Gebhard Leberecht von Blücher

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Biografie

FÜRST GEBHARD LEBERECHT VON BLÜCHER

* 16. Dezember 1742 in Rostock; † 12. September 1819 in Krieblowitz, Schlesien

Gebhard Leberecht von Blücher
  • Preußischer Generalfeldmarschall
  • Populärster Kriegsheld der Befreiungskriege in Preußen
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16.12.1742 - Gebhard Leberecht von Blücher wird in Rostock geboren. Sein Vater, Angehöriger eines alten Adelsgeschlechtes, ist der hessen-kasselsche Rittmeister Christian Friedrich von Blücher (* 1696), seine Mutter ist Dorothea Maria von Zülow (* 1702) aus dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer von Zülow. Die Familie von Blücher besaß ursprünglich das Rittergut Groß-Renzow. Gebhard Leberechts Urgroßvater verlor diesen Familienbesitz während des Dreißigjährigen Krieges. Um kriegerischen Auseinandersetzungen der Stände mit Herzog Karl Leopold zu entgehen, ging seine Mutter nach Rostock, wo Gebhard Leberecht geboren wurde. Gebhard hat sechs ältere Brüder und zwei Schwestern. Die durchaus ärmlichen Verhältnisse veranlassen seine Eltern, ihn gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ulrich Siegfried zur Schwester auf die schwedische Insel Rügen zu schicken. Sie ist mit dem schwedischen Kammerherrn von Kradwitz verheiratet. Eine grundlegende geistige Schulbildung genießen die Brüder nicht, vielmehr widmen sie sich fast ausschließlich der körperlichen Ertüchtigung.

1758 - Nach Eintritt Schwedens im Vorjahr in den Siebenjährigen Krieg schließen sich die Brüder von Blücher gegen den Willen ihrer Eltern dem schwedischen Husaren-Regiment Sparre an und kämpfen gegen Preußen.

29.08.1760 - Gebhard Leberecht von Blücher wird als Kornett bei einem Streifzug durch Rügen bei dem Dorf Kavelpaß von dem preußischen Husaren Gottfried Landeck (andere Quellen nennen einen Husaren Martin Krausse oder auch einen alten Husaren [oder Unteroffizier] Pfennig) gefangen genommen, nachdem sein Pferd erschossen wurde, und auf das Gut Galenbeck verbracht. Dort bewegt ihn Oberst von Belling, der mit von Blücher verschwägert war, in preußische Dienste einzutreten, und machte ihn bald darauf zu seinem Adjutanten. Fortan wird er erfolgreich im Husaren-Regiment H8 kämpfen.

Januar 1761 - Cornet Gebhard Leberecht von Blücher wird Secondelieutenant im preußischen Heer.

Juli 1761 - Secondelieutenant Gebhard Leberecht von Blücher wird zum Premierlieutenant befördert.

29.10.1762 - Premierlieutenant Gebhard Leberecht von Blücher wird im letzten großen Gefecht des Siebenjährigen Krieges, der Schlacht bei Freiberg, verwundet. Von der Schwadron des Generals von Belling wird er zu der eines Majors von Podscharly versetzt, den er, neben Belling, seinen Lehrer in allem Dienste, besonders im kleinen Kriege, nannte. Während des Krieges, wie nach dem Frieden, wird sein kecker Reitermut, die Frische und Lebendigkeit seines Geistes allgemein geliebt, aber seine Freude an der Jagd, dem Spiel, am Wein, wie seine Streitlust, verwickeln ihn oft in Händel, die er immer bereit ist, mit dem Säbel auszufechten.

1770 - Unter General von Belling rückt Premierleutnant Gebhard Leberecht von Blücher in Polen ein, wo Unruhen ausgebrochen sind.

März 1771 - Premierleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird zum Stabsrittmeister befördert.

1772 - Stabsrittmeister Gebhard Leberecht von Blücher lässt bei Unruhen in Polen an einem verdächtigen Priester eine Scheinerschießung vornehmen. Aus diesem Grund verfasst sein neuer Kommandierener, General von Lossow, einen ungünstigen Bericht und er wird bei den anstehenden Beförderungen übergangen.

