Chronik 700

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pixabay-Globus.png

DIE EREIGNISSE DES JAHRES 700



Die Jüten unter Angantyr beginnen mit dem Bau des Danewerks

Die Franken unter Pippin II. des Mittleren erzwingen die Unterwerfung Thüringens

Nach dem Tod von Asparuch wird Terwel neuer Khan des Bulgarischen Reiches

Hauptseite Map Westgotenreich 700.jpg
Das Westgotenreich im Jahre 700
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher und Regierenden zu Beginn des Jahres
Nation Name Regierungszeit
Protobulgarien.png
Großbulgarisches Reich
(632-913)
Knjas Asparuch
Knjas Terwel
668 - 700
700 - 721
Grüne Flagge.png
Kalifat der Umayyaden
(661-750)
Kalif Abd al-Malik ibn Marwan
685 - 705
Franken.png
Fränkisches Reich
(511-843)
Majordomus Pépin II., der Mittlere
(Hausmeier Pippin von Herstal)
687 - 714
Gotenfibel.png
Westgotenreich
(268-712)
König Egica
687 - 702
Patrimonium Petri.png
Patrimonium Petri
(33-754)
Papst Sergius I.
687 - 701
Kaiserreich China.png
Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
Kaiserin Wu Zetian
690 - 705
Byzanz.png
Oströmisches Reich
(395-1453)
Kaiser Tiberios II.
698 - 705
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre...
Chronik 690 / Chronik 691 / Chronik 692 / Chronik 693 / Chronik 694 / Chronik 695 / Chronik 696 / Chronik 697 / Chronik 698 / Chronik 699
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • Überall in Europa übernimmt die Christenheit um 700 den ursprünglich heidnischen Gebrauch der Ostereier.
  • In Irland beginnen die Menschen damit, das heute so genannte "Alt-Irisch" zu sprechen.
  • Immer wieder treten im gesamten Raum Irlands Pestepidemien und Hungersnöte auf.
EREIGNISSE DES ERSTEN HALBJAHRES
Februar 700
Wappen Irland.png
Königreiche in Irland

In Mag Trega in Tethba beginnt ein großes Rindersterben, das zur Hungersnot in Irland beiträgt. Wegen des großen Mangels an Nahrung und insbesondere an Fleisch ist der Verzehr von toten Menschen an der Tagesordnung auf der Insel.

EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
700
Grüne Flagge.png
Kalifat der Umayyaden
  • Der Kalif der Umayyaden Abd al-Malik, der bislang mit den Christen in seiner Verwaltung zufrieden gearbeitet hat, lässt nunmehr alle Christen von hohen Posten entfernen, um diese mit Muslimen zu besetzen. Die Stärkung der Macht des Kalifen ermöglicht eine Neuaufnahme der muslimischen Expansion.
  • Der muslimische Koran-Gelehrte und Prediger Abu Said al-Hasan ibn Abi I-Hasan al-Basri, auch Hassan von Basra genannt, predigt Tugend, Selbstverleugnung, Gebet und das Streben nach Reinheit des Herzens, um Wissen über Gott zu erlangen. Al-Hasan war der Sohn eines Sklaven, der ursprünglich Pērōz hieß und während der Eroberungskriege in der Landschaft Maisān im Irak gefangengenommen und nach Medina gebracht worden war. In Medina wurde er von seiner Herrin bald freigelassen und heiratete Chaira, Hasans Mutter. Nach der islamischen Überlieferung wuchs al-Hasan im Hidschaz auf. Nach der Schlacht von Siffin ließ er sich in Basra nieder, wo er wegen seiner Gelehrsamkeit und Frömmigkeit allgemein geschätzt wurde. In seinen jungen Jahren, zwischen 663 und 666, nahm er an mehreren Eroberungszügen muslimischer Truppen in den Iran teil. Im Jahre 666 trat er in Sistan in die Verwaltung ein. Der Statthalter übertrug ihm die Aufgabe, die dortige Steuerkasse aufzubauen. Er war ein politischer Gegner des zweiten Umayyadenkalifen Yazid I. (680–683), während dessen Herrschaft der zweite Bürgerkrieg (Fitna) den gesamten Irak, Syrien und den Hedschas erfasste. Seit der Herrschaft von Abd al-Malik wirkt er in leitender Rolle an dem Projekt des al-Haddschādsch ibn Yūsuf zur Kanonisierung des Korantextes mit. Ein bekannter Ausspruch von ihm lautet: "Mach aus der Welt eine Art von Brücke, die du überschreitest, sie aber nicht errichtest".

