Chronik 1945.05: Unterschied zwischen den Versionen
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<center> [[Datei:Map Deutschland 1945-05-01.jpg|800px]] </center> <br> <center> '''Deutschland am 1. Mai 1945; nur in den weißen Gebieten stehen noch keine feindlichen Truppen. <br>Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland in den letzten zwei Wochen verloren.''' </center> | <center> [[Datei:Map Deutschland 1945-05-01.jpg|800px]] </center> <br> <center> '''Deutschland am 1. Mai 1945; nur in den weißen Gebieten stehen noch keine feindlichen Truppen. <br>Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland in den letzten zwei Wochen verloren.''' </center> | ||
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* Die Provisorische Stadtregierung setzt die Verfassung vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929 wieder in Kraft. Sie beschließt außerdem das Gesetz über das Verbot der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) und aller ihrer Gliederungen. Ein weiteres Gesetz bestimmt grundsätzlich die Rückgabe von gestohlenem ("arisiertem") jüdischem Eigentum. Der "Tag der Arbeit" wird in Wien erstmals seit 1933 wieder gefeiert, allerdings nicht zentral, sondern in den Bezirken und gemeinsam von den drei Gründungsparteien der Zweiten Republik. Unter dem Eindruck der Aufmärsche und Feiern schreibt ein Mitarbeiter der "Österreichischen Zeitung" unter dem Titel "Frühling in Wien" ein Feuilleton: "Diese Stadt gleicht einer schönen Frau, die lange krank war, einer Heißgeliebten, deren Antlitz noch die Spuren des Leidens zeigt, die aber heute wieder lächelt." | * Die Provisorische Stadtregierung setzt die Verfassung vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929 wieder in Kraft. Sie beschließt außerdem das Gesetz über das Verbot der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) und aller ihrer Gliederungen. Ein weiteres Gesetz bestimmt grundsätzlich die Rückgabe von gestohlenem ("arisiertem") jüdischem Eigentum. Der "Tag der Arbeit" wird in Wien erstmals seit 1933 wieder gefeiert, allerdings nicht zentral, sondern in den Bezirken und gemeinsam von den drei Gründungsparteien der Zweiten Republik. Unter dem Eindruck der Aufmärsche und Feiern schreibt ein Mitarbeiter der "Österreichischen Zeitung" unter dem Titel "Frühling in Wien" ein Feuilleton: "Diese Stadt gleicht einer schönen Frau, die lange krank war, einer Heißgeliebten, deren Antlitz noch die Spuren des Leidens zeigt, die aber heute wieder lächelt." | ||
* Unter dem Titel "Regierung Renner in Wien gebildet - Wegbereiter zur bolschewistischen Herrschaft" melden die Zeitungen, die im noch NS-besetzten Teil Österreichs erscheinen: "Wie die TASS meldet, haben die Bolschewisten in Wien eine Regierung gebildet, an deren Spitze der 75jährige ehemalige Führer der Austromarxisten Dr. Karl Renner steht." | * Unter dem Titel "Regierung Renner in Wien gebildet - Wegbereiter zur bolschewistischen Herrschaft" melden die Zeitungen, die im noch NS-besetzten Teil Österreichs erscheinen: "Wie die TASS meldet, haben die Bolschewisten in Wien eine Regierung gebildet, an deren Spitze der 75jährige ehemalige Führer der Austromarxisten Dr. Karl Renner steht." | ||
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| <center> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] [[Datei:Tschechien.png|70px]] </center> || '''[[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]] / [[Tschechoslowakische Republik 1945|VTschechoslowakische Republik]]''' <br> | | <center> [[Datei:UdSSR 1923-1955.png|70px]] [[Datei:Tschechien.png|70px]] </center> || '''[[Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken 1945|Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken]] / [[Tschechoslowakische Republik 1945|VTschechoslowakische Republik]]''' <br> | ||
− | Der frühere Präsident der Tschechoslowakei, Dr. Edvard Beneš, kehrt aus der Sowjetunion in seine Heimat zurück und übernimmt ohne eine neue Legimitation und ohne Wahlen faktisch wieder das Amt des Staatspräsidenten. Die Schaffung eines einheitlichen tschechoslowakischen Nationalstaates bleibt der Dreh- und Angelpunkt seines politischen Programms. | + | Der frühere Präsident der Tschechoslowakei, Dr. Edvard Beneš, kehrt aus der Sowjetunion in seine Heimat zurück und übernimmt ohne eine neue Legimitation und ohne Wahlen faktisch wieder das Amt des Staatspräsidenten. Die Schaffung eines einheitlichen tschechoslowakischen Nationalstaates bleibt der Dreh- und Angelpunkt seines politischen Programms. <br> |
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* Feldmarschall Kesselring teilt Feldmarschall Keitel mit, dass Großadmiral ihn zum Vortrag befohlen habe. | * Feldmarschall Kesselring teilt Feldmarschall Keitel mit, dass Großadmiral ihn zum Vortrag befohlen habe. | ||
* Gegen 10.00 Uhr Feldmarschall Keitel nach Plön zum Großadmiral befohlen. | * Gegen 10.00 Uhr Feldmarschall Keitel nach Plön zum Großadmiral befohlen. | ||
− | * Funkbefehl an Heeresgruppe Weichsel, Kampfführung so zu führen, dass möglichst starke Kräfte der Heeresgruppe sich in den englischen und amerikanischen Machtbereich westlich der Linie Dömitz-Wismar geordnet zurückkämpfen | + | * Funkbefehl an Heeresgruppe Weichsel, Kampfführung so zu führen, dass möglichst starke Kräfte der Heeresgruppe sich in den englischen und amerikanischen Machtbereich westlich der Linie Dömitz-Wismar geordnet zurückkämpfen können, örtliche Verhandlungsmöglichkeiten mit örtlichen englischen und amerikanischen Befehlshabern können ausgenutzt werden. Der Oberbefehlshaber Nordwest kämpft hinhaltend, um Zeitgewinn für Verhandlung des Oberkommandos der Wehrmacht mit den Engländern über den nordwestdeutschen Raum zu erzielen. |
− | können, örtliche Verhandlungsmöglichkeiten mit örtlichen englischen und amerikanischen Befehlshabern können ausgenutzt werden. Der Oberbefehlshaber Nordwest kämpft hinhaltend, um Zeitgewinn für Verhandlung des Oberkommandos der Wehrmacht mit den Engländern über den nordwestdeutschen Raum zu erzielen. | ||
* Fernschreiben an Kampfkommandant Hamburg, Oberbefehlshaber Nordwest und Gauleiter Kaufmann, dass nicht beabsichtigt ist, Hamburg zu verteidigen. Genehmigung, dass entsprechend englischem Angebot am 3.5.45, 8.00 Uhr vormittags, ein Parlamentär entsendet wird. | * Fernschreiben an Kampfkommandant Hamburg, Oberbefehlshaber Nordwest und Gauleiter Kaufmann, dass nicht beabsichtigt ist, Hamburg zu verteidigen. Genehmigung, dass entsprechend englischem Angebot am 3.5.45, 8.00 Uhr vormittags, ein Parlamentär entsendet wird. | ||
− | * Anruf General Dethleffsen mit Meldung über Erscheinen amerikanischer Panzer vor Schwerin. Rostock von Russen besetzt. Heeresgruppe Weichsel beabsichtigt aus Raum Ludwigslust-Parchim durchzubrechen, falls die Amerikaner | + | * Anruf General Dethleffsen mit Meldung über Erscheinen amerikanischer Panzer vor Schwerin. Rostock von Russen besetzt. Heeresgruppe Weichsel beabsichtigt aus Raum Ludwigslust-Parchim durchzubrechen, falls die Amerikaner die Heeresgruppe im Kampf gegen den Bolschewisten hindern. |
− | die Heeresgruppe im Kampf gegen den Bolschewisten hindern. | ||
* 13.00 Uhr fährt Generaloberst Jodl zur Lagebesprechung nach Plön zum Großadmiral. | * 13.00 Uhr fährt Generaloberst Jodl zur Lagebesprechung nach Plön zum Großadmiral. | ||
− | * 13.20 Uhr Lageorientierung an General Winter mit der Mitteilung, dass unter Ausnutzung eines englischen Angebots zur Schonung der Stadt Hamburg am 3.5. eine Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht unter Führung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral von Friedeburg, zur Besprechung weitgehender Fragen | + | * 13.20 Uhr Lageorientierung an General Winter mit der Mitteilung, dass unter Ausnutzung eines englischen Angebots zur Schonung der Stadt Hamburg am 3.5. eine Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht unter Führung des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Generaladmiral von Friedeburg, zur Besprechung weitgehender Fragen zum Oberbefehlshaber der 21. englischen Heeresgruppe, Feldmarschall Montgomery, entsandt werden wird. Besprechungspunkte für Montgomery: Bestreben, möglichst viele deutsche Soldaten und europäische Menschen vor der Bolschewisierung und der Versklavung zu retten. Daher Rückführung der Heeresgruppe Weichsel in angelsächsischen Machtbereich. Bewahrung der im schleswig-holsteinischen Raum zusammengefaßten Menschen vor der Vernichtung und dem Verhungern. Versorgung dieses Raumes mit Sanitätsmaterial. Bewahrung der großen Orte vor Zerstörung durch Bombardement. Darüber hinaus Bestreben, Regelung zu finden, um Mittel- und Nordeuropa vor weiterem Chaos zu bewahren. |
− | zum Oberbefehlshaber der 21. englischen Heeresgruppe, Feldmarschall Montgomery, entsandt werden wird. Besprechungspunkte für Montgomery: Bestreben, möglichst viele deutsche Soldaten und europäische Menschen vor der Bolschewisierung und der Versklavung zu retten. Daher Rückführung der Heeresgruppe Weichsel in angelsächsischen Machtbereich. Bewahrung der im schleswig-holsteinischen Raum zusammengefaßten Menschen vor der Vernichtung und dem Verhungern. Versorgung dieses Raumes mit Sanitätsmaterial. Bewahrung der großen Orte vor Zerstörung durch Bombardement. Darüber hinaus Bestreben, Regelung zu finden, um Mittel- und Nordeuropa vor weiterem Chaos zu bewahren. | ||
* Die 7. US-amerikanische Armee tritt im oberbayerischen Raum zwischen Plattling und Freysing zum Angriff nach Süden an. Im Stadtkern von München halten erbitterte Straßenkämpfe an. Aus dem Raum Füssen vorgehende Kräfte der US Army werden östlich von Garmisch-Partenkirchen und bei Lermoos von Soldaten der Wehrmacht abgewiesen. | * Die 7. US-amerikanische Armee tritt im oberbayerischen Raum zwischen Plattling und Freysing zum Angriff nach Süden an. Im Stadtkern von München halten erbitterte Straßenkämpfe an. Aus dem Raum Füssen vorgehende Kräfte der US Army werden östlich von Garmisch-Partenkirchen und bei Lermoos von Soldaten der Wehrmacht abgewiesen. | ||
* Im Raum Mährisch-Ostrau gelingt es der Roten Armee der Sowjetunion, einen Angriffskeil nach Südwesten in die deutsche Front zu treiben und Waagstadt zu erreichen. | * Im Raum Mährisch-Ostrau gelingt es der Roten Armee der Sowjetunion, einen Angriffskeil nach Südwesten in die deutsche Front zu treiben und Waagstadt zu erreichen. | ||
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* In Nordwestdeutschland halten die Kämpfe zwischen den Truppen der deutschen Wehrmacht und den vereinigten Kampfverbänden Großbritanniens und Kanadas an, die weiteren Nachschub erhalten haben. Briten und Kanadier greifen aus ihrem Brückenkopf nordwestlich von Lauenburg an und gewinnen mit vorausgeworfenen Abteilungen den Raum nordwestlich von Mölln. Aus dem Brückenkopf südöstlich von Boizenburg stoßen US-amerikanische Panzer bis Schwerin vor; die Luftwaffen der Angreifer beschränken sich ansonsten auf Jagdvorstöße und Tiefangriffe in Norddeutschland. | * In Nordwestdeutschland halten die Kämpfe zwischen den Truppen der deutschen Wehrmacht und den vereinigten Kampfverbänden Großbritanniens und Kanadas an, die weiteren Nachschub erhalten haben. Briten und Kanadier greifen aus ihrem Brückenkopf nordwestlich von Lauenburg an und gewinnen mit vorausgeworfenen Abteilungen den Raum nordwestlich von Mölln. Aus dem Brückenkopf südöstlich von Boizenburg stoßen US-amerikanische Panzer bis Schwerin vor; die Luftwaffen der Angreifer beschränken sich ansonsten auf Jagdvorstöße und Tiefangriffe in Norddeutschland. | ||
* Auf der Frischen Nehrung zerstören Truppen der deutschen Wehrmacht acht Amphibienfahrzeuge aus einem sowjetischen Landungsverband. | * Auf der Frischen Nehrung zerstören Truppen der deutschen Wehrmacht acht Amphibienfahrzeuge aus einem sowjetischen Landungsverband. | ||
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| <center> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | | <center> [[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
− | Die japanische Regierung wirft dem deutschen Botschafter in Tokio, Heinrich Stahmer, vor, das Deutsche Reich habe seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem Antikominternpakt gegenüber Japan verletzt. | + | Die japanische Regierung wirft dem deutschen Botschafter in Tokio, Heinrich Stahmer, vor, das Deutsche Reich habe seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem Antikominternpakt gegenüber Japan verletzt. <br> |