Januar 1773 - Da Stabsrittmeister Gebhard Leberecht von Blücher im Vorjahr bei der Beförderung übergangen wurde, verlangt er trotzig seinen Abschied mit folgenden Worten: Der von Jägersfeld, der kein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu sein, ist mir vorgezogen; ich bitte um meinen Abschied., der ihm von Friedrich dem Großen mit den Worten Der Rittmeister von Blücher kann sich zum Teufel scheeren gewährt wird. Schnell bereut Blücher diesen Entschluss, doch König Friedrich II. verweigert ihm trotz wiederholter Gesuche und Eingaben den Wiedereintritt in die Armee. Blücher zieht sich nach Schlesien zurück, wo er ein Gut erwirbt.

21.06.1773 - In Pottlitz (Kreis Flatow in Westpreußen) heiratet Gebhard Leberecht von Blücher die schöne Tochter des sächsisch-polnischen Obersten Wilhelm von Mehling, Karoline Amalie von Mehling (* 1756), deren Mutter die Polin Bernhardine von Bojanowska ist.

1776 - Die landwirtschaftliche Tätigkeit des Gebhard Leberecht von Blücher ist so erfolgreich, dass er sich schon nach wenigen Jahren das Gut Groß Raddow in Hinterpommern kaufen kann. Auch dieses Gut verbessert er wesentlich, wird bald zum Ritterschaftsrath gewählt, erhält vom König zur Aufbesserung seines Gutes Darlehen und Geschenke, kann aber trotz vieler Versuche und Bittschreiben die Wiederanstellung im Heere nicht erlangen. Die Sehnsucht, wieder Soldat werden zu können, der Missmut über viele mißlungene Versuche, führt ihn langsam dahin, seine Gutswirtschaft zu vernachlässigen.

1787 - Nach dem Tod König Friedrichs II. stellt König Friedrich Wilhelm II. den ehemaligen Rittmeister Gebhard Leberecht von Blücher wieder in sein altes Regiment ein und befördert ihn zum Major.

1789 - Major Gebhard Leberecht von Blücher wird zum Oberstleutnant im Regiment der Graf Goltzschen Husaren befördert. Von Blücher hat bedeutende Schulden, die kaum durch den günstigen Verkauf seiner Güter gedeckt werden können.

04.06.1789 - Oberstleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird von König Friedrich Wilhelm II. der Orden Pour le Mérite verliehen.

1790 - Oberstleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird nach dem Feldzug gegen Holland zum Oberst befördert.

17.06.1791 - Karoline Amalie von Mehling, Gemahlin von Gebhard Leberecht von Blücher und Mutter von sieben Kindern, stirbt im Alter von 35 Jahren.

1793 - Oberstleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird dem Corps des Herzogs von Braunschweig am Niederrhein zugeteilt und zeichnet sich unter andern im Gefecht bei Moorlautern durch eine glänzende Cavallerie-Attacke auf den linken Flügel der Franzosen aus.

1794 - Oberst Gebhard Leberecht von Blücher wird nach dem Gefecht von Kirrweiler gegen Frankreich, in dem er mit seinen Untergebenen sechs Kanonen, Wagen und Pferde erobert und 500 Gefangene macht, zum Generalmajor befördert und zum Commandeur des Regiments der roten Husaren ernannt.

19.07.1795 - Generalmajor Gebhard Leberecht von Blücher, Witwer mit sieben Kindern, heiratet in Sandhorst bei Aurich die 23 Jahre alte Amalie von Colomb, eine Schwester Peter von Colombs. Amalie ist die Tochter des Kriegs- und Domänenrats Peter Colomb und der Maria Elisabeth Bacmeister. Von Blücher gehören Ländereien in Groß-Raddow bei Stettin, Kreis Regenwalde (Hinterpommern). Er übernimmt das Kommando über die gemäß dem Frieden von Basel zum Schutz der Demarkationslinie in Westfalen verbleibenden preußischen Truppen; sein Hauptquartier liegt in Münster.

1798 - Generalmajor Gebhard Leberecht von Blücher wird Besitzer des Gutes Nipnow in der Landgemeinde Schmaatz bei Stolp in Hinterpommern.

1801 - König Friedrich Wilhelm III. ernennt Generalmajor Gebhard Leberecht von Blücher zum Generalleutnant. Da von Blücher nun in Emmerich am Rhein seinen Wohnsitz nimmt, gibt er das Gut Nipnos in Hinterpommern auf.

1802 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher nimmt nach dem Frieden von Lunéville das Hochstift Münster, das Stift Essen und die Reichsabtei Werden für Preußen in Besitz. Von Blücher wird Gouverneur der neu errichteten Provinz Westfalen, mit deren Oberpräsidenten Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein er Freundschaft schließt.