Grüne Flagge.png Aksum.png
Kalifat der Umayyaden / Aksumitisches Reich

Die Araber besetzen die Küstengebiete der heutigen Staaten Eritrea und Dschibuti, und die Aksumiten müssen sich ins Hinterland zurückziehen.


Protobulgarien.png
Knjas Asparuch
Knjas Terwel
Großbulgarisches Reich

Terwel, der Sohn des Staatsgründers Asparuch, wird neuer Herrscher der Bulgaren. Er ist zwar unehelich geboren, gilt aber als erstgeborener Sohn des Herrschers, der der Herrschaftsdynastie Dulo angehört. In vielen Geschichtsbüchern wird Terwel, wie auch sein Vater, als Khan bezeichnet. Der einzige bis jetzt belegbare Titel Beider ist jedoch der Titel Knjas, was so viel wie "König" bedeutet.


Byzanz.png Logo Slawen.png
Oströmisches Reich / Volk der Slawen

Beginn der Besiedlung des Gebiets des heutigen Albanien durch Slawen.


Byzanz.png Logo Slawen.png Kroaten.png
Oströmisches Reich / Volk der Slawen / Stamm der Kroaten

Kroaten lassen sich in der Gegend des heutigen Rijeka nieder. Infolge der Einfälle von Slawen und Awaren kommt es auch zu Wanderungen im Bereich des späteren Jugoslawien. Die römische Bevölkerung des infolge der Slaweneinfälle zerstörten Epidaurum (heute Cavtat) siedelt auf die befestigte Insel über, die Ragusa gegenüber liegt. Die nachziehende slawische Bevölkerung siedelt sich auf dem Festland, in einem verlassenen Ort mit der Bezeichnung Labusedi an (von lat. labes = Sturz) an, der in einem dichten Eichenwald liegt. Da Eiche im Slawischen "dub" heißt, wird sich hieraus höchstwahrscheinlich die Bezeichnung "Dubrovnik" bilden.


Patrimonium Petri.png
Papst Sergius I.
Patrimonium Petri

Papst Sergius I. führt den Gesang von Agnus Dei bei der Messe ein; nach den byzantinischen Traditionen verstärkt er den marianischen Kult mit Prozessionen von der Kirche von San Adriano bis zur Basilika Santa Maria Maggiore während der vier wichtigsten Feste der Seligen Jungfrau Maria: Reinigung (2. Februar), Verkündigung (25. März), Himmelfahrt (15. August) und Geburt Christi (8. September); nachdem er in die Basilika St. Peter eine Reliquie des Heiligen Kreuzes gebracht hat, richtet er in der Lateranbasilika einen Kreuzerhöhungstag ein. Er lässt mehrere Basiliken und Kirchen in Rom restaurieren und verschönern und schenkt der Basilika von St. Peter ein goldenes Bild des Apostels, eine goldene Patene, silberne Kerzenhalter, Kerzen, die um den Altar zu entzünden sind, einen Baldachin über der Cathedra und lässt den Portikus, die angrenzenden Gebäude und das Mosaik der Fassade restaurieren. In der Basilika San Paolo fuori le mura restauriert er die Bilder der Apostel und repariert das Dach mit Balken aus Kalabrien. Er macht auch wichtige Restaurierungen und spendet an die Kirchen von Sancti Cosma e Damiano und Santa Susanna einen presbyteralen Titel, was eine Aufwertung bedeutet. Während seines Pontifikats ordinierte er siebenundneunzig Bischöfe, achtzehn Priester und vier Diakone.


Patrimonium Petri.png Bajuwaren.png Bistum Salzburg.png
Rupert von Salzburg, "Apostel der Baiern"
Patrimonium Petri / Stammesherzogtum Baiern / Bistum Salzburg

