WM 1904
II. FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT 1904 IN DEN USA
anläßlich der III. Olympischen Spiele in St. Louis
Canada wird Weltmeister, die USA Zweiter
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Österreich-Ungarische Monarchie Um sich vor schulischen, beruflichen und privaten Repressalien zu schützen, spielen viele Fußballer in Österreich unter einem Pseudonym. Darunter befanden sich auch Nationalspieler wie Wilhelm Eipeldauer (spielter unter "Eipel"), Emil Wachuda ("Omlady"), Raimund Mössmer ("Quick"), Max Leuthe ("MacJohn"), Heinrich Lenczewsky ("Lintsch") und Pulchert ("A. N. Other"). | |||||||||||||||||||||||||||
Französische Republik Im französischen Endspiel um die Fußball-Meisterschaft zwischen dem Racing Club de France de Paris und Racing Club de Roubaix in Bécon-les-Bruyères steht es nach der regulären Spielzeit 3:3 unentschieden. Mit Einverständnis des englischen Referees John Wood einigen sich beide Teams das Match um jeweils 15 Minuten zu verlängern, bis eine Entscheidung gefallen ist. Doch diese fällt erst in der sechsten Verlängerung als der englische Mittelläufer Peacock in der 175. Minute für Roubaix den Siegtreffer zum 4:3 erzielte. | |||||||||||||||||||||||||||
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Im Villa Park in Birmingham wird das erste Fußball-Länderspiel ausgetragen, in dem auf beiden Seiten nur Profis eingesetzt werden. Dieses Länderspiel zwischen England und Schottland endet 2:2. | |||||||||||||||||||||||||||
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland 18 Teams gehören in der Saison 1901/02 der englischen Elite-Fußballiga an. Der Aufsteiger Small Heath aus Birmingham hat am Saisonende als 17. der Tabelle ein positives Torverhältnis (47:45), muss aber mit 30:38 Punkten wieder absteigen. Die Tabelle ist am Saisonende jedoch sehr ausgeglichen, mit sieben Punkten mehr wäre Small Heath punktgleich mit dem Meisterschaftsdritten Newcastle United gewesen. | |||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Kaiserreich Zum ersten Mal wird um die Deutsche Fußballmeisterschaft gespielt. Spielberechtigt sind die Sieger der einzelnen deutschen Verbände. Teilnehmer sind:
Im ersten Spiel auf der Exerzierweide in Altona besiegt der Altonaer FC 93 den Magdeburger FC Viktoria 96 mit 8:1 (3:0). Alles überragender Mann auf dem Platz ist Mittelläufer und Kapitän Franz Behr, der später im Finale als Schiedsrichter auftreten wird. Vier der fünf Altonaer Stürmer treffen, dabei erzielen Bradanovic, Herder und Walter jeweils einen Doppelpack. | |||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Kaiserreich Im zweiten Halbfinalspiel besiegt der VfB Leipzig trotz nicht neutraler Spielansetzung auswärts Britannia Berlin im Sportpark von Berlin-Friedenau. Die Berliner sind chancenlos unterlegen und treffen erst in der 88. Minute zum Ehrentor durch Richard Müller. Die Leipziger Treffer erzielen Bruno Stanischewski mit zwei Toren und Heinrich Riso mit einem Tor. | |||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Kaiserreich / Österreich-Ungarische Monarchie Der Deutsche Fußball-Club (DFC) Prag ist als Sieger des "Verbandes Deutscher Fußball-Vereine" in und um Prag für die Endrunde der deutschen Meisterschaft startberechtigt. In der Qualifikationsrunde sollen die deutschen Prager gegen den starken süddeutschen Meister Karlsruher Fußball-Verein (KFV) spielen. Doch der DFC beantragt eine Spielverlegung und will auch nicht auswärts antreten, wie vorgegeben ist. Der KFV wiederum weigert sich nach Prag zu reisen. So setzt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) diese Paarung im Semifinale auf neutralem Boden in Leipzig neu an. Doch der KFV erhält kurzfristig ein gefälschtes Telegramm, dass das Match verlegt worden sei, so dass die Badener die Reise nicht nach Leipzig antreten. Dort aber steht der DFC Prag ohne Gegner und zieht kampflos ins Endspiel ein. Das Verhalten der Prager hat System und einen Hintergedanken, denn für den DFC stehen an bestimmten Wochenenden (einschließlich Semifinale) einige österreichische Nationalspieler, die anderen Vereinen angehörten und somit nicht teilnahmeberechtigt sind, nicht als Gastspieler (unter falschen Namen) zur Verfügung. Auf einem anderen Sportplatz in Leipzig empfängt der VfB Leipzig den Altonaer FC 93 und besiegt diesen mit 6:3 (3:3). | |||||||||||||||||||||||||||
