4000 BC |
Solar System
Der Komet Hale-Bopp besucht das innere Sonnensystem und kann von jedem Punkt der Erde beobachtet werden. Er wird erst wieder 1997 AD dort zu sehen sein.
Terra
Die Weltbevölkerung beträgt jetzt etwa sieben Millionen Menschen. Zum ersten Mal nutzen Menschen das Rad als Transportmittel.
Georgien
Die ersten Menschen siedeln im Gebiet des heutigen Abchasien.
Georgien / Armenien / Hellas / Mesopotamien
Im Gebiet des heutigen Ostgeorgien und in Armenien beginnt die Trialeti-Kultur, die hauptsächlich durch Grabfunde bekannt wird. Die Menschen werden unter der Erde oder unter Steinhaufen, manchmal auch in vierrädrigen Karren beigesetzt. Auch werden viele Goldobjekte in den Gräbern gefunden, ähnlich wie im Iran und im Irak. Die Menschen dieses Kulturkreises kennen den Gebrauch von Zinn und Arsen. Die Trialeti-Kultur, benannt nach der gleichnamigen Region in Georgien, pflegen enge Beziehungen zu den umgebenen Hochkulturen in der Ägäis und in Kleinasien.
Mesopotamien / Volk der Elamiter (Proto-Elamiter)
Das Vorläufer-Volk der Elamiter baut im Südwesten des heutigen Iran in der Provinz Chuzestan am Rand der heutigen Stadt Schusch (hebr. Schuschan) Susa, eine der ersten Siedlungen der Geschichte der Erde, die bis heute durchgehend besiedelt ist. Susa liegt in einer Schwemmlandebene, die reich an Landwirtschaft ist, aber auch als Knotenpunkt im Fernhandel zwischen Iran und Mesopotamien günstig liegt, da vor allem weiter nördlich hohe Gebirge beginnen, die nicht leicht zu überqueren sind. Im Süden ist der Persische Golf nicht weit entfernt. Die eigentliche Stadt liegt größtenteils östlich des kleinen Flusses Schaur. Ihre Reste bilden heute meterhohe Schutthügel. Sie erstrecken sich auf einem Gebiet von über einem Quadratkilometer. In der Apadana entsteht ein massives Gebäude, das vielleicht einen Fürsten gehört, auf der Akropolis wird eine massive Plattform errichtet, die 1,7 Meter hoch und 7 mal 12 Meter groß ist. Die Gräber der Proto-Elamiter sind mit kunstvoll verzierter Keramik ausgestattet Die oftmals in geometrischen Formen gehaltenen Verzierungen stellen einen ersten Höhepunkt des Kunstschaffens dieser Region dar.
Mesopotamien
- In das bereits seit dem 8. Jahrtausend dünn besiedelte Gebiet zwischen Euphrat und Tigris (heute Irak) wandern, von Osten kommend die ersten, möglicherweise ursprünglich in Indien beheimateten Sumerer, sowie von der Arabischen Halbinsel bzw. von Nordwestafrika kommend in aufeinanderfolgenden Wellen semitische Volksstämme ein (gemäß des Alten Testamentes Nachfahren von Sem, dem ältesten Sohn Noahs).
- Zur Zeit des sagenhaften Königs Uta-naphistim herrscht in Mesopotamien Hochwasser.
- (um 4200-3800) In Mesopotamien kommt die mittelneolithische Eridu-Hadschi-Mohammed-Kultur mit einer zweifarbig bemalten Keramik (meist geometrische Motive) auf. Vom Regenfeldbau des Nordens müssen sich die Bewohner hier auf Bewässerung durch Kanäle umstellen, bei sorgfältiger Ausnutzung des knappen Acker- und Gartenlandes. Nahrungsgrundlage ist neben Gerste, Emmer und Hülsenfrüchten sowie dem Ertrag von Jagd, Fischfang und einer intensivierten Viehzucht der Anbau der aus Arabien eingeführten Dattelpalme. Die wichtigste Ölfrucht ist der Sesam. In Eridu existieren kleine Tempel aus ungebrannten Ziegeln. Die Siedlungen sind wohl durchweg noch dörflich.