Rupert, auch Ruprecht, Hrodperht, Hrodpreht, Roudbertus, Rudbertus oder Robert genannt, vor 50 Jahren in Worms geboren und hier bis zum Bischof der römisch-katholischen Kirche aufgestiegen, wird zum Bischof in Salzburg berufen. Rupert (Hruodpert), der „Apostel der Baiern“, ist von hochadeliger Herkunft und steht in enger Verwandtschaft zum fränkischen Königshaus; möglicherweise stammt er aus der Familie der Robertiner. Er wirkte Ende des 7. Jahrhunderts auf Ersuchen von Herzog Theodo II. als Bischof von Worms zuerst in der damaligen bairischen Hauptstadt Regensburg und unterwies den Herzog und seine Gefolgschaft im christlichen Glauben. Rupert erhält nun vom Bayernherzog Theodo in Regensburg die Erlaubnis, nach Gutdünken einen geeigneten Ort zu suchen, wo er Kirchen samt den für seine Arbeit notwendigen kirchlichen Bauten wiederherstellen soll. Rupert verlässt Regensburg und fährt mit dem Schiff donauabwärts bis an die Grenze des Herrschaftsgebietes der Awaren, nämlich Lorch (Lauriacum), wo eine erstaunlich starke frühchristliche Siedlung immer noch existiert. Die dortige Laurentiuskirche geht in ihren Wurzeln sogar auf römisch-heidnische Vorgängerbauten zurück. Seinen ursprünglichen Plan, die Awarenmission – sowie die der Slawen – musste er dabei angesichts der Kriege und der vielen Zerstörungen an der Landesgrenze zurückstellen. Er zieht weiter, vermutlich auf der alten Römerstraße durch den Traungau und den Attergau in Richtung Salzburg, nach einem kurzen Zwischenhalt in Seekirchen lässt er sich an dem für seine neue Aufgabe günstigsten Ort, Salzburg, nieder, wo er noch eine romanische Restbevölkerung und vermutlich auch eine seit der Spätantike bestehende Mönchsgemeinschaft antrifft. Die stattliche Kirche, die Rupert zu Ehren des heiligen Petrus errichtet, liegt auf dem Platz des heutigen Domes. Mit der Errichtung der Peterskirche und des ersten Klosters erneuert Rupert so das heute zumindest im deutschen Sprachraum älteste erhaltene Kloster, das nach der benediktinischen Regel lebt. Er verehrte seinen als Heiligen geltenden Wormser Vorgänger, Amandus von Worms, sehr und überführt den Großteil von dessen Reliquien nach Salzburg, wo er auch seinen Kult begründet. Die Gebeine befinden sich hier in der Stiftskirche St. Peter, unter dem Amandusaltar.


Langobardenkrone.png
Königreich der Langobarden

Nach zwölf Jahren Herrschaft über die Langobarden stirbt König Cunincpert, der mit der Angelsächsin Hermelinda verheiratet ist. Ihr gemeinsamer Sohn Liutpert wird Cunincperts Nachfolger. Weil sich aber andere agilofingische Prätendenten erheben, kommt es zu einem Bürgerkrieg im Reich. Da Liutpert beim Tod seines Vaters noch minderjährig ist, übt Ansprand, der Vater des Liutprand, für ihn die Regentschaft aus. Dagegen erhebt sich acht Monate später Raginpert, der Dux (Herzog) von Turin, der als Neffe Cunincperts ebenfalls ein Agilofinger ist. Auch Herzog Rothari von Bergamo erhebt sich. Geschichtsschreiber beschreiben den verstorbenen Cunincpert als zwiespältig: Ehebruch, Trunksucht, unbegründete Mordpläne gegen seine Gefolgsleute Aldo und Grauso und gegen den Bischof Ioannes von Bergamo werden als Beispiele aufgeführt. Andererseits zeigte Cunincpert auch Unentschlossenheit, denn als die Mordpläne scheiterten, gewannen die Opfer seine Gunst rasch zurück. Andererseits wir er als "elegans et omni bonitate conspicuus" (geschmackvoll und in allen guten Eigenschaften herausragend) und als tapferer Krieger gelobt. Cunincpert förderte den Kult um den Erzengel Michael und versuchte das Königtum mit ihm zu verknüpfen, denn dieser wird von Katholiken wie Arianern verehrt und stellt als langobardischer „Nationalheiliger“ eine Integrationsfigur dar.


Franken.png Logo Thüringen.png Logo Sachsen.png
Fränkisches Reich / Stammesherzogtum Thüringen / Stammesherzogtum Sachsen

Pépin II., der Hausmeier der Franken, erzwingt die Unterwerfung der Herzogtümer Thüringen, die zwar noch weiter existieren, aber von nun an von Franken dominiert werden. Die Sachsen fallen in den Raum Fulda ein und zerstören dabei einen fränkischen Königshof. Herzog Hedan II. von Thüringen erklärt sich bereit, eine neue Herzogspfalz mit Kirche in Fulda zu erbauen.


