14.11.1918
70px || Deutsches Reich / Freistaat Preußen
Die provisorische Regierung des des Rates der Volksbeauftragten von Preußen Revolutionskabinett
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Co-Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten und Co-Minister des Innern |
Paul Hirsch (* 1868 Prenzlau, Uckermark, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
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Paul Hirsch studierte Medizin, Sozialwissenschaften und Nationalökonomie an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Seit 1892 arbeitete er als freier Schriftsteller und Journalist. Er war unter anderem Parlamentsberichterstatter und Mitherausgeber einer Parlamentskorrespondenz. In den 1890er Jahren wurde er Mitglied der SPD. Von 1899 bis 1920 war er Charlottenburger und Berliner Stadtverordneter. 1908 wurde er als einer der ersten Sozialdemokraten ins preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis jetzt als Fraktionsvorsitzender der SPD angehört.
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Kriegsminister |
Generalleutnant Heinrich Schëuch (* 1864 Schlettstadt, Elsaß) parteilos |
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Heinrich Schëuch ist Generalleutnant der Infanterie. Er ist einer der wenigen Elsässer, die im Deutschen Kaiserreich einen höheren militärischen Rang erlangten. Vater von Schëuch war Oberlandesgerichtsrat in Colmar. Nach dem Besuch des Lyceums in Colmar und der Kadettenanstalt wurde Schëuch am 15. April 1882 als charakterisierter Fähnrich dem 4. Badischen Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm“ Nr. 112 der Preußischen Armee in Colmar überwiesen. Nachdem er am 16. November 1882 das Patent zu seinem Dienstgrad erhalten hatte, wurde er am 17. Oktober 1883 zum Sekondeleutnant befördert. Ab 30. August 1889 fungierte er als Adjutant des IV. Bataillons und wurde dann zum 1. April 1890 in das 7. Badische Infanterie-Regiment Nr. 142 versetzt und hier als Adjutant des I. Bataillons verwendet. In dieser Funktion wurde Schëuch am 28. Juli 1892 Premierleutnant und besuchte vom 1. Oktober 1892 bis 30. September 1893 die Kriegsakademie. Im Anschluss daran war er bis 11. September 1895 Regimentsadjutant. Daran schloss sich seine weitere Verwendung als Adjutant der 58. Infanterie-Brigade an. Unter Belassung in diesem Kommando und unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann wurde Schëuch am 27. Januar 1897 in das 2. Oberrheinische Infanterie-Regiment Nr. 99 versetzt. Mitte November 1897 kommandierte man ihn zum Kriegsministerium nach Berlin. Mit seiner Ernennung zum Adjutant des Direktors des Militär-Ökonomie-Departements versah Schëuch bis 15. Juni 1900 seinen Dienst im Kriegsministerium. Er trat dann wieder in den Truppendienst zurück und wurde Kompaniechef im 7. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 69. Am 22. März 1902 folgten seine erneute Kommandierung zum Kriegsministerium und einen Monat später seine Versetzung hierher. Schëuch diente bis 17. Oktober 1908 als Etat-Referent in der Armee-Abteilung und wurde zwischenzeitlich am 18. August 1903 zum Major befördert. Ein weiteres Truppenkommando erfolgte als Kommandeur des I. Bataillons im 4. Garde-Regiment zu Fuß. Am 7. Juli 1913 beauftragte man ihn mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Direktor des Zentral-Departments im Kriegsministerium. Ab 21. Juli 1913 war Schëuch auch gleichzeitig stellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Schëuch am 2. August 1914 zum Chef des mobilen Stabes des Kriegsministers Erich von Falkenhayn ernannt und übte auch die Funktion des Direktors des Allgemeinen Kriegsdepartements aus. Am 8. August kam es zu einem Treffen mit Walther Rathenau, der die Gründung einer Kriegsrohstoffabteilung vorschlug, was Schëuch sofort umsetzte. Nachdem Schëuch am 27. Januar 1916 zum Generalmajor befördert worden war, übernahm er am 11. Mai 1916 das Kommando über die 29. Infanterie-Brigade und führte diese unter anderem in der Schlacht an der Somme. Das Kommando über die Brigade gab er am 12. Januar 1917 ab und wurde zum Kommandeur der 33. Division ernannt. In dieser Funktion nahm er unter anderem an den Kämpfen in den Argonnen sowie der Doppelschlacht Aisne-Champagne teil. Nach Querelen über die Kriegsgewinne und deren Abschöpfung musste der Leiter des Kriegsamtes Generalleutnant Wilhelm Groener seinen Posten am 15. August 1917 räumen und wurde durch Schëuch ersetzt. Schëuch musste erhebliche Einbußen in den Kompetenzen des Kriegsamtes hinnehmen und unter den Bedingungen einer immer weiter verschlechterten Kriegslage sein Amt ausüben. Für seine Verdienste verlieh ihm Wilhelm II. am 8. April 1918 den Orden Pour le Mérite.