Deutsches Kaiserreich / Österreich-Ungarische Monarchie Der Deutsche Fußball-Club DFC Prag tritt zum Endspiel mit sieben (!) Österreichern an, von denen sechs Nationalspieler und nicht Mitglied des Vereins sind. Der DFC Prag hat jedoch mit Berechnung eine andere Teambesetzung angekündigt und die in Altona anwesenden deutschen Berichterstatter sind überfordert, die "Prager" Akteure zu identifizieren und diesen Betrug aufzudecken. Der derzeitige DFB-Präsident Prof. Dr. Ferdinand Hueppe ist auch der 1. Vorsitzende des DFC Prag! Das erste Finale um die Deutsche Meisterschaft ist für 16 Uhr angesetzt worden. Jedoch fehlt zu diesem Zeitpunkt ein spielfähiger Ball, so dass sich der Anstoß bis 16:45 Uhr verzögert, da zunächst ein Ball aus dem Vereinsheim des Altonaer FC herbeigeschafft werden muss. In dem von Schiedsrichter Franz Behr (damaliger Präsident, Kapitän und Mittelläufer des Altonaer FC 93) geleiteten Spiel erzielte der Prager Spieler Meyer in der 22. Minute das 0:1. Leipzig kann aber bereits neun Minuten später durch Walter Friedrich ausgleichen und geht in der 49. Minute durch eine direkt verwandelte Ecke von Adelbert Friedrich in Führung. Nach dem 3:1 durch Heinrich Riso und einem Anschlusstreffer zum 3:2 durch Meyer sichern Bruno Stanischewski und Heinrich Riso mit je zwei Treffern den 7:2-Erfolg Leipzigs. | |||||||||||||||||||||||||||
FIFA / Französische Republik / Königreich der Niederlande / Schweizerische Eidgenossenschaft / Königreich Dänemark / Königreich Belgien / Königreich Schweden / Deutsches Kaiserreich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland Im französischen Verbandshaus in Paris in der Rue Saint-Honoré wird die Fédération Internationale de Football Association (Internationale Föderation des Verbandsfußballs) FIFA gegründet. Als Gründerväter gelten der Niederländer Carl Anton Wilhelm Hirschmann und der Franzose Robert Guérin, der auch erster FIFA-Präsident wird. Erster Generalsekretär wird der Belgier Louis Muhlinghaus. Gründungsmitglieder sind die nationalen Fußballverbände der Schweiz, Dänemarks, Frankreichs, der Niederlande, Belgiens und Schwedens, wobei die Gründungsmitglieder in einigen Fällen nicht den heute existierenden Verbänden entsprachen, sowie Spanien, allerdings nicht durch einen Verband, sondern vom Madrid Football Club (dem heutigen Real Madrid) vertreten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) tritt der FIFA noch am Gründungstag telegrafisch bei. Mit dem Beitritt zur FIFA muss der DFB auf deren Druck die an seiner Gründung beteiligten Prager Vereine aus dem Verband ausschließen. Daraufhin tritt Präsident Ferdinand Hüppe, der gleichzeitig 1. Vorsitzender des DFC 1892 Prag ist, von seinem Amt zurück und wird von Friedrich Wilhelm Nohe abgelöst. Die vier britischen Verbände sind zu einer Mitgliedschaft in der FIFA nicht zu bewegen. | |||||||||||||||||||||||||||
Fußball-WM USA 1904 |
IOC / Vereinigte Staaten von Amerika / Dominion of Canada Bei den III. Olympischen Spielen der Neuzeit, die in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri veranstaltet werden, nehmen wie schon beim ersten Fußballtournier vor vier Jahren keine National- oder Auswahlmannschaften statt, sondern lediglich drei Fußballvereine. Die Spiele sollen alle auf dem Francis Field in St. Louis ausgetragen werden und jeweils lediglich zweimal 30 Minuten dauern. Für den Wettbewerb meldeten sich die kanadische Mannschaft Galt FC aus Ontario und zwei regionale US-amerikanische Schulmannschaften aus St. Louis (Christian Brothers' College St. Louis und St. Rose School of St. Louis). Galt ist keine unbekannte Mannschaft auf dem amerikanischen Kontinent; der Verein konnte 1901 in allen drei Altersklassen die Meisterschaft erringen und wurde auch 1904 bereits Verbandsmeister. In Europa herrschte nur geringes Interesse, sich auf die lange und teure Reise nach St. Louis zu begeben. In Deutschland gab es zwar Planungen, eine Mannschaft zu entsenden; diese wurden allerdings im September 1904 wieder fallengelassen. | ||||||||||||||||||||||||||
Fußball-WM USA 1904 |
IOC / Vereinigte Staaten von Amerika / Dominion of Canada Spielort: Francis Field, St. Louis | ||||||||||||||||||||||||||
Fußball-WM USA 1904 |
IOC / Vereinigte Staaten von Amerika / Dominion of Canada SPIEL UM PLATZ 2 | ||||||||||||||||||||||||||
Fußball-WM USA 1904 |
IOC / Vereinigte Staaten von Amerika / Dominion of Canada WIEDERHOLUNGSSPIEL UM PLATZ 2
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