an den Klimawandel anpassen können.

500.000 BC
Panthera Leo (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Nordamerika
  • Es herrscht ein klimatisch milder Abschnitt des Erdzeitalters. In Deutschland, aber auch im übrigen Europa wie auch im Gebiet des heutigen Nordamerika lebt der älteste und größte Löwe der Weltgeschichte. Dieses Tier hat eine Rekordlänge von 3,60 Metern Sein wissenschaftlicher Name lautet Panthera leo fossilis. Außerdem lebt in Europa die größte eiszeitliche Säbelzahnkatze mit dem wissenschaftlichen Namen Homotherium crenatidens. Sie ist bis zu 1,90 Meter lang und einen Meter hoch. Homotherium crenatidens hat einen großen und schweren Kopf, zwei mehr als fingerlange Reißzähne im Oberkiefer, einen gedrungenen Körper und kräftige Beine. Ebenso streifen durch Europa die größten und schwersten Geparden der Erdgeschichte. Nach ihren Skelettresten sind diese Raubkatzen der Art Acinoyx pardinensis größer und schwerer als die heutigen asiatischen und afrikanischen Geparden. Als einer der größten Wölfe gilt der im Gebiet des heutigen Deutschland existierende Xenocyon, dessen Überreste in Hessen und in Franken gefunden werden.
  • Nachdem vor mehr als einer Million Jahren das Flusspferd in Mitteleuropa ausstarb und nur noch am Rhein anzutreffen war, stirbt nun auch dort das letzte Tier dieser Gattung. Damit ist das Flusspferd in ganz Europa ausgestorben.

Asien / Europa

In Europa und in Asien ist der Europäische Riesenhirsch (Megaloceros) weit verbreitet. Dieses Tier trägt ein Geweih mit einer Spannweite bis zu 3,70 Meter und einem Gewicht von einem Zentner, was etwa einem Drittel seines Gesamtgewichtes entspricht.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Indien
Im heutigen Indien, Nepal und in Pakistan leben Menschen der Altsteinzeit. Die Kultur wird als Soanische Kultur bezeichnet.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

  • 700.000 Jahre nach ihrem Beginn in Südeuropa beginnt nun auch die Altsteinzeit in Mitteleuropa mit der Achaleen-Kultur, die eine spezielle Form von Faustkeilen beschreibt. Das Gebiet zwischen den großen norddeutschen Urstromtälern mit Fließrichtung von Südost nach Nordwest nördlich des späteren Steinhuder Meeres befindet sich zwar nicht direkt in Gletschernähe, ist aber trotzdem unwirtlich und karg. Es gibt hier keine Vegetation und kaum schützende Höhlen, dafür aber schon Jäger mit ersten „Wurfspeeren“, die im ostniedersächsischen Schöningen gefunden werden. Ein späterer Fund eines Homo heidelbergensis aus dieser Zeit in der Sierra de Atapuerca auf der Iberischen Halbinsel zeigt, dass diese Spezies wie ihre Artgenossen im Kaukasus bereits 700.000 Jahre zuvor die soziale Fürsorge kennen, die sie nicht nur ihren Kindern, sondern auch gebrechlichen Erwachsenen angedeihen lassen. So findet man eine männliche Wirbelsäule, die Anzeichen eines „Buckels“ aufweist, der so stark ist, dass der Mensch sich vermutlich nur noch mit einem Krückstock fortbewegen kann. Aufgrund seiner schmerzhaften Erkrankung kann er keinesfalls noch an der Jagd teilnehmen oder schwere Lasten tragen, so dass er vermutlich in besonderem Maße auf die soziale Fürsorge seiner Gruppe angewiesen ist, die ihm das Überleben ermöglicht.
  • In Britannien werden die ersten Faustkeile hergestellt. Damit brauchte der Siegeszug dieses Werkzeuges von Afrika nach Westeuropa 1,2 Millionen Jahre.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika
Steinartefakte aus Südafrika werden 2012 als Speerspitzen interpretiert und Homo heidelbergensis zugeschrieben; allerdings ist die Zuordnung derart alter Homo-Funde aus Afrika zu Homo heidelbergensis umstritten, da sie von anderen Forschern als Homo erectus ausgewiesen werden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien
Im Gebiet des heutigen Vietnam befinden sich früheste Spuren menschlicher Aktivität.

480.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium)

Ende der seit 800.000 BC begonnenen Cromer-Warmzeit und Beginn einer weiteren Eiszeit.

460.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika

Der Homo erectus beherrscht mit Sicherheit das Feuer. Wenn die Annahme richtig ist, dass der Mensch in Südafrika bereits 2 Millionen Jahre BC das Feuer beherrschte, würden diese beiden Ereignisse über 1,5 Millionen Jahre auseinander liegen.

450.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

60 Kilometer westlich des heutigen Budapest lebt der Homo heidelbergensis. Es werden zerbrochene Knochen von Nagetieren, Bären und Nashörnern gefunden, die der Homo heidelbergensis benötigte, um das Knochenmark zu verzehren.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien
Im Norden des heutigen China in den Höhlen von Zhoukoudian leben die ersten Menschen der Gattung Homo erectus in dieser Region. Spuren von Feuer, Tierknochen und Pflanzenresten, Steinwerkzeuge aus Quarz und Quarzit wie Spieße, Meißel und Schaber beweisen dies. Viele verkohlte Beeren zeigen zum ersten Mal die Rolle der Pflanzen in der Ernährung.

430.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium)

Nach 50.000 BC Jahren endet die zweite Eiszeit.

410.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

Der Homo erectus in der Gegend des heutigen Ungarn und in Großbritannien beherrscht das Feuer.

400.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa
  • Die Elster-Kaltzeit reicht von Norden her bis ans Weserbergland; daher sind hier viele Granit-Findlinge aus Mittelschweden und aus Norwegen zu finden. Die Gletscherränder haben eine vertikale Mächtigkeit von 500 bis 2000 Meter.
  • Unter anderem in der Gegend des heutigen Schöningen bei Helmstedt treten die ersten Vertreter des Homo erectus auf. Home erectus ist gedrungen, hat wulstige Augenbrauen, weniger Hirnmasse als der „homo sapiens“, beherrscht aber den aufrechten Gang, hat Feuerstellen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Fähigkeit zum Sprechen. In Schöningen finden später Braunkohlearbeiter Holzspeere, die ältesten Jagdwaffen der Menschheit, die dem Homo heidelbergensis zugeordnet werden. Diese "Schöninger Speere" sind überwiegend aus Fichtenholz gefertigt und bis zu 2,5 Meter lang. Aufgrund der Schwerpunktlage werden sie als Wurfspeere benutzt. Die Speere befinden sich auf einem Jagdlagerplatz zwischen den Überresten von mindestens 15 Pferden. Daher kann angenommen werden, dass Homo heidelbergensis bereits die Großwildjagd zur Ernährung nutzte. Die sorgfältige Bearbeitung der Speere lässt auf eine gut ausgeprägte Kultur der Werkzeugherstellung schließen. Sehr ähnliche Funde werden beim Fundplatz Bilzingsleben gemacht. Neben Holzspeeren wird hier ein Lagerplatz mit einfachen Wohnbauten und einem zentralen, gepflasterten Platz ausgehoben. Zudem findet man ein Knochenstück mit regelmäßigen geritzten Mustern. Wenngleich nicht bekannt ist, wozu dieser Knochen dient, kann er als Indiz für die Fähigkeit zu abstraktem Denken bewertet werden. Außerdem beweisen die Knochen, dass der Homo heidelbergensis in der Lage ist, Fleisch von den Knochen abzuschaben. Auch die ältesten in Europa entdeckten, als gesichert geltenden Feuerstellen stammen von Homo heidelbergensis.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) – Asien / Indien
Die Menschen im unteren Himalaya-Gebiet im heutigen Sohan im Punjab und in Narmada stellen erstmals industriell behauene Steine her. Es ist der weltweite Beginn der Steinindustrie.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien
Im Gebiet des heutigen China leben der "Peking-Mensch" und der "Dali-Mensch". Der Pekingmensch hat ein Gehirnvolumen von 1000-1300 ccm. In der Hulu-Höhle in Tangshan bei Nanjing wird 1993 der Schädel einer jungen Frau aus prähistorischer Zeit ausgegraben. Es stellt sich heraus, dass der Schädel aus derselben Zeit wie der Peking-Mensch stammt und dass er aber neben chinesischen auch europäische Züge aufweist.

350.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Westeuropa

In Clactonian im Gebiet des heutigen England leben Menschen der Gattung Homo erectus.

340.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa

Beginn der Holstein-Warmzeit.

325.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Nördliches Mitteleuropa

Ende der Holstein-Warmzeit.

300.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Mitteleuropa

Die im Gebiet des heutigen Deutschland lebenden Menschen schlachten Tiere, haben hölzerne Werkzeuge, Hütten, kennen den Feuerstein, die holzverarbeitende Industrie, die Jagd auf Nashorn, Elefant, Auerochsen, Wildschweine, Hirsche, Rehe, Bisons und Pferde sowie die Ernte von wildem Honig, Harz, Nüssen, Beeren und Rinde und sind in der Lage mit Angeln Fische zu fangen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Nordamerika
Die dritte alpine Eiszeit des Pleistozän, die sogenannte Riss-Eiszeit, beginnt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Vorderasien
Der Homo erectus lebt im gesamten Nahen Osten, in der Levante bis zum Zagrosgebirge. Die am Berg Ararat lebenden Menschen stellen Faustkeile aus Obsidian und anderen unterschiedlichen Materialien her.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ceylon
Der Homo erectus lebt auf der Insel Ceylon. Manche Wissenschaftler schließen nicht aus, dass er sogar bereits seit 500.000 BC dort lebt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südwesteuropa
Im Atapuerca-Massiv nahe dem heutigen Burgos in Nordspanien leben nahe der Sima de los Huesos („Knochenhöhle“) Menschen der Gattung Homo heidelbergensis. Offenbar dient diese Höhle rituellen oder religiösen Zwecken. Es werden dort lediglich die Leichname der Menschen ohne Werkzeuge oder Tierknochen als Grabbeigaben beigesetzt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika
Ein früher Homo sapiens existiert neben dem Homo erectus in Afrika.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Kanarische Inseln / Nordamerika
Als ein Teil der Kanareninsel El Hierro ins Meer rutscht, ereignet sich ein Mega-Tsunami, der an der Ostküste des heutigen Nordamerika hausgroße Felsen durch die Flut mehrere hundert Meter ins Landesinnere trägt. Noch 300.000 Jahre später wird eine Gefahr für die nordamerikanische Ostküste durch die Kanarischen Inseln bestehen.

250.000 BC
Homo neandertalensis (Quelle: IES Abastos, Valencia)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika

Neben dem Homo erectus und dem Homo heidelbergensis tritt nun dem Homo neandertalensis auf.


Venus von Berekhat Ram (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Vorderasien

Im Vorderen Orient im heutigen Israel entsteht das älteste Beispiel prähistorischer Kunst entdeckt, das nicht vom Homo sapiens, sondern vom Homo erectus stammt: Es ist die „Figurine“ von Berekhat Ram von den Golanhöhen. Bei der Figur handelt sich um einen 35 mm langen, 25 mm breiten und 21 mm dicken roten Tuff, der drei Vertiefungen aufweist, die vermutlich mit einem scharfkantigen Stein eingekerbt wurden. Eine Vertiefung führt rund um das schmalere Ende, zwei weitere verlaufen die Seiten hinunter und werden als Hals bzw. Arme angesehen. Eine detaillierte SEM-Analyse der Figur und von natürlichen und experimentell bearbeiteten Tuff-Brocken aus derselben Fundstelle lassen Francesco d'Errico und April Nowell zu der Schlussfolgerung kommen, dass die Ritzlinien anthropogen sind. Daher wird der Stein als bearbeitet angesehen, auch wenn die angebliche Figur wenig Ähnlichkeit mit späteren Funden aufweist. Er wäre das älteste Beispiel menschlicher Kunst, wobei der Homo erectus im späten Acheuléen der Schöpfer gewesen wäre. Andererseits gab der amerikanische Paläokunstexperte Alexander Marshack von der Harvard-Universität nach einer gründlichen mikroskopischen Untersuchung 1997 an, dass bei dieser Proto-Plastik eine offenbar von der Natur vorgegebene Formähnlichkeit durch gezielte Bearbeitung verstärkt worden sei und eine rein natürliche Entstehung auszuschließen sei. Bei der Fundstelle handelt es sich um einen Vulkankrater, der heute einen See enthält. Die 0,25 m dicke Fundschicht in einer Lage alluvialen Sediments war zwischen zwei Lagen Basalt (Untere und obere Kramim-Basalte) eingeschlossen, von denen die obere mit der Kalium-Argon-Datierung (Ar40/Ar39) auf ein Alter von ca. 233.000 Jahre, die untere auf ca. 470.000 Jahre datiert wird. Die begleitenden Silexfunde stammen aus dem Acheuléen und enthalten Levalloisabschläge. Daneben kommen jungpaläolithische Typen wie Stichel und Endretuschen vor.

230.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Antarktis / Grönland / Nordamerika / Europa / Asien

Die größte Ausdehnung des Gletschereises beginnt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Mitteleuropa
Im heutigen Süden Polens leben Menschen, die altpaläolithische Werkzeuge gebrauchen. Die Menschen dort leben in Höhlen.

220.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

Das „Leine-Urstromtal“ mündet vorübergehend südlich vor dem heutigen Nienburg in die Weser, die noch 50 Kilometer weiter westlich entfernt über die Hunte und erst hinter Bremen ihre Mündung östlich der Ems in einen riesigen Gletscherstausee erreicht.

200.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Afrika / Asien

Aus Homo heidelbergensis beziehungsweise Homo erectus heidelbergensis entwickelt sich in Europa der Homo neandertalensis, im Volksmund "Neandertaler" genannt, während zur selben Zeit aus den in Afrika verbliebenen Populationen des Homo erectus der Homo sapiens hervorgeht, der heutige "moderne" Mensch. In Afrika lebt jetzt eine Frau, von der alle Menschen abstammen, die 200.000 Jahre später noch auf der Erde leben, da die mitochondriale DNA, die im Jahre 2013 in allen Menschen zu finden ist, von dieser einen Frau stammen. Obwohl manche Journalisten diese Urahnin der Menschheit später als „Eva“ bezeichnen, bedeutet dies aber nicht, dass in dieser Phase der Menschheitsentwicklung nur eine einzige Frau gelebt habe; die Mitochondrien der anderen im Jahre 200.000 BC lebenden Frauen sind nur im Laufe der Zeit ausgestorben, da es keine rein weibliche Ahnenkette zu ihnen zurück gibt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Deutschland
Im Gebiet des heutigen Bayern ereignet sich der bislang jüngste Vulkanausbruch, und damit viele Millionen Jahre später als bisher angenommen. Im Rahmen einer im Jahre 2015 a.d. gemachten Untersuchung werden Experten des Landesamtes für Umwelt in der Oberpfalz vulkanische Überreste entdecken, was einer geologischen Sensation gleich kommt. Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) erklärt dann auch: "Die letzte massive Vulkanaktivität in Bayern liegt nur einen erdgeschichtlichen Wimpernschlag zurück". Zuvor nahmen Experten an, dass die jüngsten vulkanischen Aktivitäten in Bayern 10 bis 20 Millionen Jahre zurücklägen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Zentralasien
In der Mongolei siedeln sich die ersten Menschen, offenbar der Gattung Homo neandertalensis, in den südlichen Regionen des heutigen Khangai und Gobi an. Sie sind in der Lage, Steine zu behauen und zu schärfen sowie primitive Waffen und effektive Instrumente herzustellen, um Tiere zu töten, zu häuten und die Häute zuzuschneiden. Das Klima des Gebietes ist viel milder als im 21. Jahrhundert. Die Berge sind mit Wäldern aus Pinien und Hartholz bedeckt. Die Wiesen liefern genug Futter für die Mammuts und die Antilopen.

180.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa
  • In Europa beginnt die Mittlere Altsteinzeit.
  • In Foz Côa entstehen Felszeichnungen als eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung auf dem Boden des heutigen Portugal.
160.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Ostafrika / Terra

Der erste Mensch der Gattung Homo sapiens kommt im Gebiet des heutigen Äthiopien auf. Die Befürworter des „Arche-Noah-Modells“ gehen davon aus, dass sich aus diesen Menschen der heutige Mensch auf dem ganzen Planeten entwickelte. Andere sehen den Ursprung des Homo sapiens multiregional; so sei er an vielen Orten zur gleichen Zeit erschienen und habe sich den lokalen Umweltbedingungen jeweils angepasst. Ein Austausch von Genen unter diesen multiregionalen Homini habe dafür gesorgt, dass der jetzt lebende Mensch Homo sapiens Nachkomme aus einer Mischbevölkerung sei.

150.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südosteuropa

Der Homo neandertalensis lebt im Gebiet des heutigen Transsylvanien (Siebenbürgen) in Rumänien.