1806 - Bei Ausbruch des Krieges gegen Frankreich stößt Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher mit den westfälischen Truppen zum Korps des Generals Ernst von Rüchel. Vergeblich versuchen beide, den Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel zum Kriegseintritt auf preußisch-sächsischer Seite zu bewegen anstatt neutral bleiben zu wollen.

14.10.1806 - Unmittelbar vor Beginn der Schlacht bei Auerstedt erhält Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher am Morgen das Kommando einer neu formierten leichten Brigade als Avantgarde (Vorhut) der Hauptarmee unter Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. Mit ihr greift er im Frühnebel ohne vorherige Erkundung zweimal die abwehrbereite französische Infanterie an und wird zurückgeschlagen. Während des Rückzuges wird das Pferd von Blüchers erschossen und er geht mit der Kavallerie nach Eckartsberge zurück. Wenig später verliert die preußische Seite infolge der tödlichen Verwundung des Herzogs von Braunschweig ihre Leitung. Die Schlacht endet mit dem Rückzug der Hauptarmee, der in eine allgemeine Flucht übergeht, als sie auf die panikartig vom Schlachtfeld von Jena flüchtenden Truppen trifft. Kurzfristig übernimmt von Blücher das Kommando über die zweihundert Mann starke Leibschwadron zum Schutz des Königs.

15.10.1806 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher und General Gerhard von Scharnhorst sammeln Teile der versprengten Truppen und bringen 34 schwere Kanonen in Sicherheit. Blücher machte Scharnhorst zum Stabschef, und beide planten, französische Truppen auf sich zu ziehen, so dass Preußen neue Truppen aufstellen und die Franzosen erneut angreifen könne. Tatsächlich nahmen die Franzosen die Verfolgung mit drei Korps unter den Marschällen Bernadotte, Soult und Murat auf. Trotz mangelnder Verpflegung und vieler Erschöpfungstoter – in 20 Tagen seit Jena und Auerstedt wurden 700 Kilometer zurückgelegt – gelang es, sich den Franzosen zu entziehen. Anfänglich 10.000 Mann stark, wuchs die Armee durch den Zusammenschluss mit den zurückgehenden Truppen des Herzogs von Weimar am Ostufer der Müritz auf 21.000. Marschall Bernadotte schickte zwei Aufforderungen zur ehrenvollen Kapitulation, die Blücher aber trotz hoffnungsloser Situation ablehnte. Allein bei Strelitz hatte Blücher 5000 Mann durch feindliche Angriffe und Hunger verloren.

05.11.1806 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher führt seine Truppen nun nach Lübeck, das als Freie Reichsstadt neutral und nahezu unbewaffnet ist. Die Preußen verschaffen sich mit Äxten Zugang durch die geschlossenen Stadttore.

06.11.1806 - Französische Truppen unter Bernadotte stehen vor Lübeck, das am Vortag von den Preußen eingenommen wurde. Entgegen des Befehls des Oberbefehlshabers Gerhard von Scharnhorst unternimmt Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher den Versuch, die außerhalb der Stadtmauern stehenden Kanonen der Stadt zu retten. Das offene Tor jedoch kann von den Franzosen genommen werden. Nach blutigen Straßenkämpfen bringen die Franzosen die Stadt unter ihre Kontrolle und viele Preußen, darunter von Scharnhorst und der schwer verletzte von Yorck, werden gefangengenommen. Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher gelingt mit 9000 Mann die Flucht. Mit seinen abgekämpften Soldaten zieht er sich über Schwartau nach Ratekau zurück, wo er im Pastorat Quartier nimmt. Ein heilloses Durcheinander herrscht im Dorf. Hafer, Heu, Saatklee und Brot, alles wird beschlagnahmt. Die Kirche wird aufgebrochen und als Pferdestall benutzt. Französische Artillerie wird beim Riesebusch in Stellung gebracht, um Ratekau zu beschießen.

