Fränkisches Reich 550: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. März 2017, 02:12 Uhr
FRÄNKISCHES REICH
Dekade 550-559
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450 / 460 / 470 / 480 / 490 / 500 / 510 | ||||||||||||||||||||||||||||||
ab 511 / 520 / 530 / 540 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich / Oströmisches Reich Der oströmische Kaiser Justinian I. sendet nach drei Jahren die zweite Gesandtschaft an Theudebald; er fordert die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagiert ausweichend; er entsendet eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. Der byzantinische Feldherr Narses fällt in Italien ein und vernichtet in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermeiden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnt ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer könnten die Franken Venetien noch halten. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich Der erst 15 Jahre alte König Theudebald, einziger Sohn des fränkischen Teilkönigs Theudebert I., heiratet Walderada (Waldrada, Vuldetrada), der er vor zwölf Jahren zur Ehe versprochen wurde. Theudebald ist von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten dennoch einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Durch die Heirat mit der Tochter des Langobarden-Königs Wacho zerbricht das Bündnis der Franken mit den Langobarden. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Fränkisches Reich Im November oder Dezember stirbt der fränkische Teilkönig Theudebald kinderlos nach längerer Krankheit und Siechtum. Theudebald war der einzige Sohn des Königs Thibert I. Seine Mutter war die Galloromanin Deoteria, die im Jahr 532 Theudeberts Konkubine geworden war und 537 oder 538 auf Drängen der Franken verstoßen wurde. 551 wurde Theudebald noch als Kind bezeichnet, hatte also das Mündigkeitsalter von 15 Jahren noch nicht erreicht. Daraus ergibt sich, dass er nicht lange vor der Verstoßung seiner Mutter geboren wurde. Theudebald war von Beginn seiner Herrschaft an kränklich. Das Prestige seines Vaters und die Loyalität der Großen ermöglichten einen problemlosen Herrschaftsantritt des Minderjährigen. Schon als Kind war er um 540 mit Walderada (Waldrada, Vuldetrada) verlobt worden, einer Tochter des Langobarden-Königs Wacho, die zugleich eine Schwester seiner Stiefmutter Wisigarde war, welche sein Vater nach der Verstoßung Deuterias geheiratet hatte. Als er volljährig war, heiratete er Walderada. Dies war ein Affront gegen die Langobarden, denn als Tochter Wachos gehörte sie der gerade vom langobardischen Thron verdrängten lethingischen Dynastie an. Das Bündnis der Franken mit den Langobarden zerbrach. Der neue Langobardenkönig Audoin verbündete sich mit den Oströmern. Bald nach Theudebalds Regierungsantritt kam es in Oberitalien zu Zusammenstößen zwischen den Franken, die sich unter Theudebert I. dort festgesetzt hatten, und den Oströmern. Der oströmische Kaiser Justinian I. sandte zwei Gesandtschaften an Theudebald (548/549 und 551/552); er forderte die Räumung der fränkisch besetzten Gebiete in Italien und Hilfeleistung gegen die Ostgoten. Theudebald reagierte ausweichend; er entsandte eine Gegengesandtschaft zu Verhandlungen über die territorialen Streitfragen. 552 griff der byzantinische Feldherr Narses in Italien ein und vernichtete in kurzer Zeit das Ostgotenreich. Die Franken in Oberitalien vermieden den direkten Zusammenstoß mit oströmischen Truppen, und Theudebald lehnte ein Bündnisangebot des letzten Ostgotenkönigs Teja ab. Trotz der militärischen Erfolge der Oströmer konnten die Franken Venetien noch einige Jahre halten, mussten aber Nordwestitalien schon im Jahr nach Theudebalds Tod nach einer Niederlage aufgeben. Den Reichsteil des Verstorbenen erbt nun sein Großonkel Clotaire I., der Theudebalds Witwe Walderada heiratet (es ist unklar, ob die Ehe regulär geschlossen wird). Clotaire eignet sich das gesamte Reich von Reims, das größte der Merowingerreiche, an, und Childebert geht leer aus. Den Herrscherwechsel nutzen Sachsen und Thüringer zu einem Aufstand, woraufhin sich ein fränkisches Heer unter Clotaire nach Westen in Bewegung setzt.
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Fränkisches Reich
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Fränkisches Reich Der Teilkönig von Paris und Burgund, Childebert I. (* 497 Reims), stirbt nach 47 Jahren Herrschaft in Paris. Der viertälteste Sohn des merowingischen Frankenkönigs Clovis I. (Chlodwig I.) aus dessen Ehe mit Chrodechild, erhielt zunächst das Teilreich mit dem Königssitz in Paris. Er hatte außer seinem älteren Halbbruder Thierry I. noch drei Brüder, von denen der älteste, Ingomer, schon als Kind starb. Als einziger der vier Brüder lebt noch Clotaire. Childebert bekam das Küstengebiet zwischen Somme und Loire (Bretagne, Normandie und Brie) mit Paris als Residenz sowie ein westliches Stück von Aquitanien. Nach dem Tod Chlodomers, der 524 auf einem Feldzug gegen die Burgunden ums Leben kam, beschlossen Childebert und Clotaire, Chlodomers drei erbberechtigte unmündige Söhne, ihre Neffen, aus dem Weg zu räumen, um sich das Erbe anzueignen. Auf Anstiften Childeberts tötete Clotaire die beiden älteren Kinder eigenhändig. Nun konnte Childebert sein Reich um einen Teil von Chlodomers Hinterlassenschaft erweitern. Ein Versuch Childeberts, seinem Halbbruder Theuderich I. die Auvergne zu entreißen, misslang. Später adoptierte er Thibert I., den einzigen Sohn Theuderichs, und bestimmte ihn damit zum Nachfolger, doch starb Theudebert schon 547/548. Nach der endgültigen Unterwerfung Burgunds zusammen mit seinen Brüdern vergrößerte er sein Reich um Teile Burgunds und der Provence. Mehrfach führte er Kriege gegen die Westgoten unter Amalrich und besiegte sie schließlich 531 bei Narbonne. Childebert heiratete frühestens 512 Ultrogotho, eine Frau von vermutlich gotischer Abstammung. Mit ihr hatte er zwei Töchter, Chrodoswinth und Chrodoberga, aber keinen Sohn. Da er somit ohne Erben ist, fällt nach seinem Tod nun sein Reich an seinen Bruder Clotaire I., dem nunmehr einzigen König im Fränkischen Reich. Childebert I. ist der erste Merowinger, der in der Pariser Abtei St. Vincent, dem späteren St. Germain-des-Prés begraben wird, wo sich später die Familiengrabstätte befinden wird. Chram, der Sohn Clothars, unterwirft sich seinem Vater; damit gelingt es Clothar, das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft zu vereinigen.
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Fränkisches Reich
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560 / 570 / 580 / 590 / 600 / 610 / 620 / 630 / 640 / 650 | ||||||||||||||||||||||||||||||
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