- Die Stadt Ur (heute Tell el-Muqejir in der Nähe der Stadt Nasiriya) entsteht. Außerdem siedeln sich Menschen in Uruk und in Tell Hamoukar im heutigen Syrien an.
- In Mesopotamien kommt die erste Schriftsprache auf.
- Auf der bereits seit Jahrtausenden von Nomadenstämmen bevölkerten Kleinasiatischen Halbinsel entstehen die ersten stadtähnlichen Siedlungen.
- Den Menschen in Mesopotamien ist der Planet Merkur bekannt.
- Im Gebiet des heutigen Irak' wird der Webstuhl entwickelt.
- In Ur wird Lapislazuli eingeführt. Lapislazuli, auch Lapis Lazuli (Lapis lazuli), Lasurstein oder kurz Lapis genannt, ist ein blauglänzendes Mineralgemisch, das je nach Fundort aus unterschiedlichen Anteilen der Minerale Lasurit, Pyrit, Calcit sowie geringeren Beimengungen an Diopsid, Sodalith und anderen bestehen kann. Als feste, natürlich auftretende, mikroskopisch heterogene Vereinigung von Mineralen gehört Lapislazuli definitionsgemäß eher zu den Gesteinen und wird teilweise auch als solches bezeichnet. Das Wort Lapis entstammt der lateinischen Sprache und bedeutet „Stein“. Lazuli, Genitiv des mittellateinischen Wortes lazulum für „blau“, leitet sich über das Arabische vom "l?žward" ("himmelblau") ab.
- In Tappa Gaura in Uruk östlich des heutigen Chorsabad entsteht das sogenannte "Round House", das zentral auf einem Hügel liegt und das größte Gebäude der Stadt wird.
Königreich Ägypten
- Ägypten ist in Dutzende von regionalen Königreichen aufgeteilt, deren Grenzen später meist die Grenzen der Gaue bilden werden. Das Chalkolithikum beginnt. Die kulturelle Entwicklung verläuft in Ober- und in Unterägypten zunächst getrennt; Unterschiede lassen sich nicht durch einen einfachen Gegensatz Nomaden-Bauern erklären, denn die soziale Struktur der Bevölkerung ist bereits im Neolithikum weitaus differenzierter. Die ersten bedeutenden Kulturen in Unterägypten sind die von Merimde (am Westrand des Deltas) und El-Fajum. Die Menschen leben hier in Dörfern aus runden oder ovalen Schilf- und Strohhütten, die oft zur Hälfte in den Boden eingegraben sind. Die Toten werden in den Dörfern beigesetzt, bleiben daher bei den Lebenden und sind von Grabbeigaben unabhängig. Als Haustiere werden Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen gezüchtet, auch der Hund ist domestiziert. Gerste und Emmer werden angebaut, doch bleiben auch Jagd und Fischfang für die Ernährung von großer Bedeutung. Gewebte Gewänder lösen die Fellbekleidung ab. Besser bezeugt ist die bis nach Nubien verbreitete Kultur von El-Badari (südlich Assiut). Dörfer und Landwirtschaft sind ähnlich wie in Unterägypten, doch werden die Toten wie in Deir Tasa außerhalb der Siedlung bestattet. Die Badari-Kultur ist die älteste aus Oberägypten bekannte Kultur mit sesshafter Lebensweise. Es gibt die ersten Belege für Metall (Kupfer) und Fayencebearbeitung in Oberägypten. Fayence ist eine spezielle, haltbare Malfarbenglasur.
- Die Naqada-I-Kultur, die seit 500 Jahren im Gebiet zwischen Luxor und Abydos existiert, bringt immer mehr menschliche Keramik-Figuren zum Vorschein. Dabei finden sich bärtige Männerfiguren, die an Elfenbeinstäbe oder Anhänger angearbeitet worden sind, und eine große Anzahl von Frauenfiguren.
