Deutscher Bund 1825: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. März 2018, 03:40 Uhr
DEUTSCHER BUND
Chronik des Jahres 1825
Hauptstadt: Frankfurt am Main
Die Halligflut verursacht schwere Schäden an der Nordseeküste; Teile Sylts werden ins Meer gerissen
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Jahres-Chroniken | |||||
Länderchroniken |
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Chronik des Zentralen Verwaltungsrates für Deutschland des Jahres ... 1815 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1815 - 1816 - 1817 - 1818 - 1819 - 1820 - 1821 - 1822 - 1823 - 1824 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Januar 1825 - Februar 1825 - März 1825 - April 1825 - Mai 1825 - Juni 1825 - Juli 1825 - August 1825 - September 1825 - Oktober 1825 - November 1825 - Dezember 1825 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutscher Bund
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Deutscher Bund / Großherzogtum Oldenburg / Königreich Hannover / Freie Stadt Hamburg / Freie Hansestadt Bremen / Vereinigtes Königreich der Niederlande / Königreich Dänemark Infolge eines mit einem Atlantiktief verbundenen Sturms beginnt an der Nordseeküste sowie in der Elbmündung eine sehr schwere Sturmflut, die später "Die Februarflut von 1825", in Deutschland auch die "Große Halligflut" genannt werden wird. Obwohl zum Zeitpunkt der Sturmflut noch keine systematischen Wetterbeobachtungen durchgeführt werden, geben zahlreiche Berichte ein recht gutes Bild über den Verlauf der Sturmwetterlage ab. Chronisten an den betroffenen Orten heben unabhängig voneinander hervor, dass der die Sturmflut auslösende Orkan bei weitem nicht die Stärke des Orkans vom 15. November 1824 erreichte, dafür aber bemerkenswert lange andauert und teilweise bei zwei Tiden hintereinander ähnlich hohe Wasserstände hervorruft. Die vorausgegangene Novemberflut übertraf dieses Hochwasser um etwa einen bis eineinhalb Meter. Der Winter 1824/25 ist bislang außerordentlich milde und stürmisch gewesen. Bereits am 31. Oktober, 3. November, 15. November und 21. Dezember 1824 war es zu Stürmen und Sturmfluten gekommen, die bereits zu zum Teil schweren Schäden an den Deichen auf den Inseln und Halligen führten. Dabei wurde mit der Sturmflut vom 15. November ein erster Höhepunkt erreicht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Oldenburg / Königreich Hannover / Freie Stadt Hamburg / Freie Hansestadt Bremen / Vereinigtes Königreich der Niederlande / Königreich Dänemark Die gestern begonnene stürmische Westwindwetterlage an der Nordseeküste und den Gebieten landeinwärts setzt sich fort. In den heutigen Abendstunden wird das Gebiet von einem Regengebiet erfasst. Gleichzeitig mit seinem Durchzug wird es in der Nacht zu einer starken Windzunahme kommen. Nach Durchzug des Regengebietes erfolgt in den Nachmittagsstunden eine Winddrehung nach Westen, bevor in den frühen Abendstunden nach Durchzug der Kaltfront der Wind nach Nordwesten springt. Mit Drehung des Windes auf nordwestliche Richtung wird der Sturm von schweren Gewittern, Hagelschauern und Orkanböen begleitet. Unglücklicherweise fällt die Sturmspitze genau mit dem heutigen Vollmond, also mit der lunaren Springflut zusammen. A.B. Hollmann berichtet, dass aufgrund des schon seit den Nachtstunden herrschenden Sturmes das Mittagshochwasser an der oldenburgischen Küste deutlich erhöht ist. Der weiter anhaltende Sturm verhindert ein deutliches Ablaufen des Wassers und bewirkt eine signifikante Verkürzung der Ebbzeit. Mit beginnender Flut wird an allen Orten an der Nordseeküste ein sehr schnelles Ansteigen des Wasserstandes beobachtet. Bereits zwei