Franken.png Wikingerschiff.png Patrimonium Petri.png Northumbria.png Friesland.png
Willibrord
Fränkisches Reich / Königreiche in Dänemark / Patrimonium Petri / Königreich Northumbria / Großfriesisches Reich

Der christliche Missionar und reisende Erzbischof Willibrord alias Clemens hat in den letzten Jahren kirchliche Strukturen im fränkischen Teil Frieslands entwickelt, unter anderem durch die Ansiedlung von „Homines Franci“. Nun gründet er Emmerich als Ausgangspunkt für seine weitere Missionsarbeit und begibt sich in das heidnische Friesland des Friesenherzogs Radbod und wird von ihm zwar freundlich empfangen, wenn auch seine Missionsbemühungen zunächst keinen Erfolg haben. Anschließend reist Willibrord weiter nach Jütland, um den Dänenkönig Ongentheow (Ungundus, Angantyr) zu bekehren, von dem Alcuin schreibt, dass dieser grausamer als ein wildes Tier und härter als jeder Stein sei. Willibrord wird als „Apostel der Friesen“ bezeichnet. Auf seiner Reise erreicht seinen Mitarbeiter Wilfrid der Auftrag des Papstes Sergius I., dass er sich unverzüglich nach York in Northumbria begeben soll, um dort Bischof zu werden.


Franken.png Wikingerschiff.png
Fränkisches Reich / Königreiche in Dänemark

Die Macht der Franken im Norden wird abgeschwächt und die äußeren Provinzen ihres Reiches beginnen sich zu befreien. Dies gibt im Raum Schleswig die Möglichkeit der Machtentfaltung des Königreiches Jütland, die damit beginnen, das Gebiet zwischen Sachsen und Friesland zu besiedeln. König Angantyr von Jütland beginnt unverzüglich damit, eine bedeutende Befestigung in der Schleswiger Landenge zwischen der Ostseeförde Schlei und den Niederungen von Treene und Rheider Au anzulegen. Das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei soll die Durchfahrt von Schiffen kontrollieren. Der Osterwall bezieht die Ostseebucht Windebyer Noor in das Verteidigungssystem ein. Bis jetzt existierten lediglich Erdwälle von 1,8 bis 2,2 Meter Höhe und Breiten von etwa 6 Metern, deren Alter noch nicht bestimmt werden kann. Der Sodenwall, der jetzt errichtet wird, ist der erste große Wallbau des Danewerks. Er erstreckt sich von Hollingstedt an der Treene bis zum Dannewerker See und umfasst den Krummwall und den Hauptwall. Der Sodenwall besteht aus Gras-, Heide- und Torfsoden. Er wird 15 bis 18 Meter breit und bis 4 Meter hoch werden. Ein besonderes Kennzeichen wird das Fehlen eines Wehrgrabens sein.


Friesland.png
Großfriesisches Reich

Der friesische Herrscher Radbod nimmt persönlich die Insel Helgoland in seinen Besitz.


England Silhouette.png Wessex.png Sussex.png
Königreich Wessex / Königreich Sussex

Um etwa 700 verschwinden die westsächsischen Unterkönigtümer aus den Quellen und gehen wohl in den Shrines auf, denen ein Ealdorman vorsteht. Möglicherweise geht die Aufteilung Wessex' in Hampshire, Wiltshire, Dorset, Somerset und Devon auf König Ine von Wessex zurück, wenngleich sich die Grenzen im Laufe der folgenden Jahrhunderte sicher häufig verschieben werden. Die Klöster bilden Siedlungskerne und Wirtschaftszentren, was die Entstehung von Marktplätzen fördert. Inwieweit Ine die wirtschaftliche Entwicklung direkt fördert, ist unklar, doch beginnt der Aufstieg von Hamwic (Southampton) zur führenden Hafen- und Handelsstadt offenbar zu Ines Zeit. Auch frühe westsächsische Münzprägungen sind in Hamwic belegt. Seine Gesetzgebung belegt einen regen Überland- und Fernhandel.