- In der Nähe des heutigen Kairo in Unterägypten beginnt die Maadi-Kultur, die nach einem Vorort von Kairo benannt ist. Bisher ist nur die dortige Siedlung erforscht; es wird aber angenommen, dass auch unter der späteren Stadt Buto Zeugnisse der Maadi-Kultur gefunden werden, weshalb diese Kultur manchmal auch Maadi-Buto-Kultur genannt wird. Die Keramik der Maadi-Kultur ist einfach, undekoriert und handgemacht. Einige Formen belegen Kontakte mit Palästina, daneben fanden sich importierte Gefäße aus diesem Bereich und aus der Naqadakultur, die wohl ursprünglich zum Transport von Waren in die Gebiete der Maadi-Kultur gedient hatten. Steingefäße sind ebenfalls belegt, vor allem aus schwarzem Basalt. Auch Gegenstände aus Kupfer finden sich, die Kupferfunde umfassen Barren, Beile und Kleinfunde, zum Beispiel Angelhaken. Zu den domestizierten Tieren gehören Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, auch gibt es die frühesten Belege für Esel in Ägypten. Zudem werden diverse Getreidearten angebaut. Die Maadimenschen leben in kleinen Dörfern, wobei die Häuser wohl aus leichtem Material, wie etwa Holz oder Stroh, bestehen und teilweise in den Boden eingetieft sind. Die Friedhöfe liegen in einigem Abstand zu den Siedlungen. Die Leichen werden in Hockstellung beigesetzt, mit den Händen vor dem Gesicht, es finden sich meist nur wenige Beigaben, etwa die Hälfte der Bestattungen enthalten keinerlei Beigaben.
- Die vor 300 Jahren in Mittelägypten aufgekommene Tasa-Kultur nimmt ab. Mit der inzwischen aufgekommenen Badari-Kultur teilte sie sich den Siedlungsraum. Die Ursprünge dieser Tasa-Keramik lassen sich bis nach Nordägypten zurückverfolgen, wo in der mittleren bzw. späten Merimde- und Fayum-A-Kultur ähnliche einfache, in ihrer Machart anspruchslose Gefäßtypen anzutreffen sind.
- Im Niltal sind die Menschen in der Lage, Bier zu brauen. Da sie an Osiris glauben, behaupten sie, dass Osiris sie das Bierbrauen gelehrt habe.
- Erstmals werden in Ägypten Nägel aus Kupfer gebraucht.
- In Ägypten wird Flachs (Leinen) angebaut und systematisch verarbeitet.
Königreich Ägypten / Nordafrika
- Die vor 500 Jahren begonnene Trockenphase in Nordafrika ebbt ab; das Klima in der Wüste wird feuchter und es treten periodisch zum Teil sehr heftige Niederschläge auf. Es ist wahrscheinlich die Blütezeit der Fayum-A-Kultur im Gebiet des heutigen Ägypten. An aufgefundenen Keramikformen sind kugelförmige und halbkugelige Terrinen, Gefäße mit S-förmigem Profil mit mehr oder weniger abgesondertem zylindrischem Hals, Terrinen mit erweitertem Mündungsrand, Pokale mit unterschiedlichen Proportionen, Terrinen mit abgesondertem Boden sowie flache Teller zu nennen.
- In Nordafrika wird der Hausesel domestiziert.
Nordafrika
Zwischen dem 3. und 4. Nil-Katarakt (im heutigen Nord-Sudan) entwickelt sich allmählich das Königreich von Kerma, das von den Ägyptern als „Kusch“ bezeichnet wird und heute als der älteste bekannte schwarzafrikanische Staat gilt.
Nordafrika / Westafrika
Infolge der sich immer weiter nach Süden ausbreitenden Wüste ziehen mehrere Gruppen aus der Gegend der heutigen Republik Tschad mit ihren Viehherden in die weiter südlich gelegenen Regionen Westafrikas und in das Niltal.