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Co-Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten und Co-Minister des Innern |
Heinrich Ströbel (* 1869 Bad Nauheim, Hessen) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
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Heinrich Ströbel ist ein sozialistischer deutscher Publizist und Politiker. Ströbel stammt aus bürgerlichen Verhältnissen, absolvierte die Realschule und begann im Anschluss eine Kaufmannsausbildung, welche er nach kurzer Zeit abbrach. Danach bildete er sich autodidaktisch in Literaturgeschichte und Ökonomie sowie anderen zeittypischen Fächern weiter. 1889 trat er noch während der Zeit des Sozialistengesetzes der SPD bei und begann für verschiedene Parteizeitungen (unter anderem für "Die Neue Zeit" und den "Vorwärts") zu schreiben. In den folgenden Jahren konzentrierte sich Ströbel darauf, Karriere innerhalb der SPD zu machen und zu einem Parteiführer aufzusteigen, was ihm auch weitestgehend gelang. Bereits im Jahr 1900 wurde Ströbel auf Initiative Rosa Luxemburgs Redakteur beim Zentralorgan der SPD und war von 1908 bis 1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. 1914 war Ströbel zum Chefredakteur des Vorwärts aufgestiegen und nahm von Anfang an eine kritische Position gegenüber der Burgfriedenspolitik der SPD-Führung im Ersten Weltkrieg ein. 1917 wechselte er daher zur USPD, nachdem er schon 1915 an der ersten Ausgabe der Zeitschrift "Die Internationale" mitgearbeitet hatte. Zuvor hatte er Kontakt zur "Deutschen Friedensgesellschaft" (DFG) gesucht und sich der pazifistischen Sammlungsbewegung "Bund Neues Vaterland" angeschlossen. Bereits 1916 verlor Ströbel im Zuge des sogenannten Vorwärts-Raub seine Stellung und rief fortan zum Boykott des Zentralorgans der SPD auf.
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Co-Finanzminister |
Dr. Albert Südekum (* 1871 Wolfenbüttel, Braunschweig) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
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Albert Oskar Wilhelm Südekum besuchte das herzoglich-braunschweigische Gymnasium in Wolfenbüttel. Nach dem Abitur 1891 nahm er ein Studium der Nationalökonomie und Staatswissenschaften in Genf, München, Berlin und Kiel auf, das er 1893 mit der Promotion zum Dr. phil. beendete. Von 1893 bis 1894 leistete er seinen Militärdienst im Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1. Nachdem er sich während des Studiums unter dem Einfluss Georg von Vollmars und Ferdinand Tönnies’ der SPD angeschlossen hatte, trat er 1895 als Volontär in die Redaktion des "Vorwärts" ein, bevor er 1896/97 die stellvertretende Leitung der Leipziger Volkszeitung übernahm. Weitere Stationen seiner Karriere waren die Chefredaktion der Fränkischen Tagespost in Nürnberg (1898 bis 1900) und der Sächsischen Arbeiterzeitung in Dresden (1900 bis 1903). 1900 gründete er die SPD-Zeitschrift Kommunale Praxis; 1908 bis 1930 war er neben Hugo Preuß, Otto Most und Rudolf Schwander Mitherausgeber des Kommunalen Jahrbuchs und profilierte sich so als einer der führenden Kommunalexperten seiner Partei. Besondere Aufmerksamkeit widmete Albert Südekum – zuerst als Kommunalpolitiker, dann als Reichstagsabgeordneter – der Wohnungspolitik. Sein 1908 erschienenes Buch Großstädtisches Wohnungselend eröffnete er mit dem Vorspruch „Man kann einen Menschen mit einer Wohnung geradeso gut töten wie mit einer Axt.