Römische Republik 500 BC: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 162: | Zeile 162: | ||
* In Rom wird der Tempel für Ceres eingeweiht, der der griechischen Göttin des Wachstums, Demeter, entspricht. Der Leiter der Feierlichkeiten ist Consul Spurius Cassius Vecellinus. | * In Rom wird der Tempel für Ceres eingeweiht, der der griechischen Göttin des Wachstums, Demeter, entspricht. Der Leiter der Feierlichkeiten ist Consul Spurius Cassius Vecellinus. | ||
---- | ---- | ||
− | [[Datei:Coriolanus.jpg|thumb|Der römische General Gnaeus Marcius Coriolanus]] '''[[Römische Republik]] / [[Etruskisches Reich]]''' <br> | + | [[Datei:Coriolanus.jpg|thumb|Der römische General Gnaeus Marcius Coriolanus]] '''[[Datei:SPQR.jpg|75px]] [[Römische Republik]] / [[Datei:Tarquinia.jpg|75px]] [[Etruskisches Reich]]''' <br> |
Trotz der ständigen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Römern und den Streitkräften von der Volsinii ist bisher keine Seite als Sieger anzusehen. Der römische Feldherr Gnaeus Marcius nimmt auf Befehl des Consuls Postumus Cominius mit einer relativ kleinen Kampfgruppe die volsinischen Städte Corioli, Longula und Pollusca ein, die sofort von volsinischen Streitkräften belagert werden. Für die Eroberung der Stadt Corioli empfängt nach seiner Rückkehr nach Rom Gnaeus Marcius den Beinamen Coriolanus. So erfolgreich sich Coriolanus im Felde geschlagen hat, so konservativ verhält er sich in der römischen Innenpolitik. Der latente Ausnahmezustand beim Ringen mit den Feinden der Umgebung hat zu einem Ungleichgewicht in der Bevölkerung geführt. Viele Plebejer wurden durch Patrizier ruiniert und manche sogar in Schuldknechtschaft (im Grunde wie Sklaverei) geraten. Nach zähem Ringen erkämpfen sich die Plebejer das Recht auf eigene Volksvertreter - die Volkstribunen. Sie sind unantastbar, können Gesetze einbringen und besitzen das Vetorecht, um Bürger vor der Willkür zu schützen oder darüber Rechenschaft einzufordern. Die aus dem Krieg zurückkehrenden Patrizier können mit dieser neuen Staatsverfassung nichts anfangen. Sie weigern sich standhaft, dem Volk Zugeständnisse zu machen. <br> | Trotz der ständigen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Römern und den Streitkräften von der Volsinii ist bisher keine Seite als Sieger anzusehen. Der römische Feldherr Gnaeus Marcius nimmt auf Befehl des Consuls Postumus Cominius mit einer relativ kleinen Kampfgruppe die volsinischen Städte Corioli, Longula und Pollusca ein, die sofort von volsinischen Streitkräften belagert werden. Für die Eroberung der Stadt Corioli empfängt nach seiner Rückkehr nach Rom Gnaeus Marcius den Beinamen Coriolanus. So erfolgreich sich Coriolanus im Felde geschlagen hat, so konservativ verhält er sich in der römischen Innenpolitik. Der latente Ausnahmezustand beim Ringen mit den Feinden der Umgebung hat zu einem Ungleichgewicht in der Bevölkerung geführt. Viele Plebejer wurden durch Patrizier ruiniert und manche sogar in Schuldknechtschaft (im Grunde wie Sklaverei) geraten. Nach zähem Ringen erkämpfen sich die Plebejer das Recht auf eigene Volksvertreter - die Volkstribunen. Sie sind unantastbar, können Gesetze einbringen und besitzen das Vetorecht, um Bürger vor der Willkür zu schützen oder darüber Rechenschaft einzufordern. Die aus dem Krieg zurückkehrenden Patrizier können mit dieser neuen Staatsverfassung nichts anfangen. Sie weigern sich standhaft, dem Volk Zugeständnisse zu machen. <br> | ||