Tartan.png
Königreich Dalriada

Nach nur zwei Jahren Herrschaft werden der König des iro-schottischen Reiches Dalriada, Fiannamail ua Dúnchado, der Sohn von Conall II. und damit der Bruder des früheren Königs Maelduin, sowie Flann, der Sohn von Cenn Faelad mac Suibne, getötet. Nachfolger des getöteten Königs wird Selbach mac Ferchair, der Sohn von Fercher Fota. Selbach hatte 698 seinen Bruder Ainbcellach abgesetzt, war aber nicht zum Thron gelangt.


Wappen Irland.png England Silhouette.png
Königreich Aileach / Britannien

Aurthuile, der Enkel des ehemaligen Ard-Rí (High King) Crunnmael, wird aus Irland vertrieben und geht nach Britannien ins Exil.


Wappen Irland.png
Königreiche in Irland
  • In Irland beginnen die Menschen damit, das heute so genannte "Alt-Irisch" zu sprechen.
  • Der sogenannte "Moylough-Gürtel-Schrein" wird von irischen Handwerkern hergestellt. Er ist einer der großen Schätze Irlands. Der Gürtel besteht aus vier Bronze-Segmenten, von denen jedes einen Streifen aus glattem Leder umschließt und auch gelenkig miteinander verbunden ist, so dass die Komponenten flexibel sind. Das bedeutet, dass der Gürtel auch um die Taille gelegt werden kann. Jedes der Bronzesegmente enthält ein zentral platziertes Medaillon mit einem "keltischen Kreuz", während ihre Enden mit Tafeln aus gestempelter Silberfolie oder durchbrochener Bronze verziert sind. Das aufwändige Dekor findet sich an den beiden vorderen Segmenten, die die Form einer falschen Schnalle und einer Falztasche haben. Diese sind mit Silberfolie, Glas und Emaille sowie Tier- und Vogelkopfmotiven verziert. Dieses schöne Artefakt stellt mehr als wahrscheinlich einen Schrein dar, der speziell dafür gemacht wurde, die Ledersegmente zu umschließen. Es sind dann diese einfachen Lederstreifen, und nicht die teure Hülle, die der wahre Schatz sind. Sie sind wahrscheinlich mit einem lokalen Heiligen verbunden und müssen wichtige Reliquien sein, um so reich geschmückt zu sein.

Wikingerschiff.png
Königreiche in Dänemark
  • Nördlich der Ribe Å auf der Halbinsel Jütland entsteht eine Wikingersiedlung.
  • Im Raum des heutigen Viborg auf Jütland existiert eine Ansiedlung. Daher wird Viborg als die älteste Stadt Dänemarks bezeichnet. Die Ansiedlung hat die Bezeichnung „Wibjerg“, wobei „Wi“ ein altes Wort für „Heiligtum“ ist. Wibjerg bedeutet „Heiliger Berg“ und ist offenbar ein heidnisches Kulturzentrum.

Wikingerschiff.png
Königreiche in Schweden

In Uppland kommen Bootsgräber auf.


Wikingerschiff.png Franken.png
Königreiche in Norwegen / Fränkisches Reich

Die Königreiche im Gebiet des heutigen Norwegen sind häufig wirtschaftlich in ein gesamteuropäisches Beziehungsnetz eingebunden. Es existiert häufig ein Reisekönigtum nach fränkischem Vorbild und die Kleinkönige sind stark genug, um Eroberungen durchzuführen; meist unterhalten sie mehrere Stützpunkte, zwischen denen sie sich bewegen.


Kaiserreich China.png
Kaiserreich China

Di Renjie, ein chinesischer Beamter der Tang-Dynastie, der für seinen Kampf gegen Korruption bekannt war, stirbt im Alter von 70 Jahren. Di Renjie war unter Kaiserin Wu Zetian zweimal Kanzler des chinesischen Reiches. Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Er kam in Taiyuan auf die Welt, sein Großvater Di Shaoshu war Vizekanzler unter Kaiser Tang Taizong. 686 wurde er Bürgermeister von Gansu. Da er großes Geschick im Umgang mit der nicht-han-chinesischen Bevölkerung bewies, erfreute er sich großer Popularität. 688 wurde er wegen seiner Kritik an Zhang Guangsun des Amtes enthoben, später als Bürgermeister von Fuzhou eingesetzt. Im September dieses Jahres wurde er zum Kanzler ernannt und war für äußere Angelegenheiten verantwortlich. Im Februar 693 wurde er wegen Verleumdung von Wu Chengyi in Haft genommen. 696 besetzten Streitkräfte der Chitan eine wichtige Stadt in Hebei. Um die Lage zu stabilisieren, setzte ihn Kaiserin Wu Zetian als Bürgermeister der Stadt Weizhou ein. Im Oktober 697 wurde er wieder an den Hof berufen und zum zweiten Mal Kanzler, was er bis zu seinem Tod blieb. Er bewog Kaiserin Wu dazu, den früheren Kaiser Tang Zhongzong zum Kronprinzen zu ernennen, um die Unterstützung des Volkes zu erlangen. 698 wurde Di Renjie zum stellvertretenden Kommandeur gegen äußere Invasionen ernannt. Nach seinem Tod im Jahr 700 wurde er vom Hof hoch geehrt, Kaiserin Wu äußerte ihre Gefühle mit den vier Zeichen 朝堂空也, um auszudrücken, dass der Hof ohne Di Renjie leer geworden sei. Seine zwei Söhne, Di Guang-se und Di Djing-hui, wurden ebenfalls Beamte, sein Enkel Di Djien-mo wurde später Gouverneur der Hauptstadt des Kaiserreiches.


