Römische Republik 490 BC
RÖMISCHE REPUBLIK
Chronik der Dekade 490-481 BC
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510 BC / 500 BC |
Gründungsphase der Römischen Republik (509-451 BC). | |
Römische Republik In Rom schreibt man das Jahr 264 (CCLXIV ab urbe condita = seit Gründung der Stadt). Neue Consuln werden Spurius Larcius Rufus (Flavus) und Quintus Sulpicius Camerinus Cornutus. Für Spurius Larcius Rufus (Flavus) ist es das zweite Konsulat nach 506 BC. | |
Römische Republik Neue Consuln werden Gaius Iulius Iullus und Publius Pinarius Mamercinus Rufus. Iullus gehört zu einem alten römischen Patriziergeschlecht, das möglicherweise aus Alba Longa stammt. Für Beide ist es das erste Konsulat. | |
Römische Republik Neue Consuln in Rom werden Spurius Nautius Rutilus und Sextus Furius Medullinus Fustus. Für Beide ist es das erste Konsulat. Sie beginnen nach ihrer Einführung damit, Maßnahmen gegen den auf Rom vorrückenden abtrünnigen römischen Feldherrn Coriolanus zu organisieren. Sextus Furius Medullinus Fustus stammt möglicherweise aus Tusculum (heutige Bezeichnung Toskana). | |
Römische Republik / Etruskisches Reich Nachdem der aus Rom verbannte ehemalige Feldherr und Regimegegner sich mit den etruskischen Volsinii verbündete und gemeinsam mit deren Armee gegen Rom ziehen will, fordern die römischen Plebejer die Aufhebung der Verweisung von Coriolanus. Nach einer ersten Weigerung des Senats schickt Rom schließlich doch eine Gesandtschaft zu Coriolanus, um über die Beilegung des Krieges und seine Rückkehr nach Rom zu verhandeln. Dieser Gesandtschaft gehören der zweimalige römische Consul Spurius Larcius Rufus, der Consul von 501 und 493 BC, Postumus Cominius Auruncus, der Consul von 490 BC, Quintus Sulpicius Camerinus Cornutus, der Consul von 489 BC, Publius Pinarius Mamercinus Rufus und ein weiterer Gesandter an, deren Verhandlung jedoch nicht erfolgreich ist. Insgesamt drei Gesandtschaften werden von Coriolanus wieder zurück nach Rom gesandt. Nach diesen Misserfolgen entschließen sich Coriolanus’ Ehefrau Volumnia und seine Mutter Veturia, die beide in Rom geblieben sind, zusammen mit weiteren Frauen, zu Coriolanus' Heerlager in Antium zu ziehen und ihn um die Beilegung des Konflikts zu bitten. Coriolanus kann die Bitte seiner Mutter, die mit Selbstmord droht und sich mit seiner Frau und seinen Kindern vor ihm niederwirft, nicht abschlagen und zieht ab, was ihm die Volsker auf einer Volksversammlung in Antium als Verrat vorwerfen und ihn dort ermorden. Die Tragödie um Coriolanus, der 2000 Jahre später keinen geringeren als den englischen Dramatiker William Shakespeare zu einem Werk über seine Person inspirieren wird, wird auch später noch zu einer Herausforderung für Autoren werden. | |
Römische Republik Neue Consuln in Rom werden Titus Sicinius Sabinus und Gaius Aquilius Tuscus. Für Beide ist es das erste Konsulat. Beide sind erfahrene Militärstrategen, die mit ihren militärischen Einsätzen weiterhin zur Festigung der Republik beitragen können. | |
Römische Republik / Etruskisches Reich Titus Siccius Sabinus wird zum Konsul gewählt. Er gehört einem patrizischen Geschlecht an; sein Gentilname wird infolge von Verwechslungen meist unter dem Namen Sicinius überliefert. Er bekleidet zusammen mit Gaius Aquilius das Konsulat und kämpft während seiner Amtszeit gegen die Volsker. Gaius Aquilius (Tuscus?), sein gleichberechtigter Mit-Konsul, entstammt einer patrizischen Familie. Sein Cognomen Tuscus ist nur beim Chronographen von 354 belegt; möglicherweise lautet es auch Sabinus. Er führt ein Heer gegen die Herniker. Für seinen siegreichen Kampf bewilligte ihm der Senat eine Ovatio. Dionysios berichtet, dass Aulus Sempronius Atratinus, der 497 und 491 Konsul gewesen ist, jetzt Stadtpräfekt von Rom ist. | |
Römische Republik
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Römische Republik / Etruskisches Reich Neue Consuln werden Servius Cornelius Maluginensis Cossus und Quintus Fabius Vibulanus, die noch vor ihrer Wahl als Richter über ihren Vorgänger Spurius Cassius Vecillinus auftraten und sein Todesurteil verhängten. Beide Consuln, für die es das erste Consulat ist, ziehen gegen die benachbarten etrurischen Gebiete der Volsker, Aequer und Herniker zu Felde und siegen. Über die Behandlung der unterlegenen Gegner sind die Geschichtsschreiber sich nicht einig: Dionysios und Valerius Maximus erwähnen einen Triumphzug, während Livius (und auch Dionysios an anderer Stelle) den Schluss eines foedus aequum (gleichberechtigtes Bündnis) berichten. Servius Cornelius Maluginensis (Cossus) wird der erste bedeutende Vertreter des Zweiges der Maluginensier der Familie der Cornelier als Consul von Rom. Der Consul von 502 BC und derzeitige Militärtribun Opiter Verginius Tricostus fällt in dem Kampf gemeinsam mit acht weiteren Tribunen; deren Leichname werden gemeinsam in einer Trauerfeier vor dem Circus Maximum in Rom verbrannt. Servius Cornelius