Königreich der Langobarden 700: Unterschied zwischen den Versionen
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Da der oströmische Kaiser Tiberios Apsimarus den Exarchen Theophilettos von Sizilien nach Rom schickt, wähnt das Umfeld des neuen Papstes Ioannes VI. diesen in Gefahr. Ein weiteres Mal laufen Milizionäre aus verschiedenen Provinzen der Umgebung Roms, um die Stadt und den Papst zu beschützen. Tatsächlich ist das Gefühl der hingebungsvollen Unterwerfung des Kaisers durch die Einwohner Roms und Italiens mehrheitlich verschwunden und durch eine Art pseudonationalistisches Gefühl ersetzt worden. Die Truppen des Kaisers lagern außerhalb der Stadtmauer Roms, während in der Stadt das Volk aufmarschiert und der Papst sich wie sein Vorgänger, Papst Sergius I., verhält: Er lässt die Tore schließen, nimmt den Exarchen, der wiederum nun selbst in Lebensgefahr ist, unter seinen persönlichen Schutz und fordert dann die Miliz auf, sich zurückzuziehen und ihnen für ihre Verbundenheit mit ihm zu danken, beruhigt sie, dass es keine Gefahr gibt. Zur gleichen Zeit bedrohen die Langobarden die Stadt Rom und sind nahezu in Sichtweite. Sie haben den Arianismus aufgegeben und sind jetzt überzeugte Katholiken, aber sie dringen in Campagna ein, plündern und zerstören unter der Führung von Gisulfo, des Herzogs von Benevent. Dem Papst gelingt es durch Diplomatie, aber vor allem durch Geldzahlungen, die besetzten Gebiete zu evakuieren. Mit dieser Geste ersetzt der Bischof von Rom erneut den oströmischen Exarchen, der den Frieden nicht als Waffenträger oder gar als politischen Führer, sondern als Person mit einem gewissen Realismus aushandelt. <br> | Da der oströmische Kaiser Tiberios Apsimarus den Exarchen Theophilettos von Sizilien nach Rom schickt, wähnt das Umfeld des neuen Papstes Ioannes VI. diesen in Gefahr. Ein weiteres Mal laufen Milizionäre aus verschiedenen Provinzen der Umgebung Roms, um die Stadt und den Papst zu beschützen. Tatsächlich ist das Gefühl der hingebungsvollen Unterwerfung des Kaisers durch die Einwohner Roms und Italiens mehrheitlich verschwunden und durch eine Art pseudonationalistisches Gefühl ersetzt worden. Die Truppen des Kaisers lagern außerhalb der Stadtmauer Roms, während in der Stadt das Volk aufmarschiert und der Papst sich wie sein Vorgänger, Papst Sergius I., verhält: Er lässt die Tore schließen, nimmt den Exarchen, der wiederum nun selbst in Lebensgefahr ist, unter seinen persönlichen Schutz und fordert dann die Miliz auf, sich zurückzuziehen und ihnen für ihre Verbundenheit mit ihm zu danken, beruhigt sie, dass es keine Gefahr gibt. Zur gleichen Zeit bedrohen die Langobarden die Stadt Rom und sind nahezu in Sichtweite. Sie haben den Arianismus aufgegeben und sind jetzt überzeugte Katholiken, aber sie dringen in Campagna ein, plündern und zerstören unter der Führung von Gisulfo, des Herzogs von Benevent. Dem Papst gelingt es durch Diplomatie, aber vor allem durch Geldzahlungen, die besetzten Gebiete zu evakuieren. Mit dieser Geste ersetzt der Bischof von Rom erneut den oströmischen Exarchen, der den Frieden nicht als Waffenträger oder gar als politischen Führer, sondern als Person mit einem gewissen Realismus aushandelt. <br> | ||
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Aktuelle Version vom 17. August 2018, 01:59 Uhr
KÖNIGREICH DER LANGOBARDEN
Hauptstadte: Pavia
DIE EREIGNISSE DER DEKADE 700
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Königreich der Langobarden
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Königreich der Langobarden Nach 21jähriger Herrschaft stirbt der König der Langobarden, Cunincpert, und wird, wie sein Vater Perctarit, in Pavia neben der Kirche Domini Salvatoris (Kirche des Herrn und Heilands, später Monastero di San Salvatore), die sein Großvater Aripert I. erbauen ließ, cum multis Langobardorum lacrimis (unter vielen Tränen der Langobarden) beigesetzt. Er hinterlässt das Königreich seinem Sohn Liutpert. Da dieser noch minderjährig ist, übt Ansprand, der Vater des Liutprand, für ihn die Regentschaft aus. Geschichtsschreiber beschreiben den verstorbenen Cunincpert als zwiespältig: Ehebruch, Trunksucht, unbegründete Mordpläne gegen seine Gefolgsleute Aldo und Grauso und gegen den Bischof Ioannes von Bergamo werden als Beispiele aufgeführt. Andererseits zeigte Cunincpert auch Unentschlossenheit, denn als die Mordpläne scheiterten, gewannen die Opfer seine Gunst rasch zurück. Andererseits wir er als "elegans et omni bonitate conspicuus" (geschmackvoll und in allen guten Eigenschaften herausragend) und als tapferer Krieger gelobt. Cunincpert förderte den Kult um den Erzengel Michael und versuchte das Königtum mit ihm zu verknüpfen, denn dieser wird von Katholiken wie Arianern verehrt und stellt als langobardischer „Nationalheiliger“ eine Integrationsfigur dar.