“ Dieser Satz wurde häufig zitiert, unter anderem von Heinrich Zille, sodass gelegentlich diesem das Zitat irrtümlich zugeschrieben wird. Seit Mai 1900 Mitglied des Reichstags, profilierte er sich rasch als einer der aktivsten Parlamentarier der SPD und einer der markantesten Vertreter der Fraktionsrechten. Der stellvertretende Vorsitz der Budgetkommission des Reichstags, eines der wichtigsten politischen Ämter, das die SPD-Reichstagsfraktion zu vergeben hatte, spiegelte diese Bedeutung ebenso wider wie das Lob, das seiner Fachkompetenz seitens der Regierung und der politischen Gegner immer wieder gespendet wurde. Als Haushalts- und Kommunalpolitiker bemühte sich Südekum um eine reformorientierte Bündnisstrategie mit den Liberalen, durch die das Hauptziel, die Demokratisierung des Reiches, erreicht werden sollte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellte er sich kompromisslos in den „Dienst des Vaterlandes“. Die am 4. August 1914 von dem widerstrebenden Parteivorsitzenden Hugo Haase verlesene Erklärung zur Kriegskreditbewilligung war von ihm maßgeblich inspiriert. Durch seine Regierungsnähe wirkte er als eine Art informelles Bindeglied zwischen sozialdemokratischem Parteivorstand und Reichsleitung und gehörte neben Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Eduard David dem Führungszirkel der Mehrheitssozialdemokratie an. Als „Agent“ des Auswärtigen Amtes unternahm er politische Missionen in Italien, Schweden und Rumänien, um die neutralistischen Flügel der sozialistischen Bruderparteien zu stärken. Der Begriff der „Südekumerei“ avancierte daraufhin zu einem international gebräuchlichen Schlagwort und trug ihm die unversöhnliche Feindschaft der revolutionären Linken ein. Südekum war Mitglied der "Deutschen Gesellschaft 1914", der "Vereinigung Gleichgesinnter" und des "Deutschen Nationalausschusses".
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Co-Finanzminister |
Hugo Simon (* 1880 Usch, Posen, Preußen) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
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Hugo Simon ist Bankier. Er stammt aus einer jüdischen Familie. Sein Vater war der Lehrer Victor Simon, seine Mutter war Sophie Simon geb. Jablonski. Er wuchs auf dem Hof seines Vaters in Kahlstädt im Landkreis Kolmar (Provinz Posen) auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung und in Marburg eine Banklehre. Nach dem Tod des Vaters und dem Verkauf des Gutes lebte Simon in Berlin-Zehlendorf. 1911 gründete er zusammen mit Otto Carsch die Privatbank Carsch Simon & Co. Hugo Simon war Aufsichtsratsvorsitzender der Allgemeinen Häuserbau-AG von 1872 - Adolf Sommerfeld (Berlin), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Cröllwitzer Actien-Papierfabrik (Halle a.d. Saale), Aufsichtsratsmitglied der G. Feibisch AG (Berlin), der Dampfziegelei Bergenhorst AG (Berlin), der Deutschen Grundkreditbank AG (Gotha-Berlin), der R. Frister AG (Berlin-Oberschöneweide), der Multiplex-Gasfernzünder GmbH (Berlin), der Terrain-AG Botanischer Garten - Zehlendorf West (Berlin), der Thüringischen Landeshypothekenbank AG (Weimar)und der Wurzener Kunstmühlenwerke und Bisquitfabriken vorm. F. Krietsch (Wurzen), allesamt Stand 1931.
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Justizminister |
Dr. Kurt Rosenfeld (* 1877 Marienwerder, Westpreußen) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
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Dr. Kurt Rosenfeld ist ein sozialistischer Politiker und Anwalt. Er studierte von 1896 bis 1899 Jura und Nationalökonomie an den Universitäten in Freiburg im Breisgau (hier unter anderem bei Max Weber) und Berlin, während des erfolgreich mit einer rechtswissenschaftlichen Promotion abgeschlossenen Studiums trat er der SPD bei. 1905 ließ er sich als Rechtsanwalt in Berlin nieder, wo er von 1910 bis 1920 als sozialdemokratischer Stadtverordneter fungierte, in politischen Prozessen vertrat er unter anderem Rosa Luxemburg, Kurt Eisner und Georg Ledebour. Bei der Reichstagswahl 1912 kandidierte er im Reichstagswahlkreis Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen unterlag aber Mandatsinhaber Felix Bärwinkel in der Stichwahl. Von 1914 bis 1918 nahm Rosenfeld am Ersten Weltkrieg teil, als Gegner der sozialdemokratischen Burgfriedenspolitik zählte er 1917 zu den Mitbegründern der USPD.
