Norddeutscher Bund 1867.07: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Verfassung des '''Norddeutschen Bundes''' tritt in Kraft. Sie erklärt den Norddeutschen Bund zu einem Bundesstaat im Sinne eines föderalen Gesamtstaates. Es ist der erste föderativ organisierte deutsche Staat und damit die geschichtliche Vorstufe der mit der Deutschen Reichsgründung verwirklichten deutschen Nationalstaatsbildung. Das Präsidium des Bundes, der Krone Preußens erblich übertragen, besitzt das Recht, Krieg zu erklären, Frieden, Verträge und Bündnisse zu schließen, den Bund nach außen zu vertreten, das Haupt der Exekutive, den Bundeskanzler, zu ernennen und Bundesrat und Reichstag einzuberufen. Der Bundesrat besteht aus den Bevollmächtigten der 22 verbündeten Staaten und zählt 43 Stimmen (davon Preußen 17); er hat das Recht der Vorberatung und Genehmigung aller Gesetze. Der Reichstag geht aus allgemeinen direkten Wahlen hervor (ein Abgeordneter auf 100.000 Seelen) und hat die Rechte und Stellung der Volksvertretung eines konstitutionellen Staatswesens. Die Bundesgesetzgebung erstreckt sich auf das gesamte Verkehrs-, Handels-, Münz- und Zollwesen sowie wichtige Rechtsgebiete, lässt dagegen die innere Verwaltung der Einzelstaaten möglichst unberührt; doch gehen die Bundesgesetze stets den Landesgesetzen vor. Jeder Bürger des Landes hat nunmehr in jedem Bundesland den Status eines Inländers und ist demgemäß zum festen Wohnsitz, zum Gewerbebetrieb, zu öffentlichen Ämtern, zur Erwerbung von Grundstücken, zur Erlangung des Staatsbürgerrechts und zum Genuss aller sonstigen bürgerlichen Rechte unter denselben Voraussetzungen wie der bisherige Einheimische zuzulassen, auch in Betreff der Rechtsverfolgung und des Rechtsschutzes demselben gleich zu behandeln, Kriegsmarine und Heeresverfassung sind einheitlich, der König von Preußen ist offizieller Bundesfeldherr. <br>
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Die Verfassung des Norddeutschen Bundes tritt in Kraft. Sie erklärt den Norddeutschen Bund zu einem Bundesstaat im Sinne eines föderalen Gesamtstaates. Es ist der erste föderativ organisierte deutsche Staat und damit die geschichtliche Vorstufe der mit der Deutschen Reichsgründung verwirklichten deutschen Nationalstaatsbildung. Das Präsidium des Bundes, der Krone Preußens erblich übertragen, besitzt das Recht, Krieg zu erklären, Frieden, Verträge und Bündnisse zu schließen, den Bund nach außen zu vertreten, das Haupt der Exekutive, den Bundeskanzler, zu ernennen und Bundesrat und Reichstag einzuberufen. Der Bundesrat besteht aus den Bevollmächtigten der 22 verbündeten Staaten und zählt 43 Stimmen (davon Preußen 17); er hat das Recht der Vorberatung und Genehmigung aller Gesetze. Der Reichstag geht aus allgemeinen direkten Wahlen hervor (ein Abgeordneter auf 100.000 Seelen) und hat die Rechte und Stellung der Volksvertretung eines konstitutionellen Staatswesens. Die Bundesgesetzgebung erstreckt sich auf das gesamte Verkehrs-, Handels-, Münz- und Zollwesen sowie wichtige Rechtsgebiete, lässt dagegen die innere Verwaltung der Einzelstaaten möglichst unberührt; doch gehen die Bundesgesetze stets den Landesgesetzen vor. Jeder Bürger des Landes hat nunmehr in jedem Bundesland den Status eines Inländers und ist demgemäß zum festen Wohnsitz, zum Gewerbebetrieb, zu öffentlichen Ämtern, zur Erwerbung von Grundstücken, zur Erlangung des Staatsbürgerrechts und zum Genuss aller sonstigen bürgerlichen Rechte unter denselben Voraussetzungen wie der bisherige Einheimische zuzulassen, auch in Betreff der Rechtsverfolgung und des Rechtsschutzes demselben gleich zu behandeln, Kriegsmarine und Heeresverfassung sind einheitlich, der König von Preußen ist offizieller Bundesfeldherr. <br>
 
