Deutscher Bund 01.1848
DEUTSCHER BUND
Chronik Januar 1848
Hauptstadt: Frankfurt am Main
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Deutscher Bund | |||
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Deutscher Bund / Kurfürstentum Hessen In der kurhessischen Stadt Hanau kursiert ein Flugblatt, das mit den Worten endet: Ihr verfluchten Tyrannen,ihr Henker des Rechts, ihr schonungslosen Volksschinder, ihr Fürsten, Aristokraten, Pfaffen und Geldsäcke! Das Gericht komme über euch. In einem anderen Flugblatt wird mit dem Aufstand gedroht: Gebt uns, was wir wollen, die Freiheit, oder wir werden sie uns nehmen! | |||
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Deutscher Bund / Kaisertum Österreich / Osmanisches Reich Zum ersten Mal seit 1716 belagern wieder osmanische Truppen die Stadt Temeschburg im äußersten Osten des Kaisertums Österreich (heutige Namen der Stadt sind Timisoara und Temesvar; die Stadt liegt in Rumänien). | |||
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Deutscher Bund / Königreich Bayern
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Deutscher Bund / Freie Stadt Hamburg / Königreich Preußen Der Hamburger Oberlehrer und evangelikale Theologe Johann Hinrich Wichern trägt bei einer Audienz dem König Friedrich Wilhelm IV. den Plan zur Gründung der Berliner Stadtmission vor. Er empfiehlt, Parochialvereine zu gründen, die den Pastoren zur Seite stehen sollen und deren Aufgabe die Evangelisation der Bevölkerung sein soll. Wichern arbeitet gemeinsam mit dem evangelisch-lutherischen Pfarrer Johann Wilhelm Rautenberg in der Evangelischen Kirchengemeinde St. Georg vor den Toren der Stadt Hamburg in einer Gegend, die einem Elendsquartier gleicht. Nach St. Georg hatte man bereits im Mittelalter Pestkranke und Aussätzige verbannt, hier stand der Galgen. Wichern trat einem Besuchsverein bei, der die Eltern der Sonntagsschulkinder zu Hause besuchte. Durch diese Arbeit lernte Wichern die schreiende Armut, die Wohnungsnot und die geistige und sittliche Verwahrlosung in Hamburg kennen. Er fertigte Protokolle an, wobei er in Kontenbüchern die familiären und gesundheitlichen Zustände der Kinder vermerkte. Im Hamburger Vorort Horn gründete er bereits 1833 eine Anstalt „zur Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder“. Er bezeichnete auch das Lesen lernen als Weg zum Seelenheil. Seit 1842 begegnet in Wicherns Schriften und Briefen immer öfter der Begriff der „Inneren Mission“. Wichern will über seine eigene Tätigkeit in Hamburg hinaus „Werke rettender Liebe“ in ganz Deutschland anregen. Er sieht in der Revolution des Jahres 1848 die Folge des sozialen Elends, des Versagens kirchlicher Verkündigung und Seelsorge. Er grenzt sich aber von Karl Marx’ These, die Umstände (Ausbeuterordnung) allein seien hauptverantwortlich für alles Elend, ab. | |||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Die preußische Marine veröffentlicht eine Statistik über die Anzahl ihrer Handelsschiffe:
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Deutscher Bund / Königreich Bayern Der bayerische Geheimdienst meldet der Regierung eine positive Stimmung unter den Münchnern. In „Geheimberichten“ heißt es: Die Stimmung gegen die Frau Gräfin von Landsfeld ist gleichfalls von Seiten der Bürgerschaft gut zu nennen und wenn auch hie und da sich ein oder das andere bürgerliche Individuum beygehen lassen sollte, Resonements auszusprechen, so ist dies eine Folge von hochgestellten Personen, die in Gast- oder Kaffeehäusern Abends zusammen kommen und dort Gespräche führen, woraus sich Ressonements gegen die Frau Gräfin entnehmen lassen. | |||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein Der dänische König Christian VIII. (* 18.09.1786 in Kopenhagen) stirbt auf Schloss Amalienborg. Er war König von Dänemark und Herzog von Schleswig, Holstein und Lauenburg seit 1839. Zudem war er kurzzeitig 1814 König von Norwegen. Durch seinen offenen Brief am 8. Juli 1846 hatte er in Schleswig und Holstein für Aufregung gesorgt, als er die weibliche Erbfolgelinie durchsetzen wollte, um ein Auseinanderfallen des dänischen Staates zu verhindern. Sein Sohn und Thronfolger Frederik VII. versucht nun einen Kompromiss zwischen (eider)dänischen und schleswig-holsteinischen Interessen zu erreichen. Der neue König verkündet die Einführung der parlamentarischen Monarchie. | |||
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Königreich Dänemark / Herzogtum Schleswig / Herzogtum Holstein / Deutscher Bund König Friedrich VII. von Dänemark proklamiert den Entwurf einer Gesamtverfassung für Dänemark und die Herzogtümer als künftiges Verfassungswerk. | |||