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Co-Landwirtschaftsminister |
Dr. Otto Braun (* 1872 Königsberg, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
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Dr. Otto Braun war Sohn eines Angestellten, der in seinem Leben den sozialen Abstieg vom selbstständigen Schuhmachermeister zum Bahnwärter erlitt. Otto Braun selbst absolvierte nach kurzer Schulzeit eine Lehre als Drucker. Brauns Karriere ist in ihren Grundzügen typisch für viele Funktionäre der SPD in der Weimarer Republik. Bereits im Alter von 16 Jahren engagierte Braun sich illegal in der unter dem Sozialistengesetz verbotenen SPD. Er wurde Vorsitzender des Arbeiter-Wahlvereins Königsberg und später Produzent, Redakteur und Drucker wechselnder sozialdemokratischer Zeitschriften. In einer Gegend, in der bereits mehrere Versuche der SPD gescheitert waren, eine Parteizeitung zu etablieren, gründete Braun ein erfolgreiches Blatt, und zwar ohne Startkapital, mit minimaler Unterstützung der Parteiführung und unter abenteuerlich anmutenden Vertriebsbedingungen im großagrarisch geprägten ländlichen Raum, die Königsberger Volkszeitung. Besonders hatte er in dieser Zeit mit den Landarbeitern Ostpreußens zu tun und entwickelte sich so zum Experten für Agrarpolitik in der Partei sowie zum lebenslangen Gegner der ostelbischen Landjunker. Otto Braun regte die Gründung des Deutschen Landarbeiter-Verbandes an. Er war Vorsitzender der lokalen Ortskrankenkasse und Mitglied des Stadtrates von Königsberg. 1892 erhielt Braun eine zweimonatige Haftstrafe wegen Majestätsbeleidigung. Im November 1903 wurde Braun verhaftet und 1904 gegen ihn und acht andere Sozialdemokraten ein Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet. Die Ankläger beschuldigten ihn, anarchistische und zum Sturz des Zaren aufrufende Schriften nach Russland eingeführt zu haben. Braun verbrachte über fünf Monate in Untersuchungshaft. Im Königsberger Geheimbundprozess wurde Braun von Hugo Haase verteidigt, der dabei die Zusammenarbeit der preußischen Polizei mit dem russischen Geheimdienst Ochrana aufdeckte. Die Beweise wurden vom Gericht als nicht stichhaltig angesehen, Braun wurde freigesprochen. Zum anderen war Hochverrat an ausländischen Monarchen in Deutschland zu dieser Zeit nur strafbar, wenn mit dem entsprechenden Land ein Abkommen auf Gegenseitigkeit geschlossen war. Mit Russland war dies nicht der Fall. 1898 wurde er Vorsitzender der SPD Ostpreußens, 1905 übernahm er als Mitglied der Kontrollkommission sein erstes Parteiamt auf Reichsebene. Braun rückte 1911 als Hauptkassierer in den Reichsvorstand der SPD auf, dem er bis 1917 angehörte. 1913 bekam er ein Mandat im Abgeordnetenhaus Preußens. Obwohl anfangs dem linken Flügel der Partei zugehörig, trennten den Autodidakten doch Welten von den oft hochgebildeten späteren Spartakisten und Kommunisten. Er fand deren Argumentation zu weltfremd, zu theoretisch und zu wenig an erreichbaren und praktischen Zielen ausgerichtet. An Rosa Luxemburg kritisierte er ihre „unausstehliche schulmeisterliche Manier“. Im Ersten Weltkrieg blieb er auf Seiten der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD) und unterstützte die so genannte Burgfriedenspolitik der Partei. Diese sollte während des Krieges innenpolitische Auseinandersetzungen in Deutschland verhindern. 1917 beteiligte er sich an der Organisation des Januarstreiks, 1918 wurde er für die MSPD Mitglied im Arbeiter- und Soldatenrat Berlins. Braun, dem Zuverlässigkeit und organisatorische Effizienz am Herzen lagen, wird im Rat nicht glücklich, da in diesem oft wechselnde Mehrheiten herrschen und die personelle Zusammensetzung war hochgradig vom Zufall abhängig ist. Diskussionen drehten nicht um praktische Fragen, sondern verlieren sich in ideologischen Grundsatzdebatten.