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Fürst Otto von Bismarck wird erster Kanzler des '''Norddeutschen Bundes''', dessen Verfassung mit ihrem allgemeinen und gleichen Wahlrecht weitgehend auf seine eigenen Entwürfe zurückgeht. <br>
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[[Datei:Graf Otto von Bismarck.jpg|140px|thumb|right|''Graf Otto von Bismarck'']] Graf Otto von Bismarck wird erster Kanzler des Norddeutschen Bundes, dessen Verfassung mit ihrem allgemeinen und gleichen Wahlrecht weitgehend auf seine eigenen Entwürfe zurückgeht. Otto Eduard Leopold von Bismarck wurde am 1. April 1815 als viertes von sechs Kindern des Gutsbesitzers Ferdinand von Bismarck und dessen Frau Wilhelmine Luise in Schönhausen (Altmark) geboren. Bereits im Jahre 1835 bestand er das Erste juristische Staatsexamen und brach 1838 sein Referendariat ab, um den Militärdienst zu beginnen. 1845 wurde er Abgeordneter im Provinziallandtag von Pommern, 1847 rückte er als Stellvertreter eines erkrankten Abgeordneten in den Vereinigten Preußischen Landtag nach. 1859 wurde er für drei Jahre preußischer Gesandter am russischen Hof in St. Petersburg, anschließend Gesandter in Paris. 1865 wurde Bismarck in den Grafenstand erhoben. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 1867.07|26.07.1867]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.png|70px]] </center>  ||  '''[[Norddeutscher Bund 1867.07|Norddeutscher Bund]]''' <br>
König Wilhelm von Preußen übernimmt die Präsidentschaft des '''Norddeutschen Bundes''' <br>
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[[Datei:Wilhelm I.jpg|140px|thumb|right|''König Wilhelm I. von Preußen'']] König Wilhelm von Preußen übernimmt die Präsidentschaft des Norddeutschen Bundes. Er wurde am 22. März 1797 in Berlin geboren und gehört zum Haus Hohenzollern. Seit 1861 ist er König von Preußen. Seit seiner Teilnahme an den Befreiungskriegen gegen Napoléon hegt Wilhelm I. eine tiefe Abneigung gegen Frankreich. Seit 1919 ist er mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach verheiratet. Preußischer Thronfolger ist deren Sohn Friedrich (III.). Im Jahre 1857 übernahm Wilhelm die Regentschaft für seinen nervlich erkrankten Bruder König Friedrich Wilhelm IV. 1864 führte Wilhelm den Oberbefehl über die preußische Armee im Deutsch-Dänischen Krieg, ebenso im Deutschen Krieg gegen Österreich im Vorjahr. Ministerpräsident Otto von Bismarck konnte den König gemeinsam mit Kronprinz Friedrich davon überzeugen, Deutsch-Österreich nicht zu annektieren.  <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#f6f620;"|  '''[[Norddeutscher Bund 1867|Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1867]]''' ||style="color:blue;background-color:#f6f620;"| '''[[Norddeutscher Bund 1867.01|Januar]] / [[Norddeutscher Bund 1867.02|Februar]] / [[Norddeutscher Bund 1867.03|März]] / [[Norddeutscher Bund 1867.04|April]] / [[Norddeutscher Bund 1867.05|Mai]] / [[Norddeutscher Bund 1867.06|Juni]] / [[Norddeutscher Bund 1867.07|Juli]] / [[Norddeutscher Bund 1867.08|August]] / [[Norddeutscher Bund 1867.09|September]] / [[Norddeutscher Bund 1867.10|Oktober]] / [[Norddeutscher Bund 1867.11|November]] / [[Norddeutscher Bund 1867.12|Dezember]] <br>
 
| style="color:blue;background-color:#f6f620;"|  '''[[Norddeutscher Bund 1867|Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1867]]''' ||style="color:blue;background-color:#f6f620;"| '''[[Norddeutscher Bund 1867.01|Januar]] / [[Norddeutscher Bund 1867.02|Februar]] / [[Norddeutscher Bund 1867.03|März]] / [[Norddeutscher Bund 1867.04|April]] / [[Norddeutscher Bund 1867.05|Mai]] / [[Norddeutscher Bund 1867.06|Juni]] / [[Norddeutscher Bund 1867.07|Juli]] / [[Norddeutscher Bund 1867.08|August]] / [[Norddeutscher Bund 1867.09|September]] / [[Norddeutscher Bund 1867.10|Oktober]] / [[Norddeutscher Bund 1867.11|November]] / [[Norddeutscher Bund 1867.12|Dezember]] <br>

Aktuelle Version vom 11. August 2023, 13:22 Uhr

Deutsches Reich.png
Wappen Norddeutscher Bund

NORDDEUTSCHER BUND

Chronik des Juli 1867

Hauptstadt: Berlin


Die Verfassung des Norddeutschen Bundes tritt in Kraft
Fürst Otto von Bismarck wird erster Kanzler des Norddeutschen Bundes
König Wilhelm von Preußen übernimmt die Präsidentschaft des Norddeutschen Bundes


Norddeutscher Bund 1866-1870.jpg



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Chronik des Deutschen Bundes des Jahres 1866 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1866 August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1867 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Fortlaufende Ereignisse
* Ereignis (seit ...)
01.07.1867
Deutsches Reich.png
Norddeutscher Bund