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| <center> [[Datei:Polen.png|70px]] </center> || '''[[Republik Polen 1945|Republik Polen]]''' <br> | | <center> [[Datei:Polen.png|70px]] </center> || '''[[Republik Polen 1945|Republik Polen]]''' <br> | ||
− | In der seit 26. April von Polen übernommenen pommerschen Stadt Stettin wird die erste heilige Messe von einem polnischen Pfarrer, Florian Berlika, in der Kirche in der Bogurodzicystraße zelebriert. | + | In der seit 26. April von Polen übernommenen pommerschen Stadt Stettin wird die erste heilige Messe von einem polnischen Pfarrer, Florian Berlika, in der Kirche in der Bogurodzicystraße zelebriert. <br> |
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− | + | Der Neue Staat Portugal bricht die diplomatischen Beziehungen zu Großdeutschland ab. <br> | |
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'''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | ||
− | Aus dem Hauptquartier des Großadmirals, 7. Mai. Das Oberkommando der | + | '''Aus dem Hauptquartier des Großadmirals, 7. Mai.''' <br> |
− | Wehrmacht gibt | + | * Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Amerikaner setzten im bayerischen Raum ihre Bewegungen fort, ohne daß es zu besonderen Ereignissen kam. |
− | Die Amerikaner setzten im bayerischen Raum ihre Bewegungen fort, ohne | + | * In Kroatien setzen sich unsere Divisionen weiter nach Nordwesten ab. |
− | daß es zu besonderen Ereignissen kam. | + | * Vor dem Südabschnitt der Ostfront beschränkten sich die Sowjets auch gestern auf vereinzelte Aufklärungsvorstöße. Gegen den Raum von Olmütz und nördlich davon greifen sie ununterbrochen stark an. In schweren Kämpfen konnte der Feind einen tiefen Einbruch bis zur Straße Olmütz-Freudenthal erzwingen. Von Westen stoßen amerikanische Abteilungen von Pilsen auf Prag vor. |
− | In Kroatien setzen sich unsere Divisionen weiter nach Nordwesten ab. | + | * Im schlesisch-sächsischen Raum hält die Kampfpause an. |
− | Vor dem Südabschnitt der Ostfront beschränkten sich die Sowjets auch | + | * Auf der Frischen Nehrung drängten die Bolschewisten unsere Sperrverbände in beiderseits verlustreichen Kämpfen bis an den Ort Vogelsang zurück. |
− | gestern auf vereinzelte Aufklärungsvorstöße. | + | * Aus Kurland werden keine Kampfhandlungen von Bedeutung gemeldet. |
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− | zur Straße Olmütz-Freudenthal erzwingen. Von Westen stoßen amerikanische | ||
− | Abteilungen von Pilsen auf Prag vor. | ||
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− | in beiderseits verlustreichen Kämpfen bis an den Ort Vogelsang zurück . | ||
− | Aus Kurland werden keine Kampfhandlungen von Bedeutung gemeldet. | ||
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'''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | '''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | ||
* Die Truppen der 1. Weißrussischen Front rückten nördlich und südöstlich von Magdeburg an die Elbe vor. An einzelnen Abschnitten versuchte der Gegner Widerstand zu leisten, wurde aber unter den Schlägen der sowjetischen Panzer und Infanterie zurückgeworfen. Die Deutschen hatten am Rand der Stadt Gentin Befestigungen angelegt. Nach einem Gefecht drangen unsere Abteilungen in die Stadt ein und zerschlugen die feindliche Garnison. Mehr als 600 Hitleristen wurden vernichtet. | * Die Truppen der 1. Weißrussischen Front rückten nördlich und südöstlich von Magdeburg an die Elbe vor. An einzelnen Abschnitten versuchte der Gegner Widerstand zu leisten, wurde aber unter den Schlägen der sowjetischen Panzer und Infanterie zurückgeworfen. Die Deutschen hatten am Rand der Stadt Gentin Befestigungen angelegt. Nach einem Gefecht drangen unsere Abteilungen in die Stadt ein und zerschlugen die feindliche Garnison. Mehr als 600 Hitleristen wurden vernichtet. | ||
− | + | * Die Truppen der 1. Ukrainischen Front haben heute nach einer langen Belagerung die Stadt und Festung Breslawl (Breslau) vollends erobert. Mitte Februar hatten die sowjetischen Abteilungen Breslawl in einem schnellen Manöver umgangen und die Stadt eingekreist. Die Deutschen hatten sich auf eine Langzeitverteidigung der Stadt eingerichtet. Sie hatten die Straßen verbarrikadiert und in ihnen Panzerabwehrgräben angelegt. Jedes Steinhaus war in einen Bunker mit einer Vielzahl an Feuernestern verwandelt worden. | |
− | Die Truppen der 1. Ukrainischen Front haben heute nach einer langen Belagerung die Stadt und Festung Breslawl (Breslau) vollends erobert. Mitte Februar hatten die sowjetischen Abteilungen Breslawl in einem schnellen Manöver umgangen und die Stadt eingekreist. Die Deutschen hatten sich auf eine Langzeitverteidigung der Stadt eingerichtet. Sie hatten die Straßen verbarrikadiert und in ihnen Panzerabwehrgräben angelegt. Jedes Steinhaus war in einen Bunker mit einer Vielzahl an Feuernestern verwandelt worden. | + | * Unsere Truppen rückten im Laufe von hartnäckigen Straßenkämpfen Schritt für Schritt vor und zogen den Einkreisungsring immer enger. Unsere Sturmgruppen verdrängten die Hitleristen aus ihren Deckungen. Artillerie und Kampfbomber überzogen die Widerstandsknotenpunkte des Gegners unablässig mit Feuer. Die eingekreiste feindliche Garnison unternahm mehrmals den Versuch, den Ring der sowjetischen Verbände zu durchbrechen. |
− | + | * Die von SS-Leuten in den Kampf getriebenen deutschen Soldaten starben zu Tausenden unter dem Feuer der sowjetischen Geschütze. Die sowjetische Führung stellte den in Breslawl eingekesselten deutschen Truppen ein Ultimatum zur Kapitulation. Nach kurzen Verhandlungen gab die feindliche Garnison unter Führung des Festungskommandanten Infanteriegeneral Niehoff den Widerstand auf, streckte die Waffen und ergab sich. Heute um sieben Uhr am Abend wurden in Breslawl mehr als 40.000 deutsche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. | |
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− | Unsere Truppen rückten im Laufe von hartnäckigen Straßenkämpfen Schritt für Schritt vor und zogen den Einkreisungsring immer enger. Unsere Sturmgruppen verdrängten die Hitleristen aus ihren Deckungen. Artillerie und Kampfbomber überzogen die Widerstandsknotenpunkte des Gegners unablässig mit Feuer. Die eingekreiste feindliche Garnison unternahm mehrmals den Versuch, den Ring der sowjetischen Verbände zu durchbrechen. | ||
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− | Die von SS-Leuten in den Kampf getriebenen deutschen Soldaten starben zu Tausenden unter dem Feuer der sowjetischen Geschütze. Die sowjetische Führung stellte den in Breslawl eingekesselten deutschen Truppen ein Ultimatum zur Kapitulation. Nach kurzen Verhandlungen gab die feindliche Garnison unter Führung des Festungskommandanten Infanteriegeneral Niehoff den Widerstand auf, streckte die Waffen und ergab sich. Heute um sieben Uhr am Abend wurden in Breslawl mehr als 40.000 deutsche Soldaten und Offiziere gefangen genommen. | ||
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− | Teilen der deutschen 9. und 12. Armee gelingt es beim Rückzug in Richtung Westen bei Tangermünde die Elbe zu überqueren und sich geschlossen in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft zu begeben. | + | * Teilen der deutschen 9. und 12. Armee gelingt es beim Rückzug in Richtung Westen bei Tangermünde die Elbe zu überqueren und sich geschlossen in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft zu begeben. |
− | + | * Eisenhowers Abschlussmeldung An die gemeinsamen Oberkommandierenden: Die Mission der Alliierten wurde am 7. Mai 1945 um 2.41 Uhr abgeschlossen. | |
− | Eisenhowers Abschlussmeldung An die gemeinsamen Oberkommandierenden: Die Mission der Alliierten wurde am 7. Mai 1945 um 2.41 Uhr abgeschlossen. | + | * Wehrmachtsbericht - Die Amerikaner setzen im bayerischen Raum ihre Bewegungen fort, ohne dass es zu besonderen Ereignissen kam. Von Westen stoßen amerikanische Abteilungen von Pilsen auf Prag vor. Im schlesisch-sächsischen Raum hält die Kampfpause an. |
− | + | * Einheiten der sowjetischen 1. Weißrussischen und 1. Ukrainischen Front unter dem Befehl der Marschälle Georgi K. Schukow und Iwan S. Konew stoßen bis zur Elbe vor. | |
− | + | * Die US-amerikanischen Truppen räumen die von ihnen gehaltenen Brückenköpfe am Ostufer der Elbe. | |
− | Wehrmachtsbericht - Die Amerikaner setzen im bayerischen Raum ihre Bewegungen fort, ohne dass es zu besonderen Ereignissen kam. Von Westen stoßen amerikanische Abteilungen von Pilsen auf Prag vor. Im schlesisch-sächsischen Raum hält die Kampfpause an. | + | * An der deutschen Nordseeküste werden Cuxhaven, Wilhelmshaven und Emden von britischen Truppen besetzt. |
− | + | * Vor dem Firth of Forth an der schottischen Küste gelingt dem deutschen U-Boot U 2336 mit der Versenkung zweier britischer Frachtschiffe der letzte deutsche Seesieg. | |
− | + | * Die US-amerikanische Besatzungsmacht setzt den früheren Zentrumspolitiker Konrad Adenauer zum Oberbürgermeister von Köln ein. | |
− | + | * Tagebuch Werner Vordtriede: "Das Radio berichtet von einer bedingungslosen Übergabe der Deutschen. Noch ist es nicht offiziell. Die ungeheure Erleichterung, die ich für solch einen Tag immer voraussah, stellt sich nun doch nicht ein. Man hat sich mattgefühlt." | |
− | Einheiten der sowjetischen 1. Weißrussischen und 1. Ukrainischen Front unter dem Befehl der Marschälle Georgi K. Schukow und Iwan S. Konew stoßen bis zur Elbe vor. | + | * Arnold Zweig an Feuchtwanger: "Es ist angenehm zu sehen, wie wenig Überheblichkeit, Siegerkranz und Siegerfreude in all unsern Zeitgenossen hier vorwaltet, dass man kaum Schadenfreude hört, wenn von den geschlagenen Deutschen die Rede ist, und fast nirgendwo dem Naziraubtier ein gleichartiges Raubtiergebiß entgegengefletscht wird. Der Job war schwer, er mußte getan werden, er wurde getan, ohne die Russen hätten wir's nicht geschafft, und nun - laßt uns sehen, was wir aus unserm Leben noch machen können." |
− | + | * Tagebuch Martin Hauser, 22.30 Uhr: "Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich draußen Gewehrschüsse, das Knallen von Feuerwerk, das Singen der Menschenmenge, die sich durch die engen Straßen dieses Dorfes wälzt, ganz in der Nähe von Triest. Es ist Nacht, und durch die Fenster dringt der Schein von roten, grünen und weißen Leuchtkörpern. Die Welt feiert das Ende des Krieges in Europa." | |
− | Die US-amerikanischen Truppen räumen die von ihnen gehaltenen Brückenköpfe am Ostufer der Elbe. | + | * Tagebuch Ursula von Kardorff: "So also ist die Niederlage. Hatten sie uns unbedachterweise anders vorgestellt, das heißt, eigentlich gar nicht vorgestellt. Alles, alles mußte besser sein als Hitler. Aber Befreiung? Seltsames Wort." |
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− | An der deutschen Nordseeküste werden Cuxhaven, Wilhelmshaven und Emden von britischen Truppen besetzt. | ||
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− | Vor dem Firth of Forth an der schottischen Küste gelingt dem deutschen U-Boot U 2336 mit der Versenkung zweier britischer Frachtschiffe der letzte deutsche Seesieg. | ||
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− | Die US-amerikanische Besatzungsmacht setzt den früheren Zentrumspolitiker Konrad Adenauer zum Oberbürgermeister von Köln ein. | ||
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− | Tagebuch Werner Vordtriede Das Radio berichtet von einer bedingungslosen Übergabe der Deutschen. Noch ist es nicht offiziell. Die ungeheure Erleichterung, die ich für solch einen Tag immer voraussah, stellt sich nun doch nicht ein. Man hat sich mattgefühlt. | ||
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− | Arnold Zweig an Feuchtwanger Es ist angenehm zu sehen, wie wenig Überheblichkeit, Siegerkranz und Siegerfreude in all unsern Zeitgenossen hier vorwaltet, dass man kaum Schadenfreude hört, wenn von den geschlagenen Deutschen die Rede ist, und fast nirgendwo dem Naziraubtier ein gleichartiges Raubtiergebiß entgegengefletscht wird. Der Job war schwer, er mußte getan werden, er wurde getan, ohne die Russen hätten wir's nicht geschafft, und nun - laßt uns sehen, was wir aus unserm Leben noch machen können. | ||
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− | Tagebuch Martin Hauser 22.30 Uhr | ||