07.11.1806 - Als die Nachricht kommt, dass Travemünde in der Hand der Franzosen sei, entschließt sich Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher, zugunsten des Dorfes Ratekau und des Pastors Schrödter zu kapitulieren. Ein drittes Angebot von Bernadotte zu einer ehrenvollen Kapitulation nimmt er dieses Mal an, freilich mit dem schriftlichen Zusatz, er tue dies nur, weil er keine Munition und Brot mehr habe, und unter der Bedingung einer Ehrerbietung für die preußischen Truppen. Bernadotte akzeptiert diese Bedingungen zuerst nicht, aber da Blücher zu keinen weiteren Zugeständnissen zu bewegen ist, gibt Bernadotte zur Vermeidung weiterer Kämpfe und Verluste nach und lässt entsprechend den Kapitulationsbedingungen die französischen Truppen längs der Straße Eutin–Lübeck zur Ehrerbietung an den vorbeiziehenden tapferen Feind Aufstellung nehmen. Als persönliche Geste verzichtet er auf die Annahme von Blüchers Degen. Während der preußische Armeeführer seine Waffen behalten darf, legen seine 6000 Soldaten ihre Waffen nieder und begeben sich in Gefangenschaft. Von Blüchers Kanonenrettung und der Rückzug nach Lübeck werden ihn später zu einer Legende in ganz Europa machen. Im Gegensatz zu seinen Truppen wird sich von Blücher während seiner Gefangenschaft nahezu frei bewegen können.

27.02.1807 - Nachdem der von den Franzosen gefangengenommene Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher auf Wunsch des französischen Kaisers Napoléon noch eine persönliche Begegnung mit diesem hatte, wird er gegen den französischen General Victor ausgetauscht. und soll nun im Rücken der Franzosen mit den Schweden in Pommern operieren.

April 1807 - König Friedrich Wilhelm III. verleiht dem Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher für seine Verdienste bei der Verteidigung von Lübeck und dem Versuch der Bergung von Kanonen, die dem Feind nicht in die Hände fallen sollten, den Schwarzen Adlerorden. Ferner bekommt er nach einem kurzen Aufenthalt am nach Königsberg ausgewichenen Königshof das Kommando, ein preußisches Hilfskorps dem schwedischen König Gustav IV. Adolf zu unterstellen und wird nach Schwedisch-Pommern geschickt, um die Schweden zu unterstützen.

Zweite Hälfte 1807 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird zum Generalgouverneur in Pommern und in der Neumark ernannt. Er fordert leidenschaftlich den Befreiungskampf gegen Frankreich und wendet sich den preußischen Heeresreformern zu. Damit ist er am offiziell mit Frankreich verbündeten preußischen Hof nicht mehr genehm.

1808 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher meldet sich krank. Von dem neuen Kriegsminister Gerhard von Scharnhorst erhält er folgende Nachricht: Sie sind unser Anführer und Held und müßten Sie auf der Sänfte uns vor- und nachgetragen werden; nur mit Ihnen ist Entschlossenheit und Glück.

1809 - Generalleutnant Gebhard Leberecht von Blücher wird zum General der Kavallerie befördert.

1812 - Als französische Agenten ihn bei der heimlichen Ausbildung von nicht genehmigten Truppen („Krümpern“) aufspüren, muss General Gebhard Leberecht von Blücher den aktiven Dienst verlassen. Er lebt von jetzt an in Kunzendorf.

03.02.1813 - Als Preußen den Krieg gegen Frankreich wieder aufnimmt, holt man General Gebhard Leberecht von Blücher wieder zurück. Zunächst erhält von Blücher den Oberbefehl über 25.000 Mann preußischer und über 13.000 Russen unter Winzingerode, um später Wittgenstein, dann Barclay der Form nach untergeordnet zu werden.

04.05.1813 - Den folgenden Brief schreibt General Gebhard Leberecht von Blücher zwei Tage nach der Schlacht bei Großgörschen an seine Frau: was vor nachricht du auch erhälst, so sey ruhig, den ob ich gleich 3 kugell erhalten und auch mein Pferd erschossen, so ist doch alles nicht gefährlich, und ich bin und bleibe in volliger tetigkeit. Satisfaction habe ich genug, den ich habe den HErrn Napoleon zwey mahl angegriffen und beide mahl geworften. Die Schlacht ist so mörderisch gewesen, daß beide teille erschöpft wahren und beide mangel an amunition hatten. Der feind hat ungleich mehr wie wihr verlohren, aber es ist auch manche brave waffen Bruder aus der weld geschieden. […] vor heutte kann ich nicht mehr schreiben, da ich auß marschire. […] negstens will ich dich mehr sagen, gott mit dich. Ich habe einen Schuß im rücken, der mich sehr schmerzt, die kugell bring ich dich mit.