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Co-Landwirtschaftsminister |
Adolf Hofer (* 1868 Pleinlauken, Ostpreußen) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
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Adolf Hofer ist ein Gutsbesitzer (Junker) und sozialdemokratischer Politiker. Der Vater von Hofer war Rittergutsbesitzer in Groß Skaisgirren (heute: Bolschakowo, Oblast Kaliningrad). Hofer besuchte das Gymnasium und ging mit dem Abitur ab. Im Jahr 1889 trat er in die SPD ein. Ab 1893 war Hofer Besitzer des elterlichen Gutes. Er bewirtschaftete es bis zum Verkauf im Jahr 1913 selbst. In den folgenden Jahren lebte Hofer als Privatier auf dem Gut seiner Frau in Pleinlauken. Ab 1898 hat er verschiedentlich vergeblich für den Reichstag kandidiert. Im Jahr 1913 wurde er Mitglied des preußischen Landtages. Aus der sozialdemokratischen Fraktion wurde er 1917 wegen seiner Nähe zur USPD ausgeschlossen. In dieser Partei war er Mitglied im zentralen Parteivorstand.
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Co-Wissenschaftsminister |
Adolph Hoffmann (* 1858 Berlin) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
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Johann Franz Adolph Hoffmann ist ein sozialistischer Politiker. Er war ein uneheliches Kind, dessen Mutter bald nach der Geburt gestorben ist. Er wuchs bei seinen Großeltern, in Kinderheimen und bei Pflegeeltern auf. Er war Pflegesohn eines Tuchmachers und absolvierte nach rund dreijähriger Gemeindeschule eine Ausbildung als Graveur und Vergolder und kam über die Berliner Freireligiöse Gemeinde 1876 zur SAPD, aus welcher 1890 die SPD hervorging. Seit den 1880er Jahren war Hoffmann zunächst im Raum Halle und dann führender Parteifunktionär in Berlin. Von 1890 bis 1893 war er als Redakteur bei sozialdemokratischen Zeitungen in Halle und Zeitz tätig, anschließend als Verleger und Buchhändler in seiner Heimatstadt. Hoffmann war führend in der Agitation der Sozialdemokratie gegen die Kirchen. Als Verfasser der Schrift "Die zehn Gebote und die besitzende Klasse" (1891) wurde er auch „Zehn-Gebote-Hoffmann“ genannt. 1897 veröffentlichte er "Die friedliche soziale Revolution am Anfange des zwanzigsten Jahrhunderts", eine als Zukunftsroman eingekleidete futurologische Abhandlung. Ab 1900 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung wurde er 1904 in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis 1906 angehörte. Im Jahr 1908 wurde er außerdem in den preußischen Landtag gewählt und gehörte damit zu den ersten acht sozialdemokratischen Abgeordneten, die trotz des Dreiklassenwahlrechts in die zweite Kammer des Landtages, das Preußische Abgeordnetenhaus, einziehen konnten. Seine Reden in den Parlamenten waren durch Schärfe und Witz bekannt. Er, der zeitweise 1916/17 auch die Berliner Parteiorganisation leitete, gehörte zum linken Flügel der SPD und war 1917 Mitbegründer der USPD. Während der Novemberrevolution wurde er – zusammen mit Konrad Haenisch (SPD) – preußischer Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und berief Max Hermann Baege als bildungspolitischen Beirat im Range eines Unterstaatssekretärs in das preußische „Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung“.