Königreich Ägypten / Hellas
Sowohl in Ägypten als auch in Griechenland kommt der religiöse Ritus der Beschneidung von Jungen auf.
Indien
Am Indus entstehen die ersten Kulturen der indischen Zivilisation. Die Menschen hier betreiben hauptsächlich Landwirtschaft. Die erste befestigte Stadt Indiens, Rehman Dheri, wird gegründet.
Hellas
- In Delphi wird zum ersten Mal ein Orakel veranstaltet.
- Die Insel Thera (heute Santorin) wird von Kreta aus besiedelt.
Osteuropa / Mitteleuropa
In der Region um das Schwarze Meer wird eine indogermanische Ursprache gesprochen. In der Landwirtschaft vollzieht sich ein Wandel zu einer Mischökonomie aus Ackerbau und Weidewirtschaft, was weg von einer matriarchalischen zu einer patriarchalischen Klassengesellschaft führt. Die Viehhaltung spielt eine zunehmend wichtigere Rolle als der Ackerbau. Die Veränderung der Sozialstruktur, Religion und Ökonomie ist nicht als eine langsame einheimische Entwicklung, sondern als Aufeinanderprallen und die allmähliche Vermischung zweier Gesellschaftssysteme mit vollkommen gegensätzlichen Weltbildern, nämlich dem Weltbild der ansässigen Bevölkerung und der Einwanderer der Kurgan-Kultur aus dem Osten zu verstehen. Nicht das gesamte Mitteleuropa wird infolge der ersten Welle der Eindringlinge 'kurganisiert', fest steht jedoch, dass in dem größten Teil des Donaubeckens nun befestigte Höhensiedlungen errichtet werden. Es wird viele Generationen dauern, bis die Traditionen des gesamten 'Alten Europa' nach und nach durch die 'Kurgankultur' verdrängt sein werden.
Malta / Iberische Halbinsel / Mittel- und Westeuropa / Skandinavien
Auf Malta und Gozo werden aus gewaltigen Steinen geheimnisvolle Bauten errichtet, die überirdisch nachgebauten Höhlenheiligtümern gleichen. Diese Bauten gehören zu den ältesten Tempelbauten der Megalithkultur. Auch auf der Iberischen Halbinsel, wo die Zivilisation beginnt, sowie in den Gebieten des heutigen Deutschlands, der Niederlande, Polens und Skandinaviens entstehen megalithische Bauwerke. Die betreffenden Bauwerke (Megalithanlagen) bestehen aus bearbeiteten oder unbearbeiteten Steinblöcken. Daneben finden sich aufgerichtete Steine, die ein Gewicht bis zu 350 t (Grand Menhir Brisé), in der Regel aber 15–20 Tonnen haben (Steinsetzungen). Die Bauten bzw. die Steinsetzungen werden im Gebiet des heutigen Deutschlands je nach Ausführung und vermutetem Verwendungszweck als Hünengräber, Dolmen, Ganggräber, Menhire, Steinkisten, Steinkreise bzw. Steinreihen bezeichnet. Auf der iberischen Halbinsel beginnt die Errichtung von Großsteingräbern mit dem Epi-Cardial und setzt sich bis in die kupferzeitliche Almeriakultur fort. Besonders häufig sind Großsteingräber in Portugal und den Randregionen Spaniens, Galicien und Asturien mit Ausnahme der Ostküste.
Sardinien / Malta / Korsika / Westeuropa / Südeuropa
Die Bevölkerung Sardiniens unterhält kulturelle Beziehungen zu den in Südfrankreich, auf Korsika, in Italien und auf Malta lebenden Menschen.
Westeuropa
Die Menschen in Frankreich betreiben hauptsächlich Landwirtschaft. Es liegen Indizien vor, die darauf schließen lassen, dass die im heutigen Frankreich lebenden Menschen Kannibalen sind.
