Deutscher Bund 04.1848
DEUTSCHER BUND
Chronik April 1848
Hauptstadt: Frankfurt am Main
Der bayerische König Ludwig I. dankt ab, ebenso der österreichische Staatsminister Metternich
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Januar 1847 - Februar 1847 - März 1847 - April 1847 - Mai 1847 - Juni 1847 - Juli 1847 - August 1847 - September 1847 - Oktober 1847 - November 1847 - Dezember 1847 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1848 - Februar 1848 - März 1848 - April 1848 - Mai 1848 - Juni 1848 - Juli 1848 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Juli 1848 - August 1848 - September 1848 - Oktober 1848 - November 1848 - Dezember 1848 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Der Kölner Arbeiterverein wird gegründet. Erster Sekretär wird der Kommunist Carl Friedrich Theodor "Fritz" Anneke, der gleichzeitig auch Mitglied des Rheinischen Kreisausschusses der Demokraten wird. In seiner politischen Arbeit steht Anneke zwischen Andreas Gottschalk und Karl Marx. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein und Schleswig auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / British Colony Queensland Der Entdecker Ludwig Leichhardt aus Brandenburg sendet von seiner dritten Expedition durch Australien seine letzte Nachricht. Sie ist an seinen Freund Lynd in Sydney gerichtet. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Der Regent Österreichs, Erzherzog Ludwig von Habsburg-Lothringen, dankt ab und verliert hierdurch auch die Präsidentschaft des Deutschen Bundes. Das Amt wird vorerst nicht wieder besetzt. Ludwig von Habsburg-Lothringen war in Vertretung von Kaiser Ferdinand I. "dem Gütigen" 13 Jahre, 1 Monat und 1 Tag in diesem Amt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / British Colony Queensland / British Colony Northern Territory Der preußische Entdecker, Zoologe, Botaniker und Geologe Ludwig Leichhardt und seine sechsköpfige Mannschaft, die im Februar 1848 von Brisbane aus aufgebrochen ist, um den Norden Australiens zu erkunden, verlässt als "Swan-River-Expedition" die Macpherson's Station in nördlicher Richtung. Seither fehlt von den Expeditionsteilnehmern jede Spur. Ludwig Leichhardt wurde am 23. Oktober 1813 in Sabrodt, heute ein Ortsteil von Tauche in der Mark Brandenburg geboren. Er kam 1842 nach Australien, wo er sich der Erforschung der Fauna, Flora und Geologie des damals noch weitestgehend unbekannten Kontinents widmete. Bis in die 1840er Jahre war das Innere Australiens noch nicht erkundet worden. Erschlossen waren der größte Teil von New South Wales mit dem heutigen Victoria, die Küstengebiete von Queensland bis nach Brisbane und schmale Randgebiete an den Küsten von South Australia und Western Australia, in nördlicher Richtung bis etwa zur Pilbara-Region. Tasmanien war bereits kolonisiert. An der Nordküste des australischen Kontinents gab es kaum Niederlassungen, darunter die Militärstation Port Essington. Leichhardt unternahm drei Expeditionen. Auf seiner ersten Expedition von 1844 bis 1845 gelang ihm die erste Durchquerung von Queensland bis nach Port Essington im Northern Territory. Da er in seinen Tagebüchern das neu entdeckte Gebiet, Klima und Wetter, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Aborigines umfänglich beschrieb, ermöglichte er nachfolgende Erkundungen und Besiedlungen. Seine zweite Expedition von 1846 bis 1847 sollte vom Osten Australiens bis an den Swan River in Western Australia führen; sie scheiterte nach fünf Monaten. Die dritte, nun gescheiterte Expedition, die den Weg der zweiten noch einmal erkunden sollte, begann am 4. Dezember 1847. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund / Königreich Preußen Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein und Schleswig auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. Schleswig-Holsteinische Truppen unter dem Befehl des Prinzen von Noer und General Krohn treffen nahe Flensborg auf ein an Personen etwa gleichstarkes dänisches Heer. Dänische Truppen sind bereits eine Woche zuvor auf der Holdnaes Halbinsel östlich von Flensborg gelandet und haben sofort damit begonnen, die von den Schleswig-Holsteinern besetzte Stadt zu umfassen. Dänische Kommandanten entschieden, dass ihr Angriff beginnen wird, sobald General Krohn einen Ausfall wagt. Außerdem soll die linke Flanke der dänischen Armee einen Ablenkungsangriff starten, während die Rechte und die Kavallerie den Feind weiterhin umfassen soll, die wiederum durch die Marine versorgt werden soll, die im Flensborger Fjord operiert. Die Schleswig-Holsteiner stehen in ihrem ersten Kampf überhaupt. Die dänischen Soldaten beginnen ihren Angriff zwischen 8 und 9 Uhr. Nach zwei Stunden sehen die Schleswig-Holsteiner ein, dass sie noch nicht imstande sind, effektiven Widerstand gegen die überlegenen, professionellen dänischen Kräfte zu leisten. 