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− | Tagebuch Ursula von Kardorff So also ist die Niederlage. Hatten sie uns unbedachterweise anders vorgestellt, das heißt, eigentlich gar nicht vorgestellt. Alles, alles mußte besser sein als Hitler. Aber Befreiung? Seltsames Wort. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]]''' <br> | ||
− | + | Um 2.41 Uhr morgens unterzeichnen Generaloberst Alfred Jodl (Heer), Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (Marine) und General Wilhelm Oxenius (Luftwaffe) die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte.im Hauptquartier von Dwight D. Eisenhower in Reims. Die Sowjetunion besteht auf einer Wiederholung der Zeremonie in ihrem Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. <br> | |
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− | Um 2.41 Uhr morgens | ||
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− | Königreich der Niederlande | + | |- valign="top" |
− | Der Führer der Niederländischen Nationalsozialistischen Bewegung, Anton Adrian Mussert, wird in Den Haag festgenommen. | + | | <center> [[Datei:Niederlande.png|70px]] </center> || '''[[Königreich der Niederlande 1945|Königreich der Niederlande]]''' <br> |
− | + | Der Führer der Niederländischen Nationalsozialistischen Bewegung, Anton Adrian Mussert, wird in Den Haag festgenommen. <br> | |
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− | + | | <center> [[Datei:Spanien 1938-1945.png|70px]] [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Staat Spanien 1945|Staat Spanien]] / [[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]]''' <br> | |
− | + | Spanien bricht die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Da Spanien bis zum Schluss des Zweiten Weltkrieges neutral bleibt gehört es nicht zu den Unterzeichnern der Charta der Vereinten Nationen. Die Regierung Franco wird vielmehr von den verschiedensten Seiten als faschistisch und autorität angegriffen. <br> | |
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| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | ||
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− | + | * Die bedingungslose Gesamtkapitulation Deutschlands tritt in Kraft. Erst an diesem letzten Kriegstag nimmt die Rote Armee das Stadtgebiet Dresden vollständig ein. | |
− | Die bedingungslose Gesamtkapitulation Deutschlands tritt in Kraft. Erst an diesem letzten Kriegstag nimmt die Rote Armee das Stadtgebiet Dresden vollständig ein. | + | * In zahlreichen Staaten Europas feiert die Bevölkerung die deutsche Gesamtkapitulation. Auch in den Vereinigte Staaten von Amerika (USA) begehen die Menschen das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa mit Freude und Erleichterung. |
− | In zahlreichen Staaten Europas feiert die Bevölkerung die deutsche Gesamtkapitulation. Auch in den Vereinigte Staaten von Amerika (USA) begehen die Menschen das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa mit Freude und Erleichterung. | + | * General Hermann Balck, Oberbefehlshaber der deutschen 6. Armee, vereinbart mit dem US-amerikanischen General M. C. Bridge, dass die Reste der deutschen 6. Armee sich von der Ostfront in westliche Richtung absetzen können. |
− | + | * In zahlreichen deutschen Städten haben sich politische Selbsthilfeorganisationen, sogenannte "Antifaschistische Aktionsausschüsse", gebildet. | |
− | General Hermann Balck, Oberbefehlshaber der deutschen 6. Armee, vereinbart mit dem US-amerikanischen General M. C. Bridge, dass die Reste der deutschen 6. Armee sich von der Ostfront in westliche Richtung absetzen können. | ||
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− | In zahlreichen deutschen Städten haben sich politische Selbsthilfeorganisationen, | ||
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− | '''''' <br> | + | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> |
− | * Aus dem Hauptquartier des Großadmirals | + | * Aus dem Hauptquartier des Großadmirals. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Artillerie der Atlantik-Festungen bekämpfte feindliche Batterien und Truppenbewegungen. Schwächere Aufklärungsvorstöße des Gegners wurden abgewiesen. |
− | Wehrmacht gibt bekannt: | + | * In Norwegen verlief der Tag ruhig. |
− | Artillerie der Atlantik | + | * In Kroatien haben unsere Truppen die Linie Koprivnica-Slunj nach Westen überschritten. |
− | + | * Während die Sowjets im Südabschnitt der Ostfront weiterhin verhalten, sind amerikanische Verbände aus dem Raum Linz im Vorgehen nach Osten. | |
− | + | * In Mähren nahmen die heftigen Abwehrkämpfe südöstlich Brünn und im Großraum Olmütz ihren Fortgang. Die Städte Olmütz und Sternberg gingen verloren. Amerikanische Abteilungen erreichten Beroun. | |
− | In Norwegen verlief der Tag ruhig. | + | * Auf der Frischen Nehrung hat sich die Lage trotz anhaltender starker Angriffe des Feindes nicht verändert. |
− | In Kroatien haben unsere Truppen die Linie Koprivnica-Slunj nach Westen | + | * In Kurland beschränkten sich die Sowjets auch gestern auf örtliche Vorstöße. |
− | überschritten. | + | Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: '''S o n d e r m e l d u n g :''' <br> |
− | Während die Sowjets im Südabschnitt der Ostfront weiterhin verhalten, | + | * Am 9. Mai 1945, 0.00 Uhr, sind auf allen Kriegsschauplätzen von allen Wehrmachtteilen und von allen bewaffneten Organisationen oder Einzelpersonen die Feindseligkeiten gegen alle bisherigen Gegner einzustellen. Jede Zerstörung oder Beschädigung von Waffen und Munition, Flugzeugen, Ausrüstung, Gerät jeder Art sowie jede Beschädigung oder Versenkung von Schiffen widerspricht den vom Oberkommando der Wehrmacht angenommenen und Unterzeichneten Bedingungen und ist im Gesamtinteresse des deutschen Volkes mit allen Mitteln zu verhindern. Diese Bekanntmachung gilt für jedermann als Befehl, der auf dem militärischen Dienstwege einen solchen nicht erhalten haben sollte. |
− | sind amerikanische Verbände aus dem Raum Linz im Vorgehen nach Osten. | + | * Vom 9. Mai 1945, 0.00 Uhr, ab ist ferner auf sämtlichen Funklinien aller Wehrmachtteile nur mehr offen zu funken. <br> |
− | In Mähren nahmen die heftigen Abwehrkämpfe südöstlich Brünn und im | + | Im Auftrag des Großadmirals, gez.: J o d 1, Generaloberst <br> |
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− | In Kurland beschränkten sich die Sowjets auch gestern auf örtliche Vorstöße. | ||
− | Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: | ||
− | S o n d e r m e l d u n g : | ||
− | Am 9. Mai 1945,0.00 Uhr, sind auf allen Kriegsschauplätzen von allen | ||
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− | die Feindseligkeiten gegen alle bisherigen Gegner einzustellen. | ||
− | Jede Zerstörung oder Beschädigung von Waffen und Munition, Flugzeugen, | ||
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− | Schiffen widerspricht den vom Oberkommando der Wehrmacht angenommenen | ||
− | und Unterzeichneten Bedingungen und ist im Gesamtinteresse des deutschen | ||
− | Volkes mit allen Mitteln zu verhindern. Diese Bekanntmachung gilt für | ||
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− | Wehrmachtteile nur mehr offen zu funken. | ||
− | Im Auftrag des Großadmirals | ||
− | gez.: J o d 1 | ||
− | Generaloberst | ||
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− | Im Offizierskasino der früheren Pionierschule Berlin-Karlshorst erscheinen am späten Abend mit stundenlanger Verzögerung Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel und weitere Vertreter des OKW. Sie unterzeichnen (in der folgenden Nacht um) 0.16 Uhr die Kapitulation. Beendet ist der Zweite Weltkrieg in Europa seit 23.01 Uhr. | + | * Im Offizierskasino der früheren Pionierschule Berlin-Karlshorst erscheinen am späten Abend mit stundenlanger Verzögerung Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel und weitere Vertreter des OKW. Sie unterzeichnen (in der folgenden Nacht um) 0.16 Uhr die Kapitulation. Beendet ist der Zweite Weltkrieg in Europa seit 23.01 Uhr. |
− | + | * Der Waffenstillstand in Italien öffnet den Briten nach Kärnten und Steiermark; das Aufgeben des Widerstandes in Bayern macht den Amerikanern und Franzosen den Weg nach Österreich frei. Daher geraten große Teile der hier zuletzt noch Kämpfenden in anglo-amerikanische Gefangenschaft. Die Heeresgruppen Süd (600.000 Mann, Oberbefehlshaber Generaloberst Rendulic) und Mitte (1.200.000 Mann, Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Schörner) sind zwar noch kampffähig, müssen sich aber möglichst schnell zurückziehen, um in den Bereich der Westalliierten zu gelangen. Die Truppen der Heeresgruppe Süd geraten zum großen Teil in amerikanische Gefangenschaft. | |
− | + | * In einer Rundfunkansprache über den Sender Flensburg gibt der Reichspräsident, Großadmiral Karl Dönitz, sämtlichen deutschen Streitkräften den Befehl zur Kapitulation. | |
− | Der Waffenstillstand in Italien öffnet den Briten nach Kärnten und Steiermark; das Aufgeben des Widerstandes in Bayern macht den Amerikanern und Franzosen den Weg nach Österreich frei. Daher geraten große Teile der hier zuletzt noch Kämpfenden in anglo-amerikanische Gefangenschaft. Die Heeresgruppen Süd (600.000 Mann, Oberbefehlshaber Generaloberst Rendulic) und Mitte (1.200.000 Mann, Oberbefehlshaber Generalfeldmarschall Schörner) sind zwar noch kampffähig, müssen sich aber möglichst schnell | + | * Nach Inkrafttreten der am Vortag in Reims (Frankreich) unterzeichneten deutschen Gesamtkapitulation begeben sich rund 7,5 Millionen deutsche Wehrmachtsangehörige in alliierte Kriegsgefangenschaft. |
− | + | * Der ehemalige Reichsluftfahrtminister und Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, wird in Kitzbühel von Angehörigen der US-Armee gefangengenommen. | |
− | In einer Rundfunkansprache über den Sender Flensburg gibt der Reichspräsident, Großadmiral Karl Dönitz, sämtlichen deutschen Streitkräften den Befehl zur Kapitulation. | + | * Der erfolgreichste deutsche Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs, Major Erich Hartmann, startet vom Feldflugplatz in Brod im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren zu seinem 145. Feindflug. Mit dem Abschuß eines sowjetischen Jagdflugzeuges gelingt ihm der letzte deutsche Luftsieg in diesem Krieg. |
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− | Nach Inkrafttreten der am Vortag in Reims (Frankreich) unterzeichneten deutschen Gesamtkapitulation begeben sich rund 7,5 Millionen deutsche Wehrmachtsangehörige in alliierte Kriegsgefangenschaft. | ||
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− | Der ehemalige Reichsluftfahrtminister und Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring, wird in Kitzbühel von Angehörigen der US-Armee gefangengenommen. | ||
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− | Der erfolgreichste deutsche Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs, Major Erich Hartmann, startet vom Feldflugplatz in Brod im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren zu seinem 145. Feindflug. Mit dem Abschuß eines sowjetischen Jagdflugzeuges gelingt ihm der letzte deutsche Luftsieg in diesem Krieg. | ||
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'''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | '''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | ||
* Die Verbände der 1. Ukrainischen Front haben heute Dresden eingenommen. Vor zwei Tagen hatten unsere Aufklärer die Deutschen nordwestlich von Dresden angegriffen und sie aus ihren befestigten Stellungen verdrängt. Dann traten die sowjetischen Hauptkräfte in den Kampf ein. Die gezielte Offensive zwischen den Flüssen Elbe und Mulde ausbauend, schnitten unsere mobilen Einheiten und die Infanterie die Autobahn Dresden-Chemnitz ab. Zugleich begannen unsere Verbände mit dem Sturm von Dresden, einem mächtigen Stützpunkt der Verteidigung der Deutschen. | * Die Verbände der 1. Ukrainischen Front haben heute Dresden eingenommen. Vor zwei Tagen hatten unsere Aufklärer die Deutschen nordwestlich von Dresden angegriffen und sie aus ihren befestigten Stellungen verdrängt. Dann traten die sowjetischen Hauptkräfte in den Kampf ein. Die gezielte Offensive zwischen den Flüssen Elbe und Mulde ausbauend, schnitten unsere mobilen Einheiten und die Infanterie die Autobahn Dresden-Chemnitz ab. Zugleich begannen unsere Verbände mit dem Sturm von Dresden, einem mächtigen Stützpunkt der Verteidigung der Deutschen. | ||