Mitteleuropa
- Im Gebiet der heutigen Stadt Lörrach im heutigen Baden-Württemberg leben Rentierjäger sowie Menschen, die Bergbau betreiben. Sie befinden sich im Übergang zur Sesshaftigkeit und bilden dorfähnliche Siedlungen.
- Im Gebiet des heutigen Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt entsteht eine eindrucksvolle Höhensiedlung aus der Salzmünder Gruppe, einer Untergruppe der Trichterbecherkultur. Höhensiedlungen sind an der höchsten Stelle der Umgebung erbaut und von zwei oder drei Seiten durch Wasser oder steile Felshänge auf natürliche Weise geschützt. Auf der Dölauer Heide, heute Waldstadtteil von Halle, werden fünf kleine rechteckige Häuser, deren Wände aus je drei Holzpfosten mit Füllungen aus lehmbeworfenem Flechtwerk bestehen, angelegt. In der gleichen Region werden mindestens zwanzig Erdhügel angelegt; jeder von ihnen enthält ein zentrales Grab in einer Vertiefung unter der Erdoberfläche und einen gewöhnlich aus Steinblöcken erbauten Totenschrein. Es gibt Hinweise auf Gewalttätigkeiten - Anzeichen dafür, dass Menschen mit Speeren oder Äxten getötet wurden. Man findet Gräber mit Skelettresten von Frauen, Männern und Kindern in wüstem Durcheinander.
- Im Gebiet des heutigen Niedersachsen werden mittels großer Findlinge zentrale begehbare Grabkammern mit angrenzenden Nebengräbern auf und in trockenen sandigen Moränenboden gebaut. Darin befinden sich hölzerne oder steinerne Behälter zur Bestattung der vorher exkarnierten („entfleischten“) Knochen. Nach mehrfachen Überbauungen, da der Bestattungsort vielen Generationen dient, werden diese Hügel zwischen einen und 13 Metern hoch. Angehörige anderer oder späterer Kulturkreise leeren die Grabstätten und nutzen sie für ihre eigenen Bestattungen. Die Tierwelt in den Moor-, Sumpf- und Wassergebieten ist sehr artenreich. Es gibt Biber, Otter, Wolf, Luchs, Wisent, Auerochs (Ur), Wildschweine und vereinzelt auch Bären. Die hier lebenden Menschen sind Jäger - sie nutzen die Beute als Frisch- und Dörrfleisch – unter anderem Rehe und Wildschweine - und Sammler von Honig, Beeren und Früchten, die frisch und getrocknet konsumiert werden. Fischer - in den Bächen, Teichen, den vielen kleinen Seen und am Uferrand des Meeres – fangen unter anderem Aale, Hechte, Karpfen und alle Arten von Weißfischen. Und die Vogelfänger, die hauptsächlich Wildvögel jagen, sorgen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Ihre kleinen Hütten haben Reetdächer und Weidengeflecht-Wände mit Lehmputz. Abdichtungen erfolgen mit Birkenrindenteer.
- In der Nähe des heutigen Ortes Lietzow auf Rügen existiert eine Fertigungsstätte für Äxte, Beile und Sägen, von denen 6000 Jahre später 20.000 Stück gefunden werden. Außerdem gebrauchen die dort lebenden Menschen behauene Feuersteine und verzierte Keramikgefäße, die auch als Opfergaben genutzt werden. Die „Lietzow-Kultur“ stellt den Übergang vom wandernden Jäger zum sesshaften Bauern dar.
Britannien
Im Gebiet von Plumstead, heute ein Vorort von London, legen die dort lebenden Menschen zum Überqueren eines Sumpfgebietes den "Belmarsh Trackway" an. Der hölzerne Bohlenweg gilt als die älteste bekannte Wegekonstruktion. Der Bohlenweg wird angrenzend an ein altes Flussbett in 4,70 Meter Tiefe unter einer zwei Meter dicken Torfschicht bei der Erweiterung einer Strafanstalt gefunden. In der Baugrube wird später auch ein wesentlich jüngerer Erlenstamm mit Bearbeitungsspuren einer bronzenen Axt entdeckt werden.