130.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Afrika / Europa

Die Faustkeile des Acheuléen veränderen sich von nun an, werden asymmetrische, sogenannte Faustkeilmesser. Man spricht nun vom Mittelpaläolithikum und seiner ersten Stufe, dem Micoquien, gleichzeitig entwickelt sich eine ganz neue Form der Werkzeugbearbeitung: Abschläge vom Kernstein wurden erzeugt, die kleiner und leichter sind und flexibler gehandhabt werden können.

126.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Das Jungpleistozän (auch Oberes Pleistozän, Spätpleistozän oder Tarantium), der jüngste und zugleich kürzeste Abschnitt des Pleistozäns, dem Zeitalter der wechselnden Warm- und Eiszeiten, beginnt. Die Stufe wird nach Planungen der „International Commission on Stratigraphy“ voraussichtlich den Namen Tarantium erhalten. Das Jungpleistozän ist gekennzeichnet durch das Aussterben vieler großer Säugetierarten, vor allem am Ende des Pleistozäns und dem Beginn des Holozäns. Auch der Neandertaler stirbt in diesem Zeitraum aus. Ins Jungpleistozän fällt auch das Vordringen des anatomisch modernen Menschen auf alle Kontinente mit Ausnahme der Antarktis. Für die vorgeschichtliche Archäologie fallen in diesen Zeitraum die jüngeren Kulturabschnitte des Mittelpaläolithikums und das Jungpaläolithikum als Unterteilungen der Altsteinzeit.

125.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien

Die ersten Homo sapiens („moderne Menschen") verlassen Afrika und erreichen die Ostküste des Mittelmeeres ("Out of Africa Theory").


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, entstehen erste menschliche Siedlungen, wahrscheinlich durch den Homo erectus.

120.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Ende der dritten alpinen Eiszeit des Pleistozän namens Riss-Eiszeit.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

  • Im Zagros-Gebirge finden offenbar erste organisierte Bestattungen nach einem bestimmten Ritual statt, die vom Homo neandertalensis durchgeführt werden. Das später gefundene Grab enthält eine große Anzahl von Überresten von Pollen, die als Ergebnis der Ablagerungen von Blumen um den Verstorbenen erklärt werden können. Zu den Grabmälern gesellen sich Aktivitäten ästhetischer Natur wie das Sammeln von Ocker, außergewöhnlichen Fossilien und seltenen Mineralien. Auch Gravuren und nicht figurative Ritzzeichnungen werden angebracht.
  • Das angeblich älteste Grab wird in El Tabun im Gebiet des heutigen Israel angelegt. Es stammt von einem Homo neandertalensis.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien
Wahrscheinlich ist der Homo sapiens dazu in der Lage sich mit einer Art Boot über Wasser zu bewegen. Allerdings lässt sich dies noch nicht sicher nachweisen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa
Der Homo neandertalensis ist über ein Gebiet von Westeuropa bis hin nach Zentralasien weit verbreitet. Die nomadisch, als Jäger und Sammler lebenden Neandertaler sind vorzüglich an ihre Umwelt angepasst und so weit entwickelt, dass sie Zehntausende von Jahre unter den teils extremen klimatischen Bedingungen der letzten Kaltzeit überleben können.

110.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Eine neue Warmzeit beginnt (Tyrthénien).


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südosteuropa
In Zakynthos, heute eine Ionische Insel, leben die Vorläufer des heutigen Menschen und gebrauchen Steinwerkzeuge.

100.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

Die dem Homo neandertalensis entsprechende Form des Homo erectus in China stirbt aus. Die heute gültigen genetischen Stammbäume geben keinen Hinweis auf eine Kreuzung zwischen Homo sapiens und Homo erectus in Asien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika

  • Der moderne Mensch (Homo sapiens) siedelt am Fluss Omo im heutigen Südwesten von Äthiopien in Ostafrika sowie in Südafrika.
  • Im Gebiet des heutigen Tamanrasset in Algerien schlägt der Asteroid Amguid ein und verursacht einen Krater von 450 Metern Durchmesser.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südwesteuropa
Grabstätten aus der Mittleren Steinzeit weisen auf eine frühe Besiedelung des heutigen Portugal hin.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Im Gebiet des heutigen Córdoba in Argentinien schlagen mindestens elf Teile des Asteroiden Rio Cuarto ein und verursachen Krater von 4500, dreimal 1000, 300, zweimal 3500 und viermal 300 Metern Durchmesser.

95.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien

Die vor Tausenden von Jahren aus Afrika ausgewanderten Gruppen des „Homo sapiens“ erreichen die Insel Java. Seine Gruppe wird später Homo floresiensis, scherzhaft auch „Hobbit“, genannt, dessen Überreste 2003 im Zentrum der indonesischen Insel Flores entdeckt werden. Homo florsiensis wird heute überwiegend als eine späte Zwergform des Homo erectus interpretiert; er vereinigt „eine einzigartige Kombination von Homo ergaster-ähnlichen Schädel- und Zahn-Merkmalen“ mit bis zu seiner Entdeckung unbekannten Besonderheiten im Bereich des Beckens und der Oberschenkel sowie mit archaischen Handwurzelknochen. Die Untersuchungen durch den Paläoanthropologen Peter Brown ergeben 2004, dass es sich bei dem ersten und nahezu vollständigen Fund um die Reste einer etwa 30-jährigen Frau von wenig mehr als einem Meter Größe handelt, die ein geschätztes Körpergewicht von 16 bis 29 Kilogramm besitzt; das Geschlecht wird aus der Gestalt des Beckenknochens abgeleitet, das Lebensalter anhand der Abnutzung des Gebisses geschätzt. Die weiteren Funde belegen, dass die geringe Körpergröße keine individuelle Anomalie darstellt, sondern die durchschnittliche Größe von Homo floresiensis ist. Später wird ein Gehirnvolumen von 426 ccm rekonstruiert (zum Vergleich: Schimpansen etwa 400 ccm); dies ist nur knapp die Hälfte des Gehirnvolumens, die einem Homo erectus (etwa 860 ccm) zugeschrieben wird. Diese Verkleinerung des Gehirns im Vergleich zu Homo erectus kann zu mindestens der Hälfte als Folge der wesentlich geringeren Körpergröße von Homo floresiensis zurückgeführt werden; bis zu 50 Prozent der Verkleinerung – so die Spekulation der Autoren der Studie – ist wohl durch Umwelteinflüsse bedingt. Den Beschreibungen zufolge ist der Schädel sehr klein, das ebenfalls sehr kleine Gesicht ist senkrecht orientiert (keine Prognathie wie zum Beispiel bei Australopithecus afarensis), und die Stirn ist relativ hoch. Relativ flach gewölbt ist hingegen die Schädeldecke; sie ist ähnlich dickwandig wie bei Homo erectus und Australopithecus und nahezu kugelförmig. Über den kreisförmigen Augenhöhlen befindet sich ein kleiner, gebogener Augenbrauenwulst. Im Vergleich mit Homo sapiens ungewöhnlich ist eine Öffnung unmittelbar hinter den Schneidezähnen, durch die Nerven von der Nase zum Dach der Mundhöhle verlaufen. Zudem ist der Knochen, durch den Nasenöffnung und Mund getrennt werden, im Vergleich mit Homo sapiens äußerst schmal, und der erste untere Prämolar hat 2 Wurzeln (Homo sapiens: 1). Insgesamt ähnelt der Bau des Kauapparats aber den morphologischen Gegebenheiten bei Homo und weist keine Anpassungen auf, die für Australopithecus charakteristisch sind. Aufgrund des bis 2004 nicht bekannten „Mosaiks von ursprünglichen, einzigartigen und abgeleiteten Merkmalen“ werden die homininen Funde aus der Höhle Liang Bua als eigenständige Art beschrieben. Homo foresiensis' Gehirn ähnelt dem Gehirn von Homo erectus, nicht aber der Gehirnform von modernen Menschen. Weitere Studien ergeben, dass "Hobbits" Schädel größere Ähnlichkeit mit Fossilien aus Afrika und Eurasien als mit modernen Menschen aufweise. Homo floresiensis hat im Vergleich zu Homo sapiens ungewöhnlich große und flache Füße: Während die Füße heutiger Menschen ungefähr 55 Prozent der Länge ihres Oberschenkels ausmachen, haben die Füße von Homo floresiensis eine Länge von 70 Prozent der Länge ihres Oberschenkels. Ihre Gangart muss sich daher ebenfalls von der heute lebender Menschen unterschieden; vermutlich kann er nicht besonders schnell rennen, da er seine Füße stärker anheben muss als heutige Läufer. Auch aus diesem Grund ist er dem Homo habilis und Australopithecus afarensis ähnlicher als dem heutigen Menschen. Auch seine Arme sind im Vergleich zu Homo sapiens überproportional lang und unterscheiden sich in dieser Beziehung deutlich sowohl von mikrozephalen Menschen als auch von Pygmäen. Das Längenverhältnis von Oberarmknochen (243 Millimeter) zu Oberschenkelknochen (280 Millimeter) liegt mit 0,868 außerhalb der Variationsbreite heutiger Menschen und sämtlicher heute lebender afrikanischer Menschenaffen. Es ist 0.02 größer als das Größenverhältnis von Australopithecus afarensis und liegt beim Durchschnittswert der Paviane; alle langen Knochen der Arme und Beine haben – im Verhältnis zu ihrer Länge – in der Mitte des Schaftes einen größeren Durchmesser als bei Homo sapiens. Das linke Handgelenk des Homo floresiensis ist von dem eines Schimpansen oder eines Australopithecus kaum zu unterscheiden.

90.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa

Der „Homo sapiens“ stirbt im östlichen Mittelmeerraum aus.

85.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien / Europa

Nachdem seine Art vor 5000 Jahren im östlichen Mittelmeerraum ausstarb, wandert der Homo sapiens erneut aus Ostafrika aus und zieht an der Küste entlang nach Vorderasien.

75.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Beginn der letzten Eiszeit.

72.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Indien / Grönland

Der Supervulkan Toba auf der Insel Sumatra in der heutigen Provinz Sumatera Utara bricht aus. Man geht davon aus, dass es sich um den größten Vulkanausbruch seit 2.000.000 BC handelt. Vulkanische Asche findet man im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens. Es ist neben der Oruanui-Eruption des Taupo die einzige Eruption, die in diesem Zeitraum eine Stufe von 8 erreicht. Schätzungen zufolge werden 2.800 Kubikkilometer vulkanischen Materials bis in 50 km Höhe geschleudert und verteilen sich in der Atmosphäre. Der Ausbruch verursacht möglicherweise die kältesten Jahre der Würmeiszeit. Der Vulkanausbruch hat zur Folge, dass die menschliche Population auf dem ganzen Planeten stark reduziert wird. Die Eruption führt in den folgenden sechs Jahren zu einer Absenkung der Durchschnittstemperatur um 3 bis 3,5 Grad Celsius. Alan Robock von der Rutgers Universität in New Jersey errechnet in neueren Computermodellen sogar gravierendere Folgen. So sollen die Temperaturen zunächst weltweit um bis zu 18 Grad sinken und nach einem Jahrzehnt die Temperatur immer noch um durchschnittlich zehn Grad niedriger liegen. Diese These einer kurzen globalen Eiszeit wird durch die Datierung der Würmkaltzeit und Weichsel-Kaltzeit im europäischen Raum gestützt. Die Toba-Katastrophe selbst wird durch archäologische Funde in Grönland gestützt, die für den fraglichen Zeitraum eine massive Störung im Eisaufbau zeigt. Im antarktischen Eis wird dieses jedoch nicht beobachtet. Es gibt auch andere Kritik, die darauf verweist, dass der Toba-Vulkanausbruch nicht genug Schwefel in die Atmosphäre bringt, um eine globalen Abkühlung zu verursachen. Stattdessen wird sehr viel Gestein emporgeschleudert - der Ausbruch hat eine Explosionskraft von etwa einer Gigatonne TNT - in dessen Folge der indische Subkontinent mit einer etwa 15 Zentimeter dicken Ascheschicht überzogen wird. Auch an diesem Punkt bildet sich Kritik aus, da bei archäologischen Grabungen in Indien Steinwerkzeuge aus dieser Zeit gefunden wurden, die darauf hindeuten, dass die Population des Homo erectus in Indien die Toba-Katastrophe überlebt hat. Zum Zeitpunkt der Tobaeruption existieren in Afrika Homo sapiens, in Europa die Homo neandertalensis (Neandertaler) und in Asien Homo erectus und Homo floresiensis. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt den Anspruch, eine Erklärung zu liefern für die enge genetische Verwandtschaft der gesamten heutigen Menschheit. Berechnungen zur Mutationsrate des menschlichen Genoms ergeben, dass ungefähr zur Zeit der Toba-Explosion ein sogenannter genetischer Flaschenhals beim Menschen entsteht, also eine Verkleinerung der damals in Afrika lebenden Homo sapiens-Population auf wenige tausend Individuen. Allerdings können diese genetischen Berechnungen bisher nicht durch archäologische oder paläoanthropologische Funde gestützt werden. Auch sind direkte Auswirkungen auf die Neandertaler und auf Tier- und Pflanzenspezies bisher unbekannt. Der Toba-Katastrophen-Theorie zufolge sollen Asien und Europa, ausgehend von der kleinen afrikanischen Population des Homo sapiens, nach der Toba-Katastrophe von diesem besiedelt worden sein. Die in Asien und Europa ansässigen Arten der Gattung Homo sind danach binnen weniger tausend Jahre ausgestorben. Die Toba-Katastrophen-Theorie erhebt somit auch den Anspruch, eine ökologische Erklärung zu liefern für die durch zahlreiche Fossilfunde gut abgesicherte Out-of-Africa-Theorie.

70.000 BC
Jungsteinzeitliche Harpune, gefunden am Tschadsee (Quelle: Postes de la République du Tchad)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Baltikum / Grönland
  • Die vor 5000 Jahren begonnene letzte Eiszeit bewirkt nur geringfügige Klimaverschlechterungen, dass im Norden der Schnee nicht mehr abtaut. Im Laufe der Zeit verfestigt sich dieser zu enormen Gletschern, die am Zentrum der Vereisung am dicksten sind, nämlich am Nordende des heutigen Bottnischen Meerbusens und des heutigen Finnisch-Lappland. Von hier aus werden die Gletscher nach Südwesten wandern und durch ihre mitgeführten Geröllmassen und ihr Gewicht den Untergrund nachhaltig abschmirgeln.
  • In der jüngeren Altsteinzeit in Europa sind Knochenharpunen bekannt.
  • Beim Homo neandertalensis (Neandertaler) entwickelt sich ein nach hinten gestreckter Schädel.
  • Der Homo neandertalensis, der in der Gegend des heutigen Krapina in Kroatien lebt, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Kannibale.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Die Menschen in Skandinavien stellen Beobachtungen über den astronomischen Beginn des Sommers und des Winters an. Wahrscheinlich werden an den Sonnenwenden kultische Handlungen begangen. Die ältesten menschlichen Spuren des heutigen Ostjütland werden später in einer Kiesgrube bei Hollerup nordwestlich von Langå entdeckt.


Afrika
Spätestens jetzt, nach anderen Forschungen bereits schon 100.000 Jahre früher, fertigen die Menschen sich erste Kleidungsstücke an. Spekuliert wird in Fachkreisen ferner darüber, dass auch die sehr viel früher stattgefunden habende Ausbreitung von Homo heidelbergensis und der Neandertaler im nördlichen Eurasien „eine kälteabweisende Kleidung“ erfordert, „um auch bei monatelang unter 10 Grad Celsius fallenden Temperaturen ohne bleibende und für kleine Kinder durch anhaltende Unterkühlung unfehlbar tödliche Schäden handlungsfähig zu bleiben.

65.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa

Menschen der Gattung Homo sapiens ziehen vom Mittleren Osten in Richtung Europa. Die Ausbreitung des modernen Menschen in die anderen Regionen der Erde beginnt etwa jetzt (plus/minus 5000 Jahre) über den Nahen Osten, der noch ökologisch zu Afrika gehört. Vertreter der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen vertreten hingegen die Ansicht, dass sich lokale Populationen des Homo erectus, die viel früher aus Afrika auswanderten, mehrfach unabhängig voneinander in verschiedenen Regionen der Welt zum modernen Menschen entwickelten. Genetische Analysen des Y-Chromosoms und der Mitochondrien des Menschen stützen inzwischen die Out-of-Africa-Theorie. Eine Vermischung zwischen Homo sapiens und den späten Vertretern von Homo erectus in Asien ist unbelegt, die Vermischung zwischen Homo sapiens und dem Homo neandertalensis (Neandertaler) ist mit allenfalls 1 bis 4 Prozent eher gering und schlägt sich nach den bisherigen Analysen nicht in äußerlich sichtbaren Merkmalen nieder.