− | + | * Die von Westen angreifenden sowjetischen Panzerbesatzungen vernichteten bei einem Begegnungsgefecht eine Panzergruppe des Gegners und drangen an den westlichen Stadtrand von Dresden vor. Andere Abteilungen besetzten den Nordteil der Stadt, überquerten aus der Bewegung die Elbe und nahmen die Kämpfe im Zentrum von Dresden auf. | |
− | Die von Westen angreifenden sowjetischen Panzerbesatzungen vernichteten bei einem Begegnungsgefecht eine Panzergruppe des Gegners und drangen an den westlichen Stadtrand von Dresden vor. Andere Abteilungen besetzten den Nordteil der Stadt, überquerten aus der Bewegung die Elbe und nahmen die Kämpfe im Zentrum von Dresden auf. | + | * Nach zwei Tage andauernden Gefechten brachen unsere Verbände den Widerstand des Gegners und eroberten Dresden, die Hauptstadt von Sachsen. In den Kämpfen um Dresden hatten die Hitleristen schwere Verluste. Allein in den westlichen Außenbezirken wurden mehr als 2.000 deutsche Soldaten und Offiziere vernichtet. |
− | + | * Die Truppen der 4. Ukrainischen Front setzten ihre Offensive fort. Zu erbitterten Kämpfen kam es um die Stadt Olomouc, einen wichtigen Verteidigungsknotenpunkt der Deutschen am Fluss Morava. Die Hitleristen hatten sich in den Steinhäusern festgesetzt, hielten den gezielten Schlägen unserer Truppen aber nicht stand. Am Ende des Tages war die große deutsche Garnison der Stadt zerschlagen und Olomouc vom Gegner gesäubert. | |
− | Nach zwei Tage andauernden Gefechten brachen unsere Verbände den Widerstand des Gegners und eroberten Dresden, die Hauptstadt von Sachsen. In den Kämpfen um Dresden hatten die Hitleristen schwere Verluste. Allein in den westlichen Außenbezirken wurden mehr als 2.000 deutsche Soldaten und Offiziere vernichtet. | + | * In der Aula der Technischen Universität in Berlin wird um 23 Uhr die Kapitulationsurkunde Deutschlands in Anwesenheit von Vertretern der vier alliierten Mächte ratifiziert. Die Kapitulation tritt am 9. Mai in Kraft. In Klagenfurt ziehen englische Truppen ein. Sowjettruppen besetzen Hollabrunn und Stockerau und führen letzte Kämpfe um die Burg Kreutzenstein in Niederösterreich. |
− | + | * Die provisorische Regierung erlässt nach Erteilung der Genehmigung durch die sowjetischen Militärbehörden, das Gesetz über das Verbot der NSDAP. Alle Personen, die zwischen dem 1. Juli 1933 und dem 27. April 1945 der Nazi-Partei oder einer ihrer Gliederungen (SS,SA usw.) angehört haben, sind registrierungspflichtig. | |
− | Die Truppen der 4. Ukrainischen Front setzten ihre Offensive fort. Zu erbitterten Kämpfen kam es um die Stadt Olomouc, einen wichtigen Verteidigungsknotenpunkt der Deutschen am Fluss Morava. Die Hitleristen hatten sich in den Steinhäusern festgesetzt, hielten den gezielten Schlägen unserer Truppen aber nicht stand. Am Ende des Tages war die große deutsche Garnison der Stadt zerschlagen und Olomouc vom Gegner gesäubert. | + | * Verfahren auf der Grundlage dieses Gesetzes kommen vor sogenannte Volksgerichte. Sie setzen sich aus zwei Berufsrichtern und drei Laienrichtern zusammen, die von den demokratischen Parteien nominiert werden. Das "Neue Österreich" meldet die Gründung des einheitlichen Österreichischen Gewerkschaftsbundes. In Mauthausen wird das größte Konzentrationslager auf österreichischem Boden befreit. Mehr als 125.000 Menschen aus fast allen Ländern Europas sind dort ermordet worden. |
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− | In der Aula der Technischen Universität in Berlin wird um 23 Uhr die Kapitulationsurkunde Deutschlands in Anwesenheit von Vertretern der vier alliierten Mächte ratifiziert. Die Kapitulation tritt am 9. Mai in Kraft. In Klagenfurt ziehen englische Truppen ein. Sowjettruppen besetzen Hollabrunn und Stockerau und führen letzte Kämpfe um die Burg Kreutzenstein in Niederösterreich. Die provisorische Regierung erlässt nach Erteilung der Genehmigung durch die sowjetischen Militärbehörden, das Gesetz über das Verbot der NSDAP. Alle Personen, die zwischen dem 1. Juli 1933 und dem 27. April 1945 der Nazi-Partei oder einer ihrer Gliederungen (SS,SA usw.) angehört haben, sind registrierungspflichtig. Verfahren auf der Grundlage dieses Gesetzes kommen vor sogenannte Volksgerichte. Sie setzen sich aus zwei Berufsrichtern und drei Laienrichtern zusammen, die von den demokratischen Parteien nominiert werden. Das "Neue Österreich" meldet die Gründung des einheitlichen Österreichischen Gewerkschaftsbundes. In Mauthausen wird das größte Konzentrationslager auf österreichischem Boden befreit. Mehr als 125.000 Menschen aus fast allen Ländern Europas sind dort ermordet worden. | ||
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− | Der Kultusminister Rust begeht Selbstmord. | + | * Der Kultusminister Rust begeht Selbstmord. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Rust | http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Rust | ||
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131148/1-vorentscheidungen-der-siegermaechte | http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131148/1-vorentscheidungen-der-siegermaechte | ||
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131163/8-mai-1945 | http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131163/8-mai-1945 | ||
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| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | ||
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− | Kurz nach Mitternacht wird in der ehemaligen Festungspionierschule in Berlin-Karlshorst die Unterzeichnung der deutschen Gesamtkapitulation durch den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, wiederholt. | + | * Kurz nach Mitternacht wird in der ehemaligen Festungspionierschule in Berlin-Karlshorst die Unterzeichnung der deutschen Gesamtkapitulation durch den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, wiederholt. |
− | + | * Die führenden Staatsmänner der alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs wenden sich aus Anlaß der deutschen Kapitulation in Rundfunkansprachen an ihre Völker. | |
− | Die führenden Staatsmänner der alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs wenden sich aus Anlaß der deutschen Kapitulation in Rundfunkansprachen an ihre Völker. | ||
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'''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | ||
− | Um 0016 Uhr wird in Karlshorst der Akt des Unterschreibens der Gesamtkapitulation, der bereits am 7. Mai in Reims durchgeführt worden war, durch Keitel, von Friedeburg und Generaloberst Stumpff als Vertreter des Generalfeldmarschalls Ritter von Greim als Oberbefehlshaber der Luftwaffe wiederholt. Die Bedingungen sind die Gleichen wie in Reims. Um 0001 Uhr tritt die Gesamtkapitulation in Kraft. In der Zeit vom 1. bis zum 9. Mai sind noch eineinhalb Millionen Soldaten aus dem sowjetrussischen Raum | + | Um 0016 Uhr wird in Karlshorst der Akt des Unterschreibens der Gesamtkapitulation, der bereits am 7. Mai in Reims durchgeführt worden war, durch Keitel, von Friedeburg und Generaloberst Stumpff als Vertreter des Generalfeldmarschalls Ritter von Greim als Oberbefehlshaber der Luftwaffe wiederholt. Die Bedingungen sind die Gleichen wie in Reims. Um 0001 Uhr tritt die Gesamtkapitulation in Kraft. In der Zeit vom 1. bis zum 9. Mai sind noch eineinhalb Millionen Soldaten aus dem sowjetrussischen Raum herausgelangt, davon Hunderttausende in der zweitägigen Frist, da Ost- und Westfront sich ganz nahe gekommen sind. Dank der zentralen Steuerung ist dem Blutvergießen an allen Fronten ein schnelles Ende gemacht, bevor es zu Repressivmaßnahmen kommt. Jedoch liefern die Amerikaner einen Teil der Entkommenen an die UdSSR aus. Der Regierung und dem Rest des Oberkommandos der Wehrmacht, die in der Nacht zum 3. Mai 1945 von Plön nach Mürwik bei Flensburg ausgewichen sind, wird dort nach der Kapitulation eine Enklave belassen. <br> |
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'''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | '''Wehrmachtsbericht. Die militärische Lage in Deutschland:''' <br> | ||
− | * In Ostpreußen haben deutsche Divisionen noch gestern die Weichsel | + | * In Ostpreußen haben deutsche Divisionen noch gestern die Weichsel-Mündung und den Westteil der Frischen Nehrung tapfer verteidigt, wobei sich die 7. Division besonders auszeichnete. Dem Oberbefehlshaber, General der Panzertruppen von Saucken, wurden in Anerkennung der vorbildlichen Haltung seiner Soldaten das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. |
− | + | * Als vorgeschobenes Bollwerk fesselten unsere Armeen in Kurland unter dem bewährten Oberbefehl des Generalobersten Hilpert monatelang überlegene sowjetische Schützen- und Panzer-Verbände und erwarben sich in sechs großen Schlachten unvergänglichen Ruhm. Sie haben jede vorzeitige Übergabe abgelehnt. In voller Ordnung wurden mit den nach Westen noch ausfliegenden Flugzeugen nur Versehrte und Väter kinderreicher Familien abtransportiert. | |
− | 7. Division besonders auszeichnete. Dem Oberbefehlshaber, General der | + | * Die Stäbe und Offiziere verblieben bei ihren Truppen. Um Mitternacht wurden von der deutschen Seite, entsprechend den unterzeichneten Bedingungen, der Kampf und jede Bewegung eingestellt. |
− | + | * Die Verteidiger von Breslau, die über zwei Monate lang den Angriffen der Sowjets standhielten, erlagen in letzter Stunde nach heldenhaftem Kampf der feindlichen Übermacht. | |
− | seiner Soldaten das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz | + | * Auch an der Südost- und Ostfront, von Brünn bis an die Elbe, haben alle höheren Kommando-Behörden den Befehl zum Einstellen des Kampfes erhalten. Eine tschechische Aufstandsbewegung - sie umfaßt ganz Böhmen und Mähren - kann die Durchführung der Kapitulationsbedingungen in diesem Raum gefährden. |
− | des Eisernen Kreuzes verliehen. | + | * Meldungen über die Lage bei den Heeresgruppen Löhr, Rendulic und Schörner liegen beim Oberkommando zur Stunde noch nicht vor. |
− | Als vorgeschobenes Bollwerk fesselten unsere Armeen in Kurland unter dem | + | * Weitab vom Vaterland haben die Verteidiger der Atlantikstützpunkte, die Truppen in Norwegen und die Garnisonen der Inseln in der Ägäis in Gehorsam und Disziplin die Ehre des deutschen Soldaten gewahrt. |
− | bewährten Oberbefehl des Generalobersten Hilpert monatelang überlegene | + | * Seit Mitternacht schweigen nun an den Fronten die Waffen. Auf Befehl des Großadmirals hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt. Damit ist das fast sechsjährige, ehrenhafte Ringen zu Ende. Es hat uns große Siege, aber auch schwere Niederlagen gebracht. Die deutsche Wehrmacht ist am Ende einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen. Der deutsche Soldat hat, getreu seinem Eid, im besten Einsatz für sein Volk für immer Unvergeßliches geleistet. Die Heimat hat ihn bis zuletzt mit allen Kräften unter schwersten Opfern unterstützt. Die einmalige Leistung von Front und Heimat wird in einem späteren Urteil der Geschichte ihre endgültige Würdigung finden. Den Leistungen und Opfern der deutschen Soldaten zu Wasser, zu Lande und in der Luft wird auch der Gegner die Achtung nicht versagen. Jeder Soldat kann deshalb die Waffen aufrecht und stolz aus der Hand legen und in der schwersten Stunde unserer Geschichte tapfer und zuversichtlich an die Arbeit gehen für das ewige Leben unseres Volkes. |
− | sowjetische Schützen | + | * Die Wehrmacht gedenkt in dieser schweren Stunde ihrer vor dem Feind gebliebenen Kameraden. Die Toten verpflichten zu bedingungsloser Treue, zu Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden Vaterland. |
− | Schlachten unvergänglichen Ruhm. Sie haben jede vorzeitige Übergabe | ||
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− | und Offiziere verblieben bei ihren Truppen. Um Mitternacht wurden von der | ||
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− | Die Verteidiger von Breslau, die über zwei Monate lang den Angriffen der | ||
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− | Auch an der Südost | ||
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− | Meldungen über die Lage bei den Heeresgruppen Löhr, Rendulic und Schörner | ||
