Tansania - Vorzeit
TANSANIA - VORZEIT
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Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Zancleum - Afrika Das erste menschenähnliche Lebewesen, der „Australopide“ (Australopithecus afarensis) lebt frühestens 4 Millionen Jahre BC in der Region von Afar, die heute in Äthiopien und in Tansania liegt. Das Gehirn des „Australopiden“ ist mit 400-500 ccm etwas größer als das eines Schimpansen, mit dem er auch gemeinsame Urahnen hat. Seine Eckzähne („Fangzähne“) sind größer als bei anderen bisherigen Hominiden. Es scheint eine allgemeine Ähnlichkeit mit Ardipithecus ramidus zu bestehen; beide Arten haben menschenaffenähnliche Schädel und Gebisse, während die Knochen zum Schädel hin fortschrittlicher wirken und in ihrer Form mehr oder weniger menschenähnlich sind. Das Gebiss von Australopithecus ähnelt sehr deutlich einem Menschenaffen. Die Eckzähne sind relativ breit und die Zahnreihen liegen wie bei den Menschenaffen parallel gegenüber und bilden nicht die für den Menschen charakteristische Parabolform. Der Zahnschmelz ist sehr dick und die Backenzähne sind an der Zungen- und Backenseite erweitert, was zu einem kleineren Längen- und Breitenverhältnis bei diesen Zähnen führt. Werkzeuge seiner Art sind bisher nicht bekannt. | ||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän - Piacenzium - Afrika Der Vulkan Sadiman im Gebiet des heutigen Tansania bricht aus. Durch die in Laetoli abgelegte Vulkanasche, die im Laufe der Jahrmillionen versteinerte, werden der Menschheit fossile Fußspuren von dort lebenden Hominiden überliefert, die über die feuchte Asche laufen, die kurz darauf aushärtet und die Fährten konserviert. | ||||
Phanerozoikum – Känozoikum – Neogen – Pliozän – Piacenzium – Afrika Der Australopithecus afarensis, ein aufrecht gehender Hominide, lebt in Ostafrika. "Lucy", die bekannteste Australopidin (da so viel von ihr erhalten bleibt), ertrinkt im Fluss l'Awash bei Hadar im heutigen Äthiopien höchstwahrscheinlich bei einer Überschwemmung. Ihrem Skelett nach zu urteilen ist sie eine Jugendliche. Da aus der gleichen Zeit auch in Südafrika ein Australopithecus und aus der Olduvai-Schlucht in Tansania das "Kind von Taung" (ein Schädel eines Kindes eines Australopithecus africanus vorliegt, wird Afrika von manchen Forschern - möglicherweise zurecht - als "Wiege der Menschheit" bezeichnet. Das Becken von "Lucy" weist „die stärksten morphologischen Umgestaltungen im Zusammenhang mit der Aufrichtung und der zweifüßigen Fortbewegungsweise auf.“ Zur gezielten Suche nach Indizien für den aufrechten Gang tragen vor allem die beiden ersten in Hadar entdeckten homininen Fossilien AL 129-1a und AL 129-1b bei: ein Kniegelenk, bestehend aus den einander zugehörigen Fragmenten eines Oberschenkelknochens und eines Schienbeins. Aus diesen 1972 geborgenen Fragmenten kann zweifelsfrei abgeleitet werden, dass ihr Besitzer aufrecht gegangen ist; dies sind die ältesten Belege für den aufrechten Gang der Hominini. Eine 2005 veröffentlichte Studie der Fußspuren sagt, dass sich die Australopitheci afarensis mit einer Geschwindigkeit von 0,6 bis 1,3 Meter pro Sekunde vollständig aufrecht fortbewegen. Diese Berechnungen werden anhand von Ludy und der Spuren mittels Modellsimulation durchgeführt. Fünf Jahre später erbringt ein biomechanisches Experiment zudem den Nachweis, dass die versteinerten Fußspuren ein Abdruckprofil konservieren, das weitgehend dem der modernen Menschen gleicht: Beim aufrechten Gehen ist die Abdrucktiefe von Zehen und Ferse annähernd gleich; beim schimpansenartigen Gehen hingegen drücken sich die Zehen tiefer in den Boden als die Ferse. Lucy erbringt den Beweis, dass sich ein menschenähnlicher Gang bereits lange vor dem Entstehen der Gattung Homo entwickelte. Zur Nahrungsaufnahme von Australopithecus afarensis liegen nur indirekte Befunde vor, abgeleitet aus der Beschaffenheit der Zähne. Die Eckzähne und Backenzähne der Australopithecus afarensis zugeschriebenen Fossilien sind kleiner und weniger stark abgenutzt als jene von Australopithecus africanus, woraus auf eine weniger hartfaserige Kost als bei Australopithecus africanus geschlossen werden kann. Allerdings fällt auf, dass die Schneidezähne häufig „stark mitgenommen" sind. Demnach dienen vor allem die vorderen Zähne zum Zerkleinern der Nahrung, die vielleicht wie bei Schimpansen aus weichen Früchten bestand. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass zu Lebzeiten Zähne abgebrochen sind, vermutlich durch das Beißen auf Nüsse und andere kleine harte Gegenstände. Die Kanten der Schneidezähne zeigen bei genauer Untersuchung Streifen von vorn nach hinten. Möglicherweise zieht Australopithecus afarensis also irgendwelche Pflanzenteile zwischen den Zähnen hindurch.“ Es wird daher vermutet, dass Australopithecus afarensis „Früchte und Blätter ungefähr in gleicher Menge verzehrt.“ | ||||
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