---- | ---- | ||
− | '''[[Römische Republik]] / Stamm der Sabiner''' <br> | + | '''[[Datei:SPQR.jpg|75px]] [[Römische Republik]] / Stamm der Sabiner''' <br> |
Consul Spurius Cassius Vecellinus stellt das "Foedus Cassianum" vor, einen Staatsvertrag, der erstmals das Verhältnis zwischen Römern und den Latinern grundlegend regeln soll. Manche Geschichtsforscher gehen davon aus, dass es sich hier um den ersten Staatsvertrag Roms überhaupt handelt. <br> | Consul Spurius Cassius Vecellinus stellt das "Foedus Cassianum" vor, einen Staatsvertrag, der erstmals das Verhältnis zwischen Römern und den Latinern grundlegend regeln soll. Manche Geschichtsforscher gehen davon aus, dass es sich hier um den ersten Staatsvertrag Roms überhaupt handelt. <br> | ||
|- valign="top" | |- valign="top" | ||
Zeile 198: | Zeile 198: | ||
| <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Consul'''<br>''(2. Amtszeit)'' </center> || <center> '''Aulus Sempronius Atratinus''' </center> || <center> '''491 BC''' </center> | | <center> [[Datei:Mann.jpg|70px]] </center> || <center> '''Consul'''<br>''(2. Amtszeit)'' </center> || <center> '''Aulus Sempronius Atratinus''' </center> || <center> '''491 BC''' </center> | ||
|} | |} | ||
− | '''[[Datei:SPQR.jpg|75px]] [[Römische Republik]] / [[Datei: | + | '''[[Datei:SPQR.jpg|75px]] [[Römische Republik]] / [[Datei:Tarquinia.jpg|75px]] [[Etruskisches Reich]]''' <br> |
Der römische Feldherr und Kriegsheld Gnaeus Marcius Coriolanus steht bei den Auseinandersetzungen zwischen Patriziern und Plebejern an vorderster Front. Da das Ringen kein Ende nimmt, zieht das einfache Volk (die Plebejer) aus Rom aus und erzwingt damit weitere Verhandlungen. Der gemäßigte Patrizier Menenius Agrippa kann sie zwar zur Rückkehr bewegen, doch die Fronten bleiben verhärtet. Der Kriegsheld Coriolanus gehört zu jenen, die dem Volk am meisten misstrauen. Als er sich für den Konsulat bewirbt, erhält er nur wenige Stimmen und fällt durch, denn auch einigen seiner senatorischen Kollegen geht sein praktizierter Konservativismus zu weit. So wird die Konsulatswahl zu einer Abstimmung über die politische Richtung und schlussendlich zu einer Abrechnung mit den „Falken“ unter den Senatoren. Diese Schmach will der noch verhältnismäßig junge Coriolanus nicht auf sich sitzen lassen. Es kommt ihm gerade recht, dass in Rom eine Hungersnot herrscht und ein befreundeter Staat in Sizilien dringend benötigten Weizen auf den Weg geschickt hat. Coriolanus schlägt deshalb seinen Senatskollegen allen Ernstes vor, dem Volk die Nahrungsmittel so lange vorzuenthalten, bis die Volkstribunen auf ihre Rechte verzichtet haben würden. Seit dem Sturz des Königtums hat es kein römischer Führer mehr gewagt, offen gegen das Volk zu regieren und die gemäßigten Senatoren haben so ein leichtes Spiel bei der Abstimmung darüber gegen Coriolanus mobil zu machen und ihm eine weitere - noch deutlichere - Niederlage