Chronik 06.1871: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Gelbfieber-Epidemie in Buenos Aires''' (seit 27. Januar 1871)
 
* '''Gelbfieber-Epidemie in Buenos Aires''' (seit 27. Januar 1871)
 
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Der Deutsche Reichstag stimmt der Eingliederung von Elsass und Lothringen ins Reich zu. <br>  
 
Der Deutsche Reichstag stimmt der Eingliederung von Elsass und Lothringen ins Reich zu. <br>  
 
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Die liberalen Revolutionäre um Miguel García Granados Zavala aberkennen dem Machthaber Feldmarschall und Präsident Vicente Cerna Sandoval formell die Legitimation und legen fest, dass García Granados für eine Übergangszeit von zwei Jahren das Präsidentenamt übernehmen soll. Zu den wichtigsten Reformen, die Garcia in die Wege leiten soll, gehören die Einführung der allgemeinen Pressefreiheit, die Beschneidung der Macht der katholischen Kirche durch Ausweisung der Jesuiten sowie zweier Bischöfe und das Verbot der Erhebung des Zehnten, die Organisation der Offiziersausbildung durch Gründung der Offiziersakademie „Escuela Politécnica“ und die einheitliche Festlegung der Volljährigkeit für Männer und Frauen auf 21 Jahre. <br>
 
Die liberalen Revolutionäre um Miguel García Granados Zavala aberkennen dem Machthaber Feldmarschall und Präsident Vicente Cerna Sandoval formell die Legitimation und legen fest, dass García Granados für eine Übergangszeit von zwei Jahren das Präsidentenamt übernehmen soll. Zu den wichtigsten Reformen, die Garcia in die Wege leiten soll, gehören die Einführung der allgemeinen Pressefreiheit, die Beschneidung der Macht der katholischen Kirche durch Ausweisung der Jesuiten sowie zweier Bischöfe und das Verbot der Erhebung des Zehnten, die Organisation der Offiziersausbildung durch Gründung der Offiziersakademie „Escuela Politécnica“ und die einheitliche Festlegung der Volljährigkeit für Männer und Frauen auf 21 Jahre. <br>
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Die Konföderation von Fidschi teilt sich in das Königreich von Bau und die Konföderation von Lau. <br>
 
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| <center>'''[[Chronik 06.1871|08.06.1871]]''' <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.jpg|50px]] </center> ||  '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1871|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br>
 
| <center>'''[[Chronik 06.1871|08.06.1871]]''' <br> [[Datei:Österreich-Ungarn.jpg|50px]] </center> ||  '''[[Österreichisch-Ungarische Monarchie 1871|Österreichisch-Ungarische Monarchie]]''' <br>
 
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie erlässt ein Gesetz über die Auflösung der Militärgrenzen in Österreich, da eine Bedrohung dieses Landesteils durch das Osmanische Reich nicht mehr in Erwägung gezogen wird. Die Militärgrenze im ungarischen Teil der Monarchie bleibt vorerst noch bestehen, ebenso die entsprechenden Militärverbände, die sich hauptsächlich aus Serben, Kroaten, Rumänen und anderen orthodoxen Christen zusammensetzen. Einen anderen Teil der Bevölkerung stellten Deutsche und Ungarn, darüber hinaus Walachen, Bulgaren, Morlaken, Albaner, Mazedonier, Bosniaken, Montenegriner und Slowenen. In der Militärgrenze siedeln in erster Linie Serben und Kroaten. Sie sind von Abgaben befreit, leben im Verband der Großfamilie und leisten Wach- und Kriegsdienste. Mit der Auflösung der Militärgrenzen ist langfristig eine Besiedlung dieser Gebiete durch Deutsche zu erwarten. <br>
 