Japanisches Kaiserreich.png Buddhismus.png
Japanisches Kaiserreich

Der buddhistische Mönchsgelehrte Dosho stirbt im Alter von 71 Jahren. Dosho vollzog die erste von vier Überlieferungen der Lehre der chinesischen Yogācāra-Schule Faxiang zong nach Japan, die dort als Hossō-shū bekannt wurde, eine der sogenannten sechs buddhistischen Schulen der Nara-Zeit. Seine Überlieferungslinie der Hossō-shū wird später als Nan-ji-den („Tradition des Südlichen Tempels“) bekannt werden. Dōshō reiste mit einer der damaligen kaiserlichen Gesandtschaften zum Tang-Hof nach China und studierte in der Hauptstadt Chang’an etwa sieben Jahre von etwa 653 bis 660 Yogācāra-Lehren unter Xuan Zang (603–664) und Kui Ji (632–682). Dōshōs Laufbahn ist die am besten dokumentierte der 120 Teilnehmer der Botschaft von 653. Sein Vater war Esaka des Kabane Fune no Muraji. Er studierte von 653 bis 659 (oder 661) in China, angeblich direkt unter dem angesehenen Xuan Zang. Er gilt als der „erste Überträger der Hossō“ (hossō daiichiden), obwohl dies historisch nur dünn belegt ist. Das zweite Rikkokushi Shoku Nihongi schildert als erstes seine Biographie. Demzufolge hat er wohl auch Chan unter Huiman studiert. Huiman war der berühmteste Mönch in Japan, mit seinen zahlreichen Übersetzungen beschäftigt, leitete ein Kloster mit etwa 500 Mönchen und war von der Regierung als Ratgeber gefragt. Dōshō kehrte mit einer großen Zahl buddhistischer Schriften zurück, darunter wahrscheinlich auch Abhandlungen über Logik, eine bis jetzt in Japan unbekannte Disziplin. Gesichert ist, dass Dōshō in seinem Heimattempel Gangō-ji (zu der Zeit noch Hōkō-ji genannt) eine Meditationhalle (zen-in) errichten ließ und dort auch schon "retreats" abhielt. Im Jahr 698 wurde er zum Daisōzu ernannt, nachdem er eine Augenöffnungszeremonie für eine Amida-Statue und eine Stickerei (mit mehr als 100 Figuren) geleitet hatte. Dōshō war einer der ersten, die in Japan das chinesische Bauingenieurwesen bekanntmachten, indem er beim Bau von Brücken, Dämmen, Bewässerungssystem und Brunnen und Straßen half. Diese Arbeit wurde von seinem berühmtesten Schüler, Gyōgi (668–748), fortgesetzt und weiter entwickelt. Nach Dōshōs Tod wird seine Leiche seinem letzten Willen gemäß in einer Feuerbestattung beigesetzt, das historisch erste Mal, dass dies in Japan auf eigenen Wunsch hin geschieht.


Protobirma.png
Volk der Pyu / Stamm der Shan / Stamm der Mon

Aus den nordöstlichen Randgebieten von Tibet wandern die eigentlichen Birmanen (auch Burmesen) in das Gebiet des heutigen Myanmar ein. Sie liefern sich mit den bereits ansässigen und auch mit nachrückenden indisierten Völkern wie den Shan, den Mon und anderen erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft.