60.000 BC
Südostasiatin mit afrikanischen Vorfahren
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Eurasien

Beginn der Ausbreitung des Homo sapiens über die Sahara und dem Maghreb im Westen und dem Nahen Osten und Südostasien im Osten von Afrika. Das Bakterium „Heliobacter pylori“, das ab jetzt verantwortlich ist für Magengeschwüre und ihre Entartung zu Krebs (1 Prozent), befindet sich bereits in den Mägen der Hälfte aller lebenden Homo sapiens in Afrika.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten - Vorzeit
Die Menschen im Niltal stellen primitiv gehauene Steinwerkzeuge her.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Auf der Iberischen Halbinsel leben hauptsächlich Menschen der Gattung Homo Neandertalensis.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Neuguinea / Ozeanien
Die ersten Homo sapiens, über eine noch bestehende Landbrücke aus Südostasien kommend, treffen auf dem Kontinent Australien ein, der noch mit Neuguinea und Tasmanien verbunden ist, und besiedeln den gesamten Kontinent sowie den Rand Ozeaniens, das jedoch vorerst weitestgehend unbesiedelt bleibt.

59.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien

Der Homo sapiens beginnt damit, sich exponentiell zu vermehren. Alle Menschen dieser Art leben zu diesem Zeitpunkt noch im ökologischen Raum „Afrika“, der allerdings auch den Nahen Osten umfasst.

55.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Ozeanien

Australien, Tasmanien und Neuguinea bilden einen einzigen Kontinent, den Sahul. Die dort lebenden Bewohner der Gattung Homo erectus verstehen es, Bootsreisen von mindestens 100 Kilometer Länge zu unternehmen, um nach bewohnbaren Inseln in Ozeanien zu forschen.

50.000 BC
Australischer Aborigine
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien
  • Die vier Arten der Gattung Homo – Homo erectus, Homo neandertalensis (Neandertaler), Homo floresiensis und Homo sapiens – sowie die Denisova-Menschen besiedelten über gewisse Zeitspannen hinweg gleichzeitig Eurasien.
  • Im Gebiet des heutigen Moldova an der Dnjestr entsteht die erste dauerhafte Siedlung des Homo neandertalensis in eiszeitlicher Umwelt, die nördlicher als der 53. Breitengrad ist.
  • Der Rückzug der Gletscher ermöglicht es dem Homo neandertalensis, sich im Gebiet des heutigen Kraków in Südpolen niederzulassen.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mittelasien
Die ersten Menschen des Gebietes Afghanistan siedeln in Aq Kupruk und Hazar Sum und gebrauchen steinzeitliche Werkzeuge.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
Der Homo sapiens erreicht von Südostasien her Australien. Über eine bis etwa 10.000 BC noch nahezu geschlossene Landbrücke werden wahrscheinlich in mehreren Schüben verschiedene Volksstämme aus Asien nach Australien und Tasmanien gelangen und sich mit den später von den Europäern als „Aborigines“ (lateinisch: ab origine/von Anfang an) bezeichneten dunkelhäutigen, überwiegend als Sammler und Jäger lebenden Ureinwohnern des „fünften Kontinents“, vermischen.

48.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

Es wird angenommen, dass die in Asien lebenden Menschen sich mit einer komplexen Sprache verständigen können.

47.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika

Zum ersten Mal erschafft der Mensch ein Musikinstrument. Der älteste Fund, eine Knochenflöte, wird später in Haua Fteah in Nordafrika ausgegraben.

45.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

In Sibirien beginnt eine neue Eiszeit.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien
Der Homo sapiens beginnt mit der Domestizierung des Wolfes.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

  • Der Homo neandertalensis siedelt in der Nähe des heutigen Lemberg im Westen der heutigen Ukraine.
  • Der Homo sapiens gelangt in Europa bis zur Eisgrenze. Er ist leichtfüßig, Nomade und zählt zum „Handspitzen-Schaberkreis“. Hier begegnet er dem ansässigen, aber isoliert lebenden Homo neandertalensis. Dieser ist robust, etwa 1,70 Meter groß und ernährt sich als Jäger fast nur von Fleisch; Homo neandertalensis ist überwiegend sesshaft und lebt in Höhlen und an Felswänden, ist religiös und beerdigt seine Verstorbenen in aufwändigen Grabstätten. Dennoch ist seine Art am Aussterben.
44.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südosteuropa

Die ersten Menschen der Gattung Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Bulgarien

43.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

Die vor 2000 Jahren in Sibirien begonnene Eiszeit endet.

42.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika

Im Gebiet des heutigen Swasiland entstehen auf dem Gelände der Löwenhöhle Felsmalereien in roter Farbe. Möglicherweise gehören die Künstler der Gattung Homo sapiens an.

40.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

Neben dem Homo neandertalensis (Neandertaler) gibt es im Altai-Gebirge noch eine Schwestergruppe des Neandertalers, die so genannten Denisova-Menschen. Von ihnen ist bisher nur ein Backenzahn, ein Finger- und ein Zehenknochen aus der Denissowa-Höhle wissenschaftlich beschrieben worden. Die Studien kommen aufgrund der Analyse von mtDNA und von Zellkern-DNA zu dem Ergebnis, dass die Denisova-Menschen zu einer homininen Gruppe gehören, die am engsten mit den Neandertalern verwandt ist, aber eine möglicherweise 250.000 Jahre lange eigenständige Populationsgeschichte neben den Neandertalern aufweist. Demnach gibt es also im Altai neben Homo sapiens und dem Neandertaler noch eine dritte, unabhängig von diesen beiden Arten dorthin eingewanderte Population der Gattung Homo.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien
Beginn des anatomisch modernen Menschen „Homo sapiens“, auch als „Cro Magnon“ bezeichnet. Einige Theorien besagen, dass der anatomisch moderne Mensch „Homo sapiens“ binnen weniger Tausend Jahre den Homo neandertalensis (Neandertaler), mit dem er nun parallel wohnt, ablösen wird. Im Genom anatomisch moderner Menschen Eurasiens werden heutzutage bis zu 4 Prozent Neandertaler-spezifischer Gene festgestellt. Cro-Magnon-Menschen sind Jäger und Sammler und leben überwiegend nomadisch. Viele Fundstellen zeigen lediglich kurzfristige oder über einen längeren Zeitraum jeweils saisonal genutzte Lagerplätze des Menschen an. Länger als ein Jahr wahrscheinlich permanent besiedelte Lagerplätze sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht üblich. Die ältesten Spuren des neuen Menschentypus werden in Südpolen am Wawelhügel in Kraków gefunden; dort lebten vorher auch Menschen der Gattung Homo neandertalensis. Homo sapiens breitet sich im Norden des heutigen China und im Ural sowie in Zentralasien aus. Ausgrabungen belegen, dass die Menschen dort Mammuts, Hirsche, Nashörner, Büffel und verschiedene Arten von Antilopen verwerteten. Zwischen dem heutigen Utanbataar und Sukhebâtor setzen die Menschen Speere mit Spitzen aus Knochen ein.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Europa / Asien
Das Gebiet des heutigen Georgien ist dicht mit dem Homo neanderthalensis besiedelt. Schwerpunkte liegen an der Schwarzmeerküste, im Rioni-Qwirila-Becken und in den Tälern von Ksani, Liachwi und Prone. Diese Menschen leben vornehmlich als Jäger und Sammler, bearbeiten jedoch ihre Werkzeuge mit gewissem Geschick. Bald tritt hier auch der Cro-Magnon-Mensch auf, der die Jagd mit Pfeil und Bogen beherrscht, wie Funde in der Sakaschia-Höhe bei Kutaissi belegen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien
Aus Afrika auswandernde Gruppen von Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Israel.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Das Jungpaläolithikum beginnt. Lange, schmale Klingen und Messer tauchen in Mittel-, West- und Südeuropa auf, deren Träger nunmehr der moderne Mensch ist. Frühe Höhlenmalerei aus dem jüngeren Aurignacien (Name der jetzt gültigen archäologischen Stufe) ist in Frankreich belegt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
In der Gegend des heutigen La-Chapelle-aux-Saints (Correze) im heutigen Frankreich - Vorzeit leben etwas mehr als 10.000 Menschen der Gattung Homo neandertalensis.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika
Im nördlichen Afrika beginnt die Atérien-Kultur der Spätsteinzeit. Ihr Verbreitungsgebiet ist die gesamte Nord- und Mittel-Sahara, besonders das östliche Algerien, im Süden bis zum 18. Breitengrad reichend. Benannt wurde das Atérien nach der Fundstelle Bir Al Ater in Algerien. Im Osten unterscheidet sich Ägypten durch ein Levallois- und Moustero-Levallois-Fundinventar deutlich von den Gebieten des Atérien. Die Feuerstein-(Silex)geräte des Atérien sind sowohl leichter als auch kleiner als die bisherigen Werkzeuge. Typische Funde sind erstmals Stielspitzen (sogenannte Atérien-Spitzen), Kratzer, Schaber, Bohrer und Stichel. Der Stielfortsatz dürfte zur Schäftung der Geräte in Holz oder Knochen dienen. Träger der Atérien-Kultur ist der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens, wie an mehreren Fundplätzen Marokkos (Témara, Dar es Soltane 2 und El Harourader) belegt werden kann. Die Menschen sind Sammler und Jäger, die Tiere wie Elefanten, Nashörner, Giraffen, Löwen und Antilopen jagen, die typische Savannenbewohner sind. Allerdings ist das Klima noch kühler und feuchter als im Holozän in einer Landschaft mit offenen Laubwäldern. So nimmt die Anzahl der starken Regenfälle in der Sahara zu.


Papua-Mann in Neuguinea
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien

Von Südostasien aus besiedeln über eine derzeit noch bestehende Landbrücke in mehreren Schüben dunkelhäutige Völker (Tapiro-Pygmäen, Papua) die von dichtem Regenwald bedeckte Insel Neuguinea nördlich von Australien. Die Landbrücke ist lediglich bei der heutigen Makassarstraße und dem Timorgraben von einem etwa 100 Kilometer breiten Ozean unterbrochen. Am Anfang des 21. Jahrhunderts a.D. werden auf Neuguinea, der mit fast 772.000 Quadratkilometern nach Grönland zweitgrößten Insel der Erde, die in ihrer gesamten Breite von einer aus zahlreichen, bis zu 5.000 Meter hohen, zum Teil erloschenen Vulkanen bestehenden Gebirgskette durchzogen ist, rund 700 Volksstämme mit ebenso vielen unterschiedlichen Sprachen existieren. Zahlreiche dieser zum Teil untereinander verfeindeten Stämme leben im unzugänglichen Inselinneren noch immer völlig isoliert nach alten Traditionen als Sammler und Jäger und vom Wanderackerbau.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
Vorfahren der australischen Aborigines erreichen den australischen Kontinent. Einige dieser Siedler erreichen Australien auch auf dem Seeweg und können daher als die ersten bisher bekannten Seefahrer bezeichnet werden. In Australien bringen frühe Künstler Felsritzungen (Petroglyphen) und Höhlenmalereien an. Dies sind die frühesten Besiedlungsspuren von Homo sapiens auf dem Kontinent.

39.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Ostasien

Die Menschheit teilt sich von jetzt an in „Afrikaner“ und „Ostasiaten“. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 41.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen.

38.800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Im Jahre 2012 A.D. werden in elf spanischen Höhlen rote Handabdrücke als älteste Höhlenmalereien der Welt identifiziert werden.

38.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostasien / Europa

Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen Rumänien ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen Frankreich, wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann.

38.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

Im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg existiert nachweislich kulturelles Leben. Im heutigen Geißenklösterle wird 1979 eines der ältesten bekannten Musikinstrumente der Menschheit (eine Elfenbeinflöte) ausgegraben und in Höhlen der Schwäbischen Alb ein Bildnis eines Löwenmenschen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Die Menschen in Skandinavien stellen Beobachtungen über den astronomischen Beginn des Sommers und des Winters an. Wahrscheinlich werden an den Sonnenwenden kultische Handlungen begangen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien
Der Homo sapiens gelangt erstmals in das Innere Südostasiens. Auch auf den Inseln des heutigen Indonesien wird er - genau wie seine europäischen Verwandten - Höhlenwände bemalen. Für diese Theorie stimmt eine auf der Insel Sulawesi auf eine Felswand gemalte Hand. Die ebenfalls in einer Höhle auf der Insel gefundene Zeichnung eines schweineähnlichen Tieres ist wohl mindestens 35.400 Jahre alt und damit womöglich das weltweit älteste bekannte Bild eines Tieres. Wissenschaftler um Anthony Dosseto von der australischen Universität Wollongong untersuchen in sieben Höhlen auf Sulawesi zwölf Malereien, bei denen Hände wie eine Schablone auf die Felswand gedrückt und die Umrisse mit Farbe nachgezeichnet wurden, sowie zwei Zeichnungen von Wildtieren. Die Höhlenmalereien selbst wurden bereits 1965 a.d. entdeckt, ihr Alter wurde zuvor jedoch nie gründlich untersucht, da angenommen wurde, dass Malereien dieser Art im tropischen Klima der Region nicht länger als 10.000 Jahre überdauern würden. Die Forscher konnten nun mit Hilfe der sogenannten Uranreihen-Datierung das Alter hauchdünner mineralischer Ablagerungen bestimmen, die sich über die Malereien gelegt hatten. Mit der Methode wird der radioaktive Zerfall gemessen. Dadurch wird nur das Mindestalter bestimmt - die Malereien könnten also noch älter sein. Der 40.000 Jahre alte Umriss einer Hand, in roter Farbe gemalt, ist der Studie zufolge die älteste bislang gefundene Zeichnung dieser Art. Und die Zeichnung eines dickbauchigen Babirusa - einer Art Mischung aus Schwein und Hirsch - ist mit seinen 35.000 Jahren eine, "wenn nicht gar die" älteste Darstellung eines Tieres, wie die Forscher betonten. Bei dem Babirusa sind die vier Beine, der Kopf und der Schwanz noch gut sichtbar. "Es konnte bewiesen werden, dass Menschen vor rund 40.000 Jahren an den entgegengesetzten Enden der eurasischen Welt in der Zeit des Pleistozän Felsenkunst schufen", schreiben die Autoren. Bislang galt Europa, wo viele Zeugnisse aus dieser Zeit bekannt sind, als die Wiege der prähistorischen Kunst. "Europäer können nicht mehr für sich allein in Anspruch nehmen, als erste das abstrakte Denken entwickelt zu haben", erklärte Dosseto. "Sie müssen das mindestens mit den frühen Bewohnern Indonesiens teilen." Nach Angaben von Wil Roebroeks von der niederländischen Universität Leiden wurde die bislang älteste bekannte Höhlenzeichnung in der El-Castillo-Höhle im Norden von Spanien entdeckt, sie ist 37.300 Jahre alt. Die älteste bekannte Abbildung eines Tieres war bislang die Holzkohle-Zeichnung eines Nashorns in der Chauvet-Höhle in Frankreich. Sie ist zwischen 35.300 und 38.827 Jahre alt. Der "Nature"-Studie zufolge ergeben sich aus den neuen Erkenntnissen zwei Möglichkeiten: Entweder die Menschen entwickelten die Höhlenmalerei unabhängig voneinander an vollkommen unterschiedlichen Orten der Erde. Oder der Homo Sapiens malte bereits, als er sich vom afrikanischen Kontinent aus in der Welt verbreitete.

36.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

Im Gebiet des heute tschechischen P?edmostí entstehen die ersten Gemeinschaftsgräber.

35.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Hellas

Auf dem Gebiet der Halbinsel Hellas führen halb-nomadisch lebende Vorfahren der Minoer ein Leben als Jäger und Sammler. Erste Siedlungen entstehen in Böotien, in Argolis, Evia und auf den Ionischen Inseln.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

  • Verglichen mit Kontinentaleuropa wird Sizilien erst relativ spät besiedelt. Die Menschen dieser Zeit leben als Jäger und Sammler und hinterlassen Spuren in natürlichen Grotten und Felsnischen. Zu ihren bedeutendsten Hinterlassenschaften gehören die Höhlenmalerien und Ritzzeichnungen in der Grotta del Genovese auf der Insel Levanzo und in der Grotta d’Addaura in Monte Pellegrino bei Palermo.
  • Auf der Schwäbischen Alb werden als Knochenflöten die ersten Musikinstrumente hergestellt. Eine aus dem Knochen eines Gänsegeiers hergestellte Flöte wird im Sommer 2008 in der Höhle Hohle Fels bei Schelklingen gefunden. Relativ gut erhaltene oder rekonstruierbare Flöten mit Grifflöchern werden in der Geißenklösterle-Höhle entdeckt. Zwei der Flöten aus dem Geißenklösterle sind in einem Stück aus Schwanenknochen gefertigt. Die dritte besteht aus zwei zusammengefügten, aus Mammutelfenbein geschnitzten Halbröhren; sie wird mit mindestens drei, etwa im Terzabstand gestimmten, Grifflöchern versehen (ein viertes könnte weggebrochen sein) und mit seitlichen Kerbungen verziert. Auf Grund des sehr hohen Alters der Flöte ist eine Zuschreibung an den modernen Menschen (Homo sapiens der Cro-Magnon-Epoche) ungewiss; für ein Artefakt des Homo neandertalensis kann die vermutete Verleimung und Abdichtung der beiden Hälften mit Birkenpech sprechen.
34.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon

Auf der heutigen Insel Ceylon lebt als erster Homo sapiens der Balangoda-Mensch.