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie erlässt ein Gesetz über die Auflösung der Militärgrenzen in Österreich, da eine Bedrohung dieses Landesteils durch das Osmanische Reich nicht mehr in Erwägung gezogen wird. Die Militärgrenze im ungarischen Teil der Monarchie bleibt vorerst noch bestehen, ebenso die entsprechenden Militärverbände, die sich hauptsächlich aus Serben, Kroaten, Rumänen und anderen orthodoxen Christen zusammensetzen. Einen anderen Teil der Bevölkerung stellten Deutsche und Ungarn, darüber hinaus Walachen, Bulgaren, Morlaken, Albaner, Mazedonier, Bosniaken, Montenegriner und Slowenen. In der Militärgrenze siedeln in erster Linie Serben und Kroaten. Sie sind von Abgaben befreit, leben im Verband der Großfamilie und leisten Wach- und Kriegsdienste. Mit der Auflösung der Militärgrenzen ist langfristig eine Besiedlung dieser Gebiete durch Deutsche zu erwarten. <br>
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc | <center> '''[[Chronik 06.1871|09.06.1871]]''' <br> [[Datei:Deutsches Reich.gif|50px]] [[Datei:Preußen 1863-1918.gif|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc | [[Datei:Karl Ludwig Ernst von Prittwitz.jpg|thumb|150px|left|''Der General der Infanterie a.D. Karl Ludwig Ernst von Prittwitz stirbt'']] '''[[Deutsches Kaiserreich 1871-II|Deutsches Kaiserreich]] / [[Königreich Preußen 1871|Königreich Preußen]]''' <br>
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Der königlich-preußische General der Infanterie und Ehrenritter des Johanniterordens Karl Ludwig Ernst von Prittwitz (* 16.10. 1790 auf Gut Karisch, Landkreis Strehlen, Niederschlesien), dessen Name eng mit der Niederschlagung der 48er Märzrevolution in Berlin verbunden ist, stirbt in Görlitz, wohin er sich nach seinem 50. Dienstjubiläum zurückgezogen hatte. Nach 15-tägiger Anreise mit der Postkutsche von seinem väterlichen Gut trat Prittwitz am 5. März 1803 im Alter von 12 Jahren als Fahnenjunker ins Infanterie-Regiment „von Zenge“ in Königsberg (Ostpreußen) ein. Schon am 31. Dezember 1804 wurde er zum Fähnrich befördert und nahm als 16-Jähriger bei der Schlacht von Auerstedt (14. Oktober 1806) teil. Eine angebliche Verwundung in dieser Schlacht wird in der Familiengeschichte von 1870 ausdrücklich als Gerücht abgetan. Bis zur Reaktivierung 1810 lebte Prittwitz dann wieder im Elternhaus. Am 21. Februar 1810 zum Sekondeleutnant befördert, trat er ins 1. ostpreußische Infanterie-Regiment ein und wurde am 5. August 1811 zum 1. westpreußischen Infanterie-Regiment versetzt. Am 26. Februar 1812 wurde er in den Generalstab zum Generalmajor Yorck abkommandiert. Im Feldzug gegen Russland wurde er am 20. Oktober 1812 zum Premierleutnant befördert. In den Befreiungskriegen gegen Napoleon in den Jahren 1813 und 1814 kämpfte Prittwitz u.a. bei Großbeeren, Zahna und Dennewitz (August und September 1813) und in Frankreich. Er rückte am 12. Juni 1813 zum Stabskapitän und am 24. November 1813 zum Wirklichen Kapitän auf und war bereits im Alter von 24 Jahren am 5. Februar 1815 Major. Am 30. Dezember 1818 erhielt er seine Ernennung zum Adjutanten bei Kronprinz Wilhelm von Preußen. Ab 3. Mai 1821 war er Abteilungs-Chef im Generalstab, ab 6. April 1822 Flügel-Adjutant und am 30. März 1824 wurde Prittwitz zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1828 erhielt er die Ernennung zum Kommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß und wurde am 30. März 1829 zum Oberst befördert. In diesem Rang nahm er am 12. September 1835 an der Revue von Kalisch teil, wurde danach am 20. September 1835 zum Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-Brigade ernannt und am 30. März 1836 zum Generalmajor befördert. Schließlich wurde Prittwitz am 30. März 1838 Kommandant von Potsdam. Am 1. März 1843 wurde Prittwitz zum Kommandeur der Garde-Infanterie ernannt. In seinen dienstfreien Stunden betätigte er sich auch als Autor. So erschienen 1843 seine „Militairischen Beiträge zur Geschichte des Jahres 1813“ in zwei Bänden über die damalige Heeres-Organisation. Ein Jahr später wurde er am 30. März 1844 zum Generalleutnant befördert. Während der „Märzrevolution“ in Berlin löste Prittwitz am Nachmittag des 18. März 1848 am Beginn der Barrikadenkämpfe den General Pfuel im Oberkommando der Truppen ab. Das nachfolgende Desaster ging nicht auf ihn zurück und im Mai übernahm er die Dienstgeschäfte des Generalkommandos des Gardekorps. Im darauf folgenden Jahr wurde er am 16. März 1849 zum Oberbefehlshaber des Deutschen Bundesheeres im Schleswig-Holsteinischen Krieg ernannt und nahm an einigen Schlachten (unter anderem bei Düppel am 13. April 1849) teil. Friedrich Daniel Bassermann (1811-1855), damals Unterstaatssekretär im Innenministerium, notierte am 26. April 1849 an den Ministerpräsidenten Heinrich von Gagern (1799-1880): „Der König hat an Prittwitz ein Handbillett geschrieben (wohl die Überschreitung der jütischen Grenze betreffend, eine gestern Abend im Ministerrat verlesene Note des preußischen Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten empfiehlt die Nichtüberschreitung) und hat ihn gefragt, ob er als preußischer General nicht seinen Befehlen gehorchen werde. - Er hat ihm geantwortet: Mit Sr. Majestät Erlaubnis habe er der Zentralgewalt (Provisorische Zentralgewalt der Frankfurter Nationalversammlung) den Eid geleistet und werde daher nur ihr gehorchen.“ Am 3. November 1849 erhielt Prittwitz seine Ernennung zum - zunächst interimistischen - Kommandierenden General des Gardekorps (bestätigt am 23. März 1852). Ein Jahr später feierte er am 5. März 1853 sein 50-jähriges Dienstjubiläum und ließ sich auf eigenen Wunsch bald danach aus dem Militärdienst verabschieden. <br>
 