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Königreich der Langobarden Raginpert, der Dux von Turin und Sohn des früheren Königs Godepert der Langobarden, besiegt acht Monate nach dem Tod des Langobardenkönigs Cunincpert bei Novara die Anhänger des minderjährigen Liutperts und dessen Vormundes Ansprand, des Herzoges von Asti, sowie den Herzog von Bergamo, Rotarit) und besteigt den langobardischen Thron. Raginpert ist als Neffe Cunincperts ebenfalls ein Agilofinger. Auch Herzog Rothari von Bergamo erhebt sich.
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Königreich der Langobarden Acht Monaten nach der gewaltsamen Machtübernahme des Königreiches der Langobarden stirbt der Usurpator Raginpert. So besteigt der junge Dux von Turin und Sohn des Raginpert, Aripert II., den langobardischen Thron. Ansprand, der Regent für den minderjährigen Sohn des Cunincpert, Liutpert, reagiert sofort und lässt Aripert einsperren, worauf Liutpert den Thron zurückerhält. Aripert wiederum gelingt es zu fliehen und Truppen für eine Schlacht zu sammeln. In der Schlacht bei Ticinum (Pavia) besiegt Aripert II. das Heer Liutperts unter Ansprand, Ato, Tatzo, Rotharit und Farao und nimmt Liutpert gefangen. Damit ist der Weg auf den langobardischen Thron für Aripert II. wieder frei. Der verstorbene, kurzzeitige Inhaber des Langobardenthrons Raginpert hinterlässt neben Aripert II. noch einen zweiten Sohn namens Gumpert.
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Patrimonium Petri / Oströmisches Reich / Königreich der Langobarden Da der oströmische Kaiser Tiberios Apsimarus den Exarchen Theophilettos von Sizilien nach Rom schickt, wähnt das Umfeld des neuen Papstes Ioannes VI. diesen in Gefahr. Ein weiteres Mal laufen Milizionäre aus verschiedenen Provinzen der Umgebung Roms, um die Stadt und den Papst zu beschützen. Tatsächlich ist das Gefühl der hingebungsvollen Unterwerfung des Kaisers durch die Einwohner Roms und Italiens mehrheitlich verschwunden und durch eine Art pseudonationalistisches Gefühl ersetzt worden. Die Truppen des Kaisers lagern außerhalb der Stadtmauer Roms, während in der Stadt das Volk aufmarschiert und der Papst sich wie sein Vorgänger, Papst Sergius I., verhält: Er lässt die Tore schließen, nimmt den Exarchen, der wiederum nun selbst in Lebensgefahr ist, unter seinen persönlichen Schutz und fordert dann die Miliz auf, sich zurückzuziehen und ihnen für ihre Verbundenheit mit ihm zu danken, beruhigt sie, dass es keine Gefahr gibt. Zur gleichen Zeit bedrohen die Langobarden die Stadt Rom und sind nahezu in Sichtweite. Sie haben den Arianismus aufgegeben und sind jetzt überzeugte Katholiken, aber sie dringen in Campagna ein, plündern und zerstören unter der Führung von Gisulfo, des Herzogs von Benevent. Dem Papst gelingt es durch Diplomatie, aber vor allem durch Geldzahlungen, die besetzten Gebiete zu evakuieren. Mit dieser Geste ersetzt der Bischof von Rom erneut den oströmischen Exarchen, der den Frieden nicht als Waffenträger oder gar als politischen Führer, sondern als Person mit einem gewissen Realismus aushandelt. | ||||||||||||||||
Königreich der Langobarden / Stammesfürstentum der Baiern Der langobardische König Aripert II. besiegt bei Pavia das Heer des abgesetzten, rechtmäßigen Königs Liutperts unter Ansprand, Ato, Tatzo, Rotharit und Farao und nimmt Liutpert gefangen. Ansprand flieht zunächst auf die Insel Isola Comacina, eine Inser im Comer See, wo er sich verschanzt. Als Ariperts Heer anrückt, flieht Ansprand an den bairischen Hof. Liutpert wird ins Gefängnis geworfen. | ||||||||||||||||
Königreich der Langobarden Dem langobardischen König Aripert II. gelingt es, die Opposition endgültig zu brechen. Er lässt den jungen, im Gefängnis sitzenden, rechtmäßigen König Liutpert, ermorden. Kurzzeitig usurpiert Rotharit, der Dux von Bergamo, den langobardischen Thron, wird aber nach kurzer Belagerung Bergamos von Aripert gefangen und ermordet. Da Ansprand sich noch im Exil in Baiern befindet, wird er seiner nicht habhaft. Seine Familie, die er zurück lässt, lässt der brutale König grausam verstümmeln: Ansprands Sohn Sigiprand werden die Augen ausgestochen, seiner Frau Theodora und seiner Schwester Aurona werden Nase und Ohren abgeschnitten, lediglich Ansprands kleiner Sohn Liutprand gelingt die Flucht zu seinem Vater. Wenig später unterdrückt Aripert II. eine weitere Rebellion, und zwar die des Herzogs von Friaul, Corvulus, und kann sein Königreich später stabilisieren, indem er die katholische Partei gegenüber den Arianern bevorzugt. Er unterhält gute Bezighungen zum Frankenreich und zur katholischen Kirche, der er mehrere Güter erstattet. Auch mit Konstantinopel hält er Frieden. | ||||||||||||||||
Königreich der Langobarden
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