33.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

In Asien findet offenbar eine Trennung der Hunde von den Wölfen von einem gemeinsamen Vorfahren statt. Eine DNA-Untersuchung eines Wolfsschädels mit Domestikationsmerkmalen aus der Razboinichya-Höhle im Altai ergibt eine größere Übereinstimmung mit den heutigen Haushunden als mit den Wölfen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Ozeanien
Auf dem Bismarckarchipel und auf Buka auf den nördlichen Salomonen treffen Menschen aus Asien ein. Diese Siedler haben bereits kurze Meeresstrecken mit Booten bewältigt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Erstmals tritt der Homo sapiens in Südamerika auf. Der spätere Fundort liegt in Pedra Furada im heutigen Brasilien.

32.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien

In der heute so genannten Höhle "Devil's Lair" leben Homo sapiens, die sich von Kängurus und Wallabys (ebenfalls eine Känguru-Art) ernähren.

31.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Europa

Die „Europäer“ spalten sich von den „Afrikanern“ ab. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 33.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen.

30.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Indien / Ceylon / Australien / Asien

Am Ende des Jungpaläolithikum (Altsteinzeit) spaltet sich der Homo sapiens sapiens in drei Menschheitsgruppen auf: Negride, Europiden und Mongolide. Diese drei Gruppen weisen unterschiedliche äußere Merkmale auf. Die Haut der Menschen, die unter der steil einfallenden Sonnenstrahlung leben, färbt sich zum besseren Schutz vor UV-Strahlung schwarz. In den kühleren Zonen Afrikas jedoch verliert sich das schwarze Pigment, da nur helle Haut aus ultraviolettem Licht das lebensnotwendige Vitamin D bilden kann, um in der Winterzeit der Gefahr von Rachitis zu entgehen. Negride leben in Afrika (Pygmäen, San), in besonderen Gegenden Indiens, auf Ceylon, Neuguinea (Papua), Australien (Aborigines) und Japan (Ainu).


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Skandinavien / Baltikum
In Ostasien und in Zentralasien entstehen aus der mongoliden Menschheitsgruppe die Mongolen, Chinesen, Koreaner und Japaner, außerdem die späteren Inuit, Lappen (Samen), Finnen und Esten.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien / Madagaskar
Von Madagaskar her kommend siedeln Menschen aus dem Volk der Nishada in Indien. Sie sprechen Munda-Sprachen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Die Menschen in Indien leben als Jäger und Sammler und vernachlässigen noch die Landwirtschaft. Sie sind zumeist Animisten und haben eine matriarchalische Gesellschaftsordnung. Polyandrie (Vielmännerei) ist weit verbreitet. Dies ist auf folgende Abläufe zurückzuführen: Es fehlt an Land, weshalb die Zahl der Nachkommen beschränkt werden muss. Deshalb gehen mehrere Männer (Brüder) eine Verbindung mit nur einer Frau ein. In polyandrischen Verbindungen ist – im Gegensatz zur Polygynie – die Reproduktionskapazität der Verbindung auf die Kapazität der Frau beschränkt und somit nach oben begrenzt. Somit besteht die soziale Funktion der Polyandrie darin, das Arbeitskraftpotenzial an die verfügbaren Landressourcen anzupassen. In dieser Gegend existieren polyandrische Familien neben polygynen und monogamen Ehe- und Familienformen. Die Polyandrie ist also eine unter mehreren möglichen Ehe-Strategien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon
Der Homo sapiens auf Ceylon ist durchschnittlich 1,74 Meter groß, seine Frau 1,66 Meter. Ihre Knochen sind stark mit einem massiven Schädel, einer flachen Nase, kräftigem Kiefer und einem kurzen Hals. Diese Menschen beherrschen die Bearbeitung von Steinen und befinden sich im Vergleich zu anderen Ansiedlungen auf der Erde in der Mittelsteinzeit. Die Kultur wird als Balangoda-Kultur bezeichnet.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Eurasien
Einige Theorien besagen, dass der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens 10.000 Jahre nach seinem ersten Auftreten in Eurasien den Homo neandertalensis (Neandertaler) allmählich ablöst. Im Genom anatomisch moderner Menschen Eurasiens werden heutzutage bis zu 4 Prozent Neandertaler-spezifischer Gene festgestellt. Die Vermutung, dass die Cro-Magnon-Menschen, von Südosten kommend, die „kältegewohnten“ Neandertaler in der Zeit vor diesem Temperaturminimum in nördliche Refugien abgedrängt hätten, scheint jedoch irrig, da Neandertaler kurz vor ihrem Aussterben nur noch in Südeuropa leben, während Siedlungsplätze der Cro-Magnon-Menschen vielfach nördlich der Alpen belegt sind. In Westeuropa befindet sich ein früher Siedlungsraum von Cro-Magnon-Menschen in Südfrankreich und Nordspanien, während die Neandertaler den Süden der Iberischen Halbinsel bis nach Gibraltar besiedeln. In Osteuropa ergibt sich ein ähnliches Bild mit relativ nördlich gelegenen Fundorten moderner Menschen bei Kostenki am Don aus dem Early Upper Palaeolithic (EUP). Zu dieser Zeit liegen die bislang erwiesenen Siedlungsgebiete der Cro-Magnon-Menschen im Grenzgebiet zwischen Tundren-, Kaltsteppen- und Nadelbaumvegetation, während die Neandertaler im wärmeren Grenzgebiet zwischen Nadel- und Laubbaumvegetation siedeln. Der Homo sapiens erfindet Pfeil und Bogen, der Homo neandertalensis stirbt aus. Die Letzten seiner Art leben in Gibraltar, in Vindija in Kroatien und auf der Halbinsel Krim. Es werden später Überreste von Neandertalern gefunden, die offenbar an Lungenkrebs starben, außerdem nehmen pathologische Veränderungen an den Knochen des Beines zu. Bis auf den Homo floresiensis auf Java ist der Homo sapiens bald der einzige Vertreter seiner Art auf der Erde und übernimmt die Vorherrschaft. Untersuchungen an den menschlichen Fossilien aus dieser Zeit ergeben, dass von jetzt an die Menschen länger als früher leben. Es gibt dafür noch keine schlüssige wissenschaftliche Erklärung. Durch die längere Dauer des Lebens können Frauen nicht nur mehr Kinder gebären, was für die Bevölkerungsentwicklung sinnvoll ist, sondern sie können auch ihr Wissen an ihre Töchter weiter geben, wenn diese selbst im gebärfähigen Alter sind. Immer mehr erfahrene Frauen leben länger und so wachsen ihre Beiträge für die Entwicklung von Großfamilien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Die Indoeuropäer entstehen aus den Europiden möglicherweise im Gebiet des heutigen Osteuropa. Bis auf die heutigen Türken, Ungarn, Basken, Araber, Juden und die mongoliden Gruppen in Skandinavien sind praktisch alle Menschen Europas und Vorderasiens Indoeuropäer. Der Homo sapiens in Europa markiert Knochen mit mehreren Sätzen von Kerben. Dies wird als der Beginn der Mathematik angesehen. In der Grotte Chauvet im heutigen Frankreich in der Nähe von Vallon-Pont-d’Arc in der Region Rhône-Alpes entstehen mehr als 500 Wandmalereien von Bisons, roten Mammuts, Eulen, Näshörnern, Löwen, Bären, Hirschen, Pferden, Hyänen, Rentieren und riesigen dunklen Katzen. Möglicherweise ist dieser Ort ein religiöses oder soziales Zentrum der in der Region lebenden Bevölkerung.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
In den Alpen geschieht eine neue Vergletscherung.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan
Menschen aus dem Volk der Minatogawa siedeln auf der Insel Okinawa. Minatogawa sind Eingeborene der Südsee, die ihre Fahrten in einer Abkühlzeit unternehmen, als das Meer flacher geworden ist. Sie leben als Jäger und Sammler.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien
Die älteste bisher bekannte Kultur der Region Vietnam ist die mehr als 30.000 Jahre alte Dieu-Kultur. Der Hauptfundort für deren Artefakte ist die namensgebende Dieu-Höhle in der Provinz Hòa Bình südlich von Hanoi.


Australien
Die ersten Menschen erreichen die Inseln des Bismarckarchipels sowie der nördlichen Salomonen mit ihren Booten.

28.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien

Im Gebiet des heuigen Bhimbetkafelsen entstehen die ersten Felsmalereien auf dem indischen Subkontinent.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Die in Europa lebenden Männer haben im Durchschnitt einer Körpergröße von 1,72 Metern.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Zentralrussland
Im Gebiet des heutigen Zentralrusslands in Sounguir wird ein etwa 60 Jahre alter Führer gemeinsam mit zwei weiteren Verstorbenen zu Grabe getragen. Auf die Kleidung der Toten werden mehrere Tausend Perlen aus Elfenbein aufgenäht, außerdem tragen die Toten Armbänder und Halsketten aus Muscheln. Zwei über zwei Meter lange Stoßzähne eines Mammuts werden neben dem jüngeren der Verstorbenen gelegt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
In der Eifel bricht zum vorerst vorletzten Mal der Vulkan aus, dessen Chaldera heute den Laacher See in Rheinland-Pfalz bildet.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Im Gebiet des heuigen Bhimbetkafelsen entstehen die ersten Felsmalereien auf dem indischen Subkontinent.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien
Die ersten Menschen erreichen Ostsibirien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - China
Der "Homo sapiens" gelangt in das Gebiet des heutigen China.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan
Die japanischen Inseln werden durch drei Einwanderungswellen bevölkert. Auf Okinawa wird der älteste Knochenfund Japans entdeckt, bezeichnet als „Minatogawa 1“. Vermutlich kommen Menschen aus drei Regionen nach Japan:

  • Eine Gruppe wandert aus der Gegend des heutigen Sibirien über eine Landbrücke vom asiatischen Festland nach Hokkaid? ein. Die Wanderung dieser so genannten Nordgruppe ist heute archäologisch und sprachwissenschaftlich recht gut belegt (Elemente aus der Gruppe der altaischen Sprachen finden sich sowohl in der finno-ugrischen Sprachfamilie als auch im Japanischen).
  • Eine zweite Einwanderung erfolgte ebenfalls über eine Landbrücke von der Koreanischen Halbinsel nach Zentraljapan.
  • Der Süden Japans wurde von Menschen aus Südostasien auf dem Seeweg erschlossen. Bei diesen Siedlern handelte es sich möglicherweise um Angehörige der prähistorischen Sundaland-Kultur.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien / Vorzeit / Ozeanien
Auf der heutigen Insel Neuguinea, die immer noch über eine Landverbindung zu Australien verfügt, werden das Hochland und einige Inseln durch Gruppen von Melanesiern besiedelt.

26.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Beginn des letzten und kältesten Stadiums der Eiszeit. Zum Höhepunkt der Eiszeit ist der Meeresspiegel 100 bis 150 Meter unter dem heutigen Stand, da sich das Wasser in den Eiskappen befindet.

25.000 BC
Venus von Willendorf (Quelle: Wikipedia.de)

Venus von Brassempouy (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
  • In Europa fertigt der „Homo sapiens“ künstlerisch wertvolle Höhlenmalereien an. Im Gebiet des heutigen Niederösterreichs (Willendorf) entsteht die Skulptur „Venus von Willendorf“. Die Skulptur besteht aus Kalkstein und ist elf Zentimeter hoch. Sie stellt eine nackte, symmetrische Frauenfigur dar, wobei der Kopf zur rechten Brust geneigt ist, ein Gesicht fehlt. Der Kopf ist groß, trägt eine Frisur oder Kopfbedeckung und sitzt auf schmalen Schultern. Die Frisur oder Kopfbedeckung wurde durch schräg eingeritzte Striche und horizontale, konzentrische Linien erzeugt. Die Arme sind dünn und liegen auf den schweren Brüsten. Die Finger der rechten Hand sind durch lange Einschnitte voneinander getrennt. Die Arme sind auf beiden Seiten von vertieften Linien umgeben, ebenso die Hände, diese erscheinen so deutlicher hervorgehoben. An den Handgelenken sind durch Einschnitte gezackte Armringe angedeutet. Die Brüste sind ebenfalls von Linien umgeben. Die Hüften sind stark, der Bauch steht vor, das Gesäß ist ausgeprägt. Brust, Bauch und Schenkel sind durch tiefe, senkrechte Gravuren modelliert, die durch horizontale Kratzer geglättet wurden. Rücken und Schenkel wurden als letztes in senkrechter Richtung bearbeitet, Brüste, Bauch und Vulva in waagrechter. Der Bauchnabel ist eine natürliche Vertiefung des Steines, die auf beiden Seiten erweitert wurde. Die Schenkel sind naturnah gestaltet, allerdings verkürzt, die Füße fehlen. Die Grenze zum Gesäß wird durch zwei deutliche Einschnitte gebildet, die nicht geglättet sind. Die Geschlechtsmerkmale sind detailliert dargestellt. Die Schamlippen wurden als letztes gestaltet, der Hersteller ist dabei leicht abgerutscht und hat dabei einen Einschnitt am linken Oberschenkel hinterlassen. Die Figur stellt eine beleibte Frau dar. Die Darstellung ist derart realistisch, dass eine Erfindung als ausgeschlossen gilt. Farbreste zeigen, dass die Skulptur ursprünglich mit Rötel bedeckt war. Die genaue Herstellungsweise der Venus ist nicht bekannt. Die noch sichtbaren Arbeitsspuren weisen darauf hin, dass zumindest die Endbearbeitung mit einem Stichel erfolgte. Der Kalkstein, aus dem die Venus gefertigt wurde, ist ein Oolith. Er ist aus dicht gepackten Ooiden von 0,3 bis 1 mm Größe zusammengesetzt. Der Zwischenraum zwischen den Ooiden besteht aus sparitischem Kalzitzement. Im Gegensatz zu vielen Oolithen enthält dieser keine Fossilien. Das Material entspricht exakt den oolithischen Kalksteinen aus Stránská skála (bei Brno, Mähren). Da aus Mähren auch ein Teil der zu Geräten verarbeiteten Feuersteine derselben Fundschicht stammt, gilt die Herkunft des Gesteins aus dieser Lokalität als relativ sicher.
  • Venus von Laussel (Quelle: Wikipedia.de)
    Im heutigen Marquay im französischen Département Dordogne entsteht die 42 Zentimeter hohe Frauenfigur aus Kalkstein „Venus von Laussel“. Die Figur gehört thematisch und chronologisch zwar zu den sogenannten Venusfigurinen, ist jedoch im Gegensatz zu diesen kein Kleinkunstwerk, sondern ein in den Kalkstein-Felsen eingemeißeltes Halbrelief. Die Figur war wohl ursprünglich mit rotem Ocker bemalt, von dem sich noch Spuren erkennen lassen. In der rechten Hand hält die nackte Venus ein Wisenthorn. Dieses ist mit 13 Einkerbungen versehen, was mitunter als die Anzahl der weiblichen Zyklen im Jahr gedeutet oder mit den Mondphasen in Zusammenhang gebracht wird. Die linke Hand liegt auf dem Bauch. Der Kopf ist gesichtslos. Der Nabel ist erkennbar. An der rechten Hüfte befindet sich ein Y-förmiges Zeichen. Die Skulptur befand sich auf einem mehrere Kubikmeter großen Felsblock, der aus dem Dach des Abris herausgebrochen war. In der unmittelbaren Nähe wurden vier weitere Reliefs gefunden. Diese Reliefarbeiten wurden in 40 bis 50 Zentimeter großen, transportierbaren Kalksteinplatten ausgeführt. Aufgrund der räumlichen Nähe der fünf Reliefs wurde dieser Ort als eine Art Cella, d.h. als ein primitives Heiligtum, interpretiert.
  • In der Nähe von Brassempouy im heutigen Frankreich entsteht die Venus von Brassempouy, die die älteste realistische Darstellung eines menschlichen Gesichts aufweist. Das lediglich 3,65 Zentimeter hohe Köpfchen der Venus ist ein Fragment einer Elfenbeinstatuette, die zusammen mit acht weiteren Statuetten gefunden wird.
  • Der Homo sapiens rottet in Europa den Höhlenbär aus.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien
Der Homo sapiens besiedelt das philippinische Archipel über die derzeit noch bestehende Landbrücke zum asiatischen Festland.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
Die Besiedlung Australiens einschließlich der Südostküste, Tasmaniens und dem Hochland von Neuguinea wird rasch fortgesetzt.

24.000 BC
Nordostasien

Der "Homo sapiens" gelangt erstmals nach Nordostasien.