Maluginensis (Cossus) wird der erste bedeutende Vertreter des Zweiges der Maluginensier der Familie der Cornelier als Konsul von Rom. Die Historizität der Person des Maluginensis ist historisch jedoch äußerst fraglich. Gleichberechtigter Co-Consul Quintus Fabius Vibulanus ist ein Angehöriger der Patrizierfamilie der Fabier. Während ihrer Amtszeit beginnt der Untergang der Familie Cassia durch die Hinrichtung des früheren dreifachen Consuls Spurius Cassius Vecillinus. Außenpolitisch erwähnenswert ist ein Einfall des Konsuls Quintus Fabius in das Reich der Volksstämme der Aequer und Volsker. Die dabei erbeuteten Reichtümer werden zur Auffüllung des Staatsschatzes verkauft. Während Livius diese Handlung den Quintus Fabius vornehmen lässt, der dadurch bei den Römern unpopulär geworden ist, verkaufen laut dem hier anachronistisch erzählenden Dionysios die Quaestoren die geraubten Schätze. | |
Römische Republik Kaeso Fabius und Lucius Aemilius Mamercus werden zu Consuln gewählt. Laut Livius und Dionysios brechen in diesem Jahr deshalb keine Volksunruhen aus, weil der hier in den Vordergrund gerückte Lucius Aemilius gegen äußere Gegner, besonders die Volsker, Krieg führt, ohne dabei allerdings viel auszurichten. Da aber der vom zuverlässigeren Diodor erwähnte Sieg über Tusculum, des Koalitionspartners der Aequer, in den Kriegsberichten des Livius und Dionysios nicht vorkommt, hält ihn der Historiker Münzer für gänzlich unhistorisch. Mamercus gehört zum Zweig der Mamerci der patrizischen Familie Aemilia. Im Senat tritt Aemilius Mamercus laut Dionysios von Halikarnassos als Redner für das Ackergesetz des Spurius Cassius Vecellinus auf. Für beide Consuln ist es das erste Consulat. Einige Geschichtsschreiber erwähnen den Sieg einer römischen Streitmacht unter Consul Lucius Aemilius über Tusculum (heute Toskana), wo Koalitionspartner der Aequer leben. | |
Römische Republik / Etruskisches Reich Der 496 BC in der Schlacht am Regillus Lacus gelobte Bau des Castor-Tempels wird vollendet. Die mythischen Zwillingsbrüder Castor und Pollux, deren Kult wohl von den Etruskern übernommen wird, werden zu Patronen der Ritterschaft. Die Übernahme fremder Kulte ist für die römische Kultur typisch, weil man sich des Wohlwollens aller Götter versichern will und bereits mehrmals "erfolgreich" während eines Krieges die Götter einer bekämpften Stadt "herausgerufen" und bei sich aufgenommen hat. | |
Römische Republik Nachdem Marcus Fabius zusammen mit Lucius Valerius Potitus (aus der Familie Poblicola) das diesjährige Consulat angetreten hat, kommt es nach Livius zu kriegerischen Handlungen mit den Veientern und Volskern. Erstere erwähnt Dionysios in seiner ausführlicheren Erzählung zwar nicht, bringt dafür aber viele andere Erfindungen. So berichtet er über die angebliche Behinderung von Rekrutierungen durch den Tribunen Gaius Maenius und den absichtlich schlechten Kriegseinsatz der Soldaten aufgrund ihres Hasses auf den Kommandanten, des Consuls Lucius Valerius, wegen dessen Beteiligung am Prozess gegen Spurius Cassius; auch sollen Streitigkeiten die Consulnwahlen verzögert und ein Interregnum bewirkt haben. Für den Historiker Münzer sind alle diese Angaben erfunden. Für beide Consuln ist es das erste Mal in diesem Amt. Der neue Consul Lucius Valerius Potitus ist der Sohn des vor 13 Jahren in der Schlacht am See Regillus gegen die Latiner gefallenen ehemaligen Consuls und Heerführers Marcus Valerius Volusus. | |
Römische Republik / Etruskisches Reich Die beiden Consuln Lucius Valerius Potitus und Marcus Fabius Vibulanus kämpfen mit ihren Streitkräften gegen die etruskischen Veienter und gegen die Volsker. | |
Römische Republik Im Gegensatz zu Livius berichtet Dionysios, dass Quintus Fabius Vibulanus wegen seiner guten Amtsführung wieder zum Konsul gewählt wurde. Quintus, ein Angehöriger der Patrizierfamilie der Fabier, wird zum zweiten Mal nach 485 Konsul (zusammen mit Gaius Iulius Iullus). Dionysios nennt Spurius Larcius Flavus im Zusammenhang mit der Dictatur des Titus Larcius, zählt ihn mit seinem Amtskollegen im zweiten Konsulat zu den fünf an Coriolanus gesandten Konsularen und erklärt ihn schließlich zum Interrex, der die Comitien abhalten soll. In diesem Jahr kämpft Rom wohl tatsächlich gegen die Aequer und Veienter, offenbar jedoch nicht sehr erfolgreich, da die Aequer nach Dionysios einen Ort namens Ortona erobern (nach Livius erst 481); auch die Veienter können auf römisches Territorium vordringen. Wegen dieser schwachen Leistungen der Konsuln fallen die Darstellungen des Livius und Dionysios sehr kurz aus. | |
Römische Republik / Etruskisches Reich Eine römische Streitmacht unter Consul Quintus Fabius Vibulanus zieht erfolglos gegen die Aequer und Veienter. Im Verlauf der militärischen Auseinandersetzung gewinnen die Aequer den römischen Ort Ortona (manche Geschichtsschreiber datieren diese Niederlage auf 481 BC). | |
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