Britannien (Orkney)
Die Orkney-Inseln werden besiedelt.
Irland / Britannien
In Ostirland und in Mittelengland steht das glockenbecherzeitliche Auftauchen von Grabmonumenten für einzelne Personen in extremem Gegensatz zur vorhergehenden Tradition der Gruppenbestattungen. Der Zustand der Jahrtausende später gefundene Skelette der Verstorbenen lässt darauf schließen, dass die Krankheit Tuberkulose auf den britischen Inseln weit verbreitet ist.
Irland
- In Irland beginnt die jungsteinzeitliche Kultur mit rechteckigen Häusern und geschliffenen Steinwerkzeugen.
- Im Gebiet des heutigen Sligo wird auf einem Grab eine Sternwarte errichtet, die sowohl den Lauf der Sonne als auch des Mondes anzeigt.
Britannien
Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Monument „Stonehenge“ vollendet wird. Nach anderen Meinungen jedoch beginnt der Bau von „Stonehenge“ erst 2750 BC.
Dänemark / Südschweden
Im Gebiet des heutigen Dänemark und Südschweden beginnt die Jungsteinzeit. Diese Periode ist auch bekannt unter der Bezeichnung „Bondestenalter“ (Bauernsteinzeit), weil die Menschen das Land kultivieren und Vieh halten. Immer mehr Menschen wandern vom Süden her nach Norden; sie kommen aus einem Gebiet, wo die Menschen schon längere Zeit Bauern sind.
Skandinavien
- Die Rentierjäger müssen den Rentieren ins Hochland nachwandern. Auf diese Weise sind inzwischen etwa 1000 Wohnplätze im heutigen Skandinavien entstanden. Viele Menschen werden sesshafter. In dieser so genannten „Warmzeit“ liegt die Baumgrenze jetzt bei 1200 Meter NN. Die Änderungen der Baumgrenzen ziehen auch Änderungen im Wanderverhalten der Rentiers und damit der Bevölkerung nach sich, da das Rentier ihre Hauptbeute ist. Inzwischen siedeln sich mehr Menschen an der Küste als im Binnenland an und werden dort bis zu den Lofoten hin sesshaft. Die Menschen dort ernähren sich von mindestens 13 verschiedenen Arten von Vögeln, Fischen und Amphibien, Makrelen, Hirschen und Alken (eine Vogelart aus der Familie der Trottellummen). Es entsteht außerdem eine bescheidene Landwirtschaft mit dem Anbau von Weizen und Gerste. Als Tiere werden Schafe und Ziegen gehalten, bei denen es der Bevölkerung offenbar nur auf das Fleisch ankommt, da diese jung geschlachtet werden. Wolle und Milch spielen noch keine Rolle. Die Bevölkerung ist bereits in der Lage, Gefäße aus Ton herzustellen.
- Zwischen den Stämmen in Skandinavien wird mit Bernstein gehandelt.
Island
In der Westmännerinselgruppe entstehen durch Eruptionen unterirdischer Vulkane weitere Inseln.
Zentralafrika
Der Tschadsee erlangt mit seinen einer Million Quadratzentimeter. ein temporäres Maximum seiner Ausdehnung (das 440-fache seiner heutigen Oberfläche), mit Tiefen größer als 65 Meter. Ab diesem Zeitpunkt beginnt jedoch ein unaufhaltsamer Rückgang.
China
Im Gebiet des mittleren Huang He bildet sich die Yangshao-Kultur, ein frühe Bauernkultur, deren Menschen in kleinen Ortschaften siedeln. Es sind Knochenharpunen, Angelhaken und Fischreusen bekannt.
