Frühe Minoische Königreiche
FRÜHE MINOISCHE KÖNIGREICHE
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Frühe Minoische Königreiche | ||||
Frühe Minoische Königreiche Als früheste europäische Hochkultur entsteht die minoische Kultur und erstreckt sich vermutlich über den gesamten ägäischen Raum, wobei die Insel Kreta als ihr Zentrum anzusehen ist. Die Minoer werden die ersten europäischen Schriftzeichen erfinden, über talentierte Baumeister und Konstrukteure verfügen, die unter anderem die ersten Straßen in Europa bauen werden. Die Minoer nehmen erste Kontakte zu den Ägyptern und den Völkern des Vorderen Orients auf. | ||||
Frühe Minoische Königreiche Im Osten Kretas entstehen große Zentren der minoischen Kultur. Bedingt durch die sehr günstige geografische Lage der Insel entstanden vor Jahrzehnten erste Kontakte zu den Kulturen Ägyptens und des Vorderen Orients. Durch diese beeinflusst, streben die Minoer schon früh in ihrer Entwicklung nach Luxus und nach Bequemlichkeit. Dies führt zu sehr kunstfertigen und außerordentlich reich verzierten Keramiken oder Metallarbeiten, besonders beim Goldschmuck, was eine besondere Geschicklichkeit der Handwerker offenbart. | ||||
Frühe Minoische Königreiche Mit der Gründung der ersten minoischen Staaten nimmt die Bevölkerung auf der Insel Kreta stark zu. In der Messara-Ebene im Süden der Insel führt ein altmediterranes Volk, das wahrscheinlich nicht zu den Minoern zählt, Bestattungen in Rundgräbern durch. Dieses Volk ernährt sich vom Fischfang und von der Landwirtschaft; es verfügt über handwerkliche Fähigkeiten und ist in der Lage, mit selbstgebauten Schiffen zur See zu fahren. | ||||
Frühe Minoische Königreiche Die Bevölkerung des reichen und prächtigen minoischen Königreiches von Knossos beginnt mit dem Bau des gleichnamigen Palastes riesigen Ausmaßes. | ||||
Frühe Minoische Königreiche / Hellas / Zypern / Phönizisches Reich
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Frühe Minoische Königreiche auf Kreta und Rhodos / Hellas
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Frühe Minoische Königreiche / Phönizisches Reich
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Frühe Minoische Königreiche Fünfzig Jahre nach Baubeginn wird der erste Palast von Phaistos fertiggestellt. Da der möglicherweise noch größere Palast in Knossos noch nicht ganz fertiggestellt ist, gilt der Palast von Phaistos vermutlich als der derzeit Bedeutsamste auf Kreta. Die Paläste Kretas stellen die Mittelpunkte des administrativen, kulturellen und religiösen Lebens der Minoer dar. | ||||
Minoisches Reich | ||||
Minoisches Reich Der Palast von Knossos, dessen Bau vor 300 Jahren begonnen wurde, wird fertiggestellt. Es ist der größte minoische Palast auf Kreta. Der König von Knossos vereinigt ganz Kreta zu einem einzigen Minoischen Reich. | ||||
Minoisches Reich Auf Kreta ereignet sich ein schweres Erdbeben, bei dem sämtliche bekannte Zentren zerstört werden. Dies ist das Ende der "Altpalastzeit" und der Beginn der "Neupalastzeit", die geprägt sein wird vom Wiederaufbau der zerstörten Stadtzentren. Dank ihrer Seeherrschaft und ihres ausgedehnten Handels mit Ägypten, Syrien und Mesopotamien sowie ihrer Vorstöße ins westliche Mittelmeer können die Kreter sich dem Wiederaufbau widmen, ohne befürchten zu müssen, eine leichte Beute von Feinden zu werden. Auf Kreta entwickelt sich eine autarke Hieroglyphenschrift, in der das bekannteste Schriftdenkmal der minoischen Zivilisation abgefasst wird, der Spiraltext auf dem Diskos aus dem Palastarchiv von Phaistos, welcher auch 3700 Jahre später nicht entziffert werden kann. Der Spiraltext gilt als das älteste Druckwerk der Kulturgeschichte der Menschheit. Der Tempel von Anemospilia, einem minoischen Gipfelheiligtum am Nordhang des Berges Juchtas in der Nähe von Archantes im Zentrum Kretas, wird ebenfalls zerstört. Hier wird man später vier menschliche Skelette in den Trümmern finden. Einem etwa 27jährigen Mann wird kurz vor der Katastrophe die Halsschlagader durchgeschnitten, vermutlich, um die Götter zu besänftigen und das Erdbeben noch abzuwenden. Dies bestätigt die Annahme, dass in der minoischen Kultur auch Menschenopfer dargebracht wurden. Bei den anderen drei später gefundenen Skeletten handelt es sich offenbar um Priester und Tempeldiener. | ||||