Hausa.png
Stamm der Hausa

Nach 200 Jahren Kampf um die Vorherrschaft in der Region sind die sieben Staaten der Hausa nun zu einer bedeutenden Macht in der Gegend der heutigen Grenze zwischen Nigeria und Niger aufgestiegen.


Thunderbird.png
Stamm der Anasazi

In der Kultur der Anasazi gibt es Priester, Händler, Bauern und Jäger. Sie bewässern die Wüste und bauen Städte in Steilwänden der Canyons. Die Anasazi sind auf dem Weg zur am höchsten entwickelten Kultur Nordamerikas.


Thunderbird.png
Stamm der Pueblo / Stamm der Basketmaker

Die im Gebiet des heutigen Utah, Colorado, New Mexico und Arizona lebenden Basketmaker beginnen mit dem Bau oberirdischer Wohnhütten. Sie verwenden dazu meist Halbhöhlen, die sie zumauern, Fenster und Türen einbauen, und vor allem als Vorratslager für den Winter nutzen. Von jetzt an werden diese Angehörigen der Anasazi als die ersten Pueblos bezeichnet. Errichtet werden diese freistehend oder auch unter Felsüberhängen, in dieser Form als Cliff Dwellings bezeichnet. Die ehemalige „Basketmaker“-Kultur geht auch aus dem Grund zurück, da die Menschen das Weben und das Töpfern jetzt für wichtiger als das Flechtwerk erachten.

EREIGNISSE DES ZWEITEN HALBJAHRES
08.09.700
Franken.png Patrimonium Petri.png Tartan.png
Disibod, der Apostel der Franken, stirbt nach 60 Jahren Dienst
Fränkisches Reich / Patrimonium Petri / Königreich Dalriada

Der irische (oder schottische?) Mönch und Einsiedler Disibod (irisch Disens), stirbt nach 60 Jahren Missionsdienst in Franken. Er war gemeinsam mit seinen Schülern in den Vogesen und Ardennen aktiv, bis Disibod, geleitet durch einen Traum, eine Klause am Zusammenfluss von Nahe und Glan errichtete, woraus später das Kloster Disibodenberg entstand. Am Fuße des Berges in der Nähe der gefundenen Quelle baute Disibod mit seinen Gefährten Hütten und sie begannen mit der Verkündung des Evangeliums unter der heidnischen Bevölkerung. Es entstand auch eine Taufkapelle am nordöstlichen Fuße des Berges. Als weiser, geachteter Gottesmann ist er gestorben und wurde in seiner Zelle bestattet. Sein wundertätiges Grab wird zu einer Pilgerstätte werden.

15.11.700
Gotenfibel.png
König Egica der Westgoten
König Witiza der Westgoten
Westgotenreich

Prinz Witiza der Westgoten empfängt anlässlich des 13. Jahrestages des Beginns der Herrschaft seines Vaters Egica durch diesen die Königssalbung. Dieser Schritt ist bislang erst beim tatsächlichen Herrschaftsantritt eines zuvor nur nominellen Mitherrschers üblich. Daher muss davon ausgegangen werden, dass Egica gegenwärtig nur noch begrenzt handlungsfähig ist und Witiza die Regierungsgeschäfte faktisch bereits übernommen hat. Egica überträgt seinem Sohn die Zuständigkeit für das Gebiet des ehemaligen Suebenreichs im äußersten Nordwesten der Pyrenäenhalbinsel; dort residiert Witiza in der Stadt Tui. Angeblich erschlug er in Tui Fafila den Vater Pelayos, des späteren Gründers des asturischen Reichs. Egica ist bereits altersschwach, daher wird Witiza wahrscheinlich bereits die Regierungsgeschäfte führen. Außer ihm hat Egica einen weiteren Nachkommen, nämlich Oppa, der wahrscheinlich später der Metropolit von Sevilla wird. In der später verfassten Chronik Alfonsos III. wird Witiza als lasterhafter Mensch beschrieben werden, der mehrere Ehefrauen und Mätressen hat und die Kirche zugrunde richtet, indem er nicht nur Priestern, sondern sogar Bischöfen befiehlt, Ehefrauen zu nehmen. Damit fordere er den Zorn Gottes heraus.

Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... Chronik 701 / Chronik 702 / Chronik 703 / Chronik 704 / Chronik 705 / Chronik 706 / Chronik 707 / Chronik 708 / Chronik 709 / Chronik 710
Weblinks