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− | Truppen in Norwegen und die Garnisonen der Inseln in der Ägäis in | ||
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− | Den Leistungen und Opfern der deutschen Soldaten zu Wasser, zu Lande und | ||
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− | kann deshalb die Waffen aufrecht und stolz aus der Hand legen und in der | ||
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− | Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden | ||
− | Vaterland. | ||
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'''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | '''Die militärische Nachrichtenagentur der Sowjetunion, "SowInformbüro", berichtet über die Lage an den Fronten:''' <br> | ||
* Zwischen Tukums und Libava hat die deutsche Heeresgruppe Kurland im Bestand der 16. und 18. deutschen Armee unter dem Kommando von Infanteriegeneral Hilpert seit 23 Uhr am 8. Mai dieses Jahres den Widerstand aufgegeben und begonnen, Mannschaften und Gerät an die Truppen der Leningrader Front zu übergeben. Zum Abend des 9. Mai hin hatten sich mehr als 45.000 deutsche Soldaten und Offiziere den Truppen der Front ergeben. Die Aufnahme von Gefangenen geht weiter. | * Zwischen Tukums und Libava hat die deutsche Heeresgruppe Kurland im Bestand der 16. und 18. deutschen Armee unter dem Kommando von Infanteriegeneral Hilpert seit 23 Uhr am 8. Mai dieses Jahres den Widerstand aufgegeben und begonnen, Mannschaften und Gerät an die Truppen der Leningrader Front zu übergeben. Zum Abend des 9. Mai hin hatten sich mehr als 45.000 deutsche Soldaten und Offiziere den Truppen der Front ergeben. Die Aufnahme von Gefangenen geht weiter. | ||
− | + | * Im Raum der Weichselmündung östlich von Danzig und an der Putziger Nehrung nordöstlich von Gdynia haben die an das Meer zurückgedrängten deutschen Verbände den Widerstand aufgegeben und am Morgen des 9. Mai mit der Übergabe von Mannschaften und Gerät an die Verbände der 3. und 2. Weißrussischen Front begonnen. Zum Abend des 9. Mai hin haben sich den Truppen der 3. Weißrussischen Front 11.000, den Truppen der 2. Weißrussischen Front 10.000 deutsche Soldaten und Offiziere ergeben. Die Aufnahme von Gefangenen dauert an. | |
− | Im Raum der Weichselmündung östlich von Danzig und an der Putziger Nehrung nordöstlich von Gdynia haben die an das Meer zurückgedrängten deutschen Verbände den Widerstand aufgegeben und am Morgen des 9. Mai mit der Übergabe von Mannschaften und Gerät an die Verbände der 3. und 2. Weißrussischen Front begonnen. Zum Abend des 9. Mai hin haben sich den Truppen der 3. Weißrussischen Front 11.000, den Truppen der 2. Weißrussischen Front 10.000 deutsche Soldaten und Offiziere ergeben. Die Aufnahme von Gefangenen dauert an. | + | * Die deutsche Truppengruppierung in der Tschechoslowakei entzieht sich der Kapitulation und weicht in Eile nach Westen und Südwesten zurück. |
− | + | * Die Verbände der 1. Ukrainischen Front haben durch ein gezieltes nächtliches Manöver von Panzereinheiten und Infanterie den Widerstand des Gegners gebrochen und am 9. Mai um vier Uhr in der Frühe die Hauptstadt der mit uns verbündeten Tschechoslowakei, Prag, von den deutschen Eroberern befreit. | |
− | Die deutsche Truppengruppierung in der Tschechoslowakei entzieht sich der Kapitulation und weicht in Eile nach Westen und Südwesten zurück. | + | * Die Verbände der 3. Ukrainischen Front haben auf dem Territorium von Österreich die Städte Loosdorf, Wieselburg, Amstetten, Bruck und Graz eingenommen und sich im Raum Amstetten mit den amerikanischen Truppen vereinigt. |
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− | Die Verbände der 1. Ukrainischen Front haben durch ein gezieltes nächtliches Manöver von Panzereinheiten und Infanterie den Widerstand des Gegners gebrochen und am 9. Mai um vier Uhr in der Frühe die Hauptstadt der mit uns verbündeten Tschechoslowakei, Prag, von den deutschen Eroberern befreit. | ||
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− | Die Verbände der 3. Ukrainischen Front haben auf dem Territorium von Österreich die Städte Loosdorf, Wieselburg, Amstetten, Bruck und Graz eingenommen und sich im Raum Amstetten mit den amerikanischen Truppen vereinigt | ||
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− | + | * Die in Kraft tretende Kapitulation führt zur Entwaffnung der deutschen Truppen, die bis zuletzt noch Teile Österreichs gehalten haben. Bei Klagenfurt stößt die über Tarvis vorgerückte britische Panzerdivision mit jugoslawischen Partisanen und eingesetzten russischen Panzern, die von Graz aus vorstossen, zusammen. Die Briten können die Steiermark daher nur schrittweise besetzen; dabei ergeben sich schwierige Verhandlungen und zum Teil auch Kämpfe. Die Jugoslawen werden auf Verlangen der Briten zurückgezogen. | |
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'''Der letzte Wehrmachtsbericht:''' <br> | '''Der letzte Wehrmachtsbericht:''' <br> | ||
− | * Reichssender Flensburg und der letzte Wehrmachtsbericht | + | * Reichssender Flensburg und der letzte Wehrmachtsbericht. Aus dem Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: "20 Uhr und 3 Minuten. Reichssender Flensburg und die angeschlossenen Sender. Wir bringen heute den letzten Wehrmachtsbericht dieses Krieges." |
− | Aus dem Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: "20 Uhr und 3 Minuten. Reichssender Flensburg und die angeschlossenen Sender. Wir bringen heute den letzten Wehrmachtsbericht dieses Krieges." | + | * Die letzten Bemühungen der Propaganda: Der letzte Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: Ein historisches Tondokument. Er hat es gesprochen - Klaus Kahlenberg. Kurz vor Kriegsende wurde der Panzerspähfunker von der Ostfront nach Flensburg beordert. Klaus Kahlenberg, ehemaliger Sprecher "Reichssender Flensburg": "Beim Stab Dönitz bekam ich dann die Aufforderung, mich beim Sender in Flensburg einzufinden. Da es der letzte deutsche Sender war, hatte er praktisch als offizielle Bezeichnung '''Reichssender Flensburg'''." Flensburg vor Kriegsende. Sammellager deutscher Nazi-Größen wie Rüstungsminister Speer. Unter Führung von Hitler-Nachfolger Dönitz verschanzten sie sich in der noch unbesetzten Stadt. Auf Propaganda wollte man bis zuletzt nicht verzichten. Im Hof der Alten Post wurde ein provisorischer Sender eingerichtet - der Arbeitsplatz von Klaus Kahlenberg: "Wir saßen unten zu ebener Erde mit dem Übertragungswagen der Marine und für die Minister war in der alten Post in den oberen Räumen ein Behelfsstudio eingerichtet. Der besseren Akustik wegen mit Wehrmachtsdecken zugehängt." Der Sendemast stand außerhalb der Stadt, seine Reichweite war jedoch beschränkt. Gerhard Paul, Historiker der Uni Flensburg: "Der Sender ist zunächst noch gehört worden ab dem 3. Mai in Kopenhagen und in Oslo für zwei Tage. Am 5. Mai ist er dort abgeschaltet worden. Dann hat er nur noch hier in der Region Flensburg gesendet und auch dann nur wenn es Strom gab. Und auch wenn die Empfänger Strom hatten, denn die konnten nicht jederzeit den Sender hören. Und überhaupt: Die meisten Menschen haben BBC gehört, die haben dem deutschen Rundfunk längst nicht mehr getraut." Klaus Kahlenberg erhielt seine Texte immer von einem Nachrichtenoffizier. Dönitz und die anderen Nazi-Größen bekam er nie zu Gesicht: "Wir haben praktisch zu niemandem Kontakt gehabt. Wir waren nur zuständig in unserer Funktion als Sprecher. Wir haben redaktionell keinen Einfluss gehabt." Die wichtigen Ansprachen wurden ohnehin von anderen gehalten, vor allem von Speer und Dönitz. Der Großadmiral war es auch, der am 8. Mai über den Reichssender Flensburg die bedingungslose Kapitulation verkündete. Kapitulationserklärung, 8. Mai 1945: "Am 8. Mai, 23 Uhr, schweigen die Waffen. Die in unzähligen Schlachten bewährten Soldaten der deutschen Wehrmacht treten den bitteren Weg in die Gefangenschaft an und bringen damit das letzte Opfer für das Leben von Frauen und Kindern." Bis zum Schluss: Ungebrochener Pathos in den Radioansprachen. Klaus Kahlenberg: "Es war eine ganz vorsichtige Annäherung aus der Überlegung heraus: Wir können nicht von heute auf morgen das deutsche Volk vor Formulierungen stellen, die sie einfach nicht kapieren können. Es wurde bewusst noch der Ton des Dritten Reiches fortgeführt." Nach nur zehn Tagen hatte der Reichssender-Spuk in Flensburg ein Ende. Am 13. Mai 1945 schlossen die Briten den Sendebetrieb. Die Regierung Dönitz wurde verhaftet. In Erinnerung bleibt der letzte Wehrmachtsbericht: Ein verzweifelter Versuch, den Mythos der deutschen Kriegsstärke und der Wehrmacht aufrechtzuerhalten. Gerhard Paul: "Dieser letzte Wehrmachtsbericht skizziert ja die Situation der Wehrmacht an diesem Tage und verabschiedet sich dann von den deutschen Soldaten, die heldenhaft und makellos an allen Fronten ihr Bestes gegeben haben. Und damit hört dieser Sender auf. Und dann tritt die berühmte Pause von drei Minuten ein. Letztlich für mich die Stunde Null." |
− | + | * Aus dem Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: "Reichssender Flensburg und die angeschlossenen Sender. Wir bringen heute den letzten Wehrmachtsbericht dieses Krieges. | |
− | Die letzten Bemühungen der Propaganda | + | * In Ostpreußen haben deutsche Divisionen noch gestern die Weichselmündung und den Westteil der Frischen Nehrung bis zuletzt tapfer verteidigt, wobei sich die 7. Infanterie-Division besonders auszeichnete. Dem Oberbefehlshaber, General der Panzertruppe von Saucken, wurden in Anerkennung der vorbildlichen Haltung seiner Soldaten die Brillanten zum Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. |
− | Der letzte Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: Ein historisches Tondokument. Er hat es gesprochen - Klaus Kahlenberg | + | * Als vorgeschobenes Bollwerk fesselten unsere Armeen in Kurland unter dem bewährten Oberbefehl des Generaloberst Hilpert monatelang überlegene sowjetische Schützen- und Panzerverbände und erwarben sich in sechs großen Schlachten unvergänglichen Ruhm. Sie haben jede vorzeitige Übergabe abgelehnt. In voller Ordnung wurden mit den nach Westen noch ausfliegenden Flugzeugen nur Versehrte und Väter kinderreicher Familien abtransportiert. Die Stäbe und Offiziere verblieben bei ihren Truppen. Um Mitternacht wurde von deutscher Seite, entsprechend den unterzeichneten Bedingungen, der Kampf und jede Bewegung eingestellt. |
− | + | * Die Verteidiger von Breslau, die über zwei Monate lang den Angriffen der Sowjets standhielten, erlagen in letzter Stunde nach heldenhaftem Kampf der feindlichen Übermacht. Auch an der Südost- und Ostfront, von Fiume über Brünn bis an die Elbe bei Dresden, haben alle höheren Kommandobehörden den Befehl zur Einstellung des Kampfes erhalten. Eine tschechische Aufstandsbewegung in fast ganz Böhmen und Mähren kann die Durchführung der Kapitulationsbedingungen und die Nachrichtenverbindungen in diesem Raum gefährden. Meldungen über die Lage bei den Heeresgruppen Löhr, Rendulic und Schörner liegen beim Oberkommando der Wehrmacht zur Stunde noch nicht vor. Fern der Heimat haben die Verteidiger der Atlantikstützpunkte, unsere Truppen in Norwegen und die Besatzungen der Ägäischen Inseln in Gehorsam und Disziplin die Waffenehre des deutschen Soldaten gewahrt. | |
− | + | * Seit Mitternacht schweigen nun an allen Fronten die Waffen. Auf Befehl des Großadmirals hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt. Damit ist das fast sechsjährige heldenhafte Ringen zu Ende. Es hat uns große Siege, aber auch schwere Niederlagen gebracht. Die deutsche Wehrmacht ist am Ende einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen. | |
− | Flensburg vor Kriegsende. Sammellager deutscher Nazi-Größen wie Rüstungsminister Speer. Unter Führung von Hitler-Nachfolger Dönitz verschanzten sie sich in der noch unbesetzten Stadt. Auf Propaganda wollte man bis zuletzt nicht verzichten. Im Hof der Alten Post wurde ein provisorischer Sender eingerichtet - der Arbeitsplatz von | + | * Der deutsche Soldat hat, getreu seinem Eid, im höchsten Einsatz für sein Volk für immer Unvergeßliches geleistet. Die Heimat hat ihn bis zuletzt mit allen Kräften unter schwersten Opfern unterstützt. Die einmalige Leistung von Front und Heimat wird in einem späteren gerechten Urteil der Geschichte ihre endgültige Würdigung finden. |