Minoisches Reich 50 Jahre nach dem schweren Erdbeben wird der sofort eingeleitete Wiederaufbau der Stadt Malia beendet. | ||||
Königreich Ägypten / Minoisches Reich Die Ägypter erreichen Kreta und werden durch eindringende Indogermanen und semitische Hyksos erobert. | ||||
Minoisches Reich Auf der Insel Thera (heutige Bezeichnung: Santorin), die etwa 180 Kilometer nördlich von Kreta gelegen ist, ereignet sich ein verheerender Vulkanausbruch, der besonders für Südeuropa in den nächsten zehn Jahren schwere Folgen haben wird. Durch den darauf folgenden Tsunami mit bis zu 54 Meter hohen Wellen werden die meisten Ansiedlungen auf Kreta zerstört. Eine zehn Meter dicke Schicht aus Bimsstein legt sich über die Insel. Anders als in Pompeji werden in den Asche- und Bimssteinschichten von Akrotiri später keine menschlichen Überreste gefunden. Es gibt in den Häusern keinen Schmuck und nur wenige aufwändig gefertigte Werkzeuge. Dies deutet darauf hin, dass die Bewohner vor dem Vulkanausbruch noch Zeit hatten, ihre Wertsachen zusammenzusuchen und auf Boote zu fliehen. Die Warnung vor der eigentlichen Eruption geschah offenbar durch ein Erdbeben. Seine Spuren zeigen sich an Treppenstufen aus behauenem Stein, die alle mittig gebrochen sind, sowie in beschädigten Wänden der Gebäude. Nach dem Erdbeben kehren einige der geflüchteten Bewohner zurück. Sie legen die Straßen wieder frei, reißen beschädigte Mauern ein und sortieren wiederverwendbares Baumaterial. Außerdem bargen sie Möbelstücke und Güter. So wurde ein Stapel Bettgestelle gefunden, die aus einem Haus zum Abtransport bereitgestellt wurden. Unbeschädigte Krüge und Amphoren mit Lebensmitteln waren ebenfalls an Sammelstellen außerhalb der Häuser gebracht worden. Zu diesem Abtransport kam es nicht mehr, bevor der Vulkan die menschliche Siedlung auslöschte. Der Ausbruch, die sogenannte Minoische Eruption, beginnt mit dem Ausstoß von leichten Pyroklastika aus einem Vulkanschlot, der fast genau mittig im Inselrund Theras liegt. Der Ausbruch dauert nur kurz, die Menge des ausgestoßenen lockeren Materials ist so gering, dass die Bergungsteams sich in Sicherheit bringen können. Allerdings gibt es auf keiner der Nachbarinseln Hinweise darauf, dass rund um die Zeit des Vulkanausbruchs eine größere Einwanderung stattgefunden hätte. Es ist daher anzunehmen, dass die Flüchtlinge durch Gase der Eruption oder durch Flutwellen ums Leben kamen. Der eigentliche Ausbruch erfolgt erst Monate später. Auf einigen Mauerstümpfen wächst bereits Gras, dessen verbrannte Reste später gefunden werden. Die Eruption besteht aus mehreren Phasen. Die erste ist der Ausstoß von relativ leichtem Bimsstein, der sich in einer vergleichsweise dünnen Schicht von höchstens sieben Metern Dicke niederschlägt. Sie bringt Dächer durch Überlast zum Einsturz, schützt die Gebäude aber vor der Zerstörung durch die späteren, schwereren Phasen. Diese bringen dicke Ascheschichten und Lavabrocken von bis zu fünf Metern Durchmesser, an anderen Stellen der Insel sogar bis 20 Meter. Nach dem Ende der Eruption gehen langandauernde, intensive Niederschläge auf die Reste der Insel nieder. Sie sammeln sich in Sturzbächen und waschen tiefe Rinnen in die verwüstete Landschaft. Die Datierung der Minoischen Eruption und damit des Untergangs der Stadt Akrotiri ist nicht gesichert. Die jüngsten Keramikstile der Stadt werden über Funde auf Kreta und in Ägypten mit der ägyptischen Chronologie synchronisiert und auf ca. 1530 BC datiert. Naturwissenschaftliche Methoden, den Ausbruch anhand der Radiokarbon-Methode und durch Ablagerungen vulkanischer Aschen im grönländischen Eis einzuordnen, deuten auf die 1620er Jahre BC hin. Die Interpretation der widersprüchlichen Angaben ist Gegenstand einer Debatte in den Fachwissenschaften. | ||||