23.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten
Eine typische Figurine der Venus von Mal’ta aus Sibirien (Quelle: Wikipedia.de)
Die Jäger und Sammler im Niltal erleben ein Ende ihrer Lebensweise, als das Klima trockener wird und sich das Grasland in eine trockene Wüstenlandschaft verwandelt. Nur die regelmäßigen Überflutungen des Nils geben eine fruchtbare Landschaft, die das Überleben von Menschen in dieser Region erlaubt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Die ersten Homo sapiens wandern in das Gebiet der Iberischen Halbinsel ein.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Sibirien
In einem Steinbruch in Mal’ta in der Nähe des Baikalsees im heutigen Oblast Irkutsk in Sibirien entstehen Figurinen der Venus von Mal’ta aus geschnitztem Mammut-Elfenbein mit einigen typischen altsteinzeitlichen Venus-Attributen wie großen Brüsten und Hüften. Die 29 Figurinen sind zwischen 3,1 und 13,6 Zentimeter groß. Mehrere Statuetten zeigen Frauen in stilisierter Bekleidung. Recht häufig wird auch das Gesicht dargestellt. Die Darstellung des Gesichts und von Bekleidung ist bei paläolithischen Figurinen ansonsten sehr selten. Darin ähneln die Figurinen von Malta den Venusfigurinen von Bouret, einem weiteren paläolithischen Fundort in der Nähe von Malta.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Das Klima wird wieder wärmer, der kilometerdicke Eispanzer schmilzt langsam ab und wandert nach Norden zurück. Vom Last der Gletscher befreit, hebt sich dabei Skandinavien, das während der Eiszeit tief ins Erdinnere gedrückt wurde, langsam empor – ein Prozess, der immer weiter geht. Die Landhebung ist dort am stärksten, wo vorher der Eisdruck am größten war, nämlich im Norden des Finnischen Meerbusens.


San (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Stamm der San

Möglicher Beginn der Besiedelung des südlichen Afrika durch das Volk der San, einem Nomadenvolk, das aus dem Gebiet des heutigen Somalia und Äthiopien stammt. Angaben über die erste Besiedlung des südlichen Afrikas durch die San gehen weit auseinander: sie reichen von etwa 10.000 Jahre bis 25.000 Jahre zurück. Aus paläo-anthropologischer Sicht ist die hohe genetische Variation bemerkenswert, die für die frühesten Menschen charakteristisch ist. Ergebnisse der Analyse von mtDNA sowie die Klicksprachen der San legen ebenfalls eine Verbindung zu den frühesten menschlichen Vorfahren nahe.

22.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Im gesamten Vorderen Orient wird Getreide, insbesondere Weizen, angebaut und konsumiert.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Am Tejo gelingt der Nachweis für eine Feuerstelle des Homo sapiens. Auch vom Homo neandertalensis (Neandertaler) gibt es Spuren durch einen Lagerplatz bei Vilas Ruivas.

21.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

Das heutige Japan ist in dieser Eiszeit über Sachalin mit Sibirien, über die Straße von Tsushima mit Korea und über Okinawa und Taiwan mit dem chinesischen Festland verbunden. Es existiert bereits die Kenntnis über den Bau von Küstenbooten. Die auf der Insel Honschu lebenden Menschen holen von der 60 Kilometer entfernten Insel K?zu-shima mit ihren Booten Obsidian.

20.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Zum ersten Mal nutzen Menschen eine Nadel zum Nähen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien
Die Kulturschichten des Jungpaläolithikums Indiens finden sich vornehmlich an den Rändern der großen Flüsse. Dies zeigt, dass spätestens von jetzt an die Menschen beginnen, ihre Siedlungsgebiete von den Steppen und Berghängen zu den Binnengewässern hin zu verlegen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika
Die seit 20.000 Jahren andauernde Periode von starken Regenfällen in der Sahara nimmt wieder ab.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

  • In Europa beginnt die kälteste Periode der Würm-Eiszeit.
  • Im Gebiet der heutigen Ukraine kennen die Menschen den Ofen zur Zubereitung von Nahrung.
  • In Europa sind Angelhaken bekannt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
Menschen in der Höhle Koonalda in Australien gebrauchen erstmals in der Geschichte der Menschheit einen Feuerstein, der aus der dortigen Mine gewonnen wird. Es handelt sich um den ersten Bergbau der Menschheitsgeschichte.

19.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Die Würm-Eiszeit hat jetzt ihre niedrigsten Temperaturen auf der Nordhalbkugel erreicht. Der Meeresspiegel ist infolge der Vereisung an den Polen 120 Meter niedriger als im 21. Jahrhundert AD.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Afrika
Weitere europäische Gruppen spalten sich von den ostasiatischen Gruppen ab. Dies können die Gen-Forscher Cavalli-Sforza und Walter Bodmer 21.000 Jahre später anhand von Blutgruppenverteilungen nachweisen. Bereits 12.000 Jahre zuvor hatten sich andere jetzt europäische Gruppen von den „Afrikanern“ abgespalten.

18.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Asien / Afrika

Die ersten Menschen entwickeln den Speer als Waffe. Außerdem verwenden Bewohner von Höhlen Lampen, die mit tierischem Fett gespeist werden und genügend Licht spenden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
Die Menschen der Mittelsteinzeit in der Levante leben in Gemeinden von etwa 40 bis 50 Personen. Ihr Leben als Halbnomaden reduziert sich auf das Weiden von Schafen und Ziegen. Er besitzt Steinwerkzeuge, die in der Lage sind, die harten Schalen der Getreidekörner aufzubrechen. Die Werkzeuge sind klein, geometrisch ausgerichtet und präzise. Die von ihnen hergestellten Waffen ermöglichen die Jagd auf Gazellen. Die Menschen dieser Kultur sind die Vorläufer der Menschen im heutigen Palästina und Israel und im heutigen Irak.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika
In Nordafrika beginnt die ibero-maurusianische Zivilisation.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Eines der ältesten Zeugnisse für die Besiedlung des heutigen Portugal durch den Homo sapiens stellen die Felszeichnungen von Foz Côa dar.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Beginn der dauerhaften Besiedelung der Gegend des heutigen Südpolen um Kraków. In dieser Gegend wird Salz gewonnen. Der Wawelhügel im heutigen Kraków wird von Menschen bewohnt, die weitestgehend Feuersteine bearbeiten. Die Grenze der durch Menschen besiedelten Gebiete im heutigen Polen verschiebt sich nach Norden und verläuft jetzt durch Mittelpolen. Die Menschen bauen bereits Hütten aus Mammutknochen. Neben dem Feuerstein beginnt man, Knochen als Rohstoff für die Herstellung von Werkzeugen, Speerspitzen und Schmuck zu gebrauchen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
Die Bevölkerungszahl der Menschen auf dem Gebiet des heutigen Frankreich beträgt vermutlich weniger als 20.000 Menschen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordeuropa / Skandinavien
Infolge der inzwischen ausklingenden Würm-Eiszeit in Europa friert die Ostsee vollständig zu.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan / Russland
Die erste Homo sapiens erreichen die japanischen Inseln. Möglicherweise kommen sie über Kamtschatka und die Kurilen-Inseln nach Japan. Umstritten ist, ob sie vorher auch dort siedelten.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien

  • Australien ist seit der späten Kreidezeit vom asiatischen Festland isoliert, auch in dieser Zeitperiode, als der Meeresspiegel 120 Meter niedriger ist als im 20. Jahrhundert ist, ist Australien zwar mit Neuguinea und einigen anderen Inseln zum Sahul-Kontinent verbunden, es besteht aber keine Landbrücke mehr nach Asien. So erfolgt die fortlaufende Besiedelung Australiens über die See.
  • Australien erlebt eine mehrere hundert Jahre anhaltende Trockenperiode.
  • Der Ort Roonka Flat auf dem Murray-Fluss wird erstmals von Menschen besiedelt.
17.000 BC
Siedlungsgebiete der Iberomauren und der Capsier
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Kultur der Iberomauren / Kultur der Capsier

Als Nachfolgekultur des Atérien tritt das Iberomaurusien, eine Kultur es Epipaläolithikums, in Nordafrika auf. Die Benennung geht auf die heute überholte Meinung zurück, dass diese Kultur außer in Nordafrika auch auf der Iberischen Halbinsel verbreitet ist. Iberomauren sind Cro-Magnon-Menschen, die die südliche Mittelmeerküste und deren Hinterland besiedeln, sich aber nicht über das Atlas-Gebirge hinaus ausbreiten; sie erreichen niemals die Iberische Halbinsel.


Höhlenmalerei aus Lascaux
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Im Gebiet des heutigen Südfrankreich entstehen die Höhlenmalereien von Lascaux, die neben Tierabbildungen möglicherweise auch die Plejaden und Tierkreis-Sternbilder oder das Sommerdreieck darstellen. Wegen ihres Reichtums an Felsmalereien wird die Höhle auch als „die Sixtinische Kapelle der Altsteinzeit“ bezeichnet. Die Felsbilder verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Höhlenabschnitte:
Saal der Stiere (franz. Salle des taureaux) - Der Saal der Stiere stellt zweifellos den spektakulärsten Abschnitt der Höhle von Lascaux dar. Er enthält nur Malereien, da die Wände von Kalzit überzogen sind und sich für Ritzzeichnungen nur schlecht eignen. Einige der Abbildungen können beeindruckende Dimensionen annehmen, wie beispielsweise der berühmte „Stier“ – Wahrzeichen der Dordogne – mit 5,20 Meter. Auf den beiden Wandseiten sind große Auerochsen dargestellt, zwei auf der Nordseite und drei auf der Südseite. Die Auerochsen auf der Nordseite werden von zehn Wildpferden und einem etwas rätselhaften Tier, dem sogenannten Licorne (Einhorn) begleitet. Die drei großen Auerochsen auf der Südseite werden von drei kleineren, in rot gemalten Auerochsen, sechs kleineren Hirschen und dem einzigen in Lascaux vorhandenen Bären umrahmt. Der Bär, nur sehr schlecht zu erkennen, überdeckt den Bauch eines Auerochsen.
Axialer Seitengang (Diverticule axiale) - Der axiale Seitengang ist ebenfalls mit Rindern und Pferden ausgeschmückt, welche hier aber von Hirschen und Steinböcken begleitet werden. In 2,50 Meter Höhe befindet sich ein mit Manganoxid gezeichnetes Wildpferd. Sogar über die Decke ziehen sich Tierabbildungen, die nur mittels eines Gerüsts angebracht sein können. Zwischen den Tieren finden sich immer wieder verschiedene Zeichen wie zum Beispiel Stäbe, Punkte und rechteckige Muster.
Passage - Die Passage enthält heute kaum mehr zu identifizierende Ausschmückungen, die wahrscheinlich schon vor langer Zeit der Luftzirkulation zum Opfer fielen.
Schiff (Nef) - Das Schiff besteht aus vier Figurengruppen, darunter eine schwarze Kuh, schwimmende Hirschen und Wisente. Die Figuren sind umgeben von rätselhaften geometrischen Zeichen und Mustern (Schachbrettmuster).
Seitengang der Raubkatzen (Diverticule des Félins) - Im Seitengang der Raubkatzen wurde eine Gruppe dieser Raubtiere in die Felswand graviert. Eine von ihnen ist offensichtlich dabei, ihr Territorium zu markieren. Die Ritzzeichnungen sind in einem recht naiven Stil ausgeführt. Neben den Raubkatzen finden sich auch andere Tiere sowie symbolische Zeichen. Ein Pferdekopf wird von vorn abgebildet – etwas ungewöhnlich für die Kunst des Jungpaläolithikums, in der die abzubildenden Objekte meist im Profil oder mit einer „verschrobenen“ Perspektive dargestellt wurden.
Abside - Die Abside enthält mehr als tausend Ritzzeichnungen, die gelegentlich gemalte Tierdarstellungen und Symbolzeichen überlagern. Darunter befindet sich die einzige Abbildung eines Rentiers in Lascaux.
Brunnen (Puits) - Am Abstieg zum Brunnen wird die wohl rätselhafteste aller Darstellungen ausgeführt: ein Mann mit Vogelkopf scheint nach hinten umzufallen, sein Penis ist erigiert. Er scheint offensichtlich von einem von rechts heranpreschenden Wisent umgeworfen worden zu sein, in dessen Unterleib ein Speer steckt und dessen Eingeweide bereits hervortreten. Neben dem Mann liegt ein länglicher Gegenstand, an seinem Ende ein Vogel – möglicherweise handelt es sich hier um eine Speerschleuder. Links entfernt sich ein Wollnashorn. Es fallen ferner folgende Symbolzeichen in dieser Komposition auf:

  • Zwischen Mann und Nashorn sind drei doppelpunktartige Zeichen angebracht, welche auch im Seitengang der Raubkatzen, dem entlegensten Teil der Höhle, zu sehen sind.
  • Unterhalb des Mannes und des Wisents lässt sich ein gestricheltes Symbol mit einseitiger Spitze und zwei Widerhaken am Ende erkennen. Dieses Symbol ist auch an anderen Wänden angebracht; es befindet sich außerdem auf gefundenen Speeren und auf der in der Nähe des Brunnens entdeckten Öllampe.
  • Die Einzelelemente der Komposition des Brunnens stehen eindeutig in Bezug zueinander – ganz im Gegensatz zur üblich gewählten Darstellungsweise. André Leroi-Gourhan sieht in dieser Szene eine Begebenheit mythologischer Natur, deren Sinn heute nur sehr schwer zu erkennen ist.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Überall auf der Welt wird der Bumerang als Jagdwaffe verwendet. Das Modell, das im Gebiet des heutigen Südpolen eingesetzt wird, hat eine Spannweite von 71 Zentimeter.

16.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

Die heute weltbekannten Höhlen von Altamira bei Santillana del Mar in Kantabrien, 30 Kilometer westlich von Santander, werden von Menschen zum Wohnen genutzt. Sie werden zum größten und am meisten typischen Beispiel der Kunst der Altsteinzeit durch ihre Felsmalereien und –gravuren. Die Künstler verwendeten Holzkohle und Ocker oder Hämatit zu malen, oft verdünnen Farben, verschiedene Farbtöne und verstärken die Wirkungen von hell und dunkel, auch werden die natürlichen Konturen der Wände genutzt, um einen Eindruck von Dreidimensionalität zu den Themen zu geben. Die mehrfarbige Decke ist das auffälligste und zeigt eine Herde von Bisons in verschiedenen Positionen, zwei Pferde, große Hirsche und offenbar ein Wildschwein. Die Deckengemälde in den Höhlen geben erste Zeugnisse vom künstlerischen Schaffen des Menschen auf der Iberischen Halbinsel.

16.000 BC
Siedlungsgebiete der indigenen Völker des nördlichen Polarkreises (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises / Grönland

Über eine derzeit bestehende Landbrücke "Beringia" beginnen indigene Völker über Nordostasien nach West-Alaska einzuwandern. Sie sind größtenteils Jäger und Sammler. Es wird angenommen, dass die Männer dieser Gruppe vornehmlich Bisons und Mammuts jagen. Wahrscheinlich kommen die meisten präkolumbischen Völker des amerikanischen Kontinents über diese Landbrücken. Die Passage ist von einer riesigen Eisschicht bedeckt, bis ein vorübergehender Rückgang des Eises einen Korridor im Nordwesten des heutigen Kanadas öffnet, durch den sich Gruppen über den restlichen Kontinent ausbreiten konnten. Alaska wird nun von den Inuit und zahlreichen indigenen Gruppen bevölkert. Heute teilt man die frühen Bewohner Alaskas in mehrere Hauptgruppen: die Indianer der Südostküste (die Tlingit, Haida und Tsimshian), die Athapasken, die Aleuten sowie die Inupiat und Yupik. Die Tlingit, Haida und Athapasken hielten Potlatch, wobei eine mächtige Person all ihren Besitz verschenkt, zum Essen gibt oder zerstören lässt. Bei diesen Festen erzählt man Familiengeschichten, übergibt zeremonielle Titel und Gaben an die Vorfahren. Die Gesellschaft der Aleuten wird in drei Kategorien geteilt: Ehrenleute (Walfänger, die hohen Respekt genießen, und Ältere), gewöhnliche Menschen und Sklaven. Beim Tod eines Würdenträgers mumifiziert man dessen Leiche und tötet gelegentlich Sklaven zu Ehren des Verstorbenen. Diese Völker jagen mit Schlingen, Keulen, Speeren sowie Pfeil und Bogen. Einige Menschen aus diesen Völkern sind die Vorfahren der heute auf Grönland lebenden Kalaallit.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)
Ende des letzten und kältesten Stadiums der Eiszeit. Zum Höhepunkt der Eiszeit war der Meeresspiegel 100 bis 150 Meter unter dem heutigen Stand, da sich das Wasser in den Eiskappen befindet.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südeuropa
Das Gebiet des heutigen Venedig liegt mehr als 320 Kilometer vom Adriatischen Meer entfernt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa
Europa erlebt seine vorerst letzte Kaltzeit, die als „Weichsel-Kaltzeit“ bezeichnet wird. Norddeutschland erlebt im „Hochglazial der Weichsel-Kaltzeit“ einen neuen Kälte-Tiefpunkt. Infolge der Eiszeit sind Nord- und Mitteleuropa unbewohnbar. Die Menschen ziehen sowohl in das Gebiet des heutigen Südfrankreich sowie in die [[Russland - Vorzeit|Zentralrussische Tiefebene]. Auch die typischen Tiere der Tundra verlassen ihre Gebiete und folgen den Menschen nach. So gelangen das Mammut, das Wollnashorn, das Pferd, Bisons, Auerochsen, Hirsche un Antilopen in das Gebiet des heutigen Zentralrusslands und auch nach Frankreich. Da es in Zentralrussland keine Höhlen gibt, wird man später lediglich in Westeuropa Höhlenmalereien dieser für diese Gegend ungewöhnlichen Tiere finden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Britische Inseln / Irland
Während der Hochphase der letzten Eiszeit im Pleistozän ist Irland nahezu ganz von Gletschern bedeckt. 300 Meter dicke Eisschichten formen die Landschaft, zerstören Felsen und sämtliche Zeugnisse früherer menschlicher Besiedelung. Ähnliches passiert in den heutigen Regionen England und Wales, wo man (im eisfreien Süden) Zeugnisse zwischeneiszeitlicher Besiedelung findet. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass zu dieser Zeit auf Irland Menschen lebten, kann man die Möglichkeit nicht ganz und gar ausschließen. Der Ärmelkanal ist trocken.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Südostasien

  • Ab jetzt existiert im Gebiet des heutigen Vietnam die so genannte Hoa-Binh-Kultur, deren Steinwerkzeuge im Gebiet des gesamten kontinentalen Südostasien gefunden werden.
  • Der Zwergenmensch «Hobbit» lebt bis zu diesem Zeitraum auf der Sunda-Insel Flores im Gebiet des heutigen Indonesiens. Er hatte wahrscheinlich das Meer überquert und sich auf der winzigen Insel niedergelassen. Der Kopf des Hominiden war gerade so groß wie eine Pampelmuse und besaß nur ein Drittel der Hirnmasse des modernen Menschen. Dennoch war der kleine Mensch nach bisherigen Erkenntnissen schon überraschend schlau und nutzte verschiedene Werkzeuge. Seine Überreste waren 2003 von Australiern entdeckt und der neuen Art Homo floresiensis zugeordnet worden. Einer Theorie nach hatten sich Vorfahren des modernen Menschen (Homo erectus) vor etwa 840.000 BC Jahren auf Flores niedergelassen und sich dort isoliert zu der eigenen Art entwickelt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Australien
Australien erlebt mehr als tausend Jahre nach der ersten Trockenzeit eine weitere, mehrere hundert Jahre anhaltende Trockenperiode. Da der Meeresspiegel 120 Meter tiefer als im 21. Jahrhundert liegt, sind nunmehr Neuguinea, Australien und Tasmanien miteinander über Land zu erreichen.