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Deutscher Bund / Königreich Bayern Der deutsche Gymnasial- und Hochschullehrer sowie katholische Publizist Johann Joseph von Görres (* 25.01.1776 in Koblenz) stirbt in München. Görres, der Sohn eines Holzhändlers und einer italienischen Mutter, war bereits als Schüler eines Jesuitengymnasiums ein Anhänger der Französischen Revolution und begeistert von der demokratischen Bewegung, die im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts immer stärker wurde. Schon im Alter von 22 Jahren war er Herausgeber der Zeitschrift "Das rote Blatt", das die Revolution feierte und die Errichtung einer Cisrhenanischen Republik im Rheinland forderte. Nach einem Paris-Aufenthalt 1799/1800, bei dem er zusammen mit anderen Delegierten die Angliederung der linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich vorbereiten sollte, zeigte sich Görres jedoch angewidert von Despotie, Willkür und Schrecken, die in dieser Zeit im Zentrum der Republik herrschten. In Generalkommissar Joseph Lakanal, der von Mainz aus die neuen Départements reorganisierte, fand er einen Unterstützer seiner Ideen. Die Machtergreifung Napoléons war für Görres der Höhepunkt einer Fehlentwicklung, durch die sich Frankreich von den Idealen der Revolution zunehmend entfernt habe. Besonders die Kriegspolitik des Kaisers, die hohen Verluste an Menschenleben, die Besetzung und Ausbeutung deutscher Territorien stießen auf Görres’ Widerstand. Nach seinem Frankreich-Aufenthalt zog er sich zunächst aus der politischen Aktivität zurück und wurde Physik-Lehrer am Gymnasium von Koblenz, begann dann jedoch, gegen die Fehlentwicklungen der Revolution anzuschreiben. Görres bildete sich auf den Gebieten der Naturwissenschaft und der Medizin weiter. In seine politisch inaktiven Phase fiel seine Arbeit als Privatdozent vom Wintersemester 1806/1807 bis 1808 in Heidelberg, wo er naturwissenschaftlich-medizinische und literaturwissenschaftlich-philosophische Vorlesungen abhielt. Dort lernte er Clemens Brentano und Achim von Arnim kennen. Unter dem Einfluss dieser Romantiker gab er die Teutschen Volksbücher heraus. Während der Befreiungskriege veröffentlichte Görres auch wieder politische Schriften, nun bestimmt von der Romantik und der deutschen Nationalbewegung. Ohne Aussicht auf eine feste Anstellung in Heidelberg ging Görres wieder an das Gymnasium in Koblenz zurück. Am 23. Januar 1814 gründete er in Koblenz den "Rheinischen Merkur". Das Blatt bot unter anderem dem Freiherrn vom Stein sowie dem Generalstab Blüchers ein Forum und wurde von Napoléon als „fünfte feindliche Großmacht“ bezeichnet. In seiner Publizistik warb Görres für die Einheit, Selbstbestimmung und Demokratisierung Deutschlands, die aber die Traditionen und Eigenheiten der Vergangenheit auf dem Fundament des Christentums erhalten sollte (Teutschland und die Revolution). Er war Mitglied einer französischen Freimaurerloge in Koblenz und gehörte auch der dortigen Casinogesellschaft an. Nach dem Einsetzen der Restauration propagierte der Rheinische Merkur liberale Forderungen und die Großdeutsche Lösung. Am 3. Januar 1816 verbot eine preußische Kabinettsorder das weitere Erscheinen der Zeitung und Görres gab am 10. Januar 1816 die letzte Ausgabe des Blattes heraus. Schließlich wurde ihm auch der Posten des Leiters des Unterrichtswesens im Generalgouvernement Mittelrhein entzogen. Von seinem Schulkameraden und Koblenzer Oberbürgermeister Abundius Maehler vor der drohenden Verhaftung gewarnt, floh Görres 1819 nach Straßburg. Unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen vollzog sich dort seine Wandlung vom liberalen zum religiösen und immer weniger politischen Autor. Dieser Wandel öffnete Görres 1827 den Weg zu einer Berufung an die Universität München durch Ludwig von Bayern. In München scharte Görres einen Anhängerkreis um sich, der zu einem geistigen Zentrum des Politischen Katholizismus’ wurde. 1837 verfasste er im Kölner Kirchenstreit eine heftige Kampfschrift gegen den preußischen Staat (Athanasius), ab 1838 arbeitete er an den Historisch-politischen Blättern für das katholische Deutschland mit, die von seinem Sohn Guido Görres und dem Rechtswissenschaftler George Phillips herausgegeben wurden. Sein Spätwerk wendete sich der christlichen Mystik zu. 1839 wurde er von Ludwig I. geadelt. 1841/1842 war Joseph von Görres neben Sulpiz Boisserée und August Reichensperger einer der Initiatoren bei der Gründung des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln. 1842 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. | |||
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