Die Verfassung des Norddeutschen Bundes tritt in Kraft. Sie erklärt den Norddeutschen Bund zu einem Bundesstaat im Sinne eines föderalen Gesamtstaates. Es ist der erste föderativ organisierte deutsche Staat und damit die geschichtliche Vorstufe der mit der Deutschen Reichsgründung verwirklichten deutschen Nationalstaatsbildung. Das Präsidium des Bundes, der Krone Preußens erblich übertragen, besitzt das Recht, Krieg zu erklären, Frieden, Verträge und Bündnisse zu schließen, den Bund nach außen zu vertreten, das Haupt der Exekutive, den Bundeskanzler, zu ernennen und Bundesrat und Reichstag einzuberufen. Der Bundesrat besteht aus den Bevollmächtigten der 22 verbündeten Staaten und zählt 43 Stimmen (davon Preußen 17); er hat das Recht der Vorberatung und Genehmigung aller Gesetze. Der Reichstag geht aus allgemeinen direkten Wahlen hervor (ein Abgeordneter auf 100.000 Seelen) und hat die Rechte und Stellung der Volksvertretung eines konstitutionellen Staatswesens. Die Bundesgesetzgebung erstreckt sich auf das gesamte Verkehrs-, Handels-, Münz- und Zollwesen sowie wichtige Rechtsgebiete, lässt dagegen die innere Verwaltung der Einzelstaaten möglichst unberührt; doch gehen die Bundesgesetze stets den Landesgesetzen vor. Jeder Bürger des Landes hat nunmehr in jedem Bundesland den Status eines Inländers und ist demgemäß zum festen Wohnsitz, zum Gewerbebetrieb, zu öffentlichen Ämtern, zur Erwerbung von Grundstücken, zur Erlangung des Staatsbürgerrechts und zum Genuss aller sonstigen bürgerlichen Rechte unter denselben Voraussetzungen wie der bisherige Einheimische zuzulassen, auch in Betreff der Rechtsverfolgung und des Rechtsschutzes demselben gleich zu behandeln, Kriegsmarine und Heeresverfassung sind einheitlich, der König von Preußen ist offizieller Bundesfeldherr.

14.07.1867
Deutsches Reich.png
Norddeutscher Bund
Graf Otto von Bismarck
Graf Otto von Bismarck wird erster Kanzler des Norddeutschen Bundes, dessen Verfassung mit ihrem allgemeinen und gleichen Wahlrecht weitgehend auf seine eigenen Entwürfe zurückgeht. Otto Eduard Leopold von Bismarck wurde am 1. April 1815 als viertes von sechs Kindern des Gutsbesitzers Ferdinand von Bismarck und dessen Frau Wilhelmine Luise in Schönhausen (Altmark) geboren. Bereits im Jahre 1835 bestand er das Erste juristische Staatsexamen und brach 1838 sein Referendariat ab, um den Militärdienst zu beginnen. 1845 wurde er Abgeordneter im Provinziallandtag von Pommern, 1847 rückte er als Stellvertreter eines erkrankten Abgeordneten in den Vereinigten Preußischen Landtag nach. 1859 wurde er für drei Jahre preußischer Gesandter am russischen Hof in St. Petersburg, anschließend Gesandter in Paris. 1865 wurde Bismarck in den Grafenstand erhoben.
26.07.1867
Deutsches Reich.png
Norddeutscher Bund
König Wilhelm I. von Preußen
König Wilhelm von Preußen übernimmt die Präsidentschaft des Norddeutschen Bundes. Er wurde am 22. März 1797 in Berlin geboren und gehört zum Haus Hohenzollern. Seit 1861 ist er König von Preußen. Seit seiner Teilnahme an den Befreiungskriegen gegen Napoléon hegt Wilhelm I. eine tiefe Abneigung gegen Frankreich. Seit 1919 ist er mit Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach verheiratet. Preußischer Thronfolger ist deren Sohn Friedrich (III.). Im Jahre 1857 übernahm Wilhelm die Regentschaft für seinen nervlich erkrankten Bruder König Friedrich Wilhelm IV. 1864 führte Wilhelm den Oberbefehl über die preußische Armee im Deutsch-Dänischen Krieg, ebenso im Deutschen Krieg gegen Österreich im Vorjahr. Ministerpräsident Otto von Bismarck konnte den König gemeinsam mit Kronprinz Friedrich davon überzeugen, Deutsch-Österreich nicht zu annektieren.
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1867 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes des Jahres 1868 Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember
Chronik des Norddeutschen Bundes der Jahre ... 1869 / 1870
Chronik des Deutschen Bundes ... vom 15.11. bis zum 10.12.1870
Chronik des Deutschen Reiches ... zwischen 10.12.1870 und 17.01.1871
Chronik des Deutschen Kaiserreiches des Jahres ... 1871 / 1872 / 1873 / 1874 / 1875 / 1876 / 1877
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