15.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten

Im Niltal beginnen die Menschen mit der Landwirtschaft.

15.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

In Vorderasien wird der Hund domestiziert.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Indien / Ceylon
Die Menschen der Balangoda-Kultur in Ceylon widmen sich der Landwirtschaft; sie bauen hauptsächlich Hafer und Gerste an. Ceylon ist immer noch über eine Landbrücke mit dem indischen Kontinent verbunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
In der späten Weichsel-Eiszeit finden sich Nachweise für sesshafte menschliche Anwesenheit im Raum des heutigen Magdeburg. Inzwischen beginnt eine phasenweise Klimaerwärmung in Europa; die menschliche Kultur in dieser noch fast baumlosen Steppenlandschaft wird bestimmt von der aus Nordwesten kommenden "Hamburger-Gruppe“ und der "Magdalenien-Kultur", die aus Südwesten vorrückt. Es entsteht nördlich des heutigen Steinhuder Meeres eine Endmoräne, die Binnensanddünen, die "Weißen Berge", die "Diepholzberge" und die "Schwarzen Berge". Die Niederung ist noch ein großes Wasser- und Sumpfgebiet. Die Dünen sind vorwiegend Wanderdünen mit Nord-Richtung und zum Teil noch bis ins 21. Jahrhundert in Bewegung. An der Uferlinie des sich bildenden Meeres werden erste kleine Sandstrände hinterlassen. Statt gutem Lößboden wird aber schließlich am Ende der Eiszeiten nur Sand, Kies und Geröll zurückbleiben.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Nordamerika / Indigene Völker des nördlichen Polarkreises
Ein vorübergehender Rückgang des Eises im Nordwesten des heutigen Kanada öffnet einen Korridor, durch den sich die über Alaska nach Amerika gewanderten indigenen Gruppen über den restlichen Kontinent ausbreiten können, obwohl die Gletscher in Connecticut noch eine Höhe von 1600 Metern erreichen. Alaska wird nun von den Inuit und zahlreichen indigenen Gruppen bevölkert. Heute teilt man die frühen Bewohner Alaskas in mehrere Hauptgruppen: die Indianer der Südostküste (die Tlingit, Haida und Tsimshian), die Athapasken, die Aleuten sowie die Inupiat und Yupik. Die Tlingit, Haida und Athapasken hielten Potlatch, wobei eine mächtige Person all ihren Besitz verschenkt, zum Essen gibt oder zerstören lässt. Bei diesen Festen erzählt man Familiengeschichten, übergibt zeremonielle Titel und Gaben an die Vorfahren. Die Gesellschaft der Aleuten wird in drei Kategorien geteilt: Ehrenleute (Walfänger, die hohen Respekt genießen, und Ältere), gewöhnliche Menschen und Sklaven. Beim Tod eines Würdenträgers mumifiziert man dessen Leiche und tötet gelegentlich Sklaven zu Ehren des Verstorbenen. Diese Völker jagen mit Schlingen, Keulen, Speeren sowie Pfeil und Bogen. Einige Menschen aus diesen Völkern sind die Vorfahren der heute auf Grönland lebenden Kalaallit. Die Menschen wandern bis in das Gebiet des heutigen Virginia und Pennsylvania bis zum Gelände des Cactus Hill, wo später Steinwerkzeuge und Feuerstellen gefunden werden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien
Gegen Ende der letzten Eiszeit existiert im Norden des heutigen China und in der heutigen Mongolei an den damals noch zahlreichen Binnengewässern eine frühe Jäger- und Fischerkultur. Harpunen und Muschelreste aus dieser Zeit werden später gefunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Der „Homo sapiens“ durchquert Südamerika per Boot. Es handelt sich wahrscheinlich um Menschen, die von Polynesien aus mit dem Boot nach Südamerika gelangten.

14.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

In Europa beginnt nach etwa 3000 Jahren Würm-Eiszeit eine post-eiszeitliche Erwärmung.

14.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika / Asien

In den Tundren Asiens und Nordamerikas beginnen die ersten Weiden, Birken und Kiefern zu gedeihen.

14.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Durch das jetzt herrschende mildere Klima auf dem Gebiet des „Fruchtbaren Halbmondes“ breitet sich wildes Getreide weiter aus. In der früheren Steppe wachsen jetzt Eichen und Pistazienbäume. Nach Meinung von Geschichtswissenschaftlern kommt bei den Menschen im Nahen Osten der Glaube an einen einzigen Gott auf (Beginn des Monotheismus).


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika / Kultur der Iberomauren / Kultur der Capsier
Die Cro-Magnon-Menschen der Ibéromaurusien-Kultur in Nordafrika erreichen mit dem Boot die Kanarischen Inseln. Die Hauptsiedlungsgebiete liegen allerdings in den heutigen Staaten Marokko und Algerien. Bei den Ibéromaurusien findet sich eine starke Tendenz hin zu einer Miniaturisierung, besonders kleine Pfeilspitzen werden aus Klingen oder Lamellen gewonnen. Die Technik des abgeschlagenen Rückens durch steile Retuschen ist weit verbreitet. Häufig sind Rückenspitzen, die zu Kompositgeräten verarbeitet wurden. Daneben gab es größere Schaber, Mikrostichel und dreiseitige Spitzen. Mahlsteine zum Zerreiben von Grassamen deuten auf eine bereits weiterführende Nutzung von pflanzlichen Rohstoffen hin. Aus Knochen werden Pfrieme, Geschossspitzen, Messer und Glätter zur Lederbearbeitung gefertigt. Schmuck wird aus marinen Muscheln und Fossilien hergestellt. Die Menschen des Ibéromaurusien sind hauptsächlich Jäger und Sammler. An Wohnstätten finden sich Höhlen und Abris, die zumindest auf Vorformen einer Sesshaftigkeit bei noch weitgehend nomadisierender Lebensweise hindeuten. In den Abris finden sich räumliche Aufteilungen in Werkstatt-, Lebens- und Bestattungsbereiche. Eine künstlerische Betätigung wird nur sehr selten angetroffen - so in Marokko (Ifri n'Ammar) Spuren einer Malerei. Schildkrötenpanzer wuerden offensichtlich als Behälter für Rötel genutzt, dem roten Ocker, der zur Bemalung von Mensch und Gerät verwendet wird. Die bedeutendste der Nachfolgekulturen ist das Capsien, das allerdings von einer anderen Population- bzw. Volksgruppe (mediterraner Typus) getragen wird.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel

  • In der Gegend der El Juyo-Höhle südwestlich der heutigen Stadt Santandér schlagen Menschen einen 35 Zentimeter hohen Kopf aus Stein, der halb Mensch und halb Löwe oder Leopard ist. Anthropologen deuten dieses Kunstwerk als religiöses Relikt und die Höhle, in der es später gefunden wird, als Ritualplatz.
  • In den Spanischen Pyrenäen und in der heutigen französischen Dordogne ritzen Cro-Magnon-Jäger Stiere, Hirsche und Pferde tief in den Höhlen in das Gestein.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
In den Höhlen von La Marche im heutigen Frankreich entstehen einige Tausend Gravuren von Tieren, darunter auch Darstellungen von Menschen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

  • In der Nähe von Kassel im heutigen Hessen domestizieren die ersten Bewohner Europas den Hund.
  • In den Dünen von Masowien im heutigen Polen siedeln Homo sapiens.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westskandinavien
Die heutige norwegische Küste ist nun weitgehend eisfrei.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Australien / Ozeanien
Infolge der Erderwärmung und der daraus resultierenden Meeresspiegelerhöhung beginnt die Entstehung der Sundainseln wie zum Beispiel Java, Borneo und Sumatra, die bis jetzt eine Landbrücke nach Australien darstellten. Viele Menschen, die dort leben, interessieren sich nun für eine Auswanderung nach Polynesien.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Nordamerika
Die ersten aus Asien eingewanderten Völker, die vor 2000 Jahren über die Landbrücke zwischen Tschukota und Alaska von Asien aus den amerikanischen Kontinent betraten, treffen bereits im Gebiet des heutigen Mexiko ein und leben im Gebiet des heutigen Puebla.

13.700 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Mitteleuropa/Nordeuropa

Im Gebiet der heutigen Niederlanden, in Norddeutschland, Dänemark, Pommern und Nordpolen verbreitet sich die archäologische Kultur der ausgehenden Altsteinzeit namens „Hamburger Kultur“. Sie gehört damit zu den letzten jungpaläolithischen Kulturgruppen am Ende der Weichsel-Kaltzeit und wird zum Teil auch als spätpaläolithisch klassifiziert. Klimatisch fällt sie in die Zeit der ersten Wiedererwärmung im Meiendorf-Interstadial und die anschließende kurze Abkühlungsphase. Die Hamburger Kultur wird nach Funden am Alsterufer bei Hamburg-Wellingsbüttel aus dem Jahre 1931 benannt. Das Verbreitungsgebiet der Hamburger Kultur liegt nördlich der Mittelgebirgsschwelle. Charakteristisch sind saisonale Jagdplätze, in denen vor allem Rentiere gejagt werden. Winterlager liegen in der heutigen südlichen Nordsee, deren Küstenlinie wegen der Meerwasserbindung im Gletschereis der Weichseleiszeit bis zur Doggerbank reicht.

13.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika

Im Gebiet des heutigen Texas existiert die älteste menschliche Siedlung in Nordamerika. Die Werkzeuge und Kunstgegenstände werden Anfang 2011 gefunden. Der Fund im Buttermilk Creek nahe Austin legt die Vermutung nahe, dass Nordamerika 2000 Jahre früher von Menschen besiedelt wurde als bis zum 20. Jahrhundert angenommen wurde.

13.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Jungpaläolithische Kulturen entfalten sich in Höhlen des Gebietes von Antalya. Sie lassen Beziehungen zu Kulturen in der Levante erkennen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Europa / China / Nordamerika
Die Altsteinzeit-Jäger und –Sammler domestizieren verschiedene Unterarten des Wolfes. Eine Handvoll weiblicher Wölfe sind nur nötig, um binnen Tausend Jahren den Hund zu entwickeln. Alle Hunde, die im 21. Jahrhundert auf der Erde existieren, stammen jedoch von den ersten Hunden Europas ab. In allen Hunden dieser Welt kommen die Gene von lediglich fünf Wölfinnen vor.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Iberische Halbinsel
Im Gebiet des heutigen Asturien und in Nordportugal existieren Höhlen mit steinzeitlichen Malereien, vor allem mit Tierdarstellungen. Bis heute werden etwa 700 Dolmen gefunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa
Nach der wesentlichen Erwärmung des Klimas beginnt die Besiedelung des gesamten Gebietes des heutigen Polen. Hauptbeschäftigung der Menschen hier ist immer noch die Jagd auf Rentiere, die die Tundra bewohnen. Aus diesem Zeitalter stammen auch die ältesten in Polen gefundenen Reste mit Indizien für Kannibalismus. Durch den Klimawechsel beginnt das sogenannte „Holozän-Massensterben“ von großen Säugetieren der Eiszeit. Die Angehörigen der sogenannten „Hamburger Kultur“ spezialisieren sich auf die Jagd von Rothirsch und Elch.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan
Die Ainu bevölkern Japan; obwohl sie zu den „Ureinwohnern“ der Inselgruppe gezählt werden, sind die Ainu nicht „die“ Ureinwohner, da sie erst 5000 Jahre nach den ersten Einwanderern kommen. Ainu bedeutet „Mensch“. Die Ainu bezeichnen sich selbst als „Utari“, was in ihrer Sprache „Kamerad“ bedeutet.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Infolge des beginnenden Endes der Eiszeit steigt der Meeresspiegel wieder an. Besonders das heutige Kanada ist davon betroffen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
In einer Höhe in der Gegend des heutigen Peru im heutigen Ayacucho-Komplex sowie nahe Cordóba im heutigen Nordwesten des heutigen Argentiniens bauen die Menschen Werkzeuge aus Knochen des Pferdes, des Kamels und des Riesenfaultiers.

12.800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Über die noch bestehende Landbrücke wandert das Mammut von Europa aus auf die heutigen Britischen Inseln.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Im Gebiet des heutigen Winnemucca-Sees im Nordwesten Nevadas entstehen Petroglyphen (Felseinritzungen) durch die dort lebenden Siedler.

12.700 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

Infolge des dramatischen Anstiegs der Sommertemperaturen entstehen in Mitteleuropa Parklandschaften aus Weiden, Birken und Wacholder. Große Rentierherden wandern im Sommer in die nördlichen Tundrengebiete, im Winter zurück in die südlicheren Gebiete. Diese Rentierherden werden von den Jägern der „Hamburger Kultur“ vermutlich mit Speer und Speerschleuder gejagt, daneben jagen sie Pferde, Niederwild, Vögel und Fische. Als Behausungen von Siedlungsplätzen der „Hamburger Kultur“ sind nur Grundrisse von Stangenzelten bekannt. Typische Silexgeräte sind Kerbspitzen, außerdem Bohrer, Stichel, Kratzer und Zinken (zum Teil Doppelzinken). Harpunen werden aus Knochen und Geweih gefertigt.

12.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Asien

Mit der deutlichen Klimaerwärmung im Grönland-Interstadial beginnt das Spätpaläolithikum.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Der Homo sapiens erreicht das Gebiet 800 Kilometer südlich des heutigen Santiago de Chile. Die gefundenen Spuren deuten darauf hin, dass die Menschen in Gruppen bis zu 20-30 Personen zusammenleben. Die Bewohner kennen offenbar die Heilkraft von Algen. Auf ihrem Speiseplan stehen Gemüse, Nüsse, Schalentiere, eine ausgestorbene Spezies des Lamas sowie eine ebenfalls ausgestorbene Elefantenart.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
Aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels infolge der Erderwärmung wird Tasmanien vom australischen Festland abgeschnitten.

12.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Der Homo sapiens erreicht das heutige El Abra in Kolumbien.

12.300 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa / Nordamerika / Nordasien / Sibirien / Ostafrika

Infolge der Erderwärmung trocknet an vielen Stellen des Planeten die Tundra aus und Fichten und Eichen erscheinen. Auf dem Mount Kenya gibt es Birken und Heidekraut. Die Großen Seen in Nordamerika erscheinen, die Ozeane steigen weiterhin an. Da das Eis immer mehr schmilzt, gibt es jetzt eine Landroute von Asien nach Nordamerika. Noch einmal setzt eine Besiedelung Nordamerikas von Asien aus ein.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Von jetzt an steigt der Meeresspiegel der Erde alle hundert Jahre um einen Meter.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen Israel am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen Syrien eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa
Sowohl die Menschen im heutigen Irak sowie im heutigen Gebiet Tschechiens und im Gebiet der Slowakei bestatten ihre Toten, nachdem sie sie mit rotem Ocker bestrichen haben. Anthropologen vermuten, dass durch die rote Farbe eine Verbindung zu ihrer Gottheit nach dem Tod hergestellt werden soll.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ägypten

  • In Oberägypten am Nil werden bei Abd el-Quadir und Dschebel Sahaba frühe Siedlungen von Jäger- und Fischerkulturen festgestellt. Die Bedeutung der Fischerei zeigt sich besonders bei den Funden in der Catfish Cave (Wels-Höhle). Bei Jebel Sahaba in der Nähe des Nils findet ein Kampf zwischen zwei Clans statt. Dutzende von Menschen sterben hier durch Pfeile und Speere.
  • Im Unteren Nubien sowie im Oberen Ägypten erfinden die Menschen verschiedene Steinwerkzeuge. Der Einsatz von Steinrädern ermöglicht das Mahlen der Samen der wilden Gräser, um aus ihnen Mehl zu gewinnen.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon
Die ersten tamilischen Gruppen besiedeln die Insel Ceylon (heute Sri Lanka).