35 Schleswig-Holsteiner sterben infolge des Kampfes, während 16 Dänen ihr Leben verlieren. 138 Schleswig-Holsteiner werden verwundet, ebenso 66 Dänen. 923 Soldaten werden als „Nichtdänische Gefangene“ gefasst. Die Reste der schleswig-hosteinischen Verbände fliehen zurück in die Festung Rendsburg, erhalten von nun an aber Unterstützung durch preußische Truppen, die im Namen des Deutschen Bundes handeln. Rendsburg wird Sitz der Provisorischen Regierung von Schleswig. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Die Frankfurter Nationalversammlung lehnt die Teilnahme böhmischer Delegierter ab. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen / Großherzogtum Baden Im Stadthaus von Konstanz rufen die Führer der Badischen Revolution Friedrich Hecker und Gustav Struve die Republik aus und das Volk im Namen einer provisorischen Regierung zu einer bewaffneten Erhebung auf. Der „Heckerzug“ macht sich auf den Weg in Richtung Rheinebene, wo er sich mit einem Zug Georg Herweghs, der „Deutschen Demokratischen Legion“ aus Frankreich vereinigen will, um auf die Landeshauptstadt Karlsruhe zu marschieren. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund Der am 24. März 1848 begonnene Schleswig-Holsteinische Krieg zwischen Holstein und Schleswig auf der einen und Dänemark auf der anderen Seite wird fortgesetzt. Der Bundestag des Deutschen Bundes erkennt die provisorische Regierung von Schleswig, die ihren Sitz auf der Festung Rendsburg eingenommen hat, an und beauftragt Preußen mit der Sicherung des neu entstandenen Landes. General Wrangel wird beauftragt, preußische Truppen nach Schleswig zu entsenden, die dort im Auftrag des Deutschen Bundes Sicherungsmaßnahmen erfüllen sollen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden Unter der Führung von Friedrich Hecker, Franz Sigel und Gustav Struve machen sich Badische Revolutionäre gegen den Widerstand von Bürgermeister Karl Hüetlin von Konstanz aus auf den Weg nach Karlsruhe. Der Heckerzug hat das Ziel, sich unterwegs mit Einheiten unter Georg Herwegh zu vereinen, um dann die Ideen der Märzrevolution in Baden durchzusetzen.
Von Konstanz aus beginnen badische Revolutionäre unter ihrem Anführer Friedrich Hecker einen bewaffneten Freiheitszug mit dem Ziel, die badische Regierung zu stürzen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden / Großherzogtum Hessen Auf dem Scheideck-Pass findet ein Gefecht zwischen den 1200 Teilnehmern des Revolutionszuges der „Badischen Revolution“ unter ihrem Führer Friedrich Hecker auf der einen und den verbündeten Truppen des Großherzogtums Baden und des Großherzogtum Hessen unter ihren Führern General Friedrich von Gagern und Oberst Heinrich Wilhelm von Hinckeldey statt, die aus 2200 ausgebildeten Militärs besteht. Die Aufständischen des „Heckerzuges“ werden von hessischen Truppen besiegt und zerrieben. Friedrich Hecker flieht ins Exil, das ihn zunächst in die Schweiz führt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund / Königreich Preußen Eine Heeresgruppe des Deutschen Bundes besiegt dänische Truppen im Gefecht bei Missunde (heute Kosel oder dän. Koslev), während ein preußisches Heer eine Schlacht bei Schleswig siegreich beendet und die Stadt von dänischen Besatzern befreit. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden Badische Freischaren unter Franz Sigel marschieren auf das von Aufständischen besetzte Freiburg zu, um den Belagerungsring der Regierungstruppen zu durchbrechen. Der Entsatzangriff misslingt. Stattdessen stürmen die Regierungstruppen die letzte Barrikade am Schwabentor und richten anschließend unter den Freischärlern ein Blutbad an. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund / Königreich Preußen In der Schlacht von Oeversee im Norden Schleswigs werden dänische Truppen durch preußische Angreifer besiegt. Die preußischen Truppen stehen unter dem Kommando von Feldmarschall Friedrich von Wrangel und werden durch schleswig-holsteinische Verbände unterstützt. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich Kaiser Ferdinand I. von Österreich, der seit einem Monat von dem liberalen Prager Franz Anton Graf Kolowrat-Liebensteinsky beraten wird, den er zum ersten Ministerpräsidenten Österreichs ernannte, verkündet in der Pillersdorfschen Verfassung weitere Schritte der Liberalisierung. Die Verfassung ist nach dem kürzlich ernannten österreichischen Innenminister Franz von Pillersdorf benannt, der diese ausgearbeitet hat, und stellt die erste österreichische Verfassung dar, die auf dem Prinzip des Frühkonstitutionalismus beruht. Die neue österreichische Verfassung ist nur für die sogenannten Erblande bestimmt und gilt aufgrund der dortigen Radikalisierungsprozesse nicht für das Königreich Ungarn und die italienischen Gebiete. Die Pillersdorfsche Verfassung wird von den liberalen Kräften als zu wenig demokratisch abgelehnt. Die Verfassung sieht eine Zusammenfassung aller Länder diesseits der Leitha zu einer konstitutionellen Monarchie „Österreichischer Kaiserstaat“ vor. Ungarn soll von der Pillersdorfschen Verfassung ausgenommen werden, da Kaiser Ferdinand bereits am 11. April die vom ungarischen Reichstag beschlossenen 31 Gesetzesartikel und Reformen als Verfassung anerkannte und somit Ungarn nur noch in Personalunion mit den übrigen Teilen der Monarchie verbunden ist. Das am 8. April gegenüber Böhmen abgegebene Versprechen einer eigenen Verfassung wird hingegen nicht eingelöst. Es besteht lediglich ein internes Handschreiben des Kaisers mit dem Verfassungsversprechen an Minister Pillersdorf, das die Tschechen in ihre böhmische Provinzialgesetzsammlung aufnehmen und es die "Böhmische Charta" nennen. Als Volksvertretung sieht sie ein Zweikammersystem vor:
Kammer der Abgeordneten
Dieses Parlament besitzt kein Selbstversammlungsrecht, hat aber das Recht zur Gesetzesinitiative und wird zusammen mit dem Kaiser an der Gesetzgebung beteiligt. Wählen dürfen alle großjährigen Männer (welche das 24. Lebensjahr vollendet haben) ausgenommen Dienstboten, Fürsorgeempfänger und Arbeiter gegen Tages- und Wochenlohn. Träger der Staatsgewalt bleibt der Kaiser, seine Anordnungen müssen jedoch von einem verantwortlichen Minister gegengezeichnet werden. Der Kaiser soll allerdings ein absolutes Vetorecht gegen die Beschlüsse dieses Parlaments besitzen. Um weitere Aufstände zu verhindern, fühlt sich der Kaiser daran gebunden. Die Gerichtsbarkeit wird durch unabhängige Gerichte gegeben. Verfahren sind künftig öffentlich und mündlich, in Strafprozessen muss ein Schwurgericht einberufen werden. Die Verfassung beinhaltet unter anderem auch einen Grundrechtskatalog, was als ziemlich fortgeschritten gilt. Dieses unterscheidet zwischen Menschenrechten und Staatsbürgerrechten, die als Staatszielbestimmungen gelten (so zum Beispiel der Schutz von Gleichheit und Freiheit, Glauben und Gewissen sowie des Eigentums). Der Föderalismus hingegen ist noch immer schwach ausgeprägt. So gibt es noch immer Landstände, die kein eigenes Gesetzgebungsrecht besitzen und an dem des Gesamtstaates auch nicht teilnehmen. Sie haben lediglich die „Wahrnehmung der Provinzialinteressen“ (§ 54) zur Aufgabe und haben den Reichstag über „zeitgemäße Änderungen der bisherigen Verfassung und über die Grundentlastung Vorschläge zu erstatten“ (§ 55). Die neue Verfassung sieht außerdem "Kreise mit Municipaleinrichtungen" (§ 56) und „Gemeindeverfassungen“ (§ 57) vor. Die "Pillersdorfsche Verfassung" wird von den liberalen Kräften Österreichs als zu wenig demokratisch abgelehnt. Die Verfassung wird nicht in Kraft treten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden Barrikadenkampf in Mannheim zur Verteidigung der Stadt gegen die vom Großherzog herbeigerufenen (nassauischen und bayerischen) Bundestruppen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Baden / Königreich Württemberg Die Badische Revolution im Rahmen der Märzrevolution scheitert: Bei einem Gefecht in Dossenbach unterliegen im Heckeraufstand die 900 Mann starke Deutsche Demokratische Legion unter Führung des sozialistisch-revolutionären Dichters Georg Friedrich Herwegh konterrevolutionären Truppen aus Württemberg. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1848 - Februar 1848 - März 1848 - April 1848 - Mai 1848 - Juni 1848 - Juli 1848 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Juli 1848 - August 1848 - September 1848 - Oktober 1848 - November 1848 - Dezember 1848 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1849 - Februar 1849 - März 1849 - April 1849 - Mai 1849 - Juni 1849 - Juli 1849 - August 1849 - September 1849 - Oktober 1849 - November 1849 - Dezember 1849 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dezember 1849 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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