Deutscher Bund 1841
DEUTSCHER BUND
Chronik des Jahres 1841
Hauptstadt: Frankfurt am Main
Generalmajor Ludwig Gustav von Thile wird neuer höchster Regierungsbeamter Preußens
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Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1831 - 1832 - 1833 - 1834 - 1835 - 1836 - 1837 - 1838 - 1839 - 1840 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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fortlaufende Ereignisse |
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Deutscher Bund
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Deutscher Bund / Königreich Preußen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der preußische Kabinettsminister Carl Heinrich von Wylich und Lottum stirbt nach 18 Jahren Regierungsarbeit | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Nach 18,1 Jahren als "Kabinettsminister" Preußens, des ranghöchsten Regierungsmitgliedes, stirbt Carl Friedrich Heinrich Graf von Wylich und Lottum (* 05.11.1767 in Berlin) in seiner Geburtsstadt. Seine Ehefrau Sophie Luise Friederike geb. Lambrecht, mit der er 46 Jahre verheiratet war, starb acht Tage zuvor. Carl Graf von Wylich und Lottum und seine Frau hinterlassen zwei Söhne, Hermann Friedrich und Hermann Heinrich, die bereits Karriere im diplomatischen beziehungsweise im militärischen Dienst für Preußen gemacht haben. Der Verstorbene war der Sohn des preußischen Generalmajors Friedrich Wilhelm von Wylich und Lottum (1716–1774) und dessen Ehefrau Anna Dorothea, geborene Scherff (1744-1796). Nach seiner Ausbildung an der académie militaire in Berlin wurde er am 9. April 1784 Fähnrich im Infanterieregiment „Anhalt-Bernburg“ Nr. 3, wo er am 26. Oktober 1786 auch das Leutnantspatent erhielt. 1787 wechselte er zum neuen Füsilier-Bataillon von Schenck nach Halle. Mit dieser Formation nahm er am Feldzug gegen die Niederlande teil. Im Ersten Koalitionskrieg war von Wylich und Lottum Ordonnanzoffizier von General Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert. Bereits am Anfang des Krieges 1793 brach er sich bei einem Sturz vom Pferd einen Fuß, so dass er nicht mehr felddienstfähig war. Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Berlin zurück und trat in das Ober-Kriegs-Collegium ein. Nach dem Frieden von Tilsit schied er 1807 aus dem Gremium aus und wurde als vortragender Generaladjutant zu einem der militärischen Berater von König Friedrich Wilhelm III. Mit seiner konservativen Haltung, die einen Großteil der Preußischen Reformen ablehnte, erlangte er schnell das Wohlwollen des Monarchen, der ihn zunächst zum Vorsitzenden des Komitees für die Reorganisation der Armee und Dezember 1808 zum Abteilungsleiter im Kriegsministerium machte. Mit diesem Wechsel in die Verwaltung legte von Wylich und Lottum auch seinen militärischen Rang ab. Schon 1810 kehrte er aber als Generalmajor wieder in den Militärdienst zurück. Im gleichen Jahr wurde er Vorsitzender des Direktoriums des Großen Potsdamer Militär-Waisenhauses. 1812 reiste er nach Warschau, um dort über den geplanten Durchzug von Napoleons Truppen auf dem Feldzug gegen Russland zu verhandeln. Vom Frühjahr 1813 an gehörte Wylich und Lottum dem Regierungskollegium zur Führung der Staatsgeschäfte in Abwesenheit des Königs an. 1814 bis 1818 hielt er sich als Diplomat in Paris auf, um Kriegsabgaben des geschlagenen Landes einzutreiben. Ab 1817 kehrte er nach Berlin zurück, verließ erneut den Militärdienst und gehörte von diesem Zeitpunkt an als Staatsminister dem Staatsrat an. 1818 wurde er Innenminister und verwaltete in dieser Funktion auch die Königlichen Finanzen. 1821 wurde Wylich und Lottum Schatzminister. 1822 übernahm Wylich und Lottum in der Nachfolge Hardenbergs, dessen Amt als Staatskanzler nicht mehr besetzt wurde, die Rolle des vortragenden Kabinettsministers. Damit war kein offizieller, sondern nur rein formeller Vorrang im Kabinett verbunden. Ab 1825 war er außerdem Leiter des Rechnungshofs, der Generalkontrolle. Am 3. August 1827 erhielt Wylich und Lottum den Rang eines Generals der Infanterie. In Anerkennung seiner Verdienste bekam er am 1. Januar 1830 die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen. Außerdem würdigte ihn der König am 8. April 1834 anlässlich seines 50-jährigen Militärdienstjubiläums mit einer Dotation von 100.000 Talern, von denen die Herrschaft Lissa bei Breslau gekauft wurde. Seine Dienstwohnung befand sich im Schatzministerium, Wilhelmstraße 79. Ab 1820 wohnte er in der Leipziger Straße 2. 1834 wurde er anlässlich seines 50. Dienstjubiläums als neunter Träger dieses Titels zum Ehrenbürger Berlins ernannt. Zugleich verlieh ihm die juristische Fakultät der Berliner Universität die Ehrendoktorwürde. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Generalmajor Ludwig Gustav von Thile wird neuer höchster Regierungsbeamter Preußens | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Königreich Preußen Generalmajor Ludwig Gustav von Thile wird als Geheimer Staatsminister neuer Oberster Regierungsbeamter und Verwalter des Staatsschatzes und der Münzen des Königreiches Preußens. Thile trat 1795 in den preußischen Militärdienst, wurde 1804 Adjoint im Generalstab und 1811 Chef des Generalstabs beim Kommando in Pommern. Die weiteren Stationen seiner militärischen Karriere waren im Jahre 1812 die Ernennung zum Major und Direktor der 1. Division im Allgemeinen Kriegsdepartment, des späteren Militärkabinetts, im Jahre 1815 Beförderung zum Oberst sowie 1818 zum Generalmajor. Besondere Verdienste erwarb sich Thile durch die Friedensorganisation der Landwehr als Inspekteur der Landwehr im Regierungsbezirk Potsdam. 1829 machte man Thile zum Generaladjutanten, im Jahr darauf wurde er Kommandeur der 6. Division. Zwischenzeitlich war er dann Kommandant von Erfurt und Torgau, bevor er 1832 Generalleutnant wurde. 1838 wurde er Mitglied des Staatsrats und Präses der Generalordenskommission. Von Thile gilt als Experte für die Lösung von allgemeinen Landesangelegenheiten. Insbesondere in kirchlichen Fragen, in denen Thile auf orthodox-pietistischem Boden steht, wird der König seinem Rat folgen. Der General Adolf Eduard von Thile ist der Bruder des Staatsministers. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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