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

  • Mit dem wärmer werdenden Klima der Nacheiszeit dringt das Meer in das flache Nordseebecken vor, das eine flache Sanderlandschaft bildet, die Schmelzströme durchziehen. Das vordringende Meer schiebt dabei zugleich einen Vernässungsgürtel mit Mooren vor sich her, die noch 14.000 Jahre später als Basistorfe am Grund der Nordsee teilweise erhalten sind. Im Küstenraum lösen sich oft Torfe und Sedimente ab, die jeweiligen Meeresvorstößen und Rückzügen entsprechen. Die mit Hilfe der C-14-Methode und Pollenanalyse untersuchten Torfe bilden die wichtigsten Fixpunkte zur Datierung des nacheiszeitlichen Meeresspiegelverhaltens.
  • Im Gebiet des heutigen Deutschlands und Dänemarks gibt es Musikinstrumente aus Schwirrholz.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
In der Nähe des heutigen Nottinghamshire entstehen 120 Felsmalereien, die Vögel und Menschen darstellen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Irland
In Irland beginnt eine Vegetation zu entstehen. Wahrscheinlich ist Irland noch keine Insel, sondern mit dem europäischen Festland verbunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Im Gebiet des heutigen Norwegen können heute 70 Wohnplätze in Berg- und Erdhöhlen von hier lebenden Menschen nachgewiesen werden, die von der Jagd und vom Fischen leben und den Bootsbau beherrschen. Erstaunlich ist, dass die ältesten Spuren geographisch weit auseinander liegen. Ob diese ersten Kolonien von Menschen untereinander Kontakt hielten, ist ebenso unbekannt wie die Herkunft dieser Menschen. Die ersten Bewohner des heutigen Norwegen siedeln in Randaberg im Südwesten.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Osteuropa
Die Menschen in der heutigen Ukraine verwenden Mammutschädel als Trommeln.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Nach dem weiteren Schmelzen des Eises besiedeln Menschen die Great Plains. Außerdem beginnt die Besiedlung der heute so benannten Gebiete von Florida und Pennsylvania.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika
Die Existenz von Menschen, die aus Asien über die Landbrücke nach Nordamerika eingewandert sind, wird an der chilenischen Ausgrabungsstätte Monte Verde südwestlich des heutigen Puerto Montt vermutet. Der Ausgrabungsort liegt knapp 58 Kilometer entfernt vom Pazifischen Ozean an den Ufern des Chinchihuapi-Flusses, einem Nebenfluss des Rio Maullín. Als eine der wenigen bisher gefundenen prähistorischen Stätten in Amerika unter freiem Himmel wird Monte Verde konserviert, als das Wasser des Flüsschens bald nach der Besiedlung der Stelle steigt und das resultierende Moor den Zerfall von organischem Material verhindert. So werden Artefakte für Jahrtausende konserviert. Es handelt sich um einen von etwa 20 bis 30 Personen besiedeltem Wohnplatz. Eine über sechs Meter lange zeltähnliche Struktur ist an den Ufern des Flusses errichtet und mit in den Boden gerammten Baumstämmen und Bohlen umrahmt. Die Wände sind aus Pfählen und mit Tierfellen bedeckt. Mit Schilfstricken werden weitere Felle an die Pfosten gezurrt, um separate Wohnräume zu schaffen. Außerhalb des zeltähnlichen Gebildes befinden sich zwei große Herdstellen für den Gemeinschaftsgebrauch, wahrscheinlich für die Werkzeugherstellung und Kunsthandwerk. Auch jeder der Wohnräume hat eine mit Lehm umgebene Feuerstelle. Rund um diese Herde werden später viele Steinwerkzeuge und Überreste von verschütteten Samen, Nüssen und Beeren gefunden. Reste von fünfundvierzig verschiedenen essbaren Pflanzensorten werden in der Siedlung gefunden, über ein Fünftel von ihnen stammt aus einer Entfernung von über 240 Kilometern. Dies lässt vermuten, dass die Leute von Monte Verde als Jäger und Sammler regelmäßig in dem Gebiet umherzogiehen oder Kontakt zu anderen Gruppen haben, die in der Nähe dieser Ressourcen leben. Unter den tierischen Materialien sind Knochen von Mastodons, die den im Küstengebiet großflächigen valdivianischen Regenwald besiedeln. Weitere Funde von dieser Stätte schließen menschliche Koprolithen, einen Fußabdruck (vermutlich von einem Kind) und möglicherweise als Konstruktionsmaterial genutzte Pflanzenfasern ein.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Südostasien / Ozeanien / Südamerika
Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien
In Australien entsteht ein Regenwald. Dies bedeutet, dass die Wallabies, die Wombats und die Opossums sich andere Lebensräume suchen und die Menschen ihnen folgen müssen, um zu überleben.

11.600 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

In Nordamerika tritt zwischen 11.600 und 10.700 BC die Clovis-Kultur in Erscheinung. Die später gefundenen Werkzeuge und Tierknochen weisen die Clovis-Menschen als Jäger und Sammler aus, die bevorzugt das Mammut und andere große Tiere jagen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan
Aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels sind die Menschen, die in Japan leben, gezwungen, viele ihrer Orte an der Küste aufzugeben und höher hinauf in der Landesinnere zu ziehen. Jetzt entsteht die Küstenlinie Japans, wie sie auch in 30.000 Jahren noch zu finden sein wird.

11.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Asien / Europa

Endgültiges Ende der letzten Eiszeit. In Eurasien und in Mitteleuropa beginnt die erste flächige Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit, die auch Weichsel-Hochglazial genannt wird. Es installieren sich vorwiegend Laub-/Nadel-Mischwälder, wobei in südlichen Regionen Laubwälder vorherrschen. Die Kiefer erlebt ihr Maximum in der jüngsten Erdgeschichte. Im Gebiet des heutigen Norditalien ereignet sich der so genannte Kiefernabfall, wovon die Birke profitiert, die dabei ist, hier wieder die Vorherrschaft zu übernehmen. Ganz Nordeuropa befindet sich noch unter der Eisdecke.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Nordamerika / Asien / Europa
Wahrscheinlich sorgt ein Hauptausbruch des Agassiz-Gletschersees in die Großen Seen und den sich anschließenden heute so genannten Sankt-Lorenz-Strom und den Atlantik durch die großen Mengen an Süßwasser den Golfstrom unterbricht und für eine etwa ein Jahrtausend andauernde Abkühlung der Erde sorgen wird, die als die Jüngere Tundrenzeit bezeichnet wird. Immer mehr Menschen wandern über die Landbrücke von Asien nach Nordamerika, was einhergeht mit dem Massensterben der Tiere dort.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) – Vorderasien / China / Nordamerika
Beginn der Entstehung der Landwirtschaft im Nahen Osten, in Südchina und in Mittelamerika.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südostasien / Ozeanien / Südamerika
Im Gebiet des heutigen Brasilien existieren Menschen, die nicht über die Landbrücke von Asien aus nach Nordamerika eingewandert und anschließend nach Südamerika zogen. Die Gesichtszüge dieser Menschen sind nicht mongoloid, sondern scheinen aus Südostasien oder aus Melanesien zu stammen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika / Ozeanien / Australien
In der Nähe von Belo Horizonte lebt „Luiza“, deren Skelett 13,5 Tausend Jahre später gefunden und untersucht wird. Es wird festgestellt, dass „Luiza“ große Ähnlichkeit mit australischen Aborigines und Melanesiern hat. Dies wäre ein Indiz dafür, dass die Bewohner Südamerikas nicht nur über die Landverbindung im Norden Nordamerikas, sondern auch per Boot über den Pazifik nach Südamerika gelangen.

11.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Israel - Vorzeit

In Gilgal nördlich von Jericho im Jordantal ernten die Bewohner parthenokarpe Feigen, das heißt Früchte, die nicht durch Saatgut oder menschliches Zutun durch das Pflanzen von Stecklingen entstanden sind. Da diese Frucht dennoch zahlreich auftritt, ist dies mutmaßlich ein Zweig der Landwirtschaft.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien / Norddeutschland
Im südlichen Skandinavien und in Norddeutschland gehen die Menschen auf die Jagd nach Elchen und Riesenhirschen. Die Bromme-Kultur (benannt nach dem Fundplatz Bromme bei Sorø auf Seeland in Dänemark) löst die vorangegangene Hamburger Kultur ab. Die Silexverarbeitung zeigt Ähnlichkeiten zur zeitgleichen Federmesserkultur. Klingen werden durch direkt harten Schlag aus zylindrischen Kernen hergestellt. Die Schlagfläche wurde durch partielle Kernscheiben erneuert. Aus Langå in Ostfünen ist ein Wohnplatz mit zentraler Herdstelle bekannt. Eine Silexkonzentration von 3-4 Metern Durchmesser könnte den Standplatz eines Zeltes anzeigen. In Stoksbjerg Vest sind die Herdstellen 58 cm groß und leicht eingetieft und enthalten viel thermisch beschädigten Silex. Eine rechteckige Fläche von 4,5 mal 5 m zeigt vielleicht den Standort eines Zeltes an. Heute existieren hauptsächlich noch verstreute Einzelfunde, darunter Stielspitzen, wie die Lyngby-Spitze und Beile aus Rengeweih, wie das Lyngby-Beil. An diesen Orten existieren Siedlungen der Bromme-Kultur:

  • Æskebjerg, Seeland
  • Bro, Fünen
  • Bromme, Seeland
  • Hollendskjær, Vendsyssel
  • Holmegårds mose, Seeland
  • Højgård, Seeland
  • Knudshoved Odde, Seeland
  • Langå, Jütland
  • Løvenholm, Djursland
  • Nørre-Lyngby, Jütland
  • Ommelshoved, Ærø
  • Ramsgård, Jütland
  • Segebro, Schonen (ältester Wohnplatz)
  • Stoksbjerg, Seeland
  • Trollesgave, Seeland
11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien
  • Zwischen 12.000 BC und 10.000 BC beginnt durch den ansteigenden Meeresspiegel die Entstehung der „Straße von Hormuz“ zwischen der Arabischen Halbinsel und dem heutigen Iran.
  • Die ersten Menschen besiedeln das Zweistromland am mittleren Euphrat in Mureybet.
  • Die erste Stadt, Jericho, wird erbaut. Baumaterial ist Stein, wie der Name der damaligen Epoche sagt: Proto-Neolithikum.
  • Im Jordantal unweit des heutigen Dorfes Ain Mallah entsteht das möglicherweise erste ständige Dorf dieser Gegend. In einem zentralen, für alle Dorfbewohner zugänglichen Raum, werden Vorräte gesammelt. Das Dorf hat 200-300 Einwohner.
  • Im Gebiet des heutigen Syrien werden Weizen und Roggen angebaut.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Nordafrika / Südeuropa
Der Wasserspiegel im Mittelmeer liegt etwa 100 Meter unter dem heutigen Niveau. Das bedeutet, dass die Insellage vieler Inseln, zum Beispiel Sardiniens, zurzeit aufgehoben ist. Dies erklärt das Fehlen großer fleischfressender Tiere auf der Insel sowie die relative Artenarmut. In Sardinien finden sich an Säugetieren lediglich der Hirsch „Megaceros cazioti“, ein kleiner Hund „Cynotherium sardus“ sowie einige kaninchengroße Kleinnager wie der „Prolagus sardus“, der wie eine schwanzlose Ratte aussieht.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa
Alle heutigen Britischen Inseln sind noch über Landbrücken miteinander und mit dem europäischen Festland verbunden. In der Nähe des heutigen Cheddar in der englischen Grafschaft Somerset wird Bernstein gesammelt und in den dortigen Höhlen versteckt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien

  • Das Eis zieht sich immer mehr zurück und hinterlässt ein Gemisch aus Sand und Ton, Kies und Fels. Anfangs ist dieser Belag völlig kahl, doch dann rücken Flechten, Moose und andere niedere Pflanzenarten vor, die auf solchen Böden gedeihen können, welche nahezu keinerlei organische Nährstoffe mehr enthalten.
  • Menschen erreichen die Region des heutigen Dänemark. Wald und Fauna breiten sich dort immer mehr aus.
  • Die Insel Læsø nordöstlich von Jütland erhebt sich zwischen 12.000 und 10.000 BC zum ersten Mal nach dem Abschmelzen der weichseleiszeitlichen Gletscher aus dem Meer.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Baltikum
Die Besiedelung des Gebietes des heutigen Lettland beginnt in der Jungsteinzeit, nachdem die zurückweichenden Gletscher dies ermöglichen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Von jetzt an siedeln Menschen in Baja California, die von der Landwirtschaft und der Viehzucht leben und sich in Dorfgemeinschaften zusammenschließen. Sie beherrschen die Kunst des Freskos und fertigen in Höhlen große Wandgemälde.

10.930 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

In der Eifel acht Kilometer von der heutigen Stadt Andernach entfernt bricht ein paar Tage lang ein Vulkan aus, dessen ausgeworfenes Material in Sedimenten als charakteristisch dünne Bimsschicht nachweisbar ist und zur Datierung verwendet werden kann. Kurz nach dem Ausbruch des Vulkans werden vulkanische Asche und Bims bis ins Rheintal geschleudert und bedecken die Erde bis zu sieben Meter hoch. Das Auswurfmaterial verstopft die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckt sich über das Neuwieder Becken bis in die Gegend der Moselmündung. Feine Ablagerungen der Explosion sind noch bis Skandinavien zu finden. Die Stärke des Ausbruchs beträgt 6 auf dem Vulkanexplosivitätsindex, deren Skala von 0 bis 8 reicht. Damit ist der Ausbruch 1,5mal so stark wie der des Pinatubo im Jahre 1991 oder sechsmal stärker als der Ausbruch des Mount St. Helens im Jahre 1980. Heute ist die Caldera des Vulkans mit Wasser gefüllt, die unter anderem durch Grundwasser gespeist wird und Laacher See genannt wird. Spuren der vulkanischen Tätigkeit finden sich noch heute in Form vulkanischer Ausgasungen. Der ovale See ist mit rund 3300 qm Fläche heute der größte See in Rheinland-Pfalz. Der See ist vollständig von einem durchschnittlich 125 Meter hohen Wall umgeben und weist eine Tiefe von 53 Meter auf.

10.900 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa / Nordamerika

Auf der gesamten Erde findet ein „Kälterückfall“ statt, der vermutlich durch einen Asteroiden-Einschlag in Nordamerika verursacht wird („Clovis-Kometen-Explosion“). Dieser Einschlag hat Flächenbrände, Staubstürme, weltweite Erwärmung und dann wieder Abkühlung zur Folge. Besonders in Nordamerika sterben viele eiszeitliche „Mega-Säugetierarten“ aus und menschliche Kulturen in den eisnahen „verwüsteten“ Gebieten verschwinden.


Nordamerika
Die in Nordamerika begonnene Clovis-Kultur (benannt nach einem Fundort in New Mexico) hat sich in wenigen hundert Jahren über den gesamten nordamerikanischen Kontinent bis nach Mittelamerika ausgebreitet. Die gefundenen Werkzeuge und Tierknochen weisen die Clovis-Menschen als Jäger und Sammler aus. Die Clovis-Kultur im Gebiet des heutigen New Mexico ist offenbar ganz besonders von der „Clovis-Kometen-Explosion“ betroffen und stirbt aus. Die überlebenden Menschen in Nordamerika müssen sich nach dem Aussterben der Megafauna auf kleineres Wild umstellen. In der Folge werden auch Nahrungspflanzen stark verbreitet. Die gefertigten Clovis-Spitzen sind die Leitartefakte der Kultur. Sie sind bis zu 20 cm lang und bestehen aus Feuerstein oder anderen hochwertigen Hornsteinen und werden aus Aufschlüssen gewonnen, die zum Teil noch mehrere tausend Jahre später als Steinbrüche dienen werden. Die Clovis-Menschen beziehen bereits den als Alibates bezeichneten, besonders hochwertigen Feuerstein aus den Alibates Flint Quarries am Canadian River im Norden des heutigen Texas, den am längsten genutzten Steinbrüchen Amerikas. Chalcedon stammt vom Ohio River und vom Knife River im heutigen Grenzgebiet zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Einzelne Funde von Obsidian werden ebenfalls der Clovis-Kultur zugerechnet. Sie stammen überwiegend aus den Rocky Mountains sowie dem Südwesten zwischen Arizona und Texas. Bekannt ist das Obsidian Cliff im heutigen Yellowstone-Nationalpark. Insbesondere in den steinarmen Regionen des östlichen Nordamerikas legen die Clovis-Menschen große Entfernungen zurück, um hochwertiges Gestein zu gewinnen. Spitzen werden mehrere hundert bis deutlich über tausend Kilometer von den Steinbrüchen gefunden, aus denen das Material stammt. Die Projektilspitzen sind beidseitig zu Klingen geschlagen und sind so nicht nur als Spitze von Wurfspeeren zu gebrauchen, sondern können auch mit der Hand geführt werden, um die Körper des erlegten Wildes zu öffnen und zu zerteilen. Außer den Spitzen verwenden die Paläo-Indianer größere Faustkeile für grobe Arbeiten und flache Abschläge als Klingen für feinere Aufgaben. Die größeren Werkzeuge werden bei Abnutzung neu behauen, um wertvolles Material zu sparen. Die großen Faustkeile dienen dabei auch als Werkstoffreserve, da aus ihnen jederzeit kleinere Werkzeuge gefertigt werden können.