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| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 06.1871|11.06.1871]]''' <br> [[Datei:USA 1867-1877.gif|50px]] [[Datei:Utah 1849-1903.jpg|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1871|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Utah 1870|Territory of Utah]] / [[Wyoming 1870|Wyoming Territory]]''' <br>
 
| style="color:blue;background-color:#eeffcc |  <center>'''[[Chronik 06.1871|11.06.1871]]''' <br> [[Datei:USA 1867-1877.gif|50px]] [[Datei:Utah 1849-1903.jpg|50px]] </center> || style="color:blue;background-color:#eeffcc |  '''[[Vereinigte Staaten von Amerika 1871|Vereinigte Staaten von Amerika]] / [[Utah 1870|Territory of Utah]] / [[Wyoming 1870|Wyoming Territory]]''' <br>
 
Der Geologe Ferdinand Vandeveer Hayden startet mit 34 Männern und sieben Wagen von Ogden, Utah, aus zu seiner "Hayden-Expedition", die ihn in das Yellowstone-Gebiet führen soll. Mit von der Partie sind der Maler Thomas Moran und der Fotograf William Henry Jackson. <br>
 
Der Geologe Ferdinand Vandeveer Hayden startet mit 34 Männern und sieben Wagen von Ogden, Utah, aus zu seiner "Hayden-Expedition", die ihn in das Yellowstone-Gebiet führen soll. Mit von der Partie sind der Maler Thomas Moran und der Fotograf William Henry Jackson. <br>
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Die Baukommission des Deutschen Reichstages bestimmt für das neu zu errichtende Parlamentsgebäude das Grundstück des Raczynski-Palais auf dem Königsplatz. Graf Raczynski war ein Kunsthistoriker und Sammler. In seiner Funktion als Diplomat nutzte er seine Reisen, um Kunstobjekte zu sammeln, die er etwa seit 1834 in seinem Palais Unter den Linden in Berlin ausstellte. Als er nach einigen Dienstjahren zurück nach Berlin kehrte, überließ ihm König Friedrich Wilhelm IV. das besagte Grundstück auf dem Königsplatz unentgeltlich, unter der Vorgabe, dort ein Haus zu bauen, in dem seine Kunstobjekte besichtigt werden könnten, was auch in einem Vertrag vom 19. Mai 1847 festgehalten wurde. Da dieses Grundstück im Jahre 1854 Bestandteil seiner Familienstiftung wurde, waren künftig auch seine Familienmitglieder daran gehindert, es zu veräußern. <br>
 
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Aktuelle Version vom 12. Februar 2018, 19:49 Uhr