− | + | * Den Leistungen und Opfern der deutschen Soldaten zu Wasser, zu Lande und in der Luft wird auch der Gegner die Achtung nicht versagen. Jeder Soldat kann deshalb die Waffen aufrecht und stolz aus der Hand legen und in den schwersten Stunden unserer Geschichte tapfer und zuversichtlich an die Arbeit gehen für das ewige Leben unseres Volkes. | |
− | + | * Die Wehrmacht gedenkt in dieser schweren Stunde ihrer vor dem Feind gebliebenen Kameraden. Die Toten verpflichten zu bedingungsloser Treue, zu Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden Vaterland. Wir brachten den Wortlaut des letzten Wehrmachtsberichts dieses Krieges. Es tritt eine Funkstille von drei Minuten ein. | |
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− | Bis zum Schluss: Ungebrochener Pathos in den Radioansprachen. Klaus Kahlenberg: "Es war eine ganz vorsichtige Annäherung aus der Überlegung heraus: | ||
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− | Aus dem Wehrmachtsbericht vom 9. Mai 1945: " Reichssender Flensburg und die angeschlossenen Sender. Wir bringen heute den letzten Wehrmachtsbericht dieses Krieges. | ||
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− | In Ostpreußen haben deutsche Divisionen noch gestern die Weichselmündung und den Westteil der Frischen Nehrung bis zuletzt tapfer verteidigt, wobei sich die 7. Infanterie-Division besonders auszeichnete. Dem Oberbefehlshaber, General der Panzertruppe von Saucken, wurden in Anerkennung der vorbildlichen Haltung seiner Soldaten die Brillanten zum Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. | ||
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− | Als vorgeschobenes Bollwerk fesselten unsere Armeen in Kurland unter dem bewährten Oberbefehl des Generaloberst Hilpert monatelang überlegene sowjetische Schützen- und Panzerverbände und erwarben sich in sechs großen Schlachten unvergänglichen Ruhm. Sie haben jede vorzeitige Übergabe abgelehnt. In voller Ordnung wurden mit den nach Westen noch ausfliegenden Flugzeugen nur Versehrte und Väter kinderreicher Familien abtransportiert. Die Stäbe und Offiziere verblieben bei ihren Truppen. Um Mitternacht wurde von deutscher Seite, entsprechend den unterzeichneten Bedingungen, der Kampf und jede Bewegung eingestellt. | ||
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− | Die Verteidiger von Breslau, die über zwei Monate lang den Angriffen der Sowjets standhielten, erlagen in letzter Stunde nach heldenhaftem Kampf der feindlichen Übermacht. Auch an der Südost- und Ostfront, von Fiume über Brünn bis an die Elbe bei Dresden, haben alle höheren Kommandobehörden den Befehl zur Einstellung des Kampfes erhalten. Eine tschechische Aufstandsbewegung in fast ganz Böhmen und Mähren kann die Durchführung der Kapitulationsbedingungen und die Nachrichtenverbindungen in diesem Raum gefährden. Meldungen über die Lage bei den Heeresgruppen Löhr, Rendulic und Schörner liegen beim Oberkommando der Wehrmacht zur Stunde noch nicht vor. Fern der Heimat haben die Verteidiger der Atlantikstützpunkte, unsere Truppen in Norwegen und die Besatzungen der Ägäischen Inseln in Gehorsam und Disziplin die Waffenehre des deutschen Soldaten gewahrt. | ||
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− | Seit Mitternacht schweigen nun an allen Fronten die Waffen. Auf Befehl des Großadmirals hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt. Damit ist das fast sechsjährige heldenhafte Ringen zu Ende. Es hat uns große Siege, aber auch schwere Niederlagen gebracht. Die deutsche Wehrmacht ist am Ende einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen. | ||
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− | Der deutsche Soldat hat, getreu seinem Eid, im höchsten Einsatz für sein Volk für immer Unvergeßliches geleistet. Die Heimat hat ihn bis zuletzt mit allen Kräften unter schwersten Opfern unterstützt. Die einmalige Leistung von Front und Heimat wird in einem späteren gerechten Urteil der Geschichte ihre endgültige Würdigung finden. | ||
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− | Den Leistungen und Opfern der deutschen Soldaten zu Wasser, zu Lande und in der Luft wird auch der Gegner die Achtung nicht versagen. Jeder Soldat kann deshalb die Waffen aufrecht und stolz aus der Hand legen und in den schwersten Stunden unserer Geschichte tapfer und zuversichtlich an die Arbeit gehen für das ewige Leben unseres Volkes. | ||
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− | Die Wehrmacht gedenkt in dieser schweren Stunde ihrer vor dem Feind gebliebenen Kameraden. Die Toten verpflichten zu bedingungsloser Treue, zu Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden Vaterland. | ||
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− | + | * Die an der Biskayafront eingesetzte 1. Armee (General v.d. Chevallerie) fällt zum großen Teil in Gefangenschaft in den bis Kriegsende gehaltenen „Festungen“ La Rochelle mit Inseln sowie Gironde-Nord und –Süd. | |
− | Die an der Biskayafront eingesetzte 1. Armee (General v.d. Chevallerie) fällt zum großen Teil in Gefangenschaft in den bis Kriegsende gehaltenen „Festungen“ La Rochelle mit Inseln sowie Gironde-Nord und –Süd. | + | * Die Besatzungen der letzten deutschen Stützpunkte auf den britischen Kanalinseln Guernsey und Jersey sowie von den Festungen an der französischen Atlantikküste strecken die Waffen. |
− | Die Besatzungen der letzten deutschen Stützpunkte auf den britischen Kanalinseln Guernsey und Jersey sowie von den Festungen an der französischen Atlantikküste strecken die Waffen. | + | * Seit dem 6. Mai ist es der deutschen Kriegsmarine gelungen, rund 44.000 Flüchtlinge auf die der Danziger Bucht vorgelagerte Halbinsel Hela zu evakuieren. |
+ | * Restteile deutscher Verbände halten sich noch auf Hela und im Westteil der Frischen Nehrung auf. | ||
+ | * Tagebuch Klaus Granzow: Kurz vor Tetschen sah ich den ersten Russen. Er war nicht älter als ich, lachte, lachte, lachte und schrie immerzu: "Woina kaput! Na domo, na madga!" Der Russe hatte recht: Alle Soldaten dürfen nach Hause gehen! Nach Hause! Soll ich es wagen, nach Hause zu gehen? Erst einmal schlafen. Ich liege in einem Heuschober an der Straße nach Tetschen. Lieber Gott, hilf mir, dass ich nach Hause komme. | ||
+ | * Churchill an Stalin: "Ich sende Ihnen allen aufrichtige Grüße anläßlich des glänzenden Sieges, den Sie mit der Vertreibung des Aggressors von Ihrer Heimaterde und mit der Niederwerfung der Nazi-Tyrannei errungen haben. Wir hoffen, dass wir nach all' den Opfern und Leiden in diesem Tal der Finsternis, durch das wir gemeinsam gegangen sind, auch im Sonnenschein des siegreichen Friedens in loyaler Kameradschaft und Verbundenheit vorwärts schreiten werden." | ||
+ | * Tagebuch Wilhelm Hausenstein: Es ist entsetzlich zu sehen, dass die Katastrophe in den Menschen keinerlei moralische Veränderung hervorbringt. Die Leute streichen heute um die drei Fahnen der Okkupation, wie sie 1933 um das rote "Banner" mit der schwarzen Spinne im weißen Rundfeld herumgestrichen sind: in fellachenmäßiger Weise unterwürfig - und schon verstehen sie, mit der neuen Situation Geschäfte zu machen! | ||
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− | + | Der slowakische Nationalrat siedelt nach Bratislava (Pressburg) über und proklamiert hier die Zusammengehörigkeit des slowakischen und des tschechischen Volkes. <br> | |
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− | Tschechoslowakische Republik | ||
− | Der slowakische Nationalrat siedelt nach Bratislava (Pressburg) über und proklamiert hier die Zusammengehörigkeit des slowakischen und des tschechischen Volkes. | ||
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+ | | <center> [[Datei:Norwegen.png|70px]] </center> || '''[[Königreich Norwegen 1945|Königreich Norwegen]]''' <br> | ||
+ | König Håkon VII. und die sozialdemokratische Regierung unter Einar Gerhardsen kehren nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen aus dem Londoner Exil in ein von den Besatzern abgewirtschaftetes und verarmtes Norwegen zurück. Vidkum Quisling und weitere 24 Kollaborateure werden im Oktober zum Tode verurteilt und hingerichtet. <br> | ||
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− | | | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Ungarn 1919-1946.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]]''' <br> |
− | + | Die Mitglieder der Regierung Szálasi schließen sich den zurück gehenden deutschen Truppen an, werden aber (soweit ergriffen) nach der Kapitulation ebenso wie die früher leitenden Staatsmänner von Imrédy und von Bárdossy an die neue ungarische Regierung ausgeliefert und hingerichtet. <br> | |
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− | | <center> [[Datei: | + | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Griechenland 1924-1970.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' <br><br> [[Datei:Jugoslawien 1943-1946.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Königreich Ungarn 1945|Königreich Ungarn]] / [[Königreich Jugoslawien 1945|Königreich Jugoslawien]]''' <br> |
− | + | * Die deutschen Einheiten auf Rhodos, Westkreta (Raum von Chania) und von kleineren griechischen Inseln (Milos, Leros) strecken die Waffen. Im Augenblick des Zusammenbruchs stehen noch Soldaten der Heeresgruppe E (Generaloberst Löhr) auf jugoslawischem Boden. | |
− | + | * Beim Zusammenbruch gelingt Pavelic die Flucht ins Ausland. Auch der Kroatenführer Macek vermag zu entkommen. Nedic kommt in US-amerikanische Gefangenschaft. | |
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− | Die deutschen Einheiten auf Rhodos, Westkreta (Raum von Chania) und von kleineren griechischen Inseln (Milos, Leros) strecken die Waffen. Im Augenblick des Zusammenbruchs stehen noch Soldaten der Heeresgruppe E (Generaloberst Löhr) auf jugoslawischem Boden. | ||
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− | Beim Zusammenbruch gelingt Pavelic die Flucht ins Ausland. Auch der Kroatenführer Macek vermag zu entkommen. Nedic kommt in US-amerikanische Gefangenschaft. | ||
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]]<br><br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Niederlande 1945|Reichskommissariat Niederlande]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] [[Datei:Großbritannien.png|70px]]<br><br> ''siehe Fußnote'' <br> [[Datei:Belgien.png|70px]] [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland 1945|Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland]] / [[Niederlande 1945|Reichskommissariat Niederlande]] / [[Königreich Belgien 1945|Königreich Belgien]] / [[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]]''' <br> | ||
− | Letzte Evakuierungsfahrt der noch fahrbereiten Zerstörer der Reichsmarine, T-Boote und S-Boote nach Hela, von wo 43.000 Menschen evakuiert werden. Bei den Räumungstransporten von Ostpreußen und aus der Danziger Bucht seit 23. Januar 1945 wurden insgesamt 2.002.602 Flüchtlinge, Soldaten und Verwundete evakuiert, dabei etwa 14.000 Verluste auf Seetransporten verzeichnet (Verluste der Dampfer | + | Letzte Evakuierungsfahrt der noch fahrbereiten Zerstörer der Reichsmarine, T-Boote und S-Boote nach Hela, von wo 43.000 Menschen evakuiert werden. Bei den Räumungstransporten von Ostpreußen und aus der Danziger Bucht seit 23. Januar 1945 wurden insgesamt 2.002.602 Flüchtlinge, Soldaten und Verwundete evakuiert, dabei etwa 14.000 Verluste auf Seetransporten verzeichnet (Verluste der Dampfer WILHELM GUSTLOFF, STEUBEN und GOYA durch sowjetische U-Boote). |
− | Bei Kriegsende werden ausgeliefert: 1 schwerer und 2 leichte Kreuzer, 15 Zerstörer, 17 Torpedo- und 159 U-Boote. Die Verluste der U-Boote (insgesamt 1170 in Dienst gestellt) setzen sich bis Kriegsende zusammen: gesunken vor dem Feind 726, selbst versenkt 215, im Hafen durch Bomben zerstört 61, durch Kollision, Minen | + | Bei Kriegsende werden ausgeliefert: 1 schwerer und 2 leichte Kreuzer, 15 Zerstörer, 17 Torpedo- und 159 U-Boote. Die Verluste der U-Boote (insgesamt 1170 in Dienst gestellt) setzen sich bis Kriegsende zusammen: gesunken vor dem Feind 726, selbst versenkt 215, im Hafen durch Bomben zerstört 61, durch Kollision, Minen und so weiter im Heimatgebiet 123, ferner außer Dienst gestellt 38, nach der Kapitulation übergeben 153, an Japan abgegeben acht, interniert drei. Von den 39.000 Mann, die im Laufe des Krieges bei der U-Boot-Waffe dienen, verlieren 33.000 das Leben. <br> |