Minoisches Reich
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Minoisches Reich Drei Kilometer südlich von Archanes im Zentrum Kretas entsteht in die Siedlung Vathypetro, die sich über drei Hügel erstreckt, die vermutlich erste Weinpresse in der Geschichte der Menschheit. | ||||
Minoisches Reich
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Minoisches Reich Ein Erdbeben zerstört Vathypetro, eine Ansiedlung drei Kilometer südlich von Archanes im Zentrum Kretas, die auch die vermutlich erste Weinpresse in der Geschichte der Menschheit beherbergte. | ||||
Reich der Jebusiter / Reich der Hethiter / Minoisches Reich / Königreich Ägypten Im Laufe des 2. Jahrtausend BC wächst die 2400 BC keilschriftlich erstmals bezeugte Siedlung Ugarit (heute: Ra's Schamra in Syrien) stark und gewinnt an Bedeutung. Die Menschen von Ugarit handeln unter anderem mit Kreta, den Hethitern und mit Ägypten, die wiederum in ihren Schriftquellen die Stadt häufig erwähnen. Minoisches Reich | ||||
Minoisches Reich / Hellas Zum zweiten Mal nach 1627 BC explodiert der Vulkan Thera (heutige Bezeichnung: Santorin) und zerstört erneut die minoischen Paläste auf Kreta. Von der Bevölkerung Kretas überleben lediglich die Menschen im Gebiet von Knossos und von Kydonia (heute Chania) diese Katastrophe. Der kleine Palast in Agia Triada wird zerstört. Dennoch treffen etwa zur selben Zeit mykenische Siedler vom griechischen Festland auf Kreta ein, deren Kultur allmählich Kreta bestimmen wird. Die Mykenische Kultur beginnt sich auch auf den Kykladen und in Milet, das zum Minoischen Reich gehört, durchzusetzen. | ||||
Minoisches Reich / Hellas Die mykenische Kultur ist nun vorherrschend im minoischen Kreta (und den kretisch beherrschten Kykladen) sowie dem bis jetzt kretische Milet. | ||||
Minoisches Reich
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Minoisches Reich Die mykenische Kultur des griechischen Festlandes, die seit 25 Jahren Kreta dominiert, verdrängt endgültig die alte minoische Kultur. In Knossos und in Kydonia (heute Chania) herrschen achaisch-mykenische Herrscher, die zulassen, dass Kreta an den meisten Orten "multikulturell" bleibt. | ||||
Minoisches Reich Ein mehrere Tage wütendes Feuer, bei dem das in den Mauern verarbeitete Holz und Öl dem Brand zusätzliche Nahrung geben, zerstört die obersten Etagen und viele der aus Kalkstein und Gipsstein hergestellten Wände des Palastes von Knossos, der daraufhin aufgegeben wird. Dreißig Jahre zuvor hatten die Mauern des Palastes und der Stadt noch einem schweren Erdbeben widerstanden. | ||||
Königreich Athen / Minoisches Reich Daidalos, Enkel des attischen Königs Erechteus und Sohn des Eupalamos, wirkt als junger Gelehrter in Athen. Seine Schwester sendet ihren Sohn Perdix (je nach Quelle auch Talos oder Calos) zu ihm in die Lehre. Der Neffe stellt sich bald als begabter Schüler heraus, der durch seinen Einfallsreichtum auffällt. Von einem Spaziergang am Strand bringt er das Rückgrat eines Fisches nach Hause, bildet es mit Eisen nach und erfindet so angeblich die Säge. Ein anderes Mal bringt er zwei Eisenstäbe zusammen, verbindet sie an einem Ende mit einer Niete und spitzt die anderen Enden zu, was zur Erfindung des Zirkels führt. Daidalos, der stolz auf seine eigenen Fähigkeiten ist