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DIE EREIGNISSE IM JUNI 1871



DIE SCHLAGZEILEN DES MONATS


Kaiser Wilhelm I. schenkt dem Reichskanzler in Anerkennung seiner Verdienste um die Reichsgründung den Sachsenwald

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20.06.1837-22.01.1901
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Vatikan 1870-1929.gif
Kirchenstaat
Papst Pius IX.
Kardinalstaatssekretär Iacobus Cardinale Antonelli
16.06.1846-07.02.1878
12.04.1850-06.11.1876
(secundum mandatum)
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Österreichisch-Ungarische Monarchie
Kaiser Franz Joseph I.
Amtierender Präsident des Ministerrates Karl Sigmund Graf Hohenwart
02.12.1848-21.11.1916
06.02.1871-30.10.1871
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Russisches Kaiserreich
Zar Alexander II. "Osvoboditeli" ("der Befreier")
Vorsitzender des Ministerrates Pawel Pawlowitsch Gagarin
02.03.1855-13.03.1881
02.03.1864-04.03.1872
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Vereinigte Staaten von Amerika
Präsident Ulysses Simpson Grant
Vizepräsident Schuyler Colfax
04.03.1869-04.03.1877
04.03.1869-04.03.1873
Deutsches Reich.gif
Deutsches Kaiserreich
Kaiser Wilhelm I.
Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck
(1861) 18.01.1871-09.03.1888
(1862) 21.03.1871-20.03.1890
Frankreich.gif
Französische Republik
Präsident Marie Joseph Louis Adolphe Thiers
17.02.1871-24.05.1873
Ereignis
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Chronik Januar 1871 / Februar 1871 / März 1871 / April 1871 / Mai 1871 / Juni 1871 / Juli 1871 / August 1871 / September 1871 / Oktober 1871 / November 1871 / Dezember 1871
Fortlaufende Ereignisse
  • Besetzung Paraguays durch Brasilien und Argentinien (seit März 1870)
  • Gelbfieber-Epidemie in Buenos Aires (seit 27. Januar 1871)
02.06.1871
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Königreich Italien

König Viktor Emanuel II. zieht feierlich in die neue italienische Hauptstadt Rom ein.

Argentinien 1818-2010.gif
Argentinische Republik

In Buenos Aires wird kein Fall von Gelbfieber mehr registriert. Zwischen 13.500 und 14.500 Menschen sind in den letzten drei Monaten gestorben. Registriert werden 3397 gebürtige Argentinier, 6201 Italiener, 1608 Spanier, 1384 Franzosen, 220 Englisch sprechenden und 233 Deutsch sprechenden Menschen; 571 werden nicht identifiziert. 14.467 Menschen wurden ordnungsgemäß begraben. Es wird vermutet, dass die argentinischen Soldaten nach der Rückkehr vom Krieg gegen Paraguay die Krankheit eingeschleppt haben. Die unzureichende Versorgung mit Trinkwasser, die Verschmutzung des Grundwassers durch menschliche Abfälle, das heiße und feuchte Wetter und die ungebremste Einwanderungswelle von Menschen aus Europa und vom Land sind die Hauptursachen der Ausbreitung dieser Krankheit, die von der „Aedes aegypti“-Mücke übertragen wird. Viele Historiker betrachten die Epidemie als eine wesentliche Ursache des Aussterbens der schwarzen Menschen in Buenos Aires, die zumeist in den Elendsvierteln der Stadt lebten, die ganz besonders schwer von der Epidemie betroffen wurde.

03.06.1871
Deutsches Reich.gif
Deutsches Kaiserreich

Der Deutsche Reichstag stimmt der Eingliederung von Elsass und Lothringen ins Reich zu.

Guatemala 1871.jpg
Republik Guatemala

Die liberalen Revolutionäre um Miguel García Granados Zavala aberkennen dem Machthaber Feldmarschall und Präsident Vicente Cerna Sandoval formell die Legitimation und legen fest, dass García Granados für eine Übergangszeit von zwei Jahren das Präsidentenamt übernehmen soll. Zu den wichtigsten Reformen, die Garcia in die Wege leiten soll, gehören die Einführung der allgemeinen Pressefreiheit, die Beschneidung der Macht der katholischen Kirche durch Ausweisung der Jesuiten sowie zweier Bischöfe und das Verbot der Erhebung des Zehnten, die Organisation der Offiziersausbildung durch Gründung der Offiziersakademie „Escuela Politécnica“ und die einheitliche Festlegung der Volljährigkeit für Männer und Frauen auf 21 Jahre.