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| <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Alpen- und Donau-Reichsgaue]]''' <br> | | <center> [[Datei:Großdeutsches Reich.png|70px]] <br> ''siehe Fußnote'' </center> || '''[[Großdeutsches Reich 1945.05|Großdeutsches Reich]] / [[Alpen- und Donau-Reichsgaue]]''' <br> | ||
− | Die Kapitulation Deutschlands tritt um 1 Uhr in Kraft. Die "Österreichische Zeitung" erscheint mit dem Aufmacher auf Seite 1: "Der Krieg ist zu Ende". Der Untertitel lautet: "Unterzeichnung des Aktes der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte". Die provisorische Regierung gibt aus diesem Anlass eine Erklärung ab, in der es heißt: "Das Volk Österreichs begrüßt die Beendigung des Waffenganges, begrüßt die Anbahnung friedlicher Zustände und dankt den verbündeten Weltmächten dafür, dass sie die Wiederkehr des Friedens beschleunigt und damit Österreich von dem Drucke der deutschen Gewaltherrschaft erlöst haben. Österreicher! Zurück zur Friedensarbeit! ... Die nahe Zukunft wird schwer, unser aller Leben nicht leicht sein; aber wir sind endlich wieder Herren unseres eigenen Schicksals, Österreich gehört wieder den Österreichern! Unzerstörbare demokratische Einrichtungen werden die Bürgschaft sein, dass sich die unglückseligen Ereignisse dieser sieben Jahre niemals mehr wiederholen. Wir haben gelernt und werden das Gelernte nie mehr vergessen! Und so wollen wir denn unser Land und unser Gemeinwesen durch die gesammelte Tatkraft aller Bürger wieder aufbauen und wollen uns und unseren Kindern in der Gemeinschaft aller Nationen der Welt eine bessere Zukunft bereiten!" In den Wiener Bezirken finden von allen drei Parteien getragene Kundgebungen statt, um den Frieden zu feiern. In ganz Österreich werden Dankgottesdienste abgehalten. In Graz ziehen Truppen der Roten Armee ein. | + | * Die Kapitulation Deutschlands tritt um 1 Uhr in Kraft. |
+ | * Die "Österreichische Zeitung" erscheint mit dem Aufmacher auf Seite 1: "Der Krieg ist zu Ende". Der Untertitel lautet: "Unterzeichnung des Aktes der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte". Die provisorische Regierung gibt aus diesem Anlass eine Erklärung ab, in der es heißt: "Das Volk Österreichs begrüßt die Beendigung des Waffenganges, begrüßt die Anbahnung friedlicher Zustände und dankt den verbündeten Weltmächten dafür, dass sie die Wiederkehr des Friedens beschleunigt und damit Österreich von dem Drucke der deutschen Gewaltherrschaft erlöst haben. Österreicher! Zurück zur Friedensarbeit! ... Die nahe Zukunft wird schwer, unser aller Leben nicht leicht sein; aber wir sind endlich wieder Herren unseres eigenen Schicksals, Österreich gehört wieder den Österreichern! Unzerstörbare demokratische Einrichtungen werden die Bürgschaft sein, dass sich die unglückseligen Ereignisse dieser sieben Jahre niemals mehr wiederholen. Wir haben gelernt und werden das Gelernte nie mehr vergessen! Und so wollen wir denn unser Land und unser Gemeinwesen durch die gesammelte Tatkraft aller Bürger wieder aufbauen und wollen uns und unseren Kindern in der Gemeinschaft aller Nationen der Welt eine bessere Zukunft bereiten!" In den Wiener Bezirken finden von allen drei Parteien getragene Kundgebungen statt, um den Frieden zu feiern. In ganz Österreich werden Dankgottesdienste abgehalten. In Graz ziehen Truppen der Roten Armee ein. | ||
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| <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | | <center> [[Datei:USA 1912-1959.png|70px]] [[Datei:Philippinen 1941-1945.png|70px]] <br><br>[[Datei:Japan 1889-1945.png|70px]] </center> || '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1945.05|Vereinigte Staaten von Amerika (USA)]] / [[Republik der Philippinen 1945|Republik der Philippinen]] / [[Kaiserreich Großjapan 1945|Kaiserreich Großjapan]]''' <br> | ||
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− | US-Präsident Harry Spencer Truman genehmigt die Direktive "JCS-1067", die Einzelheiten des US-Besatzungsregimes in Deutschland regelt. Sie bestimmt | + | * US-Präsident Harry Spencer Truman genehmigt die Direktive "JCS-1067", die Einzelheiten des US-Besatzungsregimes in Deutschland regelt. Sie bestimmt unter anderem, dass Deutschland nicht zum Zweck der Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat besetzt worden sei. |
− | + | * Die deutschen Truppen in Kurland ergeben sich der Roten Armee. | |
− | Die deutschen Truppen in Kurland ergeben sich der Roten Armee. | + | * Das US-amerikanische Kriegsministerium in Washington gibt den bevorstehenden Abzug von zehn Millionen US-Soldaten aus Europa bekannt. Ein Teil von ihnen soll im pazifischen Raum gegen Japan zum Einsatz kommen. |
− | Das US-amerikanische Kriegsministerium in Washington gibt den bevorstehenden Abzug von zehn Millionen US-Soldaten aus Europa bekannt. Ein Teil von ihnen soll im pazifischen Raum gegen Japan zum Einsatz kommen. | + | * Aufzeichnung Elias Canetti: "Der Zusammenbruch der Deutschen geht einem näher, als man es sich zugestehen mag. Es ist das Maß der Täuschung, in der sie gelebt haben, das Blindmächtige ihres hoffnungslosen Glaubens, was einem keine Ruhe gibt. Man hat immer die verabscheut, die diesen eklen Glauben zusammengeleimt haben, aber die anderen alle, die nichts getan als geglaubt haben - was sind sie denn wirklich jetzt, wenn ihr Glaube zusammenstürzt?" |
− | + | * Stalin an Churchill: "Ich grüße Sie, die ruhmreichen britischen Streitkräfte und das britische Volk, und beglückwünsche Sie herzlich zu dem großen Sieg über unseren gemeinsamen Feind. Ich gebe meiner Zuversicht Ausdruck, dass die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen unseren Ländern während des Krieges entstanden sind, sich erfolgreich weiterentwickeln werden." | |
− | + | * Tagebuch Ernst Jünger: "Seit gestern beherbergen wir drei Frauen, die aus Dömitz vor den Russen geflohen sind. Dort müssen alle Schrecken der Hölle losgewesen sein. Eine erzählte, dass bald nach dem Auftauchen der Panzer Soldateska erschien, die man in die Häuser dringen sah. Gleich darauf war das Land vom Geschrei der Frauen erfüllt. Die Unglücklichen wurden vergewaltigt, erschossen, auf einen Haufen geworfen, mit Benzin übergossen und verbrannt." | |
− | Aufzeichnung Elias Canetti | + | * Erich Kästner, "Notabene 45" Die Nachfrage nach Zivilkleidung hält an. Das Angebot ist gleich Null. Die Schränke sind leer. Einer aus dem Nachbarhaus erhielt für eine alte Hose 450 Zigaretten. Dafür gäbe ich auch gern eine Hose her. Aber ich habe nur die eine, die ich trage." |
− | + | * Tagebuch Ursula von Kardorff: "In der Kirche den einen Sohn Stauffenbergs gesehen, der aus dem KZ zurückgekommen ist. Wie er da auf der Familienempore stand, mußte ich an die anderen denken, die nicht mehr wiederkommen. Die gefoltert, erschossen, aufgehängt wurden, die sich aus dem Fenster stürzten, sich erschossen, vergifteten, die verhungerten. Ihr Tod muß einen Sinn haben." | |
− | + | * Das deutsche U-Boot U 977, das einen der letzten Einsätze der Kriegsmarine gegen Großbritannien führte, setzt sich mit seiner Besatzung in Richtung Argentinien ab. | |
− | Stalin an Churchill Ich grüße Sie, die ruhmreichen britischen Streitkräfte und das britische Volk, und beglückwünsche Sie herzlich zu dem großen Sieg über unseren gemeinsamen Feind. Ich gebe meiner Zuversicht Ausdruck, dass die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen unseren Ländern während des Krieges entstanden sind, sich erfolgreich weiterentwickeln werden. | ||
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− | Tagebuch Ernst Jünger Seit gestern beherbergen wir drei Frauen, die aus Dömitz vor den Russen geflohen sind. Dort müssen alle Schrecken der Hölle losgewesen sein. Eine erzählte, dass bald nach dem Auftauchen der Panzer Soldateska erschien, die man in die Häuser dringen sah. Gleich darauf war das Land vom Geschrei der Frauen erfüllt. Die Unglücklichen wurden vergewaltigt, erschossen, auf einen Haufen geworfen, mit Benzin übergossen und verbrannt. | ||
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− | Erich Kästner, "Notabene 45" Die Nachfrage nach Zivilkleidung hält an. Das Angebot ist gleich Null. Die Schränke sind leer. Einer aus dem Nachbarhaus erhielt für eine alte Hose 450 Zigaretten. Dafür gäbe ich auch gern eine Hose her. Aber ich habe nur die eine, die ich trage. | ||
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− | Tagebuch Ursula von Kardorff In der Kirche den einen Sohn Stauffenbergs gesehen, der aus dem KZ zurückgekommen ist. Wie er da auf der Familienempore stand, mußte ich an die anderen denken, die nicht mehr wiederkommen. Die gefoltert, erschossen, aufgehängt wurden, die sich aus dem Fenster stürzten, sich erschossen, vergifteten, die verhungerten. Ihr Tod muß einen Sinn haben. | ||
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− | + | Die tschechoslowakische Hauptstadt Prag wird von sowjetischen Truppen besetzt. <br> | |
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− | Der Kabinettsrat beschließt eine Reihe von Gesetzen, durch die von den Nazi konfisziertes öffentliches und privates österreichisches Eigentum sichergestellt und die Verwaltung von "führungslosen" Unternehmen geregelt wird. Das Landwirtschaftliche Arbeitsamt gibt bekannt, dass geeignete Arbeitskräfte auch aus Wien für den Einsatz in der Landwirtschaft gesucht werden. Die Gemeindeverwaltung teilt mit, dass brachliegende Flächen kostenlos und auf unbestimmte Zeit an Siedler zum Anbau von Gemüse und Erdäpfel vergeben werden; Ansuchen nimmt das Wohnungsamt entgegen. Die Städtischen Büchereien ersuchen um Bücherspenden, um die Bestände vor allem um österreichische Titel zu bereichern, die in der Nazizeit vernichtet wurden. Wegen des gigantischen Bedarfs und stillgelegter Produktion werden mit sofortiger Wirkung sämtliche Vorräte des Glasgroßhandels und des Glasergewerbes in Wien beschlagnahmt. | + | Der Kabinettsrat beschließt eine Reihe von Gesetzen, durch die von den Nazi konfisziertes öffentliches und privates österreichisches Eigentum sichergestellt und die Verwaltung von "führungslosen" Unternehmen geregelt wird. Das Landwirtschaftliche Arbeitsamt gibt bekannt, dass geeignete Arbeitskräfte auch aus Wien für den Einsatz in der Landwirtschaft gesucht werden. Die Gemeindeverwaltung teilt mit, dass brachliegende Flächen kostenlos und auf unbestimmte Zeit an Siedler zum Anbau von Gemüse und Erdäpfel vergeben werden; Ansuchen nimmt das Wohnungsamt entgegen. Die Städtischen Büchereien ersuchen um Bücherspenden, um die Bestände vor allem um österreichische Titel zu bereichern, die in der Nazizeit vernichtet wurden. Wegen des gigantischen Bedarfs und stillgelegter Produktion werden mit sofortiger Wirkung sämtliche Vorräte des Glasgroßhandels und des Glasergewerbes in Wien beschlagnahmt. <br> |
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| style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''''Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres [[Chronik 1945|1945]]''''' || style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''[[Chronik 1945.01|Januar]] / [[Chronik 1945.02|Februar]] / [[Chronik 1945.03|März]] / [[Chronik 1945.04|April]] / [[Chronik 1945.05|Mai]] / [[Chronik 1945.06|Juni]] / [[Chronik 1945.07|Juli]] / [[Chronik 1945.08|August]] / [[Chronik 1945.09|September]] / [[Chronik 1945.10|Oktober]] / [[Chronik 1945.11|November]] / [[Chronik 1945.12|Dezember]]''' <br> | | style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''''Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres [[Chronik 1945|1945]]''''' || style="color:blue;background-color:#f6f890;" | '''[[Chronik 1945.01|Januar]] / [[Chronik 1945.02|Februar]] / [[Chronik 1945.03|März]] / [[Chronik 1945.04|April]] / [[Chronik 1945.05|Mai]] / [[Chronik 1945.06|Juni]] / [[Chronik 1945.07|Juli]] / [[Chronik 1945.08|August]] / [[Chronik 1945.09|September]] / [[Chronik 1945.10|Oktober]] / [[Chronik 1945.11|November]] / [[Chronik 1945.12|Dezember]]''' <br> |
Aktuelle Version vom 24. August 2024, 16:14 Uhr
Weltchronik der ersten Dekade des Mai 1945
Ende des Zweiten Weltkrieges
Die dunkelrot gefärbten Gebiete gingen Deutschland in den letzten zwei Wochen verloren.