bis drei Stunden vor Eintritt des astronomischen Tidehochwassers werden die Kronen der Hauptdeiche sowie die Häuser auf den Hauswurten der Halligen erreicht und überflutet. Dabei werden die Deiche schwer beschädigt und brechen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Deutscher Bund / Großherzogtum Oldenburg / Königreich Hannover / Freie Stadt Hamburg / Freie Hansestadt Bremen / Vereinigtes Königreich der Niederlande / Königreich Dänemark In der zweiten Nachthälfte in der Nacht zu heute entwickelt sich die "Große Halligflut" an der gesamten deutschen, dänischen und niederländischen Nordseeküste sowie im unteren Weser- und Elbegebiet und deren Nebenflüssen zu einer katastrophalen Flut, bei der etwa 800 Menschen ihr Leben verlieren und sehr schwere materielle Schäden entstehen. An nahezu allen Orten werden die bisher beobachteten Rekordwasserstände deutlich überstiegen, diese Flut ist wahrscheinlich eine der schwersten Fluten der letzten Jahrhunderte. Am Mittag folgt der nächtlichen Katastrophentide eine weitere, sehr stark erhöhte Nachtide, die in einigen Gebieten ähnliche Höhen wie das vorangegangene Abend- und Nachthochwasser erreicht und für die schwer beschädigten Deichabschnitte verheerende Folgen hat. Bezogen auf NN wird in Emden ein Höchstwasserstand von +4,65 m, auf Wangerooge ein Höchstwasserstand von +4,36 m, in Hafen Heppens (heute Wilhelmshaven) von +5,03 m, in Bremerhaven von +5,04 m sowie in Cuxhaven von +4,65 m erreicht. Ähnlich wie bei der Weihnachtsflut 1717 trifft auch diese Februarsturmflut die Nordseeküste unmittelbar nach einer längeren politischen und wirtschaftlichen Krisenzeit. Aufgrund der Kriegswirren infolge der französischen Revolution, der napoleonischen Besetzung, der Kontinentalsperre sowie damit einhergehenden Wirtschaftskrise sind sowohl Küstenschutz als auch der Deichbau über Jahrzehnte vernachlässigt worden. Die Sturmflut trifft auf unzulänglich instand gehaltene und infolge der vom 31. Oktober 1824 bis 3. Januar 1825 andauernden Sturmserie bereits vorgeschädigte und durchweichte Deiche. Nur dort, wo die Deiche instand gehalten wurden, hielten sich die Schäden in Grenzen. Als Schwachpunkte ersten Ranges erweisen sich bei der Sturmflut neben unzureichenden Deichhöhen und zu steilen Innenböschungen Anlagen auf und am Deich wie Deichscharte und Siele sowie auf und am Deich stehende Gebäude. Auf den Halligen und in den nicht von Deichen geschützten Bereichen wie Flussinseln erweist sich die Höhe der Wurten für den Schutz der Menschen vor dem hohen Wasserstand und dem Seegang als vollkommen unzureichend. Der Brockhaus (von 1836) berichtet, dass die Anzahl der Opfer vergleichsweise gering war, indem „viele sich retten konnten, weil in der Nacht der ersten Sturmflut Mondschein war und die zweite bei Tage kam.“ | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutscher Bund / Königreich Dänemark Im Schleswig-Holsteinischen Elbegebiet findet man in einem Hause der Haselauer Gemeinde beim alten Deich an der Elbe "40 vor Hunger ermattete Menschen“. Hier ist viel Nutzvieh in den Fluten der Februarflut ertrunken. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Deutscher Bund
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Januar 1825 - Februar 1825 - März 1825 - April 1825 - Mai 1825 - Juni 1825 - Juli 1825 - August 1825 - September 1825 - Oktober 1825 - November 1825 - Dezember 1825 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chronik des Deutschen Bundes des Jahres ... 1826 - 1827 - 1828 - 1829 - 1830 - 1831 - 1832 - 1833 - 1834 - 1835 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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