05.06.1871
Fidschi 1871-1874.jpg
Königreich Viti

Die Konföderation von Fidschi teilt sich in das Königreich von Bau und die Konföderation von Lau.

08.06.1871
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Österreichisch-Ungarische Monarchie

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie erlässt ein Gesetz über die Auflösung der Militärgrenzen in Österreich, da eine Bedrohung dieses Landesteils durch das Osmanische Reich nicht mehr in Erwägung gezogen wird. Die Militärgrenze im ungarischen Teil der Monarchie bleibt vorerst noch bestehen, ebenso die entsprechenden Militärverbände, die sich hauptsächlich aus Serben, Kroaten, Rumänen und anderen orthodoxen Christen zusammensetzen. Einen anderen Teil der Bevölkerung stellten Deutsche und Ungarn, darüber hinaus Walachen, Bulgaren, Morlaken, Albaner, Mazedonier, Bosniaken, Montenegriner und Slowenen. In der Militärgrenze siedeln in erster Linie Serben und Kroaten. Sie sind von Abgaben befreit, leben im Verband der Großfamilie und leisten Wach- und Kriegsdienste. Mit der Auflösung der Militärgrenzen ist langfristig eine Besiedlung dieser Gebiete durch Deutsche zu erwarten.

09.06.1871
Deutsches Reich.gif 50px
Der General der Infanterie a.D. Karl Ludwig Ernst von Prittwitz stirbt
Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen

Der königlich-preußische General der Infanterie und Ehrenritter des Johanniterordens Karl Ludwig Ernst von Prittwitz (* 16.10. 1790 auf Gut Karisch, Landkreis Strehlen, Niederschlesien), dessen Name eng mit der Niederschlagung der 48er Märzrevolution in Berlin verbunden ist, stirbt in Görlitz, wohin er sich nach seinem 50. Dienstjubiläum zurückgezogen hatte. Nach 15-tägiger Anreise mit der Postkutsche von seinem väterlichen Gut trat Prittwitz am 5. März 1803 im Alter von 12 Jahren als Fahnenjunker ins Infanterie-Regiment „von Zenge“ in Königsberg (Ostpreußen) ein. Schon am 31. Dezember 1804 wurde er zum Fähnrich befördert und nahm als 16-Jähriger bei der Schlacht von Auerstedt (14. Oktober 1806) teil. Eine angebliche Verwundung in dieser Schlacht wird in der Familiengeschichte von 1870 ausdrücklich als Gerücht abgetan. Bis zur Reaktivierung 1810 lebte Prittwitz dann wieder im Elternhaus. Am 21. Februar 1810 zum Sekondeleutnant befördert, trat er ins 1. ostpreußische Infanterie-Regiment ein und wurde am 5. August 1811 zum 1. westpreußischen Infanterie-Regiment versetzt. Am 26. Februar 1812 wurde er in den Generalstab zum Generalmajor Yorck abkommandiert. Im Feldzug gegen Russland wurde er am 20. Oktober 1812 zum Premierleutnant befördert. In den Befreiungskriegen gegen Napoleon in den Jahren 1813 und 1814 kämpfte Prittwitz u.a. bei Großbeeren, Zahna und Dennewitz (August und September 1813) und in Frankreich. Er rückte am 12. Juni 1813 zum Stabskapitän und am 24. November 1813 zum Wirklichen Kapitän auf und war bereits im Alter von 24 Jahren am 5. Februar 1815 Major. Am 30. Dezember 1818 erhielt er seine Ernennung zum Adjutanten bei Kronprinz Wilhelm von Preußen. Ab 3. Mai 1821 war er Abteilungs-Chef im Generalstab, ab 6. April 1822 Flügel-Adjutant und am 30. März 1824 wurde Prittwitz zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Juni 1828 erhielt er die Ernennung zum Kommandeur des 1. Garde-Regiments zu Fuß und wurde am 30. März 1829 zum Oberst befördert. In diesem Rang nahm er am 12. September 1835 an der Revue von Kalisch teil, wurde danach am 20. September 1835 zum Kommandeur der 1. Garde-Infanterie-Brigade ernannt und am 30. März 1836 zum Generalmajor befördert. Schließlich wurde Prittwitz am 30. März 1838 Kommandant von Potsdam. Am 1. März 1843 wurde Prittwitz zum Kommandeur der Garde-Infanterie ernannt. In seinen dienstfreien Stunden betätigte er sich auch als Autor. So erschienen 1843 seine „Militairischen Beiträge zur Geschichte des Jahres 1813“ in zwei Bänden über die damalige Heeres-Organisation. Ein Jahr später wurde er am 30. März 1844 zum Generalleutnant befördert. Während der „Märzrevolution“ in Berlin löste Prittwitz am Nachmittag des 18. März 1848 am Beginn der Barrikadenkämpfe den General Pfuel im Oberkommando der Truppen ab. Das nachfolgende Desaster ging nicht auf ihn zurück und im Mai übernahm er die Dienstgeschäfte des Generalkommandos des Gardekorps. Im darauf folgenden Jahr wurde er am 16. März 1849 zum Oberbefehlshaber des Deutschen Bundesheeres im Schleswig-Holsteinischen Krieg ernannt und nahm an einigen Schlachten (unter anderem bei Düppel am 13. April 1849) teil. Friedrich Daniel Bassermann (1811-1855), damals Unterstaatssekretär im Innenministerium, notierte am 26. April 1849 an den Ministerpräsidenten Heinrich von Gagern (1799-1880): „Der König hat an Prittwitz ein Handbillett geschrieben (wohl die Überschreitung der jütischen Grenze betreffend, eine gestern Abend im Ministerrat verlesene Note des preußischen Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten empfiehlt die Nichtüberschreitung) und hat ihn gefragt, ob er als preußischer General nicht seinen Befehlen gehorchen werde. - Er hat ihm geantwortet: Mit Sr. Majestät Erlaubnis habe er der Zentralgewalt (Provisorische Zentralgewalt der Frankfurter Nationalversammlung) den Eid geleistet und werde daher nur ihr gehorchen.“ Am 3. November 1849 erhielt Prittwitz seine Ernennung zum - zunächst interimistischen - Kommandierenden General des Gardekorps (bestätigt am 23. März 1852). Ein Jahr später feierte er am 5. März 1853 sein 50-jähriges Dienstjubiläum und ließ sich auf eigenen Wunsch bald danach aus dem Militärdienst verabschieden.