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Co-Wissenschaftsminister |
Dr. Konrad Haenisch (* 1876 Greifswald) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
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Benno Fritz Paul Alexander Konrad Haenisch ist Journalist und Redakteur. 1893 wurde Haenisch wegen „sozialdemokratischer Umtriebe“ mit einem Mitschüler (der Suizid verübte) in Greifswald vom Gymnasium verwiesen und in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Im Jahre 1894 begann er einer Buchhändlerlehre in Leipzig und nahm dort Kontakt mit sozialdemokratischen Kreisen auf. Seine Familie (konservative preußische Beamte und Akademiker) erfuhr dies, ließ ihn entführen und in die Anstalt Bethel zwangseinweisen. Erst als Freunde die Vorgänge in der Leipziger Volkszeitung publik machten, stellte die Familie die Aktivitäten gegen Haenisch ein. In Leipzig war er von März 1895 bis 1898 Mitarbeiter der „Leipziger Volkszeitung“. Während dieser Tätigkeit knüpfte er erste Kontakte mit Parvus, mit dem Haenisch eine Freundschaft verband (eigenes Pseudonym „Parvulus“). Er begann sich aktiv in der Leipziger SPD zu engagieren und verfasste erste Arbeiten für die von Karl Kautsky herausgegebene SPD-Theoriezeitschrift "Die Neue Zeit". 1898 war Haenisch kurz in Ludwigshafen tätig, bei der Pfälzischen Post, die eher dem rechten, „revisionistischen“ Flügel der SPD angehörte. Dort wurde er jedoch nach kurzer Zeit entlassen wegen seiner Haltung gegen den Revisionismus. Daraufhin übersiedelte er im Januar 1899 wieder nach Sachsen, diesmal nach Dresden. Hier war er Redaktionsmitglied der Sächsischen Arbeiterzeitung, eines wichtigen Organs der Parteilinken der SPD; kurz vorher war dort Rosa Luxemburg Chefredakteurin. Als der dortige Chefredakteur, Georg Ledebour, im April 1900 sein Amt aufgab, verließ Haenisch die Redaktion und ging nach Dortmund, wo er von 1900 bis 1905 als Redakteur bei der Rheinisch-Westfälischen Arbeiterzeitung arbeitete. In Dortmund entwickelte Haenisch reges Interesse am Kulturleben und schrieb auch Theaterkritiken für das Feuilleton der Zeitung. 1905 bis 1907 war Haenisch wieder in Leipzig, wo er wiederum an der Leipziger Volkszeitung schrieb, unter der Chefredaktion von Franz Mehring. In dieser Zeit begann seine Zusammenarbeit mit Paul Lensch. 1907 erfolgte dann die Rückkehr nach Dortmund zur Arbeiterzeitung. In der Dortmunder SPD engagierte er sich aufseiten der Revisionismusgegner. Zusammen mit Rosa Luxemburg propagierte Haenisch den Massenstreik als politisches Kampfmittel. 1911 wechselte er dann aus der Provinz in die Hauptstadt Berlin, wo er für den SPD-Parteivorstand als Leiter der „Literarischen Zentralstelle für Flugblatt- und Agitationsbroschürenliteratur“ tätig wurde. Parallel dazu unterrichtete er als Dozent an der Berliner Arbeiterbildungsschule. 1913 kandidierte er erstmals für den Preußischen Landtag. Zusammen mit Otto Braun und Adolf Hofer wurde er für den Wahlkreis Niederbarnim-Oberbarnim, den damals größten preußischen Landtagswahlkreis, gewählt. Haenisch lehnt 1914 die Kriegskredite ab, schwenkte aber im Oktober auf den Kurs der SPD-Mehrheit, die die Kriegskredite befürwortete, um. Er bildete zusammen mit Paul Lensch und Heinrich Cunow im Laufe des Jahres 1915 die Lensch-Cunow-Haenisch-Gruppe. Die Gruppe versucht die Position der SPD-Mehrheit zum Krieg marxistisch zu begründen und stand Parvus, der eine ähnliche Position vertrat, nahe.