10.700 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Nach über 4000 Jahren phasenweiser Klimaerwärmung fällt die Temperatur auf der Erde in der sogenannten „Jüngeren Tundrenzeit“ noch einmal in einen Kaltzustand zurück.

10.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

Die Erde erwärmt sich in sehr kurzer Zeit um mehr als 20 Grad Durchschnittstemperatur. Eisbohrkerne aus Grönland zeigen später sogar eine Temperaturschwankung von fast 59 Grad innerhalb eines 50-Jahres-Zeitraums.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Mitteleuropa
Im Laufe des Neolithikums entstehen die ersten Bauernkulturen und mit ihnen feste, dauerhaft besiedelte Wohnhäuser. Je nach Region bestehen sie aus Lehm, Stein oder Holz. Lehmbauten sind vom Orient bis nach Ungarn bekannt, Holzbauten mit Wänden aus Brettern oder lehmverschmiertem Flechtwerk in den bewaldeten Gebieten. In Mitteleuropa ist der Pfostenbau die übliche Bauweise.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
In Blomtvåg in der Kommune Øygarden in Hordaland wird der älteste bekannte menschliche Aufenthaltsort im Gebiet des heutigen Norwegen angenommen. Die technische Ausführung der Stein-Artefakte gleicht der von norddeutschen Funden. Der Wohnplatz muss bald wegen einer Verschärfung der Gletscherbildung aufgegeben werden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Japan
Die Bewohner Japans, die sich selbst Jomon nennen, sind die ersten Menschen der Welt, die in der Lage sind, Keramik herzustellen. Das älteste heute bekannte Gelände von Fundorten ist die Höhle von Fukui. Die Muster auf der Keramik werden als „cord marks“ bezeichnet und sind damit analog zum deutschen Begriff „Schnurkeramik“. Das Wort „Jomon“ bedeutet im Japanischen so viel wie „Schnurmuster“. Die Besonderheit dieser Keramik besteht in ihrer ausgesprochen kreativen Gestaltung. Mit unterschiedlich dicken Schnüren werden Rillen in den roten Ton gepresst, so dass bestimmte Muster entstehen. Typisch sind flammenartige Spiralmuster. Die Keramik wird mit relativ niedrigen Temperaturen gebrannt. In der Jomon-Zeit ernähren sich die Menschen durch Jagen und Sammeln. Das Klima ist mild und warm, und es wächst eine üppige Vegetation auf den japanischen Inseln. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fisch und Schalentieren; Hirsche und Wildschweine werden in Gruppen gejagt. Dazu werden Pflanzen und Früchte gesammelt. Die Töpfe dienen vermutlich der Lagerung von Früchten und dem Transport von Wasser.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika
Gegen Ende der letzten Kaltzeit ist die Sahara ein grünes und fruchtbares Land und wird wieder von jenen Völkern besiedelt, die sich zuvor südlich der Sahara angesiedelt haben.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika
Bisonherden wandern von Süden kommend in das entstehende Grasland im Gebiet des heutigen British Columbia im heutigen Kanada ein. Bis hierhin sind nunmehr auch indigene Siedler aus Asien gekommen, die Speerspitzen des Clovis-Typs verwenden. Die unterschiedlichen Funde legen eine Süd-Nord-Wanderung dieser Menschen nahe.

10.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Die ersten Menschen erreichen die Südspitze Südamerikas.

10.300 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)

In der jetzt beginnenden Jüngeren Dryas erreicht die Population von Birken ihren Gipfel, die die Kiefer als den häufigsten Baum auf Terra ablösen.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium)
  • Aufgrund der Erderwärmung und dem Schmelzen der Gletscher treten wiederholt massive Überschwemmungen in der ganzen Welt auf. Die wieder steigenden Temperaturen bewirken das weitere Schmelzen der Gletscher und damit die Ausbreitung von Flora und Fauna.
  • Die Weltbevölkerung besteht schätzungsweise aus 10 Millionen Menschen. Überall auf der Welt beginnen die Völker mit der Landwirtschaft.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien

  • Die Region Mesopotamien befindet sich in der Steinzeit. Drei oder mehr sprachliche Gruppen einschließlich der Proto-Sumerer und der Proto-Semiten bilden im Zweistromland eine gemeinsame politische und kulturelle Kultur. Die hier ansässigen Menschen beginnen damit, wilden Weizen und wilde Gerste zu sammeln und zusammen mit Malz zu einem Bier zu brauen. Die Bevölkerung im Gebiet des heutigen Irak domestiziert die Ziege. Im sogenannten “Fruchtbaren Halbmond” entstehen die Grundlagen der Zivilisation, des Ackerbaus und der Viehzucht (neolithische Revolution). Die Sesshaftigkeit wird mit der Zeit typisch für die Wohn- und Siedlungsweise; Dörfer und Städte, Tempeln und Festungen werden errichtet und Bewässerungsanlagen angelegt.
  • Die Menschen im Zweistromland und die Menschen im Gebiet des heutigen Kappadokien treiben miteinander Handel. Auf diese Weise kommen kappadokische Obsidiane nach Mesopotamien.
  • Die erste menschliche Siedlung der heutigen Ost-Türkei entsteht bei Riha (Urfa).
  • Der Flaschenkürbis wird als Tragebehälter verwendet. Zu diesem Zweck wird diese Frucht gezüchtet.
  • Die Menschen im Gebiet des heutigen Beidha in der Wüste Negev ist die Herstellung von Gips bekannt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon
Die Nagas und die Yakkas siedeln als "Ureinwohner" von Sri Lanka. Die Insel ist noch durch die "Adamsbrücke" mit Indien verbunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Europa
Im Gebiet des Doppelkontinentes Eurasien leben 500.000 Menschen. Das asiatische Wildpferd lebt noch in Asien, das Tarpan in Osteuropa und im Gebiet der heutigen Ukraine sowie große Herden von Pferden im Gebiet des heutigen Polen. Das schwere Waldpferd ist in Nordeuropa am Aussterben. Es kommt wahrscheinlich zu Kreuzungen zwischen Tarpan und Waldpferden; das Ergebnis sind die Araber-Pferde. In diesem Stadium der Geschichte der Erde dient das Pferd ausschließlich als Nahrung, nicht als Reit- oder Lastentier.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ceylon
Die Nagas und die Yakkas siedeln als "Ureinwohner" von Sri Lanka. Die Insel ist noch durch die "Adamsbrücke" mit Indien verbunden.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordafrika

  • Völker der Sahara beginnen mit Felsmalereien. Gewöhnlich werden keine Bilder von Keramik, Rinder oder Nutzpflanzen in den Felsen graviert oder gemalt, sondern wilde Tiere und wilde Pflanzen. So trägt diese Kunst auch heute den Namen “Bubalus-Zeitraum“ oder „Große Wilde Fauna“. Die meisten Bubalus bestehen aus Giraffen, Elefanten und einem heute ausgestorbenen Rind, das als „bubalus anticus“ bekannt ist. Die Bilder sind fast lebensgroß und in einem naturalistischen Stil erstellt. Ein besonderes Merkmal dieses Stils sind die übergroßen, runden Füße der Tiere. Auch werden in Schnitzereien Menschen mit Tierköpfen dargestellt. Die Männer werden bewaffnet mit Knüppeln gezeigt, oder beim Werfen von Stöcken und Äxten sowie beim Bogenschießen, nie aber mit Speeren. Ein Bild zeigt ein Nashorn auf dem Rücken, umgeben von schakalköpfigen Menschen, die mit Knüppeln bewaffnet sind.
  • Frühe Mediziner der Bevölkerung, die in der Gegend des heutigen Marokko lebt, nehmen künstliche Schädelöffnungen vor.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südeuropa
Istrien wird erstmals von Menschen besiedelt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

  • Im Gebiet des heutigen Frankreich leben 50.000 Menschen.
  • Im Gebiet des heutigen Südfrankreich entstehen die ersten Höhlenmalereien Europas.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

  • Europa erfährt einen permanenten ökologischen Wandel. In den Savannen leben Rentiere, Bisons, in den Wäldern Rehe und Auerochsen, die von den Menschen der Mittelsteinzeit gejagt werden.
  • Da der Meeresspiegel noch bis zu 120 Meter tiefer als heute liegt, verläuft die Küstenlinie der Nordsee rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später. Weite Teile der heutigen Nordsee liegen trocken. Die südliche Nordsee ist Festland und die Britischen Inseln und das europäische Festland bilden eine zusammenhängende Landmasse.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

  • Im Gebiet des heutigen Großpolen schlagen mindestens acht Teile des Asteroiden Morasko ein und verursachen Krater mit Durchmessern zwischen 15 und 100 Kilometern.
  • Nach 60.000 BC Jahren endet die letzte Eiszeit auch im nördlichen Alpenvorland.
  • Im Gebiet des heutigen Norddeutschlands lebt der „homo sapiens“. Klassische Jagdwaffe dieser Spezies ist die Speerschleuder. Die Menschen leben von der Verarbeitung der Rentiere. Auch Pfeile und Bögen sind in Norddeutschland bekannt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien

  • Die äußerste südwestliche Spitze von Skandinavien ist nicht mehr vergletschert. Mit stetig besserem Klima wird auch Nordeuropa besiedelt. Der Mensch kultiviert die ersten essbaren Pflanzen. Der Ackerbau beginnt. Die älteste bekannte feste Siedlung in Skandinavien stammt allerdings von Sinavik auf Ringvasøy nördlich der Lofoten. Der Eispanzer weicht etwa 300 Meter im Jahr zurück. Auch im Gebiet des heutigen Randaberg, Fosma und Komsa im heutigen Norwegen sowie in Hensbacka in Bohuslän im heutigen Schweden beginnen die ersten Menschen zu siedeln.
  • Nach dem Abklingen der letzten Eiszeit folgen die Menschen dem nach Norden wandernden Großwild. An der nordeuropäischen Küste entwickeln sich Jäger und Sammler Kulturen die sich wesentlich von Fischen und Muscheln ernähren. Diese Leute besiedeln die Küstengebiete von Skandinavien; sie bauen die ersten Boote in Nordeuropa mit Fellen über ein Gerüst aus Holz oder Geweihstücken.
  • Die ersten Menschen siedeln in den Gebieten von Alleröd, Bromme und Segebro im heutigen Dänemark. Sie sind hauptsächlich Rentierjäger.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Orkney
Zwischen 10.000 und 8000 BC weicht das Eis, das über den Orkney-Inseln liegt, dem Pentland Firth, von dem Orkney überschwemmt wird und der ein Archipel herausbildet. Aus dieser Zeit stammen Funde von Artefakten auf Stronsay, die von Jägern und Sammlern genutzt wurden und damit der früheste Beleg menschlicher Tätigkeiten auf Orkney sind.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Asien / Sibirien
In der Nähe des Baikalsees werden später die bisher ältesten Harpunen und Fischernetze dieser Gegend gefunden. Sie zeigen, dass die Menschen im südlichen Sibirien in der Jungsteinzeit weitgehend vom Fischfang leben.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostasien

  • Im Gebiet des heutigen Vietnam kommt die Bacson-Kultur auf. Es handelt sich um eine neolithische Kultur, die von etwas über 50 Fundorten bekannt ist. Charakteristisch für diese Kultur sind geschliffene Steinäxte und flache Steine, die mit wenigen parallelen Linien dekoriert sind (marques Bacsoniennes). Nahrungsgrundlage waren anscheinend Süßwasser-Mollusken und Waldschnecken (Cyclophorus sp.). Die Jagd auf wilde Tiere ist auch bezeugt, doch kann Pflanzenanbau bisher nicht mit Sicherheit belegt werden. Es gibt Anzeichen für die Anwendung der Töpferei, was durch seltene Funde von schwarzen und mit Schnurmustern dekorierten Gefäßen belegt ist und damit neben wenigen Stein- und Tonfiguren die älteste Keramik in Nordvietnam darstellt. Die Toten werden innerhalb der Siedlungen bestattet. Als Beigaben gibt man mitunter Muschelschmuck und Steinwerkzeuge und bestreut sie mit Ocker.
  • Der japanischen Mythologie zufolge beginnt das Königreich Jomon. Die Jomon-Leute benutzen Keramik, sie fischen, jagen und sammeln Eicheln, Nüsse und essbaren Samen. Ihnen sind 10.000 unterschiedliche Pflanzenarten bekannt.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostafrika
Im Gebiet des heutigen Eritrea und Äthiopien entstehen Wandmalereien, die menschliche Aktivitäten darstellen. Vermutlich sind diese die ersten Gemälde der Welt.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika

  • Die heutige Beringstraße zwischen Russland und Alaska ist immer noch eine Landbrücke, über die Menschengruppen aus Asien in den amerikanischen Kontinent einwandern.
  • Nordamerika wird besiedelt vom Wolf, Säbelzahntiger (Smilodon), Riesenbiber, Faultier, dem Kaisermammut (Mammuthus imperator), Jefferson-Mammut, Columbia- und anderen Mammut-Arten sowie dem Mastodon, Kurznasenbär, Amerikanische Geparden (Cheetah) sowie den heute ausgestorbenen Amerikanischen Kamelen, Pferden und Löwen.
  • Paleo-Indianer leben als Jäger-Sammler-Gesellschaften und bewegen sich als Nomaden über die Plains.
  • Long Island wird durch einen Wassereinbruch am westlichen Ende des Inneren Sees zu einer Insel.
  • Auf der heutigen Queen Charlotte Insel des heutigen kanadischen British Columbia siedeln Paleo-Indianer am Nanu-Standort, der heute als älteste Siedlung in Amerika gilt.
  • Das Aussterben der Pferde, Faultiere, Wölfe, Riesenbiber, Mammuts, Großen Kurznasenbären, Cheetahs, Amerikanischen Kamelen, Amerikanischen Löwen und Mastodons in Nordamerika beginnt.
  • Die ersten Indianer erreichen das Gebiet am Golf von Mexiko.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Nordamerika / Südamerika
Mit Ausnahme der Polargebiete sind nun überall in Amerika Menschen anzutreffen.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

  • In den Anden beginnt die „Alt-Südamerikanische Jägertradition“, die die Grundlage der Jäger- und Sammlerkultur in dieser Gegend bildet. Charakteristisch sind fischschwanzförmige, geriefte Geschossspitzen und blattförmige lanzettähnliche Spitzen. Die Werkzeuge zur Herstellung sind schon vorher in der Clovis-Kultur in Nordamerika bekannt gewesen.
  • In der kleinen, heute „Monte Verde“ genannten Siedlung rund 500 Kilometer südlich der heutigen chilenischen Hauptstadt Santiago leben rund 30 Menschen.

Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Australien

  • In Australien entsteht ein neuer Typus Mensch mit einem schwereren und massigeren Schädel als beim heutigen Homo sapiens.
  • Durch die Gletscherschmelze steigen die Wasserstände. Die Küstengebiete Australiens werden überflutet. Die Menschen besiedeln das trockene Hinterland. Die Austrocknung der Seen führt zu einer Konzentration ihrer Siedlungen entlang der großen Flüsse. Sie ernten wilde Hirse mahlen sie die Samen mit Mühlsteinen.
9850 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

Infolge des steigenden Meeresspiegels beginnt die Überflutung des nördlichen Teils des Elbe-Urstromtals, dessen Ende rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später liegt. Auch Doggerland, das das heutige Großbritannien mit der Westküste des Kontinents Europas verbindet, beginnt von der Oberfläche zu verschwinden.

9800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Südamerika

Die ersten Jägergruppen erreichen Feuerland, die Südspitze Südamerikas. Man nimmt an, dass die Ankunft dieser Paläo-Indianer im Zuge des Rückgangs der Vergletscherung im Pleistozän über noch bestehende Landbrücken erfolgt, bevor die Magellanstraße endgültig von Wasser geflutet wird. Archäologische Spuren dieser Indianergruppen finden sich beiderseits der Magellanstraße: auf dem amerikanischen Festland in der Cueva Mylodón bei Puerto Natales oder nördlich von Punta Delgada in Pali Aike und auf Feuerland in Tres Arroyos und Alero Marazzi etwa 20 Kilometer südwestlich von San Sebastian. Maritime Fundstätten finden sich am Beagle-Kanal (Tunel und Lancha Packeweia) und im Süden der Isla Navarino (Seno Grandi). Der älteste Skelettfund wird 2004 AD im argentinischen Teil der Argentinien Nordküste Feuerlands entdeckt werden.

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