zu bereiten. Er wird darüber hinaus von den von ihm verhassten Volkstribunen zum Tode verurteilt, aber in Verhandlungen mit dem widerstrebenden Senat mit einer ewigen Landesverweisung bestraft. Coriolanus wendet sich nun aus Rache seinen und Roms ärgsten Feinden, den Volsinii, zu und plant, sie nach zahlreichen Siegen über mit Rom verbündete Städte auch gegen seine Heimatstadt zu führen. <br> | Der römische Feldherr und Kriegsheld Gnaeus Marcius Coriolanus steht bei den Auseinandersetzungen zwischen Patriziern und Plebejern an vorderster Front. Da das Ringen kein Ende nimmt, zieht das einfache Volk (die Plebejer) aus Rom aus und erzwingt damit weitere Verhandlungen. Der gemäßigte Patrizier Menenius Agrippa kann sie zwar zur Rückkehr bewegen, doch die Fronten bleiben verhärtet. Der Kriegsheld Coriolanus gehört zu jenen, die dem Volk am meisten misstrauen. Als er sich für den Konsulat bewirbt, erhält er nur wenige Stimmen und fällt durch, denn auch einigen seiner senatorischen Kollegen geht sein praktizierter Konservativismus zu weit. So wird die Konsulatswahl zu einer Abstimmung über die politische Richtung und schlussendlich zu einer Abrechnung mit den „Falken“ unter den Senatoren. Diese Schmach will der noch verhältnismäßig junge Coriolanus nicht auf sich sitzen lassen. Es kommt ihm gerade recht, dass in Rom eine Hungersnot herrscht und ein befreundeter Staat in Sizilien dringend benötigten Weizen auf den Weg geschickt hat. Coriolanus schlägt deshalb seinen Senatskollegen allen Ernstes vor, dem Volk die Nahrungsmittel so lange vorzuenthalten, bis die Volkstribunen auf ihre Rechte verzichtet haben würden. Seit dem Sturz des Königtums hat es kein römischer Führer mehr gewagt, offen gegen das Volk zu regieren und die gemäßigten Senatoren haben so ein leichtes Spiel bei der Abstimmung darüber gegen Coriolanus mobil zu machen und ihm eine weitere - noch deutlichere - Niederlage zu bereiten. Er wird darüber hinaus von den von ihm verhassten Volkstribunen zum Tode verurteilt, aber in Verhandlungen mit dem widerstrebenden Senat mit einer ewigen Landesverweisung bestraft. Coriolanus wendet sich nun aus Rache seinen und Roms ärgsten Feinden, den Volsinii, zu und plant, sie nach zahlreichen Siegen über mit Rom verbündete Städte auch gegen seine Heimatstadt zu führen. <br> | ||
{| class="wikitable" width="80%" | {| class="wikitable" width="80%" |
Version vom 5. Dezember 2016, 13:38 Uhr
RÖMISCHE REPUBLIK
Hauptseite | ||||
Jahres-Chroniken | ||||
Länderchroniken |
Chronik der Apenninenhalbinsel | ||||||||||||||||||||||
Etruskisches Reich | ||||||||||||||||||||||
Königreich Rom | ||||||||||||||||||||||
Chronik der Römischen Republik der Dekade ... 510 BC | ||||||||||||||||||||||
Gründungsphase der Römischen Republik (509-451 BC). | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik In Rom schreibt man das Jahr 254 (ab urbe condita = seit Gründung der Stadt, gemeint ist Rom).
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Quintus Cloelius Siculus und Titus Larcius Flavus, der in einigen Überlieferungen auch Rufus genannt wird, werden zu neuen Consuln bestimmt. Für Titus Larcius Flavus ist es nach 501 das zweite Konsulat.