und den Gedanken an einen Rivalen nicht ertragen kann, wird so neidisch auf Perdix, dass er einen Ausflug auf die Akropolis nutzt, um seinen Neffen zu beseitigen, indem er ihn den Berg hinunterstößt. Aber die Göttin Athene, die Genialität immer begünstigt, sieht – so beschreibt es eine Sage - diesen fallen und rettet sein Leben, indem sie ihn in einen Vogel verwandelt, der seither seinen Namen trägt. Das Rebhuhn (lat. Perdix perdix, frz. perdrix) baut sein Nest nicht in Bäumen, sondern in Hecken, und eingedenk seines Falls von der Klippe meidet es hohe Stellen. Daidalos hingegen muss sich für dieses Verbrechen vor Gericht verantworten und wird aus Athen verbannt. Auf der Insel Kreta findet er am Hof des seebeherrschenden Königs Asterios Asyl und wird dessen Hofbaumeister. | ||||
Königreich Athen / Minoisches Reich Minos und seine beiden Brüder, die alle einer Sage zufolge als Söhne des Zeus gelten und von Asterios, dem verstorbenen König von Kreta, adoptiert wurden, streiten sich darüber, wer von ihnen die Nachfolge ihres Adoptivvaters als König von Kreta antreten soll. Minos ruft Poseidon, den Gott des Meeres und Bruder des Zeus, um Beistand an und verspricht, was immer aus dem Meer erscheine, dem Gott zu opfern. Poseidon schickt ihm einen prächtigen Stier, so dass damit der Streit entschieden ist und Minos König von Kreta wird. Der Stier gefällt Minos allerdings so gut, daß er ihn nun nicht mehr opfern mag, sondern ein anderes Rind darbringen lässt. Poseidon erkennt den Betrug und schlägt zur Strafe Minos’ Gemahlin Pasiphaë mit dem Verlangen, sich mit dem Stier zu vereinen. Sie lässt sich von Daidalos, dem Hofbaumeister, ein hölzernes Gestell bauen, das mit einer Kuhhaut verkleidet ist. Darin verbirgt sie sich und lässt sich so von dem Stier begatten. Pasiphaë, die Gemahlin des Minos, gilt der Sage nach als Tochter des Sonnengottes Helios und der Okeanide Perse, zugleich Schwester der Kirke, Perses, Aiëtes und Aloëus. Mit ihrem Gemahl Minos hat sie bereits acht Kinder: Akakallis, Androgeos, Ariadne, Deukalion, Glaukos, Katreus, Phaidra und Xenodike. Pasiphaë weiss, wie man aus magischen Kräutern Zaubertränke herstellen kann. Um sicherzugehen, dass Minos ihr die eheliche Treue hält, belegt sie ihn der Sage zufolge mit einem Zauber, der Minos jedes Mal, wenn er einer anderen Frau beiwohnt, Schlangen, Skorpione und Tausendfüßler ejakulieren lässt. Auf diese Weise tötete Minos bereits mehrere seiner Konkubinen. Die einzige, die mit Minos ungestraft verkehren kann, ist Prokris, die Tochter des Erechtheus, da sie sich zuvor mit der Essenz einer Heilpflanze gegen das Gift der Tiere wappnen kann. In einer anderen Version der Sage heilt Prokris den Kreterkönig von seinem Leiden und erhält dafür einen unfehlbaren Speer sowie den schnellen, unsterblichen Hund Lailaps zum Geschenk. Diese Gaben hatte einst Zeus der Europa überreicht und so waren sie von den Eltern auf ihren Sohn Minos gekommen. | ||||
Königreich Athen / Minoisches Reich Als Frucht der erzwungenen Vereinigung von Minos‘ Gemahlin Pasiphaë mit dem Stier, den Minos sich im Vorjahr weigerte, dem Poseidon als Dank dafür, dass er die Königschaft über Kreta erwarb, zu opfern, gebiert Pasiphaë ein Wesen mit menschlichem Körper und einem Stierkopf. Sie nennt ihren Sohn Asterios, nach ihrem Schwiegervater, später jedoch wird der Knabe Minotaurus genannt werden. Minos möchte zunächst das Tierwesen, das ein Zeugnis des Fehltritts seiner Gemahlin ist, töten. Auf Bitten seiner Tochter Ariadne jedoch lässt er ihn am Leben, beauftragt aber seinen Hofbaumeister Daidalos, ein Gefängnis in Form eines Labyrinths zu erbauen: Das sagenhafte Labyrinth des Minotaurus. | ||||
Minoisches Reich Der Sage nach gründet König Minos die Stadt Phaistos und benennt sie nach einem Sohn oder Enkel des Herakles, Heros Phaistos. Erster Herrscher über die Stadt wird Rhadamanthys, der Bruder des Minos. | ||||
Königreich Athen / Minoisches Reich Im Zuge seiner achten Arbeit bringt einer Sage zufolge Herakles den Minotaurus, das menschenfressende Geschöpf halb Mensch halb Stier, der der Sohn der Pasiphaë ist, auf die Halbinsel Peloponnes. Dort richtet der Minotaurus großen Schaden an. Androgeos, einer von Minos’ Söhnen, will seine Geschicklichkeit im Kampf gegen den Stier erproben, fällt diesem aber zum Opfer. Als Minos die Nachricht erhält, bricht er zu einem Rachefeldzug gegen Athen auf, da er Nachrichten darüber erhalten hat, dass König Aigeus von Attika Androgeos zu dem Tier geschickt habe in der Erwartung, dass Minotaurus seinen Halbbruder töten würde. Gegen das wehrhafte Athen allerdings kann Minos zunächst nichts ausrichten. Der Sage zufolge ruft Minos seinen Vater Zeus um Hilfe an; dieser erhört ihn und sendet eine Pest und eine Hungersnot nach Athen, das schließlich vor den Kretern kapitulieren muss. Den Athenern erlegt Minos eine grausame Steuer auf: Alle neun Jahre müssen sie sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta senden, wo diese dem Minotaurus geopfert werden sollen. Für den Minotauros hat er von seinem Hofbaumeister, dem früheren Athener Staatsbürger Daedalos, ein Labyrinth erbauen lassen. Die Jünglinge und Jungfrauen sollen hineingeschickt und so dem Ungeheuer zum Fraß vorgeworfen werden. Das Labyrinth, das Daidalos entwickelte und baute, ist so geschickt konstruiert, dass selbst sein Erbauer kaum den Weg ins Freie fand, nachdem er es fertiggestellt hatte. | ||||
Minoisches Reich Im 13. Jahrhundert BC entsteht der jüngste Palast von Knossos als Gebäudeensemble von bis zu fünf Stockwerken mit einer umbauten Fläche von 21.000 qm auf einer lichten Fläche von 2,2 Hektar. 800 Räume sind nachweisbar, doch dürfte der Palast insgesamt bis zu 1300 besitzen. Der Palast ist nicht befestigt. Er ist, wie alle Palastanlagen der Minoer, um einen rechteckigen Zentralhof von 53 × 28 Metern errichtet. Aus vier Richtungen kommen verwinkelte, vergleichsweise schmale Gänge, reich dekorierte Korridore, bemalte Säle, aufwändig gestaltete Treppenhäuser und säulenumstandene Galerien auf diesen Hof zu. Die Anlage ist Verwaltungszentrum und enthält zahlreiche Werkstätten. Diese Räume und Korridore sind in einer verwirrenden Anordnung aneinandergefügt. Es gibt Türen und Durchgänge, Treppen und Rampen. Einige Räume sind durch Polythyroi verbunden, Innenwände, die als Reihen deckenhoher, doppelflügeliger Türen zwischen Pfeilern ausgeführt sind. Sind sie geschlossen, sind die Räume abgetrennt, wird eine Tür geöffnet, ergibt sich ein Durchgang, werden alle Türen geöffnet, sind die Räume verbunden. Es gibt auch Werkstätten und Magazine, bis zu 400 teilweise mannshohe Pithoi voll Wein, Olivenöl, Getreide oder Honig mit einem Fassungsvermögen von etwa 78.000 Litern. Auffallend ist eine im rechten Winkel aufeinanderstoßende Treppenanlage, wie sie auch in Phaistos zu finden ist, die einen Prozessionsweg abschließt und als Theater für etwa 500 Menschen gedeutet wird. Diese Theateranlage befindet sich am Rande der Palastanlage. Das Herzstück des Palastes ist der sogenannte Thronsaal, der aufgrund eines dort gefundenen Alabasterthrons so genannt wird. An den Seitenwänden des Vorraums sind steinerne Bänke aufgestellt. Eine kostbare Porphyrschale steht im Zentrum des Vorraums. Sie dient wahrscheinlich rituellen Waschungen. Andere Interpretationen deuten dies als Aquarium. | ||||
Königreich Athen / Minoisches Reich Der mythische Held Theseus, Sohn des Königs Aigeus von Athen und der Aithra, wird neuer König von Attika. Theseus wurde bei seinem Großvater Pittheus in Troizen erzogen. Herangewachsen, nahm er das Schwert seines Vaters als Erkennungszeichen, welches dieser selbst für ihn unter einem Felsblock verborgen hatte, und ging damit nach Athen. Unterwegs tötete er der Überlieferung nach die Räuber Periphetes, Sinnis, Skiron, Kerkyon, den Riesen Prokrustes und andere. In Athen versucht ihn seine Stiefmutter Medea mit Aconit, dem Gift des Cerberus, zu vergiften. Aigeus erkennt den Sohn aber an den Zeichen auf dem elfenbeinernen Griff des Schwerts und verhindert den Anschlag. Medea gelingt es anschließend, in Nebel gehüllt, zu fliehen. Theseus macht sich zunächst um das Land verdient, indem er den Marathonischen Stier erlegt. Als wenig später die Gesandten des kretischen Königs Minos nach Athen kommen, um den alle neun Jahre zu entrichtenden Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen als Menschenopfer für den Minotauros zu holen, lässt sich Theseus unter die Zahl der ausersehenen Opfer aufnehmen. Minos’ Tochter verliebt sich in den Helden und hilft ihm mit ihrem bekannten Ariadnefaden. Nach einer anderen Erzählung soll sie ihm zudem sonderbare Pillen aus Pech und Haaren geben, die in den Rachen des Minotauros zu werfen seien. Es heißt auch, dass sie selbst den Helden begleitet, um ihm mit ihrem Kranz in der Dunkelheit zu leuchten; der Schmuck – vielleicht ein Geschenk ihres Verehrers Dionysos – wird später der Sage nach unter die Sternbilder gesetzt werden. Theseus besiegt den Minotauros und findet mithilfe des Fadens wieder aus dem Labyrinth heraus. Er opfert den Minotauros dem Gott Poseidon und bereitet seine Flucht nach Naxos vor. Mit Ariadne, den Jünglingen und Jungfrauen macht er sich bei Nacht auf die Heimreise; zuvor schlägt er noch die Böden der kretischen Schiffe ein. Der Sage nach befiehlt die Göttin Athene dem Theseus, dass er Ariadne auf Naxos zurücklassen müsse, da sie bereits Dionysos, in der griechischen Götterwelt als der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase bekannt, versprochen ist. So segelt Theseus ohne Ariadne nach Athen zurück, wo sein Vater Aigeus jeden Tag von einer Klippe aus Ausschau nach dem Schiff des Sohnes hält. Sie hatten sich vor der Abreise Theseus‘ darauf verständigt, dass dessen Schiff bei der Heimfahrt weiße Segel setzen würde, wenn seine Expedition erfolgreich gewesen sein sollte. In seinem Freudentaumel über den Sieg vergisst Theseus diese Verabredung und lässt schwarze Segel setzen. Als Aigeus das Schiff seines Sohnes in den Hafen von Piraeus einfahren sieht, deutet er das gehisste schwarze Segel so, dass sein Sohn offenbar auf der Reise ums Leben gekommen ist, und stürzt sich aus Verzweiflung darüber ins Meer, das seither das „Ägäische“ heißt. Nach dem durch seine Unachtsamkeit ausgelösten Tod des Vaters tritt Theseus die Herrschaft über Attika an und wird sich durch weise Herrschaft sowie durch kühne Heldentaten auszeichnen sowie die Vorläufer der Panathenäischen und der Isthmischen Spiele stiften. Mit Herakles wird er gegen die Amazonen ziehen und als Siegespreis die Königin Antiope (oder Hippolyte) erhalten, die ihm den Hippolytos schenken wird. König Minos von Kreta nimmt seinen Hofbaumeister Daidalos fest und lässt ihn und seinen Sohn Ikaros im Labyrinth einsperren, da er annimmt, dass Ariadne von Daidalos einen Hinweis darüber bekam, wie sie in das Labyrinth des Minotaurus eindringen und ihren Gefährten Theseus nach dem Totschlag des Minotaurus wieder sicher ans Tageslicht hatte bringen können. | ||||
Minoisches Reich / Königreich der Sikaner Der griechischen Mythologie zufolge werden Daidalos und Ikaros vom minoischen König Minos im Labyrinth des Minotaurus auf Kreta gefangen gehalten, weil Daidalos vorgeworfen wird, dass er bei der Flucht des Theseus hilfreise Hinweise gegeben habe. Da Minos die Seefahrt und das Land kontrolliert, erfindet Daidalos für sich und für seinen Sohn Flügel. Dazu befestigt er Federn mit Wachs an einem Gestänge. Vor dem Start schärft er Ikaros ein, nicht zu hoch und nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Hitze der Sonne beziehungsweise die Feuchte des Meeres zum Absturz führen könnten. Zuerst geht alles gut, aber nachdem sie Samos und Delos zur Linken und Lebinthos zur Rechten passiert haben, wird Ikaros übermütig und steigt so hoch hinauf, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmelzt, woraufhin sich die Federn lösen und er ins Meer stürzt. Der verzweifelte Daidalos benennt die Insel, auf der er seinen Sohn beisetzt, zur Erinnerung an sein Kind Ikaria. Der Ikaros-Mythos wird im Allgemeinen so gedeutet, dass der Absturz und Tod des Übermütigen die Strafe der Götter für seinen unverschämten Griff nach der Sonne ist. Nach Ovid lassen die Götter Ikaros aus Rache sterben, weil Daidalos seinen Neffen und Schüler Perdix aus Neid auf sein Können ermordet hatte. Der Sage nach fliegt Daidalos weiter und erreicht Sizilien, wo er bei den Sikanern Zuflucht findet. Die Sikaner sind die ältesten geschichtlichen Bewohner der Insel. Sie sind vermutlich nordafrikanischen oder iberischen Ursprungs und siedeln in befestigten Dörfern. Ihr Siedlungszentrum ist das heutige Sant’Angelo Muxaro in der Nähe von Agrigent. Der erfindungsreiche Daidalos, der sich den Sikanern nach seiner Flucht aus Kreta anschließt, wird von dem Sikanerkönig Kokalos damit beauftragt, die Burganlage von Kamikos und andere prächtige Bauwerke zu errichten. | ||||
Minoisches Reich / Königreich der Sikaner Daidalos, der vor Jahren von Kreta vor König Minos geflohen ist und auf dem Flug mit selbstgebauten Flugapparaten seinen Sohn Ikaros bei einem Absturz verlor, hat bei dem sikanischen König Kokalos Asyl gefunden. Auf Sizilien ließ er einen Tempel errichten und weihte Apollon seine Flügel. Nach Vergil entstand dieses Heiligtum allerdings in Cumae. Minos versucht, mit seiner Flotte, Daidalos auf Sizilien zu finden. Dazu hat er sich eine Aufgabe ausgedacht, von der er richtigerweise annehmen muss, dass nur Daidalos diese lösen kann. Wie zieht man einen Faden durch ein spiralig gewundenes Schneckenhaus? Daidalos bohrt das Gehäuse in der Mitte an, befestigt an einem Ende des Fadens eine Ameise, die er durch das Loch kriechen lässt und lockt sie am Ende des Spiralgangs mit einem Tropfen Honig an. König Kokalos erlangt Kenntnis von der Lösung und verrät sich. Als Minos Daidalos’ Auslieferung verlangt, täuscht Kokalos dem Minos seine Gastfreundschaft vor und lädt ihn zum Bade, wo Minos durch Kokalos’ Töchter ermordet wird. Andere Überlieferungen berichten, dass Daidalos selbst Minos mit brühend heißem Wasser übergossen habe, bis dieser starb. Die erhaltenen mythologischen Überlieferungen brechen mit dem Tod des Minos ab. Es kann daher nur vermutet werden, dass Daidalos betagt auf Sizilien stirbt. Der römische Gelehrte Plinius der Ältere schreibt ihm zahlreiche Erfindungen zu, so zum Beispiel das Senkblei, die Säge, den Bohrer sowie den Fischkleister und Pausanias sieht in ihm den Urheber zahlreicher archaischer Kultfiguren aus Holz. | ||||
Minoisches Reich Die Stadt Gortyn wird gegründet. Die unterschiedlichen Gründungsmythen gegen alle auf den legendären König Minos zurück, obwohl die Spuren erster Besiedlung der Gegend bis zum Neolithikum reicht. Der griechische Geschichtsschreiber Homer erwähnt Gortyn in der Illias. Der hier erwähnte Idomeneus ist ein Nachfolger des Königs Minos:
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Dorisches Reich Kreta | ||||
Stamm der Dorer / Dorisches Reich Kreta / Minoisches Reich Die Dorer nehmen die Insel Kreta ein und werden die Herrscher über die Minoer, die sich in unwegsame Bergregionen der Insel zurückziehen. Wichtigste Stadt auf Kreta ist Gortyn vor Phaistos, da Gortyn eine ummauerte Akropolis besitzt. | ||||
Stamm der Eteokreter Die Ur-Kreter ziehen sich in den Osten der Insel zurück und bilden einen eigenen, nur rund 60 Kilometer langen und 30 Kilometer breiten Staat. Dorisches Reich Kreta / Königreich Ägypten - Einundzwanzigste Dynastie / Mykenisches Königreich Lakonien (Zypern) Stamm der Dorer / Dorisches Reich Kreta / Königreich Messini | ||||
Dorisches Reich Kreta Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas wird eine der wichtigsten Poleis der Gegend. | ||||
Dorisches Reich Kreta Auf Kreta entstehen 35 Poleis (Stadtstaaten), die sich gegenseitig befehden. Es gibt gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Gortyn und Knossos, Lyttos und Hierapytna (Ierápetra), Phalásarna und Polyrheneía. Weitere bedeutende Poleis sind Kydoniá (Chaniá), Láto und Priniás. Láto, früher eine minoische Ansiedlung, wird nach der Göttin Leto benannt, die im dorischen Dialekt "Lato" heißt. | ||||
Dorisches Reich Kreta Die Stadt Gortyn dehnt sich auf die Gebiete in der Ebene vor dem Hügel der Akropolis aus. Es existiert ein Stadtkern mit einer Agora (Marktplatz) und einem Tempel des Apollon Pythios. | ||||
Dorisches Reich Kreta Im 7. Jahrhundert BC entstehen in der südkretischen Stadt Phaistos südlich des Mittelhofes des alten, nach dem Erdbeben von 1450 nicht mehr aufgebauten Palastes, neue Straßen und Tempel, darunter der Tempel der Göttin Rhea. Die Polis Phaistos beherrscht den Golf von Messara vom Kap Melissa bei Agio Pavlos bis zum Kap Lithino südlich von Matala. Die Grenze zur Hauptkonkurrentin, der Polis Gortyn, verläuft im Gebiet von Mires. | ||||
Dorisches Reich Kreta Kydonie (heute Chania) im Westen Kretas wird von Samos her neu kolonisiert. Später werden Siedler von Aigina folgen. | ||||
Dorisches Reich Kreta Die kretische Stadt Gortyn erlebt eine Blütezeit, da sie die wichtigste Stadt Kretas noch vor Knossos, Eleutherna, Kydonia und Lyktos ist. Mit 40.000 bis 80.000 Einwohnern gehört sie zu den bevölkerungsreichsten Städten Kretas. | ||||
Dorisches Reich Kreta In der kretischen Stadt Gortyn wird die "Große Inschrift von Gortyn", eine umfangreiche, in einem alt-dorischen Dialekt abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links geschriebene Inschrift, die sich an der Nordwand des Odeions befindet, aus 42 Steinblöcken besteht und als ältester Gesetzescodex Europas gilt, fertiggestellt. In diesem frühgriechischen Alphabet fehlen noch die Zeichen ? (Phi), ? (Chi), ? (Psi), ? (Zeta), ? (Eta) und ? (Omega). Erstaunlich liberal enthält der Text alle für das Gemeinleben wichtige Bestimmungen wie zum Beispiel ein Ehe- und Familienrecht. Kodifiziert sind Regelungen aus
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Dorisches Reich Kreta Nachdem bereits 525 BC erste Siedler aus Samos und Aigina die Gegend um Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas neu kolonisierten, trifft nun eine zweite Einwanderungswelle von diesen beiden Inseln in Westkreta ein. Die Neusiedler übernehmen den aus der mykenischen Zeit überlieferten Namen Kydonia, der übersetzt „Quitte“ bedeutet. Die klassischen Münzen Kydonias zeigen die aus Vorderasien nach Europa eingeführte Frucht als Wappen der Stadt. | ||||
Dorisches Reich Kreta / Republik Athen Ein Angriff der Athener Flotte verheert während des Peloponnesischen Krieges das Küstengebiet von Kydonia (heute Chania) im Westen Kretas. Die Stadt kann jedoch von den Athenern nicht eingenommen werden. | ||||
Dorisches Reich Kreta / Königreich Sparta / Königreich Makedonien Sparta entsendet seine Soldaten gegen das mit Makedonien verbündete Kreta. | ||||
Dorisches Reich Kreta Phaistos wird Sitz eines kretischen Städtebundes. | ||||
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