China / Südostasien
Menschen ziehen von Taiwan auf die Malaiische Halbinsel und auf die Molukken im heutigen Indonesien.
Südostasien
In der Gegend des heutigen Thailand wird nach der Erfindung des Pfluges erstmals Reis angebaut.
Neuguinea / Südostasien / Indien
In Neuguinea wird Zuckerrohr geerntet und auch nach Indien exportiert, wo Zucker bald als Grundbedürfnis angesehen wird. In Europa ist Zucker noch vollkommen unbekannt.
Neuguinea
Im Zuge des Abschmelzens der Gletscher werden am Ende der letzten Eiszeit weite Küstengebiete Neuguineas überflutet, was das Wissen über frühe Küstenkulturen der Insel stark einschränkt.
Nord- und Mittelamerika
Nord- und Zentralamerika befinden sich nach wie vor in der Archaischen Periode. In den östlichen Waldgebieten werden von nun an die ersten Mounds errichtet. Als Mounds werden künstlich geschaffene Hügel überwiegend im Südosten Nordamerikas bezeichnet, die von verschiedenen Indianerkulturen zu kulturellen und Begräbnis-Zwecken errichtet wurden. Auch die Vorläufer der Tempel- und Palastpyramiden Mittelamerikas werden von der Forschung als "Mounds" bezeichnet.
Nordamerika / Südamerika
- Während sich in Mittel- und Südamerika bereits vom 4. Jahrtausend BC an Vorformen der späteren Ackerbau und Viehzucht betreibenden Hochkulturen (unter anderem der Maya, Azteken und Inka) entwickeln, bleiben die zahlreichen Volksgruppen der Wald- und Steppengebiete der heutigen USA (zum Beispiel Algonkin, Apachen, Sioux, Irokesen, Cherokee, Huronen) größtenteils Jäger und Sammler.
- In Südamerika leben verschiedene Volksstämme, Nachkommen einer mongoloiden Rasse, die ab etwa 40.000 BC über eine damals bestehende Landbrücke von Nordostasien nach Alaska gekommen und im Laufe der Jahrtausende immer weiter nach Süden vorgedrungen ist.
Südamerika
- In Südamerika werden erste Kürbisse und Bohnen kultiviert angebaut. Außerdem beginnt die Züchtung von Lamas.
- Im Bereich des heutigen Ecuador im Guayas-Becken entstehen die ältesten Keramiken; sie werden der „Valdivia-Kultur“ zugeordnet. Diese älteste amerikanische Kultur bringt bereits eine städtische Organisation mit Kulten, Riten und Opfergaben hervor.
Australien
Trotz der isolierten Lage des australischen Kontinents stehen die Aborigines in Kontakt zu anderen Kulturen. Der Dingo wird durch südostasiatische Seefahrer in Australien eingeführt.
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3700 BC |
Armenien
Im vorderasiatischen Raum wird bekannt, dass das Gebiet des heutigen Armenien sehr reich an Metallen sei.
Ägäis / Zypern
Im Raum der Ägäis beginnt eine hundertjährige Dürreperiode.