Hier geht es zu den Ereignissen der Jahre... | 1935 / 1936 / 1937 / 1938 / 1939 / 1940 / 1941 / 1942 / 1943 |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1944 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
Hier geht es zu den Ereignissen der Monate des Jahres 1945 | Januar / Februar / März / April / Mai / Juni / Juli / August / September / Oktober / November / Dezember |
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Großdeutsches Reich / Provisorische Französische Republik Der provisorische Regierungschef Charles de Gaulle erklärt die Beteiligung Frankreichs an der Besetzung und an der Verwaltung Deutschlands. | ||
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich Einen Tag nach dem Selbstmord von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler nimmt sich der deutsche Politiker, Propagandaminister und amtierende Reichskanzler Joseph Goebbels (* 29. Oktober 1897 in Rheyt) gemeinsam mit seiner Ehefrau Magda (* 11. November 1901 in Berlin) im sogenannten „Führerbunker“ gegen 21 Uhr mit Blausäure das Leben. Zuvor tötet das Ehepaar seine Kinder Helga, Hilde, Helmut, Holde, Hedda und Heide im Alter zwischen 5 und 13 Jahren. Ihre Leichen werden noch am Abend verbrannt. Goebbels war einer der einflussreichsten Politiker während der Zeit des Nationalsozialismus und einer der engsten Vertrauten Adolf Hitlers. Als Gauleiter von Berlin ab 1926 und als Reichspropagandaleiter ab 1930 hatte er wesentlichen Anteil am Aufstieg der NSDAP in der Schlussphase der Weimarer Republik. Von 1933 bis 1945 war er Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und Leiter der Reichskulturkammer. Damit trug er dazu bei, die Presse, Rundfunk und Film sowie den gesamten Kulturbereich mithilfe strenger Zensur- und Repressionsmaßnahmen im Sinne des Nationalsozialismus auszurichten. Durch die Verbindung von demagogischer Rhetorik, planvoll choreographierter Massenveranstaltungen und effektiver Nutzung moderner Technik für Propagandazwecke, insbesondere den Einsatz von Film und Radio, gelang es ihm, weite Teile des deutschen Volkes für den Nationalsozialismus zu indoktrinieren sowie Juden und Kommunisten zu diffamieren. Während des Zweiten Weltkriegs selbst zeichnete Goebbels für die Wochenschau verantwortlich, die ein zentrales Medium der Inlandspropaganda darstellte. Er veröffentlicht zudem zahlreiche Leitartikel in führenden Zeitungen, die auch im Rundfunk verlesen wurden. Seine berühmte Sportpalastrede vom Februar 1943, in der er die Bevölkerung zum „Totalen Krieg“ aufrief, steht beispielhaft für die Manipulation der Bevölkerung. Durch antisemitische Propaganda und Aktionen wie die Novemberpogrome 1938 bereitete er ideologisch die Deportation und anschließende Vernichtung von Juden und anderen Minderheiten vor und gilt damit als einer der entscheidenden Wegbereiter des Holocausts. Die umfangreichen Tagebücher, die er von 1924 bis zu seinem Suizid 1945 führte, gelten als wichtige Quelle für die Geschichte der NSDAP und des „Dritten Reiches“. Ein Nachfolger im Amt des Reichskanzlers wird nicht mehr bestimmt. Erst heute erreicht Großadmiral Karl Dönitz, der sich in Plön befindet, die Nachricht, dass er seit gestern Reichspräsident des Großdeutschen Reiches ist. | ||
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden TBD
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
Das letzte deutsche U-Boot des Zweiten Weltkrieges wird in Dienst gestellt. Besonders im norddeutschen Raum geschehen starke Tieffliegertätigkeiten durch die Alliierten. | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Österreichische Republik
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich Obwohl die deutschen Streitkräfte im Alpenvorland am 29. April bedingungslos kapitulierten, kämpfen einige Kräfte sich weiter nach Norden zurück, um nicht in Kriegsgefangenschaft zu geraten. Während sie sich fortgesetzter Angriffe überlegener feindlicher Kräfte erwehren müssen, zerschlagen sie nach dem Wehrmachtsbericht „kommunistische Terroristengruppen“, die ihnen versuchen, den Weg zurück nach Deutschland abzuschneiden.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan Die Amerikaner landen mit einer ersten Gruppe auf Borneo. Australische Marineverbände landen auf der japanisch besetzten Insel Tarakan vor der Nordostküste Borneos. |
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / VTschechoslowakische Republik Der frühere Präsident der Tschechoslowakei, Dr. Edvard Beneš, kehrt aus der Sowjetunion in seine Heimat zurück und übernimmt ohne eine neue Legimitation und ohne Wahlen faktisch wieder das Amt des Staatspräsidenten. Die Schaffung eines einheitlichen tschechoslowakischen Nationalstaates bleibt der Dreh- und Angelpunkt seines politischen Programms. |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Sprengboote der deutschen Kriegsmarine versenken an der südfranzösischen Küste einen feindlichen Kreuzer und ein Schutzschiff. | ||
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue Zwischen Mur und Donau hält die Kampfpause an. Dagegen leben die Kämpfe im Abschnitt Nikolsburg-Brnó (Brünn), wo wiederholt Angriffe der Sowjetarmee von deutschen Verbänden abgewiesen werden konnten, wieder auf. Östlich von Brnó (Brünn) erzwingt die Rote Armee einen tieferen Einbruch auf Wischau. | ||
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich In Oberitalien dränen US-amerikanische Truppen beiderseits des Gardasees weiter nach Norden. In den Gebirgsausläufern nördlich von Verona gelingt es deutschen Truppenteilen, das weitere Vorrücken aufzuhalten. Die deutschen Besatzungen von Mailand und von Novara müssen sich gegen konzentrische Angriffe der US-Amerikaner verteidigen. An einigen Frontabschnitten kapitulieren deutsche Einheiten gemäß des bereits am 29. April geschlossenen Teilkapitulationsvertrag vor den US-Amerikanern. | ||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan Britische Streitkräfte landen südlich von Rangun. |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich TBD | ||
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue Republik Österreich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan
Die gestern südlich von Rangun gelandeten britische Streitkräfte besetzen die birmanische Hauptstadt Rangun. |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
daher als Einleitung der deutschen Gesamtkapitulation vom 8. Mai 1945 anzusehen.
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Großdeutsches Reich | ||||
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich der Niederlande
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Tschechoslowakische Republik Die Amerikaner besetzen den westlichen Teil der Tschechoslowakei, bleiben jedoch hier infolge der Abmachung mit der Sowjetunion stehen. In Prag beginnt ein Aufstand der Bevölkerung, durch den sich die Deutschen nach Westen durchzuschlagen suchen, wobei sie sowohl auf Angriffe der Bevölkerung und zum Gegner übergehender Wlassowverbände als auch auf die von Sachsen aus nach Böhmen vordringenden Sowjettruppen stoßen. In Prag wird der stellvertretende Bürgermeister Professor Pfitzner sofort öffentlich gehenkt; Hacha stirbt im Gefängnis, Henlein begeht Selbstmord. | ||||
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik Österreich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Kaiserreich Großjapan / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) ... |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Königreich der Niederlande Drei Tage nach Ende der deutschen Okkupation der Niederlande scheiden die bisherigen Führer aus ihren Ämtern: Reichskommissar Artur von Seyß-Inquart, der „Leider van het Nederlandse Volk“ (Leiter des niederländischen Volkes) Anton Adriaan Mussert und der deutsche Militärkommandant Friedrich Christiansen. Die amtierenden Oberhäupter der Niederlande sind Premierminister Pieter Sjoerds Gerbrandy, der sich noch im Londoner Exil befindet, der Chef des Generalstabes der befreiten Gebiete Hendrik Johan Kruls sowie der Kommandant des Widerstandes Prinz Bernhard Leopold Frederick der Niederlanden. | ||||
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Tschechoslowakische Republik
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken | ||||
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue US-amerikanische Truppen befreien das Konzentrationslager Mauthausen bei Linz in Österreich.
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Schweizerische Eidgenossenschaft Der Bundesrat erkennt die Regierung des Großadmirals Dönitz nicht an und beruft den Schweizer Gesandten ab. | ||||
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Kaiserreich Großjapan / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die japanische Regierung wirft dem deutschen Botschafter in Tokio, Heinrich Stahmer, vor, das Deutsche Reich habe seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem Antikominternpakt gegenüber Japan verletzt. |
Republik Polen In der seit 26. April von Polen übernommenen pommerschen Stadt Stettin wird die erste heilige Messe von einem polnischen Pfarrer, Florian Berlika, in der Kirche in der Bogurodzicystraße zelebriert. | |||||
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Neuer Staat Portugal / Großdeutsches Reich Der Neue Staat Portugal bricht die diplomatischen Beziehungen zu Großdeutschland ab. | ||||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan Vor Okinawa detoniert ein Granatenmagazin des Schlachtschiffs "USS South Dakota“, als Munition nachgeladen wird. Sechs Matrosen sterben, 24 weitere werden zum Teil schwer verwundet. Das beschädigte Schiff muss auf die Philippinen zurückgezogen werden und ist erst am 1. Juli wieder einsatzbereit. | |||||
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Kaiserreich Großjapan / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Die japanische Regierung bezeichnet die deutsche Kapitulation als Bruch des Bündnisses und erklärt, dass sie sich durch keine Verpflichtungen mehr als gebunden ansehe. |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich Um 2.41 Uhr morgens unterzeichnen Generaloberst Alfred Jodl (Heer), Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (Marine) und General Wilhelm Oxenius (Luftwaffe) die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte.im Hauptquartier von Dwight D. Eisenhower in Reims. Die Sowjetunion besteht auf einer Wiederholung der Zeremonie in ihrem Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. | ||||
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden TBD
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Königreich der Niederlande Der Führer der Niederländischen Nationalsozialistischen Bewegung, Anton Adrian Mussert, wird in Den Haag festgenommen. | |||||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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siehe Fußnote |
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Staat Spanien / Großdeutsches Reich Spanien bricht die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Da Spanien bis zum Schluss des Zweiten Weltkrieges neutral bleibt gehört es nicht zu den Unterzeichnern der Charta der Vereinten Nationen. Die Regierung Franco wird vielmehr von den verschiedensten Seiten als faschistisch und autorität angegriffen. | ||||
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Rust http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131148/1-vorentscheidungen-der-siegermaechte http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschland-chronik/131163/8-mai-1945 | ||
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Großdeutsches Reich / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Königreich Schweden TBD
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Slowakische Republik / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Großdeutsches Reich / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan |
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Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Großdeutsches Reich
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Tschechoslowakische Republik Der slowakische Nationalrat siedelt nach Bratislava (Pressburg) über und proklamiert hier die Zusammengehörigkeit des slowakischen und des tschechischen Volkes. | |||||||
Königreich Norwegen König Håkon VII. und die sozialdemokratische Regierung unter Einar Gerhardsen kehren nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen aus dem Londoner Exil in ein von den Besatzern abgewirtschaftetes und verarmtes Norwegen zurück. Vidkum Quisling und weitere 24 Kollaborateure werden im Oktober zum Tode verurteilt und hingerichtet. | |||||||
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Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn Die Mitglieder der Regierung Szálasi schließen sich den zurück gehenden deutschen Truppen an, werden aber (soweit ergriffen) nach der Kapitulation ebenso wie die früher leitenden Staatsmänner von Imrédy und von Bárdossy an die neue ungarische Regierung ausgeliefert und hingerichtet. | ||||||
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Königreich Ungarn / Königreich Jugoslawien
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siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Reichskommissariat Niederlande / Königreich Belgien / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) Letzte Evakuierungsfahrt der noch fahrbereiten Zerstörer der Reichsmarine, T-Boote und S-Boote nach Hela, von wo 43.000 Menschen evakuiert werden. Bei den Räumungstransporten von Ostpreußen und aus der Danziger Bucht seit 23. Januar 1945 wurden insgesamt 2.002.602 Flüchtlinge, Soldaten und Verwundete evakuiert, dabei etwa 14.000 Verluste auf Seetransporten verzeichnet (Verluste der Dampfer WILHELM GUSTLOFF, STEUBEN und GOYA durch sowjetische U-Boote).
Bei Kriegsende werden ausgeliefert: 1 schwerer und 2 leichte Kreuzer, 15 Zerstörer, 17 Torpedo- und 159 U-Boote. Die Verluste der U-Boote (insgesamt 1170 in Dienst gestellt) setzen sich bis Kriegsende zusammen: gesunken vor dem Feind 726, selbst versenkt 215, im Hafen durch Bomben zerstört 61, durch Kollision, Minen und so weiter im Heimatgebiet 123, ferner außer Dienst gestellt 38, nach der Kapitulation übergeben 153, an Japan abgegeben acht, interniert drei. Von den 39.000 Mann, die im Laufe des Krieges bei der U-Boot-Waffe dienen, verlieren 33.000 das Leben. | ||||||
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Alpen- und Donau-Reichsgaue
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan |
siehe Fußnote |
Großdeutsches Reich / Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
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Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken / Tschechoslowakische Republik Die tschechoslowakische Hauptstadt Prag wird von sowjetischen Truppen besetzt. | |||
Republik Österreich Der Kabinettsrat beschließt eine Reihe von Gesetzen, durch die von den Nazi konfisziertes öffentliches und privates österreichisches Eigentum sichergestellt und die Verwaltung von "führungslosen" Unternehmen geregelt wird. Das Landwirtschaftliche Arbeitsamt gibt bekannt, dass geeignete Arbeitskräfte auch aus Wien für den Einsatz in der Landwirtschaft gesucht werden. Die Gemeindeverwaltung teilt mit, dass brachliegende Flächen kostenlos und auf unbestimmte Zeit an Siedler zum Anbau von Gemüse und Erdäpfel vergeben werden; Ansuchen nimmt das Wohnungsamt entgegen. Die Städtischen Büchereien ersuchen um Bücherspenden, um die Bestände vor allem um österreichische Titel zu bereichern, die in der Nazizeit vernichtet wurden. Wegen des gigantischen Bedarfs und stillgelegter Produktion werden mit sofortiger Wirkung sämtliche Vorräte des Glasgroßhandels und des Glasergewerbes in Wien beschlagnahmt. | |||
siehe Fußnote |
Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Königreich Italien / Italienische Sozialrepublik / Großdeutsches Reich
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Vereinigte Staaten von Amerika (USA) / Republik der Philippinen / Kaiserreich Großjapan | |||
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