11.06.1871
50px Utah 1849-1903.jpg
Vereinigte Staaten von Amerika / Territory of Utah / Wyoming Territory

Der Geologe Ferdinand Vandeveer Hayden startet mit 34 Männern und sieben Wagen von Ogden, Utah, aus zu seiner "Hayden-Expedition", die ihn in das Yellowstone-Gebiet führen soll. Mit von der Partie sind der Maler Thomas Moran und der Fotograf William Henry Jackson.

14.06.1871
Deutsches Reich.gif 50px
Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen

Die Baukommission des Deutschen Reichstages bestimmt für das neu zu errichtende Parlamentsgebäude das Grundstück des Raczynski-Palais auf dem Königsplatz. Graf Raczynski war ein Kunsthistoriker und Sammler. In seiner Funktion als Diplomat nutzte er seine Reisen, um Kunstobjekte zu sammeln, die er etwa seit 1834 in seinem Palais Unter den Linden in Berlin ausstellte. Als er nach einigen Dienstjahren zurück nach Berlin kehrte, überließ ihm König Friedrich Wilhelm IV. das besagte Grundstück auf dem Königsplatz unentgeltlich, unter der Vorgabe, dort ein Haus zu bauen, in dem seine Kunstobjekte besichtigt werden könnten, was auch in einem Vertrag vom 19. Mai 1847 festgehalten wurde. Da dieses Grundstück im Jahre 1854 Bestandteil seiner Familienstiftung wurde, waren künftig auch seine Familienmitglieder daran gehindert, es zu veräußern.

16.06.1871
Deutsches Reich.gif
Deutsches Kaiserreich

Die im Deutsch-Französischen Krieg siegreichen Garden halten unter Führung von Kaiser Wilhelm I. Einzug in Berlin. An seiner Seite sind Prinz Friedrich Wilhelm (später Kaiser Friedrich III.), Prinz Friedrich Karl, Fürst Otto von Bismarck sowie General Helmuth Karl Bernhard von Moltke.