26.08.1813 - In der Schlacht an der Katzbach vernichtet General Gebhard Leberecht von Blücher an der Katzbach das Heer Marschall Jacques MacDonalds, erobert 105 Kanonen und befreit Schlesien, bevor er sich nach Sachsen wendet.

16.09.1813 - Generalmajor Franz Bernhard Joachim, der älteste Sohn General von Blüchers, erleidet bei Peterswalde eine schwere Kopfverletzung, die ihn in die Geisteskrankheit treiben wird.

18.09.1813 - In der durch seine Truppen befreite Stadt Bautzen hält General Gebhard Leberecht von Blücher seine in der Freimaurerei berühmte Rede: Ich habe von Jugend auf die Waffen für mein Vaterland geführt und bin darin grau geworden; ich habe den Tod in seiner fürchterlichsten Gestalt gesehen und sehe ihn noch täglich vor Augen; ich habe Hütten rauchen und ihre Bewohner nackt und bloß davongehen sehen, und ich konnte nicht helfen. So bringt es das Treiben und Toben der Menschen in ihrem leidenschaftlichen Zustand mit sich. Aber gerne sehnt sich der bessere Mensch aus diesem wilden Gedränge heraus, und segnend grüße ich die Stunde, wo ich mich im Geiste mit guten, treuen Brüdern in jene höhere Regionen versetzen kann, wo ein reines, helles Licht uns entgegenstrahlt. Heilig ist mir daher die Maurerei, der ich bis zum Tode treulich anhängen werde, und jeder Bruder wird meinem Herzen stets teuer und wert sein.

09.10.1813 - General Gebhard Leberecht von Blücher bezieht sein Hauptquartier in Pouch in der Nähe von Bitterfeld, nördlich von Leipzig.

16.10.1813 - In der Völkerschlacht bei Leipzig schlägt das Armeekorps des Generals Gebhard Leberecht von Blücher den französischen Marschall Marmont bei Möckern vollständig. Obwohl seine Kavallerie starke Verluste erleidet, beabsichtigt der frisch ernannte Generalfeldmarschall die Franzosen bis nach Paris zu verfolgen. Von Blücher gebührt der Verdienst, zur energischen Verfolgung Napoléons gedrängt zu haben.

Dezember 1813 - Auf dem Marsch nach Frankreich sammelt sich die Schlesische Armee auf der rechten Rheinseite auf einer Breite von Mannheim bis Neuwied. Das Zentrum der Armee mit Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher und den Korps Yorck und Langeron sammelt sich im Raum Kaub auf dem Taunus.

01.01.1814 - In der Neujahrsnacht setzen die Vorhut und erste preußische Truppen in Nachen auf einer Schiffbrücke über den Rhein, während russische Pioniere eine Brücke aus Leinwandpontons bauen.

02.01.1814 - Nach dem Brückenbau in Höhe der Burg Pfalzgrafenstein beginnt Generalfeldmarschall von Blüchers Armee den Übergang über den Rhein. Durch den Vormarsch der preußischen Truppen in Frankreich wird auch die französische Telegraphenlinie von Metz nach Mainz unterbrochen. Zur selben Zeit überqueren das Korps Sacken den Rhein bei Mannheim und das Korps St. Priest den Rhein zwischen Neuwied und der Lahnmündung mit Schwerpunkt Koblenz.

17.01.1814 - Generalfeldmarschall von Blücher erreicht mit seiner Armee Nancy und rückt in Richtung Brienne vor.

01.02.1814 - Generalfeldmarschall von Blüchers Armee schlägt unterstützt durch Wrede, den Kronprinzen von Württemberg und österreichische Truppen unter Giulay die französische Armee unter Napoléon bei La Rothière und wird in der Folge von fünf Tagen in vier Schlachten in Champaubert, Montmirail, Château-Thierry und Vauchamps jedoch wieder zurückgeschlagen werden. Die Franzosen verlieren 83 Kanonen und 3000 ihrer Soldaten gehen in preußische Gefangenschaft. Von Blücher wendet sich nun nach Marne, wo er sich mit Yorks Truppen verbinden soll.

09.03.1814 - Generalfeldmarschall von Blüchers Armee siegt bei Laon und marschiert mit dem aus Belgien kommenden Bülowschen Korps auf Paris.