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
Der Consul von 501 BC, Postumus Cominius Aruncus, vollzieht in Rom die Weihe des Saturntempels. Die Feiern beginnen mit einem Opfer vor dem Tempel des Saturn und einem öffentlichen Mahl. Öffentliche Einrichtungen sind während der Saturnalien geschlossen, aber öffentliche Speisungen finden statt. Es soll von nun an üblich sein, sich zu den Saturnalien zu beschenken. Wichtigster Aspekt der Saturnalien wird die Aufhebung der Standesunterschiede, auch Sklaven sollen an diesem Tag von ihren Herren wie Gleichgestellte behandelt werden, teilweise werden die Rollen sogar (scherzhaft) umgekehrt, so dass die Herren ihre Sklaven bedienen. Es wird ein Saturnalienfürst (Saturnalicus princeps) gewählt werden, teilweise wird dieser auch rex bibendi („König des Trinkens“) genannt. Dieser Name deutet auch auf den stark gesteigerten Weinkonsum während der Festtage hin. Nicht nur der Wein wird während der Festtage in großem Maße getrunken, es wird auch offiziell das Würfelspiel um Geld erlaubt und es können Festgeschenke, apophoreta, verlost werden. Auch sonst lockert sich die Moral während der Feiertage erheblich. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Im Rahmen von Ständekämpfen ziehen Plebejer aus der Stadt Rom auf den Aventin oder den Mons Sacer ("heiligen Berg"), um gegen ihre ungerechte Behandlung durch die Patrizier zu protestieren. Sie weigern sich, in die Stadt zurückzukehren. Das politische System Rom befindet sich damit in einer Pattsituation. Der Senat schickt den Consul von 505 BC, Agrippa Menenius Lanatus als Vermittler, da er selbst aus einfachen Verhältnissen stammt. Mitsamt einer Handlungsvollmacht und eine berühmt gewordenen Parabel vom Magen und den Gliedmassen (das bedeutet, auch wenn es so aussieht, als ob ein Teil der Gesellschaft - der Magen - nicht arbeitet und nur zu genießen scheint - im Gegensatz zu den Gliedmassen, so sind doch alle für den Erhalt des gesamten Staates - des Körpers - wichtig) schafft er es, die Plebejer zu bewegen ihren Boykott aufzugeben und ihre Abtrennung von Rom zu beenden. Der Consul von 502, Spurius Cassius Vecellinus, belagert die Stadt Pometia und zwingt die Sabiner zu einem Friedensvertrag. | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik Zu neuen Consuln werden Postumus Cominius Auruncus und Spurius Cassius Vecellinus gewählt. Für Beide ist es nach 501 bzw. 502 die zweite Amtszeit.
Römische Republik / Etruskisches Reich Trotz der ständigen militärischen Auseinandersetzungen zwischen Römern und den Streitkräften von der Volsinii ist bisher keine Seite als Sieger anzusehen. Der römische Feldherr Gnaeus Marcius nimmt auf Befehl des Consuls Postumus Cominius mit einer relativ kleinen Kampfgruppe die volsinischen Städte Corioli, Longula und Pollusca ein, die sofort von volsinischen Streitkräften belagert werden. Für die Eroberung der Stadt Corioli empfängt nach seiner Rückkehr nach Rom Gnaeus Marcius den Beinamen Coriolanus. So erfolgreich sich Coriolanus im Felde geschlagen hat, so konservativ verhält er sich in der römischen Innenpolitik. Der latente Ausnahmezustand beim Ringen mit den Feinden der Umgebung hat zu einem Ungleichgewicht in der Bevölkerung geführt. Viele Plebejer wurden durch Patrizier ruiniert und manche sogar in Schuldknechtschaft (im Grunde wie Sklaverei) geraten. Nach zähem Ringen erkämpfen sich die Plebejer das Recht auf eigene Volksvertreter - die Volkstribunen. Sie sind unantastbar, können Gesetze einbringen und besitzen das Vetorecht, um Bürger vor der Willkür zu schützen oder darüber Rechenschaft einzufordern. Die aus dem Krieg zurückkehrenden Patrizier können mit dieser neuen Staatsverfassung nichts anfangen. Sie weigern sich standhaft, dem Volk Zugeständnisse zu machen. Römische Republik / Stamm der Sabiner | ||||||||||||||||||||||
Römische Republik
| ||||||||||||||||||||||
Römische Republik In diesem Jahr werden Marcus Minucius Augurinus und Aulus Sempronius Atratinus zu Consuln gewählt. Beide führten bereits gemeinsam das Konsulat im Jahre 497.
Römische Republik / Etruskisches Reich | ||||||||||||||||||||||
Chronik der Römischen Republik der Dekaden ... 490 BC / 480 BC / 470 BC / 460 BC / 450 BC / 440 BC / 430 BC / 420 BC / 410 BC / 400 BC | ||||||||||||||||||||||
Übersicht über die Römische Republik | ||||||||||||||||||||||
Consuln Roms | ||||||||||||||||||||||
|