21.06.1871
Deutsches Reich.gif 50px Sachsen 1815-1935.gif
Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen / Königreich Sachsen

Bei Rackwitz bei Leipzig stoßen ein Personenzug und eine Lokomotive zusammen. 19 Menschen sterben, 56 weitere werden verletzt.

24.06.1871
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Deutsches Kaiserreich
  • Das Wochenblatt Agitator, die zweite Berliner Arbeiterzeitung nach dem Social-Democrat, stellt mit der Ausgabe Nr. 22 sein Erscheinen ein.
  • In der Leipziger Straße 4 in Berlin-Mitte wird, nachdem die Königliche Porzellanmanufaktur verlegt und das Gebäude abgetragen wurde, mit einem Neubau begonnen, der dem Reichstag als provisorische Tagungsstätte dienen soll.
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Deutsches Kaiserreich / Königreich Preußen / Herzogtum Sachsen-Lauenburg

Der deutsche Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck erhält von Kaiser Wilhelm I. den Sachsenwald bei Friedrichsruh im Herzogtum Lauenburg als Eigentum. Der Sachsenwald ist der Rest eines riesigen Urwaldes, bestehend vorwiegend aus Eichen und Buchen, der sich von der Ostsee bis nach Niedersachsen erstreckt. Bereits seit der Steinzeit siedelten Menschen im Bereich des Urwaldes, indem sie kleine Lichtungen für Äcker schufen und den Wald zur Schweinemast nutzten. Die ältesten Nachweise für eine feste Besiedelung des Sachsenwaldes und des Gebiets von Hamburg werden auf das 4. Jahrhundert vor Christus datiert. Ebenso wie in Hamburg zeugen Megalithgräber für eine frühgeschichtliche Besiedelung. Die Menschen fingen in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung an, den Urwald großflächig zu roden, so dass er im späten Mittelalter – bis auf den Sachsenwald – praktisch verschwunden war. Bereits im Mittelalter war das Eigentum am Sachsenwald begehrt und nach heftigem Streit mit den Herzögen von Sachsen-Lauenburg gelangte mit dem Vertrag von Perleberg im Jahr 1420 eine Hälfte des Sachsenwaldes an die Hansestädte Hamburg und Lübeck, die diesen Anteil mit Geesthacht und den Vierlanden von ihrem beiderstädtischen Amtssitz Bergedorf aus verwalteten. Durch die Gasteiner Konvention gelangte Lauenburg und damit auch der Sachsenwald zu Preußen.

29.06.1871
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

In Großbritannien legt der "Trade Union Act" erstmals die Rechte von Gewerkschaften gesetzlich fest. Die britische Regierung erkennt darin den "Trade Union Congress" als Gewerkschaft an und garantiert das Streikrecht.

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Republik Guatemala

Die putschende Armee Guatemalas besetzt die Hauptstadt des Landes. Das Regime des konservativen Machthabers, Marschall Vicente Cerna Sandoval, wird gestürzt. Beginn der „Liberalen Revolution“ in Guatemala. Miguel García Granados Zavala und Justo Rufino Barrios putschen sich an die Macht und leiten den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes ein. Die Rebellen planen den Bau einer ersten Eisenbahnlinie und Straßen und planen, Kirchen- und Indianerland den (überwiegend deutschen) Kaffeeproduzenten zu übergeben.

30.06.1871
Guatemala 1871.jpg
Republik Guatemala

Einen Tag nach dem Sturz des guatemaltekischen Machthabers Vicente Cerna Sandoval erreichen die liberalen Revolutionstruppen Guatemala-Stadt und ernennen Miguel García Granados Zavala zum neuen Präsidenten. Diese Ernennung erfolgt aufgrund der so genannten „Erklärung von Patzicía“ vom 3. Juni.

Juni 1871
EREIGNISSE DES MONATS OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland / Bund der Leeward-Inseln

Die seit 1860 administrativ zusammengeschlossenen Inseln Antigua und Barbuda werden Teil des Bundes der Leeward-Inseln, zu dem die British Virgin Islands, Dominica, Montserrat und Saint Christopher-Nevis-Anguilla gehören.

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