30.03.1814 - Die Armeekorps des Generalfeldmarschalls von Blücher und des Generals von Bülow erstürmt den Montmartre von Paris.

14.06.1814 - Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher wird gemeinsam mit General Wellington und Fürst Metternich von der Universität von Oxford zum Dr. jur. h.c. ernannt.

03.06.1814 - König Friedrich Wilhelm III. ernennt Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher zum Fürsten von Wahlstatt und schenkt ihm die Güter um Krieblowitz.

Zweite Hälfte 1814 - Der englische Ingenieur und Hauptbegründer des Eisenbahnwesens George Stephenson nennt seine neue Lokomotive "Blücher".

03.08.1814 - Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher wird gemeinsam mit von Hardenberg, Yorck, von Gneisenau, von Kleist, von Bülow und Tauentzien von der Berliner Universität zum Dr. phil. h.c. ernannt.

16.06.1815 - Nach der Rückkehr Napoléons aus seinem Exil auf Elba übernimmt Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher das 150.000 Mann starke preußische Heer in Belgien, wird aber in der Schlacht bei Ligny geschlagen.

18.06.1815 - Trotz der Niederlage in der Schlacht bei Ligny vor zwei Tagen rückt Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher mit einem 150.000 Mann starken Heer vor und trifft gerade noch rechtzeitig in die Schlacht bei Waterloo ein und kann damit die bereits wankenden Truppen des englischen Generals Wellington, der hier den Ausspruch tut: Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen, siegentscheidend gegen Napoléon unterstützen. In Absprache mit dem englischen General Wellington, dessen Truppen vollkommen erschöpft sind, rückt von Blücher in Eilmärschen anschließend allein mit seinen Truppen auf Paris vor.

07.07.1815 - Praktisch im Alleingang besetzt das in den letzten Wochen auf Paris vorgerückte preußische Armeekorps unter der Führung von Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher Paris. An den anschließend beginnenden Verhandlungen wird von Blücher weder Interesse noch Anteil haben, sondern sich abseits halten. Später wird von Blücher zur Belohnung von König Friedrich Wilhelm III. ein Stadtpalais in Berlin zu eigen.

Zweite Hälfte 1815 - Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher wird mit dem Blücherstern, einer für ihn gestifteten Sonderform des Eisernen Kreuzes, ausgezeichnet. Im Anschluss an einen Besuch in London, wo er vom König empfangen und als Held gefeiert wird, zieht er sich auf sein Schloss Krieblowitz zurück, wird aber regelmäßig Karlsbad besuchen.

1816 - Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher wird Ehrenbürger von Berlin und Hamburg sowie von seiner Geburtsstadt Rostock.

26.08.1819 - Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher wird in seiner Heimatstadt Rostock das erste Denkmal auf dem Blücherplatz errichtet. Es ist das erste Denkmal, das in Deutschland einer lebenden, nichtfürstlichen Person gewidmet ist. Von Blücher steht der Ehrung reserviert gegenüber. Bereits im Februar 1816, als ihm die Planung des Denkmals bekannt wurde, schrieb er: So geehrt ich mich auch durch das in meiner Vaterstadt zu errichtende Denkmal in meiner Vaterstadt fühlen muß, so kann ich doch nicht umhin, mir die Bemerkung zu erlauben, daß man das Wenige, was ich zu leisten im Stande war, zu hoch in Anrechnung bringt, und die Entscheidung hierüber doch wohl eigentlich nur der Nachwelt gebührte. Das Standbild wurde von Johann Gottfried Schadow in Berlin gefertigt, der sich gemäß Wunsch der Stifter mit Goethe über die Anordnung beriet. Das Denkmal wird am Jahrestag der Schlacht an der Katzbach eingeweiht. Es zeigt von Blücher in Uniform, umschlungen vom Löwenfell des Herkules, in schreitender Stellung streckt er mit der rechten Hand den Marschallstab vor. An dem Granitblock darunter sind zwei Reliefs, wo er einmal im Moment der Gefahr des 16. Juni 1815 und als siegreicher Feldherr dargestellt ist. Die Inschriften stammen von Goethe. Auf der vorderen Seite steht: Dem Fürsten Blücher von Wahlstatt, die Seinen. Auf der hinteren Tafel: In Harren und Krieg, In Sturz und Sieg, Bewußt und groß, So riß er uns von Feinden los.