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Handelsminister |
Otto Fischbeck (* 1865 Güntershagen bei Dramburg, Preußen) Deutsche Demokratische Partei (DDP) |
05.10.1918 |
41 Tage
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Otto Fischbeck studierte Staats- und Kameralwissenschaften in Greifswald und Berlin. Während seines Studiums und darüber hinaus wurde er Mitglied verschiedener Burschenschaften. Fischbeck war seit deren Gründung 1910 Mitglied der linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei, deren Vorsitzender er gegen Ende des Kaiserreichs wurde. 1918 verhandelte er für die Fortschrittlichen mit Gustav Stresemann von der Nationalliberalen Partei über eine Fusion und damit den Zusammenschluss aller liberalen Kräfte im Deutschen Reich. Die Verhandlungen scheiterten an den Vorbehalten vieler Fortschrittlicher gegenüber Gustav Stresemann. Fischbeck beteiligte sich daraufhin an der Gründung der DDP. 1895 wurde Fischbek für die Freisinnige Volkspartei in einer Nachwahl im Wahlkreis Lennep-Mettmann erstmals in den Reichstag des Kaiserreiches gewählt. Er behielt dieses Mandat, bis er bei der Reichstagswahl 1903 die Wiederwahl verfehlte. Er wurde stattdessen im selben Jahr in das Preußische Abgeordnetenhaus, dem er bis 1913 angehörte, gewählt. 1907 wurde er im Wahlkreis Liegnitz 6 (Liegnitz – Goldberg – Haynau) erneut in den Reichstag gewählt und konnte dieses Mandat bis zum Ende des Kaiserreiches 1918 verteidigen. Von 1910 bis 1912 war er Fraktionsvorsitzender der Fortschrittlichen Volkspartei. Am 5. Oktober wurde er königlich-preußischer Minister. Mit der Bildung des Rates der Volksbeauftragten wird Fischbeck als einziger Nichtsozialist Mitglied der neuen preußischen Landesregierung.
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Minister für öffentliche Arbeiten |
Wilhelm Hoff (* 1851 Hirschberg in Westfalen, Preußen) parteilos |
14.11.1918 |
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Wilhelm Hoff ist Sohn eines wohlhabenden Bauern, musste nach dem Tod der Mutter aber das Gymnasium in Paderborn ohne Abschluss verlassen. Nach einer Ausbildung wohl in einem Büroberuf trat er 1871 in den mittleren Dienst der (noch privaten) „Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft“ in Elberfeld ein. Wegen seiner überragenden Leistungen und seines Organisationstalents wurde Hoff 1882 in das Ministerium für öffentliche Arbeiten berufen. Er arbeitete dort eng mit Albert von Maybach bei der Verstaatlichung der Bahnen in Preußen, sowie später mit Karl von Thielen bei der Verwaltungsreform 1895 und der Bildung der Preußisch-Hessischen Eisenbahngemeinschaft (1897) zusammen. Hoff gründete 1892 ein erfolgreiches, illustriertes Wochenblatt "Die Eisenbahn" für die Beschäftigten der preußisch-hessischen Bahn. Die von ihm entwickelten Verwaltungsvorschriften wurden im Wesentlichen auch von den übrigen deutschen Staatseisenbahnverwaltungen übernommen. Hoff regte zudem die Gründung eines „Verkehrs- und Baumuseums“ (1896) in Berlin an. Nach Studienreisen in die USA und mehrere Länder Europas wurde er 1907 Präsident des (auf seine Anregungen geschaffenen) neuen Eisenbahn-Zentralamts. Im Jahr 1912 leitete er als Ministerialdirektor die Verwaltungsabteilung des Eisenbahnministeriums. In dieser Eigenschaft bemühte er sich auch um die Dienst- und Einkommensverhältnisse der Eisenbahnbeschäftigten. Während des Ersten Weltkrieges war er maßgeblich an der Gründung des bundesstaatsübergreifenden „Generalverkehrsamts“ beteiligt und wurde dessen Leiter. Mit Erfolg vereinheitlichte er die Betriebsführung der Länderbahnen. Ab 1918 war Hoff Chef des Reichseisenbahnamts. Die Eisenbahn war während des Krieges das zentrale Verkehrsmittel für Truppenbewegungen, Nachschub und die Versorgung der Kriegswirtschaft. In diesen Jahren wurden die Lokomotiven und das rollende Material überaus stark belastet; in der zweiten Kriegshälfte kam es zu erheblichen Versorgungsproblemen. Hoff hat vor allem während der ersten beiden Nachkriegsjahre erheblich dazu beigetragen, dass die Eisenbahn neben der Rückführung der Armee die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und der Industrie mit Brennstoffen einigermaßen aufrechterhalten konnte. Hoff ist Nachfolger des zurückgetretenen Paul von Breitenbach und als "Minister der öffentlichen Arbeiten" auch „Eisenbahnminister“.
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Großberliner Polizeipräsident |
Emil Eichhorn (* 1863 Röhrsdorf, Sachsen) Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) |
09.11.1918 |
6 Tage
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Emil Eichhorn ist außer seinem Beruf als Polizist auch Reichstagsabgeordneter. Eichhorn absolvierte von 1878 bis 1881 eine Lehre als Mechaniker und studierte kurzzeitig an einer privaten technischen Hochschule. 1881 trat er der damals auf Grund des Sozialistengesetzes illegalen SAPD (später in SPD umbenannt) bei und begann für sozialdemokratische Zeitungen zu schreiben. Da er wegen seiner politischen Aktivitäten mehrfach seinen Arbeitsplatz verloren hatte, wurde er 1893 hauptamtlicher Parteifunktionär und war bis 1900 Redakteur der Sächsischen Arbeiterzeitung, dann der Mannheimer Volksstimme und von 1905 bis 1908 Landessekretär der SPD in Baden. Im August 1908 lehnte er mit vier weiteren SPD Abgeordneten das Budget ab, während Ludwig Frank und der Rest der Fraktion dem Budget entgegen den Beschlüssen des SPD Parteitages in Lübeck 1901 zustimmten. Eichhorn war von 1901 bis 1909 auch Mitglied der Zweiten Badischen Kammer und lag als Anhänger des linken Parteiflügels in ständigen Konflikten mit der von den Revisionisten dominierten regionalen Parteiorganisation. 1903 bis 1912 war Eichhorn als Abgeordneter des Wahlkreises Großherzogtum Baden 9 (Ettlingen – Durlach – Pforzheim) Mitglied der SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag. Von 1908 bis 1916 leitete er das sozialdemokratische Pressebüro der Partei in Berlin. Während des Ersten Weltkrieges opponierte Eichhorn gegen die Burgfriedenspolitik der Parteiführung und schloss sich 1917 der USPD an, deren Pressedienst er leitete. 1917 wurde er wegen der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Im August 1918 bat ihn Pawel Borissowitsch Axelrod die sowjetrussische Telegraphenagentur zu leiten, ab September bis 4. November 1918 wurde sie umbenannt in ROSTA. Von ihr wurde Eichhorn auch während seiner Zeit als Polizeipräsident bezahlt, was er später damit rechtfertigen wird, ihm sei von der preußischen Regierung kein Gehalt bezahlt worden. In der Novemberrevolution wurde er, wie Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff schreiben, „mehr zufällig“ zum Berliner Polizeipräsidenten: Das Polizeipräsidium Alexanderplatz war am Morgen des 9. November von Truppen mit Maschinengewehren gesichert worden, die den ausdrücklichen Befehl erhalten hatten, es „bis zum letzten Mann“ zu verteidigen.
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Minister ohne Geschäftsbereich |
Eugen Ernst (* 1864 Murowana-Goslin, Posen, Preußen) Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) |
14.11.1918 |
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Eugen Ernst ist Sohn eines Tischlermeisters und lernte den Beruf des Buchdruckers. Bis 1892 war er in diesem Beruf auch tätig. Im Jahr 1884 trat Ernst den freien Gewerkschaften und 1886 der SPD bei. Innerhalb des 6. Berliner Wahlkreises hatte er verschiedene Funktionen inne, unter anderem 1896 die des Vorsitzenden. Zwischen 1891 und 1893 war er Vertrauensmann und Vorsitzender der innerparteilichen Oppositionsgruppe der „Jungen“. Beruflich arbeitete er ab 1892 für den Vorwärts zunächst als Druckereifaktor. In den Jahren 1902 und 1903 war Ernst Geschäftsführer und Firmenträger und von 1903 bis 1918 Hausverwalter der Buchdruckerei Vorwärts. Zunächst nur in den Jahren 1900 und 1901 war er Mitglied im zentralen Parteivorstand. Danach zumindest zwischen 1905 und 1913 Mitglied der Kontrollkommission. Zwischen 1915 und 1917 war er Vorsitzender des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine von Großberlin. Von 1907 bis 1918 war Ernst Vorsitzender der sozialdemokratischen Landeskommission für Preußen und von 1917 bis 1919 erneut Mitglied des Parteivorstandes.
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