Kasachstan
Im Norden Kasachstans entsteht die Botai-Kultur, die ihren Namen von einer Fundstelle beim Dorf Botai, nicht weit entfernt von der heutigen Hauptstadt Astana, erhält. Weitere Siedlungen existieren in der Region in Krasnyi Jar, Roschinskoe, Sergeevka und Vasilkovka. Die genannte Kultur steht im engen Zusammenhang mit der Domestikation des Pferdes. Der Lebensraum der Pferdezüchter umfasst Steppen, Waldsteppen, Schwellen und Täler. Das Überleben der Bevölkerung hängt meist von der Organisation der Wirtschaftstätigkeit mit den Jahreszyklen ab. Ansiedlungen wie Botai dienen dem Überwintern. Im Frühling macht sich der Großteil der Bevölkerung auf den Weg Richtung Süd-West, zu den Sandböden, die früh vom tauenden Wasser frei werden und damit frühe Vegetation garantieren. Die Träger dieser Kultur leben in großen Siedlungen mit Grubenhäusern. Die Niederlassungen liegen 150 bis 200 KIlometer voneinander entfernt, da jede Siedlung einen entsprechenden Lebensraum benötigt, um die eigene Herde zu kontrollieren. Im Frühjahr bauen sie temporäre Behausungen, jagen und machen Winterbeschaffungen. Die Wirtschaft beruht vor allem auf Pferdezucht, aber auch der Jagd und dem Fischfang. Knochen-, Holz- und Steinbearbeitung sind belegt. Die Keramik wird meist mit dem geometrischen Stichmuster sowie dem Kamm- und Schnurornament verziert. Aufgrund einer stilisierten Darstellung auf einem Gefäßfragment lässt sich vermuten, dass die Botaier bereits das Speichenrad einsetzen. Die Vertreter der schriftlosen Botai-Kultur werden von manchen Forschern mit den Indogermanen identifiziert, von anderen den Trägern der Prototurksprache zugeordnet. Für beide Annahmen fehlen überzeugende Belege. Die indogermanische Vermutung liegt allerdings näher, da Zeit und Ort relativ genau passen, und das Pferd bei den Indogermanen kulturell schon in der Bronzezeit eine zentrale Rolle spielt. Hingegen wird der Ursprung der Turksprachen viel weiter östlich vermutet, wohl in der heutigen Mongolei - und auch erst viel später, wohl in der Eisenzeit -, vielleicht im Bereich der Xiongnu. Die Siedlung Botai ist etwa 15 Hektar groß und liegt auf einer ebenen Fläche auf dem rechten Ufer des Flusses Iman-Burluk. Die Spuren von Grubenhäusern sind an der Oberfläche deutlich erkennbar. Durch die archäologischen Ausgrabungen sind bereits über 10.000 qm erschlossen, etwa 100 Wohnbauten freigelegt, zirka 300.000 Artefakte und mehrere hunderttausend Tierknochen entdeckt. 99,9 % der Knochen stammen von Pferden.
Sibirien
Die seit 600 Jahren am mittleren Irtysch und in der Baraba-Steppe im südwestlichen Sibirien verbreitete Jekaterininka-Kultur existiert nicht mehr. Im Gegensatz zu anderen jungsteinzeitlichen Kulturen Westsibiriens sind auch Gebäudereste bekannt. Demnach bestehen sowohl ebenerdige als auch eingetiefte hölzerne Hütten mit Herdstelle. Jedoch liegen keine Hinweise auf die Struktur der Siedlungen, die oft nahe bei Flüssen und Seen liegen, vor. Knochenfunde zeigen, dass die Träger der Jekaterininka-Kultur Elche, Hirsche, Biber und Wildschweine jagen; Viehzucht ist nicht nachgewiesen. Die Toten werden in gestreckter Rückenlage in oft mehrfach belegten Flachgräbern bestattet. Während Männer und Frauen Keramik als Grabbeigabe erhielten, bleiben Steinerzeugnisse auf Männer beschränkt.
China
Die seit über 1000 Jahren am Unterlauf des Jangtsekiang und im Einflussgebiet des Sees Taihu verbreitete neolithische Majiabang-Kultur beendet ihre Existenz. Das Wirtschaftsleben bestand hauptsächlich aus Landwirtschaft, es wurde Xian-Reis (ein langkörniger, glutinöser Reis) angebaut, auch Schweine, Hunde und andere Haustiere wurden gezüchtet, Fischfang und Jagd waren ebenfalls entwickelt.
Korea / Japan
Die Bewohner im Süden betreiben bereits Hochseefischfang vor allem auf Tiefwasser-Weichtiere, Seelöwen und Wale. Mit der Bevölkerung der japanischen Inseln besteht ein bescheidener Seehandelsverkehr, durch den Obsidian und Muschelhalsketten importiert werden.
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