12.09.1819 - Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher stirbt in Krieblowitz und wird dort später in einem für ihn geschaffenen Mausoleum beigesetzt werden. Von Blücher war bei der Truppe beliebt. Er führte seine Soldaten schon vor der Scharnhorstschen Militärreform ohne körperliche Strafen, requirierte energisch für sie und sah über Plünderungen auch einmal hinweg. Strategisch sowie taktisch tat er sich wenig hervor, jedoch standen ihm hier seine Stabschefs wie etwa von Scharnhorst oder von Gneisenau, denen er vertraute, loyal zur Seite, doch zeichnete ihn sein draufgängerisches, gelegentlich tollkühnes und leutseliges Temperament vor vielen Generalen der Koalitionsarmeen aus. Sein Temperament und sein Angriffswille führten zu seinem Spitznamen „Marschall Vorwärts“, später wird der Satz "rangehen wie Blücher" zu einem Synonym für einen stürmischen und entschlossenen, möglicherweise auch unüberlegten Angriff werden. Von Blüchers sprachlich recht eigenwillige Briefe geben seinen Charakter sehr gut wieder. In Blüchers Verhalten gab es auch skurrile Äußerungen: Nach dem Zeugnis Hermann von Boyens behauptete Blücher, von einem Elefanten schwanger zu sein, und glaubte, die Franzosen hätten den Boden seines Zimmers glühend erhitzt, weswegen er nur auf Zehenspitzen ging. Bis heute ist ungeklärt, ob Blücher tatsächlich mental beeinträchtigt war, ob er durch übermäßigen Alkoholkonsum Wahnvorstellungen hatte oder ob seine Äußerungen einem seltsamen Sinn für Humor entsprangen. Privat verschuldete er sich immer wieder durch seine Spielsucht. Von Blücher war zweimal verheiratet; mit seiner ersten Frau hatte er sieben Kinder.

18.06.1826 - In Berlin setzt König Friedrich Wilhelm III. dem vor sieben Jahren verstorbenen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher durch Christian Daniel Rauch ein zweites Standbild, anfertigt von dem Bildgießer Lequine. Es steht neben dem Königlichen Palais, gegenüber der Neuen Wache und den Standbildern von von Scharnhorst und von Bülow. Auf der Vorderseite findet sich die Inschrift: Friedrich Wilhelm III. dem Feldmarschall Fürsten Blücher von Wahlstatt, 1826. Die Rückseite zeigt in einem Lorbeerkranz die Jahreszahlen 1813, 1814, 1815. Ein Seitenrelief bildet die Heimkehr Blüchers ab, das andere eine Schlachtenszene. Das Denkmal wird rund eineinhalb Jahrhunderte später im hinteren Teil des Prinzessinnengartens stehen.

1827 - Ein drittes Standbild des vor acht Jahren verstorbenen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher, ebenfalls von Christian Daniel Rauch, wird auf dem in Blücherplatz umbenannten Salzring, dem nach dem Großen Ring größten Marktplatz in Breslau, errichtet. Wie in Berlin stellte der Künstler den Feldmarschall vorwärts schreitend dar.

1877 - Das Torpedoschulschiff SMS BLÜCHER wird in den Dienst gestellt.

1902 - Der Passagierdampfer BLÜCHER wird in Dienst gestellt.

1908 - Der Große Kreuzer SMS BLÜCHER wird in Dienst gestellt.

1913 - Die Stadt Kaub am Rhein erinnert von diesem Jahr an jährlich mit ihrem Blüchermuseum Kaub an den Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher und seine Rheinüberquerung von 1814.

1937 - Der Schwere Kreuzer BLÜCHER wird in Dienst gestellt. Außerdem wurde der letzte Aufenthaltsort des früheren Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher, Krieblowitz, in Blüchersruh umbenannt. Hier entsteht das Blücher-Mausoleum, ein zylindrischer Bau von etwa zehn Metern Höhe.

25.02.1945 - Sowjetische Soldaten zerstören die in den Jahren 1846 bis 1853 in Blüchersruh (früher Krieblowitz) für den 1819 verstorbenen preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher errichtete Familiengruft, wobei der Sarg von Blüchers beseitigt wird. Das Grab ist seither leer, der Verbleib des Leichnams ist unbekannt. Der Ort erhält wieder seinen ursprünglichen Namen.

16.12.1992 - Zum 250. Geburtstag Gebhard Leberecht von Blüchers gibt die Deutsche Bundespost eine Sonderbriefmarke heraus.


Quellen: